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Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckmaschine mit einem Zylinder und einem Andrückelement zum Andrücken eines Zylinderaufzugs an den Zylinder sowie mit einer dem Zylinder als Hand- oder Fingerschutz zugeordneten Schutzeinrichtung, die sensorisch lageüberwacht ist, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In der
DE 43 09 658 C1 ist eine Druckmaschine mit einem Schutz und einem Andrückelement beschrieben, welches in einem Einlaufzwickel zweier Zylinder angeordnet ist.
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In der
EP 0 734 860 A1 ist eine Druckmaschine mit einem Andrückelement einer Schutzeinrichtung beschrieben, die sich in eine Schutzstellung in einem von Zylindern gebildeten Zwickel schwenken lässt.
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In der
DE 44 17 054 A1 ist eine der eingangs genannten Gattung entsprechende Druckmaschine beschrieben. Zwar wurde durch die Ausbildung von deren Andrückstange in Funktionseinheit einerseits als Führungselement für die Druckplatte und andererseits als Finger- oder Handschutzeinrichtung eine Bauteilverringerung erreicht, jedoch ist dies nur unter Inkaufnahme von funktionellen Abstrichen hinsichtlich jeder Teilfunktion, d. h. sowohl hinsichtlich der Führung der Druckplatte als auch hinsichtlich der Schutzfunktion, möglich.
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Der Erfindung liegt von diesem Stand der Technik ausgehend die Aufgabe zugrunde, eine weitere Druckmaschine mit einem Andrückelement und einer Schutzeinrichtung zu schaffen, bei welcher das Andrückelement zu dessen Reinigung oder dergleichen werkzeuglos zugänglich ist.
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Die gestellte Aufgabe wird durch eine Druckmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Druckmaschine mit einem Zylinder und einem Andrückelement zum Andrücken eines Zylinderaufzugs an den Zylinder sowie mit einer dem Zylinder als Hand- oder Fingerschutz zugeordneten Schutzeinrichtung, die sensorisch lageüberwacht ist, zeichnet sich dadurch aus, daß die Schutzeinrichtung und das Andrückelement voneinander separate und in einem Einlaufzwickel des Zylinders angeordnete Teile sind und daß die Schutzeinrichtung in einer Lagerung gelagert ist, welche eine Verlagerung der Schutzeinrichtung aus deren Schutzstellung in eine Stellung ermöglicht, in der ein Zugriff auf das Andrückelement, beispielsweise zu dessen Entnahme, Wartung oder Reinigung, möglich ist.
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Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Druckmaschine ist, daß bei dieser, im Gegensatz zur in der
DE 44 17 054 A1 beschriebenen Druckmaschine, das Andrückelement nicht zugleich die Schutzeinrichtung bildet. Durch die Auflösung der Funktionseinheit ist es möglich geworden, daß sowohl die Schutzeinrichtung als auch das Andrückelement deren jeweiliger Funktion optimal entsprechend ausgebildet sind und diesbezüglich keine Kompromisse eingegangen werden müssen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß sich der Drucker durch manuelle Verlagerung der Schutzeinrichtung jederzeit schnell Zugang zum Andrückelement verschaffen kann, um das Andrückelement von Zeit zu Zeit von möglicherweise darauf abgeschmierter Druckfarbe zu reinigen, wozu er das Andrückelement auch aus der Druckmaschine entnehmen kann.
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Die Ansprüche 2 bis 10 sind auf vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Druckmaschine bezogen.
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Nachfolgend wird die Erfindung mit Bezug auf die Zeichnung anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben. In der Zeichnung zeigt:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Druckmaschine,
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2 die Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispieles der Druckmaschine mit einer in einer ersten Schaltstellung befindlichen Schutzeinrichtung,
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3 die Seitenansicht des zweiten Ausführungsbeispiels mit der in einer zweiten Schaltstellung befindlichen, Schutzeinrichtung und
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4 die Draufsicht auf das zweite Ausführungsbeispiel.
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In 1 ist eine als Bogenoffsetrotationsdruckmaschine ausgebildete Druckmaschine 101 im Ausschnitt dargestellt. Die Druckmaschine 101 umfaßt einen ersten Zylinder 102 zum Auftragen einer Farbe oder eines Lackes auf den Bedruckstoff und einen mit dem ersten Zylinder 102 in Abrollkontakt stehenden zweiten Zylinder 103 zur Farb- oder Lackdosierung. Auf den ersten Zylinder 102 ist ein Zylinderaufzug 104 aufspannbar, der ein Lack- oder Gummituch oder eine Lack- oder Druckplatte sein kann. Eine Vorderkante und eine Hinterkante des Zylinderaufzugs 104 verlaufen, ausgehend von einer vorderen bzw. hinteren Kanalkante eines Zylinderkanals 105, im flachen Winkel zu einer gedachten Tangentiallinie des Zylinders 102 in den Zylinderkanal 105 hinein, in welchem sich Klemm- und Spanneinrichtungen zum Festklemmen der Aufzugskanten und Spannen des Zylinderaufzugs befinden, die nicht näher dargestellt sind.
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In einem durch die Zylinder 102 und 103 gebildeten Einlaufzwickel 106 ist ein Andrückelement 107 angeordnet, das durch einen Stellantrieb 108 in Richtung des Zylinders 102 verstellbar ist, so daß der Zylinderaufzug 104 bei dessen Aufspannen auf den ersten Zylinder 102 durch Drehung des letzteren mit dem in den Zylinderkanal 105 eingerückten Andrückelement 107 in Kontakt bringbar ist. Alternativ oder zusätzlich dazu kann es in manchen Fällen auch möglich sein, daß das Andrückelement 107 ohne Zylinderdrehung an den auf den ersten Zylinder 102 aufliegenden Zylinderaufzug 104 anstellbar ist. Das Andrückelement 107 erstreckt sich in etwa über die Formatbreite des Zylinderaufzugs 104 und ist eine Andrückwalze mit einem elastischen Bezug zum den Zylinderaufzug 104 schonenden Aufwalzen desselben auf den ersten Zylinder 102. Der Stellantrieb 108 ist ein pneumatischer Hubkolbenzylinder.
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Den Zylindern 102 und 103 ist eine Schutzeinrichtung zugeordnet, die aus einem ersten Schutzelement 109 und einem zweiten Schutzelement 110 besteht. Der Verlagerung der Schutzeinrichtung ist dies in einer mehrteiligen Lagerung 126 gelagert. Dadurch ist vorteilhafterweise ein sichereres automatisches Abschalten der Rotation der Zylinder 102 und 103 sowohl bei einem unbeabsichtigten Eingriff in den Einlaufzwickel 106 bei der Reinigung der Zylinder 102 und 103 als auch bei einem Zugriff auf das Andrückelement 107 ohne vorherige manuelle Abschaltung eines Rotationsantriebes der Zylinder 102 und 103 gewährleistet und somit eine hohe Funktionalität gegeben.
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Die Schutzelemente 109 und 110 sind koaxial schwenkbar und zueinander beweglich gelagert, wodurch sich ein platzsparender Aufbau der Schutzeinrichtung und somit eine gute Zugänglichkeit zu den Zylindern 102 und 103 zu deren Wartung ergibt. Beide Schutzelemente 109 und 110 erstrecken sich vollflächig geschlossen und achsparallel zu den Zylindern 102 und 103 in etwa über deren Axiallänge und sind vorteilhafterweise länger als die Zylinder 102 und 103. Dadurch ist ein sicherer Schutz gegen Verletzungen vorhanden, nicht nur über die gesamte Formatbreite des Zylinderaufzugs 104 hinweg sondern darüberhinaus auch im Bereich der Seitenränder des Zylinderaufzugs 106, an denen der Drucker den Zylinderaufzug 104 eventuell beim Aufziehen hält. Das erste Schutzelement 109 ist ein Blech, das in vorteilhafter Leichtbauweise zu einer Leiste mit einem dreikantförmigen Hohlprofil gebogen ist, so daß die zum ersten Zylinder 102 weisende Ecke abgerundet ist. Das zweite Schutzelement 110 ist ebenfalls ein Blech, welches zweifach abgewinkelt und dessen auf einem Anschlag 111 aufliegende Kante gebördelt ist, wodurch ebenfalls eine Scharfkantigkeit an der möglichen Einzugstelle vermieden ist. Die Schutzelemente 109 und 110 weisen zu deren Lagerung und Stabilisation beidseitig nicht näher bezeichnete Seitenplatten auf.
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Über eine ein Teil der Lagerung 126 bildende Welle 112, um deren Achse 113 die Schutzelemente 109 und 110 schwenkbar sind, ist ein Nocken 114 mit dem ersten Schutzelement 109 drehfest verbunden. Der Nocken 114 dient der Betätigung eines elektrischen Schalters 115, welcher im Stromkreis 116 eines die Zylinder 102 und 103 rotativ antreibenden Elektromotors 117 liegt. Der Nocken 114 betätigt bei seiner Rotation um die Achse 113 den Schalter 115, indem der Nocken 114 auf einen um ein Gelenk 118 schwenkbaren Hebel 119 drückt, welcher wiederum auf einen Druckknopf des Schalters 115 drückt. Die Übersetzung der Nockenbewegung über den Hebel 119 gewährleistet eine sofortige Stillsetzung des Elektromotors 117 durch Drücken des Schalters 115 schon bei einer geringen Auslenkung des jeweiligen Schutzelementes 109 und/oder 110 aus dessen Schutzstellung und infolgedessen bereits bei einem sehr kleinen Drehwinkel des Nockens 114. Dieser ist als eine Kurvenscheibe ausgebildet, welche neben einer Abflachung eine kleine Nase hat, die bei nichtgedrücktem Schalter 115 in einer Mulde des Hebels 119 rastet. Davon abweichend ist in manchen Fällen auch eine vertauschte Anordnung möglich, wobei der nasenförmige Vorsprung am Schwenkhebel und die Rastnut am Nocken ausgebildet sind.
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Das zweite Schutzelement 110 ist koaxial und verdrehbar zur Welle 112 gelagert. Die Schutzelemente 109 und 110 sind über einen Mitnehmer 120 zum gemeinsamen Schwenken um die Achse 113 gekoppelt. Dies ist sehr bedienfreundlich, weil nur ein einziger Handgriff erforderlich ist, um das Andrückelement 107 durch Anheben beider Schutzelemente 109 und 110 zugleich freizulegen. Der Mitnehmer 120 ist am zweiten Schutzelement 110 angeordnet und schlägt bei dessen Schwenkbewegung an das erste Schutzelement 109, welches dadurch mitgeschwenkt wird. Der Mitnehmer 120 ist als eine Abwinkelung der Seitenplatte des zweite Schutzelementes 110 ausgebildet.
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Die Schutzelemente 109 und 110 schließen das Andrückelement 107 im Einlaufzwickel 106 praktisch vollständig ein, wenn das erste Schutzelement 109 in seine Schutzstellung zur Abdeckung eines Einlaufspaltes zwischen dem Andrückelement 107 und dem ersten Zylinder 102 und das zweite Schutzelement 110 in seine Schutzstellung zur Abdeckung eines weiteren Einlaufspaltes zwischen dem Andrückelement 107 und dem zweiten Zylinder 103 verlagert ist, wie dies in der 1 gezeigt ist.
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Die Funktion der Vorrichtung ist folgende:
Bei einem Wechsel der zu verdruckenden Farbe oder des zu verarbeitenden Lackes müssen die Zylinder 102 und 103 vom Drucker manuell gereinigt werden, wozu der Drucker die jeweilige Zylindermantelfläche mit einem Lappen oder dergleichen abwischt, was aufgrund der in der Regel begrenzten Zugänglichkeit zu den Zylindern 102 und 103 nur nah am Einlaufzwickel 106 geschehen kann. Dabei drehen sich die Zylinder 102 und 103, im sogenannten Kriechgang in die zeichnerisch durch Pfeile angedeuteten Richtungen zueinander im Gleichlauf. Infolgedessen besteht die Gefahr, daß der Lappen oder sogar die Hand des Druckers sich zwischen dem Andrückelement 107 und den jeweils zu reinigenden rotierenden Zylinder 102 oder 103 verklemmt oder sogar noch tiefer in den Einlaufzwickel 106 hineingezogen wird. Daraus können schwere Maschinenschäden und schlimme Verletzungen resultieren.
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Eine ähnliche Gefährdung ist beim Aufspannen des Zylinderaufzugs 104 gegeben, wenn der Drucker mit beiden Händen die noch lose Hinterkante des Zylinderaufzugs 104 der durch den Einlaufzwickel 106 hindurchtransportierten und bereits festgeklemmten Vorderkante nachführt, während der erste Zylinder 102 eine langsame Dreiviertelumdrehung in die eingezeichnete Richtung ausführt. Die vorstehend beschriebenen Gefährdungen werden durch das Vorhandensein der beschriebenen Schutzeinrichtung ausgeschlossen.
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Der als Dosierwalze ausgebildete zweite Zylinder 103 hat eine kanallose und im Prinzip geschlossene Umfangsoberfläche ohne eine Vertiefung darin, die tiefer als 4 mm und breiter als 8 mm ist. In diesem Fall ist es als Schutzmaßnahme hinreichend, daß das zweite Schutzelement 110 eine in etwa radial zum zweiten Zylinder 103 ausgerichtete feststehende Barriere bildet und durch den Anschlag 111 gegen eine Bewegung in Einzugsrichtung gesichert ist. Ein minimaler Abstand zwischen der Mantelfläche des zweiten Zylinders 103 und dem zweiten Schutzelement 110 ist maximal 6 mm groß oder kleiner.
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Ein minimaler Abstand zwischen dem ersten Schutzelement 109 und dem auf den ersten Zylinder 102 aufliegenden Zylinderaufzug 104 ist von vergleichbarer Größe, jedoch ist es aufgrund des tiefer als 4 mm und in Umfangsrichtung breiter als 8 mm ausgebildeten Zylinderkanals 105 erforderlich, daß das erste Schutzelement 109 als eine in Einzugsrichtung nachgiebige Barriere ausgebildet ist, die bei Belastung in Einzugsrichtung nachgibt, wodurch der Schalter 115 betätigt wird. Wenn sich der über die gesamte Axiallänge des ersten Zylinders 102 erstreckende Zylinderkanal 105 in Gegenüberlage zum ersten Schutzelement 109 befindet, besteht die erhöhte Gefahr, daß der Drucker versehentlich durch den aufgrund der Gegenüberlage vergrößerten Abstand zwischen dem ersten Zylinder 102 und dem ersten Schutzelement 109 hindurchgreift.
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Zur sofortigen Stillsetzung des als Rotationsantrieb des ersten Zylinders 102 fungierenden Elektromotors 117 in einem solchen Havariefall ist das erste Schutzelement 109 sensorisch lageüberwacht und nicht als feststehende Barriere sondern in Einzugsrichtung beweglich ausgebildet. Die an das erste Schutzelement 109 anstoßende Hand des Druckers bewirkt eine Drehung des ersten Schutzelements 109 entgegen dem Uhrzeigersinn und über die Welle 112 eine ebensolche Drehung des Nockens 114, wobei das zweite Schutzelement 110 seine dargestellte Schutzstellung beibehält. Bezogen auf die Mitte des Gelenks 118 bildet der Druckpunkt des Nockens 114 auf den Hebel 119 einen kürzeren Hebelarm als der Druckpunkt des Hebels 119 auf den Schalter 115. Bereits eine kleine Lageveränderung des Schutzelementes 109 und infolgedessen ein geringer Druck des Nockens 114 auf den Hebel 119 bei aus der Mulde herausgleitender Nase ist bereits hinreichend, daß der Schalter 115 den Stromkreis 116 unterbricht, wodurch die Rotation der Zylinder 102 und 103 stillgesetzt wird.
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Von Zeit zu Zeit ist eine Reinigung des Andrückelements 107 erforderlich, zu welchem sich der Drucker Zugang verschafft, indem er das zweite Schutzelement 110 vom gestellfesten Anschlag 111 abhebt und entgegen dem Uhrzeigersinn um die Achse 113 schwenkt – vgl. 1, strichpunktiert dargestellte Position 110 –, so daß das Andrückelement 107 freiliegt. Es ist denkbar, daß der Drucker das Abwischen des Andrückelementes 107 unmittelbar nach dem Reinigen der Zylinder 102 und 103 vornimmt und dabei vergißt, deren Rotation durch Knopfdruck stillzusetzen. Bei aus seiner Schutzstellung abgeschwenktem Schutzelement 110 bestünde somit ebenfalls die Gefahr, daß der das Andrückelement 107 reinigende Drucker mit seiner Hand in den Einlaufspalt 106 gerät.
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Diese Gefahr ist dadurch sicher gebannt, daß beim beschriebenen Verschwenken des zweiten Schutzelementes 110 das erste Schutzelement 109 zwangsweise über den dabei die Seitenplatte des ersten Schutzelementes 109 untergreifenden Mitnehmer 120 mitgeschwenkt wird. Infolge des Mitverschwenken des ersten Schutzelementes 109 wird der Schalter 115 über den Nocken 114 auf genau dieselbe Weise betätigt und somit der Elektromotor 117 stillgesetzt, wie dies bereits im Zusammenhang mit dem alleinigen Verschwenken des ersten Schutzelements 109 beschrieben ist.
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In den 2 bis 4 ist eine als Bogenoffsetrotationsdruckmaschine ausgebildete Druckmaschine 201 dargestellt, deren erster Zylinder 202 dem ersten Zylinder 102, deren zweiter Zylinder 203 dem zweiten Zylinder 103, deren Zylinderaufzug 204 dem Zylinderaufzug 104 und deren Andrückelement 207 dem Andrückelement 107 konstruktiv und funktionell entspricht. Die Zylinder 202 und 203 bilden einen Einlaufzwickel 206, von dem beim Reinigen der Zylinder 202 und 203 sowie des Andrückelements 207 dieselben Gefährdungen für den Drucker ausgehen, wie dies im Zusammenhang mit dem Einlaufzwickel 106 bereits beschrieben ist. Zum Anstellen des Andrückelements 207 an den Zylinderaufzug 204 dient ein dem Stellantrieb 108 vergleichbar ausgebildeter Stellantrieb, welcher nicht näher dargestellt ist.
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Das eine elastomere Andrückschicht aufweisende Andrückelement 207 ist von einer Schutzeinrichtung im Einlaufzwickel 206 umgeben, die aus einem ersten Schutzelement 209 und einem zweiten Schutzelement 210 besteht. Bei der dargestellten Schutzeinrichtung sind die konstruktiven Voraussetzungen für ein in allen Gefährdungssituationen sichereres automatisches Abschalten der Rotation der Zylinder 202 und 203 sowohl bei einem unbeabsichtigten Eingriff in den Einlaufzwickel 206 bei der Reinigung der Zylinder 202 und 203 als auch bei einem Zugriff auf das Andrückelement 207 ohne vorherige manuelle Abschaltung eines Rotationsantriebes der Zylinder 202 und 203 durch eine Lagerung 226 der Schutzeinrichtung gegeben. Die Schutzelement 209 und 210 sind zueinander beweglich in der mehrteiligen Lagerung 226 gelagert, wodurch sich eine mit dem ersten Ausführungsbeispiel vergleichbar hohe Funktionalität und eine gute Zugänglichkeit zum Andrückelement 207 zu dessen Wartung innerhalb oder bei Entnahme außerhalb der Druckmaschine 201 ergibt.
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Die vollflächig ausgebildeten Schutzelemente 209 und 210 sind aus Blech bestehende und sich in etwa über die gesamte Axiallänge der Zylinder 202 und 203 erstreckende Klappen. Durch diese Dimensionierung ist ein sicherer Schutz gegen Verletzungen über die gesamte Formatbreite des Zylinderaufzugs 204 hinweg und darüberhinaus gewährleistet. Im Profil gesehen ist das erste Schutzelement 209 abgewinkelt und das zweite Schutzelement 210 gerade. Die Mitte einer Welle 212 bildet eine Achse 213, um welche die Schutzelement 209 und 210 gemeinsam schwenkbar sind, wodurch eine kostengünstige Konstruktion zur Lageüberwachung beider Schutzelemente 209 und 210 mittels ein und desselben Schalters 215 gegeben ist.
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Ein Nocken 214 ist drehfest mit der Welle 212 verbunden und betätigt bei deren Rotation den elektrischen Schalter 215, welcher je nach Rotationsrichtung des Nockens 214 einen Stromkreis 216 schließt oder unterbricht. Der Stromkreis 216 dient der Versorgung eines die Zylinder 202 und 203 rotativ antreibenden Elektromotors 217 mit elektrischem Strom. Der Nocken 214 ist als eine Kurvenscheibe mit einer Nase ausgebildet, die bei nicht gedrücktem Schalter – vgl. 2 – in einer Mulde eines um ein Gelenk 218 schwenkbaren Hebels 219 rastet, welcher die Druckkraft des Nockens 214 auf einen Druckknopf des Schalters 215 überträgt. Eine demgegenüber vertauschte Anordnung von Mulde und Nase ist auch möglich.
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Über die Welle 212 ist ein zweiarmiger und im Profil L-förmiger Hebel 220, der drehfest zur Welle 212 auf dieser sitzt, mit dem Nocken 214 drehfest verbunden. Ein am zweiten Schutzelement 210 als Lagerelement befestigter Klotz 227, der drehbar auf der Welle 212 gelagert ist, dient der um die Achse 213 schwenkbaren Lagerung des zweiten Schutzelementes 210. An einem sich zu den Zylindern 202 und 203 hin erstreckenden ersten Hebelarm des abgewinkelten Hebels 220 ist eine als schraubenförmige Zugfeder ausgebildete Feder 221 mit ihrem einen Ende gelenkig befestigt. Das entgegengesetzte Ende der Feder 221 ist mit einer Schraube an einem Gestell der Druckmaschine 201 befestigt. Die Spannkraft der vorgespannten Feder 221 bewirkt, daß ein zweiter Hebelarm des Hebels 220 einen Hebelarm 222 des ersten Schutzelements 209 auf einer zur Bildebene der 2 senkrechten Auflagefläche des L-förmig abgewinkelten Klotzes 227 niedergehalten wird, wie dies in der 2 gezeigt ist, wobei darin der Hebelarm 222 durch das vor diesem liegende zweite Schutzelement 210 verdeckt dargestellt ist.
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Der Hebelarm 222 bildet mit dem ersten Schutzelement 209 eine starre Einheit, welche um ein Gelenk 224 schwenkbar ist. Das Gelenk 224 ist ein die Schutzelemente 209 und 210 verbindendes Scharnier und mit den Schutzelementen 209 und 210 im Uhrzeigersinn gemeinsam um die Achse 213 schwenkbar. Diese Ausbildung ist sehr bedienfreundlich, weil somit nur ein einziger Handgriff erforderlich ist, um das Andrückelement 207 durch Anheben beider Schutzelememente 209 und 210 zugleich freizulegen. Das Schutzelement 210 ist in etwa radial zum zweiten Zylinder 203 hin ausgerichtet und weist zu dessen Mantelfläche einen minimalen Abstand von 6 mm oder weniger auf.
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Im folgenden wird die Funktionsweise der Vorrichtung erläutert:
Beim Abwischen des dabei langsam in Pfeilrichtung rotierenden zweiten Zylinder 203 ist es aufgrund der eine feststehende Barriere nahe am zweiten Zylinder 203 bildenden Anordnung des zweiten Schutzelementes 210 ausgeschlossen, daß der Drucker mit seiner Hand in einen Einlaufspalt zwischen dem Andrückelement 207 und dem zweiten Zylinder 203 hineingerät. Das zweite Schutzelement 210 liegt dabei seiner vollinig dargestellten Schutzstellung auf einem gestellfesten Anschlag 223 auf.
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Die denkbare Gefahr, daß der Drucker beim Aufspannen des Zylinderaufzugs 204 auf den ersten Zylinder 202 oder bei dessen Reinigung in einen Einlaufspalt zwischen dem Andrückelement 207 und dem ersten Zylinder 202 gerät, ist aufgrund des Vorhandenseins des dem Zylinderkanal 105 entsprechend ausgebildeten Zylinderkanals 205 im ersten Zylinder 202 demgegenüber viel größer, obwohl der minimale Abstand des ersten Schutzelementes 209 zur Mantelfläche des ersten Zylinders 202 in etwa dem minimalen Abstand des zweiten Schutzelementes 210 entspricht.
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Maschinenschäden und eine gesundheitliche Gefährdung des Druckers sind jedoch dadurch ausgeschlossen, daß das erste Schutzelement 209 in Einzugsrichtung des Zylinders 202 nachgiebig gelagert und sensorisch lageüberwacht ist. Wenn die Hand des Druckers an das erste Schutzelement 209 stößt, schwenkt dieses entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn aus einer Schutzstellung – vergleiche 2 – um das Gelenk 224, wobei der hierbei wie ein Nocken wirkende Hebelarm 222 vom Klotz 227 abgehoben wird und am zweiten Hebelarm des Hebels 220 entlang gleitet, wodurch der Hebel 220 gegen die Wirkung der Feder 221 im Uhrzeigerdrehsinn um die Achse 213 gedreht wird.
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Dadurch wird der Nocken 214 mit dem Hebel 220 mitgedreht und betätigt über den schwenkbaren Hebel 219 den Schalter 215, so daß augenblicklich der Stromkreis 216 unterbrochen und demzufolge die Rotation des Zylinder 202 stillgesetzt wird. Dies geschieht bereits nach einem geringfügigen Verschwenken des ersten Schutzelements 209 über einen Winkel α von ca. 15° hinweg und somit sehr reaktionsschnell, so daß jegliche Gefährdung ausgeschlossen ist. Ein Mitschwenken des zweiten Schutzelementes 210 wird dabei vom Anschlag 223 blockiert.
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Nachdem der Drucker seine Hand zurückgezogen hat, wird das erste Schutzelement 209 durch die Feder 221 über den sich dabei entgegengesetzt zum Uhrzeigerdrehsinn drehenden Hebel 220, welcher den Hebelarm 222 auf die Auflage 223 zurückdrückt in die Schutzstellung zurückgestellt.
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Um sich Zugang zum Andrückelement 7 zu verschaffen, kann der Drucker beide Schutzelemente 209 und 210 zusammen im Uhrzeigerdrehsinn um die Achse 213 in eine Wartungsstellung schwenken. Dazu ist das Gelenk 224 derart ausgebildet, daß es ein Schwenken des ersten Schutzelementes 209 im Uhrzeigerdrehsinn um das Gelenk 224 relativ zum zweiten Schutzelement 210, ausgehend von der in der 2 gezeigten Schutzstellung, sperrt. Mit anderen Worten gesagt, weil sich das erste Schutzelement 209, ausgehend von dessen Schutzstellung, zumindest über den Winkel α hinweg nur in eine Schwenkrichtung und nicht in die andere Schwenkrichtung um das Gelenk 224 schwenken läßt, ist es dem Drucker möglich, bei sperrendem Gelenk 224 beide Schutzelemente 209 und 210 zugleich anzuheben und soweit um die Achse 213 zu schwenken – vgl. 2, strichpunktiert dargestellte Position 209 –, daß das Andrückelement 207 zu dessen Reinigung frei zugänglich liegt. Dabei wird das zweite Schutzelement 210 vom Anschlag 223 abgehoben und die Welle 212 aufgrund deren drehfester Verbindung mit.
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Das zweite Schutzelement 210 schlägt dabei gegen den zweiten Hebelarm des Hebels 220 an und nimmt diesen im Uhrzeigersinn mit, so daß beim Verschwenken der Schutzelemente 209 und 210 der Nocken 214 ebenfalls im Uhrzeigerdrehsinn gedreht wird und dadurch den Schalter 215 betätigt, so daß der Elektromotor 217 stillgesetzt wird. Das Schwenken der Schutzelemente 209 und 210 sowie des Nockens 214 um die Achse 213 erfolgt unter gleichzeitiger Mitnahme des Hebels 220 über die Welle 212 gegen die Wirkung der Feder 221. Somit ist eine Gefährdung des Druckers ausgeschlossen, wenn dieser nach der Reinigung des dabei langsam rotierenden ersten Zylinders 202 ohne dessen Rotation durch Knopfdruck anzuhalten seine Arbeit fortsetzen und gleich auch das Andrückelement 207 abwischen will und dazu die Schutzelemente 209 und 210 hochklappt.
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In der 4 ist die Lagerung 226 der Welle 212 in einer Seitenwand 228 und ein zur Lagerung 226 koaxiales Schwenklager der Schutzelemente 209 und 210 in einer gegenüberliegenden Seitenwand 225 dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Druckmaschine
- 102
- erster Zylinder
- 103
- zweiter Zylinder
- 104
- Zylinderaufzug
- 105
- Zylinderkanal
- 106
- Einlaufzwickel
- 107
- Andrückelement
- 108
- Stellantrieb
- 109
- erstes Schutzelement
- 110
- zweites Schutzelement
- 111
- Anschlag
- 112
- Welle
- 113
- Achse
- 114
- Nocken
- 115
- Schalter
- 116
- Stromkreis
- 117
- Elektromotor
- 118
- Gelenk
- 119
- Hebel
- 120
- Mitnehmer
- 121 bis 125
- ./.
- 126
- Lagerung
- 201
- Druckmaschine
- 202
- erster Zylinder
- 203
- zweiter Zylinder
- 204
- Zylinderaufzug
- 205
- Zylinderkanal
- 206
- Einlaufzwickel
- 207
- Andrückelement
- 208
- ./.
- 209
- erstes Schutzelement
- 210
- zweites Schutzelement
- 211
- ./.
- 212
- Welle
- 213
- Achse
- 214
- Nocken
- 215
- Schalter
- 216
- Stromkreis
- 217
- Elektromotor
- 218
- Gelenk
- 219
- Hebel
- 220
- Hebel
- 221
- Feder
- 222
- Hebelarm
- 223
- Anschlag
- 224
- Drehgelenk
- 225
- Seitenwand
- 226
- Lagerung
- 227
- Klotz
- 228
- Seitenwand