Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Plattenwechselvorrichtung für eine Druckpresse zur Entfernung einer
gebrauchten Platte von einem Plattenzylinder und zum Anbringen einer
zu benutzenden Platte auf dem Plattenzylinder.
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Bei den verschiedensten Druckpressen besteht die
führungsseitige (vorauslaufende oder vordere) und die nachlaufseitige
(nachlaufende oder hintere) Platteneinspanneinrichtung
jeweils aus einem in axialer Richtung des Plattenzylinders
verlaufenden Plattenspanntisch, und schwenkbar an dem
Plattenspanntisch gelagerte Greiferplatten sind in einem
Umfangsspalt eines Plattenzylinders angeordnet. Wenn auf dein
Plattenzylinder eine Platte angebracht werden soll, wird die
Platte, deren eines Ende von dem Plattenspanntisch und den
Greiferplatten der führungsseitigen
Platteneinspanneinrichtung ergriffen wird, nach fast einer Umdrehung des
Plattenzylinders um dessen Umfangsfläche gewickelt. Das andere Ende
der Platte wird vom Plattenspanntisch und den Greiferplatten
der nachlaufseitigen Platteneinspanneinrichtung erfaßt und am
Plattenzylinder angebracht. Wenn die Platte vorn
Plattenzylinder entfernt werden soll, wird sie von der nachlaufseitigen
Platteneinspanneinrichtung gelöst und nach fast einer
Umdrehung des Plattenzylinders von dessen Umfangsfläche
abgewickelt. Schließlich wird die Platte von der führungsseitigen
Platteneinspanneinrichtung gelöst. Die abgenommene Platte
wird von der Druckpresse wegbewegt.
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Wenn die Spezifikationen einer Drucksache geändert werden,
wird eine alte gebrauchte Platte - wie oben
beschrieben - gegen eine neue Platte ausgetauscht. Dieser manuelle
Plattenaustauschvorgang
ist jedoch mit viel Arbeitsaufwand verbunden
sowie zeitaufwendig und nicht ungefährlich. In den letzten
Jahren wurde eine vollautomatische Plattenwechselvorrichtung
zur mechanischen Entfernung einer alten Platte und zum
Anbringen einer neuen Platte oder eine halbautornatische
Plattenwechselvorrichtung zum manuellen Einfügen einer Platte
zwischen die Greiferflächen einer Platteneinspanneinrichtung
entwickelt.
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Bei diesen Plattenwechselvorrichtungen umfaßt die
halbautomatische Ausführung - wie in der japanischen
Patentoffenlegungsschrift Nr. 63-191 636 offenbart - ein Paar von einem
oberen Teil eines Druckwerkes gehaltene und entlang rechter
und linker Rahmen hängende Laufbahntische, schwenkbare und
vertikal entlang der Laufbahntische bewegbar angetriebene
rechte und linke Walzenarme und eine zwischen freien
Endabschnitten der Walzenarme drehbar gelagerte
Plattenandrückwalze. Bei Schwenkbewegung der Walzenarme wird die
Plattenandrückwalze mit der Umfangsfläche des Plattenzylinders in
Kontakt gebracht oder von dieser getrennt. Am oberen
Endabschnitt der Laufbahntische ist eine feststehende
Plattenführung angeordnet.
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Wenn eine Platte auf einem Plattenzylinder angebracht werden
soll, werden bei der oben beschriebenen Konstruktion die
Walzenarme abwärts bewegt, um die Plattenandrückwalze von der
Umfangsfläche des Plattenzylinders zu trennen. Die in Kontakt
mit der Plattenführung geführte Platte wird manuell gehalten,
damit sie von der führungsseitigen Platteneinspanneinrichtung
erfaßt wird, und die Walzenarme werden verschwenkt, um die
Plattenandrückrolle mit der Platte in Berührung zu bringen.
In diesem Stadium wird der Plattenzylinder um fast eine
Umdrehung gedreht, so daß die Platte um die Umfangsfläche des
Plattenzylinders gelegt wird. Zur gleichen Zeit werden die
Walzenarme aufwärts bewegt, um die Rotation des
Plattenzylinders in einer Position zu unterbrechen, in der die
Plattenandrückwalze
einer nachlaufseitigen Platteneinspanneinrichtung
gegenübersteht. Das nachlaufende Ende der Platte wird durch
die nachlaufseitige Platteneinspanneinrichtung erfaßt, so daß
die Platte vollständig angebracht wird. Das heißt, die
Plattenandrückwalze wird während des Aufwickelns der Platte um
den Plattenzylinder und des Erfassens des nachlaufenden Endes
der Platte betrieben. Die Plattenandrückwalze ist während des
Erfassens der Platte an der vorauslaufenden Seite nicht in
Funktion.
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Bei dieser herkömmlichen Plattenwechselvorrichtung muß die
Platte jedoch, wenn sie zwischen die Greiferflächen der
führungsseitigen Platteneinspanneinrichtung eingefügt werden
soll, wie bei dem bekannten Fall von Hand gehalten werden. Es
ist schwierig, die Platte in eine enge Öffnung einzufügen.
Bei einer geringen Plattenstärke bereitet es einer einzelnen
Bedienungsperson Schwierigkeiten, die gesamte dünne Platte zu
halten und diesen Arbeitsgang durchzuführen, indem der
Arbeitsaufwand erhöht wird. Zusätzlich kann die Platte in
unerwünschter Weise verbogen werden, wenn ihr nachlaufendes Ende
unter Druck zwischen die Greiferflächen der nachlaufseitigen
Platteneinspanneinrichtung eingefügt wird. Wenn die radiale
Position der Plattenandrückwalze in bezug auf den
Plattenzylinder nach In-Kontakt-Bringen der Plattenandrückwalze mit
der Umfangsfläche des Plattenzylinders ungünstig ist, wird
die Platte ergriffen, wobei derjenige Teil ihres
nachlaufenden Endes, der zwischen die Greiferflächen eingefügt wird,
unzureichend klein wird. Wahlweise wird das nachlaufende Ende
der Platte übermäßig angedrückt. In jedem Fall weicht die
Druckposition von der richtigen, gewünschten Position ab, so
daß die Qualität der Drucksache verschlechtert wird.
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Eine Vorrichtung zum vollautomatischen Plattenwechsel ist aus
der EP-A-0 431 575 bekannt. Diese Vorrichtung umfaßt eine
Plattenführungswalze, die am Ende einer
Plattenladevorrichtung fest montiert ist, die, wenn eine neue Platte angebracht
werden soll, in der Nähe einer führungsseitigen
Platteneinspanneinrichtung gehalten wird und die Platte in die
Einspannvorrichtung einführt. Wenn die Platte um den
Plattenzylinder gewickelt worden ist und sich das nachlaufende Ende
der Platte der nachlaufseitigen Platteneinspanneinrichtung
nähert, wird ein Plattenandrückelement in die Arbeitsstellung
geschwenkt, um das nachlaufende Ende der Platte in die
nachlauf seitige Platteneinspanneinrichtung zu drücken.
Zusammenfassung der Erfindung
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer Plattenwechselvorrichtung für eine Druckpresse, mit der
eine Platte auf einem Plattenzylinder auf einfache Weise und
richtig angebracht werden kann.
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Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine
Plattenwechselvorrichtung für eine Druckpresse zu schaffen,
mit der die Qualität von Drucksachen verbessert werden kann.
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Um die oben genannten Ziele der vorliegenden Erfindung zu
erreichen, wird eine Plattenwechselvorrichtung für eine
Druckpresse gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Fig. 1 ist eine Vorderansicht, die den Hauptteil einer
Plattenwechselvorrichtung in einem Stadium zeigt,
in dem ein Plattenführungselement einer
führungsseitigen Platteneinspanneinrichtung
gegenüberliegt;
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Fig. 2 ist eine Vorderansicht des Hauptteils der
Plattenwechselvorrichtung in einem Stadium, in dem
das Plattenführungselement einer nachlaufseitigen
Platteneinspanneinrichtung gegenüberliegt;
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Fig. 3 ist eine Seitenabwicklung der
Plattenwechselvorrichtung; und
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Fig. 4 ist eine Seitenansicht des Hauptteils der
Plattenwechselvorrichtung.
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
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Die Figuren 1 bis 4 zeigen eine Plattenwechselvorrichtung für
eine Druckpresse in einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, wobei Fig. 1 die Plattenwechselvorrichtung und
einen Plattenzylinder in einem Stadium zeigt, in dem ein
Plattenführungselement einer führungsseitigen
Platteneinspanneinrichtung gegenübersteht. Fig. 2 zeigt die
Plattenwechselvorrichtung und den Plattenzylinder in einern Stadium,
in dem das Plattenführungselement einer nachlaufseitigen
Platteneinspanneinrichtung gegenübersteht, und die Figuren 3
und 4 zeigen den Hauptteil der Plattenwechselvorrichtung.
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Mit Bezug auf die Figuren 1 und 3 ist in dem Umfangsteil
eines Plattenzylinders 1 über dessen gesamte Länge ein Spalt
2 gebildet. Öffnungen an beiden Enden dieses Spaltes 2 sind
jeweils durch scheibenartige Wangen 3 verschlossen. Eine
führungsseitige Platteneinspanneinrichtung 4 umfaßt einen
Plattenspanntisch 5, der einen fast quadratischen Querschnitt
aufweist und sich in axialer Richtung des Plattenzylinders 1
erstreckt. Die führungsseitige Platteneinspanneinrichtung 4
ist auf der Bodenfläche 2a des Spaltes 2 verbolzt und durch
eine Einstelleinheit (nicht dargestellt) entlang der
Bodenfläche 2a des Spaltes 2 in der Umfangsrichtung des
Plattenzylinders 1 bewegbar. Der Plattenspanntisch 5 ist auch in
axialer Richtung des Plattenzylinders 1 bewegbar.
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Eine Mehrzahl Greiferplatten 6, die in axialer Richtung
aufgegliedert ist und eine beinahe der Gesamtlänge des
Plattenspanntisches 5 entsprechende Gesamtlänge aufweist, ist durch
Haltebolzen (nicht dargestellt), die in mehreren
Längspositionen des Plattenspanntisches 5 angebracht sind, schwenkbar
gelagert. Sechseckige Endabschnitte einer längs der axialen
Richtung des Plattenzylinders 1 verlaufenden Nockenwelle 9,
die mehrere Nocken 8 mit einer durch einen gekrümmten
Abschnitt sowie einen linearen Abschnitt gebildeten
Umfangsnockenfläche aufweisen, erstrecken sich durch die Wangen 3
und sind zwischen einer Kerbe 5a des Plattenspanntisches 5
und auf den Greiferplatten 6 befestigten Platten 7 drehbar
abgestützt. Bei dieser Konstruktion wird ein
Schraubenschlüssel mit dem sechseckigen Abschnitt in Eingriff gebracht, um
die Nockenwelle 9 von Hand zu drehen, oder die Nockenwelle 9
wird durch eine Antriebseinheit angetrieben und gedreht, um
dadurch die Greiferflächen 6a der Greiferplatten 6 in bezug
auf die Greiferfläche 5b des Plattenspanntisches 5 zu öffen
bzw. zu schließen.
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Eine nachlaufseitige Platteneinspanneinrichtung 10, die in
dem Spalt 2 parallel zu der führungsseitigen
Platteneinspanneinrichtung 4 angeordnet ist, weist eine L-förmige, in
axialer Richtung des Plattenzylinders 1 verlaufende, auf der
Bodenfläche 2a des Spaltes 2 befestigte Federsitz-Stange 11 mit
fast der gleichen Länge wie die Kerbe 5a auf. Ein beinahe
rechteckiger Plattenspanntisch 12, der fast die gleiche Länge
wie die Federsitz-Stange 11 hat, erstreckt sich längs der
axialen Richtung des Plattenzylinders 1 zwischen der
Federsitz-Stange 11 und einer Spalt-Wandfläche 2b, um durch (nicht
dargestellte) Einstellbolzen, die zwischen der rechten Wange
3 und dem Plattenspanntisch 12 und zwischen der linken Wange
3 und dem Plattenspanntisch 12 angeordnet sind, axial
bewegbar zu sein. Bezugszeichen 13 bezeichnet eine sich parallel
zwischen der Federsitz-Stange 11 und dem Plattenspanntisch 12
erstrechende L-förmige Greiferplatte. Die Greiferplatte 13
hat fast die gleiche Länge wie der Plattenspanntisch 12. Die
Greiferplatte 13 und der Plattenspanntisch 12 sind schwenkbar
an einen Halteschaft 13b gekoppelt, der beinahe die gleiche
Länge wie alle Greiferplatten 13 und der Plattenspanntisch 12
hat.
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Bezugszeichen 13c bezeichnet eine Schraubendruckfeder, die
zwischen die Federsitz-Stange 11 und die Greiferplatte 13
eingefügt ist, um diese in entgegengesetzten Richtungen
vorzuspannen. Zwischen der Greiferplatte 13 und dem
Plattenspanntisch 12 ist zu deren Vorspannung in entgegengesetzten
Richtungen ebenfalls eine Schraubendruckfeder (nicht
dargestellt) angeordnet. Eine Nockenwelle 14 mit mehreren
Nockenteilen, die jeweils eine durch einen gekrümmten Abschnitt und
einen linearen Abschnitt gebildete Nockenumfangsfläche
aufweisen, ist in dem in der Spalt-Wandfläche 2b geformten
Aussparungsloch angeordnet, und sechseckige Endteile der
Nockenwelle 14 erstrecken sich durch die Wangen 3 nach außen. Wenn
zum Drehen der Nockenwelle 14 ein Schraubenschlüssel init dem
sechseckigen Endteil in Verbindung gebracht wird oder die
Nockenwelle 14 durch ein Antriebsaggregat (nicht dargestellt)
angetrieben und gedreht wird, wird eine Greiferfläche 13a der
Greiferplatte 13 mit Bezug auf eine Greiferfläche 12a des
Plattenspanntisches 12 geöffnet/geschlossen.
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Wenn der vorauslaufende (führungsseitige) Endteil der Platte
zwischen den Greiferflächen 5b und 6b der führungsseitigen
Platteneinspanneinrichtung 4 erfaßt wird und der
Plattenzylinder 1 zum Aufwickeln der Platte auf die Umfangsfläche des
Plattenzylinders 1 um fast eine Umdrehung gedreht wird, wird
bei dieser Konstruktion der durch eine separate
Plattenbiegemaschine in einem rechten Winkel abgebogene nachlaufende
Endteil der Platte von der nachlaufseitigen
Platteneinspanneinrichtung 10 erfaßt, um so die Platte auf der Umfangsfläche
des Plattenzylinders 1 anzubringen. Bezugszeichen 15
bezeichnet
einen mit dem Plattenzylinder 1 in Wälzkontakt gebrachten
Gummizylinder zur Übertragung eines Bildes der Plattenfläche
auf die Gummifläche
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In der Nähe des Berührungsbereichs zwischen dem
Plattenzylinder 1 und dem Gummizylinder 15 sind Trag-Endschäfte 16
gehalten und erstrecken sich durch rechte und linke Rahmen 17. Ein
Paar Lager 18 und 19 sind von dem entsprechenden rechten oder
linken Rahmen 17 über ein entsprechendes Abstandsstück 20
entfernt auf jeden Tragschaft 16 aufgeschoben. Eine
Sicherheitsstange 21 ist derart drehbar gelagert, daß vorspringende
Teile 22 der Sicherheitsstange 21 an deren beiden Enden an
Außenringen der rechten und linken Lager 19 befestigt sind.
Bezugszeichen 23 bezeichnen ein Paar rechter und linker
Walzenarme. Die proximalen Teile der Walzenarme 23 sind an den
Außenringen der Lager 18 befestigt, so daß die Walzenarme 23
jeweils schwenkbar an den Tragschäften 16 gehalten werden.
Eine Plattenpreß- oder -andrückwalze 24, die als
Plattenführungselement oder -teil dient und mehrere Abschnitte 24a mit
großem Durchmesser aufweist, ist zwischen den freien
Endteilen der rechten und linken Walzenarme 23 drehbar gelagert.
Lager zur drehbaren Abstützung beider Endteile der
Plattenpreßwalze 24 sind durch Schafthalter 25 in den Lagerbohrungen
der freien Endteile der Walzenarme 23 befestigt.
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Auf der anderen Seite sind auf den verlängerten Endteilen von
Tragstiften 26, die sich jeweils von den rechten und linken
Rahmen 17 erstrecken, Konsolen oder Träger 27 verbolzt. U-
förmige Halter 28 sind auf den Trägern 27 befestigt, und als
Betätigungselemente dienende Druckluftzylinder 29 sind
jeweils schwenkbar an den rechten und linken Haltern 28
gelagert. An den Funktionsseiten der durch Druckluft der Druck-
luftzylinder 29 hin- und herbewegten Kolbenstangen 30
befestigte U-förmige Teile 31 sind an den Bereichen geringen
Durchmessers der Plattenpreßwalze 24 angebracht. Die
Walzenarme 23 werden durch das Hin- und Herbewegen der
Kolbenstangen
30 aufgrund der Druckluft der Druckluftzylinder 29
verschwenkt. Die Plattenpreßwalze 24 wird mit der schwingenden
Bewegung der Walzenarme 23 in radialer Richtung des
Plattenzylinders 1 hin- und herbewegt, so daß die auf dem
Plattenzylinder 1 angebrachte Platte in Kontakt mit der Umfangsflä-
che des Plattenzylinders 1 gebracht oder davon getrennt wird.
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Bezugszeichen 32 bezeichnet einen Grenzschalter, der über
eine Stütze 33 an dem Rahmen 17 gehalten ist. Ein
Funktionsende 32a des Grenzschalters 32 greift in eine ausgesparte
Rille 22b ein, die in dem vorspringenden Teil 22 der
Sicherheitsstange 21 gebildet ist.Der Grenzschalter 32 bewirkt ein
Drehen der Sicherheitsstange 21, wenn ein fremdes Objekt, zum
Beispiel ein Finger, fast von dem Plattenzylinder 1 und dem
Gummizylinder 15 erfaßt wird. Der Grenzschalter 32 stellt
fest, daß sein Funktionsende 32a mit der ausgesparten Rille
22b außer Eingriff ist, um dadurch die Druckpresse
anzuhalten.
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Außerdem erstrecken sich - wie Fig. 4 zeigt - an den
vorspringenden Teilen der Walzenarme 23 als Stellglieder
dienende Nocken 34. Anschläge 35, die als Steliglieder zur
Einstellung der Bewegung der Plattenpreßwalze 24 in einer
radialen Richtung des Plattenzylinders bei einer
Positionsübereinstimmung zwischen den Nocken 34 und den Plattengreiferflächen
5b und 6a der führungsseitigen Platteneinspanneinrichtung 4
dienen, sind an einer Endfläche des Plattenzylinders 1
ausgebildet.
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Nachfolgend wird die Funktion der den oben dargestellten
Aufbau aufweisenden Plattenwechselvorrichtung beschrieben. Es
sei angenommen, daß eine alte, gebrauchte Platte vom
Plattenzylinder zu entfernen ist. Nachdem in diesem Fall, wie Fig. 2
zeigt, die Greiferflächen 12a und 13a der nachlaufseitigen
Platteneinspanneinrichtung 10 dazu gebracht werden, daß sie
der Plattenpreßwalze 24 gegenüberstehen, wird die Nockenwelle
14 gedreht. Die Greif erflächen 12a und 13a werden zur
Freigabe des nachlaufenden Endes der Platte geöffnet, und dann wird
der Plattenzylinder 1 im Uhrzeigersinn gemäß Fig. 2 gedreht.
Die Platte, deren nachlaufendes Ende freigegeben ist, wird
durch die Plattenpreßwalze 24 geführt und abgewickelt. Der
Plattenzylinder 1 wird um fast eine Umdrehung gedreht,
während die Platte manuell gehalten wird. Danach wird der
Plattenzylinder 1 angehalten. Beim Drehen der Nockenwelle 9 der
führungsseitigen Platteneinspanneinrichtung 4 werden die
Plattengreiferflächen 5b und 6a geöffnet, um das
vorauslaufende Ende der Platte freizugeben und dadurch die Platte zu
entfernen.
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Es sei nun angenommen, daß eine neue Platte auf dem
Plattenzylinder 1 angebracht werden soll. In diesem Fall wird der
Plattenzylinder 1 entgegen dem Uhrzeigersinn in Fig. 1
gedreht, um ein wenig von der Plattenentfernungsposition
zurückzusetzen, und das Drehen wird abgebrochen, wenn die
Plattengreiferflächen 5b und 6a der führungsseitigen
Platteneinspanneinrichtung 4 der Plattenpreßwalze 24 gegenüberstehen.
Zu diesem Zeitpunkt stehen die Nocken 34 den Anschlägen 35
gegenüber. Wenn die Kolbenstangen 30 der Druckluftzylinder 29
nach vorn bewegt werden, stopen die Nocken 34 gegen die
Anschläge 35 und werden gestoppt. Ein Ende der manuell
gehaltenen Platte wird zwischen die geöffneten Greiferflächen 6a der
Greiferplatten 6 und die Greiferfläche 5b der
Platteneinspanneinrichtung eingefügt. Da die Umfangsfläche der
Plattenpreßwalze 24 und die Umfangsfläche des Plattenzylinders 1 die
Platte zu den Greiferflächen 5b und 6a führen, kann die
Platte in diesem Fall leicht und exakt eingeführt werden.
Außerdem wird die Bewegung der Plattenpreßwalze 24 in radialer
Richtung des Plattenzylinders 1 durch das Aneinanderstoßen
der Nocken 34 und der Anschläge 35 reguliert. Da die
Umfangsfläche der Plattenpreßwalze 24 so eingestellt wird, daß sie
sich auf dem gleichen Flächenniveau wie die Greiferflächen 5b
und 6a befindet, wird die durch die Plattenpreßwalze 24
geführte Platte auf einfache Weise und genau zu den
Plattengreiferflächen 5b und 6a geführt. Die Einfügungsgröße der
Platte wird nicht unzureichend klein, oder die Platte kann
vor unerwünschtem Verbiegen oder Beschädigen bewahrt werden.
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Die Nockenwelle 9 wird gedreht, und die Greiferplatten werden
zum Erfassen der Platte geschlossen. Wenn der Plattenzylinder
im Uhrzeigersinn (Fig. 1) um fast eine Umdrehung gedreht
wird, wird danach die Platte durch die Plattenpreßwalze 24
gegen die Umfangsfläche des Plattenzylinders 1 gedrängt und
in engem Kontakt mit dessen Umfangsfläche aufgewickelt. Das
Drehen des Plattenzylinders 1 wird, wie in Fig. 2 gezeigt
ist, in einer Position angehalten, in der die
Plattenwechselvorrichtung den Plattengreiferflächen 12a und 13a der
nachlaufseitigen Platteneinspanneinrichtung 10 gegenübersteht.
Der durch eine Plattenbiegemaschine in einem rechten Winkel
abgebogene nachlaufende Endabschnitt wird bei Anhalten des
Plattenzylinders 1 durch die Plattenpreßwalze 24 zwischen die
Plattengreiferflächen 12a und 13a eingefügt. Beirn Drehen der
Nockenwelle 14 werden die Greiferflächen 12a und 13a
geschlossen, um somit das Anbringen der Platte zu
vervollständigen.
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In dieser Ausführungsform wurde das Plattenführungselement
zur Führung des vorauslaufenden Endabschnitts der Platte zu
den Greiferflächen anhand der Plattenpreßwalze 24 erläutert.
Das Plattenführungselement ist jedoch nicht darauf
beschränkt. Zum Beispiel können Vorsprünge der Walzenarme 23,
die die Plattenpreßwalze 24 schwenkbar abstützen, sich
bogenförmig ausdehnend ausgebildet sein, um mit diesen erweiterten
Abschnitten eine Führung der Platte zu bewirken. Wahlweise
kann die Plattenpreßwalze 24 gegen eine Preßplatte oder ein
Gummikissen zur Führung der Platte ausgetauscht werden.
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In dieser Ausführungsform sind Berührungsglieder zur
Einstellung der Bewegung des Plattenführungselements, wie zum
Beispiel
der Plattenpreßwalze 24, in radialer Richtung des
Plattenzylinders, rein beispielhaft in Form von Anschlägen
dargestellt. Jedoch sind die Berührungsglieder nicht darauf
beschränkt. Auf dem Plattenzylinder 1 können Nocken 34
ausgebildet sein, und Anschläge 35 können auf den Walzenarmen 23
ausgeformt sein. Wahlweise können anstelle der Anschläge 35
Rollen verwendet werden.
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Wie aus der obigen Beschreibung deutlich wird, ist bei der
Plattenwechselvorrichtung für eine Bogendruckmaschine gemäß
der vorliegenden Erfindung das Plattenführungselement zur
Führung des einen Endes der Platte in die Plattengreiferflä-
chen angeordnet, wenn das Plattenführungselement den
Plattengreiferflächen der führungsseitigen
Platteneinspanneinrichtung gegenübersteht. Wenn das Plattenführungselement den
Plattengreiferflächen der nachlaufseitigen
Platteneinspanneinrichtung gegenübersteht, wird das andere Ende der um den
Plattenzylinder gewickelten Platte unter Druck in die
Plattengreiferflächen eingefügt. Die Platte kann daher leicht und
genau in die Plattengreiferflächen der
Platteneinspanneinrichtungen eingefügt werden. Folglich kann die Qualität einer
Drucksache verbessert werden. Außerdem wird das
Plattenführungselement für das Einführen der Platte in die
führungsseitigen Greiferflächen und für das Einführen der Platte in die
nachlaufseitigen Greiferflächen gemeinsam genutzt. Der
konstruktive Aufbau kann daher vereinfacht werden, und es kann
eine niedrigpreisige Plattenwechselvorrichtung zur Verfügung
gestellt werden.
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Die auf dem Plattenführungselement und dem Plattenzylinder
einander gegenüberliegend ausgebildeten Steliglieder
regulieren die Bewegung des Plattenführungselements in der radialen
Richtung des Plattenzylinders während des Greifens der
Platte. Selbst wenn die Stopp-Phase des Plattenzylinders leicht
abweichend bewirkt wird, wird das relative
Positionsverhältnis zwischen dem Plattenführungselement und den
Plattengreiferflächen
der führungsseitigen Platteneinspanneinrichtung
immer konstant gehalten. Die durch das Plattenführungselement
geführte Platte wird den führungsseitigen Greiferflächen
richtig zugeführt. Dadurch kann die Qualität der Drucksache
verbessert werden, und die Arbeitsvorgänge können erleichtert
werden, weil eine hochgenaue Positionierung der Halteposition
des Plattenzylinders nicht erforderlich ist.