DE10258720A1 - Vorrichtung zum Herstellen eines gesponnenen Fadens - Google Patents
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Herstellen eines gesponnenen Fadens aus einem Stapelfaserverband enthält ein Streckwerk sowie ein nachfolgendes Luftdüsenaggregat. Damit zum einen die Lebensdauer sowohl der Bezüge als auch der Laufriemchen des Streckwerks verlängert wird und zum anderen sichergestellt ist, dass die Fasern immer in gleicher Weise in die Einlassöffnung des Luftdüsen-Aggregates eintreten, ist eine Changiereinrichtung vorgesehen, welche sowohl mit den dem Streckwerk zugeordneten Verdichtern als auch mit dem Luftdüsenaggregat antriebsmäßig verbunden ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines gesponnenen Fadens aus einem Stapelfaserband, mit einem mehrere Walzenpaare enthaltenden Streckwerk zum Verziehen des Stapelfaserbandes zu einem Faserverband vorgebbarer Feinheit, mit einem dem Streckwerk nachfolgenden, eine Einlassöffnung für den Faserverband aufweisenden Luftdüsenaggregat sowie mit einer Changiereinrichtung zum Changieren eines den Faserverband führenden Bauteils quer zu den Walzenpaaren des Streckwerks, ohne den Faserverband quer zur Einlassöffnung des Luftdüsenaggregates aus der Flucht zu bringen.
- Eine Vorrichtung dieser Art ist durch die
DE 31 45 208 C2 Stand der Technik. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist das den Faserverband führende Bauteil ein Unterriemchen, welches für sich allein – gegebenenfalls alternierend mit dem zugeordneten Oberriemchen – eine Changierbewegung ausführt. Die Changiergeschwindigkeit der bekannten Vorrichtung soll so langsam sein, dass die Abweichung des Faserverbandes vom normalen Laufweg so gering wie möglich gehalten wird, und dass insbesondere kein mäanderförmiger Laufweg des Faserverbandes entsteht, damit die Mitte des vom letzten Walzenpaar des Streckwerks freigegebenen Faserverbandes nicht aus der Flucht zur Einlassöffnung des Luftdüsenaggregates gerät. - Die letztgenannte Forderung gelingt nur sehr unvollkommen, insbesondere dann, wenn Luftdüsenaggregate eingesetzt werden, deren Liefergeschwindigkeiten bis zu 600 m pro Minute betragen. Außerdem wird bei der bekannten Vorrichtung lediglich die Lebensdauer der Laufriemchen verlängert, wohingegen die Abnutzung der Bezüge des Streckwerks nicht verringert wird.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, zum einen sicherzustellen, dass die Fasern auch bei hohen Liefergeschwindigkeiten immer in gleicher Weise in die Einlassöffnung eintreten, und zum anderen die Lebensdauer sowohl der Bezüge als auch der Laufriemchen des Streckwerks zu verlängern.
- Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Changiereinrichtung sowohl mit wenigstens einem einem Walzenpaar des Streckwerks zugeordneten und die Breite des Faserverbandes festlegenden Verdichter als auch mit dem Luftdüsenaggregat antriebsmäßig verbunden ist.
- Mit den Merkmalen nach der Erfindung gelingt ein sicherer Fasereinlauf in das Luftdüsenaggregat, da dieses zusammen mit dem Faserverband changiert. Gleichzeitig wird die Abnutzung sowohl der Bezüge als auch der Laufriemchen verringert, insbesondere wenn die Changierbewegung sehr langsam durchgeführt und die gesamte Breite der Bezüge ausnutzt wird. Da gemäß der Erfindung in an sich bekannter Weise die Verdichter changieren und das den Faserverband führende Bauteil bilden, können im Prinzip Changiereinrichtungen eingesetzt werden, die sich bereits in der Praxis bewährt haben, beispielsweise das Changieren eines Einlaufverdichters sowie eines Zwischenfeldverdichters. Diese Verdichter sind jeweils dem zugeordneten Walzenpaar vorgeordnet, wobei dem Ausgangswalzenpaar üblicherweise kein Verdichter zugeordnet ist.
- In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung sind der wenigstens eine Verdichter und das Luftdüsenaggregat an einem gemeinsamen Träger angeordnet. An diesem Träger kann zusätzlich ein dem Luftdüsenaggregat nachgeordneter Fadenreiniger angeordnet sein. Dadurch wird der aus dem Luftdüsenaggregat abgezogene Faden ebenfalls changiert, so dass auch am Abzugswalzenpaar der Verschleiß verringert wird.
- Die Changiereinrichtung selbst kann unterschiedlich ausgestaltet sein.
- Bei einer Ausführung ist vorgesehen, dass die Changiereinrichtung eine längs der Maschine verlaufende, mehreren Spinnstellen zugeordnete Changierstange enthält. Da bei Fadenbruch, zur Vermeidung von Fehlverzügen, üblicherweise die Walzenpaare des Streckwerks stillgesetzt werden, muss dabei auch die Changierung abgestellt werden. Im Falle einer über mehrere Spinnstellen laufenden Changierstange muss deshalb die Changierung einer Einzelspinnstelle von der allgemeinen Changierbewegung im Bedarfsfalle abkoppelbar sein. Dies lässt sich durch einen Mechanismus erreichen, der sich wieder an die Changierstange anklinkt, nachdem die Spinnstelle wieder in Betrieb gesetzt worden ist.
- Bei einer anderen Ausführung ist vorgesehen, dass jeder Spinnstelle eine eigene Changiereinrichtung zugeordnet ist, die mit dem Eingangswalzenpaar des Streckwerks antriebsmäßig verbunden ist. Auch in diesem Falle muss bei einem Fadenbruch das Streckwerk gestoppt werden.
- Allerdings wird durch die antriebsmäßige Koppelung der Changiereinrichtung mit dem Eingangswalzenpaar des Streckwerks automatisch die Changierung mit stillgesetzt, wenn das Streckwerk gestoppt wird.
- Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines nur schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels.
- Es zeigen:
-
1 eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung, -
2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II der1 . - Die Vorrichtung nach
1 und2 dient dem Herstellen eines gesponnenen Fadens1 aus einem Stapelfaserband oder auch einem Vorgarn2 . Die Vorrichtung enthält als wesentliche Bestandteile ein Streckwerk3 sowie ein Luftdüsenaggregat4 . - Das zu verspinnende Stapelfaserband
2 wird dem Streckwerk3 in Zulieferrichtung A zugeliefert und als ersponnener Faden1 in Abzugsrichtung B einer nicht dargestellten Aufspuleinrichtung zugeführt. Dem Abziehen des Fadens1 aus dem Luftdüsenaggregat4 dient ein Abzugswalzenpaar5 ,6 . - Das Streckwerk
3 ist als Drei-Zylinder-Streckwerk ausgeführt und enthält insgesamt drei Walzenpaare7 ,8 ;9 ,10 ;11 ,12 , die jeweils eine Unterwalze und eine Oberwalze enthalten. Das Walzenpaar7 ,8 ist das Eingangswalzenpaar, das Walzenpaar9 ,10 das mit Laufriemchen13 und14 versehene mittlere Walzenpaar und das Walzenpaar11 ,12 das Ausgangswalzenpaar. In einem solchen Streckwerk3 wird in bekannter Weise das Stapelfaserband oder Vorgarn2 bis zu einer gewünschten vorgebbaren Feinheit verzogen. Im Anschluss an das Streckwerk3 liegt dann ein Faserverband15 vor, der verstreckt, jedoch noch ungedreht ist. - Die für das Verstrecken erforderlichen Walzengeschwindigkeiten werden im vorliegenden Falle durch Antriebsmotoren
16 ,17 und18 erreicht, an welche die jeweiligen Unterwalzen8 ,10 und12 . angeschlossen sind. - Wie an sich bekannt, ist dem Eingangswalzenpaar
7 ,8 ein Einlaufverdichter19 für das einlaufende Stapelfaserband oder Vorgarn2 und dem mittleren Walzenpaar9 ,10 ein Zwischenfeldverdichter20 vorgeordnet. - Das dem Streckwerk
3 in geringem Abstand nachfolgende und die Spinndrehung erteilende Luftdüsenaggregat4 kann bei dieser Erfindung im Prinzip beliebiger Bauart sein, wobei jedoch vorzugsweise eine Bauart gemäß der WO 02/24993 angesprochen ist, weil ein derartiges Luftdüsenaggregat4 besonders hohe Liefergeschwindigkeiten erlaubt. Das Luftdüsenaggregat4 wird daher nicht näher beschrieben. Es enthält jedenfalls eine Einlassöffnung21 für den Faserverband15 , ferner einen Fadenabzugskanal22 für den ersponnenen, d.h. mit einer Spinndrehung versehenen Faden1 sowie mehrere Druckstrahldüsen23 , welche in bekannter Weise eine die Drallerteilung bewirkende Wirbelströmung erzeugen. - Dem Luftdüsenaggregat
4 ist ein Fadenwächter nachgeordnet, der im vorliegenden Fall zusätzlich als Fadenreiniger24 ausgebildet ist. Solche Fadenreiniger24 sind durch den Stand der Technik bekannt. Ihm folgt dann das bereits erwähnte Abzugswalzenpaar5 ,6 . - Beim Luftspinnen lassen sich Liefergeschwindigkeiten bis zu 600 m pro Minute realisieren. Dies führt im Streckwerk
3 zu einem erhöhten Verschleiß der Bezüge der Druckwalzen7 ,9 und11 sowie der Laufriemchen13 und14 . Damit die Laufriemchen13 und14 nicht ständig ausgetauscht und die Bezüge nicht in kurzen Intervallen nachgeschliffen werden müssen, wird im Streckwerk3 der Faserverband15 quer zu den Walzenpaaren7 ,8 ;9 ,10 ;11 ,12 changiert, wie dies im Grundsatz durch den Stand der Technik bereits bekannt ist. Dabei soll jedoch Sorge getragen werden, dass – wie dies auch der eingangs genannte Stand der Technik, wenn auch nur unvollkommen, anstrebt – der Faserverband15 quer zur Einlassöffnung21 des Luftdüsenaggregates4 nicht aus der Flucht gebracht wird. Die Einlassöffnung21 des Luftdüsenaggregates4 muss sehr exakt zum Ausgang des Streckwerks3 und zu dem aus dem Streckwerk3 austretenden Faserverband15 positioniert werden. Bereits eine leichte Verschiebung der Einlassöffnung21 relativ zu den austretenden Fasern beeinträchtigt die Fadenqualität und kann sogar zu einem Fadenbruch führen. Es soll somit zum einen sichergestellt werden, dass die Fasern immer in gleicher Weise in die Einlassöffnung21 eintreten, und dass zum anderen die Lebensdauer sowohl der Bezüge als auch der Laufriemchen13 und14 verlängert wird. - Abweichend vom eingangs genannten Stand der Technik ist nun eine Changiereinrichtung
25 vorgesehen, die sowohl mit wenigstens einem einem Walzenpaar7 ,8 ;9 ,10 des Streckwerks3 zugeordneten und die Breite des Faserverbandes15 festlegenden Verdichter19 oder20 als auch mit dem Luftdüsenaggregat4 antriebsmäßig verbunden ist. Dadurch wird ein sicherer Fasereinlauf in die Einlassöffnung21 gewährleistet, da das Luftdüsenaggregat4 synchron zum Faserverband15 changiert. Gleichzeitig wird der Faserverband15 langsam über die gesamte Breite der Laufriemchen13 und14 sowie der Bezüge der Walzen7 ,9 und11 bewegt, so dass deren Lebensdauer deutlich verlängert wird. - In erfinderischer Ausgestaltung ist nun vorgesehen, dass sowohl die beiden Verdichter, nämlich der Einlaufverdichter
19 und der Zwischenfeldverdichter20 , als auch das Luftdüsenaggregat4 und der nachfolgende Fadenreiniger24 an einem gemeinsamen changierenden Träger26 angeordnet sind. Hierfür dienen Verbindungselemente27 ,28 ,29 und30 . Auf diese Weise werden die bereits angesprochenen Vorteile erzielt. - Die Changiereinrichtung
25 kann eine längs der Maschine verlaufende, mehreren Spinnstellen zugeordnete Changierstange31 enthalten, wie in den Figuren bevorzugt dargestellt. Diese Changierstange31 wird ganz langsam entsprechend den Changierrichtungen C und D bewegt, und zwar über eine möglichst große Breite der Bezüge der Walzen7 ,9 und11 bzw. der Laufriemchen13 und14 . Wenn dabei aus irgendwelchen Gründen ein Fadenbruch entsteht, wird zur Vermeidung von Fehlverzügen das Streckwerk3 gestoppt, also die Walzenpaare7 ,8 ;9 ,10 sowie11 ,12 stillgesetzt. In einem solchen Falle muss auch die Changiereinrichtung25 stillgesetzt werden, was bei einer zentralen Changierstange31 dadurch geschieht, dass im Falle eines Fadenbruches die betroffene Einzelspinnstelle von der allgemeinen Changierbewegung mittels nicht dargestellter Einrichtungen abgekoppelt wird. - Es kann jedoch alternativ vorgesehen sein, dass sich die Changiereinrichtung
25 nur individuell über eine einzige Spinnstelle erstreckt. In diesem Falle ist es zweckmäßig, den Antrieb der Changierstange 31 vom Antrieb des Eingangswalzenpaares7 ,8 abzugreifen, was in1 strichpunktiert mit einer solchen Antriebskoppelung32 angedeutet ist. In einem solchen Falle wird, wenn das Eingangswalzenpaar7 ,8 bei Fadenbruch stillgesetzt wird, automatisch die Changiereinrichtung25 mit gestoppt.
Claims (5)
- Vorrichtung zum Herstellen eines gesponnenen Fadens aus einem Stapelfaserband, mit einem mehrere Walzenpaare enthaltenden Streckwerk zum Verziehen des Stapelfaserbandes zu einem Faserverband vorgebbarer Feinheit, mit einem dem Streckwerk nachfolgenden, eine Einlassöffnung für den Faserverband aufweisenden Luftdüsenaggregat sowie mit einer Changiereinrichtung zum Changieren eines den Faserverband führenden Bauteils quer zu den Walzenpaaren des Streckwerks, ohne den Faserverband quer zur Einlassöffnung des Luftdüsenaggregates aus der Flucht zu bringen, dadurch gekennzeichnet, dass die Changiereinrichtung (
25 ) sowohl mit wenigstens einem einem Walzenpaar (7 ,8 ;9 ,10 ) des Streckwerks (3 ) zugeordneten und die Breite des Faserverbandes (15 ) festlegenden Verdichter (19 ;20 ) als auch mit dem Luftdüsenaggregat (4 ) antriebsmäßig verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Verdichter (
19 ;20 ) und das Luftdüsenaggregat (4 ) an einem gemeinsamen Träger (26 ) angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Träger (
26 ) zusätzlich ein dem Luftdüsenaggregat (4 ) nachgeordneter Fadenreiniger (24 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Changiereinrichtung (
25 ) eine längs der Maschine verlaufende, mehreren Spinnstellen zugeordnete Changierstange (31 ) enthält. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Spinnstelle eine eigene Changiereinrichtung (
25 ) zugeordnet ist, die mit dem Eingangswalzenpaar (7 ,8 ) des Streckwerks (3 ) antriebsmäßig verbunden ist.
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