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Die Erfindung betrifft eine Verzurrschiene nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Beim Transport von Waren und Gütern besteht
regelmäßig das
Problem, diese vor Beschädigung
zu schützen.
Dies gilt insbesondere für
empfindliche Ladungen wie z. B. Glas, Möbel, Elektrogeräte, Computer
und ähnliches.
Um ein Verkratzen oder sonstige Beschädigungen zu vermeiden, sind
in den Laderäumen
von Transportfahrzeugen wie z. B. LKW oder Kleintransporter häufig Schutzleisten
sowie Verzurrschienen an Wänden,
Decken und/oder Böden
vorgesehen. Die Schutzleisten bestehen im einfachsten Fall aus einer
Kunststoffschiene, welche z. B. vertikal oder horizontal an den
Wänden
des Laderaums angebracht ist. Aus dem Stand der Technik sind Kunststoff-
oder Gummileisten bekannt, die fest mit einer Metallstruktur verbunden
sind, welche Metallstruktur als tragende Struktur der Kunststoff-
oder Gummileiste dient und an Wänden
oder dem Boden des Laderaums z. B. mittels Schrauben befestigt ist. Die
Schutzleisten verhindern mit ihrer weichen Oberfläche Beschädigungen
oder Kratzer an der Ladung, wenn diese beim Transport durchgeschüttelt wird.
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Um die Ladung gegen Umfallen zu sichern und
sie an ihrem Platz im Laderaum zu fixieren, werden häufig Verzurrschienen
genutzt. Diese mit einem durchlaufenden, zur Schienenoberseite hin
offenen, hinterschnittenen Längskanal
versehenen Schienenprofile, in der Regel aus Aluminium bestehend,
werden an den Wänden
oder dem Boden des Laderaums angebracht. Sie können vorteilhaft in den Wänden oder
dem Boden versenkt sein, so dass Wand bzw. Boden eine ebene Fläche bilden.
Durch Aufnahmeöffnungen
an der Schienenoberseite können
Zurrgurt-Beschläge,
auch Verzurrfittings genannt, an denen Gurte zum Verzurren der Ladung angreifen,
in den Längskanal
eingeführt
werden.
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Eine vollständige Ladungssicherung nach dem
Stand der Technik umfasst daher sowohl Schutzleisten, um Beschädigungen
der Ladung durch Stöße zu vermeiden,
und auch Verzurrschienen, um die Ladung mittels Gurten und Beschlägen zu fixieren.
Daher sind in dem Laderaum von Transportfahrzeugen relativ viele,
verschiedene Schienen und Leisten vorzusehen, was sich ungünstig auf
die Kosten und den verfügbaren
Stauraum auswirkt.
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Es ist das Ziel der vorliegenden
Erfindung, eine kostengünstige
und flexible Verzurrschiene zur Ladungssicherung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Verzurrschiene mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1 gelöst.
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Die Verzurrschiene zum Verzurren
von Ladung in Fahrzeugen, Schiffen oder Flugzeugen mit einem zur
Schienenoberseite hin offenen hinterschnittenen Längskanal
mit Aufnahmeöffnungen
für Verzurrfittings
weist erfindungsgemäß zumindest
ein Scheuerleistenstück
auf, das an dem Längskanal
fixierbar ist. Das Scheuerleistenstück verfügt über ein die Schienenoberseite
zumindest teilweise abdeckendes Kopfteil, welches Kopfteil als Scheuerschutz dient
und die Ladung vor Beschädigungen
und Kratzer infolge von Stößen schützt. Die
Verzurrschiene dient also zusätzlich
oder anstelle ihrer Funktion, die Ladung durch Verzurren zu fixieren,
als Schutzleiste, so dass weitere, separate Schutzleisten nicht
mehr oder nur in geringerem Umfang benötigt werden. Auch wenn im folgenden
die Begriffe Verzurrschiene und Scheuerleistenstück im Singular verwendet werden,
bezieht sich die Erfindung natürlich
auch auf die Anwendung von mehreren Verzurrschienen und Scheuerleistenstücken, da
in einem Laderaum in der Regel mehrere solcher Elemente vorgesehen
sind. Insbesondere ist es möglich
mehrere kurze Scheuerleistenstücke
an einem Längskanal
anzubringen. Durch die Nutzung der im Laderaum vorgesehenen Verzurrschienen
als Schutzleiste verringern sich die Kosten, da auf separate Schutzleisten
weitgehend verzichtet werden kann, und die Flexibilität erhöht sich,
da der Anwender das Scheuerleistenstück je nach Anwendungsfall an
dem Längskanal
anbringen oder weglassen kann. Es ist zum Beispiel denkbar an dem
Längskanal
einer langen Verzurrschiene mehrere Scheuerleistenstücke anzubringen
und zwischen den Scheuerleistenstücken Abstände zu wahren, in denen Verzurr-Beschläge bzw.
Verzurrfittings an der Verzurrschiene befestigt werden. Somit erfüllt ein und
dieselbe Verzurrschiene zwei Funktionen: die Fixierung der Ladung
mittels Beschlägen
und Gurten und den Schutz der Ladung durch weiche Scheuerleistenstücke. Selbstverständlich kann
auch die gesamte Länge
der Verzurrschiene lückenlos
von einem oder mehreren Scheuerleistenstücken belegt sein. Durch die
Verwendung unterschiedlich langer Scheuerleistenstücke lassen
sich besonders vorteilhaft flexible Lösungen für die Ladungssicherung finden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
die Scheuerleistenstücke
lösbar
an dem Längskanal
befestigt sind, da hierdurch eine besonders hohe Anwendungsflexibilität erreicht
wird. Der Anwender kann dann, je nach Transportsituation, das Scheuerleistenstück an der
gewünschten
Stelle an der Verzurrschiene platzieren oder vorhandene, störende Scheuerleistenstücke entfernen.
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Als Material für die Scheuerleistenstücke können die üblichen,
für Schutzleisten
im Transportbereich verwendeten Materialien verwandt werden, wie
z. B. Gummi, Kunststoff oder Holz. Das Scheuerleistenstück weist
an der Unterseite vorteilhaft ein Befestigungsprofil auf, welches
in den Längskanal der
Verzurrschiene eingreift. Die dem Befestigungsprofil gegenüberliegende
Seite des Scheuerleistenstücks,
das Oberteil, ist z. B. abgerundet und dient als eigentliche Pufferfläche, um
die transportierten Waren und Güter
vor Beschädigungen
oder Kratzern zu schützen
und deckt zumindest teilweise die Oberseite der Verzurrschiene ab.
Als Profil kann im Wesentlichen jedes Profil gewählt werden, welches es erlaubt,
das Scheuerleistenstück
an dem Längskanal der
Verzurrschiene zu befestigen. Am vorteilhaftesten ist es jedoch,
das Befestigungsprofil des Scheuerleistenstücks als Gegenstück zum Querschnittsprofil
des Längskanals
der Verzurrschiene auszubilden. Das Befestigungsprofil erstreckt
sich, analog zu dem Längskanal
der Verzurrschiene, durchgängig über die
gesamte Länge
des Scheuerleistenstücks. Um
das Scheuerleistenstück
an dem Längskanal
zu befestigen, wird das Scheuerleistenstück mit seinem Befestigungsprofil
an einem freien, offenen Ende der Verzurrschiene in den Längskanal
derselben eingeschoben. Die Profile des Scheuerleistenstücks und des
Längskanals
greifen ineinander. Das Scheuerleistenstück ist vorteilhaft in dem Längskanal
frei verschiebbar, so dass es von dem offenen Ende der Verzurrschiene
zu einer gewünschten
Position an der Verzurrschiene bewegt werden kann. Um das Einführen des
Scheuerleistenstücks
in den Längskanal
zu erleichtern, ist das Scheuerleistenstück vorteilhaft wesentlich kürzer als
die Gesamtlänge
der Verzurrschiene. Als besonders vorteilhaft hat sich für das Scheuerleistenstück eine
Länge von
10 bis 30cm erwiesen, es sind jedoch, je nach Anwendungsfall, auch
andere Längen
möglich,
so z.B. auch 50cm oder 1m. Durch die Befestigung von mehreren Scheuerleistenstücken, mit
oder ohne Abstand zueinander, an dem Längskanal kann die gesamte Länge der
Verzurrschiene als Schutzleiste genutzt werden. Abhängig von
dem Spiel, das das Befestigungsprofil des Scheuerleistenstücks in dem
Längskanal der
Verzurrschiene hat, kann zwischen Scheuerleistenstück und Längskanal
eine Klemm- und
Reibwirkung bestehen, so dass das Scheuerleistenstück auf seiner
einmal eingestellten Position verbleibt und sich nicht, z.B. durch
Erschütterungen
des Laderaums von selbst verschiebt. Das Spiel kann abhängig vom
Anwendungswunsch daher größer oder
kleiner sein. So ist es z. B. denkbar, das Spiel für die Verwendung
an vertikalen Schienen kleiner zu halten, damit das Scheuerleistenstück nicht
von selbst nach unten rutscht. Eine Bewegung oder Verschiebung des
Scheuerleistenstücks
kann dann nur durch mechanische Einwirkung von außen erfolgen.
Ist es gewünscht,
dass das Scheuerleistestück
besonders leicht innerhalb des Längskanals
der Verzurrschiene beweglich ist, wird die Leiste mit einem großen Spiel gefertigt.
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Wenn für das Scheuerleistenstück ein leicht zu
verarbeitendes Material gewählt
wird, wie z.B. Gummi, Kunststoff oder Holz, kann der Anwender vorteilhaft
die Ablängung
des Scheuerleistenstücks vor
On vornehmen und die Länge
des Scheuerleistenstücks
individuell auf seine Transportsituation einstellen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand
der beigefügten
Zeichnungen detaillierter beschrieben, wobei
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1 ein
Ausführungsbeispiel
einer Verzurrschiene gemäß der Erfindung
im Querschnitt zeigt,
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines Scheuerleistenstücks
gemäß der Erfindung
in einer schematischen Ansicht von unten zeigt,
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3 das
Beispiel aus 2 in einer
Seitenansicht zeigt,
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4 das
Beispiel aus 2 stirnseitig
gesehen zeigt,
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5 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines Scheuerleistenstücks
in einer schematischen Ansicht von unten zeigt,
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6 das
Beispiel aus 5 in einer
Seitenansicht zeigt, und
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7 das
Beispiel aus 5 stirnseitig
gesehen zeigt.
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In 1 ist
eine Verzurrschiene 10 gemäß der Erfindung im Querschnitt
abgebildet. Die Verzurrschiene umfasst ein Scheuerleistenstück 12,
das an einem dem Stand der Technik entsprechenden Schienenprofil 14 befestigt
ist. Das Scheuerleistenstück
hat ein Kopfteil 16 mit halbkreisförmigem Profil, welches als
Puffer- oder Schutzfläche
dient, um Kratzer und Beschädigungen
an der zu transportierenden Ladung zu vermeiden. An der Unterseite
gegenüber dem
Kopfteil 16 und auf der dem Schienenprofil 14 zugewandten
Seite weist das Scheuerleistenstück 12 ein
T-förmiges
Profil 18 auf. Das Scheuerleistenstück 12 ist aus einem
Stück, z.B.
aus Kunststoff oder Gummi gefertigt. Alternativ ist es jedoch auch
denkbar, das Kopfteil aus einem weichen Material, z.B. Gummi oder
Kunststoff, zu fertigen und das Befestigungsprofil 18 aus
einem robusteren Material, z.B. Metall. Im Schienenprofil 14 ist
ein Längskanal 20 ausgebildet,
der sich über
die gesamte Länge
des Schienenprofils 14 erstreckt. Der Längskanal 20 hat eine
Hinterschneidung 22 und ist zur Schienenoberseite 24 hin
offen. Die gestrichelten Linien deuten Aufnahmeöffnungen 26 an, die
von der Schienenoberseite gesehen vorteilhaft kreisrund sind. Diese Aufnahmeöffnungen 26 dienen
dazu, Verzurrgurt-Beschläge
bzw. Verzurrfittings aufzunehmen, die, da bekannt, nicht abgebildet
sind. Das Befestigungs-Profil 18 des
Scheuerleistenstücks 12 ist
im Wesentlichen komplementär
zum Längskanal 20 des Schienenprofils 14 ausgebildet
und in den Längskanal 20 eingeschoben.
Dies kann von einem freien, offenen Ende des Schienenprofils 14 aus
erfolgen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht zwischen
Schienenprofil 14 und dem T-Profil 18 des Scheuerleistenstücks 12 nur
wenig Spiel, so dass das Scheuerleistenstück in diesem Fall ohne mechanische
Einwirkung von außen
an seiner einmal eingerichteten Position in der Verzurrschiene verbleibt.
Alternativ ist es auch denkbar das Befestigungs-Profil 18 kleiner
auszubilden, so dass zwischen Schienenprofil 14 und Befestigungs-Profil 18 mehr
Spiel ist. Dies erleichtert die Verschiebung des Scheuerleistenstücks innerhalb
des Schienenprofils. Wenn das Scheuerleistenstück nicht benötigt wird,
kann es wieder über
das freie Ende des Schienenprofils hinausgeschoben und somit entfernt
werden.
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Bei einem zweiten vorteilhaften Ausführungsform
der Verzurrschiene ist das an der Unterseite eines Scheuerleistenstücks 34 ausgebildete Befestigungsprofil
durch mehrere Einzelprofile 28 gebildet, welche im Abstand
der Aufnahmeöffnungen 26 des
Schienenprofils 14 im Wesentlichen pilzförmig ausgebildet
sind. Sie haben somit Stempel 30, deren freie Enden tellerförmige Erweiterungen 32 haben. Der
Durchmesser der tellerförmigen
Erweiterungen 32 ist so gewählt, dass diese gerade durch
die Aufnahmeöffnungen 26 im
Schienenprofil 14 eingeführt werden können. Wenn
die Einzelprofile 28 durch die entsprechenden Aufnahmeöffnungen 26 in
den Längskanal 20 eingeführt sind,
kann das Scheuerleistenstück 34 fixiert
werden, indem das Scheuerleistenstück 34 soweit in eine
Richtung entlang des Längskanals 20 bewegt
wird, bis die tellerförmigen Erweiterungen 32 unter
eine Hinterschneidung 22 gelangen. Indem die tellerförmigen Erweiterungen 32 etwas
stärker
als der Längskanal
ausgebildet sind, kann dabei eine Klemmwirkung erzielt werden, durch die
das Scheuerleistenstück 34 in
Längsrichtung
fixiert wird.
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Diese An der Profils ermöglicht es,
das Scheuerleistenstück 34 an
dem Schienenprofil 14 zu befestigen, ohne dass letzteres über ein
freies, offenes Ende verfügen
muss. Das Scheuerleistenstück 34 mit
seinen Stempeln 30 ist aus einem Stück gefertigt. Alternativ können jedoch
die Stempel aus einem anderen Material gefertigt sein als der Rest
des Scheuerleistenstücks.
Die Stempel können
z.B. vorteilhaft aus Metall bestehen, wodurch sie sehr robust sind,
und der Rest des Scheuerleistenstücks, insbesondere das Kopfteil 16,
kann aus Kunststoff oder Gummi sein, um die Ladung vor Beschädigungen und
Kratzern zu schützen.
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In 5 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Scheuerleiste 38 in einer schematischen Ansicht von unten
gesehen dargestellt. Das Befestigungs-Profil 36 der Scheuerleiste 38 vereint
die Vorteile des Befestigungs-Profils 18 und der Einzel-Profile 28,
da das Befestigungs-Profil 36 im
Wesentlichen über
die gesamte Länge
der Scheuerleiste 38 läuft
und somit vorteilhaft stabil ist, und tellerförmige Erweiterungen 40 aufweist,
welche entsprechend der Abstände
der Aufnahmeöffnungen 26 im
Schienenprofil 14 beabstandet sind, so dass die Scheuerleiste 38 von
oben in den Längskanal 20 eingeführt bzw. eingesteckt
werden kann. Die tellerförmigen
Erweiterungen 40 sind über
schmale Stege 42 miteinander verbunden. Die Stege 42 sind
etwas schmaler als die schmalste Öffnung des Längskanals 20 und
die Durchmesser der tellerförmigen
Erweiterungen sind etwas kleiner als der Durchmesser der Aufnahmeöffnungen 26.
Diese An von Scheuerleiste 38 lässt sich auch von einem offenen
Ende des Schienenprofils 14 in den Längskanal 20 einschieben.
Die Scheuerleiste 38 mit ihrem Befestigungs-Profil 36 ist
vorteilhaft aus einem Stück
gefertigt. Es ist jedoch ebenfalls möglich, Kopfteil 16 und
Befestigungsprofil 36 aus unterschiedlichen Materialien
zu fertigen, z.B. Gummi oder Kunststoff für das Kopfteil 16 und
Metall für
das Befestigungsprofil 36.
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Obwohl in den obigen Ausführungsbeispielen
nur von einem Scheuerleistenstück
die Rede ist, ist es natürlich
möglich
mehrere kurze Scheuerleistenstücke
an einem Schienenprofil anzubringen, so dass insgesamt eine über die
gesamte Länge
der Verzurrschiene durchgehende Scheuerleiste entsteht. Es ist ebenfalls
denkbar, zwischen den mehreren kurzen Scheuerleistenstücken Abstände zu belassen,
so dass in die Lücken
zwischen den Scheuerleistenstücken
Verzurr-Beschläge
in der Verzurrschiene verankert werden können.
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Die Schutzleiste gemäß der Erfindung
kann überall
angewandt werden, wo Verzurrschienen genutzt werden, z.B. in Schiffen
und Flugzeugen, und insbesondere im Kraftfahrzeugbereich, z.B. in
Lastkraftwagen und Kleintransportern.