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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verschlusssystem zur lösbaren Befestigung einer Runge an einem Chassis eines Nutzfahrzeuges, wobei die Runge zumindest einen länglichen Grundkörper aufweist, mit wenigstens einem im Grundkörper angeordneten Verschluss, insbesondere der Verschluss in einem Verschlussprofil in den Grundkörper eingeführt ist, und zumindest einem Anschlusselement, das am Chassis des Nutzfahrzeuges, insbesondere am Außenrahmen des Nutzfahrzeuges, befestigt werden kann, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, sowie ein Rungensystem, umfassend das erfindungsgemäße Verschlusssystem und zumindest einen teleskopierbaren Grundkörper nach dem Oberbegriff von Anspruch 10.
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Eine Hängerunge für Lastfahrzeuge ist beispielsweise aus der
EP 1 112 917 A2 bekannt. Die bekannte Hängerunge umfasst an deren Oberseite eine Rollenanordnung, mit deren Hilfe die Runge auf einer über der Seitenkante eines Fahrzeugs angeordneten Schiene seitlich verschiebbar ist. Zudem umfasst die bekannte Runge an deren Unterseite eine Befestigungsvorrichtung, über die die Runge am Fahrzeugrahmen verriegelbar ist, wobei die Befestigungsvorrichtung eine am Fahrzeugrahmen anzubringende Rungenaufnahme mit oben offener Lagerhalbschale aufweist, die einen querverlaufenden Rundstab an der Unterseite eines gestreckten zweiarmigen Schwenkglieds aufnimmt. Das Schwenkglied ist in der Runge mit einer horizontalen Achse gelagert und liegt in der eingeschwenkten Lage in einer Ausnehmung an der Vorderseite der Runge. Mit Hilfe einer Verriegelungsvorrichtung ist die Runge samt dem eingeschwenkten Schwenkglied am Rahmen verriegelbar. Die bekannte Verriegelungsvorrichtung umfasst einen in einer Führung senkrecht geführten Verriegelungskeil, der in der eingeschwenkten Lage des Schwenkglieds durch eine Feder in eine Tasche an der Rungenaufnahme gedrückt wird, und wobei an der Oberseite des Schwenkglieds über eine horizontale Achse ein Betätigungshebel angelenkt ist, der mittels eines Zugglieds derart mit dem Verriegelungskeil verbunden ist, dass beim Verschwenken des Betätigungshebels gegenüber dem Schwenkglied der Verriegelungskeil aus der Tasche an der Rungenaufnahme gehoben wird.
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Die
EP 2 465 756 B1 betrifft eine Runge für einen Fahrzeugaufbau, insbesondere einen Nutzfahrzeugaufbau. Die Runge umfasst einen Grundkörper mit linken und rechten Seitenschenkeln und unter anderem einen in Höhe des Fahrzeugladebodens befestigten Rungenhalter, gegen den das untere Ende der Runge verriegelbar ist, und einen Hubmechanismus zum vertikalen Anheben des Grundkörpers und gleichzeitigen Verriegeln dessen unteren Endes an dem Rungenhalter. Am Rungenhalter und an dem Grundkörper sind korrespondierende Verriegelungsstrukturen ausgebildet. Die untere rungenseitige Verriegelungsstruktur weist erfindungsgemäß einen sich zwischen den beiden Seitenschenkeln des Grundkörpers erstreckenden Quersteg auf, wohingegen sich die obere rungenseitige Verriegelungsstruktur zweiteilig zusammensetzt aus einer ersten Teilstruktur an einem an dem linken Seitenschenkel befestigten, linken Formteil, und einer zweiten Teilstruktur an einem an dem rechten Seitenschenkel befestigten rechten Formteil. Die untere rungeseitige Verriegelungsstruktur ist als Formstück ausgebildet, dass jeweils durch eine Niet- oder Schraubverbindung mit dem linken und dem rechten Seitenschenkel des Grundkörpers befestigt ist.
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Andere bekannte Rungen sind fest mit dem Chassis von Nutzfahrzeugen, insbesondere mit dem Außenrahmen des Chassis von Nutzfahrzeugen, verbunden.
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Bei den bekannten Verschluss- oder Verriegelungssystemen ist nachteilhaft, dass diese entweder neben einer aufwändigen Mechanik oder Mimik für die Verriegelung der Runge zudem eine Schwenkachse zur Positionierung und Halterung der Runge an dem Chassis benötigen, oder die an der Runge ausgebildeten Verriegelungsstrukturen eine aufwändige Mimik und Architektur vorsehen, bzw. diese mehrteilig ausgeführt sind, was die Herstellungskosten und den Montageaufwand dieser Rungen gegenüber bekannten Rungen deutlich erhöht.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, die aus dem Stand der Technik bekannten Verschluss- oder Verriegelungssysteme zumindest teilweise zu verbessern. Insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein vereinfachtes Verschlusssystem zu schaffen, welches sowohl eine schwenkachsenfreie Halterung einer Runge an dem Chassis eines Nutzfahrzeuges als auch die Befestigung der Runge an dem Chassis in einfacher Weise erlaubt. Zudem ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verschlusssystem mit möglichst einfacher Mechanik oder Mimik und Architektur zu schaffen.
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Die voranstehende Aufgabe wird durch ein Verschlusssystem zur lösbaren Befestigung einer Runge an einem Chassis eines Nutzfahrzeuges mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Rungensystem, umfassend das erfindungsgemäße Verschlusssystem und zumindest einen teleskopierbaren Grundkörper, mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Weitere Vorteile, Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verschlusssystem beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Rungensystem und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird, bzw. werden kann.
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Das erfindungsgemäße Verschlusssystem zur lösbaren Befestigung einer Runge an einem Chassis eines Nutzfahrzeuges, wobei die Runge zumindest einen länglichen Grundkörper aufweist, mit wenigstens einem im Grundkörper angeordneten Verschluss, insbesondere der Verschluss in einem Verschlussprofil in den Grundkörper eingeführt ist, und zumindest einem Anschlusselement, das am Chassis des Nutzfahrzeuges, insbesondere am Außenrahmen des Nutzfahrzeuges, befestigt werden kann, schließt die technische Lehre ein, dass der Verschluss zumindest einen Schieber mit wenigstens einer Öffnung aufweist, wobei die Öffnung zumindest abschnittsweise in das an dem Chassis befestigte Anschlusselement derart greift, dass die Runge über den Schieber in einer Haltestellung am Chassis gehalten wird und bei Bewegung des Schiebers parallel zur Längserstreckung des Grundkörpers zumindest kraft- und/oder formschlüssig über das Anschlusselement an dem Chassis des Nutzfahrzeuges in einer Befestigungsstellung befestigt werden kann, oder durch Bewegung des Schiebers die zumindest kraft- und/oder formschlüssige Befestigung der Runge über das Anschlusselement an dem Chassis des Nutzfahrzeuges gelöst werden kann.
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Im Gegensatz zu den bekannten Verschlusssystemen, die rungenseitig aus mehreren Komponenten zusammengesetzt, bzw. die eine Schwenkachse zum Einsetzen der Runge in eine an der Rungenaufnahme am Chassis ausgebildete Tasche gezogen werden, dient das Anschlusselement am Chassis und die im Schieber ausgestaltete Öffnung, die vom erfindungsgemäßen Verschlusssystem umfasst sind, in einfacher Weise dazu, um die Runge über das Verschlusssystem sowohl in einer Halte- als auch in einer Befestigungsstellung am Chassis zu halten bzw. die Runge an dem Chassis zu befestigen.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung soll als „Nutzfahrzeug“ insbesondere ein Trailer, wie beispielsweise ein Curtainsider oder Megatrailer verstanden werden, wobei Rungen als vertikale Verstrebungen zwischen dem Dach des Trailers und dem Ladeboden des Trailers dienen.
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Als „Runge“ soll vorzugsweise eine Hängerunge verstanden werden, die vorteilhaft an deren Oberseite eine Rollenanordnung oder Gleitvorrichtung umfasst, mit deren Hilfe die Runge auf einer über der Seitenkante eines Fahrzeugs angeordneten Schiene seitlich verschiebbar ist.
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Vorzugsweise weist die Öffnung des Schiebers als auch das Anschlusselement abgeschrägte Kanten und/oder Flächen auf. Die Kanten und/oder Flächen der Öffnung im Schieber sind erfindungsgemäß gegenläufig zu den abgeschrägten Kanten und/oder Flächen des mit der Öffnung in Eingriff kommenden Anschlusselements ausgestaltet. Diese Ausführung hat den Vorteil, dass die Kanten und/oder Flächen der Öffnung und die Kanten und/oder Flächen des Anschlusselements bei der Bewegung des Schiebers parallel zur Längserstreckung des Grundkörpers der Runge zumindest abschnittsweise beabstandet zueinander aneinander vorbeigleiten, wodurch beispielsweise ein Schrägstand des Trailers um dessen Längsachse herum beim Befestigen der Runge über das erfindungsgemäße Verschlusssystem ausgeglichen werden kann, so dass eine Verkeilung des Schiebers in dem Anschlusselement verhindert werden kann und die Runge über das erfindungsgemäße Verschlusssystem in die Befestigungsstellung am Chassis überführt werden kann. Die abgeschrägten Kanten und/oder Flächen sind vorzugsweise an den parallel zur Längserstreckung des Grundkörpers ausgerichteten Kanten und/oder Flächen der Öffnung und des Anschlusselements ausgestaltet. In der Befestigungsstellung liegen die Kanten und/oder Flächen des Anschlusselements an den Kanten und/oder Flächen der Öffnung zumindest abschnittsweise formschlüssig an, wodurch ein Formschluss zwischen dem Schieber und dem Anschlusselement erfolgt, so dass die Runge über den Schieber einen spielfreien Sitz an den Anschlusselementen und so am Chassis, insbesondere an dem Außenrahmen des Chassis findet. Darüber bilden vorteilhaft zusätzliche zueinander gegenläufig ausgestaltete Kanten und/oder Flächen der Öffnung und des Anschlusselements eine Einführhilfe beim Ansetzen der Runge an den Außenrahmen
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Vorzugsweise weist die Öffnung des Schiebers und das Anschlusselement eine gleiche geometrische Form, die vorzugsweise dazu geeignet ist, die Öffnung über das Anschlusselement zu führen und sich in oder hinter dem Anschlusselement festzuhalten. In besonders vorteilhafter Weise sind die Öffnung des Schiebers und das Anschlusselement T-förmig ausgestaltet, bzw. zumindest das Anschlusselement T-förmig ausgestaltet, wobei das an dem Chassis des Nutzfahrzeuges befestigte T-förmige Anschlusselement orthogonal zu der Bewegungsrichtung des Schiebers an dem Chassis, insbesondere am Außenrahmen, derart angeordnet ist, dass das T-förmige Anschlusselement relativ zu der vorteilhaften T- förmigen Öffnung des Schiebers und orthogonal zur Längserstreckung des Grundkörpers um 90° nach vorne aus der Bewegungsrichtung des Schiebers parallel zur Längserstreckung des Grundkörpers gekippt ist. Durch diese Anordnung des T-förmigen Anschlusselements am Chassis des Nutzfahrzeuges kann beim Anlegen der Runge über die T-förmige Öffnung des Schiebers, wobei diese in Form eines auf dem Kopf stehenden T ausgestaltet ist, die Runge über die T-förmige Öffnung über das nach vorne gekippte T-förmige Anschlusselement geführt werden und gleitet dann ein Stück nach unten, wodurch sich die Runge in der Haltestellung an dem Chassis befindet.
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Vorzugsweise umfasst das Verschlusssystem jeweils zwei oder mehr Anschlusselemente beziehungsweise Öffnungen, die jeweils beabstandet zueinander angeordnet sind, wodurch die Stabilität der Befestigung der Runge an dem Chassis erhöht werden kann. Bei dieser Ausführung des Verschlusssystems korrespondiert jeweils eine obere Öffnung im Schieber mit einem oberen Anschlusselement und eine zu der oberen Öffnung beabstandete untere Öffnung im Schieber mit einem zu dem oberen Anschlusselement beabstandeten unteren Anschlusselement. Zur Befestigung der Anschlusselemente an dem Chassis sind diese vorteilhaft auf einem Grundträger, insbesondere einem Flacheisen angeordnet, um dessen Wandstärke sich die Befestigungsfläche an dem Chassis vergrößert, was den Vorteil hat, dass auf die Runge auftretende Querbelastungen durch den verstärkten Wandabschnitt besser aufgenommen werden können, ohne dass sich die Runge im Anschlagbereich an das Chassis verformt oder sich durch die Anschlusselemente geführten Bolzen verformen. In besonders vorteilhafter Weise ist die untere Öffnung oder nur die eine Öffnung im Schieber an deren Stirnseite offen, wodurch eine Führung der Öffnungen beziehungsweise der Öffnung über das untere oder nur das eine Anschlusselement und insgesamt das Ansetzen der Runge über die Öffnung an das Anschlusselement noch vereinfacht ist, ohne dabei funktionale Einbußen in der Mimik zwischen Anschlusselement und Öffnung einbüßen zu müssen. Die so ausgestaltete Öffnung weist im Vergleich zu der T-förmig ausgestalteten Öffnung eine andere geometrische Form auf, vorzugsweise in Form einer rechteckigen oder quadratischen Öffnung, wobei die unter Kante des Schiebers abgeschrägt ist beziehungsweise in Form einer abgeschrägten Fläche ausgebildet ist. Demzufolge sind bezüglich der Ausbildung von mehreren Öffnungen und Anschlusselementen auch unterschiedliche geometrische Formen kombinierbar.
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In vorteilhafter Weise dient ein Verschlusshebel mit einer über Drehpunkte an dem Schieber und an dem Verschlusshebel befestigten Schubstange dazu, um händisch die Runge über das Verschlusssystem aus der Haltestellung in die Befestigungsstellung zu überführen und das Verschlusssystem in der Befestigungsstellung zu verriegeln. Die über Drehpunkte an dem Schieber befestigte Schubstange dient dazu, um den Schieber parallel zur Längserstreckung des Grundkörpers der Runge verschieben zu können.
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Vorzugsweise befindet sich der über Drehpunkte mit der Schubstange verbundene Verschlusshebel in der Befestigungsstellung in einer Übertotpunktlagerung wodurch dieser gegen ein selbstständiges Öffnen in einer Verschlussstellung gesichert ist. Beim Schwenken des Verschlusshebels aus der Verschlussstellung in eine Offenstellung wird durch die an dem Verschlusshebel befestigte Schubstange erst bei Überwindung des Totpunktes der Schieber parallel zur Längserstreckung des Grundkörpers der Runge verschoben. Bei dieser Ausgestaltung ist es insbesondere vorteilhaft, dass der an dem Grundkörper schwenkbar aufgenommene Verschlusshebel ohne großen Kraftaufwand bis zum Erreichen des Totpunktes relativ zum Grundkörper der Runge verschwenkt werden kann.
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Das Verschlusssystem umfasst vorteilhaft einen an dem Grundkörper der Runge schwenkbar angeordneten Schwenkhebel, daerzumindest abschnittsweise an dem Chassis des Nutzfahrzeuges, insbesondere dem Außenrahmen des Nutzfahrzeuges zur Anlage kommt. Der Schwenkhebel ist vorteilhaft als Federelement in Form eines vorgebogenen Flacheisens ausgestaltet, das beim Andrücken der Runge an das Chassis gegen eine Federkraft verformt wird. Die Federkraft vereinfacht das Lösen der Runge vom Chassis. Die Hauptaufgabe des Schwenkhebels ist es jedoch ein Anheben der Runge beim Ansetzen an den Außenrahmen zu unterstützen, wobei der Schwenkhebel vorteilhaft in den zwischen dem orthogonal zur Längserstreckung des Grundkörpers liegenden Abschnitt des Anschlusselements und der parallel zur Längserstreckung des Grundkörpers liegenden Außenwand des Außenrahmens umschlossenen Winkel eingreift und sich dort abstützt. Über die Schwenklagerung des Schwenkhebels in Verbindung mit der Abstützung des Schwenkhebels wird die Runge beim Ansetzen an das Chassis durch den Schwenkhebel derart unterstützt, dass die Runge über den Schwenkhebel angehoben wird.
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Vorzugsweise ist der Schwenkhebel in dem zum Chassis des Nutzfahrzeuges hin ausgerichteten Abschnitt des Grundkörpers, insbesondere in dem zum Außenrahmen hin gerichteten Rücken des Grundkörpers der Runge eingelassen, vorteilhaft in einer im Grundkörper eingelassenen Einbauwanne oder in einer im Rungenprofil ausgestalteten Vertiefung, so dass beim Andrücken der Runge an das Chassis in der Befestigungsstellung der zum Chassis hin ausgerichtete Abschnitt und der Schwenkhebel in eine gemeinsame senkrecht zum Chassis, insbesondere zur Außenrahmenwand, verlaufenden Ebene gebracht werden können. Beim Befestigen der Runge aus der Haltestellung in die Befestigungsstellung wird die vorteilhaft durch die Ausbildung des Schwenkhebels als Federelement, dessen Federkraft durch Betätigen des Verschlusshebels überwunden, so dass der Schwenkhebel in der im Rungenprofil ausgestalteten Vertiefung oder Wanne durch Druck gegen den Au-ßenrahmen oder das Chassis unter Vorspannung gehalten wird.
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Der Schwenkhebel kann vorzugsweise aus einem Flacheisen gebildet sein. Das Flacheisen ist zum Aufbau einer Federkraft vorzugsweise zum Chassis des Nutzfahrzeuges hin zumindest abschnittsweise verformt, wobei die Verformung beim Andrücken des Schwenkhebels zwischen dem Grundkörper und dem Chassis reversibel verformbar ist, wodurch Energie in Form einer Rückstellkraft, nämlich in Form einer Federkraft aufgebaut wird. In der Stellung des Schwenkhebels in der Vertiefung des Profils des Grundkörpers oder in einer dafür vorgesehenen Wanne im Grundkörper ist der Schwenkhebel vorteilhaft durch dessen Verformung gespannt.
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Ein weiterer Erfindungsaspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Rungensystem mit einem Verschlusssystem, insbesondere das erfindungsgemäße Verschlusssystem, und mit einem länglichen Grundkörper. Der Grundkörper ist vorzugsweise aus zumindest zwei relativ zueinander verschiebbaren Profilen ausgestaltet. Vorteilhaft werden die Profile derart ineinander in Form von Einschubelementen geführt, dass diese gegenseitig als Schienenführung dienen und so insgesamt der Grundkörper der Runge durch Ineinander- oder Auseinanderziehen der Profile relativ zueinander verkürzt oder verlängert werden kann, nämlich insbesondere teleskopierbar ist. In besonders vorteilhafter Weise stützen sich dabei die Profile gegeneinander in einstellbaren Längen des Grundkörpers ab, oder weisen Anschlagpunkte auf, die eine Verkürzung oder eine Verlängerung des Grundkörpers über eine bestimmte Länge hinaus verhindern beziehungsweise die eine Einstellung der Länge des Grundkörpers in vorbestimmten Positionen erlaubt.
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In besonders bevorzugter Weise kann das Rungensystem aus modularen Einheiten gebildet sein, wodurch der Montageaufwand erheblich erleichtert werden kann, da die modularen Einheiten bereits vormontiert geliefert bzw. bestellt werden können.
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Um hier Wiederholungen bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Rungensystems zu vermeiden, wird auf die Beschreibung der vorteilhaften Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verschlusssystems verwiesen und es wird vollumfänglich auf die Offenbarung durch diese Beschreibung zurückgegriffen und umgekehrt.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele:
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen, werden nachstehend mit der Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Dabei ist zu beachten, dass die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele nur beschreibenden Charakter haben und diese nicht dazu gedacht ist, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken.
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Es zeigen:
- 1 eine Darstellung eines geführten Schiebers des erfindungsgemäßen Verschlusssystems,
- 2 eine perspektivische Darstellung von schräg unten eines Anschlusselements des erfindungsgemäßen Verschlusssystems,
- 3 eine perspektivische Darstellung von schräg unten einer Ausführung eines Anschlusselements des erfindungsgemäßen Verschlusssystems,
- 4 ein Verschlussgrundprofil, das als modulare Einheit zum Einführen in den Grundkörper ausgebildet ist, in perspektivischer Ansicht,
- 5 einen Verschlusshebel in Draufsicht auf die Vorderseite des in 4 dargestellten Verschlussgrundprofils in Verschlussstellung,
- 6 das in den 4 und 5 dargestellte Verschlussgrundprofil, das in den Grundkörper eingeführt und am Außenrahmen eines Chassis befestigt ist, in Draufsicht von vorne;
- 7 das Verschlussgrundprofil aus 6 in seitlicher Ansicht;
- 8 einen Schwenkhebel des erfindungsgemäßen Verschlusssystems in perspektivischer Ansicht
und
- 9 eine perspektivische Darstellung einer Runge.
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In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weshalb diese in der Regel nur einmal beschrieben werden.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Ausführungsform eines geführten Schiebers 4 des erfindungsgemäßen Verschlusssystems 1 in Draufsicht auf die Vorderseite des Schiebers 4. Der Schieber 4 ist mit links und rechts sich nach oben hin flaschenförmig zulaufenden Streben 11.1 und 11.2 verbunden. Die Bewegung bzw. die Führung des Schiebers 4 erfolgt in Längserstreckung A-A des Grundkörpers 200, der in 9 mit der dort gezeigten Runge 100 dargestellt ist. Der Schieber 4 weist eine obere Öffnung 5.1, die T-förmig ausgestaltet ist, und eine untere Öffnung 5.2, die quadratisch ausgestaltet ist, auf. Die untere Kante des Schiebers 4 und die obere Öffnung 5.1 weisen abgeschrägte Kanten und/oder Flächen 90.1 und 90.2 auf, die zu den abgeschrägten Kanten und/oder Flächen 80.1 und 80.2 der in 2 dargestellten Anschlusselemente 3.1 und 3.2 korrespondieren und als Einführhilfen beim Ansetzen der Runge an den Außenrahmen 800 des Chassis. Die abgeschrägten Kanten und/oder Flächen 90.1 und 90.2 des Schiebers 4 und die abgeschrägten Kanten und/oder Flächen 80.1 und 80.2 der Anschlusselemente 3.1 und 3.2 bieten beim Aufstecken und/oder Überführen der Öffnungen 5.1 und 5.2 des Schiebers 4 über die Anschlusselemente 3.1 und 3.2 etwas Spiel und dienen zudem zur Zentrierung und Ausrichtung der Runge über die Anschlusselemente 3.1 und 3.2 am Chassis, insbesondere am Außenrahmen 800. Zudem kann der Schieber 4 zusätzliche abgeschrägte Kanten und/oder Flächen 7.1 und 7.2 aufweisen, die in 1 als parallel zur Längserstreckung A-A des Grundkörpers 200 verlaufen und sich nach unten hin in der 1 verjüngen. Die Flächen 7.1 und 7.2 korrespondieren zu den in 3 dargestellten Flächen 6.1 und 6.2 des Anschlusselements 3.1,3.2. Die mit Konizität ausgeführten Flächen 7.1 und 7.2 und 6.1 und 6.2 dienen zum einen dazu, um beispielsweise eine Neigung des Chassis um dessen in Fahrtrichtung liegende Längsachse beim Ansetzen der Runge 100 über die Öffnungen 5.1 und 5.2 über die Anschlusselemente 3.1 und 3.2 ausgleichen zu können, nämlich über die Flächen 6.1 und 6.2 korrespondierend zu den Flächen 7.1 und 7.2 zumindest abschnittsweise und parallel zur Längserstreckung A-A des Grundkörpers 200 einen spielfreien Raum auszubilden, damit die Runge 100 in Folge der Schwerkraft über den Schiebers 4 einen festen Halt in der Haltestellung erfährt und/oder durch Betätigung des Schiebers 4 über den in den folgenden Figuren dargestellten Verschlusshebel 7 die Runge 100 in die Befestigungsstellung am Chassis überführt werden kann. Zum erfolgt über die Flächen 7.1 und 7.2 und 6.1 und 6.2 zumindest abschnittsweise ein Formschluss zwischen dem Schieber 4 und dem Anschlusselement 3.1,3.2, wie in 3 dargestellt.
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2 und 3 zeigen ein aus zwei Anschlusselementen 3.1 und 3.2 gebildetes Anschlusselement 3.1,3.2. Die Anschlusselemente 3.1 und 3.2 sind auf einem gemeinsamen Grundträger 12 in Form eines Flacheisens angeordnet und bilden eine modulare Einheit des erfindungsgemäßen Rungensystems 300. Zum einen erleichtert diese Ausführung die Montage von zwei oder mehr Anschlusselementen 3.1,3.2 an dem Chassis eines Nutzfahrzeuges korrespondierend mit dem für die Öffnungen 5.1 und 5.2 des Schiebers 4 vorgegebenen Abstand, und zum anderen wird der Anschlagbereich der Runge 100 an der Außenrahmen 800 des Chassis des Nutzfahrzeuges verstärkt. Ein weiterer stabilisierender Effekt der durch den Grundträger 12 verstärkten Außenrahmen 800 ist der, dass die durch die Anschlusselemente 3.1 und 3.2 durch deren Durchgangsbohrungen 13.1 und 13.2 durchgeführten Befestigungselemente 700, in Form von Dehnschrauben, (in den 6 und 7 dargestellt sind) um die Wandstärke des Grundträgers 12 verlängert werden, was eine zusätzliche Stabilisierung der Befestigung der Runge 100 über das erfindungsgemäße Verschlusssystem 1 bewirkt. Beim Ansetzen einer Runge 100 über das erfindungsgemäße Verschlusssystem 1 an das Chassis eines Nutzfahrzeuges greifen die Öffnungen 5.1 und 5.2 des in 1 dargestellten Schiebers 4 mit ihren unteren breiten Teilen bzw. mit der unteren Kante des Schiebers 4 über die horizontal liegenden breiten Bereiche der T-förmig ausgestalteten Anschlusselemente 3.1 und 3.2, die wie in 2 dargestellt gegenüber den Öffnungen 5.1 und 5.2 der Schiebers 4 orthogonal zur Längserstreckung A-A des Grundkörpers 200 beziehungsweise zum Grundträger 12 um 90° nach oben beziehungsweise nach vorne gekippt sind. Die abgeschrägten Kanten und/oder Flächen 90.1 und 90.2 des Schiebers 4 und die abgeschrägten Kanten und/oder Flächen 80.1 und 80.2 dienen dabei als Einführhilfen. Nachdem die Öffnungen 5.1 und 5.2 des Schiebers 4 über die horizontal liegenden Bereiche der T-förmigen Anschlusselemente 3.1 und 3.2 geführt wurden, greifen aufgrund der Bewegung der Runge 100, bewirkt durch die Schwerkraft, die Öffnungen 5.1 und 5.2 des Schiebers 4 mit deren oberen Bereichen hinter die horizontal liegenden Bereiche der T-förmig ausgestalteten Anschlusselemente 3.1 und 3.2 wodurch die Runge 100 über das erfindungsgemäße Verschlusssystem in einer Haltestellung am Chassis gesichert ist. In 3 weisen im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel in 2 die Öffnungen 5.1 und 5.2 die Anschlusselemente 3.1 und 3.2 abgeschrägte senkrecht parallel zur Längserstreckung A-A des Grundträgers 12 liegende Kanten und/oder Flächen 6.1 und 6.2 auf, deren Abschrägung gegenläufig zu der Abschrägung den abgeschrägten Flächen 7.1 und 7.2 der Öffnungen 5.1 und 5.2 des Schiebers 4 (wie in 1 dargestellt) sind, damit diese zum einen bei Bewegung des Schiebers 4 parallel zur Längserstreckung A-A des Grundkörpers 200 aneinander und beabstandet zueinander vorbeigleiten können und zum anderen in der Befestigungsstellung der Runge 100 an dem Chassis eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Schieber 4 und den Anschlusselementen 3.1 und 3.2 ausbilden.
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4 zeigt in einer perspektivischen Darstellung ein Verschlussgrundprofil 400 in Form eines Verschlusskastens, welches als modulare Einheit des erfindungsgemäßen Rungensystems 300, welches vormontiert mit dem erfindungsgemäßen Verschlusssystem 1 in den Grundkörper 200 eingeführt, insbesondere eingeschoben werden kann. Im unteren Bereich des Verschlussgrundprofils 400 ist der Schieber 4 geführt, der über die Streben 11.1 und 11.2 über eine Drehpunktlagerung mit zwei Drehpunkten 9.1 und 9.2 mit einer Schubstange 8 verbunden ist. Die Drehpunktlagerung ist als Totpunktlagerung ausgebildet. Die über die Drehpunkte 9.1 und 9.2 an dem Schieber 4 beziehungsweise an den Streben 11.1 und 11.2 befestigte Schubstange 8 dient dazu, um den Schieber 4 parallel zur Längserstreckung A-A des Grundkörpers 200 und vorzugsweise im Grundkörper 200 der Runge 100 verschieben zu können.
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In 5 ist in Draufsicht auf die Vorderseite des Verschlussgrundprofils 400 ein von dem Verschlusssystem 1 umfasster Verschlusshebel 7 dargestellt, der mit der über die Drehpunkte 9.1 und 9.2 an dem Schieber 4 und befestigten Schubstange 8 verbunden ist. Der Verschlusshebel 7 befindet sich wie dargestellt in einer Verschlussstellung, die der Befestigungsstellung der Runge 100 entspricht. Der Verschlusshebel 7 ist dazu ausgelegt, um händisch die Runge 100 über das Verschlusssystem 1 aus der Haltestellung in die Befestigungsstellung zu überführen und das Verschlusssystem 1 in der Befestigungsstellung zu verriegeln. Vorliegend befindet sich der über die Drehpunkte 9.1 und 9.2 mit der Schubstange 8 verbundene Verschlusshebel 7 in der Befestigungsstellung in einer Übertotpunktlagerung wodurch dieser gegen ein selbstständiges Öffnen in der Verschlussstellung gesichert ist. Beim Schwenken des Verschlusshebels 7, vorliegend in der Figur nach oben, aus der Verschlussstellung in eine Offenstellung (siehe 7) wird durch die an dem Verschlusshebel 7 befestigte Schubstange 8 erst bei Überwindung des Totpunktes der Schieber 4 parallel zur Längserstreckung A-A des Grundkörpers 200 der Runge 100 verschoben. Bei dieser Ausgestaltung ist es vorteilhaft, dass der an dem Grundkörper 200 schwenkbar aufgenommene Verschlusshebel 7 ohne großen Kraftaufwand bis zum Erreichen des Totpunktes relativ zum Grundkörper 200 der Runge 100 verschwenkt beziehungsweise ohne großen Gegendruck händisch aufgenommen werden kann.
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Die 6 und 7 zeigen das in den 4 und 5 dargestellten Verschlussgrundprofil 400, das in den Grundkörper 200 eingeführt ist. Über zwei Befestigungselemente 700 in Form von Dehnschrauben oder auch Bolzen, die durch die Anschlusselemente 3.1 und 3.2 und den Grundträger 12 durchgeführt sind, ist über die Befestigungselemente 700 der Grundkörper 200, d.h. die Runge 100 am Außenrahmen 800 eines Chassis befestigt. In 6 befindet sich der Verschlusshebel 7 in der Verschlussstellung, wobei die Öffnungen 5.1 und 5.2 zumindest abschnittsweise formschlüssig in die orthogonal zur Längserstreckung A-A des Grundkörpers 200 ausgerichteten Teile der Anschlusselement 3.1 und 3.2 greifen. Dieser Eingriff ist, wie in 7 in der Offenstellung des Verschlusshebels 7 dargestellt, durch Bewegung des Verschlusshebels 7, in der Figur nach vorne und oben, aufgehoben, so dass sich die Runge 100 von dem Außenrahmen 800 lösen lässt.
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8 zeigt einen Schwenkhebel 10 des erfindungsgemäßen Verschlusssystems 1. Der Schwenkhebel 10 ist wie dargestellt aus einem Flacheisen gebildet. Das Flacheisen ist zum Aufbau einer Federkraft in Form einer Krümmung verformt, wodurch der Schwenkhebel als Federelement 20 ausgebildet ist. Beim Andrücken des Schwenkhebels 10 zwischen dem Grundkörper 200 und dem Außenrahmen ist die Verformung derart reversibel, dass Energie in Form einer Rückstellkraft, nämlich in Form einer Federkraft aufgebaut wird. Die Anordnung des Schwenkhebels 10 an dem Grundkörper 200 der Runge 100 ist schematisch durch unterbrochene Linien an dem zum Außenrahmen 800 hin liegenden Abschnitt des Grundkörpers 200 in 7 gezeigt. Der Schwenkhebel 10 ist schwenkbar B an dem Grundkörper 200 festgelegt, wobei das in 8 gezeigte obere Ende des Schwenkhebels 10 rückgefaltet ist mit zwei über die Seitenkanten überstehenden Abschnitten 10.1 und 10.2, die als Schwenkachse 10.3 dienen, die vorteilhaft in einer Aufnahme am Profil 220 des Grundkörpers 200 eingefasst, das heißt schwenkbar relativ zum Grundkörper 200 angeordnet ist.
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Schließlich zeigt 9 in einer perspektivischen Darstellung eine Runge 100 mit einen länglichen Grundkörper 200. Der Grundkörper 200 ist aus zwei ineinander verschiebbaren Profilen 210 und 220 gebildet. Durch Ineinander- oder Auseinanderziehen der Profile 210 und 220 relativ zueinander kann der Grundkörper 200 verkürzt oder verlängert werden, wodurch die Runge 100 teleskopierbar ist. Seitlich am Profil 220 sind Lattentaschen 500 angeordnet, die jedoch je nach Aufbau des Nutzfahrzeuges optional zu betrachten sind. Im unteren Bereich der Runge 100, d.h. in das Profil 220 ist das Verschlussgrundprofil 400 mit dem erfindungsgemäßen Verschlusssystem 1 eingeführt. Zusammen zumindest mit dem erfindungsgemäßen Verschlusssystem als modulare Einheit, dem auf einem Grundträger 12 angeordneten Anschlusselement 3.1,3.2 als modulare Einheit und der aus den zwei Profilen 210 und 220 gebildete Grundkörper 200 als modulare Einheit das erfindungsgemäße Rungensystem. Die dargestellte Runge 100 ist somit als erfindungsgemäßes Rungensystem zu verstehen, wobei die jedoch die Planlattentaschen 500 lediglich optional zu verstehen sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1112917 A2 [0002]
- EP 2465756 B1 [0003]