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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stapeln von Bauteilen, insbesondere von Karosseriebauteilen von Kraftfahrzeugen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Eine derartige Vorrichtung zum Stapeln von kompletten Seitenteilen von Karosserien von Kraftfahrzeugen ist beispielsweise in der
FR 2 851 982 A gezeigt. Die Seitenteile werden dabei auf horizontal von einer Rückwand eines Transportgestelles abragenden Tragarmen gehalten, die sich durch Öffnungen des Seitenteils (Tür- und/oder Fensteröffnungen) erstrecken und an deren Randbereichen anliegen. Damit das Transportgestell auch für andere Bauteile einsetzbar ist, sind die Tragarme an Laufkörpern befestigt, die sowohl horizontal als auch vertikal relativ zur Rückwand verstellbar und damit an unterschiedliche Bauteile anpassbar sind. Müssen solche Transportgestelle häufig umgebaut werden, so ist damit ein nicht unbeträchtlicher Zeit- und Montageaufwand verbunden, wenn beide (oder sogar weitere) Tragarme entsprechend zu verstellen sind.
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Ferner ist aus der
US 2010/0072092 A1 ein Teilecontainer bekannt, der sowohl in vertikale als auch in horizontale Richtung verstellbare Gestellteile aufweist, wobei der Container ein Basisteil aufweist, der durch rechteckförmige und miteinander verbundene Trägerelemente gebildet ist. Einen ähnlichen Aufbau weisen die Seitenwände auf, die ebenfalls einen im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt aufweisen. Damit sollen unterschiedliche Automobilteile durch entsprechende Anpassung der Containerbauteile gehalten werden können.
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Ein ähnlicher Aufbau ist auch aus der
US 5,326,204 A bekannt, bei dem eine Mehrzahl von Längsrippen vorgesehen ist, um die Festigkeit und die Biegesteifigkeit zu erhöhen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Stapeln von Bauteilen, insbesondere von Karosseriebauteilen von Kraftfahrzeugen so weiterzubilden, dass eine Umstellung auf zumindest ein weiteres, unterschiedliches Bauteil schnell und einfach durchführbar ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Vorteilhafte und besonders zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die zumindest zwei Tragarme und/oder deren Laufkörper über eine Koppeleinrichtung derart miteinander verbunden bzw. zwangsgekoppelt sind, dass mit der Verstellung des einen Laufkörpers auch der andere Laufkörper definiert verstellt wird. Die Koppeleinrichtung kann zum Beispiel durch Seilzüge oder Gestänge realisiert sein, wobei mit einer Verstellung des einen Tragarmes in eine definierte Position der andere Tragarm synchron und automatisch in eine zweite, definierte Position mitverstellt wird. Dabei kann in vorteilhafter Weise über die Koppeleinrichtung auch ein Gewichtsausgleich zwischen den beiden Tragarmen bewirkt werden, der eine sehr leichtgängige Verstellung sicherstellt.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Koppeleinrichtung derart konstruktiv ausgelegt sein, dass in der einen Position der Laufkörper die unterschiedliche Höhenlage der Tragarme auf ein definiertes Bauteil und in einer zweiten Position die unterschiedliche Höhenlage der Tragarme auf die spiegelbildliche Anordnung dazu einstellbar ist. Hintergrund dieser Ausgestaltung ist die einfache Möglichkeit, das Transportgestell für spiegelbildlich gleiche Bauteile, insbesondere für spiegelbildlich gleiche Karosserie-Bauteile, zum Beispiel für ein linkes Seitenteil einer Karosserie eines Kraftfahrzeuges und für das rechte Seitenteil zu nutzen, wobei die Umstellung in die unterschiedlichen Positionen der Tragarme durch die Koppeleinrichtung marginal ist.
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Die Koppeleinrichtung kann baulich und funktionell besonders einfach ein zweiarmiger Hebel sein, der an seinen freien Enden mit den Laufkörpern gelenkig verbunden ist und der in einem dazwischen liegenden Abschnitt an dem Transportgestell, insbesondere an einem Wandbereich des Transportgestells schwenkbar angelenkt ist.
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Die Anlenkung des zweiarmigen Hebels an den Laufkörpern kann gegebenenfalls mittels Koppelstangen oder durch eine teleskopische Ausbildung vollzogen werden; bevorzugt wird jedoch vorgeschlagen, dass der zweiarmige Hebel jeweils in quer zur vertikalen Verstellrichtung der Laufkörper ausgerichteten Führungsschlitzen verschiebbar gelagert ist. Damit können in besonders einfacher Weise die Längenänderungen der einen Kreisbogen beschreibenden Hebelenden relativ zu den vertikal verschieblichen Laufkörpern ausgeglichen werden. Der zweiarmige Hebel kann zur Sicherstellung einer leichtgängigen, weitgehendst spielfreien Verbindung jeweils über Kugellager in den Führungsschlitzen geführt sein.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann an zumindest einem der Laufkörper eine mit zum Beispiel dem Transportgestell, zum Beispiel mit einer Rückwand des Transportgestells, zusammenwirkende Arretiereinrichtung vorgesehen sein, die die beiden einstellbaren Positionen der Tragarme festlegt. Die Umstellung des Transportgestells kann somit durch einfaches Lösen und Wiedereinrasten der Arretiereinrichtung durchgeführt werden, wobei die Arretiereinrichtung die beiden unterschiedlichen Positionen der Laufkörper bzw. Tragarme bestimmt.
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Die Arretiereinrichtung kann ferner in funktionssicherer, leicht handhabbarer Weise eine an dem Traggestell verschiebbar angeordnete, federnd vorgespannte Klinke aufweisen, die in an den Laufkörpern vorgesehene Rastierungen formschlüssig eingreift. Die Rastierungen können dabei zugleich als Endanschläge zwischen den beiden, einstellbaren Positionen der Tragarme wirken.
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Zur Erzielung einer leichtgängigen Verstellung der Tragarme wird des Weiteren vorgeschlagen, dass die im Querschnitt U-förmigen oder ein geschlossenes Hohlprofil aufweisenden Laufkörper über Wälzlager an den Führungsschienen des Transportgestells geführt sind.
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Dabei können die die Führungsschienen umfassenden, rohrförmigen Laufkörper an ihren oberen und unteren Enden über jeweils mehrere, insbesondere vier Wälzlager geführt sein, die an den Laufkörpern befestigt sind und an ersten Führungsflächen der Führungsschienen anlaufen. Dies stellt eine ausreichende Abstützbasis der Tragarme sicher und ermöglicht so eine zuverlässige Stapelung zahlreicher Bauteile über eine entsprechend ausgeführte Länge der Tragarme.
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Ferner können an den oberen und unteren Enden der Laufkörper weitere Wälzlager mit um 90 Grad gedrehten Drehachsen befestigt sein, die an quer zu den ersten Führungsflächen angeordneten Führungsflächen der Führungsschienen anlaufen und die Laufkörper verkippungsfrei in vertikaler und horizontaler Belastungsrichtung führen.
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Schließlich können die von den Laufkörpern umfassten Führungsschienen jeweils durch zwei im Querschnitt im Wesentlichen rechteckige, parallel zueinander ausgerichtete Profilschienen gebildet sein, an deren Seitenflächen und an deren Rückwänden die Wälzlager entsprechend anlaufen. Die Profilschienen bilden so eine besonders biegesteife und trotzdem gewichtsgünstige Ausbildung der Führungsschienen mit günstiger Anordnung der gesamten Wälz- bzw. Kugellager.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand der anliegenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 in raumbildlicher, schematisierter Ansicht von schräg oben eine Vorrichtung zum Stapeln von Seitenteilen von Karosserien von Kraftfahrzeugen, mit einem Transportgestell, an dessen Rückwand zwei Tragarme verstellbar geführt sind, die mittels einer Koppeleinrichtung miteinander verbunden sind,
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2 eine Ansicht X gemäß 1 auf die Rückwand des Transportgestells mit den an Führungsschienen geführten Laufkörpern, die mittels eines zweiarmigen Hebels miteinander gekoppelt sind,
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3 einen Laufkörper des Transportgestells mit der an der Rückwand angeordneten Arretiereinrichtung im gelösten Zustand,
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4 den Laufkörper gemäß 3 mit in Verriegelungszustand befindlicher Arretiereinrichtung, und
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5 einen Querschnitt entlang der Linie V-V der 3 durch den Laufkörper mit den integrierten Wälzlagern, die an Führungsflächen zweier Profilschienen der korrespondierenden Führungsschiene anlaufen.
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Die 1 zeigt stark abstrahiert ein Transportgestell 10 mit einem rahmenförmigen Boden 12, zwei Seitenwänden 14 und einer Rückwand 16. Die besagten Wände 12, 14 können in bekannter Weise durch diverse Streben entsprechend ausgesteift und dazwischen offen ausgeführt sein.
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Zur Aufnahme von zu stapelnden Bauteilen, insbesondere Seitenteilen (nicht dargestellt) für Karosserien von Kraftfahrzeugen, sind an zwei vertikal ausgerichteten, hier beispielhaft an der Rückwand 16 befestigten Führungsschienen 18 zwei Laufkörper 20 verschiebbar geführt, die mit jeweils einem horizontal abragenden Tragarm 22 fest verbunden sind. Die Tragarme 22 erstrecken sich nahzu über die gesamte Tiefe des Transportgestells 10 und sind mit den Laufkörpern 20 verschraubt und/oder verschweißt.
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Zur Aufnahme der aufzustapelnden Seitenteile als Karosseriebauteile auf den Tragarmen 22 weisen diese, in Hochachsenrichtung gesehen, eine definierte Höhenlage h1 und h2 auf, die, wie dies aus der 1 ersichtlich ist, unterschiedlich ist. Die Tragarme 22 ragen dabei zum Beispiel in Tür- und/oder Fensteröffnungen der Seitenteile ein und halten diese „hängend” in einer definierten Position innerhalb des Transportgestells 10. Gegebenenfalls kann auch ein unterer, nicht verstellbarer Tragarm (nicht dargestellt) vorgesehen sein, der die Seitenteile zusätzlich an einem unteren Randbereich abstützt.
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Es sei hier beispielhaft angenommen, dass die besagten Seitenteile die fahrzeugseitig linken Seitenteile sind. Sollen nun rechte Seitenteile im gleichen Transportgestell 10 gestapelt werden, die logischerweise eine spiegelbildlich unterschiedliche Höhenlage der Tragarme 22 erfordern, sind diese so umzustellen, dass der eine Tragarm 22 von h1 auf h2 und der andere Tragarm 22 von h2 auf h1 positioniert wird.
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Dazu sind die beiden die Tragarme 22 aufnehmenden Laufkörper 20 über eine Koppeleinrichtung 24 derart miteinander verbunden, dass bei einer vertikalen Verstellung des einen Laufkörpers 20 von h1 in h2 der andere Laufkörper 20 synchron und selbsttätig von h2 in h1 verstellt wird.
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Die Koppeleinrichtung 24 ist in der 2 näher dargestellt und weist einen zweiarmigen Hebel 26 auf, der an seinen beiden Enden über Lagerbolzen 28 in horizontal ausgerichteten Führungsschlitzen 30 der Laufkörper 20 verschiebbar gelagert ist. Über in den Führungsschlitzen 30 laufende, auf den Lagerbolzen 28 angeordnete Kugellager (nicht dargestellt) sind die Lagerstellen als Wälzlagerung ausgeführt.
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Zwischen den beiden Lagerstellen mit den Lagerbolzen 28 ist der zweiarmige Hebel 26 über einen Lagerbolzen 32 an einem vertikal verlaufenden, biegesteifen Träger 34 ortsfest schwenkbar gelagert. Der Träger 34 sowie die beiden Führungsschienen 18 sind an oberen und unteren Querträgern 16a, 16b der Rückwand 16 befestigt. Die Hebellängen des zweiarmigen Hebels 26 sind so gewählt, dass die definierten Höhenlagen h1 und h2 (1) einstellbar sind.
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Wie aus den 3 und 4 ersichtlich ist, ist an der Rückwand 16 bzw. an dem oberen Querträger 16a eine Arretiereinrichtung 36 vorgesehen, die sich im Wesentlichen aus einer mit einer Handhabe 38 zusammenwirkenden Klinke 40 und korrespondierenden Rastierungen 42, 44 an den Laufkörpern 20 zusammensetzt.
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Die Klinke 40 ist in einer am oberen Querträger 16a befestigten Führung 37 verschiebbar geführt und wird mittels einer Feder 39 in die Verriegelungsstellung (auf der Zeichnung 3 und 4 nach links) vorgespannt. Durch Ziehen an der Handhabe 38 kann die Klinke 40 von den Rastierungen 42, 44 weg gezogen und die Arretierung gelöst werden.
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Wird der eine Laufkörper 20 mit dem entsprechenden Tragarm 22 nach oben in die Höhenlage h2 verstellt, so läuft die mit einer Schräge versehene Rastierung 42 an der Klinke 40 an und drückt diese zunächst zurück, bis diese die Rastierung 42 hintergreifend formschlüssig zwischen die Rastierungen 42, 44 einfährt.
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Die Arretiereinrichtung 36 ist an den beiden Laufkörpern 20 wie beschrieben angeordnet und bewirkt alternierend eine Arretierung des einen oder des anderen Laufkörpers 20 in der Höhenlage h2, während die Höhenlage h1 des anderen Laufkörpers 20 mit dem entsprechenden Tragarm 22 über den Hebel 26 sich automatisch ergibt.
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Wie die 3 und 4, insbesondere aber die 5 zeigen, sind die Laufkörper 20 über Wälzlager bzw. Kugellager (einheitlich mit 46 bezeichnet) auf den Führungsschienen 18 vertikal verschiebbar gelagert.
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Die Führungsschienen 18 setzen sich dazu jeweils aus zwei parallel zueinander in einem definierten Abstand ausgerichteten Profileisen 50 mit planen Seitenflächen 50a und planen Rückwänden 50b zusammen und sind an ihren oberen und unteren Enden mit den Querträgern 16a, 16b der Rückwand 16 fest verschweißt.
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Die die Tragarme 22 aufnehmenden Laufkörper 20 (vergleiche 5) sind im Querschnitt betrachtet als rechteckförmiges Profilrohr ausgeführt, mit Stirnwänden 20a und Seitenwänden 20b, die miteinander verschraubt oder verschweißt sind.
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An den Seitenwänden 20b sind über Lagerbolzen 48 an den oberen und unteren Enden der Laufkörper 20 jeweils vier Kugellager 46 angeordnet, deren Außenringe an den planen Seitenflächen 50a der Profileisen 50 anlaufen. Die Drehachsen der Kugellager 46 sind dabei wie ersichtlich parallel zur Rückwand 16 ausgerichtet.
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Des Weiteren sind an den oberen und unteren Enden der Laufkörper 20 deren Stirnwände 20a verbindende Streben 52 eingeschweißt, die über Lagerkonsolen 52a und Lagerbolzen 52b nach beiden Seiten abragende Kugellager 46 aufnehmen, deren Drehachse zu den Drehachsen der Kugellager 46 der Seitenwände 20b um 90 Grad versetzt ist und die an den Rückwänden 50b der Profileisen 50 anlaufen.
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Die Wälzlagerung der Laufkörper 20 ist somit durch sechs Kugellager 46 an deren oberen Ende und durch sechs Kugellager 46 am unteren Ende gebildet und stellt durch die relativ große Abstützbasis eine in allen Belastungsrichtungen höchst stabile und kippfreie Abstützung der Tragarme 22 sicher.
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Durch Entriegeln des in der Höhenlage h2 sich befindlichen Laufkörpers 20 (vergleiche 2) über die Arretiereinrichtung 36 kann dieser nach unten in die Höhenlage h1 verschoben werden, wobei der gegenüberliegende Laufkörper 20 über den zweiarmigen Hebel 26 als Koppeleinrichtung 24 nach oben in die Höhenlage h2 verlagert wird und schließlich in der zweiten Arretiereinrichtung 36 wie beschrieben festgelegt wird.
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Gegebenenfalls können auch mehr als zwei Tragarme 22 mit Laufkörpern 20 über Koppeleinrichtungen 24 gezielt miteinander verbunden sein, um definiert unterschiedliche Bauteile im gleichen Transportgestell 10 zu stapeln.