DE1024404B - Patronenhuelse mit aus Kunststoff bestehendem Koerper oder Boden - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Patronenhülse mit aus Kunststoff od. dgl. gießfähigem Material bestehendem Körper oder Boden, bei dessen Herstellung durch Form-, Spritz- oder andere bekannte Verfahren gleichzeitig ein Bodenteil gebildet ist, der einen Hohlraum zur Aufnahme des Zündhütchens bildet.

Erfindungsgemäß sind im Boden der Hülse ein oder mehrere bekannte Feuerlöcher vorgesehen, die durch ein bei Herstellung der Patronenhülse mitgegossenes und durch das Feuer der Zündkapsel durchschlagenes Häutchen hermetisch verschlossen sind.

Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung ist die Ladung in zuverlässiger Weise gegen Eindringen von Feuchtigkeit geschützt; denn die Patronenhülse ist bis zum Zeitpunkt des Abschusses ein vollkommen geschlossener Körper. Dadurch, daß die Häutchen, welche die Feuerlöcher verschließen, in ihrer Stärke so bemessen sind, daß sie durch das Feuer der Zündkapsel durchschlagen werden, ist die Zündung der Ladung in keiner Weiise beeinträchtigt.

Das Problem, die Ladung von Patronen vor Feuchtigkeit zu schützen, ist naturgemäß nicht neu. Es wurden bisher jedoch noch niemals befriedigende Lösungen für dieses Problem gefunden, die eine rationelle Herstellung der Patrone ermöglichten. Da es notwendig ist, eine Verbindung zwischen der Zündkapsel und der Ladung herzustellen, hat man bisher eine Öffnung im Hülsenboden vorgesehen, in welche die Zündkapsel eingeschoben wird. Diese Ausführung kann jedoch niemais vollkommen feuchtigkeitsdicht sein.

Ein nicht vorveröffeutlichter Vorschlag bezieht sich auf die Anordnung einer Zündvorrichtung" in einer Dose, welche mit dicht verschlossenen Öffnungen versehen ist. Bei diesem Vorschlag ist jedoch kein Schutz der Treibladung vor eindringender Feuchtigkeit vorgesehen.

Es ist auch bekannt, die Feuerlöcher durch aufgelegte dünne Plättchen vorübergehend abzusperren. Diese Plättchen gewährleisten jedoch keine zuverlässige Abdichtung.

Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird eine absolut dichte Trennung zwischen der Zündvorrichtung und dem Innenraum der Hülse erzielt. Dies bedingt keinen zusätzlichen Arbeitsgang, da dieses Häutchen bei der Herstellung der Hülse mitgefornit wird. Die erfindungsgemäße Patronenhülse läßt sich ohne weiteres selbst in feuchter Atmosphäre lagern.

Tn der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung im Prinzip dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Patronenhülse von unten gesehen.

Fig·. 2 das Bodenende einer Kunststoffhülse mit ihrer Zündvorrichtung im .Schnitt.

Patronenhülse mit aus Kunststoff
bestehendem Körper oder Boden

Anmelder:

Marcel Luc Amedee Paulve,
Champagne-sur-Oise, Oise (Frankreich)

Vertreter: P. P. Frhr. v. Egloffstein, Rechtsanwalt,
München, Wagmüllerstr. 16

Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 4. September 1954

Marcel Luc Amedee Paulve,

Champagne-sur-Oise, Oise (Frankreich),

ist als Erfinder genannt worden

Fig. 3 das Bodenende einer Hülse mit einem aus Kunststoff hergestellten Körper oder Boden und einem äußeren Metallüberzug sowie einer Zündvorrichtung im Schnitt.

Fig. 4 den Boden einer Patronenhülse von unten gesehen.

Fig. 5 eine ganze Kunststoffhülse im Schnitt.

Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1, 2, 4 und 5 weist die Kunststoff-Patronenhülse 1 einen, aus einem Mantel 2 und einem Boden 3 zusammengesetzten Körper auf. Bei der Herstellung dieses Hülsenkörpers durch Formguß, Spritzguß oder andere bekannte Verfahren wird der Mantel mit dem Boden 3 in einem Stück hergestellt. Der Bodenteil 4 bildet eine Halterung für einen oder mehrere Teile der Zündvorrichtung. Zweckmäßig bildet der Bodenteil 4 mit dem Boden 3 einen Hohlraum 5 für die Aufnahme der Zündkapsel 6.

Der Bodenteil 4 trägt den Amboß 8 der Zündvorrichtung.

Der Bodenteil 4 ist volhvandig dargestellt und bildet eine vollkommen, dichte Trennwand zwischen dem Hohlraum 5 und dem Innenraum 7 der Hülse. Um jedoch das Entflammen des Pulvers zu gestatten. ist der Bodenteil 4 mit bekannten Feuerlöchern 9 versehen, die vorläufig durch ein mitgeformtes Kunststoffhäutchen 10 abgesperrt bleiben. Dieses feine

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Häutchen. 10 wird alsdann, durch das Feuer der Zündkapsel zerrissen.

Die Anordnung des bei Herstellung der Patronenhülse mitgegosseneii Häutchens 10 bietet den Vorteil. daß es zum Absperren der Feuerlöcher 9 keines zusätzlichen Arbeitsganges bedarf und überdies eine ausgezeichnete Abdichtung des Bodenteiles 4 gewährleistet ist.

Da die Hülse 1 bereits während ihrer Herstellung mit dem die Feuerlöcher 9 und den Amboß 8 auf wc:- senden Bodenteil 4 versehen ist, braucht dann nur ein einfaches Näpfchen 12 mit dem Knallsalz in den Hohlraum 5 eingeschoben zu werden. Das Näpfchen wird dabei nach einem bekannten Verfahren befestigt, beispielsweise mit Hilfe der am Hülsenboden 3 hierfür vorgesehenen Lippen 11. die einwärts umgebogen werden.

In Fig. 3 ist als Abwandlung eine nach dem gleichen Prinzip gefertigte Hülse dargestellt, die einen Mantel und einen Boden, aus Kunststoff und einen äußeren Metallüberzug 13 aufweist.

Die Erfindung eignet sich auch für andere Typen Patronen, beispielsweise solche, die eine Hülse aus Pappe

und einen Boden aus Kunststoff oder eine .;.- tcltauskleidung aufweisen.
Die· Erfindung ist auf jede beliebige Bauart von Patronenhülsen anwendbar, deren Körper einen Kunststoffboden aufweist.

Claims (1)

1. PatentanspruchL

   Patronenhülse mit aus Kunststoff od. dgl. gieüfahigem Material bestehendem Körper oder Boden, Lei 1 lessen Herstellung durch Form-, Spritz- oder andere bekannte Verfahren gleichzeitig ein Boden teil gebildet ist. der auch einen Hohlraum zur Aufnahme des Zündhütchens bildet, dadurch gekennzeichnet, daß im Boden ein eider mehrere bekannte- Feuerlöcher vorgesehen sind, die durch ein bei Herstellung der Patronenhülse mitgegossenes, durch das Feuer der Zündkapsel durchschlagenes Häutchen hermetisch verschlossen sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr. 310 698;
   schweizerische Patentschrift Nr. 199 812;
   USA.-Patentschrift Nr. 1 845 971.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen