DE819375C - Elektrische Sprenganordnungen - Google Patents
Elektrische SprenganordnungenInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 31. OKTOBER 1951
Die Erfindung bezieht sich auf elektrische Sprenganordnungen, wobei die Anordnung lediglich durch
die Einfügung der Zündzusammenstellung oder des Zündpfropfens in die Kapselhülse wasserdicht gemacht
wird, und im besonderen auf elektrische Sprengkapseln, welche einen dielektrischen Pfropfen
enthalten, der genügend hart ist, um die Hülse aufzuweiten und einen wasserdichten Abschluß zu
schaffen.
Die verschiedenen bekannten Sprenganordnungen, wie elektrische Sprengkapseln, elektrische Verzögerungskapseln
u. dgl., enthalten üblicherweise einen Pfropfen, welcher entweder lose in die Kapsel hineinpaßt
und dann darin mittels Asphalt o. dgl. abgedichtet wird, oder er wird darin mittels Eindrücken
der Hülse in den Pfropfen hinein abgedichtet. Hierdurch können Kapseln wasserdicht gemacht
werden, aber oft behalten infolge Temperaturänderungen oder verschiedenartiger äußerer Einwirkungen
die Kapseln ihre Wasserdichtheit nicht ao für immer. Die Herstellung wasserdichter Kapseln
ist bisher kompliziert und zeitraubend gewesen. Um jede der bekannten Kapseln wasserdicht zu machen,
bedarf es einer Mehrzahl von sie zusammenfügender Handlungen. as
Die bekannten, als wasserdicht angesehenen Kapseln sind dazu bestimmt, eine Explosivladung in
dem geschlossenen Ende einer Bronzehülse und daran anschließend eine Zündzusammenstellung
einzuschließen, welche aus einem Paar Bleidrähte
besteht, die elektrisch mittels eines Widerstandsdrahtes verbunden sind und in ihrer Lage mittels
eines Pfropfens gehalten werden. In der Mehrzahl der Fälle wird diese Zündzusammenstellung lose in
die Kapsel eingesetzt, und versiegelnde Mittel werden auf ihr angeordnet. In anderen Fällen wird der
Pfropfen in die Kapsel eingesetzt und die Kapselhülse in den Pfropfen eingedrückt.
Die eben beschriebenen bekannten Verfahren zur
ίο Herstellung wasserfester Kapseln haben wirtschaftlichen
Erfolg gehabt, aber es wurde oft gefunden, daß so hergestellte Kapseln sich nicht ganz befriedigend
bewährt haben, da ihnen doch mitunter völlige Wasserfestigkeit fehlt. Solche Kapseln,
welche ihre Wasserfestigkeit nicht behalten, können durch Abfeuern verschiedenartiger Explosionsschüsse Störungen hervorrufen und sind deswegen
unerwünscht. Die Wasserfestigkeit der Kapseln kann ferner beträchtlich durch eine zu warme Lage-
ao rung beeinträchtigt werden, weil wasserfestes Material, wie Asphalt, in der Wärme zu fließen beginnt
und entweder aus dem Kopfende der Kapsel herausschwitzt oder hinter dem Pfropfen in das
Sprengmittel hineinleckt. Jede Art dieses Flusses
as erzeugt eine unbrauchbare Kapsel. In anderen Fällen
vertragen die Kapseln keine kalte Lagerung, weil das wasserfeste Mittel erhärten, brüchig werden
und sich von der Hülse unter der Einwirkung niedriger Temperaturbedingungen lösen kann, wodurch
dem Wasser der Eintritt in die Hülse freigegeben wird. Ferner sind die bekannten Kapseln
mit Asphalt als abdichtendes Mittel unerwünscht lang. Hülsen, bei welchen die Wasserdichtheit
durch Eindrücken der Hülse in den Pfropfen bewirkt ist, sind etwas kürzer, aber das Eindrücken
ist schwierig zu kontrollieren, und manche Pfropfen müssen, um das beste Eindrücken zu erzielen,
erwärmt werden. Kautschükpfropfen sind nicht befriedigend wegen der benötigten zu langen Behandlungszeit.
Dagegen können Kapseln nach der vorliegenden Erfindung kürzer als nach irgendeinem
der bekannten Verfahren und doch wasserdicht gemacht werden. Diese kurzen Kapseln sind vorteilhaft
besonders für militärische Zwecke und weisen den weiteren Vorteil der Ersparung von
Metall auf.
Durch die Erfindung werden nun die verschiedenen, oben beschriebenen Nachteile, welche mit der
Herstellung von Kapseln nach dem bekannten Verfahren verbunden sind, überwunden, und es wird
durch sie eine elektrische Sprengkapsel erhalten, welche kurz, völlig wasserdicht und so konstruiert
ist, daß sie warm und kalt gelagert werden kann, ohne Schaden zu nehmen.
•55 Die wasserfesten elektrischen Sprengkapseln
nach der Erfindung bestehen aus einer normalen, obwohl kürzeren Hülse, vorzugsweise aus Kupfer,
Bronze oder Aluminium, mit einer Explosionsladung im geschlossenen Ende und einer darüber
angebrachten Zündzusammensetzung, welche aus einem harten, starren, dielektrischen Pfropfen besteht,
in welchem ein Paar von Leitungsdrähten diametrial zueinander und durch den ganzen Pfrop- I
fen gehend, sowie ein die Enden dieser Drähte elektrisch miteinander verbindender Widerstandsdraht
angeordnet ist. Der Zündpfropfen besteht vorzugsweise aus einem harten Harzmaterial und ist so
geformt, daß sein äußerer Durchmesser etwas weiter als der innere Durchmesser der Sprengkapselhülse
äst, so daß beim Einsetzen des Pfropfens in die Hülse diese etwas erweitert oder ausgebaucht
wird. Das Einsetzen des Pfropfens in die Kapselhülse wird gemäß der Erfindung mittels einer
Presse ausgeführt und kann durch leichte Verjüngung an der Eintrittsseite des Pfropfens oder
durch leichtes Ausweiten des offenen Hülsenendes erleichtert werden, wobei jede dieser Maßnahmen
das Pfropfenende eine Kleinigkeit schmaler als den Hülseneinlaß macht. Die Anordnung nach der Erfindung
ähnelt im fertig zusammengesetzten Zustand einer normalen elektrischen Sprengkapsel mit
dem Unterschied, daß sie beträchtlich kürzer ist und im wesentlichen gerade Seiten hat, außer einer
sehr leichten Ausbauchung am oberen Hülsenende. Diese Ausbauchung ruft gewöhnlich einen Durchmesser
hervor, welcher um nicht mehr als etwa 0,008 cm größer ist als der Durchmesser an der
Hülsenbasis, aber doch um bis etwa 0,1 cm größer sein kann, je nach der Art der betreffenden Sprengkapsel.
Das Einsetzen des Pfropfens unter Ausbauchung der Hülse liefert eine Anordnung, welche
infolge des dichten Abschlusses zwischen Pfropfen und innerer Hülsenoberfläche vollkommen wasserdicht
ist.
Nach dieser allgemeinen Beschreibung der Erfindung folgt eine ins einzelne gehende Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
Es stellen dar
Fig. ι einen Schnitt durch eine Zündzusammenstellung,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht mit zum Teil weggeschnittenen Teilen einer Pfropfenzusammenstellung
vom Aussparungs-(Höhlungs-)typ,
Fig. 3 einen Längsschnitt einer elektrischen Zündkapsel,
durch den Pfropfen von Fig. 1 abgedichtet,
Fig. 4 einen Längsschnitt einer elektrischen Sprengkapsel durch einen Pfropfen nach Fig. 2 abgedichtet,
Fig. 5 Schnitt durch einen Pfropfen mit Aussparung,
Fig. 6 Schnitt durch einen Pfropfen vom Streichholz'kopftyp.
Nach den Fig. 1 und 3 besteht die Erfindung aus einer Zündzusammenstellung 11, welche in eine
Sprengkapselhülse 12 eingesetzt ist und dadurch einen wasserdichten Abschluß bildet. Die Zusammenstellung
11 besteht aus einem Paar isolierter Drähte 14, welche in den Pfropfen 15 eingegossen
und durch einen Brückendraht 16 verbunden sind. Der Pfropfen 15 besteht aus nicht leitendem Material,
z. B. einem thermoplastischen oder in der Wärme erhärtendem Harz. Es soll genügend starr
sein, um eine Ausweitung der Kapselhülse 12 hervorzurufen, wenn es in diese gepreßt wird, und es
soll nachher nicht dem Kaltfluß unterworfen sein,
wie er durch den Druck der erweiterten Kapselhülse 12 in einem solchen Maße hervorgerufen werden
könnte, daß Verlust der Wasserdichtheit bewirkt würde. Die Zündzusammenstellung ii ist mit
einer leichten Verjüngung 17 an ihrem unteren Ende dargestellt, wodurch ein leichter Eintritt des Pfropfens
in die Kapselhülse 12 bewirkt wird. Wenn eine Zündkapselzusammenstellung gemäß Fig. 3 hergestellt
werden soll, wird die Pfropfenzusammenstellung 11 in die Kapselhülse 12 hineingepreßt;
die Kapsel enthält eine Explosionsladung 22 in ihrem unteren Teile. Der Pfropfen wird so weit in
die Hülse hineingedrückt, bis der Brückendraht 16 in die Explosionsladung 22 eingepreßt ist. Die
Pfropfenzusammenstellung 11 wird durch die Verjüngung 17 geführt, muß aber in die Hülse durch
geeignete Mittel, z. B. eine Spindelpresse, hineingedrückt werden, weil Pfropfen 11 einen größeren
Durchmesser besitzt, als es der dünnere Durchjo messer der Hülse 12 ist. Das Material des Pfropfens
ist ausreichend hart, um Aufweitung der Hülse zu bewirken, wodurch die Ausweitung 25 hervorgerufen
wird, wenn der Pfropfen fertig in die Hülse eingeführt ist. Hierdurch wird ein völlig dichter
Abschluß zwischen Hülse und Pfropfen bewirkt, und die Hülse umfaßt den Pfropfen so fest, daß er
seine Lage beibehält.
Die Explosionsladung 22 ist als eine einzige Ladung aus einem losen Material dargestellt. Diese
Ladung kann aber aus irgendeiner der üblichen, in Sprengkapseln gebrauchten Ladungen bestehen. So
kann sie z. B. aus einer Mischung von losem Quecksilberfulminat und Kaliumchlorat gebildet sein,
oder sie kann aus einer Grundladung von Tetryl, Nitrostärke, Pentaerythrittetranitrat u. dgl., und
darüber angeordnet einer Mischung von Quecksilberfulminat und Kaliumchlorat, Diazodinitrophenol
und Kaliumchlorat, oder Bleiazid bestehen. Der Gebrauch der verschiedenen bekannten explosiven
Gemische und ihre Anordnung am unteren Ende der Kapsel ist bekannt und bildet keinen Teil
der Erfindung.
Bei der Herstellung von Sprengkapseln ist es mitunter in der Technik üblich, einen Pfropfen mit
Aussparung, eine kugelige Zündzusammenstellung oder eine Zusammenstellung von der Art eines
Streichholzkopfes zu gebrauchen. Nach der Erfindung können diese Arten von Zusammenstellungen
aus einem starren, harzartigen Material mit einem solchen Durchmesser hergestellt werden, daß durch
Einsetzen des Pfropfens in eine Hülse unter Aufweitung der Hülse ein wasserdichter Abschluß und
damit eine wasserdichte Hülse erhalten werden kann.
Die Fig. 2, 4 und 5 stellen Pfropfen, hergestellt gemäß der Erfindung und geeignet für Explosionsanordnungen, unter Verwendung von Pfropfen mit
Aussparungen dar. Fig. 2 zeigt einen Pfropfen 30, ähnlich dem Pfropfen von Fig. 1, jedoch mit aufgesetzter
Schulter 31 von kleinerem Durchmesser als Pfropfen 30. Diese Verlängerung 31 ist so geformt,
daß sie einen ringartigen Teil 33 aufnehmen kann, welcher den Brückendraht 16 umgibt und eine
Höhlung oder Aussparung bildet, in welcher eine Zündladung untergebracht werden kann. Fig. 4
zeigt den Pfropfen von Fig. 2 im Schnitt, wobei die Höhlung 34 mit einer Initialzündung 35 gefüllt
ist. Das Ringglied 33, welches die Höhlung 34 durch Umfassung des Ansatzes 31 bildet, besitzt
einen kleineren äußeren Durchmesser, als es der Eingangsdurchmesser der Hülse ist. Jedoch ist der
Pfropfen 30, auf welchem das Ringglied 33 sitzt, von genügend großem äußeren Durchmesser, um
ein Aufweiten der Kapselhülse hervorzurufen, wenn er in diese eingesetzt wird.
An Stelle der Anordnung eines Ansatzes 31 zur Aufnahme des Ringgliedes 33 zwecks Bildung
einer Höhlung 34 können auch nach der Erfindung eine Nut oder andere geeignete Mittel vorgesehen
sein, um das Glied 33 in seiner Lage zu halten. Außerdem kann die Höhlung 34 auch gemäß Fig. 5
gebildet sein, jedoch erfordert diese Form der Höhlung nach Fig. 5 üblicherweise zwei Gießoperationen,
und das Überbrücken ist nicht so zufriedenstellend. Da'her werden Anordnungen mit einer
Aushöhlung gemäß Fig. 2 vorgezogen.
Ein Pfropfen von der Art des Streichholzkopfes oder der Kugel kann den Pfropfen mit Aushöhlung
oder den Widerstandsdrahtpfropfen mit dem gleichen Ergebnis ersetzen.
Die Erfindung kann durch folgende Beispiele noch erläutert werden:
Eine elektrische Sprengkapsel wurde hergestellt durch Gießen eines Pfropfens aus einem in der
Wärme erhärtenden Phenolharz um ein Paar von zueinander in dielektrischer Beziehung gehaltenen
Drähten. Diese Drähte wurden dann überbrückt mittels eines Drahtes von hohem Widerstand, und
dieser 0,777 cm Durchmesser besitzende Pfropfen wurde mittels einer Spindelpresse in eine Bronzehülse
mit einem inneren Durchmesser von 0,770 cm eingesetzt. In den Boden dieser Bronzehülse war
eine Tetrylladung eingepreßt und darüber eine lose Ladung aus einer Mischung von Diazodinitrophenol
und Kaliumchlorat aufgebracht worden. Der Pfropfen wurde dann auf die Spitze der Hülse aufgesetzt
und mittels einer leichten Verjüngung, welche das entsprechende Ende des Pfropfens auf einen äußeren
Durchmesser von 0,762 cm herabbrachte, in die Hülse hineingeführt. Dann wurde der Pfropfen
in die Hülse hineingepreßt, wodurch eine leichte Ausbauchung der Hülse, aber keine Neigung zum
Aufreißen der Hülse hervorgerufen wurde.
Efwa 200 Sprengkapseln wurden in dieser Weise hergestellt und dann durch vollständiges Eintauchen
in Wasser unter einem Druck von 7 kg/cm2 während 24 Stunden geprüft. Dann wurden sie ohne
einen Versager abgeschossen, woraus hervorging, daß kein Wasser in die Kapseln eingedrungen war.
100 Kapseln wurden in gleicher Weise wie im Beispiel 1 hergestellt und geprüft, deren Pfropfen
aus einem thermoplastischen Polystyrolharz ge-
819
gössen waren. Auch diese Kapseln erwiesen sich als
wasserdicht.
Bei spiel 3
Eine Serie von Kapseln wurde hergestellt, wobei in jeder Kapsel die Pfropfenzusammenstellung
durch Änderung der plastischen Verbindung oder des äußeren Durchmessers abgewandelt war. Diese
Serie zeigt ebenfalls die wirksame Wasserdichtheit, welche gemäß der Erfindung erhalten wird. Eine
Mehrzahl der Kapseln 1 bis 7 war in jedem Falle hergestellt und auf Wasserdichtheit gemäß Beispiel
ι mit befriedigenden Ergebnissen geprüft worden.
Kap sel |
Pfropfenmaterial | Pfropfen äußerer Durchmesser in cm |
Kapsel innerer Durchmesser in cm |
I 2 3 4 5 6 7 |
Phenolformaldehydharz Phenolformaldehydharz Polystyrol Phenolformaldehydharz Celluloseacetat Harnstoffaldehydharz.. Äthylcellulose |
0,785 0,673 0,673 0,864 0,833 0,792 0,724 |
0,740 0,659 0,659 0,770 0,770 0,770 0,659 |
Die im Beispiel 3 beschriebenen Kapseln enthalten die normalen elektrischen Sprengkapselpfropfen
gemäß Fig. 1. Gleiche Kapseln wurden unter Verwendung von Pfropfen mit Höhlungen
gemacht, indem Ringglieder über dem Pfropfenende und um den Brückendraht angeordnet wurden,
wie in Fig. 4 dargestellt. Die Ergebnisse, wie sie beim Abfeuern der Kapseln, nachdem diese 24 Stunden
lang unter Wasser bei einem Druck von 7 kg/cm2 aufbewahrt worden waren, erhalten wurden,
bewiesen deren Wasserdichtheit.
Es ist zu bemerken, daß die US-Regierungsvorschrift von elektrischen Sprengkapseln nur verlangt,
daß sie einem Druck von etwa 1 kg/cm2 unter Wasser für eine Zeit von 4 Stunden bei etwa 200
widerstehen sollen und daß somit die gemäß der Erfindung hergestellten Kapseln unter sehr strengen
Bedingungen geprüft wurden.
Gemäß der Erfindung werden die von dem Paar von Leitungsdrähten ganz durchzogenen Pfropfen-Zusammenstellungen
mit einem Durchmesser gemacht, welcher etwa von 0,008 bis 0,1 cm größer
ist als der innere Durchmesser der Hülse. Jeder der Pfropfen ist entweder an dem Ende, welches in die
Hülse eintritt, auf einen Durchmesser verjüngt, welcher zwischen 0,0025 bis 0,01 cm kleiner als der
Eingangsdurchmesser der Hülse ist, oder die Hülse ist, um das Einsetzen zu erlauben, aufgeweitet. Die
Verjüngung oder Aufweitung erleichtert das Zusammensetzen der Kapseln. Beim Zusammensetzen
60. der Kapseln wurde es für diese Vereinigung und für die Wasserdichtheit als vorteilhaft gefunden,
einen Pfropfen mit einem etwa 0,015 cm größeren Durchmesser als dem inneren der Hülse zu verwenden.
Bevorzugt ist ein Durchmesser, der zwischen 0,0076 und 0,022 cm größer als der innere Durchmesser
der Hülse ist.
Die Durchmesser der Pfropfen und Hülsen sind ausschlaggebend für wasserdichte Verschlüsse. Die
Länge des Pfropfens dagegen hat keinen großen Einfluß auf die Wasserdichtheit. Pfropfen von einer
tragenden Oberfläche von etwa 0,16 bis 0,64 cm sind am meisten bevorzugt, aber es können auch
längere Pf ropf en gebraucht werden. Kürzere Pf ropfen als 0,16 cm sind schwierig zu behandeln und
nicht beliebt.
Obwohl die fertige Kapsel mit einem oberen, ein klein wenig weiteren Teil als dem unteren beschrieben
wurde, ist es möglich, den oberen Teil vor dem Einsetzen des Pfropfens etwa beim Herausschlagen
während des Ziehens einzudrücken und so Hülsen mit geraden Seiten oder sogar Hülsen, deren oberer
Teil einen kleineren Durchmesser als der untere besitzt, herzustellen. Die vergrößerten oder aufgeweiteten
oberen Teile erleichtern jedoch die Herstellung.
Die zur Herstellung von Kapseln gemäß der Erfindung verwendeten Hülsen besitzen den gleichen
Durchmesser wie die üblicherweise bei der Kapselherstellung verwendeten. Die Hülsen können aus
irgendeiner geeigneten Kupferlegierung bestehen, üblicherweise sind sie aus Bronze. Sie können auch
aus Aluminiumlegierungen oder ähnlichen Legierungen sein. Stärke und Dicke der üblicherweise in
der Technik verwendeten Hülsenwände sind ausreichend, um die Aufweitung beim Einpressen des
überdimensionierten Pfropfens zu gestatten. Ferner sind die Eigenschaften der Hülsenwand derart,
daß sie nicht aufreißt, auch wenn die Hülse um 10 bis 14% im Durchmesser aufgeweitet wird.
Bei der Herstellung von Pfropfen nach der Erfindung wurde es als sehr vorteilhaft gefunden, in
der Wärme erhärtende Harze zu verwenden, z. B. Harnstoff- oder Phenolaldehydharze. Von thermoplastischen
Harzen haben sich die Polystyrolharze als Pfropfenmaterial bewährt, weil sie nicht zum
Kaltfluß neigen. Die in der Wärme erhärtenden Harze sind vorzuziehen, weil sie nicht dem Kaltfluß
ausgesetzt sind und wasserdichten Abschluß unter ungünstigsten Lagerbedingungen gewährleisten.
Bei der Verwendung thermoplastischer Harze, besonders weicherer Sorten, besteht eine
Neigung zum Kaltfluß infolge des auf den Pfropfen durch die erweiterte Hülse ausgeübten Drucks.
Daher ist beachtlich, daß das nach der Erfindung für die Pfropfen zu gebrauchende dielektrische Material
vor allem gute Widerstandsfähigkeit gegen Kaltfluß und ausreichende Härte besitzt, so daß es
eine Aufweitung der Hülse beim Hineinpressen veranlaßt.
In der Zeichnung ist dargestellt, daß die Pfropfen so weit in die Kapseln eingesetzt werden, daß
sie mit dem Hülsenende bündig sind. Indessen können die Pfropfen auch noch weiter in die Hülse
hineingesteckt und dann das Ende der Hülse über den Pfropfen zusammengedrückt oder -gefaltet
werden. Diese Art des Zusammendrückens ver-
größert den Widerstand des Pfropfens gegen zufälliges Entfernen durch Zug an den Drähten und
verbessert das Aussehen des Endproduktes. Wenn die Hülse den Pfropfen übergreift, soll ihre
Knickung 900 oder weniger betragen. Dazu kann das Ende des Pfropfens verjüngt sein, und die
Hülse kann unter einem Winkel von 450 darübergebogen sein.
Die gemäß der Erfindung in den Kapseln verwendeten Drähte sind die üblicherweise gebrauchten.
So können es mit Durchmesser von 0,8118 mm oder 0,6438 mm glatte, verzinnte oder emaillierte
Kupferdrähte oder glatte oder verzinnte Eisendrähte mit einem Durchmesser von 0,6438 mm sein.
Die Drähte können in einer gewünschten Weise isoliert sein, z. B. mit Baumwolle oder plastischen
Stoffen, wie sie in der Technik üblich sind. Sowohl die mit Baumwolle wie die mit plastischem Material
isolierten Drähte können leicht in wasserdichter
ao Verbindung mit dem Propfen vereinigt werden.
Der gemäß der Erfindung in den Kapseln verwendete Brückendraht kann entweder aus einem
Edelmetall oder aus einem unedlen widerstandsfähigen Metall bestehen. Platinilegierungen oder
Eisenlegierungen können benutzt werden, und solche Widerstandsdrähte werden mit den Zuleitungsdrähten durch Gesenkschmieden, Löten oder
Schweißen verbunden.
Es sind bisher Kapseln mit sofortiger Explosion beschrieben worden. Die Pfropfen lassen sich aber
auch in Verzögerungskapseln und elektrischen Raketen o. dgl. gebrauchen. In jedem Falle gewährt
die Verwendung eines dielektrischen Pfropfens nach der Erfindung eine völlig wasserdichte Anordnung,
welche kürzer als die bekannten ist und ein viel besseres Aussehen besitzt. Die Herstellung ist weniger
kompliziert, da weniger Verfahrensschritte als bei der Herstellung der bisher bekannten elektrischen
Zünder erforderlich sind.
Claims (6)
1. Elektrische Sprenganordnung, bestehend aus einer geladenen Hülse und einer Zündzusammenstellung,
welch letztere einen aus hartem dielektrischen Material bestehenden und in die
Hülse eingesetzten Pfropfen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Pfropfen von ausreichender
Härte und Größe ist, um die Hülse aufzuweiten und einen wasserdichten Abschluß zwischen Hülse und Pfropfen zu bilden, und
daß eine durch das Einsetzen des Pfropfens in die Hülse erzeugte Ausbauchung in dem mit
dem Pfropfen in Berührung befindlichen Hülsenteil
vorhanden ist.
2. Elektrische Sprenganordnung nach Anspruth i, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pfropfen aus in der Wärme erhärtetem Harz besteht.
3. Elektrische Sprenganordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pfropfen aus thermoplastischem Harz besteht.
4. Elektrische Sprenganordnung nach Anspruch 2, wobei das in der Wärme erhärtende
Harz ein Phenolaldehydharz ist.
5. Elektrische Sprenganordnung nach Anspruch 2, wobei das in der Wärme erhärtende
Harz ein Harnstoffaldehydharz ist.
6. Elektrische Sprenganordnung nach Anspruch 3, wobei das thermoplastische Harz ein
Polystyrolharz ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
#20» 10.51
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US564349XA | 1942-01-30 | 1942-01-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE819375C true DE819375C (de) | 1951-10-31 |
Family
ID=22004391
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP25818A Expired DE819375C (de) | 1942-01-30 | 1948-12-21 | Elektrische Sprenganordnungen |
Country Status (4)
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BE (1) | BE472742A (de) |
DE (1) | DE819375C (de) |
FR (1) | FR931103A (de) |
GB (1) | GB564349A (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1006771B (de) * | 1953-11-06 | 1957-04-18 | Prb Nv | Elektrischer Zuender |
DE1040438B (de) * | 1955-03-15 | 1958-10-02 | Du Pont | Elektrischer Sicherheits-Brueckenzuender |
DE1103833B (de) * | 1958-11-06 | 1961-03-30 | Du Pont | Elektrischer Brueckenzuender |
DE1129099B (de) * | 1959-10-02 | 1962-05-03 | Ici Ltd | Elektrischer Zuender |
DE2644568A1 (de) * | 1976-10-02 | 1978-04-06 | Dynamit Nobel Ag | Elektrisches zuendmittel mit explodierendem brueckendraht |
-
0
- BE BE472742D patent/BE472742A/xx unknown
-
1942
- 1942-05-28 GB GB7249/42A patent/GB564349A/en not_active Expired
-
1946
- 1946-07-11 FR FR931103D patent/FR931103A/fr not_active Expired
-
1948
- 1948-12-21 DE DEP25818A patent/DE819375C/de not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR931103A (fr) | 1948-02-13 |
GB564349A (en) | 1944-09-25 |
BE472742A (de) |
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