DE2350101B2 - Pyrotechnisches Verzögerungselement - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein pyrotechnisches Verzögerungselement in Form einer Kapsel, die in einem zylindrischen Hohlraum einen Stirnbrenner-Treibsatz und im Bereich des in Abbrandrichtung hinteren Treibsatzendes eine oder mehrere Ausströmöffnungen aufweist, wobei der Stirnbrenner-Treibsatz ω gegenüber der Kapsel durch einen Isolationskörper wärmeisoliert und letzterer sowohl mit dem Stirnbrenner-Treibsatz als auch mit der Kapsel dichtend und haftend verbunden ist

Derartige Verzögerungselemente werden im alljjemeinen dazu benutzt, um eine Verzögerung überall dort zu bewirken, wo ein Gas als Druckerzeuger in Tätigkeil tritt. Bei den bekannten Ausführungen eines solchen Verzögerungselementes wird der Treibsatz mit der Kapsel über eine Isolationsschicht, die auch nur aus einer dünnen Klebeschicht bestehen kann, unmittelbar verbunden.

Dabei hat sich jedoch die Schwierigkeit ergeben, daß diese Verbindung bei extremen Temperaturschwankungen aufgrund der eintretenden Temperaturspannungen nicht funktionssicher ist Um dieser Schwierigkeit Herr zu werden, wurden bereits Versuche mit verschiedenen Klebungen, mit O-Ringen und anderen Dichtmitteln gemacht, die jedoch nicht zum gewünschten Ziel führten.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein pyrotechnisches Verzögerungselement der eingangs genannten Art zu scharfen, dessen Funktion durch die bei extremen Temperaturen auftretenden Temperaturspannungen nicht beeinträchtigt bzw. bei dem diese Spannungen abgebaut werden. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der Isolationskörper gesonderte Körperabschnitte für eine alleinige Verbindung mit dem Stirnbrenner-Treibsatz einerseits und mit der Kapsel andererseits besitzt und der mit dein Stirnbrenner-Treibsatz verbundene Isolationskörperabschnitt zur Spaltbildung auf seiner dem Stirnbrenner-Treibsatz abgewandten Seite losgelöst von der Kapsel angeordnet ist

Ein weiterer Erfindungsgedanke liegt darin, daß von den beiden Isolaftonskörperabschnitten der mit der Kapsel verbundene außerhalb des Treibsatzbereiches angeordnet ist Hierdurch wird erreicht, daß sich im Bereich des Treibsatzes Temperaturspannungen nicht entwickeln können.

Erfindungsgemäß besteht eine vorteilhafte Ausführungsform des neuen pyrotechnischen Verzögerungselementes darin, daß die beiden Isolationskörperabschnitte eine gemeinsame Querwand mit einer zentralen Bohrung aufweisende Abschnitte ein und desselben als Hohlzylinder ausgebildeten Isolationskörpers sind, von denen einer im zylindrischen Kapselhohlraum durch einen Spalt von dessen innerer Mantelfläche getrennt angeordnet den Stirnbrenner-Treibsatz dichtend und haftend umfaßt, während der andere Hohlzylinderabschnitt sich in eine zum zylindrischen Kapselhohlraum hin offene Ringnut der Kapsel erstreckt und mit deren Nutbegrenzungsflächen dichtend und haftend verbunden ist

Um der Kapselwand einen zusätzlichen Wärmeschutz zu geben und eine längere Klebefläche zwischen Isolationskörper und Kapsel zu erreichen, wird erfindungsgemäß weiter vorgeschlagen, als Isolationskörperabschnitte zwei konzentrisch ineinander angeordnete Teile eines Balges zu verwenden, und zwar derart, daß von den beiden Balgteilen der äußere dichtend und haftend an der inneren Mantelfläche des zylindrischen Kapselhohlraumes anliegt, während der innere Balgteil im Treibsatzbereich vom äußeren Balgteil durch einen Spalt getrennt den Stirnbrenner-Treibsatz dichtend und haftend umfaßt.

In den Figuren ist die Frfindung zeichnerisch erläutert. Es zeigt

F i g. 1 ein bekanntes pyrotechnisches Verzögerungselement,

Fig.2 ein Verzögerungselement gemäß der Erfindung,

Fig.3 ein Verzögerungselement mit balgartigem Isolationskörper.

Das in F i g. 1 dargestellte pyrotechnische Verzögerungselement ist herkömmlicher Art Es besteht aus

einer zylindrischen Kapsel 1, die einen Ansatz 2 mit Bohrung 3 enthält In die Kapsel 1 ist ein ebenfalls zylindrischer Stirnbrenner-Treibimtz 4 eingesetzt Zwischen Kapsel 1 und Treibsatz 4 liegt eine Wärmeisolation 5, die bei den herkömmlichen Verzögerungsele- s menten in Form eines Topfes den Treibsatz 4 umgibt Sie enthält eine zentrale Bohrung 6, die achsgleich mit der Bohrung 3 ist Das Material der Wärmeisolation kann z. B. ein elastisch eingestelltes Kunstharz sein. Die Kapsel 1 ist bei 7 mit der Isolation 5 haftend und dichtend verbunden, was bei den bekannten Verzögerungselementen durch Kleben o. ä. geschieht

Die F i g. 2 stellt eine Ausführungsform des Verzögerungselementes gemäß der Erfindung dar. Der als Hohlzylinder ausgebildete Isoiationskörper 5 hat im Querschnitt die Form eines H. Seine Querwand 8, die die zentrale Bohrung 6 enthält teilt den Isolationskörper 5 in zwei Abschnitte 9 und 10, von denen sich der Abschnitt 10 in eine in der Kapsel 1 befindliche, zylindrische Ringnut 11 erstreckt mit der er durch ein Klebemittel 7 verbunden ist Zwischen dem Isolationskörper 5 und der Innenwand der Kapsel 1 besteht keine haftende Verbindung, so daß sich bei niederen

Temperaturen ein Spalt 12 ausbilden kann.

In der in F i g, 3 dargestellten Ausführungsform der Erfindung hat der Isolationskörper 5 die Form eines Balges, dessen äußere Hülle 13 dichtend und haftend an der Innenwand der zylindrischen Kapsel 1 anliegt

Der innere Balgteil 9 des Isolationskörpers 5 umfaßt den Treibsatz 4 dichtend und haftend, wobei er vom äußeren Balgteil 13 durch den Spalt 12 getrennt ist

Die Funktion des neuen Verzögerungselementes ist wie folgt: Durch die Verbrennung des Treibsatzes 4, die von links nach rechts bis zur Querwand 8 erfolgt wird der Raum 14 mit der Bohrung 3 verbunden, so daß Treibgase vom Raum 14 in die Bohrung 3 dringen können. Während des Brennvorgangs wird die Abdichtung zwischen dem Isolationskörper 5 und Kapsel 1 durch die Abdichtung 7 gewährleistet während der Spalt 12 einen Ausgleich der Wärmespannungen zwischen diesen beiden Teilen (5 und 1 bzw. 9 und 13) zuläßt

Bei der Ausführungsform der F i g. 3 bietet der äußere Balgteil 13 des Isolationskörpe· i 5 eine längere Kiebefläche zwischen der Kapsei 1 unr dem isoiationskörper 5 sowie einen zusätzlichen Wärmeschutz.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche;

1. Pyrotechnisches Verzögerungselement in F'orm einer Kapsel, die in einem zylindrischen Hohlraum einen Stirnbrenner-Treibsatz und im Bereich des in s Abbrandrichtung hinteren Treibsatzendes eine oder mehrere Ausströmöffnungen aufweist, wobei der Stirnbrenner-Treibsatz gegenüber der ICapsel durch einen Isolationskörper wärmeisoliert und letzterer sowohl mit dem Stirnbrenner-Treibsatz als auch mit der Kapsel dichtend und haftend verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Iüolationskörper (5) gesonderte Körperabschnitte (9,10; 9, 13) für eine alleinige Verbindung mit dem Stirnbrenner-Treibsatz (4) einerseits und mit der Kapsel (1) andererseits besitzt und der mit dem Stirnbrenner-Treibsatz (4) verbundene Isolationskörperabschnitt (9) zur Spaltbildung (12) auf seiner dem Stirnbrenner-Treibsatz (4) abgewandten Sieite losgelöst von der Kapsel (1) angeordnet ist

2. Verz.3gerungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von den beiden Irolationskörperabschnitten (9,10) der mit der Kapse 1 (1) verbundene (10) außerhalb des Treibsatzbereiches angeordnet ist

3. Verzögerungselement nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Isolationskörperabschnitte eine gemeinsame Querwand (8) mit einer zentralen Bohrung (6) aufweisende Abschnitte (9, 10) ein und desselben als Hohlzylinder ausgebildeten Isolationskörpern (S) sind, von dr.^en einer (9) im zylindrischen Kapselhohlraum (14) durch einen Spalt (12) von dessen innerer Mantelfläche getrennt angeordnet den Stirnbrenner-Treibsatz (/}) dirhtend und haftend umfaßt, während der andere Kohlzylinderabschnitt (10) sich in eine zum zylindrischen Kapselhohlraum (14) hin offene Ringnut (11) der Kapsel (1) erstreckt und mit deren Nutbegrenzungsflächen dichtend und haftend verbunden ist.

4. Verzögerungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Isolationskörperabschnitte konzentrisch ineinander angeordnete Teile (9,13) eines Balges sind, von denen der äußere Balgteil (13) dichtend und haftend an der inneren 4S Mantelfläche des zylindrischen Kapselhohlraurnes (14) anliegt, während der innere Balgteil (9) im Treibsatzbereich vom äußeren Balgteil (13) durch einen Spalt (12) getrennt den Stirnbrenner-Treibsatz (4) dichtend und haftend umfaßt