DE1022749B - Gerben von Haeuten und Bloessen - Google Patents

Gerben von Haeuten und Bloessen

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DE1022749B
DE1022749B DEB36199A DEB0036199A DE1022749B DE 1022749 B DE1022749 B DE 1022749B DE B36199 A DEB36199 A DE B36199A DE B0036199 A DEB0036199 A DE B0036199A DE 1022749 B DE1022749 B DE 1022749B
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DE
Germany
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tanning
leather
formaldehyde
condensation products
skin
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Application number
DEB36199A
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English (en)
Inventor
Dr Rudolf Gaeth
Dr Fritz Graf
Franz Bleser
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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Publication date
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Publication of DE1022749B publication Critical patent/DE1022749B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Gerben von Häuten und Blößen Es ist bekannt, daß durch Einwalken monomerer 1@Iethylolharnstoffverbindungen in Häute und Kondensation der eingewalkten Monomeren Leder erhalten werden. Die physikalischen Eigenschaften dieser Leder sind, wie der Literatur zu entnehmen ist, nicht besonders günstig. Man kennt auch Gerbverfahren, bei denen Dimethylolharnstoff nicht allein, sondern zusammen mit Abkömmlingen der Phenolsulfonsäure oder mit Toluolsulfonsäure in die Haut eingearbeitet wird. Diese Arbeitsweise, die nur in saurem Medium durchgeführt wird, führt zu Erzeugnissen von verhältnismäßig harter Beschaffenheit. Auch die Gerbung mit aliphatischen Diisocyanaten, die hierbei in besonderer Emulsion anzuwenden sind, gehört zum Stand der Technik. Man erhält z. B. technische Leder. Diese Diisocyanate üben jedoch eine starke Reizwirkung auf die Schleimhäute aus; sie müssen daher mit besonderer Vorsicht gehandhabt werden. Außerdem werden Diisocyanate aus Preisgründen abgelehnt.
  • Es wurde nun gefunden, daß Kondensationsprodukte mehrwertiger Urethane mit Formaldehyd sich mit besonderen Vorteilen zur Herstellung von Leder und Pelzen verwenden lassen. Die Vorteile liegen in den günstigen anwendungstechnischen Eigenschaften der Gerbmittel und in der Güte der erhaltenen Leder.
  • Als mehrwertige Urethane für die genannten Kondensationsprodukte kommen insbesondere solche in Frage, die sich von diprimären Alkoholen, beispielsweise Propandiol-(1,3), Butandiol-(1,-1),Pentandiol-(1,5),Hexandiol-(1,6), Diäthylenglykol, sowie höheren Polyäthylenglykolen, Dioxydibutyläther oder Dioxydiäthylsulfid, ableiten. Es können auch in die Kondensationsprodukte geringere :Mengen Urethane höherwertiger Alkohole, beispielsweise von Glycerin, Trimethylolpropan, Butantriol, Hexantriol und Erythrit, eingebaut sein. Auch Gemische dieser Alkohole sowie auch zweiwertige Alkohole mit sekundären Hydroxylgruppen, beispielsweise 1,3-oder 2,3-Butylenglykol,können mitverwendet werden.
  • Als besonders vorteilhaft haben sich niedermolekulare Kondensationsprodukte erwiesen, die durch Erhitzen etwa äquivalenter Mengen eines diprimären Alkohols mit Harnstoff bis zur Bildung von etwa 40 bis 70 11', Diurethan und Umsetzen der erhaltenen Schmelze mit Formaldehyd zum Methyloldiurethan gewonnen werden. Die Dimethylolverbindung des Diurethans aus Butandiol-(1,4) ist für die erfindungsgemäße Verwendung besonders gut geeignet. Die Dimethyloldiurethane können als monomolekulare Verbindungen oder in Form ihrer niedermolekularen Kondensationsprodukte, die im folgenden' immer als Methylolurethane bezeichnet werden, angewendet werden.
  • Bei der Herstellung von Leder aus Blößen können die Methylolurethane sowohl in alkalischer als auch in saurer wäßriger Lösung angewendet werden. Günstig ist für das Arbeiten in alkalischem Medium ein pH-Wert von ungefähr B. Zweckmäßig erreicht man diesen durch Zugabe von Natriumcarbonat oder '-\latriumacetat. Im sauren Bad stellt man mit Hilfe von Ameisensäure einen pH-Wert von etwa 2,3 ein. Als Arbeitstemperatur im alkalischen Bad kommt im allgemeinen Zimmertemperatur in Frage. Die Trockentemperatur liegt zweckmäßigerweise zwischen 70 und 90°. Man erhält auf die beschriebene Weise hellfarbige Leder von sehr kernigem, festem Griff und von guter Weichheit. Sie eignen sich für alle Verwendungszwecke, z. B. als Bekleidungsleder, technische Leder oder Dekorationsleder. Als technische Leder sind sie besonders dort von Vorteil, wo hohe Schrumpftemperaturen verlangt werden. Noch festere und kernigere Leder kann man durch Mitverwendung von Harnstoff beim Gerben nach dieser Erfindung erhalten. Anderseits kann man durch das Fetten nach üblichen Methoden besonders geschmeidige Leder herstellen. Bemerkenswert ist auch der weiche und zügige Griff der nach dieser Erfindung hergestellten Pelzfelle.
  • Die günstigen Eigenschaften der nach der Erfindung erhältlichen Erzeugnisse sind überraschend, da es nach dem Stande der Technik nicht möglich erschien, daß leicht zugängliche und vielseitig und leicht anwendbare Stoffe sehr gute Leder ergeben würden. Als Vorteile der in diesem Patent genannten Gerbmittel gegenüber den bei der Schilderung des Standes der Technik erwähnten seien außerdem unterstrichen: Sie sind sehr leicht in Wasser löslich und können in saurem, neutralem und alkalischem Medium angewendet werden; sie sind auch bei erhöhter Temperatur monatelang beständig, verlieren hierbei weder ihre Wasserlöslichkeit noch ihre gerbende «'irkung; sie erfordern keine Vorsichtsmaßregeln aus physiologischen Gründen.
  • Bemerkenswert ist es, daß die Anwendbarkeit von Dimethyloldiurethanen bei der Holzveredelung, Textil- Behandlung, Papierveredelung, Herstellung von plastischen Massen, Klebstoffen, Preßmassen und Bodenbelagmitteln bekannt war, daß anderseits Harzgerbmittel vorbeschrieben sind, die aus urethanartigen Kondensationsprodukten von Harnstoff und Butandiol durch Umsetzung mit Formaldehyd und Weiterkondensation mit in acetonischer Lösung hergestellten Harnstoff-Phthalsäure-Kondensationsprodukten in Gegenwart zusätzlichen Formaldehyds erhalten werden. Daraus mußte man zu der Ansicht gelangen, daß die erfindungsgemäß verwendeten Stoffe keine Gerbwirkung hätten, zumal da durch Einkondensieren von 1,4-Butandiol in Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte hergestellte Stoffe, also andere als die oben beschriebenen, aber aus ähnlichem Ausgangsmaterial erhaltenen Mittel nur als Fixiermittel für Gerbstoffe, nicht jedoch als Gerbmittel empfohlen und brauchbar sind. Hingegen bestehen keine Bedenken, die erfindungsgemäß zu verwendenden Mittel auch zur Nachbehandlung gegerbter Blößen oder Pelzfelle zu verwenden, insbesondere zum Fixieren mineralischer Gerbstoffe oder zum Imprägnieren bzw. Füllen von Leder, das mit den üblichen Gerbstoffen gegerbt oder angegerbt worden ist. Beispiel 1 Eine geweichte, geäscherte und gebeizte Kalbsblöße wird 2 Tage bei 20° mit der fünffachen Menge einer Brühe behandelt, die im Liter 45 g des Kondensationsproduktes von 2 Mol Formaldehyd und 1 Mol a,cS-Butandiurethan und 0,33 g Natriumcarbonat enthält. Nach dem Abquetschen wird 3 Stunden bei 70° getrocknet. Das Leder ist sehr fest und hellfarbig und weist eine Schrumpftemperatur von ungefähr 90° auf.
  • Beispiel 2 Eine in üblicher Weise geweichte und geäscherte Kalbsblöße wird bei 20° in ein Bad gelegt, das pro Liter 90 cm3 eines Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und a,8-Butandiurethan, 2 cm3 85°/`oige Ameisensäure und 100 g Natriumchlorid enthält. Der pH-Wert dieser Gerbbrühe ist 2,3. Die Behandlungsdauer beträgt 2 "Page. Nach dem Abquetschen wird das Stück etwa 3 Stunden bei 70° getrocknet. Man erhält ein hellfarbiges, sehr festes Leder von fast weißem Anschnitt und einer Schrumpftemperatur von etwa 70c.
  • Beispiel 3 Ein geweichtes, entfleischtes Kaninfell wird 2 Tage bei 20` bei einem Flottenverhältnis von 1 : 5, bezogen auf das Fell, mit einer Gerbbrühe behandelt, die im Liter 90 cm3 des Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und a,b-Butandiurethan, 2 cm3 85°;"oige Ameisensäure und 100 g Natriumchlorid enthält. Nach dem Gerben wird das Fell abgequetscht und von Hand mit einer der üblichen Fettemulsionen eingestrichen sowie in üblicher `'eise fertiggestellt. Man erhält ein gegerbtes Fell, das sehr weich und zügig im Griff ist. Soll nicht im sauren, sondern im alkalischen Bad gearbeitet werden, so verwendet man an Stelle der Ameisensäure 0,33 g Natriumcarbonat pro Liter Gerbbrühe, jedoch ohne Anwendung von Natriumchlorid.

Claims (2)

  1. PATEN TANSPRCCFII:: 1. Verwendung von Kondensationsprodukten mehrwertiger L rethane, insbesondere a,b-Butandiurethan, mit Formaldehyd zum Gerben von Häuten und Blößen im sauren, neutralen oder alkalischen Medium.
  2. 2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man der Behandlungsflüssigkeit zusätzlich Harnstoff zugibt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 821994, 827 799, 850 612; französische Patentschrift Nr. 976 761; -Das Leder,, 1953, S. 234 bis 240; Chem. Zentralblatt, 1955, S. 495, Referat von Bull. Assoc. franc. Chimistes Ind. Cuir Doc. sci. techn. Ind. Cuir 15, S. 101 bis 109.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4106898A (en) 1974-04-04 1978-08-15 Bayer Aktiengesellschaft Leather tanning with oligourethanes

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR976761A (fr) * 1948-10-15 1951-03-22 Nouveau procédé de tannage synthétique
DE821994C (de) * 1950-03-01 1951-11-22 Basf Ag Verfahren zum Fixieren des Gerbstoffs in pflanzlich gegerbten Ledern
DE827799C (de) * 1949-10-29 1952-01-14 Basf Ag Verfahren zur Gewinnung wertvoller Gerbstoffe
DE850612C (de) * 1950-10-27 1952-09-25 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von kristallisierten Dimethyloldiurethanen

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