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Abnehmbares Aufsatzstück für die dünne Stapelachse eines Plattenwechslers
Die Erfindung bezieht sich auf selbsttätige Plattenwechsler für Schallplatten, die
eine zentrale Stapelachse besitzen, auf der die zu spielenden Platten gehalten werden
und an der sie heruntergleiten.
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Bei Plattenwechslern benötigt man für die verschiedenen Abspielgeschwindigkeiten
verschiedene Stapelachsendurchmesser. Plattenwechsler, die für 78 und 33'/s Umdr./Min.
bemessen sind, haben dünne Stapelachsen für die Mittellöcher dieser Platten von
etwa 7,14 mm Durchmesser. Platten mit 45 Umdr./Min. erfordern eine dickere Stapelachse,
da ihr Mittelloch in der Regel groß ist. Will man Plattenwechsler mit dünner Stapelachse
auch für 45-Umdr./Min.-Platten verwenden, so muß die Stapelachse mit einem Übergangsstück
versehen werden.
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Es ist bereits eine Zusatzvorrichtung für Plattenwechsler mit dünner
Stapelachse vorgeschlagen worden, die diese auch für Platten mit großem Mittelloch
verwendbar macht. Diese Zusatzvorrichtung besteht aus einem Zentrierstück, das auf
den Plattenteller aufgesetzt werden muß, und einem Oberteil, das den eigentlichen
Mechanismus enthält. Dieser Oberteil wird an Stelle des exzentrischen Stiftes aufgesetzt,
welcher bei Platten mit kleinem Mittelloch den Vorratsstapel trägt und stellt im
Grunde nur eine Vergrößerung der vorhandenen Plattenstapel- und Abwurfvorrichtung
dar. Die exzentrische und einseitige Halterung der Platten ist jedoch nicht ideal,
da auf den Plattenteller Kippmopmente ausgeübt werden und noch besondrere Stützvorrichtungen
in der Regel notwendig sind. Außerdem ist die Auswechselbarkeit dieses Teiles nachteilig,
da er, wenn nicht im Gebrauch, leicht verlorengehen kann. Ein weiterer Nachteil
der vorgeschlagenen Vorrichtung besteht darin, daß sie aus zwei einzelnen Teilen
besteht. Alle diese Nachteile sollen durch die Erfindung vermieden werden.
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Die Erfindung bezweckt, ein Aufsatzstück für Plattenwechsler zu schaffen,
welches für alle Plattensorten brauchbar, einfach, billig und leicht zu handhaben
ist sowie nur aus einer Mindestzahl von Einzelteilen besteht, die zuverlässig arbeiten.
Das wird erfindungsgernäß dadurch erreicht, daß das Aufsatzstück aus einem oberen
Teil für die Vorratsplatten, einem mittleren Teil für die Führung der Platten beim
Herabgleiten und einem unteren, die Platten zentrierenden Teil besitzt und daß der
untere und mittlere Teil eine axiale Bohrung mit einem Durchmesser haben, der den
Durchmessern des konzentrischen wie des exzentrischen Stapelachsenteils entspricht,
während die Bohrung des Aufsatzstückes für die Vorratsplatten nur einem nuerschnitt
entsprechend dem exzentrischen Stapelachsenteil aufweist, so daß der obere, mit
ihm festverbundene Mittelteil des Aufsatzstückes sich gegen die Stapelachse nicht
verdrehen kann, während das untere Aufsatzstück auf dem Plattenteller aufliegt und
sich gegenüber einer raumfesten Durchführungshülse frei mit dem Plattenteller drehen
kann.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung besteht die Plattenwechseleinrichtung,
die in dem Aufsatzstück untergebracht ist, aus zwei gegenüberliegend angeordneten
Trägern oder Schultern und aus zwei ebenfalls gegenüberliegend angeordneten Trennmessern.
Die Träger und die Messer werden durch mechanisch aneinandergelenkte Teile gekuppelt.
Dabei werden die Träger durch Federn in ihrer Normallage nach außen gedrückt, während
die Trennmesser sich gleichzeitig innerhalb der Hilfsspindel befinden. Wenn der
Plattenabwurffinger der dünneren Plattentellerstapelachse periodisch betätigt wird,
wird ein Ansatz auf einem der aneinandergelenkten Teile durch den Plattenfinger
berührt, so daß die Träger und die Trennmesser in der gewünschten Weise betätigt
werden. Die erfindungsgemäße Einrichtung ist in einem Ausführungsbeispiel in Fig.
1 bis 8 diargestellt. Es bedeutet Fig. 1 einen Teilschnitt des Aufsatzstückes und
der Plattentellerachse etwa in natürlicher Größe, nachdem das Aufsatzstück auf eine
dünne Stapelachse aufgesteckt ist,
Fig. 2 Innenteile des Aufsatzstückes
in auseinandergezogener Lage, Fig. 3 und 4 Teilansichten dieser Teile nach Fig.
2 in der Ansicht von oben; Fig. 5 eine der Fig. 1 ähnliche Darstellung, welche das
Aufsatzstück im Betrieb während des Plattenivechselvorgangs zeigt, Fig. 6 eine Ansicht
von oben von weiteren Teilen des Aufsatzstückes nach Fig. 2 während des Wechselvorganges.
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Zum Abspielen von Schallplatten mit großem Mittelloch wird ein Aufsatzstück
auf die dünne Stapelachse aufgeschoben. Die dünne Stapelachse 10 reicht mach Fig.
1 durch eine Hülse 21 im Hauptteil 22 des Aufsatzstückes 20 hindurch. Die Hülse
21 enthält einen Führungskanal 23, welcher zum Aufsetzen des Teils 20 auf
die Spindel 10 in Fig. 2 bis 4 dient. Außerdem ist der Hauptteil 22 am oberen Ende
mit einer Steuerscheibe 24 versehen, -#velche um ihre Mitte bei 25 drehbar ist und
außerdem zwei Stifte 26 und 27 beiderseits des Mittelstiftes 25 und in gleichen
Abständen davon besitzt. Zwei parallele Gleitkörper 31 und 32 (Fig.2 unten) sind
beiderseits (te:s Führungskanals 23 vorhanden und sind jeweils einseitig über die
Stifte 26. 27 geschoben. Ein Teil des Gleitkörpers 31 verläuft vom Stift 26 (Feg.
4) nach unten und daher parallel zum Körper 24 und ist außerdem mit einem nach aufwärts-
gebogenen Ansatz 35 (Feg. 2 unten) -ersehen. Der andere Gleitkörper 32 verläuft
vorn Stift 27 in Fig. 4 nach rechts und ist gemäß Fig. 2 unten ebenfalls mit einem
nach oben ragenden Ansatz 36 ausgerüstet, der in der Mitte zwischen den beiden in
Fig. 4 parallel verlaufenden Schenkeln von 31 und 32 liegt. Ein Schenkel 37 des
Teils 31 verläuft in Fig. 4 nach unten zwischen dem Ansatz 36 des Teils 32 und dem
Führungskanal 23 und ist noch mit einem in Fig. 4 horizontal verlaufenden Finger
38 ausgerüstet, der ein wenig in den Führungskanal23 des Hauptteiles 22 hineinragt.
Ein zweiter fingerförmiger Ansatz 39 an dem Schenkel 37 des Teils 31 reicht in eine
Druckfeder 42 hinein, die in einer kleinen Bohrung 43 (Feg. 1) im Hauptteil 22 angebracht
ist. Die Druckfeder 42 sorgt dafür. daß die Teile 31 und 32 stets mit ihren Ansätzen
35, 36 möglichst weit voneinander entfernt sind.
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Auf einer Montageplatte 44, die auf dem Hauptteil 22 angebracht ist,
liegen zwei Plattenträger oder Schultern 45 und 46, die mit rechteckigen Öffnungen
47 und 48 versehen sind, in welche die Ansätze 35 und 36 eingreifen.
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Auf diesen Trägern 45 und 46 sind zwei Plattentrennmesser 51 und 52
verschiebbar befestigt. Das Messer 51 ruht auf der Oberseite des Trägers 45 und
besitzt einen Arm 53 (Feg. 2 oben), der sich in der Richtung des Schenkels 56 erstreckt
und mit einem fingerförmigen Ansatz 54 versehen ist. In diesem befindet sich eine
Öffnung 55, durch die der Ansatz 36 hindurchragt. Ebenso besitzt das Trennmesser
52 einen Schenkel 56 (Feg. 2, oben), welcher in der Richtung des Trägers 45 verläuft
und mit einem fingerförmigen Ansatz 57 versehen ist. Auch in diesem befindet sich
eine Öffnung 58, durch die der Ansatz 35 hindurchra@gt.
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Die Platte 44 (z. B. Fig. 3) ist mit einer Öffnung 61 versehen, und
die Schenkel 53 und 56 der Trennmesser 51 und 52 verlaufen parallel zueinander oberhalb
und unterhalb dieser Öffnung 61 (Feg. 3). --littels zweier paralleler Druckfedern
62 und 63 (Feg. 2, -Titte) zwischen den Trägern 45 und 46 werden diese Trägcr nach
außen gegen die Ansätze 35 und 36 gedrückt. Das ganze Aufsatzstück ist mit einer
Kappe 65 oberhalb der Platte 44 versehen und ist zusammen mit dieser Platte am Hauptteil
22 in geeigneter Weise befestigt. Dies kann z. B. mittels zweier Schrauben geschehen,
welche durch die sich deckenden Öffnungen im Hauptteil 22 und in der Platte 44 sowie
durch innen mit Gewinde verseherne Öffnungen in der Kappe 65 hindurchlaufen.
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Der Führungskanal 23 im Hauptteil 22 besteht aus einem zentralen Teil
66 und einem exzentrischen Teil 67 und soll in der Aufsicht vorzugsweise den Querschnitt
des Unterteils 11 sowie des exzentrischen Stapelachsenkopfes 13 haben. Diese Form
des Kanalquerschnittes 23 entspricht bekanntlich zwei sich überlappenden Kreisen
von gleichem Durchmesser, deren Mittelpunkte um den Betrag der Kröpfung der Stapelachse
voneinander entfernt sind. Der Kanal 23 ist so im Teil 22 angebracht, daß, wenn
der Aufsatz 20 auf die Stapelachse 10 aufgeschoben isst, die Mittelpunkte des Teils
11 und des Stapelachsenkopfes 13 sich in der Mittellinie der beiden Teile 31 und
32 befinden und der Teil 11 durch den Teil 66 des Kanals 23 hindurchläuft, während
der Spindelkopf 13 im exzentrischen Teil 67 liegt.
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Die Platte 44 und die Kappe 65 sind mit exzentrischen Öffnungen 61
und 68 versehen, die sich mit dem exzentrischen Teil 67 des Führungskanals 23 in
Dekkung befinden, so daß der Stapelachsenkopf 13 in die Kappe 65 hineingeschoben
werden kann. INTachdern der Aufsatz 20 auf die Stapelachse 11 aufgeschoben ist,
reicht das obere Ende des Stapelachsenkopfes 13 bi zur Oberseite der Öffnung 68
und trägt somit den ganzen Aufsatzkörper 22 finit der Platte 44 und der Kappe 65
oberhalb des Plattentellers 12.
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Die Hülse 21, die außen zvlitidrisch ist und konzentrisch zum "teil
66 des Führuiigslcaizals 23 verläuft, reicht ein Stück unter den Hauptteil 22 hinunter.
Außerhalb dieser Hülse befindet sich ein Körper 71 von demselben Außendurchmesser
wie der Hauptteil 22.
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Der Körper 71 ist mit einem verhältnismäßig kurzen kon7,entrischen
hülsenartigen Teil 72 versehen, durch den die Hülse 21 hindurchläuft. Mittels
eines Halteelementes 73. welches um die Hülse 21 leerumgelegt wird, wird ein Abgleiten
des Körpers 71 von der Hülse 21 vermieden.
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Der innere hülsenartige Teil 72 des Körpers 71 hat eine Länge, die
etwas geringer isst als der Abstand vom unteren Ende des Teils 22 bis zum Halteelement
73. `Fenn der Aufsatz 20 über die Stapelachse 10 geschoben ist, sitzt der Körper
21 auf dem Plattenteller 12 unten auf, und seine Oberseite befindet sich in geringe-in
Abstand vom Hauptteil 22.
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Wenn der Aufsatz 20 sich während der Plattenspielzeiten auf der Stapelachse
10 befindet. so kann ein Vorrat von Platten 76. 77, der genügend große Mittelöffnungen
besitzt, über die Kappe 65 geschoben werden und ruht dann mit der untersten Platte
auf den Plattenträgern 45,46. Der Körper 71 rotiert wegen der Reibung zwischen seiner
unteren Stirnfläche und dem Plattenteller mit.
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Während des Wechselvorganges gemäß Fig. 5 und 6 berührt das ollere
Ende des Fingers 16 den Finger 38 des Teils 31 und bewegt diesen Teil 31 gegen die
Kraft der Feder 42, so daß :ich gleichzeitig auch der Teil 32 in umgekehrter Richtung
bewegt und die beiden Ansätze 35 und 36 sich nach innen verschieben. Wegen der Gelenkverbindung
des Ansatzes 35 mit dem Träger 45 und dem Treimmesser 52 hat die Bewegung des Ansatzes
35 nach innen eine Einwärtsbewegung des
Trägers 45 und eine Auswärtsbewegung
des Trennmessers 52 zur Folge, die gleichzeitig vor sich gehen. Ferner wird gleichzeitig
damit der andere Träger 46 mittels des Ansatzes 36 nach innen bewegt und das Trennmesser
51 nach außen.
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Die Trennmesser 51 und 52 greifen dabei zwischen die unterste Platte
77 und die zweitunterste Platte 66 ein, so daß, wenn die Träger 45, 46 nach
innen wandern, die unterste Platte auf den Plattenteller herabgleitet.
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Nachdem in dieser Weise eine Platte gefallen ist, bewegt sich der
Finger 16 wieder zurück und kommt wieder in seine Ruhelage, die er während des Abspielens
der Platte einnimmt (Fig.1), worauf die Teile 31 und 32 ebenfalls wieder zuürckwandern,
so daß deren Ansätze 35, 36 untrer der Kraft der Feder 42 sich wieder nach außen
bewegen. Die Träger 45 und 46 wandern also ebenfalls wieder nach außen, während
die Trennmesser 51 und 52 sich wieder nach innen bewegen und der Rest des Plattenstapels
sich auf die Träger 45, 46 auflegt.
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Der Körper 71 stellt vermöge seiner Drehbewegung mit dem Plattenteller
12 die richtige Antriebsgeschwindigkeit für die Schallplatten sicher. Da eine verhältnismäßig
große seitliche Fläche am Mittelloch einer Platte an dem Körper 71 anliegt, wird
ein Gleiten der Platte verhindert, da der Körper 71 ja mit der vorgeschriebenen
Plattengeschwindigkeit mit dem Plattenteller umläuft.
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Natürlich kann der Aufsatz 20 sowohl bei Platten--vechslern für mehrere
Umlaufgeschwindigkeiten als auch bei einem Plattenwechsler für nur eine Umlaufgeschwindigkeit
benutzt -werden, sofern diese Plattenwechsler eine so dünne Stapelachse besitzen,
daß sie sich einer Platte mit großem Mittelloch anpassen lassen.