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Schallplattenabtasteinrichtung, welche die Plattengröße abfühlt Die
Erfindung betrifft eine Schallplattenabtasteinrichtung, welche die Plattengröße
abfühlt und durch einen Steuermechanismus den Tonarm über die Einlaufrille der Platte
einschwenkt.
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Bei Schallplattenabspielgeräten, insbesondere solchen mit automatischer
Plattenwechslung, muß das Aufsetzen des Tonarmes auf die Schallplatte in Abhängigkeit
vom jeweiligen Plattendurchmesser in verschiedenen Lagen über dem Plattenteller
derart erfolgen, daß bei Absenkung des Tonarmes dessen Abtastspitze in die Einlaufrille
der Platte gelangt. Zu diesem Zweck sind bei bekannten Geräten Abtastvorrichtungen
für die Schallplattengröße vorgesehen, die in Tätigkeit treten, entweder solange
sich die Schallplatte noch im Vorratsstapel befindet oder kurz bevor die Schallplatte
auf den Plattenteller fällt. Hierzu sind zum Abfühlen des Plattenrandes seitlich
angeordnete Fühlhebel bekannt, die z. B. während des Herabfallens der Platte betätigt
werden. Ferner wurden auch schon Fühlhebel vorgeschlagen, die in Verbindung mit
der Tonarmbewegung arbeiten.
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üblicherweise muß bei der Abtastung mindestens zwischen drei genormten
Schallplattengrößen unterschieden werden. Zumeist wird zur richtigen Steuerung der
Aufsetzbewegung des Tonarmes für Schallplatten von 30 bzw. 25 cm Durchmesser ein
Fühlhebel jeweils unterschiedlich verschwenkt, während der Tonarm sich auf die dritte
Schallplattengröße mit 17 cm Durchmesser automatisch einstellt, wenn in diesem
Fall der Fühlhebel nicht berührt wird.
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Zum selbsttätigen Aufsetzen des Tonarmes beim Spielen einzelner Platten
ohne Verwendung eines selbsttätigen Plattenwechslers ist es in ähnlicher Weise erforderlich,
den Schallplattendurchmesser abzutasten, und zwar dann, wenn die Schallplatte bereits
auf dem umlaufenden Plattenteller liegt. Hier ist es bekannt, daß Fühler, die mit
den obenerwähnten, beim Herabfallen der Platten ansprechenden Fühlhebeln kombiniert
sein können, die umlaufende Schallplatte von außen her abtasten. Es wurden ferner
bereits Konstruktionen vorgeschlagen, bei denen ein oder mehrere handbetätigte Abtastfühler
auf dem Unterbau oder der Platine des Plattenspielers angeordnet sind, die von unten
her die auf dem Plattenteller liegende Schallplatte an dem über den Plattenteller
hinausstehenden Rand abtasten.
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Diese Konstruktionen für das selbsttätige Aufsetzen des Tonarmes haben
den Nachteil, daß wegen der Abtastung der umlaufenden Schallplatte eine Relativbewegung
zwischen Schallplatte und Fühlorgan stattfindet, was gegebenenfalls zu einer unbeabsichtigten
Abnutzung der Platte und Herabsetzung der Wiedergabequalität führen kann. Die erwähnte
Plattenabtastung an dem über den Plattenteller vorstehenden Plattenrand begrenzt
weiterhin in nachteiliger Weise den verwendbaren Plattentellerdurchmesser, da dieser
zur Abtastung von Platten mit geringerem Durchmesser klein gehalten werden muß.
Dies widerspricht aber der Forderung beim Bau hochwertiger Schallplattenabspielgeräte,
einen möglichst großen und schweren Plattenteller zu verwenden.
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Es ist ferner bereits vorgeschlagen worden, ein Reibradwechselgetriebe
eines Plattentellers in Abhängigkeit von der einer aufgelegten Schallplatte zugeordneten
Umdrehungszahl umzustellen, zu welchem Zweck auf dem Plattenteller konzentrisch
zu dessen Achse ein von der Platte eindrückbarer Ring vorgesehen ist. Je nachdem,
ob die Platte ein großes oder kleines Mittelloch aufweist, wird dieser Ring beim
Auflegen der Platten eingedrückt und stellt das Reibradwechselgetriebe um. Derartige
Anordnungen können jedoch nur dann sicher funktionieren, wenn einer bestimmten Plattenlochgröße
eine bestimmte Umdrehungszahl jeweils zugeordnet ist. Dies ist aber bei zahlreichen,
marktüblichen Platten nicht der Fall, so daß nach der Plattengröße nicht zwangläufig
die entsprechende Geschwindigkeit eingestellt werden kann. Es wäre deshalb erstrebenswert,
bei Abfühlung einer für das Abspielen der Platte wesentlichen Größe diese
möglichst
unmittelbar und nicht indirekt über einen weiteren Parameter abzutasten, der mit
der zu beachtenden Größe in keinem eindeutigen Zusammenhang steht, wie dies beispielsweise
bei der vorbekannten Anordnung im Hinblick auf das Schallplattenmittelloch und die
Umdrehungsgeschwindigkeit der Platte der Fall ist.
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Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, den geschilderten Nachteilen
bekannter Schallplattenabspielgeräte mit Plattenabtastvorrichtung abzuhelfen und
eine Vorrichtung vorzuschlagen, bei der insbesondere zwischen umlaufender Schallplatte
und Abtastorgan keine Relativbewegung stattfindet.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Schallplattenabtasteinrichtung
gelöst, die durch wenigstens ein auf dem Plattenteller mit diesem umlaufend angeordnetes,
durch die aufgelegte Schallplatte unmittelbar betätigtes Fühlorgan zur Abtastung
der Plattengröße gekennzeichnet ist, das den Steuermechanismus zur Einschwenkung
des Tonarmes über die Einlaufrille der Platte auslöst.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist als Fühlorgan
wenigstens ein unter Federdruck stehender Stift vorgesehen, der durch das Gewicht
der aufgelegten Platte in verschiedene Höhenlagen eindrückbar ist.
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Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform gemäß der Erfindung
ist das Fühlorgan zum Zweck der Plattenabtastung aus einer Außerwegstellung an die
Platte heranführbar.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ruhen
Schallplatten verschiedener Größe auf Profilstegen des Plattentellers in jeweils
unterschiedlichen Höhenlagen auf, und die betreffende Höhenlage ist durch ein oder
mehrere Fühlorgane abtastbar.
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Die Fühlorgane sind zweckmäßigerweise so ausgebildet, daß sie über
Abdrängbahnen einen Abtasthebel in bestimmten Winkellagen einstellen, der mit Hilfe
von Anschlagflächen das Einschwenken des Tonarmes begrenzt. Dabei wird vorzugsweise
vorgesehen, daß beim Einschwenken des Tonarmes ein mit diesem über eine lösbare
Friktion verbundener Fühlhebel auf die Anschlagflächen auftrifft. Weiterhin ist
es vorteilhaft, wenn für die Ein- und Ausschwenkung des Abtasthebels in den bzw.
aus dem Bereich der mit dem Plattenteller umlaufenden Fühlorgane ein Steuerglied
vorgesehen ist.
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Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit den Zeichnungen der weiteren Erläuterung. Es zeigt F i
g. 1 eine Ansicht eines Plattenspielers mit automatischem Plattenwechsler, F i g.
2 eine Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines Plattenspielers gemäß
der Erfindung, F i g. 3 eine Draufsicht des Plattenspielers aus Fig.2, F i g. 4
eine andere bevorzugte Ausführungsform eines Plattenspielers gemäß der Erfindung,
F i g. 5 eine teilweise aufgebrochene Ansicht des Plattenspielers aus F i g. 4 und
F i g. 6 eine Draufsicht des Plattentellers aus der Ausführungsform gemäß F i g.
4 und 5.
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Aus F i g. 1 sind die Hauptelemente eines Plattenabspielgerätes mit
automatischer Plattenwechslung ersichtlich. Auf einer Platine 1 ist ein Plattenteller
2 drehbar angeordnet, der von einem nicht dargestellten Motor in Umlauf versetzbar
ist. In der Mitte des Plattentellers 2 ist eine frei stehende Abwurfachse 3 vorgesehen,
auf deren Stützgliedern 4 mehrere Schallplatten 5', 5", 5"' . . . im Vorrat gehalten
sind. Beim Plattenwechsel werden die Stützglieder 4 eingeschwenkt, so daß
jeweils die unterste Platte auf den Plattenteller 2 fallen kann.
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Bei dem dargestellten Schallplattenabspielgerät liegt auf dem Plattenteller
2 eine Schallplatte 6, über die ein Tonarm 7 so eingeschwenkt ist, daß dessen Abtaststift
8 über der Einlaufrille 9 der Schallplatte 6 liegt. Auf der Platine 1 ist ortsfest
ein Fühlhebel 11 angeordnet, der die Größe der in Vorrat gehaltenen Schallplatten
z. B. bei deren Herabfallen abtastet und über einen (nicht dargestellten) Steuermechanismus
das Einschwenken des Tonarmes 7 in die richtige Einsetzstellung bewirkt.
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Wie eingangs bereits erwähnt, soll gemäß der Erfindung ein ortsfestes
Abtastorgan durch ein mit dem Plattenteller 2 umlaufendes Fühlorgan ersetzt werden.
Ein solches Fühlorgan ist bei 10 in Form eines durch das Gewicht der aufliegenden
Platte eindrückbaren Fühlstiftes dargestellt. Der Fühlstift 10, von dem auch mehrere
vorgesehen sein können, wird in einem auf die Plattengröße abgestimmten Abstand
vom Mittelpunkt des Plattentellers angeordnet, beispielsweise so, daß er von einer
Platte mit 30 cm Durchmesser eingedrückt, von einer Platte mit 25 cm Durchmesser
jedoch nicht berührt wird. Der Fühlstift 10 steht in später noch zu erläuternder
Weise mit einem Steuermechanismus in Verbindung, der den Tonarm in Abhängigkeit
von der vom Fühlstift abgetasteten Plattengröße so einschwenkt, daß er in die Einlaufrille
der Platte einsetzen kann.
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Bei der dargestellten Ausführungsform tasten der oder die Fühlstifte
10 jeweils die Größe der untersten auf dem Plattenteller liegenden Schallplatte
ab. Für alle weiteren auf dem Plattenteller abgelegten Schallplatten setzt der Tonarm
auf dem gleichen Durchmesser ab, wie er der zuunterst liegenden Platte entspricht.
Um auch bei Plattenwechslern ein ordnungsgemäßes Abspielen von Schallplatten mit
verschiedenen Durchmessern zu ermöglichen, können in diesem Fall die mit dem Plattenteller
rotierenden Fühlstifte gemäß der Erfindung mit feststehenden Abtastfühlern, z. B.
in Form des Fühlhebels 11, kombiniert werden.
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Bei der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform wird der Fühlstift
durch das Gewicht der aufliegenden Platte betätigt. Es ist jedoch auch möglich,
das Fühlorgan gemäß der Erfindung normalerweise im Plattenteller eingezogen zu halten
und es lediglich zum Zweck der Abtastung an die Platte heranzuführen.
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F i g. 2 zeigt einen Schnitt eines Schallplattenabspielgerätes, bei
dem die Abwurfachse 3 aus F i g. 1 durch einen kurzen Stift 12 ersetzt ist. Da in
diesem Fall das Gerät zur Abspielung einzelner Platten dient, ist der Fühlhebel
11 fortgelassen. Die Schallplatte 6 liegt wieder auf dem Plattenteller 2 auf, der
auf der Platine 1 drehbar gelagert ist. Das Gewicht der Schallplatte 6 drückt einen
Fühlstift 10' gegen die Wirkung einer Feder nach unten, so daß der Fühlstift im
Bereich eines Abtasthebels 13 steht. Beim Drehen des Plattentellers 2 läuft der
eingedrückte Stift 10' gegen eine Abdrängbahn 14', die auf dem bei 15 drehbar gelagerten
Abtasthebel 13 angeordnet ist. Durch den
eingedrückten Fühlstift
10' wird dadurch der Abtasthebel 13 um einen bestimmten Winkel, der
der Größe der auf dem Plattenteller 2 liegenden Schallplatte 6 entspricht, geschwenkt.
In dieser Winkellage wird der Abtasthebel 13 durch eine Friktion 16 während der
Einschwenkung des Tonarmes in die Aufsetzstellung festgehalten. Nach dem Aufsetzen
des Tonarmes kann der Abtasthebel über einen nicht näher erläuterten Steuermechanismus
17, der beispielsweise eine entsprechende Steuerkurve aufweisen kann, in
seine Ruhelage zurückgebracht werden. Der Steuermechanismus 17 dient in umgekehrter
Weise auch der Einschwenkung des Abtasthebels derart, daß er in den Winkelbereich
des Fühlstiftes 10' gelangt.
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Bei Beginn eines Zyklus des Plattenwechslers oder eines Einsetzvorganges
des Tonarmes beim Spielen einzelner Platten wird der Abtasthebe113, wie erwähnt,
in den Bereich des Fühlstiftes 10' gebracht. Wie aus F i g. 2 ersichtlich,
sind zwei Fühlstifte 10'
und 10" vorgesehen, die jeweils in unterschiedlichen
Abständen vom Stift 12 in der Mitte des Plattentellers angeordnet sind. Je
nach der Plattengröße werden ein oder beide Fühlstifte 10',10" eingedrückt,
so daß sie in den Wirkbereich der zugeordneten Abdrängbahnen 14', 14" gelangen.
An dem dem Tonarm 7 zugewandten Ende des Abtasthebels 13 sind entsprechend
den verschiedenen Schallplattengrößen mehrere Anschlagflächen 22', 2Z'. .
. angeordnet. Mit der Achse 18 des Tonarmes 7 ist weiterhin ein Fühlhebel
20 (vgl. auch F i g. 3) gekoppelt. Beim Einschwenken des Tonarmes
7 in angehobener Stellung, was ausgehend vom Steuermechanismus 17 über bekannte
Steuerglieder 21 und eine übliche Friktion 19 erfolgt, wird die Bewegung
des Tonarmes 7 über einen bestimmten, von der Plattengröße abhängigen Einschwenkwinkel
hinaus dadurch verhindert, daß der Fühlhebel 20 gegen eine der Anschlagflächen
22',
22" . . . läuft. Die Drehkräfte des Steuermechanismus 17 werden
dabei von der Friktion 19 aufgenommen. Zum Abspielen der Schallplatte
6 wird der Tonarm über die Steuerglieder 21 in bekannter Weise abgesenkt.
Dabei löst sich die durch die Friktion 19 bewirkte Kupplung, so daß der Tonarm
7 die Schallplatte reibungsfrei abspielen kann. Entsprechend den verschiedenen
Schallplattendurchmessern können außer den bereits erwähnten Fühlstiften
10', 10"
noch weitere Stifte und entsprechende Abdrängbahnen sowie Anschlagflächen
vorgesehen werden.
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Die F i g. 4 und 5 zeigen einen Plattenteller 2, beidem durch
Verwendung eines Profilbelages Schallplatten in Abhängigkeit von ihrer verschiedenen
(genormten) Größe auf unterschiedlich hohen Stegen oder Segmenten aufliegen. Der
um den Stift 12 drehbar angeordnete Plattenteller 2 besitzt wegen
des Profilbelages erhöhte kreisbogenförmige Stege 25 für die Auflage einer
Schallplatte von 30 cm Durchmesser. Weitere Stege 26 sind gegenüber den Stegen
25 um vorzugsweise eine Plattendicke niedriger und dienen der Auflage einer
Platte von 25 cm Durchmesser, während innere Stege 27 zur Auflage von Schallplatten
mit 17 cm Durchmesser wiederum um die Dicke einer Schallplatte niedriger als die
Stege 26 sind.
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Zum erleichterten Abnehmen der Platten aus den verschiedenen Höhenlagen
sind die Stege 25, 26 und 27 zweckmäßigerweise unterbrochen ausgebildet,
wie dies in F i g. 6 dargestellt ist.
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Aus F i g. 5 ist das Zusammenwirken eines einzigen Fühlstiftes
10' mit den in unterschiedlicher Höhe angeordneten Abdrängbahnen
14 ', 14" des Abtasthebels 13 in der oben bereits erläuterten Weise
ersichtlich. Der federnd gelagerte Fühlstift wird beim Auflegen einer Schallplatte
von 30 cm Durchmesser bei der dargestellten Ausführungsform nicht betätigt. Dadurch
wird die Tonarmsteuerung so beeinflußt, daß der Tonarm stets über die Einlaufrille
einer Schallplatte mit 30 cm Durchmesser einschwenkt. Wird der Fühlstift
durch Auflegen einer Platte von 25 cm Durchmesser um die Strecke s eingedrückt,
so schwenkt der Tonarm zum Aufsetzen auf diese Schallplatte ein. Beim Auflegen einer
Schallplatte mit 17 cm Durchmesser wird der Stift um die Strecke 2 s eingedrückt.
Statt mehrerer Fühlstifte ist im vorliegenden Fall also lediglich ein einziger Stift
vorgesehen, der verschiedene Höhenlagen einnimmt. Es ist jedoch ohne weiteres auch
möglich, entsprechend der Ausführungsform gemäß F i g. 2, jeder Plattengröße auch
dann jeweils einen besonderen Fühlstift zuzuordnen, wenn die verschieden großen
Platten wie gemäß F i g. 4 und 5 in unterschiedlichen Höhenlagen gehalten sind.