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Die Erfindung betrifft eine Seitenwandanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Fahrzeug mit der Seitenwandanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 15.
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Hintergrund:
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Viele Seitenwandanordnungen weisen Fahrzeugsäulen auf, die mit einer Verkleidungsanordnung zu einem Fahrzeuginnenraum hin verkleidet sind. Oftmals ist hinter der Verkleidungsanordnung ein Airbagmodul mit einem Airbag verdeckt angeordnet. Bekannt sind bereits Verkleidungsanordnungen, die eine Verkleidungseinrichtung aus einem flexiblen Material umfassen. Bei einem Aufprall des Fahrzeugs und bei einer dadurch ausgelösten Aktivierung des Airbagmoduls bläht sich der Airbag durch eine Durchlassöffnung hindurch in den Fahrzeuginnenraum auf, wobei die Durchlassöffnung im Bereich der Verkleidungseinrichtung aus dem flexiblen Material angeordnet ist.
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Beispielsweise beschreibt die Patentschrift
US 7758066 B2 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, eine hintere Säulenverkleidungsanordnung, die einen Airbag an einer hinteren Säule des Fahrzeugs verdeckt. Die hintere Säulenverkleidungsanordnung umfasst ein Basisverkleidungsteil mit einer flexiblen Abdeckung, die mit einem Vorderabschnitt des Basisverkleidungsteils verbunden ist. Bei Aktivierung des Airbags löst der sich aufblähende Airbag die flexible Abdeckung von dem Vorderabschnitt des Basisverkleidungsteils, um den Airbag in einen Innenraum des Fahrzeugs expandieren zu lassen. Die flexible Abdeckung wird an dem Basisverkleidungsteil zurückgehalten, sodass es nicht in den Innenraum des Fahrzeugs hinein geschleudert wird.
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Beschreibung:
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine funktional verbesserte und optisch ansprechende Seitenwandanordnung für ein Fahrzeug bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Seitenwandanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Fahrzeug mit der Seitenwandanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Seitenwandanordnung für ein Fahrzeug, insbesondere für einen Pkw, vorgeschlagen. Die Seitenwandanordnung umfasst eine Fahrzeugseitenwand mit einer Türöffnung. Vorzugsweise ist die Türöffnung zum Einsatz einer Fahrzeugtür in der Fahrzeugseitenwand integriert. Insbesondere handelt es sich bei der Türöffnung um eine Öffnung für eine hintere Fahrzeugtür und bei der Fahrzeugtür um eine hintere Fahrzeugtür, die benachbart zu einer Rücksitzbank des Fahrzeugs angeordnet und/oder anordbar ist.
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Die Fahrzeugseitenwand umfasst eine Fahrzeugsäule, die die Türöffnung seitlich begrenzt. Beispielsweise ist die Fahrzeugsäule als eine hintere Fahrzeugsäule des Fahrzeugs, insbesondere als eine C-Säule oder als eine D-Säule ausgebildet.
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Die Seitenwandanordnung weist eine Verkleidungsanordnung und ein Airbagmodul auf. Vorzugsweise ist die Verkleidungsanordnung zur Verkleidung der Fahrzeugsäule, insbesondere zur Verblendung der Fahrzeugsäule zum Fahrzeuginnenraum hin, und zur Aufnahme und Verblendung des Airbagmoduls ausgebildet. Bevorzugt ist die Verkleidungsanordnung form- und/oder kraftschlüssig, z. B. über Schrauben, Niete und/oder Klemmen an der Fahrzeugsäule und/oder an der Seitenwand des Fahrzeugs befestigt.
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Die Verkleidungsanordnung umfasst eine erste Verkleidungseinrichtung zur Verkleidung mindestens eines Säulenabschnitts der Fahrzeugsäule. Vorzugsweise ist die erste Verkleidungseinrichtung zur teilweisen oder vollständigen Verkleidung eines ersten, insbesondere eines unteren Säulenabschnitts ausgebildet, wobei der erste Säulenabschnitt benachbart zur Türöffnung angeordnet ist und/oder unmittelbar an diese angrenzt. Insbesondere ist der erste Säulenabschnitt auf Höhe eines fensterlosen Türabschnitts der Fahrzeugtür angeordnet, wenn die Fahrzeugtür in die Türöffnung eingesetzt ist. Im Speziellen ist der erste Säulenabschnitt ein Angrenzbereich an den fensterlosen Türabschnitt. Optional verdeckt und/oder verkleidet die erste Verkleidungseinrichtung den ersten Säulenabschnitt. Sie grenzt mit einer ersten Endseite an der Türöffnung an. Hierbei ist die erste Verkleidungseinrichtung, insbesondere mit der ersten Endseite, an der Fahrzeugsäule, bevorzugt lösbar, befestigt.
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Optional ergänzend weist die Verkleidungsanordnung eine zweite Verkleidungseinrichtung auf. Vorzugsweise ist die zweite Verkleidungseinrichtung als ein Formteil aus einem biegesteifen Kunststoffmaterial ausgebildet. Zum Beispiel ist sie aus einem Thermoplasten oder Duroplasten gebildet. Optional ist die zweite Verkleidungseinrichtung zur Verkleidung mindestens eines weiteren Säulenabschnitts ausgebildet. Insbesondere kann die zweite Verkleidungseinrichtung einen oberen Säulenabschnitt verkleiden, wobei der obere Säulenabschnitt auf Höhe und/oder benachbart zu einem Fensterabschnitt der Fahrzeugtür angeordnet ist, wenn diese in die Türöffnung eingesetzt ist. Im Speziellen schließt sich die zweite Verkleidungseinrichtung bei Verkleidung des oberen Säulenabschnitts seitlich an einen Fensterabschnitt der in die Türöffnung zu integrierenden Fahrzeugtür an und/oder ist auf Höhe des Fensterabschnitts angeordnet.
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Alternativ oder optional ergänzend kann die zweite Verkleidungseinrichtung einen unteren Säulenabschnitt verkleiden, wobei der untere Säulenabschnitt unterhalb des oberen Säulenabschnitts, insbesondere zu einem Fahrzeugboden hin gerichtet, angeordnet ist. Insbesondere ist der untere Säulenabschnitt auf Höhe eines fensterlosen Türabschnitts der Fahrzeugtür angeordnet, wenn die Fahrzeugtür in der Türöffnung integriert ist. Beispielsweise ist die zweite Verkleidungseinrichtung bei Verkleidung des unteren Säulenabschnitts benachbart zur ersten Verkleidungseinrichtung und zugleich beabstandet von der Türöffnung angeordnet. Optional ist die erste Verkleidungseinrichtung zwischen der Türöffnung und der zweiten Verkleidungseinrichtung angeordnet, wenn diese den unteren Säulenabschnitt verkleidet.
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Alternativ oder optional ergänzend ist die zweite Verkleidungseinrichtung zur Verkleidung eines oberen Kofferraumwandabschnitts des Fahrzeugs ausgebildet, wobei der obere Kofferraumwandabschnitt im Fahrzeuginnenraum einer Oberseite des Radkastens entspricht und/oder verdeckt.
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Möglich ist im Rahmen der Erfindung auch, dass die Verkleidungsanordnung eine dritte Verkleidungseinrichtung aufweist. Vorzugsweise ist die dritte Verkleidungseinrichtung aus einem flexiblen und/oder biegeschlaffen Grundmaterial, z. B. aus einem verstärkten Fasergrundmaterial, insbesondere aus einem verstärkten Gewebe und/oder Gewirke gebildet. Beispielsweise ist die dritte Verkleidungseinrichtung als ein Teppich ausgebildet. Beispielsweise ist die dritte Verkleidungseinrichtung zur Verkleidung eines unteren Kofferraumwandabschnitts der Fahrzeugseitenwand ausgebildet ist. Bevorzugt ist der untere Kofferraumwandabschnitt unterhalb des oberen Kofferraumwandabschnitts angeordnet.
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Insbesondere ist der untere Kofferraumwandabschnitt benachbart zur zweiten Verkleidungseinrichtung angeordnet, wenn diese den unteren Säulenabschnitt verkleidet.
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Das Airbagmodul der Seitenwandanordnung umfasst einen mit Gas aufblähbaren Airbag. Vorzugsweise umfasst das Airbagmodul einen Gasgenerator, der in einem aktivierten Zustand des Airbagmoduls, insbesondere bei und/oder nach einem Aufprall des Fahrzeugs, zur Erzeugung des Gases ausgebildet ist. Bevorzugt ist das Airbagmodul als ein Softpack-Airbagmodul, insbesondere gehäuselos ausgebildet. Beispielsweise ist das Airbagmodul als ein Seitenairbag, insbesondere zum Schutz eines Insassen der hinteren Rücksitzbank bei einem Seitenaufprall des Fahrzeugs ausgebildet.
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Vorzugsweise ist das Airbagmodul benachbart zur Türöffnung, insbesondere benachbart zum fensterlosen Türabschnitt der Fahrzeugtür angeordnet, wenn diese in der Türöffnung integriert ist. Insbesondere verdeckt und/oder verblendet die erste Verkleidungseinrichtung das Airbagmodul zum Fahrzeuginnenraum hin. Hierfür ist das Airbagmodul hinter der ersten Verkleidungseinrichtung verdeckt angeordnet. Insbesondere ist das Airbagmodul zwischen der Fahrzeugsäule und der ersten Verkleidungseinrichtung angeordnet.
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Vorzugsweise weist die erste Verkleidungseinrichtung eine Länge und/oder Breite auf, die zumindest der Länge und Breite des Airbagmoduls entspricht. Dadurch kann die erste Verkleidungseinrichtung das Airbagmodul vollständig zum Fahrzeuginnenraum hin verkleiden. Optional kann die erste Verkleidungseinrichtung auch größere äußere Abmaße als das Airbagmodul aufweisen.
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Im aktivierten Zustand des Airbagmoduls entfaltet sich der Airbag bevorzugt zwischen Fahrzeugsäule und Rücksitzbank und bläht sich insbesondere in Fahrtrichtung des Fahrzeugs entlang der Fahrzeugtür in den Fahrzeuginnenraum auf, um einen Aufprall des Insassen gegen die Fahrzeugseitenwand, die Fahrzeugtür und/oder die Fahrzeugsäule zu verhindern. Hierfür ist die Endseite der ersten Verkleidungseinrichtung im aktivierten Zustand des Airbagmoduls von der Türöffnung gelöst, sodass ein Durchlass für den sich aufblähenden Airbag gebildet ist, durch den sich der Airbag entfalten kann.
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Vorteilhaft ist, dass die Endseite auch aufgrund des flexiblen Grundmaterials, insbesondere aufgrund der Ausbildung als ein Weichkunststoffformteil, der ersten Verkleidungseinrichtung von der Türöffnung lösbar ist und der Durchlass für den sich aufblähenden Airbag gebildet werden kann, ohne dass die erste Verkleidungseinrichtung beschädigt wird. Somit kann die erste Verkleidungseinrichtung nach Ersatz des Airbagmoduls wieder verwendet werden, was Kosten und Arbeitszeit einspart. Weiterhin wird in vorteilhafter Weise auch eine Beschädigung der zweiten und/oder dritten Verkleidungseinrichtung vermieden, wodurch Kosten für den Ersatz nach dem Aufprall des Fahrzeugs eingespart werden können.
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Eine bevorzugte konstruktive Umsetzung der Erfindung sieht vor, dass die erste Verkleidungseinrichtung eine Abdeckung des Airbagmoduls, insbesondere in der Ausbildung als Softpack- Airbagmodul bildet. Vorteilhaft ist, dass die erste Verkleidungseinrichtung zum einen den mindestens einen Säulenabschnitt verkleidet und das Airbagmodul verblendet und zum anderen die Abdeckung des Airbagmoduls bildet. Dadurch weist die erste Verkleidungseinrichtung eine Mehrfachfunktion auf, wodurch Kosten und Bauraum im Fahrzeuginnenraum eingespart werden können.
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Bevorzugt ist die erste Verkleidungseinrichtung als ein Formteil aus einem Weichkunststoff-Grundmaterial, zum Beispiel aus einem Elastomer, gebildet. Besonders bevorzugt ist, dass die erste Verkleidungseinrichtung als ein Formteil ausgebildet ist, dessen Außenkontur und/oder Formverlauf an einen Formverlauf der zweiten Verkleidungseinrichtung angepasst ist. Insbesondere führt der Formverlauf der ersten Verkleidungseinrichtung den Formverlauf der zweiten Verkleidungseinrichtung fort und/oder nimmt diesen auf. Dadurch kann erreicht werden, dass die Verkleidungsanordnung die Fahrzeugsäule optisch ansprechend verkleidet und sich die erste Verkleidungseinrichtung trotz des unterschiedlichen Grundmaterials zur zweiten Verkleidungsanordnung optisch vorteilhaft einfügt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Fahrzeugseitenwand eine Dichteinrichtung auf, die zur Abdichtung der in die Türöffnung einsetzbaren Fahrzeugtür ausgebildet ist. Vorzugsweise verläuft die Dichteinrichtung zumindest abschnittsweise, bevorzugt vollständig, um die Türöffnung herum. Besonders bevorzugt ist, dass die Endseite der ersten Verkleidungseinrichtung durch die Dichteinrichtung an der Fahrzeugsäule, insbesondere im Angrenzbereich zur Türöffnung, im Speziellen im Angrenzbereich zum fensterlosen Türabschnitt, lösbar befestigt ist. Beispielsweise weist die Dichteinrichtung eine Dichtlippe auf, unter der die Endseite eingesteckt ist, sodass sie dadurch form- und/oder kraftschlüssig lösbar befestigt ist. Vorzugsweise bläht sich der Airbag im aktivierten Zustand des Airbagmoduls auf und drückt dabei gegen die erste Verkleidungseinrichtung, wodurch die Endseite aus der Befestigung gelöst wird, indem die Endseite von der Dichtlippe hervorrutscht. Bevorzugt setzt die erste Verkleidungseinrichtung aufgrund ihres flexiblen und/oder biegeschlaffen Materials nur sehr geringe Kräfte frei, die dem sich aufblähenden Airbag entgegenwirken. Insbesondere wird die erste Verkleidungseinrichtung vom sich aufblähenden Airbag von der Türöffnung und/oder der Dichteinrichtung weg- und/oder aufgebogen, wodurch der Durchlass für den sich aufblähenden Airbag gebildet ist. Im Speziellen weicht die erste Verkleidungseinrichtung in Richtung der zweiten Verkleidungseinrichtung aus, um schafft so den Durchlass für den sich aufblähenden Airbag.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die erste Verkleidungseinrichtung an der zweiten Verkleidungseinrichtung befestigt, insbesondere mit dieser form- und/oder kraftschlüssig verbunden. Vorzugsweise umfasst die zweite Verkleidungseinrichtung ein Befestigungsmittel, das zur form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung mit der ersten Verkleidungseinrichtung ausgebildet ist. Insbesondere kann die erste Verkleidungseinrichtung in dem Befestigungsmittel in einer Presspassung gehalten befestigt werden. Beispielsweise ist das Befestigungsmittel als eine Längsaufnahme mit einer Aufnahmeöffnung für eine weitere Endseite der ersten Verkleidungseinrichtung, die der Endseite bevorzugt gegenüberliegt, ausgebildet. Alternativ ist das Befestigungsmittel als eine Klammer ausgebildet. Insbesondere ist die erste Verkleidungseinrichtung mit der weiteren Endseite in das Befestigungsmittel eingeklemmt. Hierfür ist sie mit der weiteren Endseite durch die Aufnahmeöffnung in die Längsaufnahme eingeschoben. Bevorzugt ist die erste Verkleidungseinrichtung auch im aktivierten Zustand des Airbagmoduls im Befestigungsmittel sicher festgelegt. Dadurch wird vermieden, dass die erste Verkleidungseinrichtung als unkontrollierbares Geschoss in den Fahrzeuginnenraum geschleudert wird.
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Optional ergänzend ist die erste Verkleidungseinrichtung an mindestens einer übrigen Endseite form- und/oder kraftschlüssig, zum Beispiel über Schrauben, Niete und/oder Clips an der Fahrzeugsäule und/oder an der Fahrzeugseitenwand befestigt. Vorteilhaft ist, dass die erste Verkleidungseinrichtung aufgrund ihrer Befestigung an der zweiten Verkleidungseinrichtung und/oder an der Fahrzeugsäule und/oder Fahrzeugseitenwand im aktivierten Zustand des Airbagmoduls an der Fahrzeugsäule zurückgehalten wird und nicht als ein unkontrollierbares Geschoss in den Fahrzeuginnenraum hinein geschleudert wird.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die erste Verkleidungseinrichtung eine Scharnierlinie auf, um die die erste Verkleidungseinrichtung im aktivierten Zustand des Airbagmoduls zur Bildung des Durchlasses für den sich aufblähenden Airbag schwenkbar und/oder geschwenkt ist. Beispielsweise ist die Scharnierlinie durch einen geschwächten Bereich im Grundmaterial der ersten Verkleidungseinrichtung gebildet. Bevorzugt ist die Scharnierlinie beabstandet von der Endseite, insbesondere beabstandet von der Türöffnung und/oder von der Dichteinrichtung angeordnet. Besonders bevorzugt ist die Scharnierlinie benachbart zur weiteren Endseite, insbesondere benachbart zu der Aufnahmeöffnung des Befestigungsmittels, angeordnet. Insbesondere verläuft die Scharnierlinie parallel und/oder gleichgerichtet zur Längserstreckung der Aufnahmeöffnung. Alternativ ist die Scharnierlinie mit der Aufnahmeöffnung überlappend angeordnet. Dadurch kann die erste Verkleidungseinrichtung im aktivierten Zustand des Airbagmoduls zur Bildung des Durchlasses für den sich aufblähenden Airbag nach dem Lösen aus der Befestigung über die Dichteinrichtung um die Scharnierlinie verschwenkt werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die erste und zweite Verkleidungseinrichtung einstückig und optional ergänzend einmaterialig ausgebildet. Vorzgusweise ersetzt die erste Verkleidungseinrichtung die zweite Verkleidungseinrichtung teilweise oder vollständig. Insbesondere ersetzt die erste Verkleidungseinrichtung die zweite Verkleidungseinrichtung in ihrer Verkleidungsfunktion des mindestens einen weiteren Säulenabschnitts und/oder des oberen Kofferraumwandabschnitts. Beispielsweise verkleidet die erste Verkleidungseinrichtung anstatt der zweiten Verkleidungseinrichtung zusätzlich zum ersten Säulenabschnitt auch den oberen Säulenabschnitt, den unteren Säulenabschnitt und/oder den oberen Kofferraumwandabschnitt. Alternativ oder optional ergänzend sind die erste und dritte Verkleidungseinrichtung einstückig und optional ergänzend einmaterialig ausgebildet. Vorzugsweise ersetzt die erste Verkleidungseinrichtung die dritte Verkleidungseinrichtung teilweise oder vollständig in ihrer Verkleidungsfunktion des unteren Kofferraumwandabschnitts. Möglich ist auch im Rahmen der Erfindung, dass die erste zweite und dritte Verkleidungseinrichtung einstückig und optional ergänzend einmaterialig ausgebildet sind.
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Besonders bevorzugt ist die erste Verkleidungseinrichtung zur teilweisen oder vollständigen Übernahme der Verkleidungsfunktion der zweiten und/oder dritten Verkleidungseinrichtung flächenmäßig größer ausgebildet, um die für die zweite und/oder dritte Verkleidungseinrichtung vorgesehenen Abschnitte zusätzlich abdecken zu können. Optional ergänzend kann die erste Verkleidungseinrichtung eine vierte Verkleidungseinrichtung, z. B. in ihrer Verkleidungsfunktion des Fahrzeughimmels ganz oder teilweise ersetzen. Hierfür ist die erste Verkleidungseinrichtung bevorzugt mehrstückig ausgebildet und/oder umfasst mehrere Einzelformteile. Besonders bevorzugt sind die erste Verkleidungseinrichtung und die vierte Verkleidungseinrichtung einstückig und optional ergänzend einmaterialig ausgebildet. Vorteilhaft ist, dass in dieser Ausgestaltung auf die zweite und/oder dritte und optional ergänzend vierte Verkleidungseinrichtung zumindest teilweise verzichtet werden kann, wodurch Kosten für zusätzliche Formwerkzeuge und/oder Zuschnitte eingespart werden können und die in der Seitenwandanordnung zu integrierende Bauteilanzahl reduziert werden kann.
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Alternativ zur Bildung des Durchlasses durch das Lösen der Endseite von der Türöffnung wird im Rahmen der Erfindung vorgeschlagen, dass der Durchlass für den sich aufblähenden Airbag im Grundmaterial der ersten Verkleidungseinrichtung gebildet ist. Insbesondere ist die erste Endseite der Verkleidungseinrichtung fest, insbesondere nicht werkzeug- und/oder zerstörungsfrei lösbar, an der Fahrzeugsäule, insbesondere im Bereich der Türöffnung, befestigt. Dies kann z. B. über eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung der ersten Endseite durch Verschrauben, Vernieten und/oder Verklemmen umgesetzt sein.
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Alternativ zur Ausbildung als Weichkunststoffformteil ist die erste Verkleidungseinrichtung in diesem Fall bevorzugt aus einem verstärkten Fasermaterial, Gewebe und/oder Gewirke als Grundmaterial gebildet. Beispielsweise ist die erste Verkleidungseinrichtung aus einem Teppichmaterial gebildet, das zum Beispiel auch zur Verkleidung der Kofferraumwand oder eines Kofferraumbodens ausgebildet ist. Alternativ kann die erste Verkleidungseinrichtung z. B. aus einem textilem Grundmaterial gebildet sein, das zur Verkleidung eines Fahrzeughimmels ausgebildet ist. In der Ausgestaltung aus dem verstärkten Fasermaterial, Gewebe und/oder Gewirke, ist es bevorzugt, dass die erste Verkleidungseinrichtung durch Aufreißen und/oder Bersten in diesem Grundmaterial den Durchlass für den sich aufblähenden Airbag bildet. Insbesondere wird das verstärkte Fasermaterial, Gewebe und/oder Gewirke durch die Kraft des sich aufblähenden Airbags aufgerissen und/oder gesprengt.
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Vorteilhaft ist, dass nur die erste Verkleidungseinrichtung reißt und die zweite und dritte Verkleidungseinrichtung im aktivierten Zustand des Airbagmoduls unbeschädigt bleiben. Weiterhin wird für das Bersten und/oder Aufreißen des Grundmaterials der ersten Verkleidungseinrichtung keine Schwächung im Grundmaterial benötigt. Dadurch kann der Fertigungsschritt für das Einbringen der Schwächung verzichtet und dadurch Kosten eingespart werden.
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Möglich im Rahmen der Erfindung ist alternativ, dass die erste Verkleidungseinrichtung mindestens eine Aufreißlinie aufweist, entlang der die erste Verkleidungseinrichtung aufreißt. Bevorzugt verläuft die mindestens eine Aufreißlinie beabstandet von der weiteren Endseite, insbesondere beabstandet von dem zweiten Verkleidungsteil. Die mindestens eine Aufreißlinie bietet den Vorteil, dass die erste Verkleidungseinrichtung gezielt entlang der Aufreißlinie aufreißt und sich der Airbag dadurch in die richtige Richtung aufblähen kann. Insbesondere wird auch gewährleistet, dass das zweite Verkleidungsteil bei der Aktivierung des Airbags unbeschädigt bleibt. Die mindestens eine Aufreißlinie kann z. B. durch eine Schwächung im Grundmaterial umgesetzt sein.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit der Seitenwandanordnung nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 eine Seitenwandanordnung für ein Fahrzeug mit einer Fahrzeugseitenwand und mit einer Fahrzeugsäule, die eine Verkleidungsanordnung umfasst;
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2 die Seitenwandanordnung aus 1 mit der Verkleidungsanordnung und mit einem Airbagmodul in einem aktivierten Zustand;
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3 einen Querschnitt durch die Seitenwandanordnung aus 1 entlang der Schnittlinie A-A;
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4 einen Längsschnitt durch die Seitenwandanordnung aus 1 entlang der Schnittlinie B-B;
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5 einen Querschnitt durch die Seitenwandanordnung aus 2 entlang der Schnittlinie C-C;
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6a–6f Draufsichten auf alternative Verkleidungsanordnungen mit einer ersten zweiten, dritten und vierten Verkleidungseinrichtung;
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7 eine Zusammenbaudarstellung der ersten Verkleidungseinrichtung, der zweiten Verkleidungseinrichtung und des Airbagmoduls aus den 6a–6f.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine perspektivische Draufsicht auf eine Seitenwandanordnung 1 eines Fahrzeugs, insbesondere eines Pkws. Die Seitenwandanordnung 1 umfasst eine Fahrzeugseitenwand 2 mit einer Türöffnung 3, in die eine hintere Fahrzeugtür des Fahrzeugs einsetzbar ist.
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Die Fahrzeugseitenwand 2 umfasst eine Fahrzeugsäule 4, die an die Türöffnung 3 seitlich angrenzt. Die Fahrzeugsäule 4 ist als eine hintere Fahrzeugsäule, zum Beispiel als eine C- oder D-Säule des Fahrzeugs ausgebildet. Benachbart zur Fahrzeugsäule 4 ist eine hintere Rücksitzbank 6 angeordnet, zu der ein Insasse des Fahrzeugs durch den Einstieg durch die Türöffnung 3 gelangt.
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Die Fahrzeugseitenwand 2 weist eine Dichteinrichtung 5 auf, die vollständig um die Türöffnung 3 herum verläuft und zur Abdichtung der in die Türöffnung 3 einsetzbaren Fahrzeugtüre ausgebildet ist. Die Dichteinrichtung 5 weist eine Dichtlippe 16 auf, die im Randbereich der Fahrzeugsäule 4 an dieser anliegt und/oder auf dieser aufliegt.
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Die Fahrzeugsäule 4 weist eine Verkleidungsanordnung 7 auf. Die Verkleidungsanordnung 7 umfasst eine erste Verkleidungseinrichtung 8 und eine zweite Verkleidungseinrichtung 9. Insbesondere sind die erste Verkleidungseinrichtung 8 und die zweite Verkleidungseinrichtung 9 zur Verkleidung der Fahrzeugsäule 4 ausgebildet. Die erste Verkleidungseinrichtung 8 ist benachbart zur Türöffnung 3 angeordnet und die zweite Verkleidungseinrichtung 9 beabstandet von der Türöffnung 3. Insbesondere ist die erste Verkleidungseinrichtung 8 zwischen der Türöffnung 3 und der zweiten Verkleidungseinrichtung 9 angeordnet. Die erste Verkleidungseinrichtung 8 schließt sich mit einer ersten Endseite 15 an die Türöffnung 3 an.
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Die erste Verkleidungseinrichtung 8 ist als ein einstückiges oder mehrstückiges Formteil aus einem flexiblen und/oder biegeschlaffen Grundmaterial, insbesondere aus einem Weichkunststoffmaterial, z. B. aus einem Elastomer, gebildet. Die zweite Verkleidungseinrichtung 9 ist als ein einstückiges oder mehrstückiges Formteil aus einem biegesteifen Grundmaterial, z. B. aus einem Hartkunststoff, insbesondere aus einem Duroplasten oder Thermoplasten ausgebildet. Die erste Verkleidungseinrichtung 8 ist in ihrem Formverlauf an den Formverlauf der zweiten Verkleidungseinrichtung 9 angepasst, auf diesen abgestimmt und/oder die erste Verkleidungseinrichtung 8 führt den Formverlauf fort.
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Hinter der ersten Verkleidungseinrichtung 8 ist ein Airbagmodul 11 (3, 5–6) verdeckt angeordnet. Hierfür weist die erste Verkleidungseinrichtung 8 Abmaße auf, mit denen das Airbagmodul 11 vollständig abdeckbar ist. Das Airbagmodul 11 ist als ein sogenanntes Softpack-Airbagmodul, insbesondere ohne eigene Airbagmodulabdeckung, ausgebildet. Das Airbagmodul 11 umfasst einen Airbag 12 und einen Gasgenerator 13. Der Airbag 12 ist als ein Seitenairbag zum Schutz des Insassen der hinteren Rücksitzbank 6 bei einem Aufprall, insbesondere Seitenaufprall des Fahrzeugs, ausgebildet.
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Wie in 2 gezeigt, weist das Airbagmodul 11 bei und/oder nach dem Aufprall einen aktivierten Zustand A auf, in dem der Gasgenerator 13 Gas generiert und explosionsartig in den Airbag 12 hinein freisetzt. Durch das in den Airbag 12 einströmende Gas bläht sich der Airbag 12 durch einen Durchlass 14 in der Verkleidungsanordnung 7 in einen Fahrzeuginnenraum des Fahrzeugs auf und entfaltet dabei seine Schutzfunktion. Der Durchlass 14 ist zwischen der Türöffnung 3 und der ersten Endseite 15 der ersten Verkleidungseinrichtung 8 angeordnet. Insbesondere ist der Durchlass 14 in einem Angrenzbereich der ersten Verkleidungseinrichtung 8 an die Türöffnung 3 und/oder an die Dichteinrichtung 5 gebildet.
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3 zeigt eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A aus 1 durch die Seitenwandanordnung 1 aus 1. Das Airbagmodul 11 befindet sich im nicht aktiven Zustand N. Es ist hinter der ersten Verkleidungseinrichtung 8 verdeckt angeordnet, wobei die erste Verkleidungseinrichtung 8 eine Abdeckung für das Airbagmodul 11 bildet.
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Über ein Befestigungsmittel 10 ist das Airbagmodul 11 form- und/oder kraftschlüssig, z. B. durch Verschrauben, Verklemmen und/oder Vernieten an der Fahrzeugseitenwand 2, insbesondere an der Fahrzeugsäule 4, festgelegt. Die zweite Verkleidungseinrichtung 9 ist ebenfalls über das Befestigungsmittel 10 an der Fahrzeugseitenwand 2, insbesondere an der Fahrzeugsäule 4, form- und/oder kraftschlüssig befestigt.
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Die erste Verkleidungseinrichtung 8 grenzt mit ihrer ersten Endseite 15 an der Türöffnung 3 an. Im Angrenzbereich der ersten Verkleidungseinrichtung 8 an die Türöffnung 3 ist die erste Endseite 15 über die Dichteinrichtung 5 lösbar form- und/oder kraftschlüssig an der Fahrzeugsäule 4 befestigt. Insbesondere ist die erste Endseite 15 hinter die Dichtlippe 16 eingesteckt, sodass sie zwischen der Dichtlippe 16 und der Fahrzeugsäule 4 lösbar eingeklemmt und/oder lösbar gehalten ist.
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Die erste Verkleidungseinrichtung 8 weist eine zweite Endseite 17 auf, die gegenüberliegend zur ersten Endseite 15 angeordnet ist. Die zweite Endseite 17 ist über ein Befestigungsmittel 10 (4) der zweiten Verkleidungseinrichtung 9 mit der zweiten Verkleidungseinrichtung 9 verbunden.
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4 zeigt einen Längsschnitt durch die Verkleidungsanordnung 7 aus 1 entlang der Schnittlinie B-B. Diese verläuft im Stoßbereich der ersten Verkleidungseinrichtung 8 und der zweiten Verkleidungseinrichtung 9. Die zweite Verkleidungseinrichtung 9 umfasst das Befestigungsmittel 10, das als eine Längsaufnahme mit einer Aufnahmeöffnung 21 für die erste Verkleidungseinrichtung 8 ausgebildet ist. Die erste Verkleidungseinrichtung 8 ist durch die Aufnahmeöffnung 21 in das Befestigungsmittel 10 eingesteckt und darin eingeklemmt, sodass es mit der zweiten Verkleidungseinrichtung 9 form- und/oder kraftschlüssig verbunden ist. Bevorzugt wird die erste Verkleidungseinrichtung 8 auch im aktivierten Zustand A des Airbagmoduls 11 (2) sicher zurückgehalten, sodass es sich nicht aus dem Befestigungsmittel 10 lösen kann. Dadurch wird vermieden, dass die erste Verkleidungseinrichtung 8 nicht als unkontrollierbares Geschoss in den Fahrzeuginnenraum geschleudert wird, wenn das Airbagmodul 11 aufgrund des Aufpralls des Fahrzeugs den aktivierten Zustand A aufweist.
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In einem alternativ möglichen Ausführungsbeispiel löst sich die erste Verkleidungseinrichtung 8 im aktivierten Zustand A des Airbagmoduls 11 aus dem Befestigungsmittel 10.
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Die erste Verkleidungseinrichtung 8 weist eine Scharnierlinie 18 auf, die als eine Einkerbung und/oder Schwächung im Grundmaterial der ersten Verkleidungseinrichtung 8 ausgebildet ist. Die Scharnierlinie 16 ist beabstandet von der Türöffnung 3 angeordnet. Zugleich ist die Scharnierlinie 16 benachbart zu der Aufnahmeöffnung 21 der Längsaufnahme angeordnet und/oder sie stimmt mit dieser überein.
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5 zeigt eine Schnittansicht der Seitenwandanordnung 1 aus 2 entlang der Schnittlinie C-C. Das Airbagmodul 11 weist den aktivierten Zustand A auf. Der Gasgenerator 13 generiert das Gas, das explosionsartig in den Airbag 12 einströmt und den Airbag 12 aufbläht. Der Airbag 12 drückt dabei gegen die erste Verkleidungseinrichtung 8 und löst diese aus der lösbaren Befestigung mit der Dichtlippe 16. Hierbei wird die erste Endseite 15 der ersten Verkleidungseinrichtung 8 durch die Kraft des sich aufblähenden Airbags 12 zwischen Fahrzeugsäule 4 und der Dichtlippe 16 hervorgezogen. Die erste Verkleidungseinrichtung 8 schwenkt um die Scharnierlinie 18, sodass der Durchlass 14 für den Airbag 12 gebildet ist. Die erste Verkleidungseinrichtung 8 wird an der zweiten Verkleidungseinrichtung 9 über die Befestigung im Befestigungsmittel 10 zurückgehalten, sodass es nicht unkontrolliert in den Fahrzeuginnenraum geschleudert wird. Alternativ kann sich die erste Verkleidungseinrichtung 8 durch die beim Aufblähen des Airbags 12 wirkenden Kräfte auch aus dem Befestigungsmittel 10 lösen und zur Bildung des Durchlasses 14 vollständig von der Verkleidungsanordnung 7 gelöst sein. In diesem Fall kann auf die Scharnierlinie 18 verzichtet werden, da kein Verschwenken der ersten Verkleidungseinrichtung 8 erfolgt.
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6a zeigt eine Draufsicht auf eine alternative Seitenwandanordnung 1. Die Seitenwandanordnung 1 weist die Fahrzeugseitenwand 2 mit der Türöffnung 3 und mit der Fahrzeugsäule 4 auf. Die Fahrzeugsäule 4 weist einen oberen Säulenabschnitt 4a und einen unteren Säulenabschnitt 4b auf. An die Fahrzeugsäule 4 schließt sich eine Kofferraumwand 22 mit einem oberen Kofferraumwandabschnitt 22a und einem unteren Kofferraumwandabschnitt 22b, ein Kofferraumboden 23 und ein Fahrzeughimmel 19 der Seitenwandanordnung 1 an.
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Die Seitenwandanordnung 1 umfasst die Verkleidungsanordnung 7 mit dem Airbagmodul 11, mit der ersten Verkleidungseinrichtung 8, mit der zweiten Verkleidungseinrichtung 9, mit einer dritten Verkleidungseinrichtung 20 und mit einer vierten Verkleidungseinrichtung 25.
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Das Airbagmodul 11 ist hinter der ersten Verkleidungseinrichtung 8 im unteren Säulenabschnitt 4b und benachbart zur Türöffnung 3 verdeckt angeordnet. Die erste Verkleidungseinrichtung 8 deckt den unteren Säulenabschnitt 4b teilweise ab. Die erste Verkleidungseinrichtung 8 grenzt mit ihrer ersten Endseite 15 an die Türöffnung 3 an, wobei sie insbesondere benachbart zu einem fensterlosen Türabschnitt 3b der in die Türöffnung 3 einsetzbaren Fahrzeugtür angeordnet ist. An den fensterlosen Türabschnitt 3b schließt sich nach oben zum Fahrzeughimmel 19 ein Fensterabschnitt 3a an. Der Fensterabschnitt 3a ist benachbart zum oberen Säulenabschnitt 4a angeordnet.
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Die erste Endseite 15 ist wie zu 3 beschrieben unter der Dichtlippe 16 der Dichteinrichtung 5 lösbar eingeklemmt und kann im aktivierten Zustand A des Airbagmoduls 11 gemäß 5 aus dieser gelöst werden und um die Scharnierlinie 18 zur Bildung des Durchlasses 14 verschwenken.
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Die zweite Verkleidungseinrichtung 9 verkleidet als biegesteifes Kunststoffformteil den oberen Säulenabschnitt 4a und den oberen Kofferraumwandabschnitt 22a. Zudem verkleidet die zweite Verkleidungseinrichtung 9 den restlichen von der ersten Verkleidungseinrichtung 8 unbedeckten Teil des unteren Säulenabschnitts 4b. Die zweite Verkleidungseinrichtung 9 ist beabstandet zur Türöffnung 3 angeordnet. Insbesondere ist die erste Verkleidungseinrichtung 8 zwischen der Türöffnung 3 und der zweiten Verkleidungseinrichtung 9 angeordnet. Die erste und zweite Verkleidungseinrichtung 8; 9 sind über das in 4 beschriebene Befestigungsmittel 10 miteinander verbunden.
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Die dritte Verkleidungseinrichtung 20 bedeckt den unteren Kofferraumwandabschnitt 22b und den Kofferraumboden 23. Die dritte Verkleidungseinrichtung 20 ist aus einem flexiblen und/oder biegeschlaffen Grundmaterial, insbesondere aus einem bevorzugt verstärktem Fasermaterial, Gewebe und/oder Gewirke gebildet. Zum Beispiel ist die dritte Verkleidungseinrichtung 20 als ein Teppich ausgebildet.
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Die vierte Verkleidungseinrichtung 25 verkleidet den Fahrzeughimmel 19 zum Fahrzeuginnenraum hin. Sie ist ebenfalls aus einem flexiblen und/oder biegeschlaffen Grundmaterial, insbesondere aus einem bevorzugt verstärktem Fasermaterial, Gewebe und/oder Gewirke gebildet. Bevorzugt ist das Grundmaterial der vierten Verkleidungseinrichtung 25 dünner und/oder feiner als das der dritten Verkleidungseinrichtung 20 ausgebildet.
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Die erste Verkleidungseinrichtung 8 ist als flexibles und/oder biegeschlaffes Kunststoffformteil wie zuvor in 1 beschrieben ausgebildet. Alternativ kann die erste Verkleidungseinrichtung 8 aus einem optional verstärkten Fasermaterial und/oder aus einem optional verstärktem Gewebe und/oder Gewirke ausgebildet sein. Beispielsweise ist die erste Verkleidungseinrichtung 8 aus dem gleichen Grundmaterial gebildet, wie die dritte oder vierte Verkleidungseinrichtung 20; 25. In dieser Ausgestaltung kann die erste Verkleidungseinrichtung 8 wie zuvor in 3 beschrieben über die Dichtlippe 16 lösbar formschlüssig befestigt sein und den Durchlass 14 für den Airbag 12 gemäß 5 durch Herausrutschen aus der Befestigung bilden. Alternativ ist es möglich, dass der Durchlass 14 in der ersten Verkleidungseinrichtung 8 gebildet ist. Hierbei ist die erste Verkleidungseinrichtung 8 mit der Fahrzeugsäule 4 fest, insbesondere nicht zerstörungsfrei lösbar verbunden. Das Grundmaterial der ersten Verkleidungseinrichtung 8 reißt und/oder birst bevorzugt mittig zu einer Flächenerstreckung der ersten Verkleidungseinrichtung 8 und beabstandet zur zweiten, dritten und/oder vierten Verkleidungseinrichtung 9; 20; 25 durch die Krafteinwirkung des sich aufblähenden Airbags 12. Zur Sicherung eines definierten Aufreissens und/oder Berstens kann die erste Verkleidungseinrichtung 8 mindestens eine Aufreißlinie (nicht gezeigt) aufweisen, die durch eine Schwächung im Grundmaterial umgesetzt ist. Die Aufreißlinie verläuft beabstandet von der zweiten, dritten und/oder vierten Verkleidungseinrichtung 9; 20; 25 insbesondere mittig in der Flächenerstreckung der ersten Verkleidungseinrichtung 8.
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6b zeigt eine erste Abwandlung der Seitenwandanordnung 1 aus 6a. Grundsätzlich kann die Beschreibung zur Anordnung, Positionierung, Befestigung, Beschaffenheit, Grundmaterial und Funktion der Verkleidungseinrichtungen 8, 9, 20, 25 aus der Beschreibung der 6a übernommen werden. Den Unterschied zur 6a bildet die Flächenerstreckung und Anordnung der ersten Verkleidungseinrichtung 8. Diese bedeckt wie in 6a einen benachbart zum fensterlosen Türabschnitt 3b angeordneten Teilbereich des unteren Säulenabschnitts 4b und bedeckt zugleich als einteiliges und/oder einstückiges Formteil den oberen Säulenabschnitt 4a. Insbesondere ersetzt die erste Verkleidungseinrichtung 8 in ihrer Verkleidungsfunktion für den oberen Säulenabschnitt 4a die zweite Verkleidungseinrichtung 9.
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Den oberen Kofferraumwandabschnitt 22a und den Teilabschnitt des unteren Säulenabschnitt 4b, der benachbart zur ersten Verkleidungseinrichtung 8 und beabstandet von der Türöffnung 3 angeordnet ist, deckt die zweite Verkleidungseinrichtung 9 wie in 6a beschrieben ab.
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Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die erste Verkleidungseinrichtung 8 aus dem flexiblen und/oder biegeschlaffen Kunststoffmaterial oder aus dem flexiblen und/oder biegeschlaffen Fasermaterial, Gewebe und/oder Gewirke gebildet sein kann.
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Alternativ ist es wie in 6c gezeigt in einer zweiten Abwandlung möglich, dass die erste Verkleidungseinrichtung 8 die zweite Verkleidungseinrichtung 9 in ihrer Verkleidungsfunktion des Teilbereichs des unteren Säulenabschnitts 4b ersetzt, sodass die erste Verkleidungseinrichtung 8 den unteren Säulenabschnitt 4b vollständig verkleidet.
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Alternativ oder optional ergänzend ist es gemäß 6d in einer dritten Abwandlung der Seitenwandanordnung 1 möglich, dass die erste Verkleidungseinrichtung 8 die zweite Verkleidungseinrichtung 9 in der Verkleidungsfunktion des oberen Kofferraumwandabschnitts 22a und/oder des oberen Säulenabschnitts 4a ersetzt. Hierbei sind die erste und zweite Verkleidungseinrichtung 8, 9 einstückig ausgebildet. Möglich ist insbesondere auch, dass vollständig auf die zweite Verkleidungseinrichtung 9 verzichtet werden kann.
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Alternativ oder optional ergänzend ist es gemäß 6e in einer vierten Abwandlung möglich, dass die erste Verkleidungseinrichtung 8 die dritte Verkleidungseinrichtung 20 in der Verkleidungsfunktion des unteren Kofferraumwandabschnitts 22b und/oder des Kofferraumbodens 23 ersetzt. Somit ist es möglich, dass die erste Verkleidungseinrichtung 8 die dritte Verkleidungseinrichtung 20 teilweise oder sogar vollständig ersetzt. Bevorzugt ist die erste Verkleidungseinrichtung 8 hierfür aus dem Teppichmaterial gebildet, aus dem auch die dritte Verkleidungseinrichtung 20 gebildet ist. Hierbei sind die erste und dritte Verkleidungseinrichtung 8, 9 einstückig ausgebildet, wobei sich das die aus dem Teppichmaterial gebildete erste Verkleidungseinrichtung 8 vom unteren Kofferraumwandabschnitt 22b über den unteren Säulenabschnitt 4b bis zur Türöffnung 3 erstreckt. Optional ergänzend ersetzt die erste Verkleidungseinrichtung 8 auch die zweite Verkleidungseinrichtung 9 vollständig oder teilweise, wie in den 6b–6d beschrieben.
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Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die erste Verkleidungseinrichtung 8 insbesondere in der Ausbildung aus dem flexiblen und/oder biegeschlaffen Fasermaterial, Gewebe und/oder Gewirke selbst den Durchlass 14 (2) für den sich aufblähenden Airbag 12 bildet, in dem das Grundmaterial, optional entlang der mindestens einen Aufreißlinie, reißt und/oder birst. Möglich ist alternativ auch die lösbare Befestigung über die Dichtlippe 16.
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Möglich ist weiterhin in einer fünften Abwandlung der Seitenwandanordnung 1, dass die erste Verkleidungseinrichtung 8 die vierte Verkleidungseinrichtung 25 teilweise oder vollständig in ihrer Verkleidungsfunktion des Fahrzeughimmels 19 ersetzt. Bevorzugt ist die erste Verkleidungseinrichtung 8 hierfür aus dem Fasermaterial, Gewebe und/oder Gewirke gebildet, aus dem auch die vierte Verkleidungseinrichtung 25 gebildet ist. Optional ergänzend kann die erste Verkleidungseinrichtung 8 auch die zweite und/oder die dritte Verkleidungseinrichtung 9; 20 teilweise oder vollständig wie zuvor beschrieben, ersetzen.
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Insbesondere in der Ausbildung der ersten Verkleidungseinrichtung 8 aus dem flexiblen und/oder biegeschlaffen Fasermaterial, Gewebe und/oder Gewirke kann die erste Verkleidungseinrichtung 8 selbst den Durchlass 14 (2) für den sich aufblähenden Airbag 12 bilden, indem das Grundmaterial, optional entlang der mindestens einen Aufreißlinie, reißt und/oder birst. Möglich ist alternativ auch die lösbare Befestigung über die Dichtlippe 16.
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In 6f ist eine sechste Abwandlung der Seitenwandanordnung 1 gezeigt, in der die erste Verkleidungseinrichtung 8 die zweite Verkleidungseinrichtung 9 in ihrer Verkleidungsfunktion des oberen Kofferraumwandabschnitts 22a und die dritte Verkleidungseinrichtung 20 in ihrer Verkleidungsfunktion des unteren Kofferraumwandabschnitts 22b und des Kofferraumbodens 23 ersetzt. Die zweite Verkleidungseinrichtung 9 bedeckt den unteren Säulenabschnitts 4b, bis auf den Abschnitt, der benachbart zur Türöffnung 3, insbesondere benachbart zum fensterlosen Türabschnitt 3b hin gerichtet ist. Hier ist die erste Verkleidungseinrichtung 8 als Abdeckung des Airbagmoduls 11 angeordnet (siehe hierzu auch 9). Als Abdeckung des Airbagmoduls 11 weist die erste Verkleidungseinrichtung 8 zumindest die Abmaße des Airbagmoduls 11 in Länge und Breite auf und/oder ist an die Abmaße des Airbagmoduls 11 angepasst.
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Alternativ ist es möglich, dass die erste Verkleidungseinrichtung 8, insbesondere in der Ausbildung als Fasergrundmaterial, Gewebe und/oder Gewirke im unteren Säulenabschnitt 4b abschnittsweise unterhalb der zweiten Verkleidungseinrichtung 9 angeordnet ist und dort z. B. über das Befestigungsmittel 10 (4) oder über die Verschraubung, Vernietung und/oder Verklemmen befestigt ist.
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Möglich ist hierbei, dass sich die aus dem Teppichmaterial gebildete erste Verkleidungseinrichtung 8 vom unteren Kofferraumwandabschnitt 22a über den unteren Säulenabschnitt 4b bis zur Türöffnung 3 erstreckt, wobei sie im unteren Säulenabschnitt 4b größtenteils von der zweiten Verkleidungseinrichtung 9 bedeckt ist. Insbesondere ist die erste Verkleidungseinrichtung 8 im unteren Säulenabschnitt 4b nur als Abdeckung des Airbagmoduls 11 und benachbart zum fensterlosen Türabschnitt 3b sichtbar. Alternativ kann sich die erste insbesondere aus dem Teppichmaterial gebildete Verkleidungseinrichtung 8 einstückig vom unteren Kofferraumwandabschnitt 22a über den oberen Säulenabschnitt 4a und über den unteren Säulenabschnitt 4b erstrecken, wobei sie im unteren Säulenabschnitt 4b als Einleger unterhalb des zweiten Verkleidungsteils 9 angeordnet ist und nur als Abdeckung des Airbagmoduls 11 sichtbar ist.
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Es ist zu betonen, dass die erste Verkleidungseinrichtung 8 in der Ausbildung aus dem flexiblen und/oder biegeschlaffen Fasermaterial, Gewebe und/oder Gewirke selbst den Durchlass 14 für den sich aufblähenden Airbag 12 bilden kann, in dem das Grundmaterial optional entlang der mindestens einen Aufreißlinie reißt und/oder birst. Möglich ist alternativ auch die lösbare Befestigung über die Dichtlippe 16.
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Grundsätzlich ist für alle 6a bis 6f festzuhalten, dass die erste Verkleidungseinrichtung 8 wahlweise aus dem flexiblen und/oder biegeschlaffen Kunststoffmaterial oder aus dem flexiblen und/oder biegeschlaffen Fasermaterial, Gewebe und/oder Gewirke gebildet sein kann. Insbesondere kann ist die lösbare Befestigung der ersten Endseite 15 über die Dichtlippe 16 und die Schwenkung der ersten Verkleidungseinrichtung 8 um die Scharnierlinie 18, wie es in den 3 und 5 beschrieben ist, durch die flexiblen und/oder biegeschlaffen Eigenschaften der ersten Verkleidungseinrichtung 8 umgesetzt werden. Alternative kann die Bildung des Durchlasses 14 im Grundmaterial der ersten Verkleidungseinrichtung 8 erfolgen, indem dieses reißt und/oder birst. Hierbei ist die erste Verkleidungseinrichtung 8 fest und nicht zerstörungsfrei lösbar an der Fahrzeugsäule 4 befestigt.
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Eine Zusammenbaudarstellung der ersten Verkleidungseinrichtung 8 als Abdeckung des Airbagmoduls 11 ist in 7 gezeigt. Das Airbagmodul 11 ist als Softpack-Airbagmodul ausgebildet und wird abdeckungsfrei über eine Halteklammer 24 an der zweiten Verkleidungseinrichtung 9 befestigt. Über die Halteklammer 24 ist die zweite Verkleidungseinrichtung 9 mit der Fahrzeugseitenwand 2, insbesondere mit der Fahrzeugsäule 4, sicher und fest verbindbar.
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Die erste Verkleidungseinrichtung 8 wird als Abdeckung oberhalb des Airbagmoduls 11 angeordnet. Dies erfolgt bevorzugt über das in 4 gezeigte Befestigungsmittel 10 der zweiten Verkleidungseinrichtung 9 und über die lösbare form- und/oder kraftschlüssige Befestigung über die Dichtlippe 16. Alternativ ist auch die feste und nicht zerstörungsfrei lösbare form- und/oder kraftschlüssige Befestigung der ersten Verkleidungseinrichtung 8 über Verschrauben, Vernieten und/oder Verklemmen mit der Fahrzeugseitenwand 2, insbesondere mit der Fahrzeugsäule 4 möglich.
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Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels sein. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Seitenwandanordnung
- 2
- Fahrzeugseitenwand
- 3
- Türöffnung
- 3a
- Fensterabschnitt
- 3b
- fensterloser Türabschnitt
- 4
- Fahrzeugsäule
- 4a
- oberer Säulenabschnitt
- 4b
- unterer Säulenabschnitt
- 5
- Dichteinrichtung
- 6
- Rücksitzbank
- 7
- Verkleidungsanordnung
- 8
- erste Verkleidungseinrichtung
- 9
- zweite Verkleidungseinrichtung
- 10
- Befestigungsmittel
- 11
- Airbagmodul
- 12
- Airbag
- 13
- Gasgenerator
- 14
- Durchlass
- 15
- erste Endseite
- 16
- Dichtlippe
- 17
- zweite Endseite
- 18
- Scharnierlinie
- 19
- Fahrzeughimmel
- 20
- dritte Verkleidungseinrichtung
- 21
- Aufnahmeöffnung
- 22
- Kofferraumwand
- 22a
- oberer Kofferraumwandabschnitt
- 22b
- unterer Kofferraumwandabschnitt
- 23
- Kofferraumboden
- 24
- Halteklammer
- 25
- vierte Verkleidungseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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