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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anbringung von Gegenständen im Innenraum eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer solchen Vorrichtung.
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Kopfairbags für Kraftfahrzeuge sind in der Regel an der Fahrzeugseite im Bereich zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem Dachhimmel des Kraftfahrzeugs angeordnet. Im Falle eines Seitenaufpralls auf das Fahrzeug wird der Kopfairbag hinter der Innenverkleidung, hier dem Dachhimmel aufgeblasen, so dass sich der Dachhimmel aufwölbt und an einer Sollbruchstelle aufreißt, damit sich der Airbag zur Erzielung seiner Schutzwirkung in den Innenraum entfalten kann.
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Ferner sind in der Regel im Bereich solcher hinter dem Dachhimmel angeordneter Kopfairbags auch Vorrichtungen zur Anbringung von Gegenständen vorgesehen, wie bspw. Trennnetze, Kleiderbügel und dgl. Bei einer Auslösung des zwischen der Karosserie und dem Dachhimmel angebrachten Kopfairbags besteht die Gefahr, dass Teile der Vorrichtung, insbesondere deren Blenden zerstört werden und dadurch möglicherweise Insassen verletzt werden oder der Kopfairbag bei seiner Entfaltung behindert wird.
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Um dies zu verhindern, ist aus der
DE 10 2006 009 288 A1 eine gattungsbildende Vorrichtung bekannt, bei der an einem Trägerkörper vor dessen Anbringung an der Fahrzeugkarosserie eine Blende zur Abdeckung des Trägerkörpers angebracht ist und der Trägerkörper derart steif ausgebildet ist, dass dieser die Blende vor den beim Auslösen des Airbags auftretenden Kräften schützt.
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Bei dieser bekannten Lösung besteht jedoch der Nachteil, dass u. U. der Trägerkörper zur Erreichung der notwendigen Steifigkeit sehr massiv ausgeführt werden muss, wodurch der optische Eindruck negativ beeinflusst wird oder durch entsprechende Wahl eines Materials, bspw. Stahl hohe Herstellkosten in Kauf genommen werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der wirkungsvoll verhindert wird, dass durch das Entfalten eines im Bereich der Vorrichtung angeordneten Airbags sich Teile der Vorrichtung lösen und unkontrolliert im Innenraum des Fahrzeugs umherfliegen können.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Bei einer solchen Vorrichtung ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
- - eine Unterblende zwischen dem Trägerkörper und der Oberblende angeordnet ist,
- - die Unterblende lösbar mit dem Trägerkörper verbunden ist,
- - die Unterblende mit der Oberblende über eine unlösbare Schnappverbindung verbunden ist, und
- - zur Herstellung einer Klemmverbindung an der Ober- und/oder Unterblende Klemmmittel derart vorgesehen sind, dass bei der Verrastung der Oberblende mit der Unterblende der Konturenbereich der Aussparung des Verkleidungsteils zwischen der Unterblende und der Oberblende eingeklemmt wird und bei einem Lösen der Unterblende von dem Trägerkörper die Klemmverbindung zwischen dem Verkleidungsteil und den verbundenen Unter- und Oberblenden erhalten bleibt.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Lösung wird ein nach innen auf das Verkleidungsteil, vorzugsweise auf den Dachhimmel wirkender Druck dazu genutzt, die Verbindung zwischen der Unterblende und dem Trägerkörper zu lösen, ohne dass dadurch die Blenden, also die Unter- und Oberblende unkontrolliert im Innenraum der Fahrzeugs umherfliegen können, denn die durch die Schnappverbindung der beiden Blenden hergestellte Klemmverbindung mit dem Verkleidungsteil bleibt erhalten. Wird ein solcher Druck auf das Verkleidungsteil von einem zwischen diesem und der Karosserie angeordneten und sich entfaltenden Airbag erzeugt, kann dieser sich ungehindert in den Innenraum des Fahrzeugs entfalten, ohne dass Teile der Vorrichtung, insbesondere dessen Blenden unkontrolliert umherfliegen.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Unterblende mittels einer lösbaren Schnappverbindung mit dem Trägerkörper verbunden, wodurch eine Montage einfach und schnell möglich ist.
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Der optische Eindruck der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird verbessert, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Öse von einer schwenkbaren Klappe abgedeckt ist, wobei vorzugsweise die Klappe an dem Trägerkörper angeordnet ist.
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Schließlich wird eine Montage des Trägerkörpers an der Fahrzeugkarosserie dadurch erleichtert, dass der Trägerkörper mittels einer Schraubverbindung mit der Fahrzeugkarosserie verbunden wird. Dies erleichtert im Kundendienstfall auch die Demontage des Verkleidungsteils, da nur diese Schraubverbindung gelöst werden muss.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders dafür geeignet, wenn diese Vorrichtung im Bereich eines Airbags, insbesondere eines Kopfairbags angebracht wird, so dass durch eine Airbag-Entfaltung der Airbag von innen gegen das Verkleidungsteil drückt und hierdurch ein Lösen der Unterblende von dem Trägerkörper bewirkt wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
- 1 ein schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer separaten Darstellung der Oberblende,
- 2 eine schematische perspektivische Darstellung der vollständig zusammengebauten Vorrichtung gemäß 1,
- 3 eine Schnittdarstellung gemäß Schnitt I-I der 2, und
- 4 eine schematische perspektive Darstellung eines Ausschnittes des Dachbereichs im Bereich des C-Säule eines Kombifahrzeugs.
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Die Vorrichtung 10 gemäß 1 umfasst einen rahmenförmigen Trägerkörper 1, der aus einem Rückteil 1a, einem Vorderteil 1b und zwei das Rückteil 1a mit dem Vorderteil 1b verbindende Seitenteile 1c besteht, wobei das Vorderteil 1b plattenartig mit einer Öse 6 ausgebildet ist, die von einer in diesem Vorderteil 1b gegen einen Federdruck schwenkbar angelenkten Klappe 11 verschlossen wird. Zur Bildung einer Schraubverbindung mit einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs weist das Rückteil 1a des Trägerkörpers 1 eine Öffnung 1d auf.
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Das Vorderteil 1b des Trägerkörpers 1 wird von einer Unterblende 2 abgedeckt, die mittels vier in den Eckbereichen angeordneten Rastverbindungen 9 lösbar mit dem Vorderteil 1b verbunden ist. Die Unterblende 2 weist einen hutförmigen Teil 2a mit einem krempenartigen Flansch 2b auf. Ferner ist in dem hutförmigen Teil 2a eine im Wesentlichen rechteckförmig Öffnung 2c vorgesehen, die die Öse 6 umrandet.
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Zur Bildung der Rastverbindungen 9 sind, wie aus 2 ersichtlich, auf der Rückseite des Flansches 2b der Unterblende 2 vier federnde Rasthaken 9a angeformt, die die als Platte ausgebildete Vorderseite 1b des Trägerkörpers 1 im eingerasteten Zustand lösbar hintergreifen.
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Ferner umfasst die Vorrichtung 10 gemäß 1 eine plattenförmig ausgebildete Oberblende 3, die auf die Unterblende 2 durch Bildung einer Schnappverbindung mittels Schnappelementen 7a und 7b aufgeclipst wird und zur optisch ansprechenden Verkleidung der mit dem Trägerkörper 1 verbundenen Unterblende 2 dient. Ein optisch ansprechendes Design zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Teile, also insbesondere Blenden keine sichtbaren Befestigungsmittel aufweisen.
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Diese Oberblende 3 entspricht in ihrer Kontur genau der Kontur der Unterblende 2, wie dies aus 2 ersichtlich ist, wobei ein in rückwärtiger Richtung der Oberblende 3 umlaufender Kragen 3a vorgesehen ist, der im auf die Unterblende aufgeclipsten Zustand durch Zusammenwirken mit dem Flansch 2b der Unterblende 2 eine Klemmverbindung 8 (siehe 3) mit einem Verkleidungsteil 4, hier ein Dachhimmel bildet, wie weiter unten ausführlich beschrieben werden soll.
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Die Blende 3 weist ferner eine kongruent zur Öse 6 ausgebildete Öffnung 3b auf, deren Berandung einen in rückwärtiger Richtung abstehenden Kragen derart aufweist, dass dieser flächenbündig den Rand der Öse 6 abschließt.
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Die 2 und 3 zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 einschließlich der auf die Unterblende 2 aufgeclipsten Oberblende 3, wobei in 3 der Schnitt I-I gemäß 2 dargestellt ist. Die Schnittdarstellung nach 3 zeigt die Vorrichtung 10 in einem in ein Fahrzeug eingebauten Zustand, wie dies bspw. die 4 darstellt.
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Diese 4 zeigt eine Ansicht auf den Bereich einer linken C-Säule 12 eines Kombifahrzeuges. Im Randbereich des Dachhimmels als Verkleidungsteil 4 ist benachbart zur C-Säule 12 ein Dachhaltegriff 13 montiert, in Fahrtrichtung schließt sich an diesen Dachhaltegriff 13 eine erste Oberblende 3 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 an, in entgegen-gesetzter Richtung im Bereich des Laderaums findet sich eine zweite Oberblende 3, deren Öse dazu dient, ein aus einer Stauposition ausgefahrenes Trennnetz (nicht dargestellt) einzuhängen. Die Öse der ersten Oberblende 3 kann zum Einhängen bspw. eines Kleiderbügels verwendet werden.
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Zwischen dem Dachhaltegriff 13 und der zweiten Oberblende 3 ist ein Kopfairbag 14 zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem Dachhimmel 4, also benachbart zu den erfindungsgemäßen Vorrichtungen 10 mit jeweils einer Oberblende 3 angeordnet.
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Mit Bezug auf die 2 und 3 wird nach der Montage des Trägerkörpers 1 mit aufgeclipsten Unterblende 2 an der Fahrzeugkarosserie im Bereich einer Aussparung 5 im Dachhimmel 4 die Oberblende 3 aufgeclipst, wobei die Kontur dieser Aussparung 5 der Kontur des hutförmigen Teils 2a der Unterblende 2 entspricht, so dass der krempenartige Flansch 2b den Konturenbereich der Aussparung 5 hintergreift. Der an der Oberblende 3 vorgesehene Kragen 3a weist eine solche Höhe auf, dass durch das Einclipsen der Oberblende 3 dieser konisch zulaufende, messerartige Kragen 3a in das leicht elastische Obermaterial 4a, in der Regel eine Faserdeckschicht gedrückt wird, während eine Hartschaumstoffschicht die rückseitige Schicht 4b des Dachhimmels 4 bildet und auf dem Flansch 2b aufliegt. Damit entsteht eine feste Klemmverbindung 8 zwischen dem Dachhimmel 4 und den verbundenen Blenden 2 und 3.
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Die unlösbare Schnappverbindung 7 wird mittels eines an der Rückseite der Oberblende 3 angeformten und federnd ausgebildeten Rasthakens 7a gebildet, der in eine Rastöffnung 7b (siehe 1) auf dem Flansch 2b der Unterblende 2 einrastet und dabei den Flansch 2b hintergreift.
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Wird der Airbag 14 gemäß 4 ausgelöst, drückt der sich entfaltende Luftsack von innen gegen den Dachhimmel 4, der sich dadurch in den Fahrzeugraum hinein etwas aufbläht, bevor über sich öffnende Sollbruchstellen im Dachhimmel 4 ein Öffnungsweg für den Luftsack zur Entfaltung in den Innenraum des Fahrzeugs entsteht. Durch diesen Druck auf die Innenseite des Dachhimmels 4 löst sich die Schnappverbindung 9 zwischen dem Trägerkörper 1 und der Unterblende 2, wobei jedoch die beiden verclipsten Blenden 2 und 3 mit dem Dachhimmel 4 aufgrund der gebildeten Klemmverbindung 8 miteinander verbunden bleiben. Der Airbag 14 kann sich damit ungehindert in den Innenraum entfalten, ohne durch umherfliegende Teile der Vorrichtung 10, bspw. durch die Oberblende 3 und/oder Unterblende 2 behindert zu werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trägerkörper der Vorrichtung 10
- 1a
- Rückteil des Trägerkörpers 1
- 1b
- Vorderteil des Trägerkörpers 1
- 1c
- Seitenteil des Trägerkörpers 1
- 1d
- Öffnung im Rückteil 1a
- 2
- Unterblende der Vorrichtung 10
- 2a
- hutförmiger Teil der Unterblende 2
- 2b
- krempenartiger Flansch der Unterblende 2
- 2c
- Öffnung im hutförmigen Teil 2a
- 3
- Oberblende der Vorrichtung 10
- 3a
- Kragen der Oberblende 3
- 3b
- Öffnung der Oberblende 3
- 4
- Verkleidungsteil, Dachhimmel
- 4a
- Deckschicht des Dachhimmels 4
- 4b
- rückseitige Schicht des Dachhimmels 4
- 5
- Aussparung im Verkleidungsteil bzw. Dachhimmel 4
- 6
- Öse
- 7a
- Schnappverbindung, Rasthaken
- 7b
- Schnappverbindung, Hinterschneidung
- 8
- Klemmverbindung
- 9
- lösbare Schnappverbindung
- 9a
- Rasthaken der Schnappverbindung 9
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Klappe
- 12
- C-Säule
- 13
- Dachhaltegriff
- 14
- Kopfairbag