DE102006027082A1 - Airbagabdeckung für Fahrzeuge - Google Patents
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Abstract
Fahrzeug mit einem Airbag, der, von einem Fahrgastraum des Fahrzeugs aus gesehen, hinter einer Airbagabdeckung angeordnet ist, wobei die Airbagabdeckung bei einer Auslösung des Airbags durch den Airbag zum Fahrgastraum hin aufgerissen wird und folgende Merkmale aufweist: . ein Trägerteil, das entlang einer Öffnungslinie der Airbagabdeckung geschwächt ist, . eine Haptikschicht, die auf das Trägerteil aufgebracht ist, wobei die Haptikschicht im Vergleich zu dem Trägerteil elastisch ist und ebenfalls entlang einer Öffnungslinie der Airbagabdeckung geschwächt ist, . eine Dekorschicht, die auf die Haptikschicht aufgebracht ist. Die Dekorschicht ist im Bereich der Öffnungslinie des Trägerteils bzw. der Haptikschicht ungeschwächt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Airbagabdeckung für Fahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Moderne Fahrzeuge sind mit einer Vielzahl von Airbags ausgestattet. Aus Designgründen wird erheblicher Aufwand betrieben, um Airbags möglichst „unsichtbar" hinter Innenraumabdeckungen, wie z. B. Instrumententafelabdeckungen, Türinnenverkleidungen, Dachholmverkleidungen etc. anzuordnen. Im Unterschied zu älteren Fahrzeugen möchte man Airbagdeckel, die als solche vom Fahrgastraum aus zu sehen sind, vermeiden. Instrumententafeln sollen eine möglichst nahtlose Oberfläche aufweisen, so dass die räumliche Lage des Airbagmoduls nicht ersichtlich ist.
- Stand der Technik sind mehrlagige Airbagabdeckungen mit einer unteren, durch ein relativ steifes Trägerteil gebildeten Schicht, einer Zwischenschicht und einer Dekorschicht. Um ein definiertes Aufreißen der Airbagabdeckung bei der Airbagauslösung sicherzustellen, sind das Trägerteil und die Zwischenschicht entlang von Öffnungslinien geschlitzt. Die Rückseite der Dekorschicht ist dabei entlang der Öffnungslinie der Airbagabdeckung leicht eingeschnitten, d. h. vorgeschwächt, so dass auch die Dekorschicht in definierter Weise aufreißt. Eine derartige Airbagabdeckung ist in ihrer Herstellung technisch aufwändig. Ferner besteht das Problem, dass sich im Laufe der Zeit die an der Rückseite der Dekorschicht vorgesehene Schwächungslinie auf der fahrgastraumseitigen Oberfläche der Dekorschicht abzeichnet, was aus Designgründen unerwünscht ist.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug mit einer aufreißbaren Airbagabdeckung zu schaffen, die kostengünstig herstellbar ist und höchsten Qualitätsanforderungen genügt.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
- Ausgangspunkt der Erfindung ist ein Fahrzeug mit einem Airbag, der von einem Fahrgastraum des Fahrzeugs aus gesehen hinter einer Airbagabdeckung angeordnet ist. Bei der Auslösung des Airbags wird die Airbagabdeckung durch den Druck des Airbags in definierter Weise aufgerissen, so dass sich der Airbag in den Fahrgastraum hinein entfalten kann. Die Airbagabdeckung weist ein Trägerteil auf, das entlang einer Öffnungslinie der Airbagabdeckung geschwächt ist. Bei dem Trägerteil kann es sich beispielsweise um ein Kunststoffteil handeln, das entlang der Öffnungslinie geschlitzt bzw. perforiert oder in anderer Weise geschwächt ist. Auf das Trägerteil ist eine Haptikschicht aufgebracht. Die Haptikschicht ist im Vergleich zu dem Trägerteil relativ elastisch und soll der Airbagabdeckung eine bestimmte, angenehm empfundene Haptik verleihen. Bei der Haptikschicht kann es sich beispielsweise um ein Flies oder um Gewirk handeln, wodurch eine relativ „schubweiche" Haptik darstellbar ist. Die Haptikschicht kann auf das Trägerteil aufgeklebt sein. Auf die Haptikschicht wiederum ist eine Dekorschicht aufgebracht. Die Dekorschicht und die Haptikschicht können miteinander verklebt sein. Die Haptikschicht ist ebenfalls entlang einer Öffnungslinie der Airbagabdeckung geschwächt. Die Öffnungslinie des Trägerteils und der Haptikschicht können unmittelbar übereinander liegen.
- Der Kern der Erfindung besteht darin, dass die Dekorschicht im Bereich der Öffnungslinie des Trägerteils bzw. der Haptikschicht ungeschwächt ist. Im Vergleich zu herkömmlichen Airbagabdeckungen kann somit der relativ kostenintensive Arbeitsschritt einer Schwächung der Dekorschicht eingespart werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Dekorschicht auch nach mehreren Jahren eine einwandfreie Oberfläche aufweist, d. h. die Gefahr einer Abzeichnung von Öffnungslinien in der Dekorschicht, d. h. die Gefahr von „Einfallstellen" wird vermieden.
- Bei der Dekorschicht kann es sich beispielsweise um eine Schicht aus Naturleder handeln. Untersuchungen haben ergeben, dass bei einer Verwendung einer Dekorschicht aus Naturleder ein definiertes Aufreißen der Dekorschicht nur dann erreicht wird, wenn die Lederschicht nicht zu dick ist. Versuche haben ergeben, dass die Dicke er Naturlederschicht geringer als 0,7 mm sein sollte. Vorzugweise sollte die Dicke der Naturlederschicht im Bereich zwischen 0,35 mm und 0,55 mm liegen.
- Alternativ zu einer Naturlederdekorschicht kann auch eine Dekorschicht aus Kunstleder, PVC, PUR oder anderen Materialen verwendet werden.
- Wie bereits erwähnt kann die Haptikschicht durch ein Gewirk oder ein Flies gebildet sein. Um ein definiertes Aufreißen der Haptikschicht zu erreichen, kann diese entlang ihrer Öffnungslinie geschlitzt sein. Alternativ dazu kann in die Haptikschicht auch ein sogenannter „Aufreißfaden" integriert sein. Unter dem Begriff „Aufreißfaden" wird ein einzelner Faden oder mehrere Fäden verstanden, entlang derer die Haptikschicht bei einer Zugbeanspruchung, wie sie bei der Airbagauslösung auftritt, in definierter Weise aufreißt.
- Im Folgenden wird die Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Airbagabdeckung gemäß dem Stand der Technik; und -
2 eine Airbagabdeckung gemäß der Erfindung. -
1 zeigt eine Airbagabdeckung1 , die im Wesentlichen aus drei Schichten besteht, nämlich einem Trägerteil2 , einer Zwischen- bzw. Haptikschicht3 und einer Dekorschicht4 , welche eine hier nicht näher dargestellte Airbaganordnung5 zum Fahrgastraum6 hin verdeckt. Bei dem Trägerteil2 kann es sich beispielsweise um ein Kunststoffteil handeln, das entlang einer Öffnungslinie7 geschwächt ist. Bei der Airbagauslösung reißt die Airbagabdeckung1 entlang der Öffnungslinie7 in definierter Weise auf. Bei herkömmlichen Airbagabdeckungen sind sowohl das Trägerteil2 , als auch die Zischen- bzw. Haptikschicht3 und teilweise auch die Rückseite der Dekorschicht4 geschwächt. Eine Schwächung wird durch Schlitzen bzw. Perforieren erreicht. Da die Dekorschicht4 relativ dünn ist, bedarf eines erheblichen technischen Aufwands, ihre Rückseite mit engen Fertigungstoleranzen zu schwächen. In jedem Fall muss nämlich vermieden werden, dass sich die Schwächungslinie auf einer Oberfläche8 der Dekorschicht abzeichnet. -
2 zeigt eine Airbagabdeckung1 gemäß der Erfindung, die ebenfalls aus einem Trägerteil2 , einer Zwischen- bzw. Haptikschicht3 und einer Dekorschicht4 besteht. Das Trägerteil2 ist entlang einer Aufreißlinie7 der Airbagabdeckung geschwächt. Bei der Schwächung kann es sich um eine abschnittsweise Perforierung, einen Schnitt, der das Trägerteil2 teilweise oder ganz durchsetzt, o. ä. handeln. Die Haptikschicht3 ist entlang der Öffnungslinie7 ebenfalls geschwächt. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Haptikschicht jedoch nicht geschlitzt oder perforiert. Vielmehr ist in die Haptikschicht3 ein Aufreißfaden9 eingearbeitet, der sich entlang der Öffnungslinie7 erstreckt. Bei der Auslösung des Airbags übt der Airbag auf die Airbagabdeckung eine Druckkraft aus, was dazu führt, dass sich in der Haptikschicht3 eine Zugspannung aufbaut. Der Aufreißfaden9 stellt dabei sicher, dass die Haptikschicht exakt entlang der Öffnungslinie7 reißt. - Ein wesentlicher Unterschied gegenüber dem Stand der Technik besteht darin, dass die Dekorschicht
4 nicht geschwächt ist, insbesondere nicht im Bereich der Öffnungslinie7 um dennoch ein definiertes Aufreißen auch der Dekorschicht entlang der Öffnungslinie7 zu erreichen, ist die Dicke D der Dekorschicht entsprechend abgestimmt. Versuche haben ergeben, dass bei einer Dekorschicht aus Naturleder ein definiertes Aufreißen erreicht wird, wenn die Dicke D kleiner als 0,7 mm beträgt, insbesondere wenn die Dicke D im Bereich zwischen 0,35 mm und 0,55 mm liegt.
Claims (9)
- Fahrzeug mit einem Airbag (
5 ), der von einem Fahrgastraum (6 ) des Fahrzeugs aus gesehen hinter einer Airbagabdeckung (1 ) angeordnet ist, wobei die Airbagabdeckung (1 ) bei einer Auslösung des Airbags (5 ) durch den Airbag (5 ) zum Fahrgastraum (6 ) hin aufgerissen wird und folgende Merkmale aufweist: • ein Trägerteil (2 ), das entlang einer Öffnungslinie (7 ) der Airbagabdeckung (1 ) geschwächt ist, • eine Haptikschicht (3 ), die auf das Trägerteil (2 ) aufgebracht ist, wobei die Haptikschicht (3 ) im Vergleich zu dem Trägerteil (2 ) elastisch ist und ebenfalls entlang einer Öffnungslinie (7 ) der Airbagabdeckung (1 ) geschwächt ist, • eine Dekorschicht (4 ), die auf die Haptikschicht (3 ) aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (4 ) im Bereich der Öffnungslinie (7 ) des Trägerteils (2 ) bzw. der Haptikschicht (3 ) ungeschwächt ist. - Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haptikschicht (
3 ) durch ein Gewirk gebildet ist. - Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haptikschicht (
3 ) durch ein Flies gebildet ist. - Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwächung der Haptikschicht (
3 ) durch mindestens einen in die Haptikschicht (3 ) eingearbeiteten Aufreißfaden realisiert ist, entlang dem die Haptikschicht bei einer Zugbeanspruchung aufreißt. - Fahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haptikschicht entlang ihrer Öffnungslinie (
7 ) geschlitzt ist. - Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht eine Naturlederschicht ist.
- Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht dünner als 0,7 mm ist.
- Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Dekorschicht im Bereich zwischen 0,35 mm bis 0,55 mm liegt.
- Fahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht eine aus einem Kunststoff hergestellte Schicht ist.
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