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Die Erfindung betrifft eine Airbaganordnung für ein Fahrzeug, welche einen in einem Gehäuse angeordneten, mit einem Gasgenerator gekoppelten Airbag umfasst, wobei das Gehäuse eine mit einem Teilabschnitt zumindest einer Trägerstruktur und einer Dekorbeschichtung verschlossene Öffnung aufweist, die bei ausgelöstem Airbag durch dessen Entfaltung freigebbar ist.
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Ein Airbagmodul eines Beifahrerairbagsystems ist üblicherweise unterhalb eines Dekormaterials, beispielsweise Kunststofffolie, Leder oder Lederimitat, angeordnet. Damit das Beifahrerairbagsystem funktioniert, ist eine definierte Öffnungsklappe vorhanden, die sich bei Auslösung des Airbags durch diesen selbst entlang einer definierten Kontur öffnet. Bei nicht sichtbarer Öffnungsklappe handelt es sich in den meisten Fällen um eine Kombination von einem Aufbrechen einer mit Sollbruchstellen versehenen Trägerstruktur und einem Aufreißen des Dekormaterials entlang einer Sollbruchstelle. Die Trägerstruktur wird meistens entweder werkzeugfallend geschwächt dargestellt oder nachdem ein Dekormaterial in einem Kaschierprozess aufgebracht wurde, durch Bearbeitung, beispielsweise mittels Laser, oszillierenden Präzisionsmesser und/oder Ausdünnung geschwächt. Ein bei Beaufschlagung des Airbagmoduls wirkender Druck führt dazu, dass sowohl die Trägerstruktur als auch das Dekormaterial entlang der Schwächungen in Form der Sollbruchstellen aufreißen und/oder aufbrechen. Ein Herstellprozess wird vergleichsweise aufwändig kontrolliert und ist bereits in der Entwicklung sehr kostenintensiv. Bei der Herstellung ist eine Vielzahl von Prozessschritten notwendig, die jeweils Kosten verursachen und sich gegenseitig beeinflussen, das wiederum zu Mehrkosten und zu hohen Qualitätsmaßnahmen führt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Airbaganordnung für ein Fahrzeug anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Airbaganordnung für ein Fahrzeug umfasst einen in einem Gehäuse angeordneten, mit einem Gasgenerator gekoppelten Airbag, wobei das Gehäuse eine mit einem Teilabschnitt zumindest einer Trägerstruktur und einer Dekorbeschichtung verschlossene Öffnung aufweist, die bei ausgelöstem Airbag durch dessen Entfaltung freigebbar ist. Erfindungsgemäß ist zumindest zwischen dem Teilabschnitt der Trägerstruktur und dem Airbag ein Öffnungselement angeordnet, welches eines Sägezahnstruktur aufweist und zum Einschneiden und/oder Aufreißen zumindest der Trägerstruktur und der Dekorbeschichtung beim Entfalten des Airbags vorgesehen ist.
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Durch die Anordnung des Öffnungselementes mit der Sägezahnstruktur, welches als Hilfsmittel zur Freigabe der Öffnung dient, ist es in besonders vorteilhafter Weise nicht erforderlich, die Dekorbeschichtung zu bearbeiten, um eine Schwächung, beispielsweise in Form einer Perforierung, in diese einzubringen.
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Zudem kann dadurch eine zusätzliche Maßnahme zur Sicherstellung der Positionierung von geschwächter Dekorschicht und geschwächter Trägerstruktur entfallen, so dass Kosten und auch Zeit bei der Herstellung der Airbaganordnung vermindert werden können. Prozessschritte bei der Herstellung sind durch die Anordnung des Öffnungselementes vereinfacht, wodurch es wiederum möglich ist, eine Ausschussrate in Bezug auf die Airbaganordnung zu verringern.
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Ein Entwicklungsprozess kann sich durch ein stabiles und übertragbares Konzept in Bezug auf das Öffnungselement und dessen Anordnung wesentlich verkürzen und/oder vereinfachen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch eine Schnittdarstellung einer Airbaganordnung für ein Fahrzeug,
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2 schematisch eine perspektivische Ansicht eines an einem Teilabschnitt einer Trägerstruktur angeordneten Öffnungselementes,
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3 schematisch eine Schnittdarstellung eines vergrößerten Ausschnittes der Airbaganordnung beim Entfalten eines Airbags und
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4 schematisch eine Schnittdarstellung des an dem Teilabschnitt der Trägerstruktur angeordneten Öffnungselementes.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Schnittdarstellung einer Airbaganordnung eines Fahrzeuges. Beispielsweise kann diese Airbaganordnung einem Beifahrer des Fahrzeuges zugeordnet sein, wobei die Airbaganordnung im Bereich eines Handschuhfaches angeordnet ist.
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Die Airbaganordnung umfasst einen mit einem Gasgenerator 1 strömungstechnisch gekoppelten Airbag 2, wobei der Gasgenerator 1 und der Airbag 2 in einem Gehäuse 3 angeordnet sind.
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Das Gehäuse 3 weist eine Öffnung 3.1 auf, die mit einem Teilabschnitt T einer einem Innenraum zugewandten Verkleidung V verschlossen ist. Die Verkleidung V umfasst eine Trägerstruktur 4, eine Schaumschicht 5 mit einem Gewirke und eine Dekorbeschichtung 6, bei der es sich z. B. um eine Folie, Leder oder eine Formhaut handelt.
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Um sicherstellen zu können, dass die Öffnung 3.1 des Gehäuses 3 bei ausgelöstem Airbag 2 durch dessen Entfaltung freigegeben wird, so dass sich der Airbag 2 als Schutzmaßnahme für einen Fahrzeuginsassen außerhalb der Öffnung 3.1 vollständig entfalten kann, ist zwischen dem Airbag 2 und der Trägerstruktur 4 ein Öffnungselement 7 angeordnet.
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Das Öffnungselement 7 ist aus Kunststoff und/oder Metall gebildet und weist Abmessungen auf, die den Abmessungen des die Öffnung 3.1 verschließenden Teilabschnittes T der Verkleidung V entsprechen.
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Die Öffnung 3.1 ist viereckig ausgebildet, so dass der diese verschließende Teilabschnitt T ebenfalls viereckig ausgebildet ist. Zwischen dem Teilabschnitt T der Trägerstruktur 4 und einem direkt angrenzenden Bereich der Verkleidung V sowie an der entsprechenden Seite des Öffnungselementes 7 ist jeweils ein Scharnier 4.1, 7.1 ausgebildet. Dabei ist das zwischen dem Teilabschnitt T der Trägerstruktur 4 und einem direkt angrenzenden Abschnitt der Trägerstruktur 4 angeordnete Scharnier 4.1 sowie das Scharnier 7.1 des Öffnungselementes 7 einteilig ausgebildet.
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Die drei Seiten der Trägerstruktur 4, an denen das Scharnier 4.1 nicht angeordnet ist, weisen lokale Schwächungen S in Form von regelmäßig ausgebildeten Ausformungen als Sollbruchstelle auf.
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Das Öffnungselement 7 ist plattenförmig ausgebildet und weist bis auf die Seite, an welcher das Scharnier 7.1 ausgebildet ist, randseitig umlaufend eine Sägezahnstruktur 7.2 auf, wobei die Sägezahnstruktur 7.2 im Bereich der lokalen Schwächungen S der Trägerstruktur 4 angeordnet sind, wie in 2 näher gezeigt ist. Alternativ oder zusätzlich zu der Sägezahnstruktur 7.2 kann das Öffnungselement 7 auch eine andere Struktur mit Spitzen und/oder Schneidflächen aufweisen.
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Im Detail zeigt die 2 eine perspektivische Ansicht der Trägerstruktur 4 mit dem Öffnungselement 7, wobei jeweils ein Sägezahn der Sägezahnstruktur 7.2 in einer die Schwächung S bildenden Ausformung angeordnet ist. Dabei entspricht die Anzahl der Sägezähne des Öffnungselementes 7 der Anzahl der Ausformungen als lokale Schwächung S in der Trägerstruktur 4.
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In 3 ist eine Schnittdarstellung eines Ausschnittes der Airbaganordnung gezeigt, wobei der Airbag 2 ausgelöst und teilweise entfaltet ist.
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Bei Auslösen des Airbags 2 wird der Gasgenerator 1 angesteuert und setzt ein Gas frei, welches in den Airbag 2 einströmt. Dieser wird also mit dem Gas beaufschlagt, wodurch sich der Airbag 2 entfaltet. Durch die Entfaltung drückt der Airbag 2 gegen das Öffnungselement 7, welches wiederum gegen die Trägerstruktur 4 und somit gegen den Teilabschnitt T der Verkleidung V drückt.
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Die Sägezahnstruktur 7.2 schneidet den Teilabschnitt T der Trägerstruktur 4 umlaufend im Bereich der lokalen Schwächungen S ein, so dass der Teilabschnitt T der Trägerstruktur 4 bis auf das Scharnier 4.1 von dem unmittelbar angrenzenden Abschnitt der Verkleidung V gelöst ist.
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Durch die weitere Entfaltung des Airbags 2 wird das Öffnungselement 7 mit der Trägerstruktur 4 nach oben gedrückt, so dass die Sägezahnstruktur 7.2 sowohl in die Schaumschicht 5 mit dem Gewirke als auch die Dekorbeschichtung 6 einschneidet und diese aufgrund der wirkenden Entfaltungskraft des Airbags 2 aufreißen.
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Das Öffnungselement 7 durchdringt eine Verbindung zwischen der Trägerstruktur 4 des Teilabschnittes T und dem unmittelbar angrenzenden Abschnitt der Trägerstruktur 4 an definierten Stellen, d. h. im Bereich der lokalen Schwächungen S und durchdringt anschließend die Schaumschicht 5 mit dem Gewirke und die Dekorbeschichtung 6.
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Der Teilabschnitt T der Verkleidung V schwenkt auf, wobei die Trägerstruktur 4 und das Öffnungselement 7 in 4 im aufgeschwenkten Zustand in einer Schnittdarstellung gezeigt sind.
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Dabei ist das Öffnungselement 7 derart mit dem Teilabschnitt T der Verkleidung V gekoppelt, dass sich das Öffnungselement 7 beim Aufschwenken des Teilabschnittes T relativ zu demselben verschiebt. Dadurch kann das Risiko von Schnittverletzungen durch die Sägezähne der Sägezahnstruktur 7.2 des Öffnungselementes 7 für den Fahrzeuginsassen zumindest verringert werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann eine Hubbewegung des Öffnungselementes 7 mittels einer Klappenmechanik begrenzt werden, um das Verletzungsrisiko zumindest zu mindern.
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Durch die Anordnung des Öffnungselementes 7 ist es nicht erforderlich, die Schaumschicht 5 mit dem Gewirke und die Dekorbeschichtung 6 an vorgegebenen Stellen zu schwächen, die bei Entfaltung des Airbags 2 aufreißen. Somit ist eine Herstellung der Airbaganordnung im Vergleich kostengünstiger.
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Zudem ist ein Öffnungsmechanismus der Airbaganordnung durch die Anordnung des Öffnungselementes 7 nicht sichtbar.