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Die
Erfindung betrifft eine Instrumententafel für ein Kraftfahrzeug
sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Instrumententafel für
ein Kraftfahrzeug.
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In
Fahrzeugen aller Klassen finden heutzutage aktive und passive Sicherheitseinrichtungen
Verwendung, um Passagiere im Falle eines Aufpralls des Fahrzeugs
auf ein Hindernis vor schwerwiegenden Verletzungen zu schützen.
Neben passiven Sicherheitseinrichtungen, die durch Deformation von Fahrzeugelementen
gezielt Energie abbauen, finden aktive Sicherheitseinrichtungen,
insbesondere in Form von Airbags im Fahrzeuginnenraum Verwendung.
Dabei kommen überwiegend Airbags im Frontbereich der Instrumententafel
in Form von Fahrer- und Beifahrerairbags zum Einsatz.
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Beim
Auslösen von zum Beispiel Beifahrerairbags entfalten sich
diese durch extra dafür vorgesehene Öffnungen,
die im Normalbetrieb mittels einer Klappe verdeckt sind. Aus Designgründen
werden die besagten Klappen oft unsichtbar gestaltet, was mit einem
erheblichen Entwicklungsaufwand und hohen Kosten verbunden ist.
Außerdem bringt eine solche Airbagklappe eine gewisse Masse
mit sich, die jedoch auf eine sehr hohe Geschwindigkeit während
der Airbagentfaltung beschleunigbar ist. Dies macht eine Anordnung
zum Beispiel eines Beifahrerairbags nahe an der Windschutzscheibe
problematisch, da diese Windschutzscheibe während der Entfaltung
des Airbags aufgrund z. B. einer stark beschleunigten Airbagklappe
brechen kann. Zum Aufreißen der Schwächungskontur
der besagten Airbagklappe wird außerdem eine hohe Kraft
benötigt, was in Kombination mit der Masse der Klappe zu
hohen Reaktionskräften in der Airbagmodulhalterung führt
und hohe Festigkeitsanforderungen an entsprechende Trägerstrukturen
stellt.
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Um
diese Probleme insbesondere für Beifahrerairbags zu umgehen,
wird in der Zwischenzeit dazu übergangen, existierende Öffnungen
im Fahrzeug dazu verwenden, Airbags in diesen Öffnungen unterzubringen,
um somit den Einbau von Airbagklappen überflüssig
zu machen. Eine der besagten Öffnungen ist die so genannte
Defrostdüse im vorderen Bereich der Instrumententafel,
welche dazu dient, das Beschlagen von Windschutzscheiben von Kraftfahrzeugen
zu verhindern. Beispielsweise offenbart die
DE 10 2004 054 115 A1 eine
verdeckte Airbagvorrichtung für einen Insassensitz eines
Fahrzeugs, mit einem Gasgenerator, der an einer Unterseite einer
Instrumententafel des Fahrzeugs angeordnet ist und einem Airbag,
welcher derart konfiguriert ist, dass er durch ein Gas aufblasbar
ist, wobei der Airbag innerhalb eines Entfrosterluftkanals montiert
ist, der unter einer Frontscheibe des Fahrzeugs angeordnet ist.
Eine ähnliche solche Vorrichtung in Form einer Instrumententafel
für ein Kraftfahrzeug mit einer in einer Lüftungsanordnung
integrierten Airbageinrichtung ist aus der
DE 202 17 646 U1 bekannt.
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Der
Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine
verbesserte Instrumententafel für ein Kraftfahrzeug sowie
ein verbessertes Verfahren zur Montage einer Instrumententafel für
ein Kraftfahrzeug zu schaffen.
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Die
der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden jeweils mit den
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den
abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird
eine Instrumententafel für ein Kraftfahrzeug mit einem
Instrumententafel-Träger und einem an dem Instrumententafel-Träger
ausgebildeten Lüftungskanal geschaffen, wobei der Lüftungskanal
eine Öffnung aufweist, wobei die Öffnung eine
Abdeckung aufweist, wobei die Abdeckung an dem Instrumententafel-Träger
ausgebildet ist. Ferner umfasst die Instrumententafel eine an der Abdeckung
ausgebildete Lufteinlassöffnung, einen Airbag, wobei der
Lüftungskanal einen Schusskanal für den Airbag
und die Öffnung eine Austrittsöffnung für
den Airbag bilden, wobei die Abdeckung durch den austretenden Gassack
von der Öffnung wegschwenkbar ist und wobei eine erste
Seite der Abdeckung mit dem Instrumententafel-Träger verbunden ist.
Dabei ist eine der ersten Seite gegenüberliegende zweite
Seite der Abdeckung lose an einen Rand der Öffnung angrenzend.
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Die
erfindungsgemäße Instrumententafel hat den Vorteil,
dass ein sich entfaltender Airbag in einfacher Weise durch die Öffnung
hindurch in den Fahrzeuginnenraum hin entfalten kann, ohne dass
zu einer solchen Entfaltung übermäßig
hohe Kräfte notwendig sind. Die Abdeckung wird durch den
sich entfaltenden Airbag lediglich von der Öffnung weggedrückt,
vorzugsweise weggebogen. Dadurch, dass die zweite Seite der Abdeckung
lose an den Rand der Öffnung angrenzt, müssen
hierfür vergleichsweise geringe Airbagkräfte für
ein solches Wegdrücken der Abdeckung von der Öffnung
wirken, wohingegen im Stand der Technik durch das Abreißen
der besagten Abdeckung an Sollbruchstellen diese Kräfte
wesentlich höher sein müssen. Loses Angrenzen
der Abdeckung an den Rand der Öffnung bedeutet im vorliegenden
Fall, dass zwischen der Abdeckung und dem Rand der Öffnung
keine einstückige Verbindung vorherrscht. Durch die geringeren
Beschleunigungskräfte des Airbags bzw. der durch den Airbag
bewegten Abdeckung wird die Bruchgefahr, zum Beispiel einer Windschutzscheibe,
erheblich reduziert. Außerdem ermöglicht das Vermeiden
von Aufrisslinien an der Abdeckung, zum Beispiel in Form von Sollbruchstellen,
das reversible Auslegen der Instrumententafel. Dies bedeutet, dass
nach einem Auslösen des Airbags nicht die komplette Instrumententafel
ausgewechselt werden muss, sondern lediglich ein neuer Airbag in
die Instrumententafel eingesetzt werden muss.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist die Abdeckung aus
einem flexiblen und/oder elastischen Material ausgebildet. Dies
ermöglicht ein einfaches Hindurchtreten des Airbags durch
die Öffnung durch ein Wegdrücken der besagten
Abdeckung. Außerdem ermöglicht es insbesondere
ein elastisches Material, wie bereits erwähnt, die Instrumententafel nach
einem Auslösen des Airbags wiederzuverwenden, da die Abdeckung
reversibel in ihre ursprüngliche Funktionsposition rückbewegbar
ist.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei
dem Lüftungskanal um eine Defrostdüse. Denkbar
ist jedoch auch hier die Verwendung von anderen Lüftungskanälen,
zum Beispiel Lüftungskanäle, welche im seitlich
vorderen Bereich von Kraftfahrzeugen angeordnet sind.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist die Abdeckung in
Richtung der Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs wegschwenkbar.
Dies ermöglicht eine optimale Steuerung der Entfaltungsrichtung des
Airbags zum Schutz von Passagieren.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist die Luftaustrittsöffnung
durch lamellenförmige Aussparungen der Abdeckung ausgebildet.
Dadurch kann eine einfache Richtungssteuerung des zum Beispiel durch
die Defrostdüse ausströmenden Luftstroms auf die
Windschutzscheibe realisiert werden.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist die Abdeckung durch
eine hinterschäumte Dekorschicht ausgebildet. Ferner umfasst
die Instrumententafel eine Verstärkung, wobei die Verstärkung
zwischen der Hinterschäumung und dem Instrumententafel-Träger
oder zwischen der Hinterschäumung und der Dekorschicht
ausgebildet ist. Dabei handelt es sich bei der Verstärkung
um eine Kunststoffverstärkung oder eine Textilstoffverstärkung.
Durch die Verwendung der drei Schichten Verstärkung, Hinterschäumung
und Dekor ist es möglich, die Abdeckung flexibel, elastisch
und dennoch mechanisch stabil zu gestalten. Durch die Verwendung
der Verstärkung in Form von zum Bei spiel einem Textilvlies
ist gewährleistet, dass sich durch die hohen Beschleunigungskräfte
beim Auslösen des Airbags keine Partikel von der Abdeckung
lösen können, wodurch ein erhebliches Verletzungsrisiko
für Passagiere im Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs
bestehen würde. Außerdem werden durch die Verwendung
eines Vlieses Klappergeräusche vermieden.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist die Abdeckung im
Bereich der ersten Seite der Abdeckung an dem Instrumententafel-Träger
fixiert. Dabei ist die Abdeckung vorzugsweise durch eine Schiene
fixiert, wobei die Schiene aus Metall oder Kunststoff ausgebildet
ist. Die Schiene ist dabei zwischen der Verstärkung und
der Hinterschäumung angeordnet. Durch die Verwendung einer
Schiene ist gewährleistet, dass die Abdeckung in stabiler
und nicht loslösbarer Weise an dem Instrumententafel-Träger
fixiert ist. Beim Auslösen des Airbags bleibt die Abdeckung
fest mit dem Instrumententafel-Träger verbunden, wodurch
gewährleistet ist, dass die einzige Bewegungsmöglichkeit
der Abdeckung eine Wegschwenkung der zweiten Seite der Abdeckung
ist. Die Hinterschäumung hat dabei den Effekt, dass eventuelle
Abdrücke auf der Sichtseite der Dekorschicht, welche aus
dem Vorhandensein der Schiene resultieren, überdeckt werden.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist der Gassack des
Airbags zur Öffnung hin geneigt an dem Lüftungskanal
angeordnet. Dies ermöglicht eine optimale Entfaltung des
Airbags beim Auslösen durch die Öffnung des Lüftungskanals.
Der Airbag kann sich geradlinig entfalten und muss nicht zuerst durch
Umlenkung an verschiedenen Stellen des Lüftungskanals seine
Entfaltungsrichtung finden. Dadurch werden die auftretenden Kräfte
minimiert und der als Schusskanal dienende Lüftungskanal
kann dementsprechend mechanisch geringer dimensioniert ausgelegt
werden. Dies bedeutet eine Kostenersparnis bei der Herstellung des
besagten Lüftungskanals.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist die Hinterschäumung
und/oder die Dekorschicht der Abdeckung einstückig mit
einer Instrumententafel-Träger-Hinterschäumung
und/oder einer Instrumententafel-Träger-Dekorschicht ausgebildet.
Dadurch ist gewährleistet, dass bei einer Aufsicht auf die
erfindungsgemäße Instrumententafel ein optisch sauberer
Eindruck entsteht, ohne in dem Lüftungskanal offensichtlich
eine Airbagvorrichtung zu vermuten.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist die zweite Seite
der Abdeckung an den Rand der Öffnung beabstandet angrenzend.
Es ist jedoch auch möglich, dass die besagte zweite Seite
der Abdeckung auf dem Rand der Öffnung aufliegt. Gewährleistet
sein muss jedoch, dass im Falle des Auslösens des Airbags
keine mechanische Verbindung zwischen der zweiten Seite der Abdeckung
und dem Rand der Öffnung besteht, wodurch die zur Wegbewegung
der Abdeckung von dem Rand der Öffnung notwendigen Kräfte
minimiert werden können.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer Instrumententafel für ein Kraftfahrzeug mit einem
Instrumententafel-Träger, einem an dem Instrumententafel-Träger
ausgebildeten Lüftungskanal, wobei der Lüftungskanal
eine Öffnung aufweist, wobei die Öffnung eine
Abdeckung aufweist, und wobei die Abdeckung an dem Instrumententafel-Träger
ausgebildet ist. Ferner umfasst die Instrumententafel eine an der
Abdeckung ausgebildete Luftaustrittsöffnung, einen Airbag,
wobei der Lüftungskanal einen Schusskanal für den
Airbag und die Öffnung einen Austrittskanal für den
Airbag bilden, wobei die Abdeckung durch den austretenden Gassack
von der Öffnung wegschwenkbar ist und wobei eine erste
Seite der Abdeckung mit dem Instrumententafel-Träger verbunden ist.
Außerdem grenzt eine der ersten Seite gegenüberliegende
zweite Seite der Abdeckung lose an einen Rand der Öffnung
an. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
einer Instrumententafel umfasst die Schritte des Bereitstellens
des Instrumententafel-Trägers, dem teilweise Entfernen
von Material des Instrumententafel-Trägers zur Bildung der
Luftaustrittsöffnung, des Aufbringens einer Verstärkung
auf dem Instrumententafel-Träger, der Fixierung der Verstärkung
an dem Instrumententafel-Träger, dem Hinterschäumen
der fixierten Verstärkung, dem Aufbringen einer Dekorschicht
auf die Hinterschäumung, wobei die Hinterschäumung
und die Dekorschicht die Abdeckung bilden, dem Anbringen des Lüftungskanals
sowie der Montage des Airbagmoduls.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Entfernung
des Materials durch Stanzen. Außerdem handelt es sich bei
der Verstärkung um eine Kunststoffverstärkung
oder eine Textilstoffverstärkung.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung wird die Abdeckung
im Bereich der ersten Seite der Abdeckung an dem Instrumententafel-Träger
fixiert.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist die Fixierung der
Verstärkung durch eine Schiene realisiert, wobei die Schiene
aus Metall oder Kunststoff ausgebildet ist.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist die Schiene zwischen
der Verstärkung und der Hinterschäumung angeordnet.
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Es
sei angemerkt, dass der besagte Herstellungsprozess vorzugsweise
so erfolgt, dass ein Betrachter der erfindungsgemäßen
Instrumententafel die zur Herstellung der Abdeckung verwendeten mehrschichtigen
Materialien als solche nicht erkennt. Insbesondere bei der Verwendung
von lamellenförmigen Aussparungen der Abdeckung bedeutet
dies, dass die besagten Lamellen selbst nicht mehrschichtig aufgebaut
sind und lediglich aus Dekormaterial wie PVC, TPU, TPO usw. bestehen.
Die Fertigung solcher Geometrien ist im Slush-, Gießhaut-
oder Sprühhautverfahren möglich.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1:
eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Instrumententafel;
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2:
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Instrumententafel;
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3:
eine erfindungsgemäße Instrumententafel in einer
Ansicht von oben;
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4:
ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung einer Instrumententafel.
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Im
Folgenden sind einander gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet.
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Die 1 zeigt
eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Instrumententafel 100.
Die Instrumententafel 100 umfasst einen Instrumententafel-Träger 102 sowie
einen an dem Instrumententafel-Träger 102 ausgebildeten
Lüftungskanal 106. Der Lüftungskanal 106 weist
eine Öffnung auf, wobei die Öffnung eine Abdeckung 108 aufweist,
wobei die Abdeckung an dem Instrumententafel-Träger 102 ausgebildet
ist. Die Abdeckung ist an einer ersten Seite 116 mit dem
Instrumententafel-Träger 102 verbunden und grenzt
an einer Seite 118, welche der ersten Seite 116 gegenüberliegt,
lose an den Rand der Öffnung an. An der Abdeckung 108 ist
eine Luftaustrittsöffnung 110 ausgebildet, welche
dazu dient, den Lüftungskanal 106 durchströmende
Luft auf die Windschutzscheibe 104 zu leiten.
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Ferner
umfasst die Instrumententafel 100 einen Airbag 114,
wobei der Lüftungskanal 106 einen Schusskanal
für den Airbag bildet. Die Abdeckung 108 ist als
Austrittsöffnung für den Airbag bei dessen Auslösung
vorgesehen. Dabei ist die besagte Abdeckung 108 von der Öffnung
wegschwenkbar, da die Abdeckung 108 lediglich an der ersten
Seite 116 an dem Instrumententafel-Träger fixiert
ist. Ferner umfasst die Instrumententafel 100 eine Schutzfolie 112, welche
den Airbag in nicht ausgelöstem Zustand vom Lüftungskanal 106 trennt.
Sinn der Schutzfolie 112 ist, einerseits die Strömung
im Luftkanal 106 durch den gefalteten Gassack des Airbags
nicht zu beeinflussen und andererseits, um den Airbag vor klimatischen
Einflüssen oder sich im Lüftungskanal 106 bildendes
Kondenswasser zu schützen.
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Um
eine störungsfreie Entfaltung des Airbags in dem engen
Raum zwischen der Windschutzscheibe 104 und der Instrumententafel 100 zu
ermöglichen, ist der Airbag 114 geneigt unterhalb
des Lüftungskanals 106 montiert. Dadurch kann
sich der Airbag 114 bei Auslösung frei in die
Richtung 122 bewegen, währenddessen durch die
Kräfte des sich entfaltenden Airbags die Abdeckung 108 in
Richtung 120 in Richtung der Windschutzscheibe 104 wegbewegt
wird.
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Die 2 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Instrumententafel 100. Deutlich sichtbar ist hier der Lüftungskanal 106,
welcher mit seinen Seitenwänden 200 an dem Instrumententafel-Träger 102 zum
Beispiel durch Vibrationsschweißen befestigt wurde. Ebenso
deutlich sichtbar ist die Schutzfolie 112, unterhalb derer
sich der Airbag (hier nicht gezeigt) angeordnet befindet. Im Normalbetrieb
strömt den Lüftungskanal 106 durchfließende
Luft durch die Luftaustrittsöffnungen 110 aus,
welche durch die lamellenförmigen Luftleitelemente 210 gebildet
werden. Wird nun der Airbag ausgelöst, entfaltet sich dieser
vorzugsweise in einer geneigter Richtung in Richtung 212 des
Fahrzeuginsassen. Durch die durch den Gassack des Airbagmoduls 114 auf
die Abdeckung 108 wirkenden Kräfte wird die Abdeckung 108 in
die Richtung 120 geschwenkt.
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Um
nun eine hohe Festigkeit der Abdeckung 108 im Normalbetrieb
und eine hohe Flexibilität und/oder Elastizität
der Abdeckung 108 bei Auslösen des Airbagmoduls
zu gewährleisten, ist die Abdeckung 108 mehrschichtig
aufgebaut. Diese Schichten umfassen eine Verstärkung 202,
eine Hinterschäumung 204 und ein Dekor 206.
Die Verstärkung 202 ist dabei vorzugsweise aus
einem Textilstoff ausgebildet, welcher dazu dient, Partikelflug
oder ein Abreißen von Teilen der Abdeckung 108 bei
Auslösung des Airbags zu verhindern. Um eine Schwenkbewegung
der Abdeckung 108 bei Auslösen des Airbags in die
Richtung 120 zu ermöglichen, ist die Abdeckung 108 im
Bereich der ersten Seite 116 an dem Instrumententafel-Träger 102 fixiert.
Die Fixierung ist dabei vorzugsweise durch eine hier nicht gezeigte
Schiene realisiert, wobei die Schiene die Verstärkung 202 mit dem
Instrumententafel-Träger 102 fest verbindet. Vorteilhaft
ist nun, dass durch die Hinterschäumung 204 etwaige
Abdrücke durch die Schiene auf der Sichtseite des Dekors 206 kaschiert
und vermieden werden können.
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Die 3 zeigt
eine erfindungsgemäße Instrumententafel 100 in
einer Ansicht von oben. Deutlich sichtbar ist hier die lamellenartige
Struktur der Luftaustrittsöffnung 110, welche
durch die Luftleitelemente 210 gebildet wird. Entscheidend
ist, dass die Abdeckung 108 auf der ersten Seite 116 am
Instrumententafel-Träger 102 fest fixiert ist.
Hingegen grenzt die Abdeckung 108 an ihrer der ersten Seite 116 gegenüberliegenden
zweiten Seite 118 lediglich lose an den Rand 216 der Öffnung 214 an.
Dabei ist vorzugsweise die zweite Seite 118 der Abdeckung 108 in
Form eines Spaltes 300 an den Rand 216 der Öffnung 214 angrenzend.
Es ist jedoch auch möglich, dass die Luftleitelemente 210 in
direkter Berührung mit dem Rand 216 stehen, indem
zum Beispiel die besagten Luftleitelemente 210 auf dem
Rand 216 aufliegen. Allerdings hat ein berührungsloses
Angrenzen der Luftleitelemente 210 an den Rand 216 wie
in der 3 gezeigt den Vorteil, dass Klappergeräusche
durch Aufschlagen der Luftleitelemente 210 auf den Rand 216 vermieden
werden können.
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Ebenfalls
in der 3 gezeigt ist eine Folie 302, welche
dazu dient, den bei der Herstellung der Instrumententafel 100 verwendeten
Schaum räumlich so zu begrenzen, dass die Luftaustrittsöffnung des
Instrumententafel-Trägers beim Hinterschäumen freigehalten
wird. Der Zweck dessen ist in der 4 näher
erläutert.
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Die 4 zeigt
ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Instrumententafel.
In Schritt 400 erfolgt das Bereitstellen eines Instrumententafel-Trägers.
In Schritt 402 erfolgt das zumindest teilweise Entfernen
von Material des Instumententafel-Trägers zur Bildung der
Luftaustrittsöffnung In Schritt 404 erfolgt das
Aufbringen einer Verstärkung auf den Instrumententafel-Träger,
zum Beispiel einer Verstärkung in Form einer Kunststoffverstärkung
oder einer Textilstoffverstärkung. Die Verstärkung
wird in Schritt 406 zum Beispiel durch eine Metallschiene
an dem Instrumententafel-Träger fest fixiert.
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Die
Luftaustrittsöffnung des Instrumententafel-Trägers
muss freigehalten werden, da sonst Teile des Instrumententafel-Trägers
unter den Lamellen vorhanden sein werden, welche die Luftaustrittsöffnung
abdecken sollen, was somit deren Steifigkeit erhöhen würde.
Damit somit während des nun folgenden Hinterschäumungsprozess
kein Schaum aus dieser Öffnung austritt, muss diese in
Schritt 408 mit einer Schutzabdeckung versehen, z. B. mit
einer Folie abgeklebt werden. Diese Folie kann auch in einem Arbeitsschritt
vor dem Schäumen zusammen mit der Textilverstärkung
auf dem Träger aufgebracht werden. Zum Befestigen kann
Sprühkleber verwendet werden, welcher auf einem Bereich
aufgebracht wird, der groß genug ist um die Textilverstärkung
auch damit befestigen zu können. Damit wird ein Aufschwimmen
des Gewirkes während des Schäumens vermieden.
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Die
Verstärkung und die Metallschiene werden daraufhin in Schritt 410 hinterschäumt.
In Schritt 412 wird eine Dekorschicht auf die Hinterschäumung aufgebracht,
um somit einen sauberen optischen Eindruck der Instrumententafel
zu erhalten. Durch die Hinterschäumung und die Dekorschicht
wird so eine Abdeckung gebildet.
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Es
sei jedoch angemerkt, dass das Hinterschäumen und das Aufbringen
der Dekorschicht vorzugsweise in einem Schritt erfolgt: Die Dekor-Haut wird
in einer Werkzeughälfte eingelegt und mittels Vakuum an
dieser befestigt, der Instrumententafel-Träger wird in
einer gegenstückigen Werkzeughälfte befestigt.
Daraufhin wird Schaum ins Werkzeug eingegossen und die Form wird
geschlossen. Der Schaum füllt daraufhin den freien Raum
zwischen Haut und Träger aus und die Haut wird somit hinterschäumt.
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In
Schritt 414 erfolgt schließlich das Anbringen
des Lüftungskanals, zum Beispiel durch ein Reibschweißverfahren.
In einem letzten Schritt 416 erfolgt schließlich
die Montage des Airbagmoduls, wobei zwischen dem Schritt 414 und
dem Schritt 416 zusätzlich noch ein Schritt zur
Befestigung einer dünnen Kunststofffolie an dem Lüftungskanal
zur räumlichen Abtrennung des Airbagmoduls von dem Lüftungskanal
vorgenommen werden kann.
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- 100
- Instrumententafel
- 102
- Instrumententafel-Träger
- 104
- Fensterscheibe
- 106
- Lüftungskanal
- 108
- Abdeckung
- 110
- Luftaustrittsöffnung
- 112
- Schutzfolie
- 114
- Airbagmodul
- 116
- erste
Seite
- 118
- zweite
Seite
- 120
- Richtung
- 122
- Richtung
- 200
- Seitenwand
- 202
- Verstärkung
- 204
- Hinterschäumung
- 206
- Dekor
- 210
- Luftleitelement
- 212
- Richtung
- 214
- Öffnung
- 216
- Rand
- 300
- Spalt
- 302
- Folie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004054115
A1 [0004]
- - DE 20217646 U1 [0004]