DE102007019394A1 - Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Instrumententafel (100) für ein Kraftfahrzeug mit - einem Instrumententafel-Träger (102), - einem an dem Instrumententafel-Träger (102) ausgebildeten Lüftungskanal (106), wobei der Lüftungskanal (106) eine Öffnung (214) aufweist, wobei die Öffnung (214) eine Abdeckung (108) aufweist, wobei die Abdeckung (108) an dem Instrumententafel-Träger (102) ausgebildet ist, - einer an der Abdeckung (108) ausgebildeten Luftaustrittsöffnung (110), - einem Airbag, wobei der Lüftungskanal (106) einen Schusskanal für den Airbag (114) und die Öffnung (214) eine Austrittsöffnung für den Airbag (114) bilden, wobei die Abdeckung (108) durch den austretenden Gassack von der Öffnung (214) wegschwenkbar ist, wobei eine erste Seite (116) der Abdeckung (108) mit dem Instrumententafel-Träger (102) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine der ersten Seite gegenüberliegende zweite Seite (118) der Abdeckung (108) lose an einen Rand (216) der Öffnung (214) angrenzt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Instrumententafel für ein Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Instrumententafel für ein Kraftfahrzeug.
  • In Fahrzeugen aller Klassen finden heutzutage aktive und passive Sicherheitseinrichtungen Verwendung, um Passagiere im Falle eines Aufpralls des Fahrzeugs auf ein Hindernis vor schwerwiegenden Verletzungen zu schützen. Neben passiven Sicherheitseinrichtungen, die durch Deformation von Fahrzeugelementen gezielt Energie abbauen, finden aktive Sicherheitseinrichtungen, insbesondere in Form von Airbags im Fahrzeuginnenraum Verwendung. Dabei kommen überwiegend Airbags im Frontbereich der Instrumententafel in Form von Fahrer- und Beifahrerairbags zum Einsatz.
  • Beim Auslösen von zum Beispiel Beifahrerairbags entfalten sich diese durch extra dafür vorgesehene Öffnungen, die im Normalbetrieb mittels einer Klappe verdeckt sind. Aus Designgründen werden die besagten Klappen oft unsichtbar gestaltet, was mit einem erheblichen Entwicklungsaufwand und hohen Kosten verbunden ist. Außerdem bringt eine solche Airbagklappe eine gewisse Masse mit sich, die jedoch auf eine sehr hohe Geschwindigkeit während der Airbagentfaltung beschleunigbar ist. Dies macht eine Anordnung zum Beispiel eines Beifahrerairbags nahe an der Windschutzscheibe problematisch, da diese Windschutzscheibe während der Entfaltung des Airbags aufgrund z. B. einer stark beschleunigten Airbagklappe brechen kann. Zum Aufreißen der Schwächungskontur der besagten Airbagklappe wird außerdem eine hohe Kraft benötigt, was in Kombination mit der Masse der Klappe zu hohen Reaktionskräften in der Airbagmodulhalterung führt und hohe Festigkeitsanforderungen an entsprechende Trägerstrukturen stellt.
  • Um diese Probleme insbesondere für Beifahrerairbags zu umgehen, wird in der Zwischenzeit dazu übergangen, existierende Öffnungen im Fahrzeug dazu verwenden, Airbags in diesen Öffnungen unterzubringen, um somit den Einbau von Airbagklappen überflüssig zu machen. Eine der besagten Öffnungen ist die so genannte Defrostdüse im vorderen Bereich der Instrumententafel, welche dazu dient, das Beschlagen von Windschutzscheiben von Kraftfahrzeugen zu verhindern. Beispielsweise offenbart die DE 10 2004 054 115 A1 eine verdeckte Airbagvorrichtung für einen Insassensitz eines Fahrzeugs, mit einem Gasgenerator, der an einer Unterseite einer Instrumententafel des Fahrzeugs angeordnet ist und einem Airbag, welcher derart konfiguriert ist, dass er durch ein Gas aufblasbar ist, wobei der Airbag innerhalb eines Entfrosterluftkanals montiert ist, der unter einer Frontscheibe des Fahrzeugs angeordnet ist. Eine ähnliche solche Vorrichtung in Form einer Instrumententafel für ein Kraftfahrzeug mit einer in einer Lüftungsanordnung integrierten Airbageinrichtung ist aus der DE 202 17 646 U1 bekannt.
  • Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Instrumententafel für ein Kraftfahrzeug sowie ein verbessertes Verfahren zur Montage einer Instrumententafel für ein Kraftfahrzeug zu schaffen.
  • Die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden jeweils mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
  • Erfindungsgemäß wird eine Instrumententafel für ein Kraftfahrzeug mit einem Instrumententafel-Träger und einem an dem Instrumententafel-Träger ausgebildeten Lüftungskanal geschaffen, wobei der Lüftungskanal eine Öffnung aufweist, wobei die Öffnung eine Abdeckung aufweist, wobei die Abdeckung an dem Instrumententafel-Träger ausgebildet ist. Ferner umfasst die Instrumententafel eine an der Abdeckung ausgebildete Lufteinlassöffnung, einen Airbag, wobei der Lüftungskanal einen Schusskanal für den Airbag und die Öffnung eine Austrittsöffnung für den Airbag bilden, wobei die Abdeckung durch den austretenden Gassack von der Öffnung wegschwenkbar ist und wobei eine erste Seite der Abdeckung mit dem Instrumententafel-Träger verbunden ist. Dabei ist eine der ersten Seite gegenüberliegende zweite Seite der Abdeckung lose an einen Rand der Öffnung angrenzend.
  • Die erfindungsgemäße Instrumententafel hat den Vorteil, dass ein sich entfaltender Airbag in einfacher Weise durch die Öffnung hindurch in den Fahrzeuginnenraum hin entfalten kann, ohne dass zu einer solchen Entfaltung übermäßig hohe Kräfte notwendig sind. Die Abdeckung wird durch den sich entfaltenden Airbag lediglich von der Öffnung weggedrückt, vorzugsweise weggebogen. Dadurch, dass die zweite Seite der Abdeckung lose an den Rand der Öffnung angrenzt, müssen hierfür vergleichsweise geringe Airbagkräfte für ein solches Wegdrücken der Abdeckung von der Öffnung wirken, wohingegen im Stand der Technik durch das Abreißen der besagten Abdeckung an Sollbruchstellen diese Kräfte wesentlich höher sein müssen. Loses Angrenzen der Abdeckung an den Rand der Öffnung bedeutet im vorliegenden Fall, dass zwischen der Abdeckung und dem Rand der Öffnung keine einstückige Verbindung vorherrscht. Durch die geringeren Beschleunigungskräfte des Airbags bzw. der durch den Airbag bewegten Abdeckung wird die Bruchgefahr, zum Beispiel einer Windschutzscheibe, erheblich reduziert. Außerdem ermöglicht das Vermeiden von Aufrisslinien an der Abdeckung, zum Beispiel in Form von Sollbruchstellen, das reversible Auslegen der Instrumententafel. Dies bedeutet, dass nach einem Auslösen des Airbags nicht die komplette Instrumententafel ausgewechselt werden muss, sondern lediglich ein neuer Airbag in die Instrumententafel eingesetzt werden muss.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Abdeckung aus einem flexiblen und/oder elastischen Material ausgebildet. Dies ermöglicht ein einfaches Hindurchtreten des Airbags durch die Öffnung durch ein Wegdrücken der besagten Abdeckung. Außerdem ermöglicht es insbesondere ein elastisches Material, wie bereits erwähnt, die Instrumententafel nach einem Auslösen des Airbags wiederzuverwenden, da die Abdeckung reversibel in ihre ursprüngliche Funktionsposition rückbewegbar ist.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Lüftungskanal um eine Defrostdüse. Denkbar ist jedoch auch hier die Verwendung von anderen Lüftungskanälen, zum Beispiel Lüftungskanäle, welche im seitlich vorderen Bereich von Kraftfahrzeugen angeordnet sind.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Abdeckung in Richtung der Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs wegschwenkbar. Dies ermöglicht eine optimale Steuerung der Entfaltungsrichtung des Airbags zum Schutz von Passagieren.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Luftaustrittsöffnung durch lamellenförmige Aussparungen der Abdeckung ausgebildet. Dadurch kann eine einfache Richtungssteuerung des zum Beispiel durch die Defrostdüse ausströmenden Luftstroms auf die Windschutzscheibe realisiert werden.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Abdeckung durch eine hinterschäumte Dekorschicht ausgebildet. Ferner umfasst die Instrumententafel eine Verstärkung, wobei die Verstärkung zwischen der Hinterschäumung und dem Instrumententafel-Träger oder zwischen der Hinterschäumung und der Dekorschicht ausgebildet ist. Dabei handelt es sich bei der Verstärkung um eine Kunststoffverstärkung oder eine Textilstoffverstärkung. Durch die Verwendung der drei Schichten Verstärkung, Hinterschäumung und Dekor ist es möglich, die Abdeckung flexibel, elastisch und dennoch mechanisch stabil zu gestalten. Durch die Verwendung der Verstärkung in Form von zum Bei spiel einem Textilvlies ist gewährleistet, dass sich durch die hohen Beschleunigungskräfte beim Auslösen des Airbags keine Partikel von der Abdeckung lösen können, wodurch ein erhebliches Verletzungsrisiko für Passagiere im Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs bestehen würde. Außerdem werden durch die Verwendung eines Vlieses Klappergeräusche vermieden.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Abdeckung im Bereich der ersten Seite der Abdeckung an dem Instrumententafel-Träger fixiert. Dabei ist die Abdeckung vorzugsweise durch eine Schiene fixiert, wobei die Schiene aus Metall oder Kunststoff ausgebildet ist. Die Schiene ist dabei zwischen der Verstärkung und der Hinterschäumung angeordnet. Durch die Verwendung einer Schiene ist gewährleistet, dass die Abdeckung in stabiler und nicht loslösbarer Weise an dem Instrumententafel-Träger fixiert ist. Beim Auslösen des Airbags bleibt die Abdeckung fest mit dem Instrumententafel-Träger verbunden, wodurch gewährleistet ist, dass die einzige Bewegungsmöglichkeit der Abdeckung eine Wegschwenkung der zweiten Seite der Abdeckung ist. Die Hinterschäumung hat dabei den Effekt, dass eventuelle Abdrücke auf der Sichtseite der Dekorschicht, welche aus dem Vorhandensein der Schiene resultieren, überdeckt werden.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist der Gassack des Airbags zur Öffnung hin geneigt an dem Lüftungskanal angeordnet. Dies ermöglicht eine optimale Entfaltung des Airbags beim Auslösen durch die Öffnung des Lüftungskanals. Der Airbag kann sich geradlinig entfalten und muss nicht zuerst durch Umlenkung an verschiedenen Stellen des Lüftungskanals seine Entfaltungsrichtung finden. Dadurch werden die auftretenden Kräfte minimiert und der als Schusskanal dienende Lüftungskanal kann dementsprechend mechanisch geringer dimensioniert ausgelegt werden. Dies bedeutet eine Kostenersparnis bei der Herstellung des besagten Lüftungskanals.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Hinterschäumung und/oder die Dekorschicht der Abdeckung einstückig mit einer Instrumententafel-Träger-Hinterschäumung und/oder einer Instrumententafel-Träger-Dekorschicht ausgebildet. Dadurch ist gewährleistet, dass bei einer Aufsicht auf die erfindungsgemäße Instrumententafel ein optisch sauberer Eindruck entsteht, ohne in dem Lüftungskanal offensichtlich eine Airbagvorrichtung zu vermuten.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die zweite Seite der Abdeckung an den Rand der Öffnung beabstandet angrenzend. Es ist jedoch auch möglich, dass die besagte zweite Seite der Abdeckung auf dem Rand der Öffnung aufliegt. Gewährleistet sein muss jedoch, dass im Falle des Auslösens des Airbags keine mechanische Verbindung zwischen der zweiten Seite der Abdeckung und dem Rand der Öffnung besteht, wodurch die zur Wegbewegung der Abdeckung von dem Rand der Öffnung notwendigen Kräfte minimiert werden können.
  • In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Instrumententafel für ein Kraftfahrzeug mit einem Instrumententafel-Träger, einem an dem Instrumententafel-Träger ausgebildeten Lüftungskanal, wobei der Lüftungskanal eine Öffnung aufweist, wobei die Öffnung eine Abdeckung aufweist, und wobei die Abdeckung an dem Instrumententafel-Träger ausgebildet ist. Ferner umfasst die Instrumententafel eine an der Abdeckung ausgebildete Luftaustrittsöffnung, einen Airbag, wobei der Lüftungskanal einen Schusskanal für den Airbag und die Öffnung einen Austrittskanal für den Airbag bilden, wobei die Abdeckung durch den austretenden Gassack von der Öffnung wegschwenkbar ist und wobei eine erste Seite der Abdeckung mit dem Instrumententafel-Träger verbunden ist. Außerdem grenzt eine der ersten Seite gegenüberliegende zweite Seite der Abdeckung lose an einen Rand der Öffnung an. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Instrumententafel umfasst die Schritte des Bereitstellens des Instrumententafel-Trägers, dem teilweise Entfernen von Material des Instrumententafel-Trägers zur Bildung der Luftaustrittsöffnung, des Aufbringens einer Verstärkung auf dem Instrumententafel-Träger, der Fixierung der Verstärkung an dem Instrumententafel-Träger, dem Hinterschäumen der fixierten Verstärkung, dem Aufbringen einer Dekorschicht auf die Hinterschäumung, wobei die Hinterschäumung und die Dekorschicht die Abdeckung bilden, dem Anbringen des Lüftungskanals sowie der Montage des Airbagmoduls.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Entfernung des Materials durch Stanzen. Außerdem handelt es sich bei der Verstärkung um eine Kunststoffverstärkung oder eine Textilstoffverstärkung.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird die Abdeckung im Bereich der ersten Seite der Abdeckung an dem Instrumententafel-Träger fixiert.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Fixierung der Verstärkung durch eine Schiene realisiert, wobei die Schiene aus Metall oder Kunststoff ausgebildet ist.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Schiene zwischen der Verstärkung und der Hinterschäumung angeordnet.
  • Es sei angemerkt, dass der besagte Herstellungsprozess vorzugsweise so erfolgt, dass ein Betrachter der erfindungsgemäßen Instrumententafel die zur Herstellung der Abdeckung verwendeten mehrschichtigen Materialien als solche nicht erkennt. Insbesondere bei der Verwendung von lamellenförmigen Aussparungen der Abdeckung bedeutet dies, dass die besagten Lamellen selbst nicht mehrschichtig aufgebaut sind und lediglich aus Dekormaterial wie PVC, TPU, TPO usw. bestehen. Die Fertigung solcher Geometrien ist im Slush-, Gießhaut- oder Sprühhautverfahren möglich.
  • Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1: eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Instrumententafel;
  • 2: eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Instrumententafel;
  • 3: eine erfindungsgemäße Instrumententafel in einer Ansicht von oben;
  • 4: ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer Instrumententafel.
  • Im Folgenden sind einander gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
  • Die 1 zeigt eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Instrumententafel 100. Die Instrumententafel 100 umfasst einen Instrumententafel-Träger 102 sowie einen an dem Instrumententafel-Träger 102 ausgebildeten Lüftungskanal 106. Der Lüftungskanal 106 weist eine Öffnung auf, wobei die Öffnung eine Abdeckung 108 aufweist, wobei die Abdeckung an dem Instrumententafel-Träger 102 ausgebildet ist. Die Abdeckung ist an einer ersten Seite 116 mit dem Instrumententafel-Träger 102 verbunden und grenzt an einer Seite 118, welche der ersten Seite 116 gegenüberliegt, lose an den Rand der Öffnung an. An der Abdeckung 108 ist eine Luftaustrittsöffnung 110 ausgebildet, welche dazu dient, den Lüftungskanal 106 durchströmende Luft auf die Windschutzscheibe 104 zu leiten.
  • Ferner umfasst die Instrumententafel 100 einen Airbag 114, wobei der Lüftungskanal 106 einen Schusskanal für den Airbag bildet. Die Abdeckung 108 ist als Austrittsöffnung für den Airbag bei dessen Auslösung vorgesehen. Dabei ist die besagte Abdeckung 108 von der Öffnung wegschwenkbar, da die Abdeckung 108 lediglich an der ersten Seite 116 an dem Instrumententafel-Träger fixiert ist. Ferner umfasst die Instrumententafel 100 eine Schutzfolie 112, welche den Airbag in nicht ausgelöstem Zustand vom Lüftungskanal 106 trennt. Sinn der Schutzfolie 112 ist, einerseits die Strömung im Luftkanal 106 durch den gefalteten Gassack des Airbags nicht zu beeinflussen und andererseits, um den Airbag vor klimatischen Einflüssen oder sich im Lüftungskanal 106 bildendes Kondenswasser zu schützen.
  • Um eine störungsfreie Entfaltung des Airbags in dem engen Raum zwischen der Windschutzscheibe 104 und der Instrumententafel 100 zu ermöglichen, ist der Airbag 114 geneigt unterhalb des Lüftungskanals 106 montiert. Dadurch kann sich der Airbag 114 bei Auslösung frei in die Richtung 122 bewegen, währenddessen durch die Kräfte des sich entfaltenden Airbags die Abdeckung 108 in Richtung 120 in Richtung der Windschutzscheibe 104 wegbewegt wird.
  • Die 2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Instrumententafel 100. Deutlich sichtbar ist hier der Lüftungskanal 106, welcher mit seinen Seitenwänden 200 an dem Instrumententafel-Träger 102 zum Beispiel durch Vibrationsschweißen befestigt wurde. Ebenso deutlich sichtbar ist die Schutzfolie 112, unterhalb derer sich der Airbag (hier nicht gezeigt) angeordnet befindet. Im Normalbetrieb strömt den Lüftungskanal 106 durchfließende Luft durch die Luftaustrittsöffnungen 110 aus, welche durch die lamellenförmigen Luftleitelemente 210 gebildet werden. Wird nun der Airbag ausgelöst, entfaltet sich dieser vorzugsweise in einer geneigter Richtung in Richtung 212 des Fahrzeuginsassen. Durch die durch den Gassack des Airbagmoduls 114 auf die Abdeckung 108 wirkenden Kräfte wird die Abdeckung 108 in die Richtung 120 geschwenkt.
  • Um nun eine hohe Festigkeit der Abdeckung 108 im Normalbetrieb und eine hohe Flexibilität und/oder Elastizität der Abdeckung 108 bei Auslösen des Airbagmoduls zu gewährleisten, ist die Abdeckung 108 mehrschichtig aufgebaut. Diese Schichten umfassen eine Verstärkung 202, eine Hinterschäumung 204 und ein Dekor 206. Die Verstärkung 202 ist dabei vorzugsweise aus einem Textilstoff ausgebildet, welcher dazu dient, Partikelflug oder ein Abreißen von Teilen der Abdeckung 108 bei Auslösung des Airbags zu verhindern. Um eine Schwenkbewegung der Abdeckung 108 bei Auslösen des Airbags in die Richtung 120 zu ermöglichen, ist die Abdeckung 108 im Bereich der ersten Seite 116 an dem Instrumententafel-Träger 102 fixiert. Die Fixierung ist dabei vorzugsweise durch eine hier nicht gezeigte Schiene realisiert, wobei die Schiene die Verstärkung 202 mit dem Instrumententafel-Träger 102 fest verbindet. Vorteilhaft ist nun, dass durch die Hinterschäumung 204 etwaige Abdrücke durch die Schiene auf der Sichtseite des Dekors 206 kaschiert und vermieden werden können.
  • Die 3 zeigt eine erfindungsgemäße Instrumententafel 100 in einer Ansicht von oben. Deutlich sichtbar ist hier die lamellenartige Struktur der Luftaustrittsöffnung 110, welche durch die Luftleitelemente 210 gebildet wird. Entscheidend ist, dass die Abdeckung 108 auf der ersten Seite 116 am Instrumententafel-Träger 102 fest fixiert ist. Hingegen grenzt die Abdeckung 108 an ihrer der ersten Seite 116 gegenüberliegenden zweiten Seite 118 lediglich lose an den Rand 216 der Öffnung 214 an. Dabei ist vorzugsweise die zweite Seite 118 der Abdeckung 108 in Form eines Spaltes 300 an den Rand 216 der Öffnung 214 angrenzend. Es ist jedoch auch möglich, dass die Luftleitelemente 210 in direkter Berührung mit dem Rand 216 stehen, indem zum Beispiel die besagten Luftleitelemente 210 auf dem Rand 216 aufliegen. Allerdings hat ein berührungsloses Angrenzen der Luftleitelemente 210 an den Rand 216 wie in der 3 gezeigt den Vorteil, dass Klappergeräusche durch Aufschlagen der Luftleitelemente 210 auf den Rand 216 vermieden werden können.
  • Ebenfalls in der 3 gezeigt ist eine Folie 302, welche dazu dient, den bei der Herstellung der Instrumententafel 100 verwendeten Schaum räumlich so zu begrenzen, dass die Luftaustrittsöffnung des Instrumententafel-Trägers beim Hinterschäumen freigehalten wird. Der Zweck dessen ist in der 4 näher erläutert.
  • Die 4 zeigt ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Instrumententafel. In Schritt 400 erfolgt das Bereitstellen eines Instrumententafel-Trägers. In Schritt 402 erfolgt das zumindest teilweise Entfernen von Material des Instumententafel-Trägers zur Bildung der Luftaustrittsöffnung In Schritt 404 erfolgt das Aufbringen einer Verstärkung auf den Instrumententafel-Träger, zum Beispiel einer Verstärkung in Form einer Kunststoffverstärkung oder einer Textilstoffverstärkung. Die Verstärkung wird in Schritt 406 zum Beispiel durch eine Metallschiene an dem Instrumententafel-Träger fest fixiert.
  • Die Luftaustrittsöffnung des Instrumententafel-Trägers muss freigehalten werden, da sonst Teile des Instrumententafel-Trägers unter den Lamellen vorhanden sein werden, welche die Luftaustrittsöffnung abdecken sollen, was somit deren Steifigkeit erhöhen würde. Damit somit während des nun folgenden Hinterschäumungsprozess kein Schaum aus dieser Öffnung austritt, muss diese in Schritt 408 mit einer Schutzabdeckung versehen, z. B. mit einer Folie abgeklebt werden. Diese Folie kann auch in einem Arbeitsschritt vor dem Schäumen zusammen mit der Textilverstärkung auf dem Träger aufgebracht werden. Zum Befestigen kann Sprühkleber verwendet werden, welcher auf einem Bereich aufgebracht wird, der groß genug ist um die Textilverstärkung auch damit befestigen zu können. Damit wird ein Aufschwimmen des Gewirkes während des Schäumens vermieden.
  • Die Verstärkung und die Metallschiene werden daraufhin in Schritt 410 hinterschäumt. In Schritt 412 wird eine Dekorschicht auf die Hinterschäumung aufgebracht, um somit einen sauberen optischen Eindruck der Instrumententafel zu erhalten. Durch die Hinterschäumung und die Dekorschicht wird so eine Abdeckung gebildet.
  • Es sei jedoch angemerkt, dass das Hinterschäumen und das Aufbringen der Dekorschicht vorzugsweise in einem Schritt erfolgt: Die Dekor-Haut wird in einer Werkzeughälfte eingelegt und mittels Vakuum an dieser befestigt, der Instrumententafel-Träger wird in einer gegenstückigen Werkzeughälfte befestigt. Daraufhin wird Schaum ins Werkzeug eingegossen und die Form wird geschlossen. Der Schaum füllt daraufhin den freien Raum zwischen Haut und Träger aus und die Haut wird somit hinterschäumt.
  • In Schritt 414 erfolgt schließlich das Anbringen des Lüftungskanals, zum Beispiel durch ein Reibschweißverfahren. In einem letzten Schritt 416 erfolgt schließlich die Montage des Airbagmoduls, wobei zwischen dem Schritt 414 und dem Schritt 416 zusätzlich noch ein Schritt zur Befestigung einer dünnen Kunststofffolie an dem Lüftungskanal zur räumlichen Abtrennung des Airbagmoduls von dem Lüftungskanal vorgenommen werden kann.
  • 100
    Instrumententafel
    102
    Instrumententafel-Träger
    104
    Fensterscheibe
    106
    Lüftungskanal
    108
    Abdeckung
    110
    Luftaustrittsöffnung
    112
    Schutzfolie
    114
    Airbagmodul
    116
    erste Seite
    118
    zweite Seite
    120
    Richtung
    122
    Richtung
    200
    Seitenwand
    202
    Verstärkung
    204
    Hinterschäumung
    206
    Dekor
    210
    Luftleitelement
    212
    Richtung
    214
    Öffnung
    216
    Rand
    300
    Spalt
    302
    Folie
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102004054115 A1 [0004]
    • - DE 20217646 U1 [0004]

Claims (22)

  1. Instrumententafel (100) für ein Kraftfahrzeug mit – einem Instrumententafel-Träger (102), – einem an dem Instrumententafel-Träger (102) ausgebildeten Lüftungskanal (106), wobei der Lüftungskanal (106) eine Öffnung (214) aufweist, wobei die Öffnung (214) eine Abdeckung (108) aufweist, wobei die Abdeckung (108) an dem Instrumententafel-Träger (102) ausgebildet ist, – einer an der Abdeckung (108) ausgebildeten Luftaustrittsöffnung (110), – einem Airbag, wobei der Lüftungskanal (106) einen Schusskanal für den Airbag (114) und die Öffnung (214) eine Austrittsöffnung für den Airbag (114) bilden, wobei die Abdeckung (108) durch den austretenden Gassack von der Öffnung (214) wegschwenkbar ist, wobei eine erste Seite (116) der Abdeckung (108) mit dem Instrumententafel-Träger (102) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine der ersten Seite gegenüberliegende zweite Seite (118) der Abdeckung (108) lose an einen Rand (216) der Öffnung (214) angrenzt.
  2. Instrumententafel (100) nach Anspruch 1, wobei die Abdeckung (108) aus einem flexiblen und/oder elastischen Material ausgebildet ist.
  3. Instrumententafel (100) nach Anspruch 1, wobei es sich bei dem Lüftungskanal (106) um eine Defrostdüse handelt.
  4. Instrumententafel (100) nach Anspruch 3, wobei die Abdeckung (108) in Richtung der Windschutzscheibe (104) des Kraftfahrzeugs wegschwenkbar ist.
  5. Instrumententafel (100) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Luftaustrittsöffnung (110) durch Lamellenförmige Aussparungen der Abdeckung (108) ausgebildet ist.
  6. Instrumententafel (100) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Abdeckung (108) durch eine hinterschäumte Dekorschicht (204; 206) ausgebildet ist.
  7. Instrumententafel (100) nach Anspruch 6, ferner mit einer Verstärkung (202), wobei die Verstärkung (202) zwischen der Hinterschäumung (204) und dem Instrumententafel-Träger (102) oder zwischen der Hinterschäumung (204) und der Dekorschicht (206) ausgebildet ist.
  8. Instrumententafel (100) nach Anspruch 7, wobei es sich bei der Verstärkung (202) um eine Kunststoff-Verstärkung oder eine Textilstoff-Verstärkung handelt.
  9. Instrumententafel (100) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Abdeckung (108) im Bereich der ersten Seite (116) der Abdeckung (108) an dem Instrumententafel-Träger (102) fixiert ist.
  10. Instrumententafel (100) nach Anspruch 9, wobei die Abdeckung (108) durch eine Schiene fixiert ist, wobei die Schiene aus Metall oder Kunststoff ausgebildet ist.
  11. Instrumententafel (100) nach Anspruch 10, wobei die Schiene zwischen der Verstärkung (202) und der Hinterschäumung (204) angeordnet ist.
  12. Instrumententafel (100) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei der Gassack des Airbags (114) zu der Öffnung (214) hin geneigt an dem Lüftungskanal (106) angeordnet ist.
  13. Instrumententafel (100) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Hinterschäumung (204) und/oder die Dekorschicht (206) der Abdeckung (108) einstückig mit einer Instrumententafel-Träger-Hinterschäumung und/oder einer Instrumententafel-Träger- Dekorschicht ausgebildet sind.
  14. Instrumententafel (100) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die zweite Seite (118) der Abdeckung (108) an den Rand (216) der Öffnung (214) beabstandet angrenzt.
  15. Verfahren zur Herstellung einer Instrumententafel (100) für ein Kraftfahrzeug mit – einem Instrumententafel-Träger (102), – einem an dem Instrumententafel-Träger (102) ausgebildeten Lüftungskanal (106), wobei der Lüftungskanal (106) eine Öffnung (214) aufweist, wobei die Öffnung (214) eine Abdeckung (108) aufweist, wobei die Abdeckung (108) an dem Instrumententafel-Träger (102) ausgebildet ist, – einer an der Abdeckung (108) ausgebildeten Luftaustrittsöffnung (110), – einem Airbag, wobei der Lüftungskanal (106) einen Schusskanal für den Airbag (114) und die Öffnung (214) eine Austrittsöffnung für den Airbag (114) bilden, wobei die Abdeckung (108) durch den austretenden Gassack von der Öffnung (214) wegschwenkbar ist, wobei eine erste Seite (116) der Abdeckung (108) mit dem Instrumententafel-Träger (102) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine der ersten Seite gegenüberliegende zweite Seite (118) der Abdeckung (108) lose an einen Rand (216) der Öffnung (214) angrenzt, mit den folgenden Schritten: – Bereitstellen des Instrumententafel-Trägers (102), – Teilweise Entfernung von Material des Trägers (108) zur Bildung der Luftaustrittsöffnung (110), – Aufbringen einer Verstärkung (202) auf den Instrumententafel-Träger (102), – Fixierung der Verstärkung (202) an dem Instrumententafel-Träger (102), – Hinterschäumen der fixierten Verstärkung (202), – Aufbringen einer Dekorschicht (206) auf die Hinterschäumung, wobei durch die Hinterschäumung (204) und die Dekorschicht (206) die Abdeckung (108) gebildet wird, – Anbringen des Lüftungskanals (106), – Montage des Airbags (114).
  16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei die Entfernung des Materials durch Stanzen erfolgt.
  17. Verfahren nach Anspruch 15, wobei es sich bei der Verstärkung (202) um eine Kunststoff-Verstärkung oder eine Textilstoff-Verstärkung handelt.
  18. Verfahren nach Anspruch 15, wobei die Abdeckung (108) im Bereich der ersten Seite der Abdeckung (108) an dem Instrumententafel-Träger (102) fixiert wird.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, wobei die Fixierung der Verstärkung (202) durch eine Schiene erfolgt, wobei die Schiene aus Metall oder Kunststoff ausgebildet ist.
  20. Verfahren nach Anspruch 19, wobei die Schiene zwischen der Verstärkung (202) und der Hinterschäumung (204) angeordnet wird.
  21. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche 15 bis 20, wobei die Luftaustrittsöffnung (110) durch Lamellenförmige Aussparungen der Abdeckung (108) ausgebildet ist.
  22. Verfahren nach Anspruch 21, wobei vor Hinterschäumung der Verstärkung (202) auf den Instrumententafel-Träger (102) eine Schutzabdeckung aufgebracht wird, wobei die Schutzabdeckung als eine räumliche Begrenzung zur Vermeidung des Austretens von Schaum durch die Luftaustrittsöffnung (110) vorgesehen ist.
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