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Die
Erfindung betrifft eine Türverkleidung für eine
Kraftfahrzeugtür eines Kraftfahrzeugs, eine Kraftfahrzeugtür
mit einer Türverkleidung, ein Verfahren zur Herstellung
einer Türverkleidung für eine Kraftfahrzeugtür
eines Kraftfahrzeuges sowie ein Verfahren zur Montage einer Türverkleidung
für eine Kraftfahrzeugtür eines Kraftfahrzeugs.
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Neben
bekannten Sicherheitsvorrichtungen in Kraftfahrzeugen, welche insbesondere
bei Frontalzusammenstößen in Form von Airbags,
welche im Bereich der Armaturentafel des Kraftfahrzeugs angeordnet
sind, zum Einsatz kommen, finden in der Zwischenzeit vermehrt Airbagkonstruktionen
Einbau in Kraftfahrzeuge, welche Passagiere im Falle eines Seitenaufpralls
vor schweren Verletzungen schützen sollen. Zu dieser Klasse
von Airbags zählen auch sogenannte Kopfairbags, welche
eine Position zwischen einer Seitenscheibe und dem Kopf des Passagiers
einnehmen. Eine weitere Möglichkeit bietet sich in der
Verwendung von Airbags, welche einen Schulteraufprallschutz bei
einer Seitenkollision oder einem Überschlag eines Kraftfahrzeugs
bieten.
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Beispielsweise
offenbart die
DE
10 2006 039 746 A1 eine Unterbringungsbereichsstruktur
bzw. Konstruktion, die einen Airbag beherbergt, der sich längs
des Fensters während des Aufblasens entfaltet. Die
DE 10 2004 013 036 offenbart
eine Vorrichtung zum Kopf- und/oder Schulteraufprallschutz bei einer
Seitenkollision und/oder einem Überschlag sowie ein Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil,
insbesondere eine Türverkleidung oder eine Seitenverkleidung,
ein Türmodul und eine Kraftfahrzeugtür mit Kopf-
und/oder Schulteraufprallschutz bei einer Seitenkollision und/oder
einem Überschlag.
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Der
Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine
verbesserte Türverkleidung für eine Kraftfahrzeugtür
eines Kraftfahrzeugs, eine verbesserte Kraftfahrzeugtür,
ein verbessertes Verfahren zur Herstellung einer Türverkleidung
für eine Kraftfahrzeugtür eines Kraftfahrzeuges
sowie ein verbessertes Verfahren zur Montage einer Türverkleidung
für eine Kraftfahrzeugtür zu schaffen.
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Die
der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden jeweils mit den
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den
abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird
eine Türverkleidung für eine Kraftfahrzeugtür
eines Kraftfahrzeugs geschaffen, wobei die Türverkleidung
eine Türbrüstung aufweist, wobei die Türbrüstung
durch einen Naturfaserträger ausgebildet ist, wobei die Türbrüstung
als Airbagklappe zur Abdeckung einer Austrittsöffnung für
einen Airbag ausgebildet ist, wobei die Airbagklappe zum Aufschwenken
bei Entfaltung des Airbags ausgebildet ist.
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Die
Türverkleidung hat den Vorteil, dass auf kostengünstige
Weise herstellbar ist, da als Basismaterial ein Naturfaserträger
für die Türverkleidung verwendet wird. Neben geringen
Herstellungskosten bedingt dies auch geringe Entsorgungskosten im
Falle der Entsorgung beispielsweise bei der Verschrottung eines
Kraftfahrzeugs.
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Ein
Naturfaserträger weist außerdem neben einer optimalen
Schalldämmung und hervorragenden mechanischen Eigenschaften
auch ein geringes Flächengewicht auf, welches typischerweise
zwischen 1000 g/m2 und 2000 g/m2 liegt.
Idealerweise wird in der vorliegenden Erfindung ein Naturfaserträger
mit einem Flächengewicht von 1200 g/m2 bevorzugt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass mit der erfindungsgemäßen
Türverkleidung ein Trägermaterial zum Einsatz
kommt, welches ökologisch hochwertig ist. Zu den genannten
hervorragenden mechanischen Eigenschaften von Naturfaserträgern
zählt auch die Beibehaltung der mechanischen Eigenschaften,
wie beispielsweise der Elastizität und Bruchfestigkeit
in einem weiten Temperaturbereich zwischen –40°C und
+90°C. In diesem Temperaturbereich weisen Naturfaserträgerprodukte
eine hohe Zähigkeit auf, ohne zu verspröden oder
zu splittern.
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Dies
ist insbesondere vor dem Hintergrund relevant, dass die Türbrüstung
der Türverkleidung nebst der Funktion als Türbrüstung
auch gleichzeitig als Airbagklappe dienen soll, welche bei Entfaltung des
darunterliegenden Airbags aufschwenken soll. Während gängige
Türbrüstungsmaterialien aus Kunststoff insbesondere
bei niedrigen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ihre dynamische
Elastizität und Bruchfestigkeit verlieren, wird diese bei
der Verwendung von Naturfaserträgern beibehalten. Als Konsequenz
muss üblicherweise im Falle der Verwendung von Kunststoff-Türbrüstungen
eine Schwächung entlang einer Sollbruchlinie vorgenommen werden,
um sicherzustellen, dass bei einer Entfaltung des Airbags auch tatsächlich
ein Aufschwenken der Airbagklappe stattfindet, ohne dass es aufgrund der
Versprödung des Kunststoffmaterials bei tiefen Temperaturen
zu einem unkontrollierten Abbrechen und Absplittern von Teilen der
Türbrüstung kommt. Dies erfordert in jedem Fall
die Durchführung eines zusätzlichen Arbeitsschritts
in Form eines Schwächungsvorgangs entlang einer Sollbruchlinie
der Türbrüstung, wohingegen bei der Verwendung
von Naturfaserträgern als Türbrüstung
auf eine solche zusätzliche Vorschwächung verzichtet
werden kann. Wie bereits erwähnt, ist im Falle von Naturfaserträgern über
einen breiten Temperaturbereich gewährleistet, dass eine
Versprödung und damit eine Absplitterung von Teilen bei
Krafteinwirkung beispielsweise bei der Airbagauslösung
nicht gegeben ist.
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Wenn
auf eine Vorschwächung der Airbagklappe verzichtet werden
kann, so hat dies auch zur Folge, dass der Airbag vollkommen unsichtbar
hinter der Türbrüstung angeordnet ist – eine
Konturenbildung auf der Sichtseite der Türverkleidung aufgrund der
Vorschwächung wird somit vermieden.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung weist die Türverkleidung
ein Scharnier für die Airbagklappe auf, wobei die Airbagklappe
zum Aufschwenken um eine durch das Scharnier gebildete Schwenkachse
bei der Entfaltung des Airbags ausgebildet ist. Die Verwendung eines
zusätzlichen Scharniers hat den Vorteil, dass eine Schwenkbewegung
der Türbrüstung bei einer Airbagauslösung
definiert gesteuert werden kann.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung wird das Scharnier
durch eine Nut gebildet, wobei die Nut durch eine Wandstärkenausdünnung
gebildet wird. Vorzugsweise wird jedoch das Scharnier durch eine
Einbuchtung gebildet, wobei die Einbuchtung vom Fahrzeuginnenraum
weg weist. In diesem Fall ist vorzugsweise im Bereich der Einbuchtung
die Wandstärke der Türverkleidung konstant. Dies
ermöglicht in einfacher Weise die Bildung eines Scharniers,
ohne unter normalen Bedingungen auf eine hohe mechanische Stabilität
verzichten zu müssen. Lediglich unter der Extrembedingung,
dass der Airbags auslöst und sich entfaltet, wirkt die
Einbuchtung als Scharnier, um welche eine Schwenkung der Türbrüstung
stattfindet zur Bildung der Austrittsöffnung für
den Airbag.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Scharnier
durch eine Vorschwächung der Türverkleidung gebildet.
Eine solche Vorschwächung kann beispielsweise in Form einer
Perforierung gegeben sein.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die
Türverkleidung ferner eine Halterung, wobei die Halterung
im Bereich der Türbrüstung angeordnet ist, wobei
die Halterung zur Aufnahme durch eine gegenstückige Aussparung
des Türinnenblechs der Kraftfahrzeugtür ausgebildet
ist. Außerdem ist die Halterung zur Aufnahme in der Aussparung
durch eine Bewegung der Halterung in -y-Richtung des Kraftfahrzeugs
ausgebildet. Hierzu sei angemerkt, dass als y-Richtung eines Kraftfahrzeugs
die Querrichtung des Kraftfahrzeugs definiert ist, als x-Richtung
die Längsrichtung des Kraftfahrzeugs definiert ist und
als z-Richtung die Richtung senkrecht zum Kraftfahrzeug definiert
ist.
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Die
erfindungsgemäße Halterung hat den Vorteil, dass
durch einen einfachen Montagevorgang in Form einer Bewegung der
Halterung mitsamt der Türverkleidung ausschließlich
in -y-Richtung des Kraftfahrzeugs auf weitere zusätzliche
aufwendige Dreh- und Kippbewegungen, insbesondere in z-Richtung,
verzichtet werden kann.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Halterung
einstückig mit der Türbrüstung ausgebildet.
In diesem Fall besteht vorzugsweise die Halterung ebenfalls aus
dem Naturfasermaterial.
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Damit
kann in einfacher Weise vorzugsweise in einem Arbeitsgang während
der Herstellung der Türverkleidung auch gleichzeitig die
Halterung zusammen mit der Türverkleidung hergestellt werden, was
die Produktionskosten weiter vermindert.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Halterung
an der Türbrüstung angeklebt oder angeschweißt
und/oder es wird die Halterung in die Türbrüstung
selbst eingepresst. In diesem Fall kann als Material für
die Halterung beispielsweise ein geeignetes Kunststoffmaterial verwendet werden,
was entsprechende Elastizitätseigenschaften aufweist, um
zum einen im nicht ausgelösten Zustand des Airbags in der
Aussparung des Türinnenblechs gehaltert zu werden und zum
anderen um im Falle des Auslösens des Airbags und der damit
auf das Innere der Türbrüstung wirkenden Kräfte
so nachzugeben, um aus der Aussparung des Türinnenblechs
herausgerissen oder herausgedrückt zu werden. In diesem
Fall ist schließlich das Aufschwenken der Airbagklappe
um die durch das Scharnier gebildete Schwenkachse möglich.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die
Halterung Rastmittel z. B. in Form eines Widerhakens auf, wobei
die Rastmittel zur Fixierung der Halterung in der Aussparung ausgebildet sind,
wobei durch die Entfaltung des Airbags die Halterung aus der Aussparung
entgegen der Fixierkraft der Rastmittel entfernbar ist. Dies hat
den Vorteil, dass, wie bereits erwähnt, bei der normalen
Verwendung der Türverkleidung bei nicht ausgelöstem
Airbag zum einem eine hohe mechanische Stabilität und gute
mechanische Anbindung der Türverkleidung an das Türinnenblech
der Kraftfahrzeugtür gewährleistet ist. Zum anderen
ist jedoch auch gesichert, dass bei Auslösung des Airbags
ein ”Aushaken” oder ”Ausrasten” der
Halterungen und damit der Türbrüstung aus den
gegenstückigen Aussparungen des Türinnenblechs
gewährleistet ist, so dass daraufhin die Türbrüstung
als Airbagklappe aufschwenken kann, um somit eine Austrittsöffnung
für den sich entfaltenden Airbags freizugeben.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die
Türverkleidung ferner einen ersten Befestigungspunkt zur
B- oder C-Säule des Kraftfahrzeugs zugewandten Seite der
Türverkleidung auf, wobei der erste Befestigungspunkt zur
gemeinsamen Befestigung des Airbagmoduls des Airbags und der Türverkleidung
am Türinnenblech ausgebildet ist. Ein optionaler zweiter
Befestigungspunkt auf der dem ersten Befestigungspunkt gegenüberliegenden
Seite der Türverkleidung dient lediglich dazu, um den Gasgenerator
des Airbagmoduls an der Türverkleidung zu befestigen. Letzteres
ist jedoch nicht zwingend notwendig, da der Gasgenerator des Airbagmoduls
auch direkt bzw. indirekt über ein Türmodul am
Türinnenblech der Kraftfahrzeugtür befestigt werden
kann. Vorzugsweise handelt es sich bei dem ersten Befestigungspunkt
um einen Schraubpunkt, an welchem eine Airbaglanze des Airbagmoduls
fixiert ist. Alternativ ist auch die Verwendung von Nietverbindungen
möglich, wobei jedoch hier eine Auswechslung des Airbagmoduls beispielsweise
aufgrund eines Defekts mit einem höheren Arbeitsaufwand
verbunden ist.
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Weiter
handelt es sich bei dem zweiten Befestigungspunkt um einen Befestigungspunkt
zur Fixierung des Gasgenerators an der Türverkleidung durch
eine Rastverbindung. Somit werden im Falle des Auslösens
eines Airbags auftretende Kräfte in erster Linie von dem
ersten Befestigungspunkt aufgenommen, so dass auf weitere mechanisch
hochstabile Befestigungspunkte verzichtet werden kann, was eine
weitere Gewichtsersparnis und auch eine Kostenreduktion sowohl bei
der Herstellung als auch bei der Montage der Türverkleidung
mit sich bringt.
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Alternativ
ist es auch noch möglich, dass entweder an der Türverkleidung
oder einem optionalen Türmodul oder am Türinnenblech
ein Widerlager ausgeformt ist, welches unterhalb der Airbaglanze
in stützender Weise angeordnet ist, um somit in z-Richtung
auftretende Kräfte bei der Entfaltung des Airbags effektiv
aufzunehmen.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Türverkleidung
und die Türbrüstung einstückig durch
den Naturfaserträger ausgebildet. In anderen Worten handelt
es sich bei Türverkleidung und Türbrüstung
nicht um zwei unterschiedliche Baukomponenten, welche durch Schweiß-
oder Klebvorgänge miteinander verbunden wurden. Damit kann
in einem einzigen Herstellungsvorgang die Türverkleidung
hergestellt werden.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung enthält
der Naturfaserträger ein Holzfasermaterial, beispielsweise
ein Holzfaser-Phenolharz oder ein Holzfaser-Acrylat, das sowohl
die erforderliche Stabilität als auch eine gute mechanische
Elastizität über einen großen Temperaturbereich
garantiert.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Kraftfahrzeugtür
mit einer Türverkleidung der oben genannten Art.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Montage
einer Türverkleidung für eine Kraftfahrzeugtür
eines Kraftfahrzeugs, wobei die Türverkleidung eine Türbrüstung
aufweist, wobei die Türbrüstung durch einen Naturfaserträger ausgebildet
ist, wobei die Türbrüstung als Airbagklappe zur
Abdeckung einer Austrittsöffnung für einen Airbag
ausgebildet ist, wobei die Airbagklappe zum Aufschwenken bei Entfaltung
des Airbags ausgebildet ist, wobei das Verfahren die Schritte umfasst der
Fixierung des Airbagmoduls des Airbags am Türinnenblech
der Kraftfahrzeugtür oder einer Türverkleidung
und des Aufsetzens der Türverkleidung auf die Kraftfahrzeugtür.
Weitere Schritte sind daraufhin die Fixierung der Türverkleidung
zusammen mit dem Airbag an der Kraftfahrzeugtür, beispielsweise
durch Verwendung einer Schraubverbindung am obig genannten ersten
Befestigungspunkt.
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Ebenfalls
bevorzugter Weise weist die Türverkleidung eine Halterung
auf, welche im Bereich der Türbrüstung angeordnet
ist, welche zur Aufnahme durch eine gegenstückige Aussparung
des Türinnenblechs der Kraftfahrzeugtür ausgebildet
ist, wobei die Halterung zur Aufnahme in der Aussparung durch eine
reine Bewegung in -y-Richtung des Kraftfahrzeugs ausgebildet ist,
wobei in einem weiteren Arbeitsschritt schließlich das
Aufsetzen der Türverkleidung auf die Kraftfahrzeugtür
in -y-Richtung erfolgt.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer Türverkleidung für eine Kraftfahrzeugtür
eines Kraftfahrzeuges, wobei die Türverkleidung eine Türbrüstung
aufweist, wobei die Türbrüstung durch einen Naturfaserträger ausgebildet
ist, wobei die Türbrüstung als Airbagklappe zur
Abdeckung einer Austrittsöffnung für einen Airbag
ausgebildet ist, wobei die Airbagklappe zum Aufschenken bei Entfaltung
des Airbags ausgebildet ist, wobei das Verfahren die Schritte umfasst des
Einlegens eines Naturfaserträgermaterial-Halbzeugs in ein
Heißpresswerkzeug und des Verpressens des Halbzeugs zum
Erhalt der Türverkleidung.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Querschnittsansicht einer Türverkleidung,
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2 eine
schematische Frontansicht einer Türverkleidung,
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3 schematische
Ansichten von Scharnieren einer Türverkleidung.
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Im
Folgenden werden gleiche Elemente mit ähnlichen Bezugszeichen
gekennzeichnet.
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Die 1 zeigt
eine schematische Ansicht einer Türverkleidung 100 für
eine Kraftfahrzeugtür. Die Kraftfahrzeugtür ist
in der 1 lediglich schematisch dargestellt mit ihrem
Türinnenblech 118. Die Türverkleidung 100 besteht
im oberen Bereich aus der Türbrüstung 102,
welche zur Kraftfahrzeugtür hin und vom Fahrzeuginnenraum
weg in -y-Richtung, d. h. in Richtung 120, gebogen ist.
Die Türbrüstung 102 dient dabei beispielsweise
als Armauflage für einen Passagier des Kraftfahrzeugs.
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Unterhalb
der Türbrüstung ist für einen Passagier
unsichtbar ein Airbagmodul angeordnet, welches in der 1 durch
das Bezugszeichen 104 angedeutet ist. Wird nun der Airbag
des Moduls 104 ausgelöst, so entfaltet sich der
Airbag in z-Richtung, d. h. in Richtung 106. Dadurch wirken
Kräfte auf die Türbrüstung 102,
welche dazu führen, dass die Türbrüstung 102 in
Richtung 122, d. h. in yz-Richtung, in Richtung des Fahrzeuginnenraums
geklappt wird. Um diesen Klappvorgang definiert zu gestalten, ist
für die Türverkleidung in der 1 vorgesehen,
dass in der Türverkleidung 100 ein Scharnier 108 ausgebildet
ist, wobei die Airbagklappe, welche durch die Türbrüstung 102 gebildet
wird, um eine durch das Scharnier 108 gebildete Schwenkachse
in Richtung 122 in den Fahrzeuginnenraum schwenken kann.
Durch diesen Schwenkvorgang wird eine Austrittsöffnung für
den Gassack des Airbags 104 freigegeben, so dass sich der
Gassack in Richtung 106 entfalten kann, um somit als Kopf-
oder Schulterschutz für einen Fahrzeuginsassen zu dienen.
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In
der schematischen Ansicht der 1 wird das
Scharnier durch eine Einbuchtung gebildet, wobei im Bereich der
Einbuchtung die Wandstärke der Türverkleidung 100 größer
oder gleich der Wandstärke der Türverkleidung 100 unmittelbar
unterhalb und oberhalb der Einbuchtung ist. Außerdem ist
die Einbuchtung in die Richtung 120, d. h. vom Fahrzeuginnenraum
weg, gerichtet.
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Um
nun im nicht ausgelösten Zustand des Airbagmoduls 104 eine
stabile Anbindung der Türverkleidung 100 an die
Kraftfahrzeugtür bzw. an das Türinnenblech 118 zu
gewährleisten, weist die Türverkleidung 100 eine
Halterung 110 auf. Die Halterung 110 ist im Bereich
der Türbrüstung angeordnet und weist ebenfalls
in Richtung 120 vom Fahrzeuginnenraum weg. Die Halterung 110 ist
zur Aufnahme durch eine gegenstückige Aussparung 114 des
Türinnenblechs 118 der Kraftfahrzeugtür
ausgebildet, um somit durch eine Bewegung in Richtung 120 in diese
Aussparung 114 eingesetzt zu werden. Damit die Halterung 110 nach
Einsetzen in der Aussparung 114 in einer stabilen Weise
gehaltert wird, weist nun die Halterung 110 ferner einen
Widerhaken 112 auf. Dieser Widerhaken 112 hintergreift
eine Erhebung 116, welche innerhalb der Aussparung 114 des
Türinnenblechs 118 der Kraftfahrzeugtür
ausgebildet ist. Möglich ist jedoch auch die allgemeine
Verwendung von Rastelementen statt des Widerhakens 112,
wobei diese Rastelemente ebenfalls in einer entsprechenden Aufnahme
der Aussparung 114 einrasten.
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Wird
nun das Airbagmodul 104 ausgelöst, drückt
der sich entfaltende Gassack auf die Innenseite der Türbrüstung 102 in
Richtung 106. Dies hat zur Folge, dass aufgrund der gewölbten
Form der Türbrüstung 102 sowohl Kräfte
in z- als auch in y-Richtung des Kraftfahrzeugs wirken. Diese bei
der Entfaltung des Airbags auf die Türbrüstung 102 wirkenden Kräfte
werden ebenfalls auf die Halterung 110 übertragen.
Damit wirkt auf die Halterung 110 eine Zugkraft in yz-Richtung,
was dazu führt, dass die Halterung 110 aus ihrer
Aussparung 114 des Türinnenblechs 118 gerissen
wird. Hierzu muss in geeigneter Weise der Widerhaken 112 bzw.
die Erhebung 116 so ausgestaltet sein, dass bei einer bestimmten
Zugkraft, welche auf die Halterung 110 wirkt, ein Loslösen
des Widerhakens 112 bzw. der Halterung 110 aus
der Aussparung 114 in definierter Weise möglich ist.
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Während 1 eine
Seitenansicht einer Türverkleidung zeigt, ist in der 2 dieselbe
Türverkleidung in einer Frontansicht schematisch dargestellt.
Die Türverkleidung 100 in der 2 weist
wiederum die Türbrüstung 102 an ihrem
oberen Ende auf, wobei entscheidend ist, dass die Türbrüstung 102 und
die Türverkleidung 100 aus demselben Material,
nämlich einem Naturfasermaterial, hergestellt sind. Die
Besonderheit, die ein Naturfasermaterial im Brüstungsbereich
bietet, ist, dass eine Abdeckung einer Austrittsöffnung
für einen Airbag bereitgestellt werden kann, welche in
einfacher Weise beim Auslösen eines unter der Abdeckung
befindlichen Airbag-Gassacks um eine entsprechende Schwenkachse 208 ausgeklappt
werden kann, um somit eine Austrittsöffnung für
den Airbag freizugeben. Die Ausbildung einer zusätzlichen
Materialschwächung im Bereich der Schwenkachse 208 ist
nicht mehr notwendig. Im Gegensatz zu Kunststoffmaterialien tritt
im entscheidenden Temperaturbereich zwischen –40 und +90°C
keine Versprödung des Türbrüstungsmaterials
ein, so dass hier nicht die Gefahr besteht, dass eine Absplitterung
von Türbrüstungsteilen stattfindet, wenn eine
entsprechende Vorschwächung, beispielsweise durch eine
Perforierung, nicht erfolgt. Es genügt – wenn überhaupt
notwendig – die Anbringung eines Scharniers, welches vorzugsweise
durch eine einfache Einbuchtung gebildet wird, die vom Fahrzeuginnenraum
weg weist.
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In
der 2 deutlich sichtbar ist nun das Airbagmodul 104,
welches aus einem Gassack 210, einer Airbaglanze 202 und
einem Gasgenerator 204 besteht. Mittels des Gasgenerators 204 wird
Gas unter Druck bei Airbagauslösung in die Lanze 202 geleitet,
aus welcher in definierter Weise das Gas in den Gassack 210 strömt.
Dadurch wird eine Entfaltung des Airbags in z-Richtung bewirkt.
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Die
Türverkleidung 100 weist einen ersten Befestigungspunkt 200 auf
der zur B- oder C-Säule des Kraftfahrzeugs zugewandten
Seite der Türverkleidung auf. Bei dem Befestigungspunkt 200 handelt es
sich vorzugsweise um einen Schraubpunkt, mittels welchem die Türverkleidung 100,
die Airbaglanze 202 sowie ein in 2 nicht
ersichtliches Türinnenblech miteinander fest verbunden
sind.
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Ein
weiterer Befestigungspunkt 206 dient in der Ausführungsform
der 2 dazu, den Gasgenerator 204 an der Türverkleidung 100 zu
befestigen. Im Gegensatz zum ersten Befestigungspunkt 200 ist jedoch
der zweite Befestigungspunkt 204 nicht zur Fixierung des
Gasgenerators 204 an der Türverkleidung 100 mittels
einer Schraubverbindung ausgebildet, sondern es ist hier lediglich
die Anbindung des Gasgenerators 204 an die Türverkleidung 100 mittels einer
Rastverbindung, beispielsweise mittels einer Clipverbindung, vorgesehen.
Bei einer Auslösung des Airbags und damit einer Entfaltung
des Gassacks 210 in z-Richtung, d. h. in Richtung 106,
auftretende Kräfte werden im Wesentlichen vom ersten Befestigungspunkt 200 aufgenommen
und an die Kraftfahrzeugtür weitergeleitet. Damit kommt
dem ersten Befestigungspunkt 200 die eigentliche mechanische Stützfunktion
des Airbagmoduls 104 zu, wohingegen der Befestigungspunkt 206 lediglich
einer leichten mechanischen Anbindung an die Türverkleidung 100 bzw.
optional an ein Türmodul bzw. an das Kraftfahrzeugtürinnenblech
zukommt. Selbstverständlich muss der Befestigungspunkt 206 so
ausgelegt sein, dass ein Abreißen des Gasgenerators 204 während der
Airbagauslösung zuverlässig vermieden wird.
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Zusätzlich
in der 2 gezeigt ist ein Widerlager 214, welches
unterhalb der Airbaglanze 202 angeordnet ist. Das Widerlager 214,
welches entweder aus dem Türinnenblech herausgestanzt sein
kann, an das Türinnenblech angeschweißt, angenietet
sein kann, welches Teil eines Türmoduls oder der Türverkleidung 100 selbst
ist, kann bei einer Airbagauslösung auftretende Kräfte
zusätzlich aufnehmen und auf umgebende Elemente wie die
Türverkleidung, bzw. allgemein die Kraftfahrzeugtür,
umleiten, um damit eine weitere Entlastung der Befestigungspunkte 200 und 206 zu
bewirken.
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Des
Weiteren ersichtlich sind in der 2 die Halterungen 110,
welche zur Anbindung der Türverkleidung 100 an
das Türinnenblech des Kraftfahrzeugs dienen. Wie bereits
erwähnt, sind diese Halterungen in entsprechend gegenstückige
Aussparungen des Türinnenblechs eingesteckt, um bei Auslösung
des Airbags aus diesen Aussparungen herausgerissen zu werden, um
somit eine Schwenkbewegung eines Teils der Türbrüstung
um die Achse 208 zu ermöglichen. Um jedoch auch
beim Auslösen des Airbags eine stabile Fixierung der Türverkleidung 100 an
dem Türinnenblech der Kraftfahrzeugtür zu gewährleisten,
sind ferner Befestigungspunkte 212 vorgesehen. Bei diesen
Befestigungspunkten 212 handelt es sich vorzugsweise um
Rastverbindungen, mittels welcher die Türverkleidung 100 bei
einem Montagevorgang durch eine reine Bewegung in -y-Richtung auf
das Türinnenblech der Kraftfahrzeugtür aufgeclipst
werden kann.
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Die 3 zeigt
weitere schematische Seitenansichten von Türverkleidungen 100 mit
verschiedenen Scharnieren. In der 3a ist
ein Scharnier 108 gezeigt, wie es bereits aus der 1 bekannt
ist. Dieses Scharnier 108 ist dadurch gekennzeichnet, dass
sie durch eine Einbuchtung gebildet wird, welche vom Fahrzeuginnenraum
wegweist, d. h. welche in Richtung 120 zum Türinnenblech
der Kraftfahrzeugtür weist. Eine solche Einbuchtung weist
vorzugsweise eine Wandstärke auf, welche über
den gesamten Bereich der Einbuchtung konstant ist. In anderen Worten
ist die Wandstärke im Bereich der Einbuchtung dieselbe
wie die Wandstärke der Türverkleidung 100 oberhalb
und unterhalb der besagten Einbuchtung. In Richtungen 300,
d. h. vom Fahrzeuginnenraum her wirkende Kräfte, beispielsweise durch
Auflegen eines Armes auf die Türbrüstung 100 bzw.
durch Anlehnen an die Türverkleidung, werden zu keiner
wesentlichen Verformung der Türverkleidung aufgrund des
Vorhandenseins der Einbuchtung 108 führen. Lediglich
im Falle dessen, dass in Richtung 122 Kräfte aufgrund
eines sich entfaltenden Airbags wirken, dient die Einbuchtung 108 als
Knickstelle, so dass die Türbrüstung 120 im
Bereich oberhalb der Einbuchtung 108 ebenfalls in die Richtung 122 wegklappen
kann.
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Anstatt
der Verwendung einer Einbuchtung ist in der 3b eine
Wandstärkenausbildung 300 gezeigt. Der Wandstärkenausbildung 300 kommt
dabei die gleiche Bedeutung und Funktionsweise zugute, wie sie bereits
bezüglich der 3a erläutert wurde.
Auch hier ist gewährleistet, dass ausschließlich
in Richtung 122 wirkende Kräfte zu einem Wegklappen der
Türbrüstung in die Richtung 122 führen.
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In
den 3a und b nicht gezeigt ist die zusätzliche
Verwendung beispielsweise einer Dekorschicht, welche sich auf der
dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite der Türbrüstung
befinden kann. Eine solche Dekorschicht kann aus Leder, Kunstleder,
Kunststofffolie oder aus einem textilen Bezug bestehen, und kann
mittels beispielsweise eines Polyurethanschaums mit der Türverkleidung 100 verbunden
werden, um somit eine hochwertige Oberflächenbeschaffenheit
in sichtbarer und fühlbarer Weise aufzuweisen.
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Um
eine in den 3a bzw. b gezeigte Türverkleidung
herzustellen, wird vorzugsweise ein Naturfaserträgermaterialhalbzeug
in ein entsprechendes Heißpresswerkzeug eingelegt, woraufhin
ein Verpressen des Halbzeugs bei höheren Temperaturen,
beispielsweise über 200°C, erfolgt. Anschließend
kann in einem weiteren Arbeitsschritt ein Aufkaschieren eines Dekorelements
auf die Türverkleidung erfolgen.
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- 100
- Türverkleidung
- 102
- Türbrüstung
- 104
- Airbagmodul
- 106
- Richtung
- 108
- Scharnier
- 110
- Halterung
- 112
- Widerlager
- 114
- Aussparung
- 116
- Erhebung
- 118
- Türinnenblech
- 120
- Richtung
- 122
- Richtung
- 200
- Befestigungspunkt
- 202
- Airbaglanze
- 204
- Gasgenerator
- 206
- Befestigungspunkt
- 208
- Schwenkachse
- 210
- Gassack
- 212
- Befestigungspunkt
- 214
- Widerlager
- 300
- Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006039746
A1 [0003]
- - DE 102004013036 [0003]