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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abziehen und Verstrecken mehrerer Fäden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei der Herstellung von synthetischen Fäden in einem Schmelz-Spinnprozess werden die frisch gesponnenen Fäden nach einer Abkühlung zur weiteren Behandlung vorzugsweise als eine Fadenschar an einer Anordnung von mehreren Galetten mit angetriebenen Galettenmänteln geführt. Die Galettenmantel der Galetten können dabei beheizt oder unbeheizt ausgeführt sein, um die Fäden nach dem Spinnen abzuziehen, zu verstrecken und zu relaxieren. Insbesondere bei der Herstellung von vollverstreckten Fäden (FDY) werden relativ hohe Umfangsgeschwindigkeiten erreicht, die in der Umgebung beachtliche Schleppluftströmungen erzeugen.
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Damit derartige Schleppluftströmungen an Galetten sich nicht auf die Fadenführung der Fäden auswirken, sind grundsätzlich Luftleitmittel bekannt, die den Galettenmantel zur Beeinflussung der Schleppluftströmung zugeordnet sind. So geht beispielsweise aus der
DE 199 58 245 A1 eine Vorrichtung zum Abziehen und Verstrecken mehrerer Fäden hervor, bei welcher mehrere antreibbare Galettenmantel innerhalb einer Galettenbox angeordnet sind und bei welcher zwischen den Galettenmänteln mehrere Luftleitmittel angeordnet sind. Das Luftleitmittel weist zumindest eine axial zum Galettenmantel ausgerichtete Leitkante auf, die mit einem radialen Abstand zum Galettenmantel gehalten ist. Für eine wirksame Abschirmung ist es dabei erforderlich, dass das Luftleitmittel sich mit seiner Leitkante im Wesentlichen über die gesamte Länge des Galletenmantels der Galette erstreckt. Derartige Beeinflussung der durch den Umfang des Galettenmantels erzeugten Schleppluft ist jedoch nur mit größeren Radialabständen zwischen der Leitkante des Luftleitelementes und dem Galettenmantel möglich, da bei Prozessbeginn die Fadenschar mittels einer manuell geführten Saugpistole am Umfang der Galettenmäntel angelegt und in den Radialabstand zwischen der Leitkante des Luftleitmittels und dem Galettenmantel eingelegt werden müssen.
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Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass Luftleitmittel mit einer begrenzten Länge auszuführen, so dass nur ein Teilbereich des Galettenmantels abgeschirmt wird. Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der
WO 2003/060205 bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung ist zwischen den Galettenmänteln zwei benachbarter Galetten, die von einem Faden mehrfach umschlungen sind, ein Luftleitmittel angeordnet, das sich mit einer Leitkante nur über einen mittleren Bereich des Galettenmantels erstreckt, der von dem Faden kontaktiert wird. Somit sind die Enden des Galettenmantels ungeschützt, was unter Umständen zu ungewünschten Luftturbulenzerscheinungen führen kann. Außerdem wird für die Belegung der Fäden nur ein Teilbereich des Galettenmantels nutzbar, was insbesondere bei beheizten Galettenmäntel zu einer größeren Unwirtschaftlichkeit führt.
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Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Abziehen und Verstrecken mehrerer Fäden der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, dass eine hohe Gleichmäßigkeit und Stabilität bei der Fadenführung am gesamten Umfang eines Galettenmantels gewährleistet ist.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, die Handhabung zum Anlegen einer Fadenschar trotz zugeordneter Luftleitmittel an den Galettenmänteln zu erleichtern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der Unteransprüche definiert.
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Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Schleppluft an dem Galettenmantel über die gesamte Länge des Galettenmantels abführbar ist. Es können sehr kurze Radialabstände zwischen dem Galettenmantel und der Leitkante des Leitmittels realisiert werden, indem an einem freien Stirnende des Galettenmantels eine Zone zum Anlegen der Fäden am Galettenmantel frei bleibt. Hierzu endet die Leitkante des Luftleitmittels mit einem Axialabstand zum Stirnende des Galettenmantels hin. Dieser vom Luftleitmittel nicht abgeschirmter Bereich am Umfang des Galettenmantels wird durch ein zusätzliches separates Abschirmmittel abgedichtet. So lässt sich das Abschirmmittel bevorzugt am freien Stirnende des Galettenmantels derart ausführen, dass sowohl Anlegevorgänge bei Prozessbeginn als auch Betriebszustände mit Abschirmung umsetzbar sind.
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Besonders vorteilhaft ist die Weiterbildung der Erfindung, bei welcher das Abschirmmittel an einer beweglichen Tür oder einem lösbaren Deckel der Galettenbox ausgebildet ist. Derartige Türen oder Deckel sind üblicherweise den freien Stirnenden der Galettenmantel zugeordnet, so dass im geöffneten Zustand der Tür oder des Deckels der nicht vom Luftleitmittel abgedeckte Umfangsbereich des Galettenmantels am freien Stirnende direkt zugänglich ist, um beispielsweise mit einem Handinjektor eine Fadenschar anlegen zu können. Erst nachdem der Anlegevorgang beendet ist, wird durch Verschließen der Tür oder des Deckels das Abschirmmittel in eine Betriebsposition geführt, in welcher das Abschirmmittel mit dem Luftleitmittel zur Abdeckung des gesamten Galettenmantels zusammenwirkt.
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Grundsätzlich lässt sich das Abschirmmittel den Gegebenheiten anpassen, wobei unabhängig von der Ausgestaltung des Luftleitmittels die Variante besonders vorteilhaft ist, bei welcher das Abschirmmittel durch eine Aussparung innerhalb der Tür oder dem Deckel gebildet ist. In Abhängigkeit von der Fadenführung, ob eine einfach umschlungene Galette oder ob eine mehrfach umschlungene Galette verwendet wird, lässt sich die Aussparung innerhalb der Tür oder des Deckels so ausführen, dass die Aussparung einen den Galettenmantel mit dem Radialabstand umfassenden Innendurchmesser oder eine den Galettenmantel mit einer zugeordneten Beilaufrolle umfassende Innenkontur aufweist. Grundsätzlich können so die freien Stirnenden der Galettenmantel durch eine Art Kapselung intensiv abgeschirmt werden.
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Die Aussparung in der Tür oder dem Deckel wird dabei derart tief ausgeführt, dass eine Innenseite der Tür oder des Deckels der Leitkante des Luftleitmittels zugeordnet ist. Dabei können zwischen dem Luftleitmittel und der Innenseite der Tür oder des Deckels sehr kleine Spalten realisiert werden.
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Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, das Abschirmmittel durch ein an der Tür oder dem Deckel befestigtes Abschirmblech auszubilden, dass ein dem auskragendem Ende der Leitkante am Umfang des Galettenmantels zugeordnetes Abschirmende aufweist. Derartig Abschirmbleche lassen sich flexibel gestalten, so dass auch gekrümmte Formgebungen oder sonstige Anpassungen an ein Luftleitmittel möglich sind.
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Als Luftleitmittel werden gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorzugsweise ein Luftleitblech oder eine Luftleitplatte verwendet, wobei die Leitkante ein Ende des Luftleitbleches oder der Luftleitplatte bildet. Damit lassen sich die Schleppluftströmungen vorteilhaft vom Umfang des Galettenmantels wegleiten. Das Luftleitblech kann dabei auch gekrümmte oder gebogene Formen aufweisen.
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Um möglichst ein Mitführen der Schleppluft durch die am Umfang der Galetten geführten Fäden zu vermeiden, ist gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung der Radialabstand zwischen der Leitkante des Luftleitmittels und dem Galettenmantels in einer Größe ausgeführt, die im Bereich von 2 mm bis 10 mm liegt. So lassen sich relativ enge Fadendurchgänge zwischen einem Galettenmantel und einer Leitkante des Luftleitmittels realisieren.
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Da derartige Galettenmäntel bevorzugt zum Führen einer ganzen Fadenschar von mehreren Fäden genutzt wird, ist erfindungsgemäß der axiale Abstand zwischen dem Ende der Leitkante und dem Stirnende des Galettenmantels mit einer Größe ausgeführt, die im Bereich von 10 mm bis 100 mm liegt. Damit lässt sich auch eine Fadenschar von mehr als 10 Fäden ohne Probleme an dem nicht von dem Leitmittel abgeschirmten Umfangsbereich des Galettenmantels anlegen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es stellen dar:
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1 schematisch eine Vorderansicht eines ersten Ausbildungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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2.1 und 2.2 schematisch eine Seitenansicht des Ausbildungsbeispiels aus 1 in verschiedenen Betriebssituationen
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3 schematisch eine Vorderansicht eines weiteren Ausbildungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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4.1 und 4.2 schematisch eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels aus 3 in verschiedenen Betriebssituationen
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In den 1, 2.1 und 2.2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abziehen und Verstrecken mehrerer synthetischer Fäden schematisch in mehreren Ansichten dargestellt. 1 zeigt das Ausführungsbeispiel in einer Vorderansicht und in den 2.1 und 2.2 ist das Ausführungsbeispiel in einer Seitenansicht in mehreren Betriebssituationen dargestellt. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für alle Figuren.
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Das erste Ausführungsbeispiel weist zwei Galetteneinheiten 1.1 und 1.2 auf, die innerhalb einer Galettenbox 2 angeordnet sind. Die Galetteneinheiten 1.1 und 1.2 bestehen jeweils aus einer Galette 3.1 und 3.2 und einer Beilaufrolle 6.1 und 6.2.
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Wie insbesondere aus der Darstellung in 2.1 oder 2.2 hervor geht, bestehen die Galetten 3.1 und 3.2 jeweils aus einem Galettenantrieb 5.1 und 5.2 und einem innerhalb der Galettebox 2 auskragend gehaltenen Galettenmäntel 4.1 und 4.2. Die Galettenantriebe 5.1 und 5.2, die mit den Galettenmänteln 4.1 und 4.2 verbunden sind, sind an einer Außenwand der Galettenbox 2 angeordnet.
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In der 1 ist die Galettenbox 2 in einem geöffneten Zustand dargestellt, wobei zur Veranschaulichung der Fadenführung ein Fadenlauf einer Fadenschar 12 dargestellt ist. Die Fadenschar 12 wird über einen Fadeneinlass 7 an der Oberseite der Galettenbox 2 eingeführt und umschlingt zunächst die erste Galetteneinheit 1.1 mit mehreren Umschlingungen. Anschließend wird die Fadenschar 12 von der zweiten Galetteneinheit 1.2 aufgenommen, und über den Galettenmantel 4.2 und der Beilaufrolle 6.2 in mehrfachen Umschlingungen geführt. Anschließend wird die Fadenschar 12 über einen Fadenauslass 8 aus der Galettenbox 2 herausgeführt. Das in 1 dargestellte System ist somit geeignet, um einen Faden zwischen den Galetteneinheiten 1.1 und 1.2 zu verstrecken oder alternativ zu relaxieren. Die Galettenmantel 4.1 und 4.2 sind zu diesem Zweck beheizt ausgeführt.
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Um insbesondere die durch die Galettenmantel erzeugten Schleppluftströmungen von der einlaufenden Fadenschar fernzuhalten, ist dem ersten Galettenmantel 4.1 ein Luftleitmittel 9.1 in Form eines gebogenen Luftleitbleches 11.1 zugeordnet. Das Luftleitmittel 9.1 weist gegenüber dem Galettenmantel 4.1 eine Leitkante 10.1 auf, die mit einem Radialabstand zum Galettenmantel 4.1 ausgebildet ist und sich in axialer Richtung am Umfang des Galettenmantels 4.1 erstreckt. Der Radialabstand zwischen der Leitkante 10.1 und dem Galettenmantel 4.1 ist in 1 mit dem Kennbuchstaben R gekennzeichnet.
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Zur weiteren Erläuterung des Luftleitmittels 9.1 wird nun Bezug zu der 2.1 genommen. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Luftleitmittel 9.1 als Luftleitblech 11.1 ausgeführt und an der Wandung der Galettenbox 2 gehalten. Dabei erstreckt sich die Leitkante 10.1 mit kurzem Radialabstand vom Galettenmantel von einem Lagerende 13 des Galettenmantels 4.1 in Richtung eines Stirnendes 14 des Galettenmantels 4.1. Die Leitkante 10.1 endet jedoch mit einem Axialabstand vor dem Stirnende 14 des Galettenmantels, so dass am Ende des Galettenmantels 4.1 ein Umfangsbereich frei bleibt. Der Axialabstand zwischen dem freien Stirnende 14 des Galettenmantels 4.1 und dem Ende der leitkante 10.1 der Luftleitmittel 9.1 ist mit dem Kennbuchstaben A gekennzeichnet.
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In 2.1 ist die Galettenbox 2 im geöffneten Zustand dargestellt, wobei an der Galettenbox eine Tür 16 über mehrere Scharniere 22 beweglich gehalten ist. An einer Innenseite 20 der Tür 16 sind zwei Abschirmmittel 15.1 und 15.2 in Form von Abschirmblechen 17.1 und 17.2 angeordnet, die im geschlossenen Zustand der Tür 16 ins Innere der Galettenbox 2 hineinragen und den freien Umfangsbereich des Galettenmantels 4.1 und 4.2 zugeordnet sind. Zur Bedienung weist die Tür 16 außen einen Handgriff 21 auf.
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In der 2.2 ist die Situation dargestellt, bei welchem die Tür 16 die Galettenbox 2 verschließt. In diesem Zustand ragen die Abschirmbleche 17.1 und 17.2 jeweils mit einem Abschirmende 19.1 und 19.2 über das Ende der Leitkante 10.1 und 10.2 der Luftleitbleche 11.1 und 11.2 hinaus. Das Abschirmende 19.1 und 19.2 der Abschirmbleche 17.1 und 17.2 wird so überlappend zu den Luftleitblechen 11.1 und 11.2 gehalten, wobei die Abschirmbleche 17.1 und 17.2 einen im Wesentlichen identischen Radialabstand zum Umfang der Galettenmäntel 4.1 und 4.2 aufweist. Der Radialabstand der Abschirmbleche 17.1 und 17.2 wird vorzugsweise gleich dem Radialabstand R gewählt.
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Die Betriebssituationen in 2.1 und 2.2 sind jeweils ohne Faden dargestellt, wobei in 2.1 die Vorrichtung in einer Betriebssituation gezeigt ist, bei welcher eine Fadenschar mittels eines Handinjektors an die frei auskragenden Stirnenden 14 der Galettenmäntel 4.1 und 4.2 anlegbar sind. In der in 2 dargestellten Betriebssituation wird üblicherweise eine Fadenschar am Umfang der Galettenmäntel 4.1 und 4.2 geführt. In dieser Situation ist der gesamte Längenbereich der Galettenmäntel 4.1 und 4.2 durch das Zusammenwirken der Luftleitmittel 9.1 und 9.2 und der Abschirmmittel 15.1 und 15.2 gegenüber den Schleppluftströmungen abgeschirmt.
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In den 3, 4.1 und 4.2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abziehen und Verstrecken mehrerer Fäden schematisch in mehreren Ansichten dargestellt. Die 3 zeigt das Ausführungsbeispiel in einer Vorderansicht und in den 4.1 und 4.2 ist das Ausführungsbeispiel schematisch in einer Ansicht von oben gezeigt. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für alle Figuren.
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Das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist insgesamt vier Galetten 3.1 bis 3.4 auf, die zu einem Fadenlauf nebeneinander angeordnet sind und an einer Vorderseite einer Montagewand 23 gehalten sind. Die Galetten 3.1 bis 3.4 weisen jeweils auskragende Galettenmäntel 4.1 bis 4.4 auf, die an einer Vorderseite der Montagewand 23 auskragend gehalten sind und mit jeweils einem an einer Rückseite der Montagewand 23 angeordneten Galettenantrieb 5.1 bis 5.4 verbunden sind. Die Galettenantriebe 5.1 bis 5.4 sind nun in der Darstellung der 4.1 und 4.2 sichtbar.
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Wie aus den Darstellungen in 3 und 4.1 hervorgeht, sind die auskragend gehaltenen Galettenmäntel 4.1 bis 4.4 innerhalb einer Galettenbox 2 angeordnet. Die Galettenbox 2 wird an der Vorderseite der Montagewand 23 gehalten. Hierbei überdeckt die Galettenbox 2 die auskragenden Galettenmäntel 4.1 bis 4.4, wobei an einer Vorderseite eine schwenkbare Tür 16 ausgebildet ist, die an einer Seite über eine Schwenkachse 24 mit der Galettenbox 2 verbunden ist und die an einer zur Schwenkachse 24 gegenüberliegenden Seite einen Handgriff 21 aufweist.
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In der 3 ist die Galettenbox 2 in einer Vorderansicht ohne Tür gezeigt. In der Darstellung in 4.1 ist eine Betriebssituation mit geöffneter Tür 16 und in 4.2 eine Betriebssituation mit geschlossener Tür dargestellt.
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Wie aus der Darstellung in 1 weiter hervorgeht, weist die Galettenbox 2 einen Fadeneinlass 7 und an einer Unterseite einen Fadenauslass 8 auf, um eine Fadenschar 12 mit parallel nebeneinander geführten Fäden in die Galettenbox 2 kontaktlos zu führen. Hierzu ist in der 3 der Fadenlauf am Umfang der Galettenmantel 4.1 bis 4.4 dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel umschlingen die Fäden die Galettenmantel 4.1 bis 4.4 jeweils mit einer einfachen Umschlingung, wobei die Umschlingungswinkel < 270° ausgeführt sind. Die Galettenmantel 4.1 bis 4.4 sind beheizbar ausgeführt. Hierbei können die Oberflächentemperaturen je nach Anforderung und Fadenbehandlung unterschiedlich ausgeführt sein. So lassen sich Temperaturen im Bereich zwischen 60° und 250° einstellen. Die Verstreckgeschwindigkeit beträgt maximal 3000 m/min beziehungsweise 5000 m/min, die insbesondere an den Galettenmänteln 4.3 und 4.4 erreicht werden. Um die durch die Galettenmantel 4.1 bis 4.4 erzeugten Schleppluftströmungen gegenüber den Fäden der Fadenschar abzuschirmen, sind in dem Fadenübergang zwischen den Galettenmänteln 4.1 bis 4.4 mehrere Luftleitmittel 9.1 bis 9.3 angeordnet. So ist im Fadenübergang zwischen dem ersten Galettenmantel 4.1 und dem zweiten Galettenmantel 4.2 ein erstes Luftleitmittel 9.1 in Form eines Luftleitbleches 11.1 angeordnet. Das Luftleitblech 11.1 ist derart geneigt zwischen den Galettenmänteln 4.1 und 4.2 gehalten, dass die Fäden mit kurzem Abstand zur Oberfläche des Luftleitbleches 11.1 zwischen den Galettenmänteln 4.1 und 4.2 führbar sind. Das Luftleitblech 11.1 weist am freien Ende eine Leitkante 10.1 auf, die dem Galettenmantel 4.1 in einem kurzen Radialabstand zugeordnet ist. In den 1 und 2.1 ist der Radialabstand R mit dem Kennbuchstaben R eingetragen. Um möglichst eine intensive Abschirmung der Fadenschar zu erhalten, wird der Radialabstand zwischen der Leitkante 10.1 des Luftleitmittels 9.1 und dem Galettenmantel 4.1 auf eine Größe im Bereich von 2 mm bis maximal 10 mm eingestellt.
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Wie aus der Darstellung in 4.1 und 4.2 hervorgeht, ist das Luftleitblech 11.1 an der Montagewand 23 gehalten und erstreckt sich von einem Lagerende 13 des Galettenmantels 4.1 bis kurz vor einem Stirnende 14 des Galettenmantels 4.1. Der Abstand zwischen dem freien Stirnende 14 des Galettenmantels 4.1 und dem freien Ende der Leitkante 10.1 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Axialabstand bezeichnet und in 4.1 mit dem Großbuchstaben A gekennzeichnet. Der Axialabstand A bezeichnet somit einen freiauskragenden Abschnitt des Galettenmantels 4.1, der von dem Luftleitmittel 9.1 nicht erfasst wird. Dieser freie Umfangsabschnitt am Stirnende 14 des Galettenmantels 4.1 dient zum Anlegen der Fäden. Der Axialabstand A ist frei wählbar und in Abhängigkeit von der Anzahl der Fäden bestimmt. Üblicherweise liegt er im Bereich von 10 mm bis 100 mm.
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In der 4.1 ist die Situation dargestellt, bei welcher die Tür 16 an der Galettenbox 2 geöffnet ist und bei welcher der freie Umfangsabschnitt am Stirnende 14 des Galettenmantels 4.1 frei zugänglich ist. In 4.2 ist dagegen die Situation gezeigt, bei welcher die Tür 16 verschlossen ist und bei welcher eine Fadenschar an den Galettenmänteln 4.1 bis 4.4 führbar wären. Die Fadenschar ist in 4.2 nicht dargestellt. In dieser Situation wird der freie Umfangsabschnitt am Stirnende 14 des Galettenmantels 4.1 durch ein an einer Innenseite 20 der Tür 16 ausgebildeten Abschirmmittel 15.1 abgedeckt.
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Wie aus den Darstellungen in 4.1 und 4.2 hervorgeht, ist das an der Innenseite 20 der Tür 16 ausgebildete Abschirmmittel 15.1 durch eine Aussparung 18.1 in der Tür 16 ausgeführt. Die Aussparung 18.1 weist eine dem Umfang des Galettenmantels 4.1 umfassende Innenkontur auf, so dass die Aussparung 18.1 das freie Stirnende 14 des Galettenmantels 4.1 umhüllt bei geschlossener Tür 16. Die Tiefe der Aussparung 18 ist hierzu gleich oder größer dem Axialabstand A gewählt, so dass die Innenseite 20 der Tür 16 unmittelbar mit kurzem Spalt dem Ende der Leitkante 10.1 zugeordnet ist. Das Ende der Leitkante 10.1 bestimmt auch das Ende des Luftleitbleches 11.1, so dass das Luftleitblech 11.1 über seine gesamte Länge mit einem Spalt gegenüber der Innenseite 20 der Tür 16 gehalten ist. Damit bleibt der gesamte Umfangsbereich des Galettenmantels 4.1 abgeschirmt.
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Wie insbesondere aus der Darstellung in 3 hervorgeht, sind zwischen den Galettenmänteln 4.2 und 4.3 das Luftleitmittel 9.2 und zwischen den Galettenmänteln 4.3 und 4.4 das Luftleitmittel 9.3 angeordnet. Die Luftleitmittel 9.2 und 9.3 sind ebenfalls als Luftleitbleche 11.2 und 11.3 ausgeführt, wobei eine Leitkante 10.2 dem Galettenmantel 4.3 und eine Leitkante 10.3 dem Galettenmantel 4.4 zugeordnet sind. Dabei ist die Ausbildung der Leitkanten 10.2 und 10.3 sowie der Luftleitbleche 11.2 und 11.3 identisch zu dem Luftleitblech 11.1 und der Leitkante 10.1, so dass an jedem der Galettenmantel 4.2 bis 4.4 am freien Stirnende 14 ein Umfangsbereich mit der Größe des Axialabstandes A frei bleibt.
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Wie aus der Darstellung in den 4.1 und 4.2 ersichtlich ist, werden die freien Umfangsbereiche am Stirnende 14 der Galettenmantel 4.2 bis 4.4 durch korrespondierende Aussparungen 18.2 bis 18.4 an der Innenseite 20 der Tür 16 abgedeckt. Insoweit sind die Abschirmmittel 15.1 bis 15.4 an der Innenseite 20 der Tür 16 durch vier separate Aussparungen 18.1 bis 18.4 ausgeführt, die in ihrer Innenkontur den jeweilig korrespondierenden Galettenmantel 4.2 bis 4.3 angepasst sind. So ist es durchaus üblich, die Galettenmantel 4.1 bis 4.3 mit unterschiedlichen Außendurchmessern zu gestalten. Wesentlich hierbei ist, dass die im Innern der Galettenbox 2 angeordnete Luftleitmittel 9.1 bis 9.3 gemeinsam mit dem an der Innenseite 20 der Tür 16 ausgebildeten Abschirmmittel 15 korrespondieren, um die im Innern der Galettenbox erzeugten Schleppluftströmungen von den Fäden abzuhalten.
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Die in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind beispielhaft. So lässt sich das in den 4.1 und 4.2 dargestellte Abschirmmittel 15.1 auch vorteilhaft für eine mehrfach umschlungene Galetteneinheit nutzen. In diesem Fall würde die Aussparung an der Innenseite der Tür eine Innenkontur aufweisen, die den Galettenmantel sowie die Überlaufrolle umfasst. Ebenso besteht auch die Möglichkeit, dass Abschirmmittel an der Innenseite der Tür sowohl durch Aussparungen als auch durch auskragend gehaltenen Abschirmblechen auszuführen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19958245 A1 [0003]
- WO 2003/060205 [0004]