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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstrecken mehrerer Fäden
vorzugsweise in einem Schmelzspinnprozess gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei
der Herstellung von multifilen Fäden in einem Schmelzspinnprozess
ist es bekannt, die frisch gesponnenen multifilen Fäden
aus der Spinneinrichtung abzuziehen und je nach Fadentyp anschließend
mehr oder weniger hoch zu verstrecken. Zum Verstrecken der multifilen
Fäden werden üblicherweise Galetteneinheiten verwendet,
die zumindest einen angetriebenen Führungsmantel aufweisen,
an dessen Umfang die Fäden mit Teilumschlingungen geführt
sind. Um dabei die für die Verstreckung erforderlichen
Streckkräfte an den Fäden zu erzeugen, werden
die Führungsmäntel der Galetteneinheit mehrfach
von den Fäden umschlungen, um anschließend in
einer durch eine zweite nachgeordnete Galetteneinheit bestimmte
Streckzone verstreckt zu werden.
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Eine
derartige gattungsgemäße Vorrichtung ist beispielsweise
aus der
DE 199 09
073 A1 bekannt. Die bekannte Vorrichtung weist eine erste
Galetteneinheit auf, die zwei von den Fäden mehrfach umschlungene
Führungsmäntel aufweist. Einer der Führungsmäntel
ist durch eine angetriebene Galette gebildet. Der zweite Führungsmantel
ist frei drehbar als eine Beilaufrolle ausgeführt. Die
Führungsmäntel weisen im Bereich des Antriebendes
einen Fadeneinlaufbereich und am gegenüberliegenden Ende
einen Fadenablaufbereich auf. Der Fadeneinlaufbereich stellt hierbei
den Bereich dar, an welchem die Fäden erstmalig eine der
Führungsmäntel berühren. Demgegenüber
bildet der Fadenablaufbereich die Zone an einem der Führungsmäntel,
an welchem die Fäden von dem Führungsmantel ablaufen.
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Unterhalb
der ersten Galetteneinheit ist eine zweite Galetteneinheit mit ebenfalls
zwei mehrfach von den Fäden umschlungenen Führungsmänteln angeordnet.
Die zweite Galetteneinheit weist dementsprechend einen Fadeneinlaufbereich
an dem Antriebsende und einen Fadenablaufbereich an dem gegenüberliegenden
Ende auf. Hierbei sind der Fadenablaufbereich der ersten Galetteneinheit
und der Fadenauflaufbereich der zweiten Galetteneinheit unmittelbar
zueinander angeordnet, um die Fäden in der Streckzone in
einem geraden Fadenlauf zwischen den Galetteneinheiten führen
zu können. Durch die Mehrfachumschlingung der Fäden
an den Führungsmänteln ergibt sich dabei zwischen
den beiden Galetteneinheiten ein Versatz, dessen Größe durch
die Anzahl der Umschlingungen der ersten Galetteneinheit bestimmt
ist. Bei einer Vielzahl von Fäden und einer Mehrzahl von
Umschlingungen stellen sich somit relativ große Baulängen
ein, an den üblicherweise an ein Maschinengestell auskragend
befestigten Galetteneinheiten.
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Demgemäß ist
es Aufgabe der Erfindung, die bekannte Vorrichtung derart weiterzubilden,
dass die Galetteneinheiten in möglichst kompakter Anordnung zueinander
gehalten werden können.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, eine gattungsgemäße
Vorrichtung zum Verstrecken mehrerer Fäden bereitzustellen,
bei welcher die Fäden vor dem Verstrecken und die Fäden
nach dem Verstrecken in einer gemeinsamen Fadenlaufrichtung führbar
sind.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der jeweiligen Unteransprüche definiert.
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Die
Erfindung setzt sich über den Vorbehalt hinweg, dass insbesondere
bei einem Prozessstart oder einer Prozessunterbrechung die Bedienung
der Galetteneinheiten von einer Bedienseite her auszuführen
ist. Durch die Erkenntnis, dass die jeweils zwischen den Galetteneinheiten
ausgebildeten Streckzonen eine Mindestlänge zum Verstrecken
der Fäden aufweisen und somit einen Freiraum zur Bedienung
der Galetteneinheiten bilden, gelangt die Erfindung zu einer völlig
neuen Anordnung der Galetteneinheiten. So wird erfindungsgemäß der
Fadeneinlaufbereich an dem Führungsmantel der ersten Galetteneinheit
und der Fadenablaufbereich an dem Führungsmantel der zweiten
Galetteneinheit in einer gemeinsamen Führungsebene quer
zu dem Führungsmänteln angeordnet. Das bedingt,
dass die Fadenumschlingungen an den beiden Galetteneinheiten gegensinnig
zueinander verlaufen. Die nach dem Verstrecken ablaufenden Fäden
lassen sich somit je nach Anordnung der beiden Galetteneinheiten
direkt unterhalb oder direkt neben den zulaufenden Fäden abführen.
Ein Versatz zwischen den beiden Galetteneinheiten ist nicht mehr
erforderlich. Durch die zwischen den Galetteneinheiten gebildete
Streckzone kann einen Wechsel der Bedienseiten zum Anlegen der Fäden
ohne Probleme ausgeführt werden. So lässt sich
die Fadenschar an einer ersten Galetteneinheit aus einer Bedienseite
heraus anlegen. Das Anlegen der Fadenschar an die zweite Galetteneinheit
erfolgt dabei aus einer zweiten gegenüberliegenden Bedienseite
heraus.
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Um
in einem Schmelzspinnprozess den vorteilhaft vertikal ausgerichteter
Fadenlaufbahnen vom Spinnen bis zum Aufwickeln der Fäden
einhalten zu können, ist die Weiterbildung der Erfindung
bevorzugt verwendet, bei welcher die Führungsmäntel
der Galetteneinheiten vertikal übereinander angeordnet sind,
wobei jede der Galetteneinheiten jeweils an dem durch den Fadeneinlaufbereich
bestimmten Ende der Führungsmäntel einen Galettenantrieb
aufweist. Damit lässt sich die Fadenschar vorteilhaft in einer
vertikal ausgerichteten Führungsebene führen. Da
bekanntlich der Behandlungsabstand der Fäden beim Verstrecken
wesentlich kleiner gewählt ist, als der Fadenabstand beim
Spinnen oder beim Aufwickeln der Fäden, lässt
sich damit vorteilhaft eine symmetrische Fadenspreizung sowohl zur
Spinneinrichtung als auch zur Aufwickeleinrichtung hin realisieren.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird der Galettenantrieb
der Galetteneinheit durch zumindest einen Elektromotor gebildet, wobei
der E lektromotor einem der Führungsmäntel zugeordnet
ist und wobei der andere Führungsmantel frei drehbar gelagert
ist.
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Es
besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Galettenantrieb
der Galetteneinheit durch zwei separate Elektromotoren zu bilden,
wobei die Elektromotoren den beiden Führungsmänteln
zugeordnet sind.
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Für
den Fall, dass eine geringe Anzahl von Fäden gleichzeitig
durch die Galetteneinheiten verstreckt werden, lässt sich
die Vorrichtung bevorzugt in der Variante ausbilden, bei welcher
die Galetteneinheiten durch mehrere Galettenträger gehalten sind,
wobei die Galetteneinheiten an dem durch den Fadenablaufbereich
bestimmten Ende der Führungsmäntel ein frei auskragendes
Ende bilden. Die Galettenträger der Galetteneinheiten wären
somit gegenüberliegend angeordnet, um die untereinander
oder nebeneinander stehenden Führungsmäntel der
Galetteneinheiten zu halten.
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Bei
lang auskragenden Führungsmänteln besteht jedoch
auch die Möglichkeit, die Führungsmäntel
der Galetteneinheiten zu beiden Stirnseiten hin drehbar zu lagern.
Hierzu wird die Weiterbildung der Erfindung genutzt, bei welcher
der Galettenträger pro Galetteneinheit zwei gegenüberliegende
Längsträger aufweist.
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Um
den Verstreckprozess der Fäden zu unterstützen,
werden die Fäden bevorzugt durch ein Heizmittel auf eine
Verstrecktemperatur erhitzt. Hierzu hat sich die Weiterbildung der
Erfindung besonders bewährt, bei welcher zumindest einem
der Galetteneinheiten ein Heizmittel zugeordnet ist, das zwischen
den Führungsmänteln angeordnet ist und durch mehrere
nebeneinander angeordnete Infrarotstrahlungskörper gebildet
wird. Hierbei erfolgt ein Energietransport zwischen dem Heizmittel
und den Fäden durch elektromagnetische Wellenstrahlung,
so dass die Energie gezielt nur in den Faden eingebracht werden
kann. Zudem ist der Energietransport im wesentlichen unabhängig
vom Abstand oder Umgebung der Fäden, so dass eine kontaktlose
Aufheizung ohne zusätzliche Berührung an den Fäden
ausführbar ist.
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Die
Infrarotstrahlungskörper werden bevorzugt durch Heizröhren
gebildet, die zu einem auswechselbaren Heizmodul miteinander verbunden sind
und zu zwei Seiten hin eine Wärmestrahlung erzeugen, wobei
das Heizmodul in einer durch die Achsen der Führungsmäntel
aufgespannten Mittelebene angeordnet ist. Damit lassen sich bei
mehrfacher Umschlingung der Führungsmäntel die
zwischen den Führungsmänteln gespannten Fadenstücke
sowohl an einer Oberseite als auch an einer Unterseite durch die
Heizröhren beheizen.
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Nachfolgend
wird anhand einiger Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung die Erfindung unter Bezug auf die beigefügten
Figuren näher erläutert.
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Es
stellen dar
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1 schematisch
eine Vorderansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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2 schematisch
eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus 1
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3 schematisch
eine Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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4 schematisch
eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus 3
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5 schematisch
eine Draufsicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
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In 1 und 2 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in mehreren Ansichten dargestellt. 1 zeigt
dabei die Vorrichtung schematisch in einer Vorderansicht und 2 zeigt
die Vorrichtung in einer Seitenansicht. Insoweit kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung
für beide Figuren.
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Das
Ausführungsbeispiel weist eine erste Galetteneinheit 1.1 und
eine zweite Galetteneinheit 1.2 auf. Die erste Galetteneinheit 1.1 wird
durch zwei in ihrem Durchmesser unterschiedlich groß ausgebildete
Führungsmäntel 3.1 und 3.2 gebildet.
Die Führungsmantel 3.1 und 3.2 sind im
Abstand zueinander auskragend an einem Galettenträger 5.1 drehbar
gehalten. Zum Antrieb der Galetteneinheit 1.1 ist ein Galettenantrieb 10.1 vorgesehen,
der als ein Elektromotor 11 im größeren
Führungsmantel 3.1 zugeordnet ist. Durch den Elektromotor 11 wird
der Führungsmantel 3.1 in der durch einen Pfeil
gekennzeichneten Drehrichtung angetrieben. Der im Durchmesser kleiner
Führungsmantel 3.2 ist frei drehbar an dem Galettenträger 5.1 gehalten,
so dass bei Führung der Fäden 2 mit mehrfacher
Umschlingung der Führungsmantel 3.2 über
die Fäden 2 mitgeschleppt wird. Der Führungsmantel 3.2 weist
vorzugsweise eine gegenüber dem Führungsmantel 3.1 zur
Führung der Fäden erforderliche Neigung auf, so
dass die durch die Fäden 2 gebildeten Fadenumschlingungen
von einem Antriebsende 9 hin zu einem Auskragende 8 geführt
werden.
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Wie
aus der 2 ersichtlich, weist der Führungsmantel 3.1 der
Galetteneinheit 1.1 im Bereich des Antriebendes 9 einen
sogenannten Fadeneinlaufbereich 6 auf. Der Fadeneinlaufbereich 6 kennzeichnet
dabei den Bereich des Führungsmantels 3.1, in
welchem die Fadenschar 2 auf den Führungsmantel 3.1 aufläuft.
An dem gegenüberliegenden Auskragende 8 ist der
Fadenablaufbereich 7 ausgebildet, von denen die Fäden 2 von
dem Führungsmantel 3.1 ablaufen. Der Bereich am
Umfang des Führungsmantels 3.1 zwischen dem Fadeneinlaufbereich 6 und
dem Fadenablaufbereich 7 wird von den Fäden 2 mehrfach
umschlungen.
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Unmittelbar
unterhalb der ersten Galetteneinheit 1.1 ist eine zweite
Galetteneinheit 1.2 angeordnet, die zwischen sich eine
Streckzone 19 bilden. Der Aufbau der Galetteneinheit 1.2 ist
in diesem Ausführungsbeispiel identisch zu dem Aufbau der
Galetteneinheit 1.1. So sind die beiden Führungsmäntel 4.1 und 4.2 auskragend
an einem Galettenträger 5.2 gehalten. Der Führungsmantel 4.1 weist
gegen über dem Führungsmantel 4.2 einen
größeren Umfang auf. Die Galetteneinheit 1.2 wird über
den Galettenantrieb 10.2 angetrieben, wobei der Galettenantrieb 10.2 in
diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls durch einen Elektromotor 11 gebildet
wird, der den größeren Führungsmantel 4.1 antreibt.
Der Führungsmantel 4.2 ist frei drehbar auskragend
an dem Galettenträger 5.2 gehalten.
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Die
Galetteneinheit 1.2 ist jedoch gegenüber der Galetteneinheit 1.1 in
einer spiegelsymmetrischen Anordnung derart unterhalb der Galetteneinheit 1.1 angeordnet,
dass das Auskragende 8 der Galetteneinheit 1.2 mit
dem Antriebsende 9 der Galetteneinheit 1.1 in
einer Ebene liegen. Der Führungsmantel 4.2 der
zweiten Galetteneinheit 1.2 weist an seinem Antriebsende 9 den
Fadeneinlaufbereich 6 und an dem Auskragende 8 den
Fadenablaufbereich 7 auf. Der Fadeneinlaufbereich 6 des
Führungsmantels 4.1 liegt unterhalb des Fadenablaufbereiches 7 des
Führungsmantels 3.1, so dass die Fäden 2 in
der Streckzone 19 zwischen den Führungsmänteln 3.1 und 4.1 eingespannt
sind. Durch die spiegelsymmetrische Anordnung der Galetteneinheit 1.2 werden
die Fadenumschlingungen der Fäden 2 nun entgegengesetzt
zu der Galetteneinheit 1.1 zum Auskragende 8 der
Galetteneinheit 1.2 geführt. Der Fadenablaufbereich 7 des
Führungsmantels 4.1 an der Galetteneinheit 1.2 liegt
mit dem Fadeneinlaufbereich 6 des Führungsmantels 3.1 der
ersten Galetteneinheit 1.1 in einer gemeinsamen Führungsebene,
die quer zu den Führungsmänteln 3.1 und 4.1 verläuft.
Die Führungsebene ist die Ebene, die in 1 parallel
zur Zeichnungsebene verläuft. Der Zulauf der Fäden 2 oberhalb
der Galetteneinheit 1.1 und der Ablauf der Fäden 2 unterhalb
der Galetteneinheit 1.2 erfolgt somit ohne jeglichen Versatz
in einer vertikal ausgerichteten Fadenlaufbahn.
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Bei
dem in 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt zu Beginn
des Prozesses bzw. nach einer Prozessunterbrechung in der Regel
ein manuelles Anlegen der Fadenschar 2. Hierzu werden die Fäden 2 vorzugsweise über
eine manuell geführte Saugpistole kontinuierlich aufgenommen
und zum Anlegen an die Galetteneinheit 1.1 durch eine Bedienperson
von einer dem Auskragende 8 hingewandten Bedienseite in
mehreren Umschlin gungen um die Führungsmäntel 3.1 und 3.2 geführt.
Zum weiteren Anlegen der Fäden in die Galetteneinheit 1.2 wechselt
die Bedienperson zu einer zweiten Bedienseite, um an dem Auskragende 8 der
zweiten Galetteneinheit 1.2 den Anlegevorgang fortsetzen
zu können. Die Galetteneinheiten 1.1 und 1.2 lassen
sich somit in Anordnung bringen, bei welcher die Führungsmäntel 3.1 und 3.2 sowie
die Führungsmäntel 4.1 und 4.2 mit
ihren Stirnseiten jeweils eine Ebene aufspannen. Vorraussetzung
hierbei ist jedoch, dass die Fäden 2 an den Führungsmänteln 3.1 und 3.2 sowie
den Führungsmänteln 4.1 und 4.2 mit
gleicher Anzahl von Fadenumschlingungen geführt sind, so
dass die Längen der Führungsmäntel 3.1 und 3.2 sowie
der Führungsmäntel 4.1 und 4.2 identisch
ausgebildet sind. Damit ergeben sich sehr platzsparende Anordnungen,
die ohne weiteres zur Ausbildung weiterer Streckzonen durch weitere
Galetteneinheiten kombiniert werden können. So ließe
sich beispielsweise die Galetteneinheit 1.1 mit einer Zweitausführung
unmittelbar der Galetteneinheit 1.2 nachordnen.
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In 3 und 4 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in mehreren Ansichten gezeigt. In 3 ist
das Ausführungsbeispiel in einer Vorderansicht und in 4 in einer
Seitenansicht dargestellt. Insoweit kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung
für beide Figuren.
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Das
Ausführungsbeispiel nach 3 und 4 ist
im wesentlichen identisch zu den vorgenannten Ausführungsbeispielen
nach 1 und 2, so dass an dieser Stelle
nur die Unterschiede erläutert werden und ansonsten auf
die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen wird.
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Die
zum Verstrecken der Fäden 2 untereinander angeordneten
Galetteneinheiten 1.1 und 1.2 werden jeweils durch
zwei im Durchmesser gleich große Führungsmäntel 3.1 und 3.2 sowie
den Führungsmänteln 4.1 und 4.2 gebildet.
Die Führungsmäntel 3.1 und 3.2 der
ersten Galetteneinheit 1.1 sowie die Führungsmäntel 4.1 und 4.2 der
zweiten Galetteneinheit werden jeweils durch zwei sich gegenü berliegende
Längsträger 12.1 und 12.2 gehalten. Hierzu
sind die Führungsmäntel 3.1 und 3.2 der
ersten Galetteneinheit jeweils fest mit einer Galettenachse 13.1 bzw. 13.2 verbunden,
die mit ihren Enden jeweils in den Längsträgern 12.1 und 12.2 drehbar gehalten
ist. Die Galettenachse 13.1 ist mit einem Elektromotor 11 verbunden,
der den Galettenantrieb 10.1 der Galetteneinheit 1.1 darstellt.
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Die
Führungsmäntel 3.1 und 3.2 erstrecken sich
somit zwischen einem Antriebsende 9 und einem Lagerende 20.
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Die
Galetteneinheit 1.2 ist in spiegelsymmetrischer Anordnung
unmittelbar unterhalb der Galetteneinheit 1.1 angeordnet,
wobei der Aufbau der Galetteneinheit 1.2 identisch ist
zu dem Aufbau der Galetteneinheit 1.1. Das Lagerende 20 der
Galetteneinheit 1.2 befindet sich somit unterhalb von dem
Antriebsende 9 der Galetteneinheit 1.1. Damit
bildet der Fadeneinlaufbereich 6 an dem Führungsmantel 3.1 der
ersten Galetteneinheit 1.1 und der Fadenablaufbereich 7 an
dem Führungsmantel 4.1 der Galetteneinheit 1.2 eine
gemeinsame Führungsebene, um die Faden 2 vertikal
ausgerichteten Fadenlauf ohne Versatz zu führen.
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Die
in 3 und 4 dargestellte Ausführung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist insbesondere
für eine Fadenschar mit einer Vielzahl von Fäden
geeignet, die Fäden in kompakter Anordnung innerhalb einer
Streckzone zu verstrecken. Zur Ausbildung weiterer Streckzonen lassen
sich die Galetteneinheiten 1.1 sowie die Galetteneinheit 1.2 in
weiterer Ausführung entsprechend wechselseitiger Anordnung
der Galettenantriebe hinzufügen.
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In
den 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsvariante
des Ausführungsbeispiels aus 3 und 4 dargestellt.
Die Anordnung und der Aufbau der Galetteneinheiten 1.1 und 1.2 ist
im wesentlichen identisch zu dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel,
so dass an dieser Stelle nur die Unterschiede erläutert
werden. Gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach 3 und 4 sind
die Galettenantriebe 10.1 und 10.2 der Galetteneinheiten 1.1 und
der Galetteneinheit 1.2 durch jeweils zwei Elektromotoren 11.1 und 11.2 gebildet.
Die 5 zeigt eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels,
so dass von der Galetteneinheit 1.2 im wesentlichen nur die
Elektromotoren 11.1 und 11.2 zu erkennen sind.
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Die
Anordnung der Führungsmäntel 3.1 und 3.2 der
Galetteneinheit 1.1 sowie der Führungsmäntel
der Galetteneinheit 1.2 sind zum Führen der Fäden 2 identisch
zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel ausgebildet. Somit
wird an dieser Stelle der Bezug zu der vorgenannten Beschreibung
genommen.
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Gegenüber
dem vorgenannten Ausführungsbeispiel wird die Verstreckung
der Fäden 2 in dem Ausführungsbeispiel
nach 5 durch eine Temperierung der Fäden 2 unterstützt.
Hierzu ist ein Heizmittel in Form eines Heizmoduls 14 vorgesehen, dass
in dem zwischen den Führungsmänteln der Galetteneinheiten 1.1 und 1.2 gebildeten
Freiraum angeordnet ist.
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Zur
Erläuterung des Heizmittels wird nachfolgend auch Bezug
zu der 6 genommen, in welchem die Galetteneinheit 1.1 in
einer Querschnittsansicht dargestellt ist. Die nachfolgende Beschreibung des
Heizmittels gilt analog für die Galetteneinheit 1.2.
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In
dem Freiraum zwischen den Führungsmänteln 3.1 und 3.2 ist
das Heizmittel in Form von mehreren Infrarotstrahlungskörpern 15.1, 15.2, 15.3 und 15.4 gebildet.
Die Infrarotstrahlungskörper 15.1 bis 15.4 sind
in einer Mittelebene zwischen den Führungsmänteln 3.1 und 3.2 gehalten,
die durch die Galettenachsen 13.1 und 13.2 aufgespannt
ist.
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Die
Infrarotstrahlungskörper 15.1 bis 15.4 sind
identisch ausgebildet. Die Infrarotstrahlungskörper 15.1 bis 15.4 weisen
jeweils eine Heizröhre 16 auf, in welcher ein
hier nicht dargestellter Heizleiter vorzugsweise ein Carbonheizleiter
angeordnet ist. Die Heizröhre 16 weist ein freies
Ende im Bereich des Lagerendes der Führungsmäntel 3.1 und 3.2 auf. Mit
dem gegenüberliegenden Ende ist die Heiz röhre 16 an
einem Anschlussträger 17 gehalten, der an dem
Längsträger 12.1 befestigt ist. Über
den Anschlussträger 17 und eine Leitung 18 erfolgt
die elektrische Anbindung der Heizröhre 16 an
eine hier nicht dargestellte elektrische Versorgungs- und Steuereinheit.
Der Anschlussträger 17 hält alle Heizröhren 16 der
Infrarotstrahlungskörper 15.1 bis 15.4 und
bildet das Heizmodul 14. Das Heizmodul 16 ist
als eine Baueinheit auswechselbar an dem Längsträger 12.1 gehalten.
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Die
Heizröhren 16 der Infrarotstrahlungskörper 15.1 bis 15.4 geben
ihre Infrarotstrahlen sowohl zu einer Oberseite als auch zu einer
Unterseite ab, so dass die zwischen den Führungsmänteln 3.1 und 3.2 gespannten
Fadenstücke zu beiden Seiten hin das Heizmodul bestrahlt
werden. Die durch die Heizröhren 16 erzeugten
elektromagnetischen Wellen sind insbesondere in ihrer Struktur auf
das Polymermaterial der Fäden abgestimmt, so dass in dem
Material der Fäden möglichst viele Strahlen absorbiert
werden, um eine gewünschte Erwärmung der Fäden
zu erhalten. Die durch die Heizröhren 16 erzeugen
Infrarotstrahlung weist hierzu vorzugsweise eine Spektrum von Wellenlängen
im Bereich von 2 bis 4 μm auf.
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Das
in 5 dargestellte Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich insbesondere
dadurch aus, dass die Führungsmäntel unbeheizt
in kompakte Anordnung zueinander gehalten werden können.
Die Erwärmung der Fäden erfolgt kontaktlos ausschließlich
durch eine Energieübertragung in Form von elektromagnetischen Wellen.
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Die
in den 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispielen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in ihrem
Aufbau und Anordnung der Führungsmäntel beispielhaft.
Grundsätzlich sind die einzelnen Varianten untereinander
kombinierbar, so dass beispielsweise das Ausführungsbeispiel
nach 1 und 2 ebenfalls pro Galettenantrieb
zwei Elektromotore aufweisen könnte. Dabei wären
die Führungsmäntel in ihrem Durchmesser gleich
groß oder unterschiedlich ausführbar. Desweiteren
lassen sich die Ausführungsbeispiele durch unterschiedliche Oberflächenzonen
der Führungsmäntel derart gestalten, dass beispielsweise
der Faden einlaufbereich 6 an einem Führungsmantel
in seiner Oberflächenbeschaffenheit unterschiedlich ausgebildet
ist, als der Fadenablaufbereich 7 am Ende des Führungsmantels.
Desweiteren können zusätzliche Behandlungsaggregate
zwischen den Führungsmänteln der Galetteneinheiten
wie beispielsweise Verwirbelungseinrichtungen integriert sein, um
Zusatzbehandlungen an den Fäden vor oder nach dem Verstrecken ausführen
zu können.
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- 1.1,
1.2
- Galetteneinheit
- 2
- Fäden
- 3.1,
3.2
- Führungsmantel
erste Galetteneinheit
- 4.1,
4.2
- Führungsmantel
zweite Galetteneinheit
- 5.1,
5.2
- Galettenträger
- 6
- Fadeneinlaufbereich
- 7
- Fadenablaufbereich
- 8
- Auskragende
- 9
- Antriebsende
- 10.1,
10.2
- Galettenantrieb
- 11,
11.1, 11.2
- Elektromotor
- 12.1,
12.2
- Längsträger
- 13.1,
13.2
- Galettenachse
- 14
- Heizmodul
- 15.1,
15.2, 15.3, 15.4
- Infrarotstrahlungskörper
- 16
- Heizröhre
- 17
- Anschlußträger
- 18
- Leitung
- 19
- Streckzone
- 20
- Lagerende
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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