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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schmelzspinnen und Kräuseln mehrerer Fäden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zum Schmelzspinnen und Kräuseln mehrerer Fäden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
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Bei der Herstellung von gekräuselten Fäden in einem Schmelzspinnprozess ist es üblich, dass die Fäden nach dem Extrudieren gemeinsam als eine Fadengruppe geführt und behandelt werden. Um in den einzelnen Filamentsträngen der Fäden eine Kräuselung zu erzeugen, werden die multifilen Fäden nebeneinander zu jeweils einem Fadenstopfen aufgestaucht. Dieser Verfahrensschritt wird durch die sogenannten Texturierdüsen ausgeführt, bei welcher die Filamente eines Fadens mittels eines heißen Fluids innerhalb einer Stauchkammer der Texturierdüse zu einem Fadenstopfen aufgestaucht werden. An der Oberfläche des Fadenstopfens legen sich die Filamente in Schlingen und Bögen ab und werden innerhalb des Fadenstopfens verdichtet. Zur Fixierung der in den Filamenten bildenden Kräuselung werden die Fadenstopfen thermisch behandelt. Hierzu werden die Fadenstopfen am Umfang einer Kühltrommel abgelegt, die mit einer vorbestimmten Umfangsgeschwindigkeit angetrieben ist. Dabei wird die Verweilzeit zur Abkühlung der Fadenstopfen im wesentlichen durch die Umfangsgeschwindigkeit der Kühltrommel einerseits und andererseits durch den Grad der Umschlingung der Fadenstopfen am Umfang der Kühltrommel bestimmt. Da die Umfangsgeschwindigkeit der Kühltrommel aufgrund Prozessparametern begrenzt ist, lassen sich intensive Abkühlungen durch mehrere Umschlingungen des Fadenstopfens am Umfang der Kühltrommel erreichen. Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung zum Schmelzspinnen und Kräuseln einer Fadenschar ist beispielsweise aus der
DE 26 32 082 bekannt.
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Bei dem bekannten Verfahren und bei der bekannten Vorrichtung werden die gesponnen Fäden nebeneinander mittels mehrerer Texturierdüsen zu jeweils einem Fadenstopfen gestaucht und am Umfang einer Kühltrommel abgelegt. Die Fadenstopfen werden direkt nebeneinander ohne Abstand am Umfang der Kühltrommel abgelegt und in mehreren Umschlingungen am Umfang der Kühltrommel geführt. Durch den direkten Kontakt der benachbarten Fadenstopfen zueinander ergeben sich gegenseitige Beeinflussungen der einzelnen Filamente der Fadenstopfen. Insbesondere bei Fadenstopfen mit entsprechend geringer Fadenstopfendichte führt ein lockerer Verbund der Filamente innerhalb des Fadenstopfens dazu, dass sich einzelne Filamente in den benachbarten Umschlingungen des benachbarten Fadenstopfens am Umfang der Kühltrommel miteinander verhaken. Derartige Verhakungen wirken sich insbesondere beim Auflösen der Fadenstopfen zu den gekräuselten Fäden negativ aus. Derartige Unregelmäßigkeiten in der Struktur der gekräuselten Fäden sind unerwünscht. Darüberhinaus erzeugen derartige Verhakungen zu Fadenspannungsschwankungen beim Auflösen der gekräuselten Fäden, die den Nachbehandlungsprozess des Fadens beispielsweise eine Verwirbelung negativ beeinflussen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schmelzspinnen und Kräuseln mehrerer Fäden der gattungsgemäßen Art derart bereitzustellen, bei welchen eine thermische Behandlung mehrerer Fadenstopfen mit mehreren nebeneinander liegenden Umschlingungen am Umfang der Kühltrommel und eine gleichmäßige Auflösung der Fadenstopfen zu gekräuselten Fäden möglich wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für ein Verfahren dadurch gelöst, dass die Fadenstopfen am Umfang der Kühltrommel vereinzelt mit jeweils mehreren Umschlingungen nebeneinander geführt werden.
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Die Lösung der Aufgabe ist für die gattungsgemäße Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Texturierdüsen der Kräuseleinrichtung einen derartigen Kräuselungsabstand zwischen sich bilden, dass die Fadenstopfen vereinzelt mit jeweils mehreren Umschlingungen nebeneinander am Umfang der Kühltrommel führbar sind.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen Unteransprüche definiert.
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Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Fadenstopfen getrennt am Umfang der Kühltrommel geführt werden. Eine gegenseitige Beeinflussung der Fadenstopfen ist ausgeschlossen. Insbesondere die Auflösungen der Fadenstopfen erfolgt in axialer Richtung der Kühltrommel versetzt zueinander. Zudem lässt sich die Verweilzeit jedes einzelnen Fadenstopfens am Umfang der Kühltrommel auf ein Vielfaches vergrößern. Die Anzahl der Umschlingungen der einzelnen Fadenstopfen ist hierbei nicht begrenzt und kann zwei, drei oder noch mehr Umschlingungen umfassen.
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Zur intensiven Ausnutzung der Kühloberfläche einer Kühltrommel ist die Verfahrensvariante bevorzugt ausgeführt, bei welcher die Umschlingungen eines der Fadenstopfen am Umfang ohne Abstand nebeneinander geführt werden. So lassen sich die Umschlingungen eines Fadenstopfens dicht an dicht am Umfang der Kühltrommel führen.
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Eine derartige Ablage wird durch die Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung begünstigt, bei welcher der Kräuselungsabstand zwischen den Texturierdüsen zumindest größer als eine doppelte Führungsbreite einer der Fadenstopfen am Umfang der Kühltrommel ist. So können zumindest zwei Umschlingungen des Fadenstopfens ohne gegenseitige Beeinflussung am Umfang der Kühltrommel gelegt werden.
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Die Ausnutzung der Kühloberfläche einer Kühltrommel lässt sich noch dadurch verbessern, indem benachbarte Umschlingungen benachbarter Fadenstopfen am Umfang mit oder ohne Abstand nebeneinander geführt werden. Da die Auflösezonen der Fadenstopfen durch die jeweiligen Umschlingungen voneinander entfernt liegen, ist selbst eine Führung der Fadenstopfenumschlingungen benachbarter Fadenstopfen ohne Abstand möglich. Um jedoch eine sichere Ablage der Fadenstopfen zu ermöglichen, wird bevorzugt zwischen benachbarten Umschlingungen benachbarter Fadenstopfen ein geringer Abstand gewählt.
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Das Handling zum Anlegen der Fadenstopfen an den Umfang der Kühltrommel wird bevorzugt in einzelnen Schritten getrennt vorgenommen. Hierbei hat sich insbesondere die Verfahrensvariante bewährt, bei welcher während des Anlegens der Fadenstopfen zumindest der gekräuselte Faden einer der Fadenstopfen durch eine stationäre Absaugeinrichtung aufgenommen wird. Die Fadenstopfen können so selektiert werden, um nacheinander am Umfang in mehreren Umschlingungen um den Mantel der Kühltrommel gelegt zu werden.
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Hierzu weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine stationäre Absaugeinrichtung zur zeitweisen Führung einzelner Fäden auf der Ablaufseite der Kühltrommel vor. So können zum Prozessbeginn einzelne gekräuselte Fäden nach Anlage des Fadenstopfens kurzzeitig über die Absaugeinrichtung aufgenommen und abgeführt werden.
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Für die Kräuselung hat sich besonders die Verfahrensvariante bewährt, bei welcher die gesponnenen Fäden zum Verstrecken vereinzelt mit jeweils mehreren Umschlingungen an einer Galetteneinheit mit zumindest einem angetriebenen Galettenmantel nebeneinander geführt werden und bei welchem die verstreckten Fäden nach Ablauf von dem Galettenmantel in einem geraden Fadenlauf parallel nebeneinander in die Texturierdüsen geführt werden. Damit können die verstreckten Fäden ohne jede Auslenkung direkt im geraden Fadenlauf geführt und texturiert werden. Damit lassen sich die Fäden einerseits als eine Fadenschar nach dem Spinnen abziehen und ohne Umlenkung unter gleichen Bedingungen zur Kräuselung führen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in ihrer Weiterbildung besonders dazu geeignet, bei welcher die der Spinnvorrichtung zugeordnete Galetteneinheit zumindest einen angetriebenen Galettenmantel aufweist, an deren Umfang die gesponnen Fäden mit jeweils dem Kräuselungsabstand zwischen sich führbar sind. Die Fäden lassen sich beim Verstrecken und beim Kräuseln parallel führen.
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Um das Auflösen der Fadenstopfen zu den gekräuselten Fäden möglichst unter gleichen Bedingungen ausführen zu können, ist zudem vorgesehen, dass der Kühltrommel auf der Ablaufseite eine Galetteneinheit mit zumindest einem angetriebenen Galettenmantel nachgeordnet ist, an deren Umfang die gekräuselten Fäden mit jeweils dem Kräuselungsabstand zwischen sich führbar sind.
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Die Qualität der erzeugten Fäden lässt sich noch weiter verbessern, indem eine der Kräuseleinrichtung nachgeordnete Nachbehandlungseinrichtung mit mehreren Verwirbelungsaggregaten vorgesehen ist, bei welcher die Verwirbelungsaggregate mit dem Kräuselungsabstand zueinander gehalten sind. So kann die Behandlung, die Kräuselung und die Nachbehandlung bei der Herstellung schmelzgesponnener gekräuselter Fäden im wesentlichen ohne Auslenkungen und ohne zusätzliche Fadenführungsmittel erfolgen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es stellen dar:
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1 schematisch eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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2.1 bis 2.3 schematisch mehrere Teilansichten des Ausführungsbeispiels aus 1 bei einem Prozessbeginn
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3 schematisch eine Ansicht eine weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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In der 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schmelzspinnen und Kräuseln mehrerer Fäden schematisch dargestellt. Die Vorrichtung besteht aus einer Spinneinrichtung 1, einer Verstreckeinrichtung 8, einer Kräuseleinrichtung 11 und einer Nachbehandlungseinrichtung 16, die zu einem Fadenlauf hintereinander angeordnet sind.
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Üblicherweise werden die gekräuselten Fäden nach einer Nachbehandlung zu Spulen aufgewickelt. Eine derartige Aufwickeleinrichtung ist an dieser Stelle nicht dargestellt. Hierbei können die Fäden gemeinsam an einer Spulspindel oder separat an getrennten Spulspindeln gewickelt werden.
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Die Spinneinrichtung 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch einen Spinnbalken 2 mit drei an der Unterseite des Spinnbalkens 2 nebeneinander angeordneten Spinndüsen 3.1, 3.2 und 3.3 schematisch dargestellt. Der Spinnbalken 2 ist üblicherweise beheizt ausgeführt und weist ein Schmelzeverteilersystem sowie ein oder mehrere Spinnpumpen auf. Eine von einer Schmelzequelle zugeführte Schmelze wird über einen Zulauf 4 den Spinndüsen 3.1 bis 3.3 zugeführt.
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Unmittelbar unterhalb des Spinnbalkens 2 ist eine Kühleinrichtung 5 vorgesehen, um die durch die Spinndüsen 3.1 bis 3.3 extrudierten Filamentstränge abzukühlen. Der Kühleinrichtung 5 sind im unteren Bereich mehrere Sammelfadenführer 6.1 bis 6.3 zugeordnet, um die pro Spinndüse 3.1 bis 3.3 erzeugten Filamentbündel jeweils zu einem Faden 21 zusammenzuführen.
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Die Fäden 21 werden gemeinsam als eine Fadenschar aus der Spinneinrichtung 1 abgezogen. Hierzu weist die Verstreckeinrichtung 8 eine erste Galetteneinheit 9.1 auf. Die Galetteneinheit 9.1 ist durch zwei auskragend gehaltene Galettenmäntel 10.1 und 10.2 gebildet, die einseitig gelagert und mit jeweils einem Antrieb gekoppelt sind. Die Galettenmäntel 10.1 und 10.2 der Galetteneinheit 9.1 sind bevorzugt beheizt ausgeführt.
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Der Galetteneinheit 9.1 ist eine zweite Galetteneinheit 9.2 zugeordnet, die ebenfalls aus zwei Galettenmänteln 10.1 und 10.2 gebildet ist. Die Galettenmäntel 10.1 und 10.2 der Galetteneinheit 9.2 sind mit einem Antrieb gekoppelt und vorzugsweise ebenfalls beheizt ausgeführt.
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Die Galetteneinheiten 9.1 und 9.2 werden üblicherweise mit einer Differenzgeschwindigkeit angetrieben, um die Fäden 21 als eine Fadenschar gemeinsam zu vollstrecken.
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Der Verstreckeinrichtung 8 folgt im Fadenlauf die Kräuseleinrichtung 11, die in diesem Ausführungsbeispiel mehrere Texturierdüsen 12.1, 12.2 und 12.3 aufweist. Die Texturierdüsen 12.1, 12.2 und 12.3 weisen jeweils eine Förderdüse 13 und eine Stauchkammer 14 auf. Derartige Texturierdüsen sind hinlänglich bekannt, so dass an dieser Stelle nur die Funktion erläutert wird.
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Mittels der Förderdüse 13 wird der verstreckte Faden in einen Förderkanal geführt und mittels eines bevorzugt beheizten Fluids vorzugsweise eine heiße Luft als ein Faserstrom in die angrenzende Stauchkammer 14 gefördert. Innerhalb der Stauchkammer 14 wird der verstreckte Faden zu einem Fadenstopfen aufgestaucht, wobei die einzelnen Filamente des Fadens sich in Schlingen und Bögen an der Oberfläche des Fadenstopfens anlegen und durch den Luftstrom komprimiert werden. Die Stauchkammer 14 enthält im oberen Bereich mehrere Öffnungen, um den zur Förderung des Fadens genutzten Luftstrom abführen zu können. Der in der Stauchkammer 14 gebildete Fadenstopfen wird auf einer Auslassseite herausgeführt und am Umfang einer nachgeordneten Kühltrommel 13 abgelegt.
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Wie aus der Darstellung in 1 hervorgeht, sind die Texturierdüsen 12.1, 12.2 und 12.3 mit Abstand zueinander oberhalb einer Kühltrommel 15 angeordnet. Der Abstand zwischen zwei benachbarten Texturierdüsen 12.2 und 12.3 ist in 1 mit dem Kennbuchstaben K gekennzeichnet und wird nachfolgend als Kräuselungsabstand bezeichnet. Die an den Unterseiten der Texturierdüsen 12.1 bis 12.3 erzeugten Fadenstopfen 22.1, 22.2 und 22.3 werden mit dem Kräuselungsabstand K am Umfang der Kühltrommel 15 abgelegt. Der Kräuselungsabstand K ist derart gewählt, dass in dem Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Fadenstopfenablagen mehrere Umschlingungen des jeweiligen Fadenstopfens 22.1, 22.2 und 22.3 führbar sind. In diesem Ausführungsbeispiel sind jeweils zwei Umschlingungen der Fadenstopfen 22.1, 22.2 und 22.3 am Umfang der Kühltrommel 13 gezeigt. Aufgrund der Übersichtlichkeit wurde hierbei bewusst der Kräuselungsabstand sehr groß gewählt, um die selektive Führung der Fadenstopfen am Umfang der Kühltrommel 15 zu veranschaulichen.
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Die Kühltrommel 15 ist bevorzugt an einer Saugeinrichtung angeschlossen, durch welche ein Saugstrom von außen nach innen durch den Mantel der Kühltrommel 15 erzeugt wird. Hierzu weist die Kühltrommel 15 einen luftdurchlässigen Mantel auf.
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Der Kühltrommel 15 ist auf einer Ablaufseite eine stationäre Absaugeinrichtung 23 zugeordnet, die in diesem Ausführungsbeispiel durch einen Saugstutzen 24 und eine Unterdruckquelle 25 dargestellt ist. Die Absaugeinrichtung 23 ist vorgesehen, um bei einem Prozessbeginn das Anlegen der Fadenstopfen am Umfang der Kühltrommel zu erleichtern. Die Funktion der Absaugeinrichtung 23 sowie das Anlegen der Fadenstopfen 22.1, 22.2 und 22.3 am Umfang der Kühltrommel 15 wird nachfolgend noch näher erläutert.
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Der Kräuseleinrichtung 11 ist eine Nachbehandlungseinrichtung 16 zugeordnet, durch welche die Fadenstopfen 22.1, 22.2 und 22.3 zu jeweils einem gekräuselten Faden 26.1, 26.2 und 26.3 aufgelöst werden und durch welche eine Nachbehandlung insbesondere eine thermische Nachbehandlung unter geringer Zugspannung ausgeführt wird. Die Nachbehandlungseinrichtung 16 weist hierzu zwei Galetteneinheiten 17.1 und 17.2 auf, die jeweils einen angetriebenen Galettenmantel 18 und eine Umlenkrolle 19 aufweisen. Der Galettenmantel 18 und die Umlenkrolle 19 sind auskragend angeordnet, wobei der Galettenmantel 18 mit einem Antrieb gekoppelt ist. Zwischen den Galetteneinheiten 17.1 und 17.2 sind mehrere Verwirbelungsaggregate 20.1, 20.2 und 20.3 angeordnet. Die Verwirbelungsaggregate 20.1, 20.2 und 20.3 weisen ebenfalls zwischen sich den Kräuselungsabstand K auf, so dass die Fäden bei einer vereinzelten Führung mit mehreren Umschlingungen an der Galetteneinheit 17.1 parallel in einem geraden Fadenlauf führbar sind. So können die gekräuselten Fäden 26.1, 26.2 und 26.3 beim Auflösen der Fadenstopfen 22.1, 22.2 und 22.3 im geraden Fadenlauf am Umfang der Kühltrommel 15 abgezogen werden.
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Nach der Verwirbelung werden die Fäden 26.1 bis 26.3 im parallelen Lauf von der Galetteneinheit 17.2 aufgenommen und ebenfalls vereinzelt mit mehreren Umschlingungen nebeneinander an dem Galettenmantel 18 und der Umlenkrolle 19 geführt. Am Ende des Prozesses werden die gekräuselten Fäden üblicherweise zu Spulen aufgewickelt, wobei die Spulen gemeinsam an einer Spulspindel oder getrennt an mehreren Spulspindeln wickelbar sind.
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Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden durch die Spinneinrichtung 1 mehrere Fäden parallel nebeneinander aus mehreren Spinndüsen 3.1 bis 3.3 gesponnen. Die Spinndüsen 3.1 bis 3.3 der Spinneinrichtung 1 sind jeweils mit einem Spinnabstand zueinander an dem Spinnbalken 2 gehalten.
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Die gesponnenen Fäden 21 werden als eine Fadenschar gemeinsam durch die Galetteneinheit 9.1 der Verstreckeinrichtung 8 abgezogen. Zuvor werden die Fäden nach der Abkühlung durch einen Fadenscharführer 7 auf einen Behandlungsabstand zusammengeführt, der kleiner ist als der Spinnabstand zwischen den benachbarten Spinndüsen 3.1 und 3.2. Als Behandlungsabstand wird hierbei bereits der Kräuselungsabstand K eingestellt, so dass die gesponnenen Fäden parallel nebeneinander als Fadenschar durch die Galetteneinheiten 9.1 und 9.2 verstreckt und der Kräuseleinrichtung 11 zugeführt werden. Insoweit erfolgt eine Vereinzelung der Fäden an den Galetteneinheiten 9.1 und 9.2, so dass die gesponnenen Fäden an den Galettenmänteln 10.1 und 10.2 mit mehreren Umschlingungen nebeneinander geführt sind.
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In der Kräuseleinrichtung 11 sind die Texturierdüsen 12.1 bis 12.3 mit dem Kräuselungsabstand K zueinander angeordnet, so dass die auf einer Auslassseite der Texturierdüsen 12.1 bis 12.3 austretenden Fadenstopfen 22.1 bis 22.3 durch den Kräuselungsabstand getrennt voneinander am Umfang der Kühltrommel 15 abgelegt werden. Der Kräuselungsabstand K ist derart gewählt, dass jeder der Fadenstopfen 22.1 bis 22.3 mit mehreren Umschlingungen am Umfang der Kühltrommel 15 führbar ist. Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind bespielhaft jeweils zwei Umschlingungen der Fadenstopfen 22.1 bis 22.3 am Umfang der Kühltrommel 15 gezeigt.
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Zum Auflösen der Fadenstopfen werden die gekräuselten Fäden 26.1 bis 26.3 mit mehreren Umschlingungen vereinzelt an der Galetteneinheit 17.1 abgezogen und dem nachfolgenden Verwirbelungsaggregaten 20.1 bis 20.3 zugeführt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 1 zeichnet sich besonders dadurch aus, dass die als eine Fadenschar gesponnene Fäden unter im wesentlichen gleichen Bedingungen behandelt, gekräuselt und nachbehandelt werden. Insbesondere bei der Kräuselung lässt sich an jedem der Fäden eine intensive thermische Behandlung ausführen, in dem der aufgestauchten Faden mit mehreren Umschlingungen am Umfang der Kühltrommel 15 führbar ist.
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Um insbesondere bei Prozessbeginn das Anlegen der Fadenstopfen an der Kühltrommel zu erleichtern, ist auf der Auslassseite der Kühltrommel 15 eine Absaugeinrichtung 23 mit einem Saugstutzen 24 und einer Unterdruckquelle 25 vorgesehen. Die Funktion der dargestellten Absaugeinrichtung wird in den nachfolgenden 2.1 bis 2.3 näher erläutert.
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In den 2.1 bis 2.3 ist jeweils ein Ausschnitt des Ausführungsbeispiels aus 1 schematisch gezeigt. Insoweit sind die dargestellten Einrichtungen identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel.
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Beim Anlegen einer Fadenschar in einem Schmelzspinnprozess ist es üblich, dass die gesponnenen Fäden kontinuierlich durch einen Handinjektor 27 aufgenommen und geführt werden. Beim Anlegen in die Kräuseleinrichtung 11 wird zunächst an der Texturierdüse 12.1 der erste Fadenstopfen 22.1 durch kurzzeitiges Verschließen der Texturierdüse 12.1 gebildet und anschließend in mehreren Umschlingungen am Umfang der Kühltrommel 15 verlegt. Auf der Auslassseite vom Fadenstopfen 22.1 abgezogene gekräuselte Faden 26.1 wird über den Saugstutzen 24 mit der Absaugeinrichtung 23 aufgenommen und kontinuierlich zu einem Abfallbehälter geführt. Diese Situation ist in der 2.1 dargestellt.
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Dieser Vorgang wird dann an dem Fadenstopfen 22.2 und 22.3 wiederholt. Dabei wird der gekräuselte Faden 26.2 ebenfalls von dem Saugstutzen 24 aufgenommen und abgeführt. Der gekräuselte Faden 26.3 des Fadenstopfens 22.3 verbleibt in einem Handinjektor 27. Diese Situation ist in der 2.2 gezeigt. Um nun den Anlegevorgang der Fadenschar fortzuführen, werden die gekräuselten Fäden 26.1 und 26.2 getrennt vor dem Einlauf in den Saugstutzen 24 durchtrennt und von dem Handinjektor 27 übernommen. Nun kann der Anlegevorgang der Fadenschar an den nachfolgenden Aggregaten fortgesetzt werden. Diese Situation ist in der 2.3 gezeigt.
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Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Kräuselungsabstand auch gleichzeitig der Behandlungsabstand beim Verstrecken und bei der Nachbehandlung der Fäden. Grundsätzlich sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Erfindung nicht auf eine derartige Fadenführung in einen Schmelzspinnprozess beschränkt ist. So besteht ebenfalls die Möglichkeit, während der Verstreckung der Fäden und/oder auch während der Nachbehandlung der Fäden die Fäden auf einem veränderten Behandlungsabstand zu führen.
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In 3 ist hierzu ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, wie sie beispielsweise in einem Schmelzspinnprozess ausführbar wäre. In der 3 ist nur die Galetteneinheit 9.2 und die nachfolgende Kräuseleinrichtung 11 schematisch dargestellt. Die Galetteneinheit wird in diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls durch zwei angetriebene Galettenmäntel 10.1 und 10.2 gebildet, deren Achsen jedoch nicht achsparallel zu der Kühltrommel 15 der Kräuseleinrichtung 11 angeordnet sind.
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In diesem Ausführungsbeispiel weist die Kräuseleinrichtung 11 zwei Texturierdüsen 12.1 und 12.2 auf, um zwei gesponnene Fäden 21 aufzunehmen und zu kräuseln. Die Texturierdüsen 12.1 und 12.2 sind mit einem Kräuselungsabstand K benachbart angeordnet, so dass die auf der Auslassseite der Texturierdüsen 12.1 und 12.2 erzeugten Fadenstopfen 22.1 und 22.2 vereinzelt am Umfang der Kühltrommel 15 abgelegt werden. Jeder der Fadenstopfen werden mit einer mehrfachen Umschlingung am Umfang der Kühltrommel 15 geführt. Die Führungsbreite des Fadenstopfens 22.1 am Umfang der Kühltrommel 15 ist in 3 mit dem Kennbuchstaben S dargestellt. Um den Fadenstopfen 22.1 mit mehreren Umschlingungen am Umfang der Kühltrommel 15 führen zu können, muss der Kräuselungsabstand K zwischen den Texturierdüsen zumindest größer sein, als eine doppelte Führungsbreite S. Die Anzahl der gewählten Umschlingungen des Fadenstopfens 22.1 bestimmt somit den Kräuselungsabstand K zwischen den Texturierdüsen 22.1 und 22.2. In dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel gilt: K ≥ 3 × S.
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Der Kräuselungsabstand K zwischen den Texturierdüsen 12.1 und 12.2 kann dabei derart gewählt werden, dass die benachbarten Umschlingungen der benachbarten Fadenstopfen 22.1 und 22.2 ohne wesentlichen Abstand direkt nebeneinander am Umfang der Kühltrommel 15 geführt werden. Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, einen Abstand zwischen benachbarten Umschlingungen der Fadenstopfen 22.1 und 22.2 einzuhalten.
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Die Zuführung der gesponnenen Fäden erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel unabhängig von den Kräuselungsabstand K. So können die Fäden an der Galetteneinheit 9.2 und während des Verstreckens mit wesentlich geringerem Behandlungsabstand geführt werden.
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Ebenso besteht die Möglichkeit, die gekräuselten Fäden 26.1 und 26.2 nach dem Auflösen der Fadenstopfen 22.1 und 22.2 für die Nachbehandlung auf einen geringeren Fadenabstand zusammenzuführen. Wesentlich hierbei ist, dass für die Kräuselung relativ große Verweilzeiten zur thermischen Behandlung realisierbar sind, so dass die Fadenstopfen 22.1 und 22.2 mit relativ hohen Prozessgeschwindigkeiten am Umfang der Kühltrommel 15 führbar sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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