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Verfahren und Vorrichtung zur thermischen
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Behandlung von Fäden.
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Bei der thermischen Behandlung multifiler Chemiefasern muß einerseits
eine ausreichende Intensität der Erwärmung oder Abkühlung, andererseits aber auch
eine absolute Gleichmäßigkeit über die Fadenlänge erzielt werden. Beide Forderungen
bedingen eine möglichst lange Verweilzeit zur Erzielung und Homogenisierung der
beabsichtigten thermischen Zustände des Fadens.
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Die Länge der Verweilzeit wiederum steht dem Bestreben nach Erhöhung
der Produktionsgeschwindigkeit entgegen.
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Bei einer bekannten Einrichtung, die in einer Texturiervorrichtung
angewandt ist, wird der Faden zur thermischen Behandlung in einer Nut auf dem Umfang
einer rotierenden Walze als Fadenstopfen abgelegt. Die Nut verläuft dabei in Umfangsrichtung
der Walze und besitzt im Bereich ihres Nutengrundes Öffnungen, durch die Luft oder
sonstige Gase ins Innere der rotierenden Walze gesaugt werden. Dabei soll sich der
Fadenstopfen eng an die Nutenwandungen anschmiegen und gleichmäßig von dem Behandlungsmedium
durchströmt werden (DT-OS 2 236 024).
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Der Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht u.a. darin, daß die
Walze einen hohen Durchmesser haben muß, damit ausreichend große Verweilzeiten erzielt
werden. Nachteilig ist auch, daß die Blasdüsen in die Nut gerichtet sind und der
Faden deswegen nicht in stets gleichbleibender Konfiguration der thermischen Behandlung,
d.h. insbesondere der Abkühlung zugeführt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, zur thermischen Behandlung multifiler
Chemiefäden ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen, bei der der in einer
Staukammer geformte Fadenstopfen in stets gleichbleibender Form auf einer rotierenden
Behandlungstrommel abgelegt und dabei von einem Behandlungsmedium durchströmt werden
kann, ohne daß eine Abahängigkeit zwischen Trommeldurchmesser und Verweilzeit besteht
und wobei eine ausreichende Verweilzeit bei nur geringem Durchmesser der Behandlungstrommel
auch für gesteigerte Produktionsgeschwindigkeit gewährleistet ist. Das Verfahren
und die Vorrichtung soll insbesondere zur spannungsfreien Fadenbehandlung bei der
Texturierung anwendbar sein.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus Anspruch 1 für das Verfahren
und Anspruch 12 für die Vorrichtung.
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In vorteilhafter Weise läßt sich dieses Verfahren auch - wie sich
aus Anspruch 2 ergibt - auf mehrere zu behandelnde und insbesondere zu texturierende
Fäden anwenden, wobei der Vorteil insbesondere darin liegt, daß durch die gleichzeitige
thermische Behandlung auf einer Behandlungstrommel nicht nur eine Homogenität des
Produktes über die Fadenlänge, sondern auch von Faden zu Faden erzielbar ist.
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Zur Erzielung eines homogenen Produkts muß die Behandlungstrommel
mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben werden.
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Die Umfangsgeschwindigkeit V3 wird dabei nach der Lehre des Anspruchs
3 eingestellt, wodurch gewährleistet wird, daß der auf der Behandlungstrommel abgelegte
Fadenstopfen nicht über das zulässige Maß hinaus noch weiter gestaucht und dadurch
zerbrochen wird.
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Die Packungsdichte des Fadenstopfens in der Staukammer ist insbesondere
von der Strömungsgeschwindigkeit und der Temperatur des Behandlungsmediums1 also
insbesondere der erhitzten Luft, abhängig. Beim Texturieren stehen dabei die Packungsdichte
und die zu erzielenden Kräuseleigenschaften in einem bestimmten Verhältnis, wobei
die grundsätzliche Tendenz besteht, daß eine größere Packungsdichte auch eine intensivere
Kräuselung ergibt. Die größere Packungsdichte bewirkt aber andererseits auch einen
höheren Drosselwiderstand gegenüber den zur thermischen Behandlung des Fadenstopfens
durchströmenden Gasen. Es entsteht also mit zunehmender Packungsdichte die Gefahr,
daß die thermische Behandlung über den Querschnitt des Fadenstopfens inhomogen ist.
Zur Vermeidung dieses Nachteils dient die vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens nach Anspruch 4 und den Ansprüchen 9 und 10.
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Die Zwangsförderung des Fadenstopfens nach Ansprüchen 5 und 15 gibt
dabei noch die häufig wünschenswerte und vorteilhafte Möglichkeit, durch Wahl der
Zwangsfördergeschwindigkeit größer oder kleiner oder gleich der Fadengeschwindigkeit
V2 oder der Tronrmelgeschwindigkeit V3 den Fadenstopfen vor oder hinter der Zwangsförderung
zu verdichten oder zu verdünnen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird ausgeführt, indem die Behandlungstrommel
an eine Absaugeinrichtung angeschlossen wird. Durch den Drosselwiderstand, den die
Lage des in vielen
Windungen auf dem perforierten Teil der Trommelwandungen
abgelegten Fadenstopfens dem angesaugten Gas bietet, wird der Fadenstopfen auf der
Trommelwandung festgehalten. Das Gas erfüllt also zwei Funktionen und zwar einmal
die, den Fadenstopfen auf der Wandung festzuhalten und zum anderen die Funktion
der thermischen Behandlung. Die thermische Behandlung zur Kühlung erfolgt vorzugsweise
dadurch, daß Raumluft angesaugt wird. Denkbar und in vielen Fällen vorteilhaft ist
es jedoch auch, in Achsrichtung der Behandlungstrommel gesehen, unterschiedliche
Behandlungsgase anzusaugen. Hierdurch kann zunächst vor allem eine Erhitzung durch
erhitzte Luft oder erhitzten Dampf und sodann eine Abkühlung durch Ansaugen von
Raumluft erfolgen.
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Nach Anspruch 11 wird vorgeschlagen, daß der Fadenstopfen einen rechteckigen
Querschnitt hat. Dies kann erzielt werden durch Bildung des Fadenstopfens in einer
rechteckigen Staukammer (Anspruch 16) oder durch Verformung des zunächst zylindrisch
gebildeten Fadenstopfens in dem Walzenspalt von Förderrollen, die der Staukammer
nachgeschaltet sind. Hierdurch wird eine gleichmäßige Verteilung des Drosselwiderstandes,
den der Fadenstopfen dem durchströmenden Gas entgegensetzt, über die gesamte auf
der Behandlungstrommel gebildete Lage des Fadenstopfens und damit eine Verbesserung
der thermischen Behandlung erreicht.
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Die zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens in Anspruch 12 beanspruchte
Vorrichtung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß sie - in Achsrichtung gesehen
- glatte Wandungen besitzt. Dadurch wird gewährleistet, daß der gegenüber der Umfangsrichtung
mit geringer Steigung auf dem Umfang der Behandlungstrommel abgelegte Fadenstopfen
achsparallel zur Trommelachse verschoben werden kann, was eine ortsfeste Vorschubeinrichtung
bewirkt. Diese Vorschubeinrichtung, welche sich über
einen Teil
oder den gesamten Trommelumfang hin erstrecken kann, hat dabei - bezogen auf die
Drehrichtung der Trommel -über ihre Länge einen Vorschub parallel zur Trommelachse,
welcher dem Durchmesser der Staukammer im wesentlichen entspricht oder etwas kleiner
ist. Dadurch wird gewährleistet, daß die Windungen des Fadenstopfens dicht aneinander
gelegt werden und eine geschlossene Lage bilden. Sofern auf der Behandlungstrommel
mehrere Fadenstopfen in parallelen Windungen abgelegt werden, entspricht der axiale
Vorschub einem entsprechenden Vielfachen des Durchmessers der Staukammer bzw.
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ist zur Erzielung einer ausreichend engen Anlage der einzelnen Windungen
geringfügig kleiner.
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Die Behandlungstrommel ist zylindrisch oder leicht konisch.
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Die konische Trommel mit dünnerem Auslaßende bewirkt eine erleichterte
Verschiebung der Fadenstopfenwindungen; eine konische Trommel mit dickerem Auslaßende
ist vorteilhaft, um die Packungsdichte des Fadenstopfens während des axialen Vorschubs
zur Verbesserung der Gasdurchlässigkeit zu erniedrigen.
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Die Vorschubeinrichtung kann eine drehbare Rolle mit ortsfester Achse
sein, welche an der Eingangsseite der Trommel auf der zylindrischen Trommeloberfläche
mit geringem Abstand anliegt.
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Vorzugsweise handelt es sich um einen ortsfesten Schuh nach Anspruch
13.
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Zur Behandlung des oder der Fadenstopfen mit unterschiedlichen Behandlungsmedien
dient die vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung nach Anspruch 14.
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Es sei hervorgehoben, daß die thermische Behandlung nach dieser Erfindung
vor allem im Rahmen von Texturierverfahren für
multifile Chemiefasern
anwendbar ist, bei denen ein Faden durch eine mit Heißluft beschickte Texturierdüse
in eine zylindrische Staukammer gefördert und darin als Fadenstopfen abgelegt in
dieser fadenstopfenförmigen Konfiguration durch die Staukammer hindurchgefördert
wird. Die vorgeschlagene Erfindung ist aber ebenso in üblichen Stauchkräuselverfahren
anwendbar, bei denen ein Faden durch Stauchräder in einer Stauchkammer zu einem
Fadenstopfen kompaktiert wird (z.B. DT-AS 1 265 912).
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Zu erwähnen ist ferner, daß in einer Stau- oder Stauchkammer jeweils
einer oder mehrere Fäden behandelt und zu einem Fadenstopfen geformt werden können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung eignen sich darüberhinaus
auch für alle thermischen Behandlungen eines Fadens, bei denen die Spannungsfreiheit
des Fadens akzeptabel, erwünscht oder notwendig ist - so zur Fixierung einer zuvor
durch Luftverwirbelung oder Verzwirnung eingebrachten Kräuselung, so zur Entwicklung
der Kräuselung von über den Fadenquerschnitt asymmetrischen Fäden (Bikomponenten
u.a.), so zum Ausschrumpfen von Glatt- oder Kräuselgarnen.
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Im Rahmen der erwähnten Tezturierverfahren und sonstigen Verfahren
bietet das erfindungsgemäße Verfahren zur thermischen Behandlung folgende Vorteile:
Die thermische Behandlung des Fadenstopfens erfordert infolge der hohen Packungsdichte
und des relativ großen Querschnitts des Fadenstopfens lediglich geringe Behandlungsgeschwindigkeiten.
Der Fadenstopfen wird in der Staukammer bzw. Stauchkammer zu einer stets gleichbleibenden
Ronfiguration geformt, unterliegt aber in der thermischen Behandlungszone nicht
mehr der seitlichen Begrenzung durch die Kammer und kann sich deshalb frei ausdehnen
bzw. schrumpfen. Auch bei geringen Tronmeldrehr
zahlen und geringen
Trommeldurchmessern ist durch Aufbringen vieler Fadenwindungen eine wirksame und
homogene thermische Behandlung, insbesondere Abkühlung' möglich.
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Das Verfahren beruht auf der wider Erwarten gefundenen Möglichkeit,
den Fadenstopfen auch ohne seitliche Begrenzung zu fördern und auf einer Behandlungstrommel
zu einer geschlossenen Lage aufzuwinden. Dabei ist offensichtlich, daß das Behandlungsprinzip
auch in dem Sinne umgekehrt werden kann, daß der Fadenstopfen im Inneren einer Trommel
geführt und die Gasströmung von innen nach außen gerichtet wird.
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Im folgenden wird die Erfindung in Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnungen erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1: eine schematische Darstellung eines Texturierverfahrens
und der entsprechenden Vorrichtungsteile, bei denen eine thermische Behandlung nach
dieser Erfindung stattfindet.
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Fig. 2: die detaillierte Darstellung einer Texturierdüse, einer daran
angeschlossenen Staukammer, der daran anschließenden Förderräder und der daran anschließenden
Behandlungstrommel zur erfindungs gemäßen thermischen Behandlung des durch die Förderräder
gefördert ten Fadenstopfens, Fig. 3: das Ausführungsbeispiel einer von Ringkamnern
umgebenen Behandlungstrommel.
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Nach Fig. 1 werden aus dem Spinnschacht 1 die Kapillaren 2 ersponnen
und zu einem Faden 3 zusammengefaßt. Der Faden 3 wird durch die Galette 4 abgezogen
und zwischen den Galetten 4 und 5 durch Heizeinrichtung 6 erhitzt und verstreckt.
Im dargestellten Beispiel werden parallel zueinander zwei Fäden ersponnen. Die beiden
Fäden werden sodann je einer Blasdüse 7 zugeführt. Jede Blasdüse besitzt eine Luftzufuhr
8 und ggf.
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eine Heizeinrichtung 9 zur Erhitzung der Luft. In jeder Blasdüse wird
der Faden mit einem erhitzten Gas-, Dampf- oder Luftstrom hoher Geschwindigkeit
beaufschlagt und in der Staukammer 10 zu einem kompakten Fadenstopfen 12 verdichtet.
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Der Durchmesser bzw. Querschnitt des Fadenstopfens 12 entspricht dem
der Staukammer. Zum Inbetriebsetzen des Texturierprozesses wird das untere Ende
der Staukammer 10 verschlossen, so daß sich zunächst der Fadenstopfen bilden kann.
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Die Staukammer wird sodann geöffnet und der Fadenstopfen kontinuierlich
mit seiner Wachstumsgeschwindigkeit gefördert und den Fadenrollen 11 zugeführt.
Die Förderrollen 11 fördern den Fadenstopfen zu einer Behandlungstrommel 14, welche
langsam rotiert. Die Förderrollen 11 sind nicht erfindungsnotwendig, sondern werden
lediglich in einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung verwandt.
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Wie in Fig. 2 im einzelnen unter Verwendung der auch in Fig. 1 verwendeten
Bezugszeichen gezeigt, besteht die Texturierdüse aus einem zentralen Fadenkanal
30 und einer Ringkammer 31.
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Von der Ringkammer 31 aus erstreckt sich ein kegelstumpfförmiger Kanal
32 bis zum Fadenkanal. Das über Zufuhrleitung 8 und Heizeinrichtung 9 zugeführte
erhitzte Medium führt zu einer Plastifizierung des zuvor bereits durch die Heizeinrichtung
6 vorerwärmten Fadens und bewirkt, daß der Faden mit großer kinetischer Energie
in den in der Staukammer gebildeten Fadenstopfen
12 prallt. Die
Staukammer 10 besitzt dabei Öffnungen 33, durch die die Luft über dem Fadenstopfen
und - soweit sie in den Fadenstopfen eingedrungen ist - auch aus dem Fadenstopfen
entweichen kann.
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Zum Ingangsetzen des Texturierprozesses wird die Staukammer mittels
der verschiebbaren Verschlußklappe34 verschlossen, bis sich ein Fadenstopfen gebildet
hat. Sodann wird die Verschlußklappe aus der Staukammer herausgezogen und der Fadenstopfen
mit seiner Wachstumsgeschwindigkeit unten aus der Staukammer heraus und durch die
Förderrollen 11 weiter gefördert.
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Die Förderrollen 11 bilden zwischen sich einen Durchlaß.
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Dessen Querschnitt entspricht im wesentlichen dem Querschnitt des
Fadenstopfens. Hierzu sind die Förderrollen 11 auf ihrem Umfang jeweils mit einer
im wesentlichen halbkreisförmigen Nut versehen (vgl. Fig. 1).
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Die durch die Förderrollen 11 geförderten Fadenstopfen werden sodann
in Windungen auf der Behandlungstrommel 14 abgelegt. Da nach Fig. 1 zwei Fäden parallel
zueinander erzeugt und texturiert werden, werden auf der Behandlungstrommel zwei
Fadenstopfenwindungen 12 und 13 nebeneinander abgelegt.
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Die Behandlungstrommel 14 ist drehend angetrieben.
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Sie besitzt auf ihrem Mantel Durchbrechungen 35, welche im wesentlichen
parallel zur Achse der Behandlungstrommel gerichtet sind. An ihrem Einlaßende wird
die Behandlungstrommel von einem Vorschubschuh 36, welcher ortsfest angebracht ist,
auf ihrem Umfang oder einem Teil ihres Umfanges umgeben. Der Vorschubschuh 36 steigt
- in Drehrichtung 37 der Behandlungstrommel gesehen
- zum Auslaßende
der Trommel hin an. Der Vorschub, bezogen auf die Länge des Vorschubschuhs, ist
gleich dem Durchmesser D des Fadenstopfens (so in Fig. 2), bzw. gleich der Summe
der Durchmesser der beiden Fadenstopfen 12 und 13 (so in Fig. 1). Sofern sich der
Vorschubschuh über den gesamten Umfang der Trommel erstreckt, ist also seine Steigung
gleich dem Durchmesser der Staukammer bzw. gleich dem der Fadenzahl entsprechenden
Vielfachen. Der Vorschub kann jedoch auch geringfügig kleiner als dieses soeben
beschriebene Maß sein. Dadurch wird erreicht, daß die einzelnen Windungen des Fadenstopfens
bzw. der Fadenstopfen sich eng aneinander schmiegen.
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In Fig. 2 wird abweichend von Fig. 1 nur ein Faden erzeugt und behandelt.
Zudem wird der Fadenstopfen 12 in Fig. 2 vor seinem Einlaß auf die Behandlungstrommel
noch durch Umlenkblech 42 umgelenkt. Dadurch wird der Fadenstopfen etwas aufgelockert
und die thermische Behandlung mit dem den Fadenstopfen durchströmenden Gas erleichtert.
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Der oder die Fadenstopfen werden zu Beginn des Texturierprozesses
in mehrfachen Windungen um die Behandlungstrommel 14 gelegt und zwar derart, daß
der axiale Bereich der Wandungen, über die sich die Durchbrechungen 35 erstrecken,
vollständig oder jedenfalls fast abgedeckt wird.
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Nun ist die Behandlungstrommel 14 an eine Absaugeinrichtung (nicht
dargestellt) angeschlossen. Da die Behandlungstrommel bis auf die Durchbrechungen
35 hermetisch dicht ist, und da die Durchbrechungen 35 durch die Windungen des Fadenstopfens
bzw. der Fadenstopfen vollständig abgedeckt sind, bewirkt die angesaugte Strömung
einerseits, daß der bzw. die Faden
stopfen auf der Oberfläche der
Trommel festgehalten und zum anderen von dem angesaugten Gas - also z.B. der Raumluft
-durchströmt werden. Dadurch werden die Fadenstopfen thermisch behandelt, also gekühlt.
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Zur Darstellung der Durchbrechungen 35 und weiterer Details der Behandlungstrommel
sind in Fig. 2 die letzten Windungen des Fadenstopfens fortgelassen. Fig. 2 zeigt
darüberhinaus im Detail, daß die Behandlungstrommel in Kugellagern 18 gelagert ist.
Sie ist ferner über ein Labyrinth 17 mit dem ortsfesten Saugstutzen 16 verbunden;
der Saugstutzen wiederum ist an einer an sich bekannten Absaugeinrichtung angeschlossen.
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Am auslaßseitigen Ende der Behandlungstrommel 14 und im wesentlichen
tangential zu ihrer Oberfläche befindet sich die Abzugseinrichtung 20.
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Mit dieser Abzugseinrichtung (z.B. eine übliche Galette oder ein Klemmwerk)
wird der nun texturierte und thermisch behandelte, insbesondere also abgekühlte
Faden als Einzelfaden mit einer Geschwindigkeit, die größer als die Oberflächengeschwindigkeit
V3 der Texturiertrommel 14 ist, abgezogen.
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Dadurch löst sich der Fadenstopfen am auslaßseitigen Ende der Behandlungstrommel
wieder auf. Der Faden wird sodann in einer Aufspuleinrichtung zu einer Spule aufgespult.
Die Aufspuleinrichtung besteht aus einer Changiereinrichtung 23, der Treibwalze
24 und der Spule 25. Das Aufspulen erfolgt mit einer derartigen Fadenspannung, daß
eine optimale und gewünschte Kräuselung des Fadens erhalten bleibt.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, erfolgt der Antrieb der drehenden Teile,
d.h. der Galetten 3 und 5, der Förderrollen 11, der Behandlungstrommel 14, der Abzugseinrichtung
20 sowie
der Kontaktwalze 24 durch den Hauptantriebsmotor 29 und.geeignete
Getriebe 26 bis 28. Diese Getriebe gestatten es, die Drehzahlen dieser Einrichtungen
unabhängig voneinander einzustellen. Das Verhältnis der Geschwindigkeit der Galetten
3 und 5 ergibt sich dabei in bekannter Weise aus der gewünschten Verstreckung des
Fadens.
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Die Fördergeschwindigkeit der Förderrollen 11 - im folgenden mit V2
bezeichnet - ist wesentlich kleiner als die Fadengeschwindigkeit - im folgenden
als V1 bezeichnet -, welche der Faden durch die Galette 5 erhält. Zur Bemessung
der Umfangsgeschwindigkeit V3 der Behandlungstrommel sollte durch Getriebe 27, 28
folgendes Geschwindigkeitsverhältnis eingestellt werden, damit eine übermäßige Stauchung
des Fadenstopfens und ein Zerplatzen des Fadenstopfens verhindert wird: den V3/V1
= 1,42 10-4 # P x? x D2 worin den = Titer des Fadens in g / 9.000 m, t = spezifisches
Gewicht des Fadens in kg /.dm3 D = Durchmesser der Staukammer in mm, P = Packungsdichte
des Fadenstopfens ist.
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Die Packungsdichte des Fadenstopfens ist einmal von den Betriebsparametern
der Blasdüse abhängig. Weiterhin gehen darin aber auch Fadeneigenschaften wie Kapillarformen,
mechanische Eigenschaften wie insbesondere die Knickfähigkeit u.a. ein.
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Im allgemeinen gilt P < 1.
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Je nach den in der Blasdüse gefahrenen Betriebsparametern und je nach
den Fadeneigenschaften wird jedoch die Packungsdichte des Fadenstopfens in der Staukammer
so groß, daß eine über den Querschnitt des Fadenstopfens homogene thermische Behandlung
nicht mehr möglich ist. Hiergegen kann nach der Erfindung infolge der positiven
Förderung des Fadenstopfens durch die Förderrollen 11 und durch die angetriebene
Behandlungstrommel 14 in vorteilhafter Weise Abhilfe geschaffen werden, indem eine
Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Förderrollen 11 und der Behandlungstrommel
14 eingestellt wird. Dadurch wird die Packungsdichte des Fadenstopfens und sein
Drosselwiderstand für das Durchströmen des gasförmigen Behandlungsmediums verringert.
Die obere Grenze für die Geschwindigkeit der Behandlungstrommel ist darin zu sehen,
daß die Auflösung des Fadenstopfens verhindert werden muß. Zur Verringerung der
Packungsdichte in der Staukammer kann die Umfangsgeschwindigkeit der Förderrollen
11 erhöht, zur Verringerung der Packungsdichte auf der Behandlungstrommel auch die
Umfangsgeschwindigkeit der Förderrollen 11 verringert werden.
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Zur Einstellung der Oberflächengeschwindigkeit der Behandlungstrommel
14 dient das Getriebe 27.
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Die Fördergeschwindigkeit der Abzugseinrichtung 20 sowie der Kontaktwalze
24 wird durch Getriebe 26 so eingestellt, daß der Fadenstopfen aufgelöst wird. Hierzu
wird die Abzugsgeschwindigkeit - im folgenden V4 genannt - größer als V3, jedoch
kleiner als V1 eingestellt. Die Einstellung von V4 hat so zu erfolgen, daß sie der
in der Texturierung und/oder thermischen Behandlung erzielten Kräuselverkürzung
oder sonstigen Eigenschaften Rechnung trägt. Ein gewisser Fadeneinsprung muß evtl.
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ermöglicht werden, damit die Eigenschaften und insbesondere die Kräuseleigenschaften
durch Lagern des. Fadens auf der Spule nicht verschlechtert werden.
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Die thermische Behandlung des Fadenstopfens erfolgt in den Fig.
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1 und 2 durch das- Ansaugen von Raumluft. Es sind jedoch auch Fälle
denkbar, in denen besondere Medien, wie z.B. Wasserdampf oder Wassernebel oder besonders
temperierte Medien, wie ,z.B. Heißluft zur thermischen Behandlung eingesetzt werden
sollen. Für diesen Fall ist vorgesehen, daß die Behandlungstrommel über dem Bereich
ihrer perforierten Wandungen von Ringkammern umgeben ist, in die die Behandlungsmedien
eingeführt werden und die - selbstverständlich ohne den Fadenstopfen zu berühren
- inöglichst dicht an die Lage der Fadenstopfenwindungen heranreichen. In Fig. 3
ist eine derartige Behandlungstrommel 14 gezeigt. Der Funktion nach identische Teile
sind in Fig. 3 mit den auch in den Fig. 1 und 2 verwendeten Bezugsziffern versehen.
Die beiden Ringkammern 38 und 39 sind auf der linken Bildhälfte im Schnitt und auf
der rechten Bildhälfte in der Ansicht dargestellt. Die erste Ringkammer 38 mag dabei
der Zuführung von Heißdampf, insbesondere zur Schrumpfbehandlung des Fadenstopfens
dienen, während die zweite Ringkammer 39 der Zufuhr von mit Wassernebel angereicherter
Kühlluft dienen mag. Jede Ringkammer verfügt über mehrere Anschlußstutzen 40 bzw.
41, so daß eine gleichmäßige Verteilung des Behandlungsmediums über den Umfang der
Behandlungstrommel gewährleistet ist.
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Der Vorteil der Behandlungsvorrichtung ist - wie sich aus der vorstehenden
Beschreibung ergibt - vor allem auch darin zu erblicken, daß die spannungsfreie
thermische Behandlung eines Garnes ermöglicht wird, ohne daß die Gefahr von Laufschwierigkeiten
wie sonst bei der Fadenbehandlung ohne Spannung, insbesondere bei hohen 2~ogktioppgehwindigkeiten,
besteht, wobei
aber gleichzeitig durch die vielseitigen Moglichkeiten
der Geschwindigkeitssteuerung und der thermischen Behandlungsmöglichkeiten eine
feinfühlige Abstimmung des Behandlungsprozesses auf die textil- und verfahrenstechnischen
Brfordernisse ermöglicht wird.
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t Spinnschacht 2 Kapillare 3 Faden 4 Galette 5 Galette 6 Heizeinrichtung
7 Blasdüse 8 Luftzufuhr 9 Heizeinrlchtung 10 Staukammer - tl Förderrollen 12 Fadenstopfen
13 Fadenstopfen 14 Behandlungstrommel 15 Vorschubeinrichtung 16 Absaugstutzen 17
Labyrinth 18 Kugellager 19 Antriebswelle 20 Abzugseinrichtung 21 Texturierter Faden
22 Texturierter Faden 23 Changiereinrichtung 24 Treibwalze 25 Spule 26 Getriebe
27 Getriebe 28 Getriebe 29 Hauptmotor 30 Fadenkanal 31 Ringkammer 32 Stichkanal
33 Öffnungen 34 Versch lußklappe 35 Durchbrechungen 36 Vorschubschuh 37 Drehrichtungspfeil
für Behandlungstronmel 14 38 Ringkammer 39 Ringkammer 40 Anschlußstutzen 41 Anschlußstutzen
42 Umlenkblech
L e e r s e i t e