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Die Erfindung betrifft eine Galetteneinrichtung für eine Schmelzspinnvorrichtung mit mehreren Galetten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine gattungsgemäße Galetteneinrichtung ist beispielsweise aus der
WO 2015/049316 A1 bekannt.
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Bei der Herstellung von synthetischen Fäden in einem Schmelzspinnprozess erfolgt ein Verstrecken der synthetischen Fäden sowie eine Relaxation der Fäden zum Abbau von inneren Spannungen durch Galetteneinrichtungen. Derartige Galetteneinrichtungen weisen mehrere Galetten mit teilweise unbeheizten Galettenmänteln und teilweise beheizten Galettenmänteln auf. Die beheizten Galettenmäntel der Galetten dienen zur Temperierung der Fäden, um das Fadenmaterial auf eine Strecktemperatur zu erwärmen und um das Fadenmaterial zum Abbau von inneren Spannungen auf eine Relaxationstemperatur zu erwärmen. Hierbei weisen die Galettenmäntel in Abhängigkeit von dem jeweiligen Behandlungszustand unterschiedliche Oberflächentemperaturen auf. Aufgrund kompakter Anordnungen ist es dabei erforderlich, dass die Galettenmäntel der Galetten möglichst von der Umgebung in der Temperaturführung unbeeinflusst sind. So ist es bekannt, dass die Galettenmäntel gegenüber einer Umgebung isoliert angeordnet sind. Um dennoch eine kompakte Anordnung beibehalten zu können, werden Isoliergehäuse verwendet, die die temperierten Galettenmäntel umhüllen.
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Bei der bekannten Galetteneinrichtung sind hierzu die mit höheren Temperaturen erhitzten Galettenmäntel innerhalb eines Isoliergehäuses angeordnet. Die beheizten Galetten, deren Galettemäntel eine niedrigere Oberflächentemperatur aufweisen, sind außerhalb des Isoliergehäuses gehalten und bei der bekannten Galetteneinrichtung durch ein Abdeckgehäuse von der Umgebung getrennt. Die Galetten sowie das Isoliergehäuse und das Abdeckgehäuse sind hierzu an einer Trägerwand gehalten. Dabei weisen das Abdeckgehäuse und das Isoliergehäuse Fadenöffnungen auf, um einen Fadenlauf einer Fadenschar am Umfang der Galettenmäntel zu ermöglichen.
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Für den Fall, dass ein Produktwechsel eine geänderte thermische Behandlung der Fadenschar erfordert, die sich auf die Oberflächentemperaturen der Galetten auswirkt, sind ggf. zusätzliche Isoliermaßnahmen erforderlich.
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Im Stand der Technik sind jedoch auch Galetteneinrichtungen bekannt, bei welchen alle beheizten Galetten innerhalb einem Isoliergehäuse angeordnet sind. Eine derartige Galetteneinrichtung ist aus der
DE 10 2013 211 809 A1 bekannt. Innerhalb des Isoliergehäuses sind eine Mehrzahl von Isolierelementen vorgesehen, um die Galettenmäntel gegeneinander zu isolieren. Dies führt jedoch zu einem erhöhten apparativen Aufwand, wenn ohnehin mehrere Galettenmäntel mit gleich Oberflächentemperatur betrieben werden.
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Es sind jedoch auch Galetteneinrichtungen bekannt, bei welchen die Galetteneinrichtungen oder Teile der Galetteneinrichtungen auswechselbar an einem Maschinengestell gehalten sind. Eine derartige Galetteneinrichtung ist in der
DE 10 2017 011 183 A1 beschrieben. Somit sind erhebliche Umrüstarbeiten erforderlich, um bei einem Produktwechsel die Fäden zu verstrecken und relaxieren.
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Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Galetteneinrichtung der gattungsgemäßen Art für eine Schmelzspinnvorrichtung derart weiterzubilden, dass ein großes Spektrum an synthetischen Fäden mit möglichst geringem apparativen Aufwand und ohne aufwendige Umbauarbeiten verstreckt und relaxiert werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zumindest eine der Gehäusewände des Isoliergehäuses lösbar und auswechselbar an der Trägerwand gehalten ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen Unteransprüche definiert.
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Die Erfindung beruht darauf, dass zur Herstellung von vollverstreckten Fäden die beheizten Galettenmäntel der Galetten im wesentlichen in zwei Gruppen aufgeteilt werden können. Jede der Gruppe umfasst mehrere beheizte Galettenmäntel, wobei jeweils nur die Anzahl der zum Verstrecken und Relaxieren eingesetzten Galettenmäntel variiert. So ist es üblich, die Nachbehandlung der Fäden für eine Schrumpfbehandlung mit maximal drei Galettenmänteln oder alternativ mit zwei Galettenmänteln durchzuführen. Um bei Bedarf unterschiedliche Anzahlen von Galettenmänteln im Isoliergehäuse zu isolieren, lässt sich erfindungsgemäß zumindest eine der Gehäusewände des Isoliergehäuses lösen und auswechseln. So ist eine der Gehäusewände des Isoliergehäuses lösbar und auswechselbar an der Trägerwand gehalten.
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Für den Fall, dass sich die Anzahl der Galettenmäntel mit gleichen Oberflächentemperaturen verändert, ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei welcher die Trägerwand und / oder das Isoliergehäuse mehrere Halteeinrichtungen aufweisen, in welcher die auswechselbare Gehäusewand wahlweise haltbar ist. So können unterschiedliche Abschirmungen in Abhängigkeit von der Anzahl der Galettenmäntel innerhalb des Isoliergehäuses realisiert werden.
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Besonders vorteilhaft ist dabei die Weiterbildung der Erfindung, bei welche die Halteeinrichtungen mit Abstand zueinander derart ausgebildet sind, dass eine Raumgröße des Isoliergehäuses veränderbar ist. So gewährleisten die Halteeinrichtungen jeweils eine Stellung der auswechselbaren Gehäusewand, die ein geschlossenes Isoliergehäuse bildet, das nur durch Fadeneinlassöffnungen gegenüber benachbarten Galetten zugänglich ist.
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Für die Herstellung vollverstreckter Fäden in einem Schmelzspinnprozess hat sich die Weiterbildung der Erfindung besonders bewährt, bei welcher die Raumgröße des Isoliergehäuses zur Aufnahme von einer unterschiedlichen Anzahl von beheizten Galettenmänteln änderbar ist. Damit besteht die Möglichkeit, bei einer festen Anordnung von Galettenmänteln ein Verstrecken und ein Relaxieren der Fäden mit unterschiedlicher Anzahl von Galetten durchzuführen.
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Zum Schutz der Operator und zur Vermeidung auftretender Dämpfe ist desweiteren vorgesehen, dass ein Abdeckgehäuse neben dem Isoliergehäuse an der Trägerwand gehalten ist, durch welche mehrere außerhalb des Isoliergehäuses angeordnete beheizte Galettenmäntel der Galetten umhüllbar sind.
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Dabei ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher die auswechselbare Gehäusewand zwischen dem Isoliergehäuse und dem Abdeckgehäuse angeordnet ist. So lässt sich wahlweise das Abdeckgehäuse oder das Isoliergehäuse vergrößern bzw. verkleinern.
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Da zum Relaxieren und Spannungsabbau in den synthetischen Fäden relativ hohe Oberflächentemperaturen an den Galettenmänteln im Bereich von 130 bis 160°C benötigt werden, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher die beheizten Galettenmäntel der Galetten innerhalb des Isoliergehäuses als Relaxationsgaletten zum Relaxieren einer Fadenschar ausgebildet sind, wobei wahlweise zwei oder drei Relaxationsgaletten zu einem Fadenlauf gehalten sind. Allein die Veränderung durch nur einen beheizten Galettenmantel bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Fadentypen und Prozesse durchzuführen. So ist es bekannt, vollverstreckte Fäden in einem trockenen Zustand zu verstrecken und zu relaxieren. Ebenso ist es bekannt, derartige vollverstreckte Fäden im benetzten Zustand zu verstrecken und zu relaxieren. Jeder der Verfahrenstypen erfordern jedoch unterschiedliche Anzahl an Relaxationsgaletten.
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So werden die beheizten Galetten der Galettenmäntel außerhalb des Isoliergehäuses vorteilhaft als Vorstreckgaletten ausgebildet, wobei wahlweise drei oder zwei Verstreckgaletten zu einem Fadenlauf gehalten sind. Somit lässt sich eine feste Anordnung von fünf beheizten Galetten dazu nutzen, um verschiedene Fadentypen und verschiedene Herstellungsprozesse durchführen zu können.
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Hierbei ist zwischen den Relaxationsgaletten und den Vorstreckgaletten vorteilhaft eine Streckzone zum Verstrecken einer Fadenschar ausgebildet. Je nach Aufteilung der Vorstreckgaletten und Relaxationsgaletten kann die Streckzone verlagert werden.
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Die erfindungsgemäße Galetteneinrichtung ist somit besonders flexibel einsetzbar, um synthetische Fäden mit fester Anordnung an Galetten zu verstrecken und zu relaxieren.
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Die Erfindung wird nachfolgende anhand einiger Ausführungsbeispiele unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es stellen dar:
- 1.1 und 1.2 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Galetteneinrichtung in mehreren Betriebssituationen
- 2 schematisch eine Querschnittsansicht des Isoliergehäuses des Ausführungsbeispiels aus 1
- 3.1 und 3.2 schematisch eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Galetteneinrichtung
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In den 1.1 und 1.2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Galetteneinrichtung schematisch in einer Ansicht dargestellt. Das Ausführungsbeispiel zeigt eine typische Anordnung von mehreren Galetten, die in einer Schmelzspinnvorrichtung zur Herstellung von vollverstreckten Fäden (FDY) eingesetzt wird. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für beide Figuren.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel weist mehrere Galetten 2.1 bis 2.8 auf, die zur einem vordefinierten Fadenlauf angeordnet sind. Der Fadenlauf ist hierbei durch eine Fadenschar 11 dargestellt. Die Galetten 2.1 bis 2.8 sind an einer Trägerwand 1 derart angeordnet, dass die jeweilig angetriebenen Galettenmäntel 3.1 bis 3.8 an einer Vorderseite der Trägerwand 1 hervorragen. Die hier nicht dargestellten Antriebe der Galetten 2.1 bis 2.8 sind auf einer Rückseite der Trägerwand angeordnet. Eine derartige Bauweise der Galetteneinrichtung ist hinlänglich bekannt und beispielsweise in der
WO 2015/049316 näher beschrieben, so dass an dieser Stelle Bezug zu der zitierten Druckschrift genommen wird und ansonsten keine weiteren Beschreibungen zur Anordnung der Antriebe gegeben werden.
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Um die Fäden in der Fadenschar 11 mit einem relativ engen Fadenabstand zueinander in einfacher Umschlingung über die Galettenmäntel 3.1 bis 2.8 zu führen, ist einer ersten Galette 2.1 üblicherweise eine Einlaufeinrichtung (hier nicht dargestellt) vorgeordnet. Derartige Einlaufeinrichtungen weisen einen Kammfadenführer sowie eine Schneidvorrichtung und Absaugvorrichtung auf, um im Fall eines Fadenbruches die aus einer Schmelzspinnvorrichtung kommenden Fäden gesammelt abführen zu können. Auch hierzu wird Bezug zu der zitierten Druckschrift genommen.
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Um die Fadenschar 11 in einem Schmelzspinnprozess zu verstrecken und zu relaxieren sind insgesamt fünf Galetten 2.2 bis 2.6 mit jeweils einem beheizten Galettenmantel 3.2 bis 3.6 vorgesehen. Die übrigen Galetten 2.1 sowie 2.7 und 2.8 sind im Durchmesser wesentlich kleiner ausgebildet und mit einem unbeheizten Galettenmantel 3.1 und 3.7 und 3.8 ausgeführt.
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Die Galetten 2.1 bis 2.8 sind in einer festen Anordnung an der Trägerwand 1 gehalten und bilden einen definierten Fadenlauf für die Fadenschar 11. Die Galettenmäntel 3.1 bis 3.8 werden von der Fadenschar 11 einfach umschlungen, wobei der Umschlingungswinkel jeweils im Bereich zwischen 180° und 360° an den beheizten Galettenmänteln 3.2 bis 3.6 beträgt. Hierbei sind die Umfangsgeschwindigkeiten der Galettenmäntel 3.1 bis 3.8 in Abhängigkeit vom Prozess individuell durch die zugeordneten Antriebe steuerbar. Ebenso sind die in den Galetten 2.2 bis 2.6 vorgesehenen Heizmittel zur Erwärmung der Galettenmäntel 3.2 bis 2.6 individuell steuerbar, um vordefinierte Oberflächentemperaturen zur thermischen Behandlung der Fadenschar 11 zu erhalten. Die beheizten Galettenmäntel 3.2 bis 3.6 der Galetten 2.2 bis 2.6 sind teilweise in einem Isoliergehäuse 4 getrennt voneinander angeordnet, um eine gegenseitige Beeinflussung der Oberflächentemperaturen aufgrund der geringen Abstände zwischen den Galettenmänteln 3.2 bis 3.6 zu verhindern. Dem Isoliergehäuse 4 ist durch mehrere Gehäusewände 5 gebildet, die aus einem thermischen Isoliermaterial gebildet sind.
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Seitlich neben dem Isoliergehäuse 4 ist ein Abdeckgehäuse 7 zugeordnet, durch welchen die beheizten Galettenmäntel 3.2 und 3.3 außerhalb des Isoliergehäuses 4 abgedeckt und entgegen der Umgebung abgeschirmt sind. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Abdeckgehäuse 7 seitlich an das Isoliergehäuse 4 gehalten, wobei das Isoliergehäuse 4 und das Abdeckgehäuse 7 gemeinsam an der Trägerwand 1 gehalten sind. Das Isoliergehäuse 4 und das Abdeckgehäuse 7 ragen an der Trägerwand 1 derart hervor, dass die Galettenmäntel 3.2 bis 3.6 der Galetten 2.2 bis 2.6 an der Trägerwand 1 vollständig umhüllt sind. Das Isoliergehäuse 4 sowie das Abdeckgehäuse 7 können dabei separat oder gemeinsam durch Türen verschlossen werden.
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Zur Führung der Fadenschar 11 weisen das Abdeckgehäuse 7 sowie das Isoliergehäuse 4 mehrere Fadenöffnungen 8.1 bis 8.3 auf. Die Fadenöffnungen 8.1 ist zwischen den Galettenmänteln 3.1 und 3.2 in einer Gehäusewand 7.1 des Abdeckgehäuses 7 und die Fadenöffnungen 8.2 und 8.3 sind in den Gehäusewänden 5 des Isoliergehäuses 4 ausgebildet. Zwischen dem Abdeckgehäuse 7 und dem Isoliergehäuse 4 ist hierzu eine auswechselbare Gehäusewand 5.1 an dem Isoliergehäuse 4 ausgebildet. Die auswechselbare Gehäusewand 5.1 ist durch eine Halteeinrichtung 6.1 an dem Isoliergehäuse 4 oder unmittelbar an der Trägerwand 1 gehalten. Die Halteeinrichtung 6.1 ist derart ausgebildet, dass die auswechselbare Gehäusewand 5.1 lösbar mit dem Isoliergehäuse 4 verbunden ist. Neben der Halteeinrichtung 6.1 ist an dem Isoliergehäuse 4 oder unmittelbar an der Trägerwand 1 eine weitere Halteeinrichtung 6.2 ausgebildet. Die Halteeinrichtungen 6.1 und 6.2 sind in Abstand zueinander an Isoliergehäuse 4 ausgebildet. Hierbei ist die Gehäusewand 5.1 wahlweise in der Halteeinrichtung 6.1 oder in der Halteeinrichtung 6.2 gehalten. Die Anordnung der Gehäusewand 5.1 ist dabei abhängig vom jeweiligen Prozess und Fadentyp, um die Fadenschar 11 zu verstrecken und zu relaxieren.
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Unterhalb des Isoliergehäuses 4 und des Abdeckgehäuses 7 sind die Galetten 2.7 und 2.8 mit jeweils einem unbeheizten Galettenmantel 3.7 und 3.8 angeordnet. Die durch die Galettenmäntel 3.7 und 3.8 aufgespannten Laufebene der Fadenschar 11 wird üblicherweise für Nachbehandlungen genutzt. So ist dem Galettenmantel 3.7 vorzugsweise eine Benetzungseinrichtung vorgeordnet, um die Fäden der Fadenschar 11 mit einem Fluid zu benetzen. Zwischen den Galettenmänteln 3.7 und 3.8 wird vorzugsweise eine Verwirbelungseinrichtung genutzt, um an den Fäden der Fadenschar 11 einen Fadenschluss vor dem Aufwickeln der Fäden zu Spulen zu erhalten. Derartige Einrichtungen sind hier nicht gezeigt und näher beschrieben. Insoweit wird an dieser Stelle ebenfalls Bezug zu der zitierten Druckschrift
WO 2015/049 316 A 1 genommen.
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Aus der 1.1 ist eine erst Anordnung der Gehäusewand 5.1 dargestellt, wobei die Gehäusewand 5.1 des Isoliergehäuses 4 in der Halteinrichtung 6.1 angeordnet ist und den Fadeneinlauf zwischen dem Abdeckgehäuse 7 und dem Isoliergehäuse 4 bildet. In dieser Anordnung der Gehäusewand 5.1 weist das Isoliergehäuse 4 eine maximale Raumgröße auf, um insgesamt drei beheizte Galettenmäntel 3.4, 3.5 und 3.6 zu umschließen und thermisch zu isolieren. Die vorgeordneten beheizten Galettenäntel 3.2 und .3.3 sind in dem Abdeckgehäuse 7 gehalten.
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Um die Fäden der Fadenschar 11 zu verstrecken und zu relaxieren erfolgt zunächst eine Vorwärmung der Fäden an den Galettenänteln 3.2 und 3.3. Hierzu weisen die Galettenmäntel 3.2 und 3.3 beispielsweise jeweils eine Oberflächentemperatur von 60°C bis 80°C auf. Diese Galetten zur thermischen Vorbehandlung der Fadenschar können auch als Vorstreckgaletten bezeichnet werden. Die Vorstreckgaletten 2.2 und 2.3 werden hierzu durch das Abdeckgehäuse 7 abgeschirmt.
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Eine zum Verstrecken der Fäden erforderliche Differenzgeschwindigkeit wird zwischen den Galettenänteln 3.3 und 3.4 eingestellt. Insoweit werden die Fäden im Zulauf des Galettenmantels 3.4 der mittleren Galetten 2.4 verstreckt. Nach dem Verstrecken wird unmittelbar eine Relaxation und somit ein Spannungsabbau an den Fäden der Fadenschar 11 eingeleitet, so dass die Oberflächentemperatur des Galettenantels 3.4 auf eine Temperatur von beispielsweise 160°C beheizt ist. Zum Spannungsabbau in den Fäden der Fadenschar 11 werden die Galettenmäntel 3.4 bis .6 der Galetten 2.4 bis 2.6 mit annähernd gleichen Umfangsgeschwindigkeiten und identischen Oberflächentemperaturen betrieben. Diese zum Relaxieren der Fadenschar genutzten Galetten werden hier auch als Relaxationsgaletten bezeichnet. Insoweit sind insgesamt drei Relaxationsgaletten 2.4 bis 2.6 mit den Galettenmänteln 3.4 bis 3.6 innerhalb des Isoliergehäuses 4 angeordnet und an der Trägerwand 1 thermisch isoliert gehalten.
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Die in 1.1 dargestellte Anordnung und Verteilung der beheizten Galettenmäntel 3.2 bis 3.6 innerhalb des Abdeckgehäuses 7 und des Isoliergehäuses 4 wird vorzugsweise für Prozesse genutzt, bei welchem die Fäden in einem trockenen Zustand aus einer Spinneinrichtung abgezogen werden.
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In der 1.2 ist das Ausführungsbeispiel mit identischer Anordnung der Galetten 2.1 bis 2.8 dargestellt. Hierbei ist die auswechselbare Gehäusewand 5.1 des Isoliergehäuses 4 in der Halteeinrichtung 6.2 gehalten. Dadurch verkleinert sich die Raumgröße des Isoliergehäuses 4 und der Fadeneinlauf 8.2 ist im Fadenlauf zwischen den Galettenmänteln 3.4 und 3.5 ausgebildet. Somit sind nur die Galettenmäntel 3.5 und 3.6 der Galetten 2.5 und 2.6 innerhalb des Isoliergehäuses 4 thermisch gegenüber den übrigen Galetten 2.2 bis 2.4 isoliert angeordnet. Die außerhalb des Isoliergehäuses 4 angeordneten Galettenmäntel 3.2 bis 3.4 sind im Abdeckgehäuse 7 sowie in den geöffneten Bereich des Isoliergehäuses 4 angeordnet.
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Bei dem in 1.2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Ausbildung des Isoliergehäuses 4 werden die Galetten 3.2 bis 3.4 als Vorstreckgaletten genutzt, um die Fadenschar 11 auf eine zum Verstrecken erforderliche Strecktemperatur zu erwärmen. Eine Verstreckung der Fadenschar erfolgt im Fadenlauf zwischen den Galettenmänteln 3.4 und 3.5.
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Für die Relaxation sind die Galettenmäntel 3.5 und 3.6 als Relaxationsgaletten 2.5 und 2.6 innerhalb des Isoliergehäuses 4 angeordnet. Diese Ausbildung des Isoliergehäuses 4 wird vorzugsweise in Prozessen genutzt, in denen die Fäden in einem benetzten Zustand aus der Spinneinrichtung abgezogen werden.
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Die in den 1.1 und 1.2 dargestellten Halteeinrichtungen 6.1 und 6.2 können in unterschiedlicher konstruktiver Ausführung an dem Isoliergehäuse 4 direkt oder auch an der Trägerwand 1 ausgebildet sein. Ein mögliches Ausführungsbeispiel ist in 2 schematisch dargestellt. Die 2 zeigt einen Ausschnitt des an den Träger 1 gehaltenen Isoliergehäuses 4. Das Isoliergehäuse 4 wird über die Gehäusewand 5 über den Träger 1 gehalten. Die Halteeinrichtung 6.1 ist als eine Steckverbindung 9 ausgeführt. Hierzu weist die Wandung 5 des Isoliergehäuses 4 mehrere Stecköffnungen 9.1 auf, in welchem mehrere Haltenocken 10 der auswechselbaren Gehäusewand 5.1 gehalten sind. Somit lässt sich die Gehäusewand 5.1 in einfacher Art und Weise montieren und demontieren. Hierbei können die Stecköffnungen 9.1 zur Verlängerung auch korrespondierend in der Trägerwand 1 ausgebildet sein. Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Halteeinrichtung 6.1 direkt an der Trägerwand 1 auszubilden.
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In der 3.1 und 3.2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Galetteneinrichtung in mehreren Betriebssituationen dargestellt. Das Ausführungsbeispiel nach 3.1 und 3.2 ist in der Anordnung der Galetten 2.1 bis 2.8 und des Isoliergehäuses 4 sowie der Abdeckgehäuse 7 identisch zu dem Ausführungsbeispiel nach 1.1 und 1.2 ausgebildet. Insoweit wird an dieser Stelle nur der Unterschied zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel beschrieben und ansonsten Bezug zu der vorgenannten Beschreibung genommen.
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Bei dem in 3.1 und 3.2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist an dem Isoliergehäuse nur eine Halteeinrichtung 6.1 zur Aufnahme der auswechselbaren Gehäusewand 5.1 vorgesehen. Im Abstand zu der Halteeinrichtung 6.1 ist im Innern des Isoliergehäuses 4 eine isolierende Trennwand 5.2 angeordnet, die mit der Gehäusewand 5 zwischen den Galettenmänteln 3.4 und 3.5 einen Fadeneinlauf 8.3 bildet.
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An der Halteeinrichtung 6.1 ist die Gehäusewand 5.1 lösbar und auswechselbar gehalten, so dass der Galettenmantel 3.4 der Galette 2.4 wahlweise einzeln thermisch isoliert gehalten werden kann. Diese Situation ist in 3.1 dargestellt.
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Wie aus der Darstellung in 3.1 hervorgeht, trennt die Gehäusewand 5.1 das Abdeckgehäuse 7 von dem Isoliergehäuse 4 und bildet einen Fadeneinlauf 8.2. Somit sind die Galettenmäntel 3.4 bis 3.6 innerhalb des Isoliergehäuses 4 angeordnet, wobei der Galettenmantel 3.4 gesondert isoliert gehalten ist. So stehen zum Verstrecken und Relaxieren der Fadenschar 11 insgesamt zwei Vorstreckgaletten 2.2 und 2.3 dem Abdeckgehäuse 7 insgesamt drei Relaxationsgaletten 3.4 bis 3.6 im Isoliergehäuse 4 zur Verfügung.
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Bei dem in 3.2 dargestellten Betriebssituation ist die Gehäusewand 5.1 entfernt, so dass der Bereich des Galettenmantels 2.4 gegenüber dem Abdeckgehäuse 7 geöffnet ist. In dieser Ausbildung des Isoliergehäuses 4 stehen somit insgesamt drei Vorstreckgaletten 2.2 bis 2.4 und insgesamt zwei Relaxationsgaletten 2.5 und 2.6 zum Verstrecken und Relaxieren der Fadenschar 11 zu Verfügung.
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An dieser Stelle sei ausdrücklicher erwähnt, dass bei den dargestellten Ausführungsbeispielen die jeweilige Anzahl der Galettenmäntel, die innerhalb des Isoliergehäuses angeordnet sind, beispielhaft ist. Ebenso ist die Anzahl der Galetten innerhalb des Abdeckgehäuses beispielhaft. Wesentlich für die erfindungsgemäße Galetteneinrichtung ist die Veränderung der isolierenden Wirkung des Isoliergehäuses durch eine lösbare und auswechselbare Gehäusewand.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2015/049316 A1 [0002]
- DE 102013211809 A1 [0006]
- DE 102017011183 A1 [0007]
- WO 2015/049316 [0024]
- WO 2015/049316 A [0030]