-
Die Erfindung betrifft einen Riegelspannverschluss für Türen oder Bordwände von Nutzfahrzeugaufbauten, mit einem an einem Gehäuse längsgeführten, aus einem Eingriffsteil und einem Riegelstumpf bestehenden Riegel, einem auf einer gehäusefesten Achse schwenkbar gelagerten Handhebel und einem über ein erstes Drehlager mit dem Riegelstumpf und über ein zweites Drehlager mit dem Handhebel verbundenen Gelenkhebel, wobei das Gehäuse als Einbauwanne mit einer den Handgriff des Handhebels aufnehmenden Mulde ausgebildet ist, welche sich in Richtung auf das Eingriffsteil in einem Kanal fortsetzt, in dem längsbeweglich der Riegelstumpf angeordnet ist, und wobei der Kanal der Einbauwanne nach außen hin offen ist, der Riegelstumpf zur Längsführung in dem Kanal mit außerhalb seiner Außenseite angeordneten Führungsflächen versehen ist, und sich das erste Drehlager aus mindestens einer an dem Gelenkhebel befestigten Achse und einer die Achse lagernden Ausnehmung an dem Riegelstumpf zusammensetzt.
-
Derartige Riegelspannverschlüsse finden Verwendung bei Aufbauten von Lastkraftfahrzeugen, und zwar insbesondere zum Verriegeln von abklappbaren Bordwänden an einem festen Teil des Fahrzeugaufbaus, wie z. B. einer Runge. Beschrieben sind derartige Riegelspannverschlüsse z. B. in der
DE 1 678 155 C , der
EP 0 196 080 B1 , der
DE 23 61 914 A1 , der
DE 25 04 191 A1 , der
DD 287 232 , der
DE 92 11 946 U1 oder der
DE 44 36 044 A1 . Als Gehäuse für den Riegelspannverschluss dient eine bündig in die Bordwand eingesetzte Einbauwanne. Daran angeformt ist eine Mulde, welche der Aufnahme des Handgriffs des Verschlusshebels dient, sowie ein sich an die Mulde anschließender Kanal, in dem längsbeweglich ein Riegelstumpf angeordnet ist. Der Riegelstumpf ist der gehäuseseitige erste Teil eines Riegels, dessen zweiter Bestandteil das eigentliche Eingriffsteil des Riegels ist. Zum Spannen bzw. Lösen des Riegels dient der auf einer gehäusefesten Achse schwenkbare Verschlusshebel. Die Koppelung zwischen dem Verschlusshebel und dem Riegelstumpf erfolgt über einen Gelenkhebel, welcher über ein erstes Drehlager mit dem Riegelstumpf, und über ein zweites Drehlager mit dem Verschlusshebel verbunden ist. Der sicheren Führung des Riegelstumpfes in dem Gehäuse dient ein Gehäuseblech, welches den Kanal der Einbauwanne nach außen hin abdeckt, wodurch sich in diesem Bereich ein kastenförmiger Querschnitt für eine weitgehend bündige Führung des Riegelstumpfes ergibt.
-
Wenngleich hinsichtlich ihrer Funktion überzeugend, sind die Riegelspannverschlüsse nach der
DE 1 678 155 C und der
EP 0 196 080 B1 hinsichtlich der Herstellkosten verbesserungswürdig.
-
Mit der Erfindung wird daher angestrebt, durch konstruktive Maßnahmen die Kosten zur Herstellung des Riegelspannverschlusses zu senken.
-
Zur Lösung wird bei einem Riegelspannverschluss mit den eingangs angegebenen Merkmalen vorgeschlagen, dass die Ausnehmung zu dem Boden des Kanals hin offen gestaltet ist, dass die Achse einstückig an dem Gelenkhebel angeformt ist und dass zu beiden Seiten an dem Gelenkhebel Achsstummel als Achsen angeformt sind.
-
Durch Längsführung des Riegelstumpfes in einem nach außen hin offenen Kanal lässt sich das Gehäuse in Gestalt einer Einbauwanne mit geringen Kosten herstellen, z. B. als einstückiges Blechformteil. Zusätzliche Elemente zur Abdeckung des Kanals, um so die Längsführung des darin angeordneten Riegelstumpfes zu gewährleisten, sind nicht erforderlich.
-
Zu den angestrebten niedrigen Herstellungskosten trägt ferner eine Ausgestaltung des Riegelspannverschlusses bei, bei welcher sich die Führungsflächen an Nuten oder Stufen in den Seitenwänden des Riegelstumpfes befinden. Bevorzugt wird in diesem Fall, dass sich korrespondierende gehäuseseitige Führungsflächen an den Innenseiten des Kanals befinden und insbesondere, dass die gehäuseseitigen Führungsflächen Materialverformungen der Kanalseitenwände sind.
-
Mit einer anderen Ausgestaltung des Riegelspannverschlusses wird vorgeschlagen, dass sich die gehäusefeste Achse zur Lagerung des Handhebels aus zwei getrennten Achszapfen zusammensetzt, wobei jeder Achszapfen auf einer Trägerplatte befestigt ist, und die Trägerplatte derart außen an der Kanalseitenwand befestigt ist, dass der Achszapfen durch eine Öffnung in der Kanalseitenwand hindurch in den Kanal hineinragt. Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt vor allem in einer biegefesten Lagerung der Achsstummel und damit einer auch unter Last positionsgenauen Lagerung des Handhebels an dem Gehäuse. Mit dem Ziel einer einfachen Befestigung der Achszapfen in Bezug auf die Einbauwanne wird ferner vorgeschlagen, dass die Trägerplatte mit der Kanalseitenwand vernietet ist.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Darin zeigen:
- 1 in perspektivischer Ansicht eine Lkw-Bordwand mit zwei Riegelspannverschlüssen;
- 2 einen Riegelspannverschluss in einer perspektivischen Ansicht;
- 3 den Riegelspannverschluss in einer perspektivischen Ansicht in entriegelter Stellung;
- 4 eine Seitenansicht des Riegelspannverschlusses;
- 5 einen Längsschnitt durch den Riegelspannverschluss;
- 6 einen Längsschnitt durch den Riegelspannverschluss in entriegelter Stellung;
- 7 einen Querschnitt entlang der Linie VII-VII der 5;
- 8 einen Längsschnitt entlang der Linie VIII-VIII der 2;
- 9 einen Querschnitt entlang der Linie IX-IX der 5 und
- 10 einen Querschnitt entlang der Linie X-X der 5.
-
Die 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Lkw-Aufbau mit einer vertikalen Runge 1, an der um horizontale Achsen abklappbare Bordwände 2a, 2b verriegelbar sind. Diese Verriegelung an der Runge 1 erfolgt jeweils mittels Riegelspannverschlüssen 3. Der Riegelspannverschluss 3 der Bordwand 2a ist in seiner verriegelten Stellung dargestellt, wohingegen der Riegelspannverschluss 3 der anderen Bordwand 2b geöffnet ist, was an dem nach außen verschwenkten Handhebel 5 des Riegelspannverschlusses erkennbar ist.
-
Die 2 bis 4 zeigen den Riegelspannverschluss 3 in seiner Gesamtheit. Dieser verfügt über ein Gehäuse 6 in Gestalt einer in eine Aussparung in der Bordwand passenden Einbauwanne sowie verschiedene weitere Elemente. Nietlöcher 7 ermöglichen die Vernietung des entlang seiner Außenbereiche flach gestalteten Gehäuses 6 an der Bordwand.
-
Der Mechanismus der Verriegelung besteht im Wesentlichen aus dem Handhebel 5, welcher an seinem einen Ende in einem Handgriff 9 ausläuft, einem Riegel 10 sowie einem Gelenkhebel 13.
-
Der Handhebel 5 ist, wie vor allem ein Vergleich der 2 und 3 erkennen lässt, in dem Gehäuse 6 verschwenkbar, wozu er auf gehäusefesten Achsen 18 (6) gelagert ist. In eingeklapptem Zustand befindet sich der Handgriff 9 des Handhebels 5 in einer Mulde 15 des aus tiefgezogenem Metallblech bestehenden Gehäuses 6, wo er mit der Hand gut greifbar ist. Der übrige Teil des Handhebels 5 befindet sich in einem rechteckförmigen Kanal 16, der gleichsam als schmalere Fortsetzung der Mulde 15 gestaltet ist. Auch der Kanal 16 ist durch entsprechendes Tiefziehen der als Blechformteil gestalteten Einbauwanne 6 hergestellt.
-
Der Riegel 10 des Riegelspannverschlusses ist zweiteilig gestaltet, und setzt sich aus einem Eingriffsteil 11 und einem Riegelstumpf 12 zusammen. Das Eingriffsteil ist jenes Element, welches sich hinter einer entsprechenden Falle der Runge 1 (1) formschlüssig verriegeln lässt. Über eine kurze Stange 11a ist das Eingriffsteil 11 mit dem in erster Linie quaderförmigen Riegelstumpf 12 verbunden. Dieser ist mittels nachfolgend noch näher beschriebener Mittel längs des Kanals 16 geführt. Zum Einstellen der wirksamen Länge des Riegels besteht zwischen dessen Eingriffsteil 11 und dem Riegelstumpf 12 eine Gewindeverbindung. Vor allem die 5 und 7 lassen erkennen, dass die Stange 11a mit einem Gewinde versehen ist, welches in einem axial sich erstreckenden Innengewinde 20 in dem Riegelstumpf 12 verschraubbar ist. Durch Verdrehen des Eingriffsteils 11 in Bezug auf den Riegelstumpf 12 lässt sich daher die wirksame Länge des Riegels einstellen. Von den Elementen des Riegels 10 befindet sich nur der Riegelstumpf 12 noch in dem Gehäuse 6, wohingegen sich das Eingriffsteil 11 zur Verriegelung an der Runge bereits außerhalb des Gehäuses 6 befindet.
-
Riegelstumpf 12 und Handhebel 5 sind in ihren einander zugewandten Längsabschnitten jeweils gabelförmig gestaltet, wie insbesondere 2 erkennen lässt. In dem so gebildeten Freiraum befindet sich der Gelenkhebel 13. Der Gelenkhebel 13 ist über ein erstes Drehlager 21 mit dem Riegelstumpf 12, und über ein zweites Drehlager 22 mit dem Handhebel 5 verbunden. Als zweites Drehlager 22 dient ein Bolzen 23 (10), welcher sowohl Bohrungen in dem in diesem Bereich gabelförmigen Handhebel 5 durchdringt, als auch eine Öffnung in dem Gelenkhebel 13. Diese Öffnung in dem Gelenkhebel 13 ist als Langloch 24 gestaltet, wodurch für den Bolzen 23 in Längsrichtung des Gelenkhebels 13 ein gewisses Spiel besteht. Ferner sitzt in dem Gelenkhebel 13 eine Druckfeder 25, welche sich einerseits am Boden einer Sacklochbohrung des Gelenkhebels abstützt, und andererseits gegen den Bolzen 23. Auf diese Weise übt die Druckfeder 25 in Verriegelungsstellung eine Druckkraft auf den Gelenkhebel 13 aus, die bestrebt ist, den Riegel 10 zu dem Gehäuse 6 hin zu ziehen.
-
Die relative Anordnung des ersten Drehlagers 21, des zweiten Drehlagers 22 und jener Achse 18, welche den Handhebel 5 an dem Gehäuse lagert, ist dergestalt, dass sich bei angelegtem Handhebel 5 eine Übertotpunktsicherung einstellt. Hierbei befindet sich die Achse 18 oberhalb einer gedachten Verbindungsgerade zwischen dem ersten Drehlager 21 und dem zweiten Drehlager 22.
-
Gemäß 8 setzt sich das erste Drehlager 21 zusammen aus zwei Achsen oder Achsstummeln 14, welche zu beiden Seiten an dem schmalen Gelenkhebel 13 angeformt sind, und entsprechenden Lagerschalen an dem Riegelstumpf 12, welche diese kurzen Achsen bzw. Achsstummel 14 aufnehmen. Um Teile und damit Produktionskosten einzusparen, sind die beiden kurzen Achsen bzw. Achsstummel 14 einstückiger Bestandteil des Gelenkhebels 13, d. h. daran unmittelbar angeformt. Die sie aufnehmenden Lagerschalen 19 des Riegelstumpfes 12 befinden sich am Ende von Ausnehmungen 19 A, die zu dem Boden 17 des Kanals 16 hin offen sind.
-
Zum Zusammensetzen des ersten Drehlagers 21 muss daher das riegelseitige Ende des Gelenkhebels 13 von unten her in den Riegelstumpf 12 hinein bewegt werden, wobei die kurzen Achsen bzw. Achsstummel 14 des Gelenkhebels 13 in die nach unten offene Ausnehmung 19 A des Riegelstumpfes 12 hinein gelangen. Auf diese Weise ist die Drehkoppelung von Gelenkhebel 13 und Riegelstumpf 12 erreicht. Werden beide Teile dann in den Kanal 16 der Einbauwanne 6 eingesetzt, lässt sich der Gelenkhebel 13 nicht mehr von dem Riegelstumpf 12 trennen. Zugleich ist die erzielte gelenkige Verbindung besonders einfach, da das erste Drehlager 21 ausschließlich durch die entsprechende Gestaltung von Riegelstumpf 12 und Gelenkhebel 13 verwirklicht ist, ohne separate Dreh- oder Lagerteile.
-
Um den Riegelstumpf 12 so in dem Kanal 16 zu führen, dass der Riegelstumpf nicht nach oben aus dem Kanal austreten kann, sind die Kanalseitenwände 29, wie insbesondere 7 erkennen lässt, mit geeigneten Führungsflächen 30 versehen. Die Führungsflächen 30 erstrecken sich parallel zum Boden 17 des Kanals 16, und befinden sich an Materialverformungen 31 der Kanalseitenwände 29. Gemäß der Schnittdarstellung 7 handelt es sich bei den Materialverformungen 31 um nach innen in den Kanal 16 hinein ausgestemmte Wandbereiche der Kanalseitenwände 29. Die Herstellung der Führungsflächen 30 kann daher kostengünstig im Rahmen der Kaltverformung des als Blechformteil gestalteten Gehäuses 6 erfolgen.
-
Korrespondierend zu den Führungsflächen 30 an den Kanalseitenwänden 29 verfügt auch der Riegelstumpf 12 über entsprechende Führungsflächen 32. Diese befinden sich gemäß 7 an Nuten in den Seitenwänden 33 des Riegelstumpfes 12. Alternativ könnten die Führungsflächen 32 des Riegelstumpfes 12 auch an einer entsprechenden Stufe in der Seitenwand 33 ausgebildet sein.
-
Infolge der Längsführung entlang des Kanals 16 mittels der in den Seitenwandbereichen angeordneten Führungsflächen 30, 32 kann die Außenseite 34 des Riegelstumpfes 12 völlig frei von irgendwelchen Führungselementen bleiben. Auf diese Weise kann der Kanal 16 der Einbauwanne 6 nach außen hin völlig offen bleiben, was die Herstellungskosten für den beschriebenen Riegelspannverschluss senkt.
-
In den 9 und 10 ist dargestellt, dass sich die gehäusefeste Achse 18 zur Lagerung des Handhebels 5 aus zwei getrennten Achszapfen 44 zusammensetzt. Jeder Achszapfen 44 ist durch Verschweißen auf einer kleinen Trägerplatte 45 befestigt. Die Trägerplatte 45 ist derart außen an der Kanalseitenwand 29 befestigt, dass die Achszapfen 44 durch eine Öffnung in der Kanalseitenwand 29 hindurch in den Kanal 16 hineinragen. Auf dem Achszapfen 44 sind dann die jeweiligen Gabelschenkel des in diesem Bereich gabelförmigen Handhebels 5 schwenkbar gelagert.
-
4 lässt erkennen, dass die die Achszapfen 44 tragenden Trägerplatten 45 mit Hilfe zweier Niete 46 außen an der Kanalseitenwand 29 befestigt sind. Die beiden Niete 46 befinden sich beiderseits des in ihrer Mitte angeordneten Achszapfens 44. Auf diese Weise wird eine hohen Verformungskräften widerstehende Lagerung des Handhebels 5 an dem Gehäuse 6 erreicht.
-
Ein unbeabsichtigtes Öffnen des Handhebels wird durch die bereits beschriebene Übertotpunktsicherung verhindert. Als zusätzliche Sicherungsmaßnahme ist der Handhebel 5 mit einem federbelasteten Sperrhebel 40 versehen. Dieser ist im Bereich des Handgriffs 9 gelagert, und hintergreift in geschlossenem Zustand eine Sperrlasche 41 am Boden 17 des Kanals 16.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Runge
- 2a
- Bordwand
- 2b
- Bordwand
- 3
- Riegelspannverschluss
- 5
- Handhebel
- 6
- Gehäuse, Einbauwanne
- 7
- Nietloch
- 9
- Handgriff
- 10
- Riegel
- 11
- Eingriffsteil
- 11a
- Stange
- 12
- Riegelstumpf
- 13
- Gelenkhebel
- 14
- Achse/Achsstummel
- 15
- Mulde
- 16
- Kanal
- 17
- Boden des Kanals
- 18
- Achse
- 19
- Lagerschale
- 19 A
- Ausnehmung
- 20
- Innengewinde
- 21
- erstes Drehlager
- 22
- zweites Drehlager
- 23
- Bolzen
- 24
- Langloch
- 25
- Druckfeder
- 29
- Kanalseitenwand
- 30
- Führungsfläche
- 31
- Materialverformung
- 32
- Führungsfläche
- 33
- Seitenwand
- 34
- Außenseite
- 40
- Sperrhebel
- 41
- Sperrlasche
- 44
- Achszapfen
- 45
- Trägerplatte
- 46
- Niet