Bei
der Laser-Direktgravur zur Herstellung von Flexodruckformen wird
ein druckendes Relief mit einem Laser direkt in die reliefbildende
Schicht eines Flexodruckelementes eingraviert. Ein nachfolgender
Entwicklungsschritt wie beim konventionellen Verfahren zur Herstellung
von Flexodruckformen ist nicht mehr erforderlich. Die Herstellung
von Flexodruckformen mittels Laser-Direktgravur ist prinzipiell
bekannt, beispielsweise aus
US
5,259,311 , WO 93/23252, WO 02/49842, WO 02/76739 oder WO
02/83418.
Bei
der Laser-Direktgravur absorbiert die reliefbildende Schicht Laserstrahlung
in einem solchen Ausmaße,
so dass sie an solchen Stellen, an denen sie einem Laserstrahl ausreichender
Intensität
ausgesetzt ist, entfernt oder zumindest abgelöst wird. Unter dem Einfluss
der Laserstrahlung wird das Material der reliefbildenden Schicht
zum einen verdampft, andererseits in mehr oder weniger große Bruchstücke gespalten.
Hierbei entstehen unter anderem klebrige, organische Aerosole mit
einem Partikeldurchmesser von üblicherweise < 1 μm und außerdem flüchtige organische
Substanzen sowie gegebenenfalls Stäube. Gebräuchlich zur Gravur sind insbesondere
leistungsstarke IR-Laser wie beispielsweise CO
2-Laser
oder Nd-YAG-Laser. Geeignete Apparaturen zur Gravur von Flexodruckformen
sind beispielsweise in
EP 1 162
315 und
EP 1 162 316 offenbart.
Typische
Reliefschichtdicken von Flexodruckformen liegen üblicherweise zwischen 0,4 und
7 mm. Die nichtdruckenden Vertiefungen im Relief betragen im Rasterbereich
mindestens 0,03 mm, bei anderen Negativelementen deutlich mehr und
können
bei dicken Platten Werte von bis zu 3 mm annehmen. Schon bei einer Gravurtiefe
von nur 0,7 mm und durchschnittlich 70 % Abtragungsgrad werden ca.
500 g Material pro m2 der Druckform abgetragen.
Bei der Laser-Direktgravur werden mit dem Laser also große Mengen
an Material entfernt.
Apparaturen
zur Laser-Direktgravur verfügen über geeignete
Absaugevorrichtungen zur Aufnahme der Abbauprodukte. Neben der Vermeidung
von Kontamination der Umgebung mit Abbauprodukten sollen die Absaugevorrichtungen
auch verhindern, dass sich die im Zuge der Gravur gebildeten, sehr
klebrigen Aerosole wieder auf der druckenden Oberfläche der
Platte abscheiden. Die Wiederabscheidung von Aerosolen auf der Oberfläche ist
höchst
unerwünscht,
da sich dadurch die Qualität
des Druckreliefs vermindert und sich beim Drucken dementsprechend
das Druckbild erheblich ver schlechtern kann. Dieser Effekt macht
sich naturgemäß umso stärker bemerkbar,
je feiner die jeweiligen Reliefelemente sind.
Selbst
bei sehr guter Absaugung ist es aber nicht immer vollständig zu
verhindern, dass sich Abbauprodukte wieder auf der Oberfläche abscheiden
können.
Dies gilt insbesondere, wenn sehr schnell graviert wird, was aus
wirtschaftlichen Gründen
durchaus wünschenswert
ist.
Es
ist daher vorgeschlagen worden, die Oberfläche lasergravierter Flexodruckformen
nach der Lasergravur mit flüssigen
Reinigungsmitteln nachzureinigen. WO 03/45693, WO 03/106172 oder
WO 03/107092 schlagen hierzu vor, übliche Auswaschmittel für fotoempfindliche
Flexodruckelemente einzusetzen. In aller Regel haben derartige Auswaschmittel
einen guten Reinigungseffekt im Hinblick auf die per Lasergravur
erzeugten Abbauprodukte der Schicht.
Die
Verwendung üblicher
Reinigungsmittel hat aber den Nachteil, dass die Druckformen im
Reinigungsmittel aufquellen. Nach dem Nachreinigen kann die Druckform
daher nicht sofort zum Drucken eingesetzt werden, sondern muss vor
dem Einsatz wieder sorgfältig
getrocknet werden. Dies dauert üblicherweise 2
bis 3 Stunden und ist höchst
unerwünscht,
da hierdurch der Zeitvorteil der Laser-Direktgravur im Vergleich zur
konventionellen Herstellung von Flexodruckformen wieder zunichte
gemacht wird.
Es
ist daher ebenfalls von den zitierten Schriften vorgeschlagen worden,
im Wesentlichen wässrige Reinigungsmittel,
die von EP-A 463 016 offenbarten „Wasser-in-Öl"-Emulsionen oder die von WO 99/62723 offenbarten
Mikroemulsions-Reinigungsmittel aus Wasser, Alkylestern gesättigter
und ungesättigter
Fettsäuren
sowie Tensiden einzusetzen. Diese haben aber nicht immer die gewünschte Reinigungswirkung.
Außerdem
neigen auch manche Komponenten im Wesentlichen wässriger Reinigungsmittel, wie
beispielsweise langkettige Fettsäurealkylester
dazu, Flexodruckformen aufzuquellen.
Aufgabe
der Erfindung war es, ein Verfahren zur Herstellung von Flexodruckformen
mittels Laser-Direktgravur bereitzustellen, bei dem ein flüssiges Reinigungsmittel
zum Nachreinigen der gravierten Schicht eingesetzt wird, welches
eine sehr gute Reinigungswirkung erzielt, aber die Reliefschicht
dennoch nicht übermäßig darin
quillt.
Dementsprechend
wurde ein Verfahren zur Herstellung von Flexodruckformen mittels
Laser-Direktgravur gefunden, bei dem man als Ausgangsmaterial ein
lasergravierbares Flexodruckelement einsetzt, mindestens umfassend
einen dimensionsstabilen Träger
sowie eine elastomere, reliefbildende Schicht mit einer Dicke von
mindestens 0,2 mm einsetzt, wobei das Verfahren mindestens die folgenden
Schritte umfasst:
- (1) Eingravieren eines Druckreliefs
in die reliefbildende Schicht mit Hilfe eines Lasers, wobei die
Tiefe der mit dem Laser einzugravierenden Reliefelemente mindestens
0,03 mm beträgt,
sowie
- (2) Nachreinigen der erhaltenen Druckform mittels eines flüssigen Reinigungsmittels,
wobei
das Reinigungsmittel mindestens 50 Gew. %, bezogen auf die Menge
aller Komponenten des Reinigungsmittels, einer oder mehrerer Komponenten
(A) ausgewählt
aus der Gruppe von - (A1) Lactonen mit 5, 6 oder
7-gliedrigen Ringen,
- (A2) Hydroxymonocarbonsäureestern
der allgemeinen Formel R1-COO-R2,
wobei R1 und R2 unabhängig voneinander
für einen
linearen oder verzweigten Alkyl-, Aralkyl-, Aryl- oder Alkylarylrest
mit 1 bis 12 C-Atomen stehen und mindestens einer der Reste R1 bzw. R2 mit mindestens
einer OH-Gruppe substituiert ist, der Maßgabe, dass die Ester 5 bis
20 C-Atome aufweisen,
- (A3) Alkoxymonocarbonsäureestern
der allgemeinen Formel R3-COO-R4,
wobei R3 und R4 unabhängig voneinander
für einen
linearen oder verzweigten Alkyl-, Aralkyl- oder Alkylarylrest mit
1 bis 12 C-Atomen stehen, und bei dem in mindestens einem der Reste
eines oder mehrere, nicht benachbarte, nicht endständige aliphatische
Kohlenstoffatome durch ein Sauerstoffatom substituiert sind und
der Rest außerdem
noch eine endständige
OH-Gruppe aufweisen kann, mit der Maßgabe, dass die Ester 5 bis
20 C-Atome aufweisen,
- (A4) Ketomonocarbonsäureestern
der allgemeinen Formel R5-COO-R6,
wobei R5 und R6 unabhängig voneinander
für einen
linearen oder verzweigten Alkyl-, Aralkyl- oder Alkylarylrest mit 1 bis 12 C-Atomen
stehen, und bei dem in mindestens einem der Reste eines oder mehrere,
nicht benachbarte, nicht endständige aliphatische
Kohlenstoffatome durch eine Ketogruppe >C=O substituiert sind, mit der Maßgabe, dass
die Ester 5 bis 20 C-Atome aufweisen,
- (A5) Dicarbonsäureestern
der allgemeinen Formel R7OOC-R8-COOR7' und/oder
R7COO-R8-OOCR7',
wobei R7 und R7' unabhängig voneinander
für lineare
oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 C-Atomen und R4 für einen
zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 12 C-Atomen stehen,
mit der Maßgabe,
dass die Ester 6 bis 20 C-Atome aufweisen, und wobei die Reste R7 bzw. R7' und R8 gegebenenfalls noch weitere Substituenten,
ausgewählt
aus der Gruppe von F, Cl, Br, OH oder =O aufweisen können und/oder
optional in den Resten nicht benachbarte C-Atome durch O-Atome substituiert
sein können,
- (A6) Etheralkoholen der allgemeinen Formel R9O-(-R10-O)nH, wobei n
für eine
natürliche
Zahl von 2 bis 5 steht, R9 für H oder
einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen
und R10 für gleiche oder verschiedene
Alkylenreste mit 2 bis 4 C-Atomen stehen
umfasst, mit
der Maßgabe,
dass die Komponenten (A1) bis (A6) jeweils einen Siedepunkt im Bereich
von 150°C
bis 300°C
aufweisen.
Zu
der Erfindung ist im Einzelnen das Folgende auszuführen: Als
Ausgangsmaterial zur Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ein lasergravierbares Flexodruckelement eingesetzt, welches
in prinzipiell bekannter Art und Weise mindestens einen dimensionsstabilen
Träger
sowie eine elastomere, reliefbildende Schicht mit einer Dicke von
mindestens 0,2 mm, bevorzugt mindestens 0,3 mm und besonders bevorzugt
mindestens 0,5 mm umfasst. Im Regelfalle beträgt die Dicke 0,5 bis 3,0 mm.
Bei
dem dimensionsstabilen Träger
kann es sich in prinzipiell bekannter Art und Weise um Polymer- oder
Metallfolien handeln, oder aber auch um zylindrische Hülsen aus
Metallen oder polymeren Werkstoffen. Letztere dienen zur Herstellung
von Runddruckformen, auch Sleeves genannt.
Die
reliefbildende Schicht kann in prinzipiell bekannter Art und Weise
durch Vernetzung einer vernetzbaren Schicht erhalten, welche mindestens
ein elastomeres Bindemittel sowie zur Vernetzung geeignete Komponenten,
beispielsweise ethylenisch ungesättigte
Monomere sowie geeignete Initiatoren umfasst. Die Vernetzung kann
beispielsweise fotochemisch vorgenommen werden. Weiterhin können optional
Absorber für
Laserstrahlung, wie beispielsweise Ruß, und/oder Weichmacher und
andere Hilfsstoffe wie Farbstoffe, Dispergierhilfsmittel oder dergleichen
eingesetzt werden.
Lasergravierbare
Flexodruckelemente sind prinzipiell bekannt. Lasergravierbare Flexodruckelemente können nur
eine reliefbildende Schicht oder auch mehrere gleichen, ähnlichen
oder verschiedenen Aufbaues umfassen. Einzelheiten zum Aufbau und
zur Zusammensetzung lasergravierbarer Flexodruckelemente sind beispielsweise
in WO 93/23252, WO 93/23253,
US
5,259,311 , WO 02/49842, WO 02/76739 oder WO 02/83418 offenbart,
auf die wir an dieser Stelle ausdrücklich verweisen.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist nicht auf die Verwendung ganz bestimmter Flexodruckelemente als
Ausgangsmaterial beschränkt.
Die Vorteile des Verfahrens kommen aber ganz besonders bei solchen
lasergravierbaren Flexodruckelementen zum Tragen, deren reliefbildende
Schicht in prinzipiell bekannter Art und Weise im Wesentlichen hydrophobe
Bindemittel umfasst. Beispiele derartiger elastomerer Bindemittel
umfassen Naturkautschuk, Polybutadien, Polyisopren, Polychloropren,
Styrol-Butadien- Kautschuk,
Nitril-Butadien-Kautschuk, Acrylat-Butadien-Kautschuk, Butyl-Kautschuk,
Styrol-Isopren-Kautschuk, Polynorbornen-Kautschuk, Polyoctenamer,
Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) oder thermoplastisch elastomere
Blockcopolymere vom Styrol-Butadien oder Styrol-Isopren-Typ, wie
beispielsweise SBS- oder SIS-Blockcopolymere oder auch sternförmige Styrol-Butadien-
und/oder Styrol-Isopren-Blockcopolymere.
Besonders
bevorzugt sind Bindemittel vom Styrol-Butadien-Typ in Kombination
mit größeren Mengen eines
geeigneten Weichmachers, wie beispielsweise von WO 03/106172 offenbart.
In
Verfahrensschritt (1) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in prinzipiell
bekannter Art und Weise mit Hilfe eines Lasers ein Druckrelief in
die lasergravierbare Schicht eingraviert. Es kann sich insbesondere um
IR-Laser handeln, beispielsweise um CO2 oder
Nd/YAG-Laser. Es kann sich um Apparaturen handeln, die nur mit einem
Laserstrahl oder auch mit mehreren arbeiten. Bevorzugt handelt es
sich um eine Apparatur mit einem sogenannten „rotierenden Zylinder". Derartige Apparaturen
sind prinzipiell bekannt. Ihr Aufbau und ihre Funktionsweise ist
beispielsweise in EP-A 1 262 315, EP-A 1 262 316 oder WO 97/19783
dargestellt. Einzelheiten sind insbesondere in EP-A 1 262 315, Seiten
14 bis 17 dargestellt.
Die
Tiefe der einzugravierenden Elemente richtet sich nach der Gesamtdicke
des Reliefs sowie der Art der einzugravierenden Elemente und wird
vom Fachmann je nach den gewünschten
Eigenschaften der Druckform bestimmt. Die Tiefe der einzugravierenden
Reliefelemente beträgt
zumindest 0,03 mm, bevorzugt mindestens 0,05 mm – genannt ist hier die Mindesttiefe
zwischen einzelnen Rasterpunkten. Druckplatten mit zu geringen Relieftiefen
sind für
das Drucken mittels Flexodrucktechnik im Regelfalle ungeeignet,
weil die Negativelemente mit Druckfarbe vollaufen. Einzelne Negativpunkte
sollten üblicherweise
größere Tiefen
aufweisen; für
solche von 0,2 mm Durchmesser ist üblicherweise eine Tiefe von
mindestens 0,07 bis 0,08 mm empfehlenswert. Bei weggravierten Flächen empfiehlt
sich eine Tiefe von mehr als 0,15 mm, bevorzugt mehr als 0,3 mm
und besonders bevorzugt mehr als 0,4 mm. Letzteres ist natürlich nur
bei einem entsprechend dickem Relief möglich.
Die
Abbau- bzw. Zersetzungsprodukte der reliefbildenden Schicht sollten
während
der Gravur des Reliefs sollten so gut wie möglich abgesaugt werden. Hierzu
kann ganz besonders vorteilhaft die in unserer noch unveröffentlichten
Anmeldung
DE 103 55 991.4 beschriebene
Vorrichtung zum Absaugen eingesetzt werden. Selbstverständlich können aber
auch andere Absaugvorrichtungen eingesetzt werden.
Nach
der Gravur der Reliefschicht wird die erhaltene Druckform, bzw.
deren Oberfläche,
in Verfahrensschritt (2) unter Verwendung eines flüssigen Reinigungsmittels
nachgereinigt.
Erfindungsgemäß umfasst
das Reinigungsmittel mindestens 50 Gew. % einer oder mehrerer Komponenten
(A), wobei die Menge auf die Summe alle Komponenten des Reinigungsmittels
bezogen ist. Bei den Komponenten handelt es sich um eine oder mehrere
Komponenten, ausgewählt
aus der Gruppe der Komponenten (A1) bis (A6).
Bei
der Komponente (A1) handelt es sich um Lactone mit 5, 6 oder 7-gliedrigen
Ringen, die optional auch noch weiter substituiert sein können, beispielsweise
durch OH-Gruppen. Bevorzugt handelt es sich um γ-Butyrolaton, δ-Valerolacton
oder ε-Caprolacton.
Bei
der Komponente (A2) handelt es sich um der allgemeinen Formel R1-COO-R2. R1 und R2 stehen hierbei
unabhängig
voneinander für
einen linearen oder verzweigten Alkyl-, Aralkyl-, Aryl- oder Alkylarylrest
mit 1 bis 12 C-Atomen, wobei mindestens einer der Reste R1 und/oder R2 mindestens
eine zusätzlich
OH-Gruppe aufweist. Weiterhin beträgt die Gesamtzahl aller Kohlenstoffatome
der Hydroxymonocarbonsäureester
5 bis 20.
Beispiele
linearer oder verzweigter Alkylreste umfassen Methyl-, Ethyl, 1-Propyl-,
2-Propyl-, 1-Butyl-, 2-Butyl-,
t-Butyl-, 1-Pentyl-, 1-Hexyl-, 2-Ethyl-1-hexyl-, 1-Octyl-, 1-Decyl oder 1-Dodecylgruppen.
Bevorzugt handelt es sich um lineare Alkylgruppen.
Bei
Aralkylgruppen handelt es sich in bekannter Art und Weise um mit
Arylgruppen substituierte Alkylgruppen. Beispiele umfassen eine
Benzyl- oder Phenylethylgruppe. Bei einem Arylrest kann es sich
beispielsweise um eine Phenylgruppe handeln. Bei Alkylarylresten
handelt es sich in bekannter Art und Weise um alkylsubstituierte
Arylreste. Beispielsweise kann es sich um einen 4-Alkylphenylrest,
insbesondere um einen 4-Methylphenylrest handeln.
Bevorzugt
handelt es sich bei R1 und R2 unabhängig voneinander
um lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 6 C-Atomen.
Die
Zahl der OH-Gruppen wird vom Fachmann je nach den gewünschten
Eigenschaften des Reinigungsmittels gewählt. Üblicherweise weisen die Komponenten
(A2) 1 bis 4 OH-Gruppen auf, bevorzugt 1 oder 2 und besonders bevorzugt
eine OH-Gruppe.
Bevorzugt
handelt es sich bei den Komponenten (A2) um Hydroxymonocarbonsäureester,
bei deren Resten R1 und R2 es
sich um Alkylgruppen, besonders bevorzugt um lineare Alkylgruppen
handelt. Die OH-Gruppen können
sowohl vicinal wie terminal an der Alkylgruppe angeordnet sein.
Bevorzugt sind die OH-Gruppen terminal oder in α-Stellung angeordnet.
Beispiele
geeigneter Nydroxymonocarbonsäureester
umfassen insbesondere Ester der Milchsäure H3CCH(OH)-COOR2, wobei es sich bei R2' um eine geradkettige
oder verzweigte Alkylgruppe mit 2 bis 6 C-Atomen handelt sowie um
Ester der allgemeinen Formel R1COOCH2CH2OH. Weitere Beispiele
umfassen Glykolsäureester
HO-CH2COOR2' oder 3-Hydroxybuttersäureester
CH3-CH(OH)CH2COOR2',
insbesondere die jeweiligen Ethylester.
Bei
Komponente (A3) handelt es sich um Alkoxymonocarbonsäureestern
der allgemeinen Formel R3-COO-R4.
R3 und R4 stehen
hierbei unabhängig
voneinander für
einen linearen oder verzweigten Alkyl-, Aralkyl- oder Alkylarylrest
mit 1 bis 12 C-Atomen, wobei bei mindestens einem der Reste eines
oder mehrere, nicht benachbarte, nicht endständige aliphatische Kohlenstoffatome
durch Sauerstoffatome substituiert sind. Mit anderen Worten gesagt
weisen die Reste eine oder mehrere Ethergruppen auf. Die Gesamtzahl
aller Kohlenstoffatome der Alkoxymonocarbonsäureester beträgt 5 bis
20.
Der
Begriff „nicht
endständig" bezieht sich auf
den jeweiligen Rest alleine, d.h. dass weder ein terminales aliphatisches
C-Atom noch das direkt an die Estergruppe angebundene aliphatische
C-Atom durch O substituiert sein soll.
Die
Zahl der Ethergruppen wird vom Fachmann je nach den gewünschten
Eigenschaften des Reinigungsmittels gewählt. Üblicherweise weisen die Komponenten
(A3) aber nicht mehr als 4 Ether-Gruppen auf, bevorzugt 1 bis 3
und besonders bevorzugt 1 oder 2. Falls mehrere Ethergruppen in
einem Rest vorhanden sind, sind diese bevorzugt durch mindestens
2 C-Atome voneinander getrennt.
Die
Ethergruppen aufweisenden Reste können außerdem noch eine endständige OH-Gruppe
aufweisen.
Bevorzugt
weist nur einer der beiden Reste R3 oder
R4 Ethergruppen auf, besonders bevorzugt
handelt es sich hierbei um R4.
Beispielsweise
geeigneter Alkoxymonocarbonsäureester
umfassen 2-Ethoxyethylacetat oder 2-Butoxyethylacetat.
In
einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei R4 um
eine Polyoxyalkylengruppe, die in prinzipiell bekannter Art und
Weise durch Alkoxylierung einer Carbonsäure R3COOH mit
Ethylenoxid und/oder Propylenoxid und/oder Butylenoxid erhältlich ist.
Die endständige
OH-Gruppe kann auch noch verethert werden, z.B. zu einer Methoxy-,
Etoxy-, Propoxy- oder Butoxygruppe.
Beispiele
geeigneter Komponenten (A3) mit Polyoxyalkylengruppen umfassen Verbindungen
der allgemeinen Formel R3COO-(CH2CH2O)kH,
R3COO-(CH2CH2O)kCH3,
R3COO-(CH2CH(CH)3O)kH oder -(CH2CH(CH)3O)kCH3, wobei n für 2 oder
3 und R3 für einen geradkettigen oder
verzweigten Alkylrest mit 2 bis 6 C-Atomen steht.
Bei
Komponente (A4) handelt es sich um Ketomonocarbonsäureester
der allgemeinen Formel R5-COO-R6.
R5 und R6 stehen
hierbei unabhängig
voneinander für
einen linearen oder verzweigten Alkyl-, Aralkyl- oder Alkylarylrest
mit 1 bis 12 C-Atomen, wobei bei mindestens einem der Reste eines
oder mehrere, nicht benachbarte, nicht endständige aliphatische Kohlenstoffatome
durch eine Ketogruppe >C=O
substituiert sind. Weiterhin beträgt die Gesamtzahl aller Kohlenstoffatome
der Ketomonocarbonsäureester
5 bis 20.
Die
Zahl der Ketogruppen wird vom Fachmann je nach den gewünschten
Eigenschaften des Reinigungsmittels gewählt. Üblicherweise weisen die Komponenten
(A4) aber nicht mehr als 4 Ketogruppen auf, bevorzugt 1 oder 2 und
besonders bevorzugt nur eine Ketogruppe.
Bevorzugt
handelt es sich bei der Komponente (A4) um Ketoester der allgemeinen
Formel R5'-CO-CH2-COOR6, wobei es
sich bei R5' um
einen linearen oder verzweigten Alkyl-, Aralkyl- oder Alkylarylrest mit
1 bis 10 C-Atomen, bevorzugt einen linearen oder verzweigten Alkylrest
mit 1 bis 6 C-Atomen handelt. Besonders bevorzugt handelt es sich
bei R5' um
eine Methylgruppe. Bei R6 handelt es sich
bei der bevorzugten Verbindung um einen linearen oder verzweigten
Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen, beispielsweise um eine Ethylgruppe.
Bei
(A5) handelt es sich um Dicarbonsäureester der allgemeinen Formel
R7OOC-R8-COOR7' und/oder R7COO-R8-OOCR7'.
R7 und R7' stehen hierbei
unabhängig
voneinander für
lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 C-Atomen und R4 für
einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 12 C-Atomen.
Mit anderen Worten gesagt handelt es sich um Diester, die sich entweder
von Dicarbonsäuren
oder von Dialkoholen ableiten. Die Gesamtzahl aller Kohlenstoffatome
der Dicarbonsäureester
beträgt
6 bis 20.
R7 und R7' stehen hierbei
unabhängig
voneinander für
lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 C-Atomen. Beispiele
umfassen Methyl-, Ethyl, 1-Propyl-, 2-Propyl-, 1-Butyl-, 2-Butyl-
oder t-Butylreste. Bevorzugt sind Methyl-, Ethyl- sowie 1-Propylreste
und besonders bevorzugt sind Methylreste.
Bei
R8 handelt es sich um einen zweiwertigen
Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 12 C-Atomen. Es kann sich sowohl
um einen linearen, verzweigten oder cyclischen, aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
handeln oder auch um aromatische Reste. Bevorzugt handelt es sich
um einen zweiwertigen, linearen Alkylenrest mit 2 bis 12 C-Atomen, bevorzugt
2 bis 6 C-Atomen.
Beispiele
geeigneter Diester umfassen Butandicarbonsäuredimethylester, Hexandicarbonsäuredimethylester,
Octandicarbonsäuredimethylester,
Octandicarbonsäurediethylester,
Propylenglykoldiacetat oder Ethylenglykoldiacetat.
Es
kann sich selbstverständlich
auch um ein Gemisch verschiedener Diester handeln. Besonders bevorzugt
handelt es sich um ein Gemisch verschiedener Diester der allgemeinen
Formel H3COOC-R8'-COOCH3, wobei R8' für einen
zweiwertigen linearen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 6 C-Atomen
steht, insbesondere für -(CH2)2-, -(CH2)4- und -(CH2)6-. Derartige Estergemische
sind auch kommerziell erhältlich.
Optional
können
die Reste R7 bzw. R7' und R8 noch weitere Substituenten aufweisen, insbesondere solche
ausgewählt
aus der Gruppe von -F, -Cl, -Br, -OH oder =O und/oder optional können in
den Resten nicht benachbarte C-Atome durch O-Atome substituiert
sein. Der Fachmann trifft gegebenenfalls bezüglich der Art und der Anzahl
derartiger Substituenten je nach den gewünschten Eigenschaften des Reinigungsmittels
eine geeignete Auswahl.
Bei
Komponente (A6) handelt es sich um Etheralkohole der allgemeinen
Formel R9O-(-R10-O)nH. n steht hierbei für eine natürliche Zahl von 2 bis 5, bevorzugt
2 oder 3. R9 für H oder einen geradkettigen
oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen, wie beispielsweise Methyl-,
Ethyl, 1-Propyl-, 2-Propyl-, 1-Butyl-, 2-Butyl-, t-Butyl-, 1-Pentyl
oder 1-Hexylreste. R10 steht für geradkettige
oder verzweigte Alkylenreste mit 2 bis 4 C-Atomen, insbesondere
1,2-Ethylen-, 1,3-Propylen-, 1,2-Propylen-1,2-Butylen- oder 1,4-Butylenreste.
Die Reste R10 in einem Etheralkohol können dabei
gleich oder auch verschieden sein. Selbstverständlich können auch Mischungen verschiedener
Etheralkohole der genannten Formel eingesetzt werden.
Bevorzugt
handelt es sich bei R10 um einen Propylenrest.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
um Dipropylenglykolmonomethylether. Dipropylenglykolmonomethylether
sowie Isomerengemische davon sind kommerziell erhältlich.
Der
Fachmann trifft unter den Komponenten A1 bis A6 je nach den gewünschten
Eigenschaften des Reinigungsmittels eine geeignete Auswahl, mit
der Maßgabe,
dass die Komponenten (A1) bis (A6) jeweils einen Siedepunkt im Bereich
von 150°C
bis 300°C
aufweisen. Der bevorzugte Siedebereich beträgt 160 bis 280°C und besonders
bevorzugt 170 bis 250°C.
Den
Komponenten (A1) bis (A6) ist gemeinsam, dass sie aufgrund der funktionellen
Gruppen in den Molekülen
einen gewissen Grad von Hydrophilie aufweisen, ohne be sonders stark
hydrophil zu sein. Die Verbindungen quellen aufgrund dieser Eigenschaften
hydrophobe Reliefschichten nicht in wesentlichem Umfange auf. Reste
des Reinigungsmittels können
nach dem Nachreinigungsprozess aber dennoch mit Wasser von der Oberfläche abgewaschen
werden. Sie sind dennoch ausreichend hydrophob, um die Abbauprodukte
der Schicht von der Oberfläche
der Reliefdruckform abwaschen zu können.
Die
Komponenten (A1) bis (A6) weisen weiterhin keine langen, hydrophoben
Alkylreste mit mehr als 12 C-Atomen auf. Derartige, lange Alkylreste
haben im Regelfall eine hohe Weichmacherwirkung auf Reliefschichten
und führen
zu unerwünschten
Härteverlusten.
Dies wird durch die erfindungsgemäße Verwendung der Komponenten
(A1) bis (A6) vermieden.
Der
gewünschte
Grad der Hydrophilie kann vom Fachmann durch die Auswahl von Art
und Menge der Komponenten (A1) bis (A6) eingestellt werden. Dabei
sollte das Reinigungsmittel im Regelfalle mit Wasser im Wesentlichen
nicht mischbar sein, andererseits aber doch so hydrophil sein, dass
es mit Wasser von der Oberfläche
der Flexodruckform abwaschbar ist.
Erfindungsgemäß umfasst
das Reinigungsmittel mindestens 50 Gew. % einer oder mehrerer Komponenten
(A); ausgewählt
aus der Gruppe von (A1) bis (A6), bezogen auf die Menge aller Komponenten
des Reinigungsmittels. Bevorzugt umfasst das Reinigungsmittel mindestens
70 Gew. % und besonders bevorzugt mindestens 80 Gew. % der Komponenten
A1 bis A6.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht das Reinigungsmittel aus einer Mischung aus
zumindest zwei der Komponenten A1 bis A6.
Insbesondere
bewährt
hat sich hierbei eine Mischung aus 50 bis 99 Gew. % einer oder mehrerer
Komponenten ausgewählt
aus der Gruppe von A1, A2, A3, A4 und A5 sowie 1 bis 50 Gew. % mindestens
einer Verbindung A6.
Bevorzugt
beträgt
in einer solchen Mischung die Menge der Komponenten A1 bis A5, besonders
bevorzugt 55 bis 95 Gew. % und ganz besonders bevorzugt 60 bis 90
Gew. %. Bevorzugt beträgt
die Menge von Komponente A6 5 bis 45 Gew. % und ganz besonders bevorzugt
10 bis 40 Gew. %.
Besonders
bevorzugt ist eine Mischung aus einer oder mehreren Verbindungen
aus den Komponenten A5 und A6.
Neben
den Komponenten A1 bis A6 kann das Reinigungsmittel optional noch
eines oder mehrere Hilfsmittel (B) umfassen.
Bei
den Hilfsmitteln kann es sich beispielsweise um Tenside, Emulgatoren,
Antistatika, Entschäumer, Farbstoffe
oder Verträglichkeitsvermittler
handeln. Bevorzugt umfasst das Reinigungsmittel mindestens ein Tensid.
Beispiele geeigneter Tenside umfassen Fettalkoholpolygkylkolether,
Salze von Fettalkoholpolyglykolethersulfonsäuren, Fettalkoholpolyglykolethercarbonsäuren sowie
Ethoxygruppen enthaltende Ester von Mono- und Dicarbonsäuren.
Die
Art und Menge von Hilfsmitteln (B) wird vom Fachmann je nach den
gewünschten
Eigenschaften des Reinigungsmittels festgelegt. Die Menge sollte
aber im Regelfalle 15 Gew. %, bevorzugt 10 und besonders bevorzugt
5 Gew. % bezüglich
der Menge aller Komponenten des Reinigungsmittels nicht überschreiten.
Weiterhin
kann das erfindungsgemäße Reinigungsmittel
auch noch weitere, von den Komponenten A1 bis A6 verschiedene Lösemittel
(C) umfassen. Diese können
insbesondere zur Feineinstellung der Eigenschaften des Reinigungsmittels
eingesetzt. Bevorzugt sollten auch solche zusätzlichen Lösemittel einen Siedebereich
von 150 bis 300°C,
bevorzugt 160°C
bis 280°C
aufweisen. Beispiele umfassen hochsiedende Alkohole oder Glykole
wie beispielsweise Cyclohexanol, Methylcyclohexanol, Trimethylcyclohexanol,
Benzylalkohol, C7-C12-Alkohole, Terpenalkohole, Propylenglykol,
Dipropylenglykol oder Propylheptanol, hochsiedende Kohlenwasserstoffe
wie beispielsweise entaromatisierte Erdölfraktionen mit einem Siedebereich
zwischen 150°C und
300°C, hydrierte
aromatische Kohlenwasserstoffe, Diisopropylbenzol oder Terpene sowie
N-Methylpyrrolidon.
Die
Art und Menge zusätzlicher
Lösemittel
(C) wird vom Fachmann je nach den gewünschten Eigenschaften des Reinigungsmittels
festgelegt. Die Menge sollte aber im Regelfalle 20 Gew. %, bevorzugt
15 und besonders bevorzugt 10 Gew. % bezüglich der Menge aller Komponenten
des Reinigungsmittels nicht überschreiten.
Die
Herstellung des Reinigungsmittels kann durch einfaches Mischen der
Komponenten erfolgen.
Die
Herstellung kann beispielsweise durch einen Endverbraucher wie Druckereien
oder Klischeeanstalten selbst vor Ort vorgenommen werden. Die Herstellung
kann aber auch von einem Dritten vorgenommen werden.
Die
Nachreinigung der Druckform in Verfahrensschritt (2) kann beispielsweise
durch einfaches Eintauchen oder Abspritzen der Reliefdruckform mit
dem Reinigungsmittel erfolgen.
Sie
kann aber bevorzugt auch zusätzlich
durch mechanische Mittel, wie beispielsweise durch Bürsten und/oder
Plüsche
unterstützt
werden. Besonders bevorzugt können Bürstenwascher,
die zur Entwicklung fotopolymerisierbarer Flexodruckelemente üblich sind,
für den
Nachreinigungsschritt eingesetzt werden.
Bei
Flexodruckplatten kann sich beispielsweise um ein Durchlaufsystem
handeln, welches über
rotierende Rundbürsten,
bewegliche Flachbürsten
oder Plüsche
vertfügt.
Bei
nahtlosen Sleeves oder bereits auf zylindrische Träger montierten
Platten haben sich Auswaschgeräte
bewährt,
die mindestens eine Aufnahmevorrichtung für die Runddruckform sowie mindestens
eine rotierende Bürste
aufweisen, deren Abstand zur Runddruckform bevorzugt einstellbar
ist. Die Vorrichtungen können
auch über
zusätzliche
Komponenten zum Trocknen, wie beispielsweise eine rotierende Bürste, ein
Luftrakel, eine Abquetschwalze oder ähnliches aufweisen. Die Aufnahme
für die
Runddruckform kann auch selbst aus Bürsten bestehen, in deren Spalt
die Runddruckform gelegt wird und durch unterschiedliche Rotationsgeschwindgkeiten/-richtungen
angetrieben wird. Die Auflage der Runddruckform kann durch das Eigengewicht oder über eine
zusätzliche
Walze erfolgen.
Der
Reinigungsprozess kann unter Verwendung sogenannter Sprühwascher
auch durch Aufsprühen des
Reinigungsmittels auf die Oberfläche
der gravierten Flexodruckform unter erhöhtem Druck unterstützt werden.
Die
Kontaktzeit mit dem Reinigungsmittel sollte 15 min, vorzugsweise
10 Minuten nicht überschreiten, und
besonders bevorzugt beträgt
die Kontaktzeit 2 bis 8 Minuten.
Vor
Gebrauch ist es im Regelfalle empfehlenswert, eventuell verbliebene
Reste des Reinigungsmittels von der Oberfläche der nachgereinigten Flexodruckform
zu entfernen. Aufgrund der geringen Quellungsneigung sind zeitaufwändige Trocknungsprozesse
allerdings überflüssig. Der
Trockenvorgang dauert im Regelfalle nicht mehr als 30 min, bevorzugt
nicht mehr als 20 min und besonders bevorzugt nicht mehr als 10
min.
Die
Entfernen kann beispielsweise durch einfaches Abtupfen mit einem
saugfähigen
Material wie beispielsweise Gewebestoff oder Papier erfolgen oder
auch durch einfaches Trocknen an Luft bei Raumtemperatur oder erhöhten Temperaturen
bis etwa 65°C
mit oder ohne Luftaustausch. Die Reste des Reinigungsmittels können im
Falle einer Runddruckform auch durch schnelles Rotieren entfernt
werden, wobei die Reinigungsmittelreste weggeschleudert werden.
Weiterhin können
auch Bürsten,
Luftrakel und/oder Abquetschwalzen eingesetzt werden.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann selbstverständlich
noch weitere Verfahrensschritte umfassen.
Insbesondere
kann das Verfahren noch weitere Nachreinigungsschritte umfassen.
Beispielsweise können
Reste von Staub oder dergleichen unmittelbar nach der Gravur durch
Abblasen mit Druckluft oder Abbürsten
entfernt werden.
Besonders
vorteilhaft wird in einem weiteren Nachreinigungsschritt Wasser
oder ein wässriges
Reinigungsmittel eingesetzt werden. Der Schritt kann vor Schritt
(2) und bevorzugt nach Schritt (2) erfolgen. Durch einen (2) nachfolgenden
Nachwaschschritt werden besonders vorteilhaft die Reste des erfindungsgemäß eingesetzten,
flüssigen
Reinigungsmittels entfernt.
Wässrige Reinigungsmittel
für einen
weiteren Nachreinigungsschritt (3) bestehen im Wesentlichen aus
Wasser sowie optional geringen Mengen von Alkoholen und/oder Hilfsmitteln,
wie beispielsweise Tensiden, Emulgatoren, Dispergierhilfsmitteln
oder Basen. Bevorzugt wird nur Wasser eingesetzt. Die Reste von Wasser
bzw. des wässrigen
Reinigungsmittels können
danach beispielsweise durch einfaches Abblasen der Oberfläche mit
Druckluft entfernt werden.
Das
erfindungsgemäß eingesetzte
Reinigungsmittel aus Carbonsäureestern
und Etheralkoholen ist nur wenig quellaktiv, so dass kein langwieriges
Trocknen der Druckform erforderlich ist. Es weist einerseits eine sehr
gute Reinigungswirkung hinsichtlich organischer Verunreinigungen
auf der Oberfläche
auf, ist aber dennoch mit Wasser von der Oberfläche der Druckform abwaschbar.
Zusätzliche
Schichtdickentoleranzen, wie sie bei Verwendung konventioneller
Reinigungsmittel aufgrund von Quellung und Trocknung entstehen,
können wirkungsvoll
vermieden werden. Dies führt
zu einem gleichmäßigeren
Farbübertrag
und damit zu einem höherwertigen
Druckergebnis.
Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Laser-Direktgravur unter Verwendung von Reinigungsmitteln wird
sofort nach dem Nachreinigen eine gebrauchsfertige Flexodruckform
erhalten. Die Verarbeitungszeit ist somit im Vergleich zur Verwendung
konventioneller Reinigungsmittel deutlich kürzer.
Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
ALLGEMEINE
VORSCHRIFTEN
Herstellung
der unverstärkten
Flexodruckelemente
Die
Herstellung der zum erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten
Flexodruckelemente erfolgt nach dem üblichen Verfahren. In den nachfolgenden
Beispielen wurde die fotopolymerisierbare Masse extrudiert, durch
eine Breitschlitzdüse
ausgetragen und zwischen einer Trägerschicht und einem Deckelement
kalandriert. Dieses Verfahren ist in EP-B 084 851 detailliert beschrieben.
In
den unten aufgeführten
Beispielen bestand das Deckelement aus einer silikonbeschichteten
125 μm dicken
PET-Deckfolie.
Als
Extrusionsanlage wurde ein Zweischneckenextruder (ZSK 53, Werner & Pfleiderer) bei
einem Durchsatz von 30 kg/h verwendet. Die Kalandrierung erfolgte
zwischen zwei auf 90 °C
beheizten Kalanderwalzen, wobei die über die obere Kalanderwalze
die Trägerfolie
und über
die untere Kalanderwalze das Deckelement geführt wurde.
Der
erhaltene Sandwichverbund wurde über
ein Saugband transportiert, abgekühlt und konfektioniert.
Details
zur Zusammensetzung der fotopolymisierbaren Masse, Herstellparametern
und den verwendeten Träger-
und Deckelementen sind in den jeweiligen Beispielen beschrieben.
Fotochemische Verstärkung der
Flexodruckelemente
Die
fotochemische Verstärkung
der Flexodruckelemente erfolgt durch Bestrahlung des unverstärkten Flexodruckelements
mittels langwelligem UV-Licht (UVA) durch das Deckelement. Die angewendete
UV-Dosis liegt bei einem Flexodruckelement der Stärke 1.14
mm bei ca. 12 J/cm2. Nach dem Entfernen
des Deckelements wird die Reliefschicht mit Hilfe von kurzwelligem
UV-Licht (UVC) entklebt.
Lasergravur
der verstärkten
Flexodruckelemente
Die
verstärkten
Flexodruckelemente wurden mit Hilfe eines 3-strahligen CO
2-Lasers (BDE 4131, Fa. Stork Prints Austria)
mit einem Testmotiv bei einer Auflösung von 1270 dpi lasergraviert.
Die verwendeten Parameter waren:
Oberflächengeschwindgkeit: | 10
m/s |
Relieftiefe: | 550 μm |
Flankenwinkel: | 59° |
First
Step: | 60 μm |
Das
Testmotiv enthält
für den
Flexodruck relevante Testelemente wie feine positive und negative
Linien (Linienbreite 60 μm
bis 1 mm) und Punkte (Durchmesser 60 μm bis 1 mm), Raster (1–99 % bei
100 und 133 lpi), feine Schriften, ein Gitternetz (Linienbreite
60 μm) sowie
ein Schachbrettmuster mit einer Kantenlänge von 500 μm.
Reinigung
der lasergravierten Flexodruckelemente
Die
lasergravierten Flexodruckelemente erfolgte mit Hilfe eines handelsüblichen
Bürsten-Flachwaschers
(W 32 × 40,
BASF Drucksysteme GmbH) für
die angegebene Reinigungsdauer mit dem jeweiligen Reinigungsmittel. Verwendete
Einsatzstoffe
KRATON® D-1102: | SBS-Blockcopolymer
(Kraton Polymers)
MW ≈ 125.000 g/mol,
17 % SB-Diblock-Anteil
30 % Styrol-, 63 % 1,4-Butadien-, 7
% 1,2-Butadieneinheiten |
Nisso® PB
B-1000: | Oligomeres
Polybutadienöl
(Nippon Soda) |
Ondina® 934: | Medizinisches
Weißöl (Shell
Chemicals) |
Laromer® HDDA: | 1,6-Hexandioldiacrylat
(BASF) |
Irgacure® 651: | Benzildimethylketal
(Ciba Specialty Chemicals) |
Kerobit® TBK: | 2,6-Di-tert.-butyl-p-kresol
(Raschig) |
Buyrolacton: | Butyrolacton
(BASF) |
Starsol®: | kommerzielles
Gemisch aus Dimethylsuccinat, Dimethylglutarat und Dimethyladipat
(Dibasische Estermischung) |
Solvenon® DPM: | Dipropylenglykolmonomethylether,
Isomerengemisch (BASF) |
Beispiel 1
Nach
dem oben beschriebenen Extrusionsverfahren wurde zunächst ein
unverstärktes
Flexodruckelement in Analogie zu WO 03/106172 in einer Gesamtdicke
von 1,29 mm inkl. Deckelement hergestellt. Die Reliefschicht besaß die folgende
Zusammensetzung:
Das
so hergestellte, unverstärkte
Flexodruckelement wurde wie oben beschrieben fotochemisch verstärkt und
mit dem Testmotiv lasergraviert.
Wie
in 1 zu erkennen wies
die Flexodruckorm starke Ablagerungen sowohl auf der Oberfläche wie
auch an den Flanken auf. An den Flanken bauten sich die klebrigen
Ablagerungen verstärkt
auf, was im Druck zu einem unsauberen Druckbild führen würde.
Beispiel 2
Durch
intensives Mischen wurde ein erfindungsgemäßes Reinigungsmittel aus 80
Gewichtsteilen Butyrolcaton und 20 Gewichtsteilen Solvenon® DPM
hergestellt.
Ein
ungereinigtes lasergraviertes Flexodruckelement analog zu Beispiel
1 wurde 1 min in einem Reibewascher mit dieser Reinigungsmischung
gesäubert
und mit Hilfe von Druckluft trockengeblasen.
Die
Schichtdickenzunahme betrug lediglich 3 μm.
Wie
anhand von 2 zu erkennen
wurden die Verunreinigungen sowohl der Oberfläche wie auch an den Flanken
bereits fast vollständig
entfernt. Die gereinigte Druckform für den Flexodruck eingesetzt
werden, ohne dass es zu einem unsauberen Druckbild kommt.
Beispiel 3
Ein
ungereinigtes lasergraviertes Flexodruckelement analog zu Beispiel
1 wurde 5 min in einem Reibewascher mit der erfindungsgemäßen Reinigungsmischung
aus Beispiel 2 gesäubert
und mit Hilfe von Druckluft trockengeblasen.
Die
Schichtdickenzunahme betrug lediglich 4 μm.
Wie
anhand von 3 zu erkennen
wurden die Verunreinigungen sowohl der Oberfläche wie auch an den Flanken
vollständig
entfernt. Die gereinigte Druckform für den Flexodruck eingesetzt
werden, ohne dass es zu einem unsauberen Druckbild kommt.
Beispiel 4
Durch
intensives Mischen wurde ein erfindungsgemäßes Reinigungsmittel aus 80
Gewichtsteilen Starsol® und 20 Gewichtsteilen
Solvenon DPM hergestellt.
Ein
ungereinigtes lasergraviertes Flexodruckelement analog zu Beispiel
1 wurde 5 min in einem Reibewascher mit dieser Reinigungsmischung
gesäubert,
anschließend
2 Minuten mit Wasser abgespült
und mit Hilfe von Druckluft trockengeblasen. Das Reinigungsmittel
ließ sich
durch das Nachspülen
mit Wasser gut von der Oberfläche
des Flexodruckelements entfernen.
Die
Schichtdickenzunahme betrug lediglich 17 μm.
Wie
anhand von 4 zu erkennen
wurden die Verunreinigungen sowohl der Oberfläche wie auch an den Flanken
zum größten Teil
entfernt. Die gereinigte Druckform für den Flexodruck eingesetzt
werden, ohne dass es zu einem unsauberen Druckbild kommt.
Beispiel 5 (Vergleichbeispiel)
Zum
Vergleich wurde ein Mikroemulsions-Reinigungsmittel gemäß WO 99/62723
aus folgenden Komponenten hergestellt: Rapsölmethylester, Wasser, Emulgatoren
und Hilfsmittel.
Ein
ungereinigtes lasergraviertes Flexodruckelement analog zu Beispiel
1 wurde 5 min in einem Reibewascher mit dem Mikroemulsions-Reinigungsmittel
gesäubert,
anschließend
2 Minuten mit Wasser abgespült
und mit Hilfe von Druckluft trockengeblasen. Das Reinigungsmittel
ließ sich
durch das Nachspülen
mit Wasser gut von der Oberfläche
des Flexodruckelements entfernen.
Die
Schichtdickenzunahme betrug 28 μm.
Wie
anhand von 5 zu erkennen
wurden die Verunreinigungen auf der Oberfläche zwar überwiegend entfernt, an den
Flanken jedoch sind sie noch deutlich vorhanden. Bei der Verwendung
im Flexodruck wird es zu einem unsauberen Druckbild kommen, da durch
die Quetschung der Druckform Verunreinigungen an den Kanten mitdrucken
können.
Beispiel 6 (Vergleichbeispiel)
Zum
Vergleich wurde ein ungereinigtes lasergraviertes Flexodruckelement
analog zu Beispiel 1 für
5 min in einem Reibewascher mit Leitungswasser gesäubert und
mit Hilfe von Druckluft trockengeblasen.
Eine
Schichtdickenzunahme konnte nicht festgestellt werden.
Wie
anhand von 6 zu erkennen
wurde lediglich an der Oberfläche
ein Teil der partikulären
Verunreinigungen rein mechanisch abgelöst. Die klebrigen Ablagerungen
an den Flanken sind noch vollständig vorhanden.
Die so gereinigte Flexodruckform ist für den Flexodruck ungeeignet.
Beispiel 7 (Vergleichbeispiel)
Zum
Vergleich wurde ein konventionelles Auswaschmittel für Flexodruckformen
(nylosolv A, BASF Drucksysteme GmbH) verwendet.
Ein
ungereinigtes lasergraviertes Flexodruckelement analog zu Beispiel
1 wurde 3 min in einem Reibewascher mit nylosolv A gesäubert und
mit Hilfe von Druckluft trockengeblasen.
Die
Schichtdickenzunahme betrug 46 μm.
Aufgrund
der hohen Schichtdickenzunahmen müsste das gereinigte Flexodruckelement
vor der Verwendung im Flexodruck erst zeitaufwändig getrocknet werden.
Verzeichnis
der Abbildungen:
1: Lasergraviertes Flexodruckelement
gemäß Beispiel
1 (ungereinigt)
2: Lasergraviertes Flexodruckelement
gemäß Beispiel
2, gereinigt 1 min BL/DPM 8:2
3: Lasergraviertes Flexodruckelement
laut Beispiel 3, gereinigt 5 min BL/DPM 8:2
4: Lasergraviertes Flexodruckelement
laut Beispiel 4, gereinigt 5 min Starsolv/DPM 8:2
5: Lasergraviertes Flexodruckelement
laut Beispiel 5, gereinigt 5 min Printclean classic
6: Lasergraviertes Flexodruckelement
laut Beispiel 6, gereinigt 5 min Wasser