DE10028528C1 - Vorrichtung zum Schutz vor Winderosionsschäden durch gezielte Beregnung - Google Patents
Vorrichtung zum Schutz vor Winderosionsschäden durch gezielte BeregnungInfo
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Abstract
In Küsten- und Ufernähe kommt es häufig zu ungewollten Verwehungen im Strand- und Dünenbereich. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, die verhindert, dass bei starkem Wind die obersten Schichten der Geländeoberfläche vom Wind erfasst und fortbewegt werden. DOLLAR A Dieses Problem wird durch ein Leitungssystem gelöst, durch welches Wasser auf das umliegende Gelände verteilt wird. DOLLAR A Das Leitungssystem ist mit Messeinrichtungen zur Messung der Windstärke und/oder der Feuchtigkeit, und mit einer Steuerungsvorrichtung verbunden, welche die Menge des zu verteilenden Wassers regelt. Das zu verteilende Wasser kann Ansaugsysteme aus dem Grundwasser oder dem offenen Wasser aus der nächsten Umgebung gewonnen werden. DOLLAR A Vorteile sind somit, dass die Vorrichtung während der Einwirkung des Windes die Erosion durch die Befeuchtung des umliegenden Materials von Beginn an einschränkt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung entsprechend dem Ober
begriff des Anspruches 1.
Durch kräftigere Winde und kargere Vegetation als im Hinterland
kommt es in Küsten- und Ufernähe häufig zu ungewollten Abtragun
gen und Verwehungen im Strand- und Dünenbereich.
Die durch Winderosion verursachten Verwehungen und Materialbewe
gungen müssen häufig durch Umschichten, Ausbaggern von Flußläu
fen und Schifffahrtswegen oder Aufsanden beseitigt werden.
Es ist bekannt, dass versucht wird, die Verwehungen durch Wind
fangelemente aus Holz, Plastik oder Beton oder durch Befestigun
gen der Erdoberfläche z. B. mittels Steinen und Bepflanzungen zu
vermeiden. (Küste und Küstenschutz in Deutschland, Pablo Lopez,
München 1998, Nusser)
Andere Vorschläge die Erosion zu verhindern, werden in DE 38 16 271 A1,
worin verankerte Netze oberflächennahe Materialbewe
gungen verhindern sollen und in DE 43 22 998 A1, worin eine Stabi
lisierung der Oberfläche mittels in den Boden einzubringender
Befestigungselemente vorgeschlagen wird, beschrieben. Durch die
Beschaffenheit der sandigen Oberfläche sind diese Methoden in
Dünenbereichen allerdings wirkungslos.
Nach DE 37 80 568 T2 wird ein Erosionsschutz
für Strände und Dünen vorgeschlagen, bei dem ein Verfahren zum
Verdichten von Erosion ausgesetzten Sanddünen (a) das Herstellen
einer Mischung aus 65 bis 85 Gew.-Teilen Sandteilchen, 0,5 bis
10 Gew.-Teilen einer wasserlöslichen Verbindung und 0,05 bis 2,0 Gew.-Teilen
eines wasserlöslichen Vernetzungsmittels für die gel
bildende Verbindung, Rest frisches Wasser oder Meerwasser bezo
gen auf 100 Gew.-Teile der Mischung und (b) das Spritzen des so
gebildeten Composits auf die Düne benutzt wird.
Weiter ist nach DE 695 03 735 T2 ein Verfahren
zur Behandlung von pulverförmigen Material zur Vermeidung des
Austretens von Aersolen und eine Behandlungsvorrichtung zur An
wendung des Verfahrens bekannt.
Die Behandlungseinrichtung ist eine geneigte Sprühfläche, die in
regelmäßigen Abständen mit Sprühdüsen versehen ist und auf ein
Fahrzeug aufgesetzt ist. Die Neigung der Sprühfläche ist dem zu
behandelnden Schüttkegel angepasst. Weiter ist eine Einrichtung
zum Regeln des Drucks und der Durchflussmenge vorgesehen, so
dass die aufgesprühte Flüssigkeit nur sehr oberflächlich in das
den Schüttkegel bildende Material eindringt.
Durch die Auswirkungen der Winderosion entstehen erhebliche und
regelmäßige Aufwände für deren Beseitigung. Außerdem haben die
Eingriffe in die Natur negative Auswirkungen auf das vorhandene
ökologische System zur Folge. Bekannte bauliche Maßnahmen zum
Windschutz und zum Aufhalten der Materialbewegung haben durch
ihre Form häufig ästhetische Beeinträchtigungen der Landschaft
zur Folge oder sind mit saisonalen Aufwänden für Installation
und Abbau verbunden.
Zudem sind die Maßnahmen zur Vermeidung der Winderosion mit
funktionellen Unzulänglichkeiten behaftet und werden ihrer Auf
gabe nur teilweise gerecht, da die Abtragung und Bewegung von
Material zum Zeitpunkt der Wirksamkeit bereits eingesetzt hat
und erst nachträglich versucht wird, den Transport des erodier
ten Materials zu verhindern.
Die Erfindung will hier Abhilfe schaffen.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem
zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die unmittelbar verhin
dert, dass bei starkem Wind die obersten Schichten der Gelände
oberfläche vom Wind erfasst und fortbewegt werden.
Dieses Problem wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa
tentanspruches 1 gelöst.
Durch die Maßnahmen des Unteranspruchs wird die Erfindung dahingehend ausgestaltet,
dass das zu verteilende Wasser durch an sich bekannte An
saugsysteme aus dem Grundwasser oder dem offenen Wasser aus der
nächsten Umgebung gewonnen wird.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin, dass die Vorrichtung während der Einwirkung des Windes
die Erosion durch die Befeuchtung des umliegenden Materials von
Beginn an einschränkt.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass die Steuerung in
Abhängigkeit von den Umweltbedingungen erfolgt. Insbesondere der
Messung der lokalen Windstärke kommt eine wichtige Bedeutung für
die Stärke der Erosion und damit der Ermittlung der benötigten
Feuchtigkeit der Oberfläche zu. Durch die Messung der Feuchtig
keit kann der erreichte Grad der Befeuchtung ermittelt werden
und Aussagen bezüglich Dauer der Befeuchtung und Menge des zu
verteilenden Wassers ermittelt werden.
Die Speisung kann durch umliegende natürliche oder künstliche
Wasserquellen erfolgen. Durch die örtliche Nähe und die ver
gleichsweise geringeren Kosten ist eine Gewinnung aus dem Grund-
und Schichtenwasser möglich, welches in Dünenbereichen in der
Regel nur wenig tiefer als der Wasserspiegel anzutreffen ist. Es
besteht ebenso die Möglichkeit des Abpumpens direkt aus dem na
hen Gewässer.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der geringen Be
einträchtigung des Landschaftsbildes. Der Betrieb der Vorrich
tung ist nur mit einer einmaligen Baumaßnahme während der In
stallation verbunden.
Durch die Vermeidung von ständigen Oberflächenveränderungen wird
außerdem das ökologische System des Strand- und Dünenbereiches
geschützt und die Schutzfunktion der Dünen gestärkt.
Anhand der schematischen Darstellung in der Zeichnung soll nachfolgend ein Aus
führungsbeispiel näher erläutert werden.
Durch das mit Ziffer 1 gekennzeichnete, fest verlegte Rohrlei
tungssystem kann Wasser auf das umliegende Gelände verteilt wer
den, in diesem Falle eine durch Winderosion gefährdete Dünen
landschaft 2. Dies kann mit mehreren günstig angeordneten Venti
len geschehen, die so gebaut sind, dass sie das Wasser möglichst
gleichmäßig und weitflächig über ein bestimmtes Gebiet verteilen
können.
Die Menge des Wassers kann unter Berücksichtigung der Umwelt
messeinrichtung 4 von einer nicht näher dargestellten elektroni
schen Steuereinheit in Verbindung mit einer Pumpanlage 3 gere
gelt werden.
Eine Möglichkeit der Wasserversorgung des Systems besteht in der
Nutzung des Grundwassers durch geeignete bekannte Ansaugsysteme,
hier schematisch dargestellt und mit 5 gekennzeichnet.
Bei aufkommendem Wind reagiert die Steuereinheit auf einen fest
gelegten Schwellwert der von der Windmesseinrichtung ständig ge
lieferten Informationen. Wird dieser Schwellwert überschritten,
beginnt die Pumpe, durch die Steuereinheit reguliert, Wasser in
das Leitungssystem zu speisen. Das Wasser wird durch die Auslassventile
auf der Oberfläche verteilt und befeuchtet den Sand.
Durch die damit entstehende höhere Haftung des angefeuchten San
des wird die Abtragung und Verwehung des Materials vermieden.
Bei der Einstellung der Steuereinheit ist zu berücksichtigen,
dass die Haftung des Sandes bei stärkerem Wind höher sein muss,
d. h. die Feuchtigkeit des Sandes muss sich auf tiefere Oberflä
chenschichten ausdehnen. Ebenso ist die schnellere Austrocknung
des Sandes bei starkem Wind bei der Festsetzung der Schwellwerte
zu beachten.
Bei stärkeren Winden wird auch die Menge des zu verteilenden
Wassers entsprechend erhöht.
Der zusätzliche Einsatz eines Feuchtigkeitsmessfühlers dient der
weiteren Verbesserung der Reaktion der Steuereinheit auf
die realen Umweltbedingungen, z. B. bei gleichzeitigem Auftreten
von Regen und starkem Wind.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Schutz vor Winderosionsschäden durch gezielte
Beregnung, insbesondere an Dünen, mittels eines Leitungssystems (1) aus
Rohren oder Schläuchen und einer Pumpenanlage (3), dadurch gekenn
zeichnet, dass die Pumpenanlage (3) nach Maßgabe der ständig gemes
senen Windstärke und der ständig gemessenen Feuchtigkeit der
Oberfläche des Sandes mittels einer oder mehrerer an sich be
kannter Umweltmesseinrichtungen (4) und einer
elektronischen Steuereinheit Wasser auf das umliegende
Gelände (2) verteilt und somit die Menge des zu verteilenden
Wassers nach Bedarf regelt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
zu verteilende Wasser durch an sich bekannte Ansaugsysteme (5)
aus dem Grundwasser oder dem offenen Wasser aus der nächsten
Umgebung gewonnen wird.
Priority Applications (2)
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Also Published As
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