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Die
Erfindung richtet sich auf ein Verfahren der im Oberbegriff des
Anspruches 1 angegebenen Art. Ein Etikett wird in der Regel an einer
Ware befestigt und zusammen mit dieser veräußert. Die Aufgabe des Etiketts
ist vor allem seine Werbewirkung, daneben können auch Angaben über den
Hersteller, die Art der Ware und/oder ihren Gebrauch Inhalt des
Etiketts sein. Wegen seiner Werbewirkung kommt es vor allem auf
eine attraktive Herstellung des Etiketts an. Dadurch soll der Verkauf
der zugehörigen
Ware gefördert
werden. Es ist daher auch wichtig, das Erscheinungsbild eines Etiketts
immer wieder zu aktualisieren und zu modernisieren.
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Gegenüber der
Herstellung eines mehrfarbigen gewebten Etiketts ist die Herstellung
eines Drucketiketts besonders schnell und preiswert ausführbar. Auf
der Schauseite des Etiketts erscheinen graphische und/oder alphanumerische
Darstellungen in zwei oder mehr Farben, die nachfolgend unter dem Begriff „Druckbild" zusammengefasst
werden sollen.
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Bei
manchen Anwendungen kommt es darauf an, auf der Schauseite des Etiketts
zugleich eine „Figur" in einer gegenüber dem
Druckbild abweichenden Farbe auszubilden. Eine solche Figur ist
in der Regel ein alphanumerischer Text, der besondere Angaben zur
Ware, zum Hersteller, zum Vertreiber und/oder zum Gebrauch der Ware
macht, oder Werbehinweise enthält.
In manchen Anwendungsfällen gibt
es zwar Etiketts mit übereinstimmendem
Druckbild, die aber zueinander unterschiedliche Figuren aufweisen.
Es ist umständlich
für jedes
dieser Etiketttypen ein gesondertes Druckbild mit der jeweils zugehörigen Figur
zu erzeugen. Deshalb sah man sich oft genötigt, auf eine solche farblich
abweichende Figur im Druckbild grundsätzlich zu verzichten und die
sich daraus ergebenden Nachteile für die Unterscheidung von unterschiedlichen
Waren in Kauf zu nehmen. Eine Unterscheidung von unterschiedlichen
Waren durch eine solche Figur war dann nicht möglich.
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In
der
DE 203 14 291
U1 wird ein Kleidungsstück
mit gewebtem Etikett beschrieben. Auf dem Etikett ist eine Figur
eingewebt. Hierzu sind die Figurschussfäden gegenüber den Fäden des Etikettgrundgewebes
andersfarbig ausgebildet. Ein Bedrucken des Etiketts wird hier jedoch
nicht beschrieben. Es ist somit nicht möglich, mit dem Gegenstand dieses
Dokuments ein Etikett mit Druckbild und einer von diesem abweichenden
Figur herzustellen.
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In
der
DE 91 09 761 U1 wird
ein Etikett beschrieben, welches einen zweischichtigen Aufbau aufweist.
Auf ein nicht oder schlecht wärmeverformbares
Gewebe wird rückseitig
eine Beschichtung aus wärmeverformbarem
Vlies aufgebracht. Dieses Etikett wird dann einer Behandlung unterzogen,
durch die sich Prägeverformungen
ausbilden. Die Anwendung einer digitalen Drucktechnik um ein bedrucktes Etikett
zu erhalten, wird hier ebenfalls nicht erwähnt. Auch ist es hier nicht
möglich,
eine von dem bedruckten Bereich farblich abweichende Figur zu erhalten.
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Die
DE 78 27 418 U1 beschreibt
ein Etikett mit Aufdruck im Thermodruckverfahren und ein auf der
Rückseite
fest haftendes Faservlies. Auch bei dem Gegenstand dieser Druckschrift
ist es nicht möglich,
auf der Vorderseite des Etiketts eine von dem Druckbild farblich
abweichende Figur zu erhalten, ohne diese Figur in das Druckbild
einarbeiten zu müssen.
Das Aufbringen solcher Figuren wäre
hier kostenintensiv, da diese in das jeweilige Druckbild eingearbeitet
werden müssten.
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Ein
Druckverfahren für
textile Etiketten wird in der WO 98/03742 beschrieben. Bei diesem
Verfahren besteht das Etikett aus verwebten Synthetikfasern und
tintesorbierenden Materialien. Das Etikett wird erhitzt, wodurch
die Tinte zumindest teilweise von den tintesorbierenden Materialien
zum synthetischen Material transferiert und beim Abkühlen dort
fixiert wird. Durch dieses Verfahren kann ein präzises Druckbild auf dem Etikett
nicht hergestellt werden. Ebenso ist es nicht möglich, eine farblich abweichende
Figur auf dem Etikett entstehen zu lassen, ohne das Verfahren aufwendig
und kostenintensiv zu gestalten.
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In
der US 2004/0058121 A1 wird ein auf der Rückseite bedruckbares Klettband
und ein Verfahren zur dessen Herstellung beschrieben. Dieses Klettband
dient dazu, beispielsweise Kabelschläuche od. dgl. aus einem Bündel von
Kabeln oder Schläuchen zu
separieren und zu kennzeichnen. Hierzu wird die Rückseite
des Klettbandes mit einem Polypropylenfilm überzogen, welcher dann bedruckt
werden kann. Ein solches Klettband kann zwar Etikettfunktion haben,
ist jedoch für
die breite Anwendung, beispielsweise in Bekleidungsstücken nicht
geeignet. Des Weiteren muss das Klettband zunächst mit der Polypropylenfolie überzogen
werden und kann nicht direkt als Gewebe bedruckt werden. Auch ist
es hierdurch nicht möglich,
eine von dem Druckbild farblich abweichende Figur in das Klettband
einzubringen, ohne diese jeweils in das Druckbild einarbeiten zu müssen.
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Die
JP 06313261 A beschreibt
ein Etikett aus weißem
oder hellem textilen Material, welches bedruckt wird. Hierzu wird
das Druckbild zunächst
auf einen Zwischenträger
gedruckt, welcher dann auf das Etikett unter Hitzeeinwirkung aufgebracht
wird, so dass das Druckbild durch thermischem Transfer auf das Etikett übertragen
wird. Jedoch ist hier keine Möglichkeit
beschrieben, um eine von dem Druckbild farblich abweichende Figur
auf das Etikett aufzubringen, ohne diese in das jeweilige Druckbild
einzuarbeiten. Hierdurch ist das Bedrucken mit farblich unterschiedlichen
Figuren teuer und aufwendig.
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In
der
JP 05148755 A schließlich wird
eine Methode beschrieben, um ein Druckbild auf einer Faserbahn aufzubringen.
Hierzu wird ein hitzeempfindliches Transferband verwendet. Die Tinte
wird hierbei durch Erhitzen in die Fasern eingebracht. Auch hier besteht
keine Möglichkeit
vom Druckbild farblich abweichende Figuren einzubringen, ohne diese
in das Druckbild einzuarbeiten. Derartige Etiketten mit farblich
abweichenden Figuren zu erhalten, wäre auch hier sehr aufwendig
und teuer.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im Oberbegriff
des Anspruches 1 genannten Art zu entwickeln, das die präzise Herstellung
eines Etiketts mit unterschiedlichen Druckbildern und Figuren in
preiswerter Weise zulässt.
Dies wird erfindungsgemäß durch
die im Anspruch 1 genannten Verfahrensschritte erreicht, denen folgende besondere
Bedeutung zukommt.
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Durch
digitale Drucktechnik mittels Sublimationsfarben lässt sich
das gewünschte
Drückbild
auf einem Zwischenträger über einen
geeigneten Computer sehr schnell und preiswert in vielen unterschiedlichen
Farben herstellen. Die Besonderheit der Erfindung besteht darin,
diese Drucktechnik auf Etiketten anzuwenden, die normalerweise in
vielfacher Anordnung auf einer Bahn zunächst hergestellt und erst danach
in Etikettbänder
zerschnitten werden, aus denen dann die einzelnen Etiketts abgeschnitten werden.
Das Druckbild wird in spiegelbildlicher Weise auf dem Träger aufgebracht.
Dieser Zwischenträger wird
dann auf eine den späteren
Träger
zu bildende Bahn mit seiner die Sublimationsfarben aufweisenden
Seite auf die Bahn aufgedrückt
und bei diesem Vorgang auch erwärmt.
Die Sublimationsfarben gelangen dann auf die Bahn, mit deren Bahnmaterial sie
dabei verbinden und dabei vom Zwischenträger ablösen. So entsteht auf der Bahn
das gewünschte Druckbild
für das
Etikett. Die Besonderheit der Erfindung besteht bereits darin, diese
digitale Drucktechnik auf die Herstellung von Etiketten anzuwenden.
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Dieses
Verfahren wird vorteilhaft in folgender besonderer Weise durchgeführt, sofern,
wie eingangs erwähnt,
außer
dem Druckbild auf der Schauseite des Etiketts auch eine Figur erscheinen
soll. In diesem Fall wird in der ersten Verfahrensphase, nämlich beim
Aufbringen des Druckbilds in digitaler Drucktechnik auf dem Zwischenträger, die
Figur nicht in das Druckbild aufgenommen. Das figurfreie Druckbild
erstreckt sich auch über
den Bereich, wo später mal
die Figur erscheinen soll. Die eigentliche Figur wird in der parallelen
Verfahrensphase gleich in die Bahn mit eingearbeitet. Dabei werden
zur Bahnherstellung zwei unterschiedliche Bahnmaterialien verwendet,
die gegenüber
den Sublimationsfarben der Drucktechnik eine unterschiedliche Affinität aufweisen.
Die Figur wird in der Bahn aus einem Bahnmaterial hergestellt, das
Sublimationsfarben der digitalen Drucktechnik nicht annimmt. In
der späteren
Verfahrensphase, wo der Zwischenträger einerseits und die Bahn
andererseits die genannte Druck-Wärme-Behandlung erfahren, passiert etwas Überraschendes;
die aus gesondertem Bahnmaterial gebildete Figur nimmt die Sublimationsfarben
nicht an, sondern bleibt farblich unveränderlich, während alle übrigen Bereiche der Bahn das
Druckbild aufnehmen und fixieren.
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Dies
gilt selbst dann, wenn man, gemäß Anspruch
2, beim Herstellen der Bahn die Figur aus der Schauseite reliefartig
herausarbeitet. Das Figur-Relief nimmt die Sublimationsfarben des
Druckbilds nicht an, sondern leitet sie an Nachbarbereiche der Bahn weiter,
die aus einem Bahnmaterial bestehen, welches eine gute Affinität zu den
Sublimationsfarben aufweist. Der Entwurf und die Herstellung des
Druckbildes in der ersten Verfahrensstufe brauchen auf die Form
und Lage der Figur im späteren
Etikett keine Rücksicht
zu nehmen. Durch Verwendung von Bahnen mit unterschiedlichen Figuren
lässt sich
das selbe Druckbild wahlweise mit verschiedenen Figuren zuverlässig und
präzise
erzeugen.
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Weitere
Maßnahmen
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist das erfindungsgemäße Verfahren
anhand der 1 bis 6 näher erläutert, während in
den weiteren 7 bis 10 weitere Beispiele
für Produkte
beschrieben werden, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden
können.
Es zeigen:
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1 die
Draufsicht auf einen Abschnitt einer gewebten Bahn, die in einer
ersten Verfahrensstufe des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt wird,
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2,
in Vergrößerung,
einen Querschnitt durch ein Teilstück der Bahn längs der
Linie II–II
von 1,
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3 einen
parallelen weiteren Verfahrensschritt, wo ein Zwischenträger in digitaler
Technik mit einem Druckbild versehen worden ist,
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4,
in starker Vergrößerung,
einen schematischen Querschnitt längs der Schnittlinie IV–IV von 3,
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5 das
sich nach einer weiteren, nicht näher gezeigten Verfahrensstufe
ergebende Erscheinungsbild des fertigen Produkts, nämlich eines
Etiketten-Bandes, von dem drei aufeinanderfolgende Etiketten zu
sehen sind,
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6,
in starker Vergrößerung,
einen schematischen Querschnitt durch ein Teilstück des Etiketts längs der
Schnittlinie VI–VI
von 5,
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7 ein
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestelltes Bundband für
Hosen oder Röcke,
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8 ein
vergrößerter Querschnitt
längs der Schnittlinie
VIII–VIII
von 7,
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9 ein
Abschnitt eines Klettbandes mit stellenweisen Druckaufnahmeflächen und
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10,
schematisch und in starker Vergrößerung,
einen Querschnitt durch das Klettband von 9 längs der
Schnittlinie X–X.
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Anhand
der 1 wird, wie bereits erwähnt wurde, die erste Verfahrensstufe
des erfindungsgemäßen Verfahrens
näher erläutert; es
wird zunächst eine
Bahn 10.1 hergestellt, die später ein Etikett bilden soll.
Die Bahn 10.1 besteht im vorliegenden Fall aus einem gewebten
Band, das bereits die gewünschte
Etikettbreite 13 aufweist. Es versteht sich, dass eine über mehrere
Etikettenbreiten sich erstreckende summative Bahn 10.1 erzeugt
werden kann, auf welcher dann, nach der letzten Verfahrensstufe, einzelne
Etikettbänder 10.2 der
in 5 noch näher zu
beschreibenden Art hergestellt werden können.
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Die
Bahn 10.1 wird webtechnisch aus zwei unterschiedlichen
Bahnmaterialien 11, 12 hergestellt. Das erste
Bahnmaterial 11, dessen Eigenschaften im Zusammenhang mit 3 noch
näher beschrieben werden,
besteht, wie bei Geweben üblich,
aus Grundkettfäden
und Grundschussfäden,
die ein einheitliches Uni-Grundgewebe 15 erzeugen. Im Grundgewebe 15 können mehrere
Schussfäden
verwendet werden, um diesem Bereich die spätere, für ein Etikett gewünschte Gewebedicke
zu geben. Das Grundgewebe 15 erstreckt sich nämlich abschnittweise über eine
Länge 14,
die derjenigen eines fertigen Etiketts 30 von 5 entspricht.
Zwischen aufeinanderfolgenden Etikettlängen 14 gibt es, wie 1 zeigt, Übergänge 16,
die eine geringere Dicke aufweisen und dort bedarfsweise auch Markierungen 17 für spätere Trennschnitte
zwischen den einzelnen Etiketten 30 gemäß 5 bilden.
Diese Markierungen 17 genügt es webtechnisch gegenüber dem Charakter
des Grundgewebes 15 hervorzuheben. Die dünnen Übergänge 16 können einfach
dadurch entstehen, dass dort nicht alle Schüsse eingetragen werden, die
zum Aufbau des Grundgewebes 15 beitragen. Die ganze Bahn 10.1 hat
vorzugsweise die Farbe „weiß" oder eine andere
lichte Ausbildung.
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Die
Bahn 10.1 besteht stellenweise noch aus einem zweiten Bahnmaterial 12,
dessen Beschaffenheit ebenfalls erst im Zusammenhang mit 3 näher erläutert werden
soll. Dieses zweite Bahnmaterial 12 bildet in jedem der
Grundgewebe-Abschnitte 15 vorzugsweise eine graphische
oder alphanumerische Darstellung, die nachfolgend ganz allgemein „Figur" genannt werden soll
und mit 18 bezeichnet ist. Im vorliegenden Fall besteht
die Figur 18 aus den Buchstaben „A B C". Diese Figur wird durch einen einheitlichen
Figurschuss 12 im Grundgewebe-Abschnitt 15 gebildet,
und zwar zweckmäßigerweise
immer im gleichen Bereich des späteren
Etiketts 30. Statt eines Figurschusses könnte zusätzlich oder
alternativ auch eine Figurkette verwendet werden. Die Fäden 12 der
Figur 18 haben die gleiche Farbe wie das Grundgewebe 15 und
die Übergänge 16,
nämlich weiß oder eine
andere lichte Farbe.
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Wie
die Figur 18 genau ausgebildet ist, lässt sich aus der Vergrößerung in 2 besser
erkennen. Es ist nur schematisch der Figurschuss 12 gezeigt, ohne
seine eigentliche Bindung im Grundgewebe 15 zu veranschaulichen.
Worauf es ankommt ist: Im Bereich der Figur 18 bindet der
Figurschuss 19 so, dass sich die Figur 18 auf
der Schauseite 31 der in 2 erkennbaren
Bahn 10.1 reliefartig erhebt. Es entsteht das in 2 mit 33 bezeichnete
Relief. Auf der Rückseite 32 der
Bahn 10.1 verlaufen die Figurschuss-Eintragungen 12 nur
in Nachbarbereichen zur- Figur 18 und zwar in Richtung
der Bandbreite. Unterhalb der Figur 18 ist also die Bahn-Rückseite von Figurschussmaterial 12 frei;
das Figurschussmaterial 12 befindet sich in diesem Bereich
ganz im schauseitigen Relief 33.
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In
einem parallelen Verfahrensschritt wird mittels Sublimationsfarben
fortlaufend ein digitales Druckbild 26' auf einem Zwischenträger 20 erzeugt, der
z.B. einfach aus Papier besteht. Das Druckbild 26' entsteht mittels
einer computergesteuerten digitalen Drucktechnik in mehreren Farben 21 bis 25.
Der Aufbau des bedruckten Zwischenträgers 20 ist aus dem
vergrößerten Bruchstück eines
Querschnitts in 4 zu erkennen. Wie ein Vergleich
des Druckbilds 26' mit
dem auf dein späteren
Etikett 30 von 5 erkennbaren Druckbild 26 zeigt,
ist das trägerseitige Druckbild 26' spiegelbildlich
aufgebaut. Das Druckbild 26' auf
dem Träger 20 verläuft durchgängig, und zwar
auch in dem Bereich, wo im fertigen Etikett 30 die im Zusammenhang
mit der Bahn 10.1 erläuterte und
im fertigen Etikett 30 des Etikettbands 10.2 von 5 erkennbare
Figur 18 erscheint.
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Die
beiden Vorprodukte 10.1 und 20 werden nun einer
gemeinsamen Druck-Wärme-Behandlung unterzogen.
Die Gewebebahn 10.1 und der bedruckte Zwischenträger 20 werden
aufeinandergelegt und durchlaufen Druckwalzen, von denen wenigstens eine
auf eine definierte höhere
Temperatur gebracht. Die Erwärmung
hat zur Folge, dass die Sublimationsfarben 21 bis 25 vom
Druckbild 26' sublimieren
und in das Gewebe der Bahn 10.1 eindringen. Man braucht
dabei nur darauf zu achten, dass die Lücken 27 zwischen den
trägerseitigen
Druckbildern 26' im wesentlichen
mit den freien Übergängen 16 zwischen
den Abschnitten 15 des Etikett-Grundgewebes 15 übereinanderliegen.
Die sublimierenden Farben 21 bis 25 werden aber
nur von dem oben erwähnten ersten
Bahnmaterial 11 im Etikett-Grundgewebe 15 aufgenommen,
weil diese Farben 21 bis 25 mit diesem Bahnmaterial 11 reagieren.
Demgegenüber nimmt
das zweite Bahnmaterial 12 der Gewebebahn 10.1,
aus welchem schauseitig die Figur 18 gebildet ist, diese
Sublimationsfarben 21 bis 25 nicht an, obwohl
sie mit den Sublimationsfarben während
der Druck-Wärme-Behandlung
durchaus in Kontakt kommt. Auf der Schauseite 31 bleibt
die Figur 18 farblich unverändert. Das Ergebnis ist aus
den 5 und 6 zu ersehen.
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Durch
die Druck-Wärme-Behandlung
wird das Druckbild 26' in
spiegelbildlicher Weise auf die Gewebebahn 10.1 übertragen,
wodurch dort schauseitig 31 das endgültige gewünschte Druckbild 26 von 5 entsteht.
Besonders deutlich ist das Ergebnis aus dem schematischen, vergrößerten Querschnitt
durch ein Teilstück
des Etikettbandes 10.2 in 6 zu erkennen.
Die Sublimationsfarbe 22 wurde bei der-Druck-Wärme-Behandlung von dem Figurschuss-Material 12 der
Figur 18 nicht angenommen, sondern erscheint nur rückseitig 32 in
dein unter der Figur 18 befindlichen Bahnmaterial 11.
Das Figurschuss-Material 12 lässt die Sublimationsfarben
zwar durch, verfärbt
sich selbst aber nicht. Durch die Figur 18 ist aber der
auf der Rückseite 32 eingefärbte Bereich überdeckt
und daher von der Schauseite 31 nicht erkennbar. Schauseitig
erscheint die Figur 18 in ihrer ursprünglichen, hier weißen Farbe.
Die im Gewebe eingewebte Figur 18 erhebt sich in Form des bereits
erwähnten
Reliefs 33 über
die Schauseite 31 des fertigen Etiketts 30 empor.
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Das
die Sublimationsfarben 21 bis 25 nicht annehmende
Figurschuss-Material 12 besteht aus Naturfasern oder regenerierten
Zellulosefasern. Dafür
eignet sich Viskose oder Acetat. Solche Figurfäden 12 könnten auch
als Reflektorfäden
ausgebildet sein. Auch diese nehmen die Sublimationsfarben 21 bis 25 nicht
an.
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Die 7 und 8 zeigen
ein anderes, bereits fertiges Produkt 10.3, das nach dem
geschilderten erfindungsgemäßem Verfahren
hergestellt worden ist. Es handelt sich dabei um ein Bundband 10.3, das
in Hosen oder Röcken
verwendet wird. Wie 8 veranschaulicht, ist dieses
Bundband 10.3 höhenunterschiedlich
ausgebildet. Es umfasst einen Mittelstreifen mit geringer Bandhöhe 37,
der beidlängsseits
von zwei Randstreifen 35, 36 mit deutlich größerer Bandhöhe 38 eingefasst
ist. Während
die Bandrückseite 29 im
wesentlichen eben ausgebildet ist, ergeben sich auf der dortigen
Schauseite 28 Höhenunterschiede 19.
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Auch
in diesem Fall gibt es einen Zwischenträger mit aufgebrachten Sublimationsfarben 21, 22, 24,
die im vorliegenden Fall aber lediglich auf dem Mittelstreifen 34 des
Bundbandes 10.3 übertragen werden,
weil dort das genannte sie aufnehmende Bahnmaterial 11 vorliegt.
Darüber
hinaus können auch
im Mittelstreifen 34 Figur 18 aus einem Bahnmaterial 12 gebildet
sein, welches keine Affinität
zu den Sublimationsfarben aufweist. Diese Bereiche nehmen also die
Farben beim erfindungsgemäßen Verfahren
nicht an und können
auch reliefartig emporgehoben oder vertieft ausgebildet sein. Bedarfsweise
könnten
auch die Materialien der Randstreifen 35, 36 aus
die Sublimationsfarben 21 bis 25 abweisenden Materialien 12 gebildet
sein.
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Die 9 und 10 zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Klettverschlussbandes, welches auch Etikettfunktionen hat
und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden ist; die 9 und 10 zeigen
also das Endprodukt. Dabei werden auf einem Grundgewebe 40 schauseitig 41 eine
Schicht 42 aus Klett-Schlaufen 43 erzeugt. Das
kann webtechnisch geschehen. Die Schlaufenschicht 42 wird
schauseitig stellenweise verformt. An den Verformungsstellen entstehen
ebene Stellen 45, die in der späteren digitalen Drucktechnik
ein Druckbild 46 aufnehmen. Die ebenen Stellen bestehen
aus einem Material, das eine gute Affinität zu den bereits mehrfach erwähnten Sublimationsfarben
hat. Nach der Durchführung
der Druck-Wärme-Behandlung
mit einem digital bedruckten Zwischenträger erscheint das Druckbild 46 auf
diesen Druckaufnahmestellen 45. Diese Druckaufnahmestellen 45 können so
angeordnet sein, dass sie, wie 9 verdeutlicht,
nicht nur mit dem Druckbild 46 versehen sind, sondern aufgrund
ihrer Umrisse eine Wort- und/oder eine Bildstruktur auf dem Klettverschlussband 10.4 erzeugen. Insoweit
ergibt sich eine Etikettfunktion.
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Die
unverformt gebliebenen Scheitelbereiche der Schlaufenschicht 42 nehmen
bei der erfindungsgemäßen Druck-Wärme-Behandlung
mit dem bedruckten Zwischenträger 20 die
Sublimationsfarben nicht oder zumindest deutlich weniger als die vorbeschriebenen
Druckaufnahmestellen 45 an. Diese übernehmen die Funktion der
vorbeschriebenen „Figur" des Etikettbandes 10.2 und
bestehen aus farbabweisendem Material.
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- 10.1
- Bahn,
Band
- 10.2
- fertiges
Etikettband aus 10.1
- 10.3
- Bundband
- 10.4
- Klettverschluss-Band
- 11
- erstes
Bahnmaterial von 10.1
- 12
- zweites
Bahnmaterial von 10.1, Figurschussfaden für 18
- 13
- Etikettbreite
- 14
- Etikettlänge
- 15
- Abschnitt
des Etikett-Grundgewebes
- 16
- Übergangs-Abschnitt
- 17
- Markierung
in 16
- 18
- Figur
in 10.1 bzw. 10.2
- 19
- Höhenunterschied
zwischen 37, 38 (8)
- 20
- Zwischenträger
- 21
- erste
Sublimationsfarbe auf 20 (3)
- 22
- zweite
Sublimationsfarbe auf 20 (3)
- 23
- dritte
Sublimationsfarbe auf 20 (3)
- 24
- vierte
Sublimationsfarbe auf 20 (3)
- 25
- fünfte Sublimationsfarbe
auf 20 (3)
- 26
- Druckbild
auf 10.2 (5)
- 26'
- spiegelbildliches
Druckbild auf 20 (3)
- 27
- Lücke zwischen 26' von 20 (3)
- 28
- Band-Schauseite
von 10.3 (8)
- 29
- Band-Rückseite
von 10.3 (8)
- 30
- fertiges
Etikett (5)
- 31
- Bahn-Schauseite
von 10.1 (2)
- 32
- Bahn-Rückseite
von 10.1 (2)
- 33
- Relief
von 18 (6)
- 34
- Mittelstreifen
von 10.3 (7, 8)
- 35
- Randstreifen
von 10.3 (7, 8)
- 36
- Randstreifen
von 10.3 (7, 8)
- 37
- Bandhöhe von 34 (8)
- 38
- Bandhöhe von 35, 36 (8)
- 39
- Wort-
und/oder Bildstruktur von 46 (9)
- 40
- Grundgewebe
von 10.4 (9, 10)
- 41
- Schauseite
von 40 (10)
- 42
- Schicht
von 43 (10)
- 43
- Klett-Schlaufe
von 10.4 (10)
- 44
- Verformungsstelle
von 43 (9, 10)
- 45
- Druckaufnahmestelle
von 44 (9, 10)
- 46
- Druckbild
auf 45 (9)