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Die
Erfindung betrifft einen Büstenhalter
gemäß dem Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1.
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Derartige
Büstenhalter
sind allgemein bekannt und in vielfältigen Variationen weltweit
verbreitet. Sie besitzen einen Aufbau mit einem Vorderteil, das
im Wesentlichen zwei Büstenkörbchen umfasst, die über einen
Mittelsteg miteinander verbunden sein können. An den äußeren seitlichen
Rändern
des Vorderteils schließt
sich jeweils ein Seitenteil an, dessen freie Enden im Rückenbereich
einer den Büstenhalter
tragenden Person mittels eines Rückenverschlusses
verbindbar sind. Die Seitenteile können am Vorderteil angenäht oder
mit diesem einteilig ausgebildet sein. Für zusätzlichen Halt können Schulterbänder vorgesehen
sein, die die Büstenkörbchen mit
den rückwärtigen Abschnitten
der Seitenteile verbinden. Als wesentliche Funktion kommt solchen
Büstenhaltern
sowohl das Tragen und Stützen
als auch das Formen der Büste
zu. Gleichzeitig wird erwartet, dass derartige Büstenhalter einen hohen Tragekomfort und
ein ansprechendes äußeres Erscheinungsbild aufweisen.
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Angesichts
der individuellen Anatomie der Trägerinnen von Büstenhaltern,
deren jeweiliger Geschmack und Vorliebe für bestimmte Materialien und bestimmtes
Aussehen sowie der unterschiedlichen Gelegenheiten, zu denen ein
Büstenhalter
getragen wird, besteht eine unerschöpfliche Modellvielfalt der heutzutage
erhältlichen
Büstenhalter.
Eine weitere Diversifikation ist durch die Vielzahl von Herstellern von
Damenunterwäsche
bedingt.
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Um
sich in dieser Produktvielfalt behaupten zu können und sich zurechtzufinden,
besteht sowohl von Seiten der Hersteller als auch der Verbraucher das
Bedürfnis
zu informieren bzw. informiert zu werden. In diesem Zusammenhang
wichtige Informationen stellen der Hinweis auf den Hersteller dar
sowie Angaben zum Modelltyp, zur Größe und der verwendeten Materialien.
Darüber
hinaus sind für
den Verbraucher Wasch- und Pflegehinweise von Interesse.
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Um
diese produktspezifischen Informationen zu geben, ist es bekannt,
streifenförmige
Annäher aus
textilem Material, die mit den entsprechenden Informationen versehen
ist, mit ihrem einen Ende an der Innenseite der Büstenhalter
im Zuge der Ausführung
notwendiger Nähte
mit einzunähen,
während das
gegenüber
liegende Ende lose bleibt. Der Nachteil dieser Vorgehensweise zeigt
sich darin, dass bei empfindlicher Haut die im Bereich der Annäher verdickten
Bereiche des Büstenhalters
oder die Ränder der
Annäher
zu Hautirritationen führen
und daher den Tragekomfort beeinträchtigen. In der Praxis werden daher
oftmals die als störend
empfundenen Annäher vom
Büstenhalter
abgetrennt, womit allerdings auch die Informationen verloren gehen.
Die Verwendung solcher Annäher
bringt zudem mit sich, dass diese mit ihrem freien Ende über den
Rand des Büstenhalters überstehen
und so dessen ästhetischen
Gesamteindruck schmälern.
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Vor
diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung darin, dem
Verbraucher auf eine verbesserte Art und Weise Informationen über den
Büstenhalter
bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Büstenhalter
mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, den Informationsträger im Bereich
der Seitenteile vollständig
in den Büstenhalter
zu integrieren. Daraus ergibt sich zunächst der Vorteil, dass die
Informationen dauerhaft gut sichtbar vorhanden sind und dabei gleichzeitig
ein hoher Tragekomfort gewährleistet
ist. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der Möglichkeit, den Informationsträger im Bereich
der Seitenteile an beliebiger Stelle platzieren zu können. So
kann durch eine exponierte Anordnung des Informationsträgers die
Information selbst betont werden, was üblicherweise bei Hinweisen
auf den Hersteller erwünscht
ist. Dagegen können
Informationen zu Größe, Materialien
und Pflege- und Waschhinweise an weniger auffälligen Stellen gegeben werden.
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Zur
Integration des Informationsträgers
innerhalb eines Büstenhalters
ist nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen,
die Textillage im Bereich des Informationsträgers auszunehmen und den Informationsträger in die
Ausnehmung einzusetzen. Dadurch wird verhindert, dass durch eine
Anhäufung
mehrerer Lagen im Bereich des Informationsträgers der Tragekomfort oder
das äußere Erscheinungsbild
leidet. In Weiterbildung dieses Gedankens ist erfindungsgemäß vorgesehen, den
Informationsträger
anzunähen,
wobei die Nähte verdeckt
ausgeführt
sind, das heißt,
dass die dem Informationsträger
zugeordneten Längsränder der äußeren oder
inneren Textillage des Seitenteils umgeschlagen und lediglich im
Bereich des Umschlags mit dem Informationsträger vernäht sind.
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Bevorzugt
ist ferner ein Material für
den Informationsträger,
das elastische Eigenschaften besitzt. Damit soll einerseits erreicht
werden, dass der Informationsträger
den Verformungen der Seitenteile folgt ohne unerwünschte Falten
zu verursachen. Zum Anderen kann der Informationsträger mit
vorbestimmten elastischen Eigenschaften an der Trage- und Haltefunktion
des Büstenhalters
mitwirken. Dies kann in Weiterbildung der Erfindung beispielsweise
dadurch geschehen, dass der Informationsträger vom oberen oder unteren
elastischen Band der Seitenteile gebildet wird bzw. eines dieser
Bänder
bildet. Auf diese Weise ist der Informationsträger eine aktive Komponente
innerhalb des Büstenhalters
beim Formen, Stützen
und Halten der Büste.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, den Informationsträger an der Innenseite des Büstenhalters
anzuordnen mit dem Vorteil, dass sich der Büstehalter unter eng anliegender Oberbekleidung
nicht nennenswert abzeichnet.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung verläuft
der Informationsträger
nicht nur im Bereich der Seitenteile, sondern bildet gleichzeitig den
unteren Rand des Vorderteils. Der Informationsträger kann sich dabei durchgehend
von einem Seitenteil zum anderen erstrecken.
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Um
sowohl den Tragekomfort als auch das Erscheinungsbild eines erfindungsgemäßen Büstenhalters
weiter zu verbessern, ist nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung bevorzugt, die äußere und
innere Textillage der Seitenteile einstückig auszubilden, das heißt, dass
der die äußere und
innere Textillage bildende Zuschnitt lediglich über den oberen und/oder unteren
Längsrand
der Seitenteile umgeschlagen und mit seinen Längsrändern an dem Informationsträger befestigt
wird. Gegebenenfalls können
Nähte,
vorzugsweise Zickzacknähte
zur Fixierung des Zuschnitts im Bereich des oberen und unteren elastischen
Bandes vorgesehen sein.
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Zur
dauerhaften Visualisierung der Informationen kann der Informationsträger mit
Aufdrucken, Stickereien und dergleichen versehen sein. Ebenso ist
es möglich,
den Informationsträger
mit einem bestimmten, sich vom übrigen
Material des Büstenhalters
unterscheidenden Material herzustellen oder durch bestimmte Form-
oder Farbgebung einen Hinweis auf den Hersteller zu geben.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigen
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1 eine
Vorderansicht auf einen erfindungsgemäßen Büstenhalter,
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2 eine
Innenansicht auf den in 1 dargestellten Büstenhalter
im Bereich eines Seitenteils,
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3 einen
Schnitt durch das in 2 dargestellte Seitenteil entlang
der dort verlaufenden Linie III-III in größerem Maßstab,
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4 eine
Innenansicht auf eine weitere Ausführungsform eines Seitenteils
eines erfindungsgemäßen Büstenhalters
und
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5 einen
Schnitt durch das in 4 dargestellte Seitenteil entlang
der dort verlaufenden Linie V-V in größerem Maßstab.
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Die 1 bis 3 zeigen
eine erste Ausführungsform
der Erfindung. In 1 ist ein erfindungsgemäßer Büstenhalter 1 in
einer Ansicht von vorne dargestellt. Der Büstenhalter 1 besitzt
ein Vorderteil 2 mit zwei Büstenkörbchen 3 zur Aufnahme der
Büste.
Die Büstenkörbchen 3 können von
einem Schaumstoffkern gebildet sein, der sowohl außen als auch
innen mit einem textilen Material bedeckt ist. Über einen im vorliegenden Beispiel
annähernd
trapezförmig
ausgebildeten Mittelsteg 4 sind die beiden Büstenkörbchen 3 in
ihrem unteren Bereich miteinander verbunden.
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Entlang
des unteren Randes der Büstenkörbchen 3 verläuft ein
schmaler Kanal 5 zur Aufnahme jeweils eines Formbügels. Der
gegenüberliegende
obere Rand der Büstenkörbchen 3 verläuft frei und
bildet mit nicht dargestellten Anschlussstücken Anschlusspunkte zur Befestigung
der vorderen Enden der beiden Schulterträger 10.
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An
die seitlichen Ränder 6 der
Büstenkörbchen 3 schließt jeweils
ein Seitenteil 7 an, von denen das in der Darstellung linke
Seitenteil 7 an seinem freien Ende ein Hakenband 8 trägt und das
andere Seitenteil 7 mit einem Ösenband 9 versehen
ist. Das Hakenband 8 und das Ösenband 9 wirken zur
Ausbildung eines Rückenverschlusses
zusammen.
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Der
nähere
Aufbau der Seitenteile 7 geht sowohl aus 2 hervor,
die eine Innenansicht des Seitenteils 7 ohne Vorderteil 2 zeigt,
als auch aus 3 mit einem Querschnitt durch
das Seitenteil 7. Das Seitenteil 7 weist einen
in etwa trapezförmigen Umriss
auf, dessen Basis von dem unteren Rand 11 gebildet wird,
dem der obere Rand 12 gegenüber liegt. Der untere Rand 11 und
obere Rand 12 bestimmen dabei die Längserstreckungsrichtung des
Seitenteils 7. Im Bereich des oberen Randes 12 sieht man
zudem ein Ansatzstück 13,
das dem Träger 10 als
hinterer Befestigungspunkt dient. An das schmalere Ende des Seitenteils 7 ist
das Hakenband 8 angenäht.
Das gegenüberliegende
Ende dient als Anschlussbereich zu den Büstenkörbchen 3 des Vorderteils 2.
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Wie
aus 3 in Verbindung mit 2 ersichtlich,
verläuft
entlang des gesamten oberen Randes 12 ein elastisches Band 14,
dessen eines Ende am Hakenband 8 bzw. Ösenband 9 angenäht ist und dessen
anderes Ende am Vorderteil 2 befestigt ist. Um das Band 14 ist
ein textiler Zuschnitt 15 umgeschlagen, der auf diese Weise
die äußere Textillage 16 und
innere Textillage 17 des Seitenteils 7 bildet. Mittels
der Zickzacknähte 18 ist
der Textilzuschnitt 15 an dem elastischen Band 14 fixiert.
Dabei ist das elastische Band 14 infolge der Bedeckung
mit der äußeren Textillage 16 und
inneren Textillage 17 nicht sichtbar.
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Auch
entlang des unteren Randes 11 verläuft ein elastisches Band 19,
das in entsprechender Weise von der äußeren Textillage 16 und
inneren Textillage 17 umhüllt und mit diesen mittels
der Zickzacknähte 20 verbunden
ist.
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Die
an der Innenseite zusammentreffenden Längsränder des Textilzuschnitts 15 sind
jeweils nach innen in Richtung der elastischen Bänder 14 und 19 umgeschlagen
und bilden mit den dabei entstehenden streifenförmigen Umschlägen 23 und 24 Befestigungsbereiche
für einen
streifenförmigen
textilen Informationsträger 25.
Dabei sind lediglich die Umschläge 23 und 24 mittels
der Zickzacknähten 26 mit
dem Informationsträger 25 vernäht. Auf
diese Weise werden im Gebrauchszustand die Zickzacknähte 26 von
der inneren Textillage 17 bedeckt, so dass sie weder auf
der Haut noch mit dem Auge als störend empfunden werden.
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Auf
diese Weise ergibt sich im Bereich der inneren Textillage 17 in
Längserstreckungsrichtung
der Seitenteile 7 jeweils eine schlitzförmige Öffnung mit der Breite des Abstandes
der Zickzack-Nähte 26,
die von dem Informationsträger 25 geschlossen
wird. Ein in diesem Bereich des Informationsträgers 25 aufgebrachtes
Muster 27 ist daher ohne Mühe gut sichtbar. Das Muster 27 kann
dabei den Namen des Herstellers wiedergeben, Informationen zum Büstenhalter 1 geben
oder auch nur als Dekor dienen. Das Muster 27 kann im Wege
des Druckens, Stickens, Klebens, Schweißens oder dergleichen aufgebracht
werden.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung zeigen die 4 und 5, die sich
von dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
lediglich dadurch unterscheidet, dass der Informationsträger 25 vom
unteren elastischen Band 19 des Seitenteils 7 gebildet
wird. Es werden daher für gleiche
Merkmale gleiche Bezugszeichen verwendet. Bei der Ausführungsform
gemäß der 4 und 5 werden
der obere Umschlag 23 und der untere Umschlag 24 in
der oben beschriebenen Art und Weise mit den Zickzacknähten 26 direkt
an das untere elastische Band 19 angenäht, wobei wiederum eine schlitzförmige Öffnung entsteht,
die die Sicht auf das untere elastische Band 19 freigibt.
Durch Verwendung eines elastischen Bandes 19 mit entsprechenden
Mustern 27 ist bei dieser Ausführungsform in besonders geschickter
Weise das Wesen der Erfindung verwirklicht, indem die Integration
des Informationsträgers 25 in
das Seitenteil 7 mit der Anordnung des unteren elastischen
Bandes 19 geschieht. Das elastische Band 19 bildet
somit selbst den Informationsträger 25.
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Die
Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern umfasst auch Ausführungsformen, die
an den Sinn und Zweck der Schutzansprüche anknüpfen. Beispielsweise sind mit
dem Begriff „Büstenhalter" sämtliche
Damenunterbekleidungen mit angearbeitetem Büstenteil umfasst, einschließlich Bikinioberteile,
Badeanzüge
und Bodys. Ebenso können
die in der Beschreibung genannten Nähte auch durch Kleben oder
thermisches Schweißen
oder Ultraschallschweißen
hergestellt sein.