DE1009806B - Verfahren zur Herstellung von amidartigen, polymerisierbaren und gegebenenfalls auch haertbaren Kunstharzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von amidartigen, polymerisierbaren und gegebenenfalls auch haertbaren Kunstharzen

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DE1009806B DEC8102A DEC0008102A DE1009806B DE 1009806 B DE1009806 B DE 1009806B DE C8102 A DEC8102 A DE C8102A DE C0008102 A DEC0008102 A DE C0008102A DE 1009806 B DE1009806 B DE 1009806B
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von amidartigen, polymerisierbaren und gegebenenfalls auch härtbaren Kunstharzen Es wurde gefunden, daß man zu amidartigen, polymerisierbaren und gegebenenfalls auch härtbaren Kunstharzen gelangt, wenn man Formaldehydkondensationsprodukte von Verbindungen der Aminotriazingruppe oder der Harnstoffgruppe, die mindestens eine freie Methylolgruppe oder mindestens eine mit einem niedrigmolekularen Alkohol verätherte Methylolgruppe aufweisen, mit Nitrilen von ungesättigten polymerisierbaren oder copolymerisierbaren Säuren in Gegenwart von sauren Kondensationsmitteln umsetzt und gegebenenfalls auf die Umsetzungsprodukte noch Formaldehyd einwirken läßt.
  • Als Formaldehydkondensationsprodukte derAminotriazingruppe können für das erfindungsgemäße Verfahren im Prinzip alle Produkte herangezogen werden, die mindestens eine freie Methylolgruppe oder mindestens eine mit einem niedrigmolekularen Alkohol verätherte Methylolgruppe enthalten. Unter diesen Verbindungen seien vor allem Umsetzungsprodukte von Formaldehyd und 2, 4, 6-Triamino-1, 3, 5-triazin, gewöhnlich Melamin genannt, erwähnt. Solche Kondensationsprodukte können eine bis sechs Methylolgruppen enthalten, gewöhnlich stellen sie Mischungen von verschiedenen Verbindungen dar. Weiterhin kommen Methylolverbindungen von solchen Abkömmlingen des Melainins in Betracht, die noch mindestens eine Aminogruppe enthalten, z. B. Methylolverbindungen von Melam, Melem, Ammelin, Ammelid oder von halogensubstituierten Aminotriazinen, wie 2-Chlor-4, 6-diamino-1, 3, 5-triazin; ferner Methylolverbind.ungen von Guanaminen, wie z. B. Benzoguanamin, Acetoguanamin oder Formoguanamin.
  • Die ebenfalls benutzbaren Äther mit niedrigmolekularen Alkoholen können sich von den genannten Verbindungen und Methylalkohol, Äthylalkohol, Propylalkoholen oder Butanolen ableiten. Zum Beispiel können Methyläther von Methylolmelaminen mit drei bis sechs Methylolgruppen, in welchen zwei bis sechs Methylolgruppen veräthert sind, verwendet werden. Die für das vorliegende Verfahren geeigneten Formaldehydkondensationsprodukte können auch noch weitere Substituenten aufweisen. Sie können Ester-, Äther- oder Säureamidgruppierungen enthalten. Unter den ersterartigen Verbindungen kommen beispielsweise solche in Betracht, die durch Veresterung eines Methylolmelamins oder eines davon abgeleiteten Äthers mit einem niedrigmolekularen Alkohol, mit höhenmolekularen aliphatischen Carbonsäuren, wie Laurinsäure-, Palmitin-, Stearin-, Behen-, Öl- oder Nachlauffettsäuren, oder aromatischen Carbonsäuren, wie Benzoesäure und ihren Substitutionsprodukten, oder mit cycloaliphatischen Säuren, wie Abietinsäure oder Naphthensäuren, erhältlich sind. Unter den Verbindungen, die noch weitere Äthergruppierungen enthalten, kommen solche in Betracht, die durch Verätherung der genannten Methylolverbindungen oder ihre Äther mit niedrigmolekularen Alkoholen mit höhenmolekularen aliphatischen oder araliphatischen Alkoholen, wie Octyl-, Dodecyl-, 2-Butyloctyl-, Cetyl-, Oleyl-, Octadecylalkohol oder Benzylalkohol erhältlich sind. Ausgangsverbindungen mit Amidgruppierungen können sich von den Säureamiden oder den N-Methylolsäureamiden der weiter oben bei den Estern erwähnten Säuren ableiten.
  • Weiterhin können für die Zwecke der vorliegenden Erfindung Formaldehydkondensationsprodukte von Formaldehyd und Guanylmelaminen verwendet werden, die erhältlich sind, wenn man ein Guanylmelamin oder ein Guanylmelaminsalz mit Formaldehyd bei etwa 50 bis 100°, vorzugsweise in Gegenwart von Wasser, umsetzt und die Reaktion unterbricht, sobald sich die wasserlöslichen Kondensationsprodukte gebildet haben. Auch substituierte Guanylmelamine können zur Herstellung von Formaldehydkondensationsprodukten benutzt werden.
  • Die Formaldehydkondensationsprodukte der Aminotriazingruppe können in vorwiegend monomerem oder in teilweise kondensiertem Zustand benutzt werden. Die monomeren Verbindungen sind, sofern sie nicht ausgesprochen hydrophobe Reste in größerer Zahl enthalten, wasserlöslich. Ein geeignetes Ausgangsmaterial ist z. B. ein unbeschränkt wasserlösliches Kondensationsprodukt aus 3 Mol Formaldehyd und 1 Mol Melamin oder ein etwa drei Methyläthergruppen aufweisendes Derivat des Hexamethylolmelamins. Die teilweise kondensierten Produkte sind im allgemeinen in Wasser nur noch beschränkt löslich oder ganz unlöslich. Ein beschränkt wasserlösliches Produkt, das für die Zwecke der Erfindung herangezogen werden kann, ist z. B. erhältlich, wenn man eine Lösung von _1 Mol Melamin und etwa 3 Mol wäßriger Formaldehydlösung bei einem pH von 8 bis 9 so lange auf etwa 80° erhitzt, bis 1 Teil einer abgekühlten Probe mit 3 bis 4 Teilen kaltem Wasser versetzt eben eine Trübung zeigt.
  • Als Formaldehydkondensationsprodukte der Harnstoffgruppe können für die Zwecke der vorliegenden Erfindung im Prinzip alle Produkte Anwendung finden, sofern sie mindestens eine freie Methylolgruppe oder mindestens eine mit einem niedrigmolekularen Alkohol verätherte Methylolgruppe aufweisen. Als Verbindungen der Harnstoffgruppe seien beispielsweise genannt Harnstoff, Thioharnstoff und Verbindungen mit der Atomgruppierung wie Dicyandiamid, Dicyandiamidin, Guanidin, Acetoguanidin oder Biguanid. Ein geeignetes Ausgangsmaterial ist z. B,. der Dimethylolharnstoff.
  • Die für das erfindungsgemäße Verfahren als zweite Komponente zu benutzenden ungesättigten Nitrile können sich von beliebigen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder heterocyclischen, ein-oder mehrwertigen Carbonsäuren, die eine oder mehrere Doppel- oder Dreifachbindungen enthalten und polymerisierbar oder mischpolymerisierbar sind, ableiten. Vorzugsweise gelangen Nitrile von a, ,B-ungesättigten Carbonsäuren der allgemeinen Formel worin R für Wasserstoff, Chlor oder einen Alkylrest steht, zur Anwendung. Genannt seien beispielsweise Furylacrylsäurenitril, Zimtsäurenitril, Methacrylsäurenitril, Muconsäuredinitril, Crotonsäurenitril, Acetylendicarbonsäuredinitril, Phenylpropiolsäurenitril, a-Chloracrylsäurenitril und insbesondere Acrylsäurenitril. Vorzugsweise wird das Acrylsäurenitril wegen seiner leichten Zugänglichkeit und Reaktionsfähigkeit benutzt.
  • Als saure Kondensationsmittel, in deren Gegenwart die erfindungsgemäße Kondensation stattfindet, kommen vorzugsweise starke anorganische Säuren, wie Phosphorsäure und insbesondere Schwefelsäure, in Betracht, die zweckmäßig in wasserfreier Form zur Anwendung gelangen. Das Kondensationsmittel wird vorteilhaft im Überschuß zugesetzt. Gegebenenfalls kann dem Reaktionsgemisch auch noch ein organisches indifferentes Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran oder Eisessig, beigefügt werden. Die Reaktionstemperaturen, die für die Herstellung der einzelnen amidartigen Verbindungen eingehalten werdenmüssen, können nicht mit Bestimmtheit vorausgesagt werden. Sie hängen von den verwendeten Ausgangsmaterialien ab. In einigen Fällen ist es vorteilhaft, das Reaktionsgemisch mit Eis-Kochsalz-Mischung zu kühlen und die einzelnen Komponenten nur in kleinen Anteilen zuzugeben. In anderen Fällen ist wieder ein längeres Erwärmen auf höhere Temperaturen, z. B. 70 bis 90°, erforderlich. Einen Hinweis dafür, welche Reaktionsbedingungen am günstigsten sein werden, liefert die beim Zusammengeben aller Komponenten auftretende Wärmeentwicklung. Nach beendigter Kondensation wird das Reaktionsgemisch vorteilhaft in Wasser gegossen und die freie Säure neutralisiert. Anschließend können die gebildeten amidartigen Kondensationsprodukte durch Filtration abgeschieden oder durch Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel gewonnen werden.
  • Die Wahl der Mengenverhältnisse zwischen den einzelnen Reaktionskomponenten und die Wahl der Komponenten selber hängt ganz davon ab, welche Eigenschaften man dem Endprodukt erteilen will. Sollen Produkte erzeugt werden, die homopolymerisierbar sind, so sind Nitrile, die diese Eigenschaft selber aufweisen, zu benutzen. Solche Kondensationserzeugnisse lassen sich in der Regel auch mit andern ungesättigten Verbindungen copolymerisieren. Verwendet man dagegen solche Nitrile, die nur mischpolymerisationsfähig sind, so gelangt man zu Kondensationsprodukten, die nur in Mischung mit andern polymerisationsfähigen Körpern polymerisiert werden können. Wird die Herstellung von Verbindungen angestrebt, die neben der Befähigung für die Homo-oder Copolymerisation auch noch kondensierbar, d. h. härtbar sind, so muß man von solchen Methylolverbindungen oder ihren Derivaten ausgehen, die selber härtbar sind und muß zudem die Mengenverhältnisse zwischen den Reaktionskomponenten so wählen, daß mindestens eine freie Methylolgruppe oder mindestens eine mit einem niedrigmolekularen Alkohol verätherte Methylolgruppe im Endprodukt übrigbleibt. Solche härtbaren Produkte werden auch in vorteilhafter Weise erhalten, wenn man als Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße Verfahren solche Methylolverbindungen, in die noch weitere Methylolgruppen eingeführt werden können oder von solchen Methylolverbindungen abgeleitete Äther mit niedrigmolekularen Alkoholen verwendet, die Umsetzung mit dem Nitril durchführt und anschließend noch weitere Methylolgruppen durch Reaktion mit Formaldehyd einführt. Die anschließende Reaktion mit dem Formaldehyd wird unter den für die Einführung von Methylolgruppen üblichen Bedingungen durchgeführt; zweckmäßig wird das zuerst erhältliche Umsetzungsprodukt mit konzentrierter wäßriger Formaldehydlösung unter Zusatz geringer Mengen einer Säure oder einer alkalisch reagierenden Verbindung erwärmt.
  • Weil die für das erfindungsgemäße Verfahren benutzten Formaldehydkondensationsprodulete in der Regel keine einheitlichen Verbindungen sind, stellen dementsprechend die herstellbaren amidartigen Körper in vielen Fällen auch keine einheitlichen Verbindungen, sondern Mischungen dar.
  • Die erfindungsgemäß erhältlichen Produkte können für die verschiedenen Zwecke benutzt werden. Sie sind im allgemeinen überall dort einsetzbar, wo Kondensations- oder Polymerisationsharze zur Anwendung gelangen. Sie können zur Herstellung von Preßmassen .und Formkörpern, von Filmen, Klebemitteln oder Lacken Anwendung finden. Die erhältlichen Produkte eignen sich, falls sie aus geeigneten Ausgangsstoffen hergestellt wurden, als Hilfsstoffe in der Textil-, Leder- und Papierindustrie. Sie können zur Herstellung von Imprägnierungen und Beschichtungen dienen, z. B. können Textilien mit geeignet substituierten Verbindungen wasserabstoßend gemacht werden. Weitere Verwendungsmöglichkeiten für die neuen Produkte bestehen im Färben, Drucken und Appretieren von natürlichen oder Kunstfasern mit Pigmenten.
  • Im allgemeinen besitzen die mit den erfindungsgemäßen Produkten erzeugten Ausrüstungen eine gute Gebrauchstüchtigkeit, insbesondere weisen Produkte, die polymerisierbar und härtbar sind, günstige Eigenschaften auf.
  • In der österreichischen Patentschrift 167124 ist ein Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen beschrieben, welches im wesentlichen darin besteht, daß man niedere Alkyläther von Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten in An- oder Abwesenheit organischer Lösungs- oder Verdünnungsmittel mit gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren oder deren veresterungsfähigen Derivaten umsetzt, wobei Ester von Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten, die härtbar sind, erhalten werden.
  • Demgegenüber werden gemäß dem vorliegenden Verfahren keine Ester, sondern amidartige polymerisierbare und gegebenenfalls auch härtbare Kunstharze hergestellt, und zwar werden diese erhalten, indem man Formaldehydkondensationsprodukte von Verbindungen der Aminotriazingruppe oder der Harnstoffgruppe, die mindestens eine freie Methylolgruppe oder mindestens eine mit einem niedrigmolekularen Alkohol verätherte Methylolgruppe aufweisen, mit Nitrilen von ungesättigten polymerisierbaren oder copolymerisierbaren Säuren in Gegenwart von sauren Kondensationsmitteln umsetzt. Die Umsetzung von z. B. 2 Mol Acrylsäurenitril mit 1 Mol Trimethylolmelamin in Gegenwart von Schwefelsäure kann beispielsweise folgendermaßen schematisch wiedergegeben werden: In den nachfolgenden Beispielen bedeuten Teile Gewichtsteile, falls nichts anderes bemerkt wird; das Verhältnis zwischen Gewichtsteilen und Volumteilen ist das gleiche wie dasjenige zwischen dem Kilogramm und dem Liter. Beispiel 1 In 150 Volumteile 93'o/oige Schwefelsäure werden bei 0 bis 10° unter raschem Rühren in gleichen Anteilen 21,6 Teile eines beschränkt wasserlöslichen Trimethylolamins und 17 Teile Acrylnitril eingetragen. Wenn nach beendigter Zugabe keine Temperatursteigerung mehr stattfindet, die Reaktion also zum großen Teil beendet ist, wird die Eiskühlung entfernt und die Mischung 2 Stunden bei Raumtemperatur weitergerührt. Die klare Lösung wird anschließend auf Eis gegossen und das Reaktionsgemisch durch Zugabe von fester Soda neutralisiert und dann schwach alkalisch gestellt. Hierauf wird die wäßrige Lösung mit Butylalkohol ausgeschüttelt. Die Butylalkoholschicht wird abgetrennt und mit Natriumsulfat getrocknet. Man erhält nach dem Abdestillieren des Butanols im Vakuum 27 Teile eines schwach gelbgefärbten festen Körpers, der sich in Alkohol-Wasser oder in verdünnter Salzsäure klar löst. Die wäßrigen Lösungen polymerisieren bei Zusatz von geeigneten Katalysatoren: Das verwendete, beschränkt wasserlösliche Trimethylolmelamin kann wie folgt hergestellt werden Eine Lösung von 1 Mol Melamin und etwa 3 Mol wäßriger Formaldehydlösung wird bei einem p$ von 8 bis 9 so lange auf etwa 80° erhitzt, bis 1 Teil einer abgekühlten Probe mit 3 bis 4 Teilen kaltem Wasser versetzt eben eine Trübung zeigt.
  • Beispiel 2 Unter raschem Rühren werden bei 5° in 190 Teile 93a/aige Schwefelsäure innerhalb 20 Minuten 38 Teile eines unbeschränkt wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus 1 Mol Melamin und 2 Mol Formaldehyd eingetragen, wobei durch Kühlung die Temperatur unter 10° gehalten wird. Anschließend läßt man in 15 Minuten 22 Teile Acrylnitril derart zutropfen, daß die Temperatur nicht über 20° steigt. Nach beendigter Zugabe wird die Kühlung entfernt, was einen Temperaturanstieg der Reaktionsmischung auf 30° in 10 Minuten bewirkt. Hierauf erwärmt man noch während 45 Minuten auf 35°. Anschließend wird die Mischung auf Eis gegossen, die saure Masse mit konzentrierter Natronlauge neutralisiert und das ausgefallene Kondensationsprodukt abfiltriert, gewaschen und im Vakuum bei 50° getrocknet. Man erhält ein weißes Pulver, das in heißem Wasser, das etwas Ameisensäure enthält, löslich ist. In gleicher Weise kann auch ein unbeschränkt wasserlösliches Kondensationsprodukt von 1 Mol Melamin und 3 Mol Formaldehyd mit 3 Mol Acrylnitril umgesetzt werden.
  • Beispiel 3 Zur Herstellung eines Kondensationsproduktes aus 1 Mol Trimethylolmelamin und 2 Mol Acrylnitril kann man nach den Angaben von Beispiel 2 verfahren, wobei 250 Teile 93'%ige Schwefelsäure, 44 Teile Trimethylolmelamin und 22 Teile Acrylnitril zur Anwendung gelangen.
  • Beispiel 4 Man verfährt wie im Beispiel 2 beschrieben, verwendet aber 300 Teile Schwefelsäure, 62 Teile Hexamethylolmelamin und 34 Teile Acrylnitril, d. h. auf 1 Mol Hexamethylolmelamin 3 Mo1 Acrylnitril. Das erhaltene weiße Pulver ist in Wasser ziemlich löslich und kann daraus mit Butanol extrahiert werden. Beispiel 5 Zu 240 Teilen 9811/oiger Schwefelsäure fügt man unter gutem Rühren in 30 Minuten eine Mischung von 34 Teilen Acrylnitril und 70 Teilen einer methylalkoholischen Lösung mit 7511/o Gehalt an einem teilweise kondensierten Trimethylolmelamin-trimethyläther. Hierbei steigt die Temperatur rasch auf 70°. Die Masse wird während 45 Minuten auf dieser Temperatur gehalten, anfänglich durch Kühlen, später durch Erwärmen. Anschließend wird das Reaktionsgemisch auf Eis gegossen, die sauer reagierende Masse mit konzentrierter Natronlauge neutralisiert und das ausgeschiedene Kondensationsprodukt abfiltriert. Es fällt zuerst etwas schmierig an und wird durch Verreiben mit Wasser fest. Man erhält schließlich ein festes weißes Pulver.
  • Der in diesem Beispiel verwendete Trimethylolmelamin-trimethyläther kann durch Verätherung des im Beispiel 1 erwähnten, beschränkt wasserlöslichen Trimethylolamins mit einem Gberschuß Methanol unter Zusatz einer geringen Menge Säure erhalten werden, wobei nach erfolgter Verätherung die Säure neutralisiert und die methylalkoholische Lösung auf 75'% Trockengehalt eingedampft wird.
  • Beispiel 6 Man verfährt wie im Beispie15 beschrieben, verwendet aber eine Mischung von 70 Teilen der im Beispiel 5 erwähnten 75%igen Lösung des Trimethylolmelamin-trimethyläthers und 23 Teilen Acrylnitril. Diese Mengen entsprechen 2 Mol Acrylnitril auf 1 Mol Melaminäther. Man kann statt der 23 Teile Acrylnitril auch nur 11 Teile zur Einwirkung bringen. In diesem Falle gelangt nur 1 Mol Acrylnitril auf 1 Mol Melaminäther zur Anwendung. Beispiel 7 Unter kräftigem Rühren fügt man zu 280 Teilen Schwefelsäure eine Mischung von 34 Teilen Acrylnitril und 135 Teilen einer Harzlösung, die aus 80% eines teilweise kondensierten Hexamethylolmelaminn-butvläthers mit etwa vier Butyläthergruppen und 20'11/o rButanol besteht. Während der Zugabe steigt die Temperatur auf 60° und wird während 30 Minuten auf dieser Höhe gehalten. Anschließend wird die Masse auf Eis gegossen und das Kondensationsprodukt in gleicher Weise wie in den vorherg-henden Beispielen isoliert. Man erhält ein bräunlichgefärbtes Pulver. Die in diesem Beispiel verwendeten Mengen Acrylnitril und Melaminäther entsprechen 3 Mol Acrylnitril auf 1 Mol Äther.
  • Beispiel 8 Man verfährt wie im Beispiel 5 beschrieben, verwendet aber 280 Teile 9811/oige Schwefelsäure, 99 Teile eines Hexamethylolmelamin-trimethyläthers und 84 Teile Acrylnitril, was 3 Mol Nitril auf 1 Mol Melaminderivat entspricht. Man erhält ein weißes amorphes Pulver. Beispiel 9 In einem Kolben mit Rührer und Rückflußkühler läßt man zu der Mischung von 30 Teilen Dimethylolharnstoff, 27 Teilen Acrylnitril und 23 Teilen Äthanol unter gutem Rühren 50 Teile 98%ige Schwefelsäure langsam zutropfen und sorgt, wenn notwendig, durch Kühlung mit Eis dafür, daß die Temperatur nicht über 70° steigt. Nachdem alle Schwefelsäure zugegeben ist und die Temperatur nicht mehr von selbst steigt, erwärmt man noch weitere 30 bis 40 Minuten auf 70 bis 80°. Nach dieser Zeit ist - praktisch alle feste Substanz in Lösung gegangen, und man gießt die klare viscose Lösung nach dem Erkalten in 150 Teile Eiswasser. Die freigewordene Schwefelsäure neutralisiert man alsdann mit der berechneten Menge Calciumearbonat, saugt vom ausgeschiedenen Calciumsulfat ab und wäscht mit so viel Wasser nach, daß man im Filtrat 250 Teile Flüssigkeit hat. Man erhält so eine längere Zeit haltbare, etwa 2011/oige Lösung des Kondensationsproduktes, welche bereits auf Zusatz von etwas Kaliumpersulfat beim Umschütteln bei Zimmertemperatur polymerisiert. Gegebenenfalls kann man die Lösung noch im Vakuum unterhalb 40° konzentrieren.
  • Führt man den Umsatz mit Methanol an Stelle von Äthanol in der Weise durch, daß man zu der auf unter 0° abgekühlten Lösung von Schwefelsäure, Acrylnitril und Methanol den Dimethylolharnstoff in feingepulverter Form einträgt, anschließend die Temperatur durch schwaches Erwärmen auf 70° bringt und 30 Minuten auf dieser Temperatur hält und im weiteren gleich wie im obigen Beispiel verfährt, so kommt man zu einer gleichen leicht polymerisierbaren Lösung. Beispiel 10 In 1920 Teile 93'11/oige Schwefelsäure trägt man in 40 Minuten bei einer unterhalb 10° liegenden Temperatur unter Rühren 380 Teile Dimethylolmelamin ein. Hierauf läßt man in 30 Minuten 220 Teile Acrylnitril zutropfen, wobei die Temperatur durch Kühlung unter 20° gehalten wird. Nach 3stündigem Stehen bei Raumtemperatur wird die Reaktionsmasse auf Eis gegossen und die Säure mit konzentrierter Natronlauge neutralisiert. Das Umsetzungsprodukt wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Nachher wird es in 600 Teilen 40o/oiger wäßriger Formaldehydlösung, die durch Zugabe von wenig Natronlauge auf ein pA von 8,5 bis 9 eingestellt worden war, suspendiert. Das Reaktionsgemisch wird auf 60° erwärmt, wobei nach 10 Minuten alles in Lösung geht. Die Lösung wird durch Filtration von wenig Verunreinigungen befreit und anschließend in einem Zerstäubungstrockner zur Trockne verdampft. Man erhält ein Pulver, das vollständig wasserlöslich und polymerisierbar ist.
  • Die in diesem Beispiel verwendeten Mengen der Reaktionskomponenten sind derart gewählt, daß auf 1 Mol Dimethylolmelamin 2 Mol Acrylnitril und 3 Mol Formaldehyd entfallen.
  • Beispiel 11 Man verfährt wie im Beispiel 10 beschrieben, verwendet aber auf 1 Mol Dimethylolmelamin und 2 Mol Acrylnitril nur 2 Mol oder 4 Mol Formaldehyd. Zu ähnlichen Produkten gelangt man auch, wenn man 1 Mol Trimethylolmelamin zuerst mit 3 Mol Acrylnitril umsetzt und anschließend 1 bis 3 Mol Formaldehyd einwirken läßt. Beispiel 12 Man kondensiert nach dem Verfahren von Beispiel 10 380 Teile Dimethylolmelamin mit 110 Teilen Acrylnitril durch Eintragen in 1650 Teile 93o/oige Schwefelsäure. Nach dem Ausgießen des Reaktionsgemisches auf Eis und Neutralisieren der Säure mit konzentrierter Natronlauge wird das wasserlösliche Kondensationsprodukt mit n-Butanol ausgeschüttelt. Hierauf wird das Butanol im Vakuum entfernt, der Rückstand in 1000 Teilen Wasser gelöst und die Lösung mit 5000 Teilen 38o/oiger Formaldehydlösung versetzt. Das px der Lösung wird durch Zugabe von wenig Natronlauge auf 8,5 bis 9 gebracht und die Mischung während 15 Minuten auf 60° erwärmt. Das Kondensationsprodukt wird hierauf durch Trocknung im Zerstäubungstrockner als weißes, wasserlösliches Pulver erhalten.
  • Die in diesem Beispiel verwendeten Mengen der Reaktionskomponenten sind derart gewählt, daß auf 1 Mol Dimethylolmelamin 1 Mol Acrylnitril und 4 Mol Formaldehyd entfallen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von amidartigen, polymerisierbaren und gegebenenfalls auch härtbaren Kunstharzen, dadurch gekennzeichnet, daß man Formaldehydkondensationsprodukte von Verbindungen der Aminotriazingruppe oder der Harnstoffgruppe, die mindestens eine freie Methylolgruppe oder mindestens eine mit einem niedrigmolekularen Alkohol verätherte Methylolgruppe aufweisen, mit Nitrilen von ungesättigten polymerisierbaren oder copolymerisierbaren Säuren in Gegenwart von sauren Kondensationsmitteln umsetzt und gegebenenfalls auf die Umsetzungsprodukte noch Formaldehyd einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Formaldehydkondensationsprodukte des Melamins verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Nitrile der allgemeinen Formel worin R für Wasserstoff, Chlor oder einen Alkylrest steht, verwendet. In Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschrift Nr. 167 124; USA.-Patentschrift Nr. 2 463 032.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2463032A (en) * 1945-01-30 1949-03-01 Bakelite Corp Urea-or melamine-formaldehyde resin plasticized with polyacrylonitrile
AT167124B (de) * 1941-07-29 1950-11-10 Ciba Geigy Verfahren zur Herstellung von härtbaren, in organischen Lösungsmitteln löslichen Reaktionsprodukten von Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten

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