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Verfahren zur Herstellung von amidartigen, polymerisierbaren und gegebenenfalls
auch härtbaren Kunstharzen Es wurde gefunden, daß man zu amidartigen, polymerisierbaren
und gegebenenfalls auch härtbaren Kunstharzen gelangt, wenn man Formaldehydkondensationsprodukte
von Verbindungen der Aminotriazingruppe oder der Harnstoffgruppe, die mindestens
eine freie Methylolgruppe oder mindestens eine mit einem niedrigmolekularen Alkohol
verätherte Methylolgruppe aufweisen, mit Nitrilen von ungesättigten polymerisierbaren
oder copolymerisierbaren Säuren in Gegenwart von sauren Kondensationsmitteln umsetzt
und gegebenenfalls auf die Umsetzungsprodukte noch Formaldehyd einwirken läßt.
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Als Formaldehydkondensationsprodukte derAminotriazingruppe können
für das erfindungsgemäße Verfahren im Prinzip alle Produkte herangezogen werden,
die mindestens eine freie Methylolgruppe oder mindestens eine mit einem niedrigmolekularen
Alkohol verätherte Methylolgruppe enthalten. Unter diesen Verbindungen seien vor
allem Umsetzungsprodukte von Formaldehyd und 2, 4, 6-Triamino-1, 3, 5-triazin, gewöhnlich
Melamin genannt, erwähnt. Solche Kondensationsprodukte können eine bis sechs Methylolgruppen
enthalten, gewöhnlich stellen sie Mischungen von verschiedenen Verbindungen dar.
Weiterhin kommen Methylolverbindungen von solchen Abkömmlingen des Melainins in
Betracht, die noch mindestens eine Aminogruppe enthalten, z. B. Methylolverbindungen
von Melam, Melem, Ammelin, Ammelid oder von halogensubstituierten Aminotriazinen,
wie 2-Chlor-4, 6-diamino-1, 3, 5-triazin; ferner Methylolverbind.ungen von Guanaminen,
wie z. B. Benzoguanamin, Acetoguanamin oder Formoguanamin.
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Die ebenfalls benutzbaren Äther mit niedrigmolekularen Alkoholen können
sich von den genannten Verbindungen und Methylalkohol, Äthylalkohol, Propylalkoholen
oder Butanolen ableiten. Zum Beispiel können Methyläther von Methylolmelaminen mit
drei bis sechs Methylolgruppen, in welchen zwei bis sechs Methylolgruppen veräthert
sind, verwendet werden. Die für das vorliegende Verfahren geeigneten Formaldehydkondensationsprodukte
können auch noch weitere Substituenten aufweisen. Sie können Ester-, Äther- oder
Säureamidgruppierungen enthalten. Unter den ersterartigen Verbindungen kommen beispielsweise
solche in Betracht, die durch Veresterung eines Methylolmelamins oder eines davon
abgeleiteten Äthers mit einem niedrigmolekularen Alkohol, mit höhenmolekularen aliphatischen
Carbonsäuren, wie Laurinsäure-, Palmitin-, Stearin-, Behen-, Öl- oder Nachlauffettsäuren,
oder aromatischen Carbonsäuren, wie Benzoesäure und ihren Substitutionsprodukten,
oder mit cycloaliphatischen Säuren, wie Abietinsäure oder Naphthensäuren, erhältlich
sind. Unter den Verbindungen, die noch weitere Äthergruppierungen enthalten, kommen
solche in Betracht, die durch Verätherung der genannten Methylolverbindungen oder
ihre Äther mit niedrigmolekularen Alkoholen mit höhenmolekularen aliphatischen oder
araliphatischen Alkoholen, wie Octyl-, Dodecyl-, 2-Butyloctyl-, Cetyl-, Oleyl-,
Octadecylalkohol oder Benzylalkohol erhältlich sind. Ausgangsverbindungen mit Amidgruppierungen
können sich von den Säureamiden oder den N-Methylolsäureamiden der weiter oben bei
den Estern erwähnten Säuren ableiten.
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Weiterhin können für die Zwecke der vorliegenden Erfindung Formaldehydkondensationsprodukte
von Formaldehyd und Guanylmelaminen verwendet werden, die erhältlich sind, wenn
man ein Guanylmelamin oder ein Guanylmelaminsalz mit Formaldehyd bei etwa 50 bis
100°, vorzugsweise in Gegenwart von Wasser, umsetzt und die Reaktion unterbricht,
sobald sich die wasserlöslichen Kondensationsprodukte gebildet haben. Auch substituierte
Guanylmelamine können zur Herstellung von Formaldehydkondensationsprodukten benutzt
werden.
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Die Formaldehydkondensationsprodukte der Aminotriazingruppe können
in vorwiegend monomerem oder in teilweise kondensiertem Zustand benutzt werden.
Die monomeren Verbindungen sind, sofern sie nicht ausgesprochen hydrophobe Reste
in größerer Zahl enthalten, wasserlöslich. Ein geeignetes Ausgangsmaterial ist z.
B. ein unbeschränkt wasserlösliches
Kondensationsprodukt aus 3 Mol
Formaldehyd und 1 Mol Melamin oder ein etwa drei Methyläthergruppen aufweisendes
Derivat des Hexamethylolmelamins. Die teilweise kondensierten Produkte sind im allgemeinen
in Wasser nur noch beschränkt löslich oder ganz unlöslich. Ein beschränkt wasserlösliches
Produkt, das für die Zwecke der Erfindung herangezogen werden kann, ist z. B. erhältlich,
wenn man eine Lösung von _1 Mol Melamin und etwa 3 Mol wäßriger Formaldehydlösung
bei einem pH von 8 bis 9 so lange auf etwa 80° erhitzt, bis 1 Teil einer abgekühlten
Probe mit 3 bis 4 Teilen kaltem Wasser versetzt eben eine Trübung zeigt.
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Als Formaldehydkondensationsprodukte der Harnstoffgruppe können für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung im Prinzip alle Produkte Anwendung finden,
sofern sie mindestens eine freie Methylolgruppe oder mindestens eine mit einem niedrigmolekularen
Alkohol verätherte Methylolgruppe aufweisen. Als Verbindungen der Harnstoffgruppe
seien beispielsweise genannt Harnstoff, Thioharnstoff und Verbindungen mit der Atomgruppierung
wie Dicyandiamid, Dicyandiamidin, Guanidin, Acetoguanidin oder Biguanid. Ein geeignetes
Ausgangsmaterial ist z. B,. der Dimethylolharnstoff.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren als zweite Komponente zu benutzenden
ungesättigten Nitrile können sich von beliebigen aliphatischen, cycloaliphatischen,
araliphatischen oder heterocyclischen, ein-oder mehrwertigen Carbonsäuren, die eine
oder mehrere Doppel- oder Dreifachbindungen enthalten und polymerisierbar oder mischpolymerisierbar
sind, ableiten. Vorzugsweise gelangen Nitrile von a, ,B-ungesättigten Carbonsäuren
der allgemeinen Formel
worin R für Wasserstoff, Chlor oder einen Alkylrest steht, zur Anwendung. Genannt
seien beispielsweise Furylacrylsäurenitril, Zimtsäurenitril, Methacrylsäurenitril,
Muconsäuredinitril, Crotonsäurenitril, Acetylendicarbonsäuredinitril, Phenylpropiolsäurenitril,
a-Chloracrylsäurenitril und insbesondere Acrylsäurenitril. Vorzugsweise wird das
Acrylsäurenitril wegen seiner leichten Zugänglichkeit und Reaktionsfähigkeit benutzt.
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Als saure Kondensationsmittel, in deren Gegenwart die erfindungsgemäße
Kondensation stattfindet, kommen vorzugsweise starke anorganische Säuren, wie Phosphorsäure
und insbesondere Schwefelsäure, in Betracht, die zweckmäßig in wasserfreier Form
zur Anwendung gelangen. Das Kondensationsmittel wird vorteilhaft im Überschuß zugesetzt.
Gegebenenfalls kann dem Reaktionsgemisch auch noch ein organisches indifferentes
Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran oder Eisessig, beigefügt werden. Die Reaktionstemperaturen,
die für die Herstellung der einzelnen amidartigen Verbindungen eingehalten werdenmüssen,
können nicht mit Bestimmtheit vorausgesagt werden. Sie hängen von den verwendeten
Ausgangsmaterialien ab. In einigen Fällen ist es vorteilhaft, das Reaktionsgemisch
mit Eis-Kochsalz-Mischung zu kühlen und die einzelnen Komponenten nur in kleinen
Anteilen zuzugeben. In anderen Fällen ist wieder ein längeres Erwärmen auf höhere
Temperaturen, z. B. 70 bis 90°, erforderlich. Einen Hinweis dafür, welche Reaktionsbedingungen
am günstigsten sein werden, liefert die beim Zusammengeben aller Komponenten auftretende
Wärmeentwicklung. Nach beendigter Kondensation wird das Reaktionsgemisch vorteilhaft
in Wasser gegossen und die freie Säure neutralisiert. Anschließend können die gebildeten
amidartigen Kondensationsprodukte durch Filtration abgeschieden oder durch Extraktion
mit einem organischen Lösungsmittel gewonnen werden.
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Die Wahl der Mengenverhältnisse zwischen den einzelnen Reaktionskomponenten
und die Wahl der Komponenten selber hängt ganz davon ab, welche Eigenschaften man
dem Endprodukt erteilen will. Sollen Produkte erzeugt werden, die homopolymerisierbar
sind, so sind Nitrile, die diese Eigenschaft selber aufweisen, zu benutzen. Solche
Kondensationserzeugnisse lassen sich in der Regel auch mit andern ungesättigten
Verbindungen copolymerisieren. Verwendet man dagegen solche Nitrile, die nur mischpolymerisationsfähig
sind, so gelangt man zu Kondensationsprodukten, die nur in Mischung mit andern polymerisationsfähigen
Körpern polymerisiert werden können. Wird die Herstellung von Verbindungen angestrebt,
die neben der Befähigung für die Homo-oder Copolymerisation auch noch kondensierbar,
d. h. härtbar sind, so muß man von solchen Methylolverbindungen oder ihren Derivaten
ausgehen, die selber härtbar sind und muß zudem die Mengenverhältnisse zwischen
den Reaktionskomponenten so wählen, daß mindestens eine freie Methylolgruppe oder
mindestens eine mit einem niedrigmolekularen Alkohol verätherte Methylolgruppe im
Endprodukt übrigbleibt. Solche härtbaren Produkte werden auch in vorteilhafter Weise
erhalten, wenn man als Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße Verfahren solche
Methylolverbindungen, in die noch weitere Methylolgruppen eingeführt werden können
oder von solchen Methylolverbindungen abgeleitete Äther mit niedrigmolekularen Alkoholen
verwendet, die Umsetzung mit dem Nitril durchführt und anschließend noch weitere
Methylolgruppen durch Reaktion mit Formaldehyd einführt. Die anschließende Reaktion
mit dem Formaldehyd wird unter den für die Einführung von Methylolgruppen üblichen
Bedingungen durchgeführt; zweckmäßig wird das zuerst erhältliche Umsetzungsprodukt
mit konzentrierter wäßriger Formaldehydlösung unter Zusatz geringer Mengen einer
Säure oder einer alkalisch reagierenden Verbindung erwärmt.
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Weil die für das erfindungsgemäße Verfahren benutzten Formaldehydkondensationsprodulete
in der Regel keine einheitlichen Verbindungen sind, stellen dementsprechend die
herstellbaren amidartigen Körper in vielen Fällen auch keine einheitlichen Verbindungen,
sondern Mischungen dar.
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Die erfindungsgemäß erhältlichen Produkte können für die verschiedenen
Zwecke benutzt werden. Sie sind im allgemeinen überall dort einsetzbar, wo Kondensations-
oder Polymerisationsharze zur Anwendung gelangen. Sie können zur Herstellung von
Preßmassen .und Formkörpern, von Filmen, Klebemitteln oder Lacken Anwendung finden.
Die erhältlichen Produkte eignen sich, falls sie aus geeigneten Ausgangsstoffen
hergestellt wurden, als Hilfsstoffe in der Textil-, Leder- und Papierindustrie.
Sie können zur Herstellung von Imprägnierungen und Beschichtungen
dienen,
z. B. können Textilien mit geeignet substituierten Verbindungen wasserabstoßend
gemacht werden. Weitere Verwendungsmöglichkeiten für die neuen Produkte bestehen
im Färben, Drucken und Appretieren von natürlichen oder Kunstfasern mit Pigmenten.
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Im allgemeinen besitzen die mit den erfindungsgemäßen Produkten erzeugten
Ausrüstungen eine gute Gebrauchstüchtigkeit, insbesondere weisen Produkte, die polymerisierbar
und härtbar sind, günstige Eigenschaften auf.
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In der österreichischen Patentschrift 167124 ist ein Verfahren zur
Herstellung von Kunstharzen beschrieben, welches im wesentlichen darin besteht,
daß man niedere Alkyläther von Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten in
An- oder Abwesenheit organischer Lösungs- oder Verdünnungsmittel mit gesättigten
oder ungesättigten Fettsäuren oder deren veresterungsfähigen Derivaten umsetzt,
wobei Ester von Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten, die härtbar sind,
erhalten werden.
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Demgegenüber werden gemäß dem vorliegenden Verfahren keine Ester,
sondern amidartige polymerisierbare und gegebenenfalls auch härtbare Kunstharze
hergestellt, und zwar werden diese erhalten, indem man Formaldehydkondensationsprodukte
von Verbindungen der Aminotriazingruppe oder der Harnstoffgruppe, die mindestens
eine freie Methylolgruppe oder mindestens eine mit einem niedrigmolekularen Alkohol
verätherte Methylolgruppe aufweisen, mit Nitrilen von ungesättigten polymerisierbaren
oder copolymerisierbaren Säuren in Gegenwart von sauren Kondensationsmitteln umsetzt.
Die Umsetzung von z. B. 2 Mol Acrylsäurenitril mit 1 Mol Trimethylolmelamin in Gegenwart
von Schwefelsäure kann beispielsweise folgendermaßen schematisch wiedergegeben werden:
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten Teile Gewichtsteile, falls nichts anderes
bemerkt wird; das Verhältnis zwischen Gewichtsteilen und Volumteilen ist das gleiche
wie dasjenige zwischen dem Kilogramm und dem Liter. Beispiel 1 In 150 Volumteile
93'o/oige Schwefelsäure werden bei 0 bis 10° unter raschem Rühren in gleichen Anteilen
21,6 Teile eines beschränkt wasserlöslichen Trimethylolamins und 17 Teile Acrylnitril
eingetragen. Wenn nach beendigter Zugabe keine Temperatursteigerung mehr stattfindet,
die Reaktion also zum großen Teil beendet ist, wird die Eiskühlung entfernt und
die Mischung 2 Stunden bei Raumtemperatur weitergerührt. Die klare Lösung wird anschließend
auf Eis gegossen und das Reaktionsgemisch durch Zugabe von fester Soda neutralisiert
und dann schwach alkalisch gestellt. Hierauf wird die wäßrige Lösung mit Butylalkohol
ausgeschüttelt. Die Butylalkoholschicht wird abgetrennt und mit Natriumsulfat getrocknet.
Man erhält nach dem Abdestillieren des Butanols im Vakuum 27 Teile eines schwach
gelbgefärbten festen Körpers, der sich in Alkohol-Wasser oder in verdünnter Salzsäure
klar löst. Die wäßrigen Lösungen polymerisieren bei Zusatz von geeigneten Katalysatoren:
Das verwendete, beschränkt wasserlösliche Trimethylolmelamin kann wie folgt hergestellt
werden Eine Lösung von 1 Mol Melamin und etwa 3 Mol wäßriger Formaldehydlösung wird
bei einem p$ von 8 bis 9 so lange auf etwa 80° erhitzt, bis 1 Teil einer abgekühlten
Probe mit 3 bis 4 Teilen kaltem Wasser versetzt eben eine Trübung zeigt.
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Beispiel 2 Unter raschem Rühren werden bei 5° in 190 Teile 93a/aige
Schwefelsäure innerhalb 20 Minuten 38 Teile eines unbeschränkt wasserlöslichen Kondensationsproduktes
aus 1 Mol Melamin und 2 Mol Formaldehyd eingetragen, wobei durch Kühlung die Temperatur
unter 10° gehalten wird. Anschließend läßt man in 15 Minuten 22 Teile Acrylnitril
derart zutropfen, daß die Temperatur nicht über 20° steigt. Nach beendigter Zugabe
wird die Kühlung entfernt, was einen Temperaturanstieg der Reaktionsmischung auf
30° in 10 Minuten bewirkt. Hierauf erwärmt man noch während 45 Minuten auf 35°.
Anschließend wird die Mischung auf Eis gegossen, die saure Masse mit konzentrierter
Natronlauge neutralisiert und das ausgefallene Kondensationsprodukt abfiltriert,
gewaschen und im Vakuum bei 50° getrocknet. Man erhält ein weißes Pulver, das in
heißem Wasser, das etwas Ameisensäure enthält, löslich ist.
In gleicher
Weise kann auch ein unbeschränkt wasserlösliches Kondensationsprodukt von 1 Mol
Melamin und 3 Mol Formaldehyd mit 3 Mol Acrylnitril umgesetzt werden.
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Beispiel 3 Zur Herstellung eines Kondensationsproduktes aus 1 Mol
Trimethylolmelamin und 2 Mol Acrylnitril kann man nach den Angaben von Beispiel
2 verfahren, wobei 250 Teile 93'%ige Schwefelsäure, 44 Teile Trimethylolmelamin
und 22 Teile Acrylnitril zur Anwendung gelangen.
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Beispiel 4 Man verfährt wie im Beispiel 2 beschrieben, verwendet aber
300 Teile Schwefelsäure, 62 Teile Hexamethylolmelamin und 34 Teile Acrylnitril,
d. h. auf 1 Mol Hexamethylolmelamin 3 Mo1 Acrylnitril. Das erhaltene weiße Pulver
ist in Wasser ziemlich löslich und kann daraus mit Butanol extrahiert werden. Beispiel
5 Zu 240 Teilen 9811/oiger Schwefelsäure fügt man unter gutem Rühren in 30 Minuten
eine Mischung von 34 Teilen Acrylnitril und 70 Teilen einer methylalkoholischen
Lösung mit 7511/o Gehalt an einem teilweise kondensierten Trimethylolmelamin-trimethyläther.
Hierbei steigt die Temperatur rasch auf 70°. Die Masse wird während 45 Minuten auf
dieser Temperatur gehalten, anfänglich durch Kühlen, später durch Erwärmen. Anschließend
wird das Reaktionsgemisch auf Eis gegossen, die sauer reagierende Masse mit konzentrierter
Natronlauge neutralisiert und das ausgeschiedene Kondensationsprodukt abfiltriert.
Es fällt zuerst etwas schmierig an und wird durch Verreiben mit Wasser fest. Man
erhält schließlich ein festes weißes Pulver.
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Der in diesem Beispiel verwendete Trimethylolmelamin-trimethyläther
kann durch Verätherung des im Beispiel 1 erwähnten, beschränkt wasserlöslichen Trimethylolamins
mit einem Gberschuß Methanol unter Zusatz einer geringen Menge Säure erhalten werden,
wobei nach erfolgter Verätherung die Säure neutralisiert und die methylalkoholische
Lösung auf 75'% Trockengehalt eingedampft wird.
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Beispiel 6 Man verfährt wie im Beispie15 beschrieben, verwendet aber
eine Mischung von 70 Teilen der im Beispiel 5 erwähnten 75%igen Lösung des Trimethylolmelamin-trimethyläthers
und 23 Teilen Acrylnitril. Diese Mengen entsprechen 2 Mol Acrylnitril auf 1 Mol
Melaminäther. Man kann statt der 23 Teile Acrylnitril auch nur 11 Teile zur Einwirkung
bringen. In diesem Falle gelangt nur 1 Mol Acrylnitril auf 1 Mol Melaminäther zur
Anwendung. Beispiel 7 Unter kräftigem Rühren fügt man zu 280 Teilen Schwefelsäure
eine Mischung von 34 Teilen Acrylnitril und 135 Teilen einer Harzlösung, die aus
80% eines teilweise kondensierten Hexamethylolmelaminn-butvläthers mit etwa vier
Butyläthergruppen und 20'11/o rButanol besteht. Während der Zugabe steigt die Temperatur
auf 60° und wird während 30 Minuten auf dieser Höhe gehalten. Anschließend wird
die Masse auf Eis gegossen und das Kondensationsprodukt in gleicher Weise wie in
den vorherg-henden Beispielen isoliert. Man erhält ein bräunlichgefärbtes Pulver.
Die in diesem Beispiel verwendeten Mengen Acrylnitril und Melaminäther entsprechen
3 Mol Acrylnitril auf 1 Mol Äther.
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Beispiel 8 Man verfährt wie im Beispiel 5 beschrieben, verwendet aber
280 Teile 9811/oige Schwefelsäure, 99 Teile eines Hexamethylolmelamin-trimethyläthers
und 84 Teile Acrylnitril, was 3 Mol Nitril auf 1 Mol Melaminderivat entspricht.
Man erhält ein weißes amorphes Pulver. Beispiel 9 In einem Kolben mit Rührer und
Rückflußkühler läßt man zu der Mischung von 30 Teilen Dimethylolharnstoff, 27 Teilen
Acrylnitril und 23 Teilen Äthanol unter gutem Rühren 50 Teile 98%ige Schwefelsäure
langsam zutropfen und sorgt, wenn notwendig, durch Kühlung mit Eis dafür, daß die
Temperatur nicht über 70° steigt. Nachdem alle Schwefelsäure zugegeben ist und die
Temperatur nicht mehr von selbst steigt, erwärmt man noch weitere 30 bis 40 Minuten
auf 70 bis 80°. Nach dieser Zeit ist - praktisch alle feste Substanz in Lösung gegangen,
und man gießt die klare viscose Lösung nach dem Erkalten in 150 Teile Eiswasser.
Die freigewordene Schwefelsäure neutralisiert man alsdann mit der berechneten Menge
Calciumearbonat, saugt vom ausgeschiedenen Calciumsulfat ab und wäscht mit so viel
Wasser nach, daß man im Filtrat 250 Teile Flüssigkeit hat. Man erhält so eine längere
Zeit haltbare, etwa 2011/oige Lösung des Kondensationsproduktes, welche bereits
auf Zusatz von etwas Kaliumpersulfat beim Umschütteln bei Zimmertemperatur polymerisiert.
Gegebenenfalls kann man die Lösung noch im Vakuum unterhalb 40° konzentrieren.
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Führt man den Umsatz mit Methanol an Stelle von Äthanol in der Weise
durch, daß man zu der auf unter 0° abgekühlten Lösung von Schwefelsäure, Acrylnitril
und Methanol den Dimethylolharnstoff in feingepulverter Form einträgt, anschließend
die Temperatur durch schwaches Erwärmen auf 70° bringt und 30 Minuten auf dieser
Temperatur hält und im weiteren gleich wie im obigen Beispiel verfährt, so kommt
man zu einer gleichen leicht polymerisierbaren Lösung. Beispiel 10 In 1920 Teile
93'11/oige Schwefelsäure trägt man in 40 Minuten bei einer unterhalb 10° liegenden
Temperatur unter Rühren 380 Teile Dimethylolmelamin ein. Hierauf läßt man in 30
Minuten 220 Teile Acrylnitril zutropfen, wobei die Temperatur durch Kühlung unter
20° gehalten wird. Nach 3stündigem Stehen bei Raumtemperatur wird die Reaktionsmasse
auf Eis gegossen und die Säure mit konzentrierter Natronlauge neutralisiert. Das
Umsetzungsprodukt wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Nachher wird es in
600 Teilen 40o/oiger wäßriger Formaldehydlösung, die durch Zugabe von wenig Natronlauge
auf ein pA von 8,5 bis 9 eingestellt worden war, suspendiert. Das Reaktionsgemisch
wird auf 60° erwärmt, wobei nach 10 Minuten alles in Lösung geht. Die Lösung wird
durch Filtration von wenig Verunreinigungen befreit und anschließend in einem Zerstäubungstrockner
zur Trockne verdampft. Man erhält ein Pulver, das vollständig wasserlöslich und
polymerisierbar ist.
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Die in diesem Beispiel verwendeten Mengen der Reaktionskomponenten
sind derart gewählt, daß auf
1 Mol Dimethylolmelamin 2 Mol Acrylnitril
und 3 Mol Formaldehyd entfallen.
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Beispiel 11 Man verfährt wie im Beispiel 10 beschrieben, verwendet
aber auf 1 Mol Dimethylolmelamin und 2 Mol Acrylnitril nur 2 Mol oder 4 Mol Formaldehyd.
Zu ähnlichen Produkten gelangt man auch, wenn man 1 Mol Trimethylolmelamin zuerst
mit 3 Mol Acrylnitril umsetzt und anschließend 1 bis 3 Mol Formaldehyd einwirken
läßt. Beispiel 12 Man kondensiert nach dem Verfahren von Beispiel 10 380 Teile Dimethylolmelamin
mit 110 Teilen Acrylnitril durch Eintragen in 1650 Teile 93o/oige Schwefelsäure.
Nach dem Ausgießen des Reaktionsgemisches auf Eis und Neutralisieren der Säure mit
konzentrierter Natronlauge wird das wasserlösliche Kondensationsprodukt mit n-Butanol
ausgeschüttelt. Hierauf wird das Butanol im Vakuum entfernt, der Rückstand in 1000
Teilen Wasser gelöst und die Lösung mit 5000 Teilen 38o/oiger Formaldehydlösung
versetzt. Das px der Lösung wird durch Zugabe von wenig Natronlauge auf 8,5 bis
9 gebracht und die Mischung während 15 Minuten auf 60° erwärmt. Das Kondensationsprodukt
wird hierauf durch Trocknung im Zerstäubungstrockner als weißes, wasserlösliches
Pulver erhalten.
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Die in diesem Beispiel verwendeten Mengen der Reaktionskomponenten
sind derart gewählt, daß auf 1 Mol Dimethylolmelamin 1 Mol Acrylnitril und 4 Mol
Formaldehyd entfallen.