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Vorrichtung an Rechenmaschinen u. dgl. mit Voreinstellwerk Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung an Rechenmaschinen u. dgl. mit Voreinstellwerk und hat
sich die Aufgabe gestellt, Kommasetzungen nach dem Ermessen des Bedienenden in jeder
gewünschten Wertstelle zu ermöglichen und außerdem eine wahlweise Bestimmung der
Stelle zu erlauben, in welcher das gesetzte Komma in das Hauptsystem, bei druckenden
Maschinen auch in das Druckwerk übergeben wird. Besondere Vorteile weist eine derartige
Vorrichtung beispielsweise bei der Durchführung von Additionen einer Mehrzahl von
Werten mit verschiedener Kommastelle auf, indem nunmehr derartige, Summanden automatisch
wertrichtig übernommen, verrechnet und eventuell auch gedruckt werden können.
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Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß zur wahlweisen
Bestimmung der Kommastellung am Stellstückträger besondere, nicht zur Wertaufnahme
bestimmte Voreinstellglieder, z. B. Steilstifte, angeordnet sind, die durch Betätigen
eines zusätzlich zu den Werteinbringungstasten vorgesehenen Hilfsorgans, z. B. einer
Kommataste, in Wirkstellung bringbar sind. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, daß ein
insbesondere wahlweise stellenveränderbarer Anschlag in Zusammenwirken mit einem
gesetzten Einstellglied die Endstellung des Stellstückträgers gegenüber dem Schaltwerk
bei einer Wertübernahme in die Maschine bestimmt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
stehen vorzugsweise die an einem Einstellkontrollwerk angeordneten Einstellglieder
für die Vorwahl der Kornmastelle mit den Anschlägen in derartiger Wirkverbindung,
daß sie deren Ein- oder Verstellungen folgen.
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Weitere Merkmale und die Arbeitsweise einer Vorrichtung nach der Erfindung
werden an Hand der eine Ausführungsform darstellenden Zeichnungen näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf die Rechenmaschine; Fig.2 zeigt eine
perspektivische Darstellung der Vorrichtung; Fig. 3 und 4 zeigen in einem Längsschnitt
die Einstellung der Kommatypen, wobei die Teile 2, 9, 24, 25, 32, 33 und 36 um 90°
verdreht dargestellt sind.
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Mit Tasten 1 (Fig. 1) werden in einen Stellstückträger 2 (Fig. 2)
vom Bedienenden Werte eingetastet. Neben dem Werttastenfeld (Fig. 1), in unmittelbarer
Griffnähe, liegen rechts Funktionsauslösetasten 3 und Zählwerkschlittenverschiebungen
auslösende Tasten 4, während links eine Kommataste 5 vorgesehen ist, die über Tastenhebel
6, Welle 7 und Setzhebel 8 (Fig. 2) auf eine besondere, nur der Kommawahl dienende
Reihe von Steilstiften 9 einwirkt. Der Tastenhebel 6 und der Setzhebel 8 sind fest
auf der frei drehbar gelagerten Welle 7 angeordnet. Im Gegensatz zu den Werttasten
1 wirkt die Kommataste 5 nicht auf die nicht dargestellte Schrittschaltklinke des
Stellstückträgers 2 ein, so daß eine Betätigung der Taste 5 keinen Dekadenschritt
des Stedlstückträgers 2 auslöst.
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Die Taste 3 löst normalerweise bei Betätigung über einen Hebel 10
und eine mit ihm fest verbundene drehbare Welle 11 über bekannte und daher nicht
näher dargestellte Glieder Arb,°itsgänge der Maschine aus. Außerdem ist ein auf
der Welle 11 frei drehbarer Hebel 12 vorgesehen, der auf eine den Stellstückträger
2 haltende Rastschiene 13 einwirken kann, sofern er bei einer Betätigung der Taste
3 mitgenommen wird. Um dies zu urreichen, ist an einer in zwei Endlagen verbringba.ren
Schwinge 14 ein Kupplungsstift 15 verschwenkbar angelenkt, der ständig durch ein
Loch des Hebels 10 hindurchragt.
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Wenn sich kein Wert im Stellstückträger 2 befindet, d. h. dieser unter
einem Löschblech 16 gelöscht steht, wird die Schwinge 14 von einem am Stellstückträger
2 angeordneten Anschlagblech 2a über einen Hebel 17 und eine frei verschwenkbare
Übertragungswelle 18 in einer im Uhrzeigersinn verschwenkten, nicht dargestellten
Lage gehalten, in der der Kupplungsstift 15 zurückgezogen und nicht im Eingriff
mit dem Hebel 12 ist. In dieser Lage hält eine Rastfeclor 19 die Schwinge 14 so
lange fest, bis nach einer Werteinbringung in den Stellstückträger 2 die Taste 5
betätigt wird, wobei dann ein gleichfalls auf der Welle 7 fester Hebel 20 gegen
die Schrägfläche der Schwinge 14 drückt und sie in die in Fig. 2 dargestellte Lage,
also entgegen dem Uhrzeigersinn, ausweichen läßt. Der Stift 15 ragt nun sowohl durch
den Hebel 10 als auch durch den Hebel 12 und verbindet beide formschlüssig. Die
Rastfeder 19 hält die Teile 14, 15, 17 und 18 in dieser Lage so lange fest, bis
der Stellstückträger 2 gelöscht wird und damit die Schwinge 14 von den Teilen 2a
und 17 in die unwirksame Ausgangsstellung, d. h. im Uhrzei.gersinn, zurückgeschwenkt
wird.
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Wenn ein Komma getastet, also ein Kommasbift 9 gesetzt worden ist,
wird, da Hebel 12 von Hobel 10 bei
einer Betätigung
der Taste 3 mitgenommen wird, zeitlich vor dem Beginn eines Arbeitsganges der Rechenmaschine
vom Hebel 12 die Rastschiene: 13 verschwenkt, womit der Stellstückträger 2 von einer
sonst die Dekadenschritte ermöglichenden Zugfeder 21 in eine Wertabnahmestellung
gebracht wird. Diese Wertabnahmestellung gegenüber dem nicht dargestellten Hauptsystem
der Rechenmaschine und damit auch gegenüber einem eventuell vorhandenen Druckwerk,
welches aus Zifferntypen 22a und Kommatypen 22b besteht, ist vom Bedienenden
vorzuwählen. Zu diesem Zweck sind Einstellglieder 23 vorgesehen, die wah,lweisin
das Blickfeld des Bedienenden hochgestellt werden kciinen und mit einem den Zweck
anzeigenden Symbol, in diesem Falle einem Komma, versehen sind. Diese Einstellglieder
23 sind rechtwinklig abgebogene Bleche, die im Schenkelpunkt frei drehbar auf ein°r
gemeinsamen Achse gelagert sind.
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Durch Hochklappen eines Einstellgliedes 23 wird bewirkt, daß einer
der an einer Anschlagschiene 24 vorgesehenen Anschläge 25 über eine Verbindungsstange
26 in ihre Wirkstellung verschwenkt wird. In dieser Stellung liegt der ausgeschwenkte
Teil des Anschlags 25 in der Bahn eines gesetzten Kommastiftes 9. Außerdem stehen
die Einstellglieder 23 über heliebig@, nicht dargz>ste-llte V Verbindungsstangen
mit Kommazei:gern 27 (Fig. 1) an entsprechenden Wertstellen eines Einstellkontrollwerks
28 in Verbindung, so daß bei Hochstellen eines der Einstellglieder 23 gleichzeitig
der Kornmazeiger 27 in das Blickfeld des Bedienenden gebracht wird. Damit ist die
Kommastelle iin Druckwerk und im Einstellkontrollwerk 28 aufgezeigt.
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Mit geringstem Aufwand an Mitteln ist es außerdem möglich, die Kommastelle-
am Zähl-,,verkschlitten 29 arizuzciben, indem dort angeordnete, unter der Maschinenhaube
verborgene Kommazeüger 30 gleichfalls über nicht dargestellte Verbindungsglieder
mit den Einstellgliedern 23 verbunden und somit zwangsweise zugleich einstellbar
sind. Diese Zeiger 30 sind gehäusefest und folgen den Verschiebungen des Zählwe-rkschlittens
29 nicht.
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Die Arbeitsweise einer derartigen Rechenmaschine soll anschließend
an einzelnen. Beispielen näher erläutert werden. Der Zählwerkschlitten 29 soll zur
Vereinfachung der Beispiele stets in seiner linken Grundstellung verbleiben. Es
ist dies die Stellung, in der die niedrigste Dekade des Schaltwerks die niedrigste
De-1<ade eines Resultatwerks 2911 beeinflußt.
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1. Beispiel Es wird die Ziffer »6« mit der entsprechenden Taste l
eingetastet und danach die Plustaste 3 gedrückt. In der niedrigsten Dekade, dies
Einstellkontrollwerks 28 erscheint eine »6« und wird in die niedrigste Dekade des
Resultatwerks 29a eingebracht und gleichzeitig vom Druckwerk eine »6« in der niedrigsten
Dekade auf den Kontrollstreifen gedruckt (Fig. 1, erster Wert).
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z. Beispiel Die Ziffer »6« wird getastet und danach mit der Taste
5 ein Kommastift 9 (Fig. 2) gesetzt. Sämtliche Einstellglieder 23 bleiben in der
unwirksamen Stellung. Beim Betätigen der Plustaste 3 zieht die Feder 21 den Stellstückträger
2 in die der Löschstellung am weitesten entgegengesetzte, also linke Endstellung,
da der gesetzte Kommastift 9 während des Laufs des Stellstückträgers 2 in die Endstellung
keinen Anschlag 25 vorfindet. Im weiteren Arbeitsgang wird der Wert aus dem Stellstückträger
2 abgenommen, .und es erscheint-die-»6« in der höchstem Dekade des Einstellkontrollwerks
28 (Fig. 1) und wird von der Drucktype der höchsten Wertstelle, des Druckwerks gedruckt.
An entsprechender Setlle wird der Wert »6« gleichzeitig in das Resultatwerk
29a eingebracht. Hinter dem Wert »6« folgen nur Nullen, die beim Lösen der
Rasts chiene 13 (Fig. 2) gleichzeitig in allen nicht getasteten Stiftreihen automatisch.
gesetzt werden. Ein Komma erscheint weder im Einstellkontrollwerk 28 (Fig. 1) noch
im Druckwerk (Fig. 1, zweiter Wert).
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3. Beispiel Der Wert »6« wird getastet und durch Betätigen der Taste
5 ein Komma, gesetzt. Außerdem wird vom Bedienenden das erste Einstellglied 23 von
rechts (Fig. 1) hochgestellt. Damit erscheint im Einstellkontrollwerk 2
2 8 und an zugehöriger Stelle am Zählwerkschlitten 29 je ein Kommazeiger
27 und 30. Zu gleicher Zeit ist ein Kupplungsglied 31 (Fig. 3 und 4) unter die entsprechende
Kommatype 22b getreten.
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Beim Bettätigen der Taste 3 (Fig. 2) wird die Rastschiene 13 ausgeschwenkt
und damit der Stellstückträger 2 freigegeben, der von seiner Feder 21 so weit nach
links gezogen wird, bis der gesetzte erste Kommastift 9 (am Stellstückträger am
weitesten links) gegen den ersten Anschlag 25 (an der Anschlagschiene 24 am weitesten
rechts) stößt, wobei die Schiene 24 entgegen clem Zug einer Feder 36 nach links
mitgenommen wird, bis ein gehäusefester Stift 32 in Zusammenwirken mit einem Langloch
33 die Bewegung der Teile 2 und 24 beendet.
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Mit der Verschiebung der Anschlagschiene 24 aus der rechten Grundstellung
(Fig. 3) in die linke: Wirkstellung (Fig. 4) wurde erreicht, daß ein Hebeglied 34,
das unter sämtlichen in der Grundstellung nicht in den Wirkungsbereich von Druckhämmern
35 ragenden Kommatypen 22b hindurchgeht, so weit angehoben wird, daß an der vorgewählten
Stelle die Kommatype 22b in den Wirkbereich des zugehörigen Druckhammers 35 gelangt
(Fig. 4).
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Zugleich wird durch die Verschiebung der Anschlagschiene 24 in die
linke Stellung von dieser über beliebige, nicht dargestellte Mittel eine an sich
bekannte Sperrvorrichtung für die Werttasten 1 (Fig.1) in Wirkstellung gebracht
und damit vermieden, daß weitere, von der Rechenmaschine nicht mehr zu erfassende
Werte eingetastet werden Damit wird die Möglichkeit, durch Überschreiten der vorgewählten
Stellen fehlerhafte Werte einzutasten, ausgeschaltet.
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Im weiteren Verlauf des Arbeitsganges der Rechenmmchine erscheint
im Einstellkontrollwerk 28 die »6« in der Zehnerstelle und eine »0« in der Einerstelle.
Das Druckwerk schreibt auf den Kontrollstreifen den Wert »6, 0«, während in das
Resultatwerk 29a eine »6« in die Zehnerdekade eingebracht wird..
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4. Beispiel Aus der Fig. 1 ist ein Beispiel einer Addition von mehreren
Zahlen mit verschiedenen Kcmmastellen dargestellt und bedarf nach den vorherigen
Erläuterungen keiner weiteren Erklärung. Es wurden dort nach vorangegangener Löschung
der Maschine die Einzelwerte
1, |
10,35 |
3002,4568 |
0,0055 |
241, |
2,35 |
13,5 |
0,3063 |
addiert, und man sieht, wie unter Ersparung von Eintastun.gen von
der Maschine Ziffern automatisch gesetzt werden, so
daß alle Werte auf die
vorgewählte Anzahl von Stellen hinter dem Komma, aufgefüllt gedruckt und gerechnet
wurden.
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Es bleibt bei derartigen Rechnungen dem Bedienenden lediglich die
Vorüberlegung, wieviel Stellen vor und hinter dem Komma für sämtliche Summanden
einer vorliegenden Reihe benötigt werden, um die richtige Kommastelle unter den
Einstellgliedern 23 vorzuwählen. An Stelle der durch Hochklappen setzbaren Einstellglieder
23 für die Komma.vorwa,hl kann auch z. B. ein verschiebbarer Kommazeiger am Einstellkontrollwerk
28 vorgesehen werden, mit dem sowohl ein den bisherigen Anschlägen 25 entsprechender
Anschlag für die gesetzten Kommastifte 9 als auch dass Kupplungsglied 31 für die
Wirksammachung der Kommatypen 22b des Druckwerks fest verbunden und daher zwangläufig
mitverschiebbar angeordnet sind. Bei einer derartigen Anordnung würden zweckmäßigerweise
auch die Kommazeiger 27 und 30 mitverschiebbar ausgebildet sein, um die gleichzeitige
Anzeige im Eins.tellkontrollwerk 28 und am Zählwerkschlitten 29 zu gewährleisten.
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Das Anheben der vorgewählten Kommatype 22b braucht gleichfalls nicht
vom Stellstückträger 2 aus durchgeführt zu werden, sondern kann z. B. beim Setzen
eines Kommastiftes 9 durch Betätigen der Taste 5 mit bewirkt werden.
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Es handelt sich jedoch beim letztgenannten lediglich um rein konstruktive
Probleme, die in Abhängigkeit von dem Erfindungsgedanken gemäß den vorliegenden
Gegebenheit-,n in verschiedenster Weise gelöst werden können.