DE1006248B

DE1006248B - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Briefumschlaegen mit Sattelschlussformat

Info

Publication number: DE1006248B
Application number: DEW12760A
Authority: DE
Inventors: Ernst Schrader
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1953-12-08
Filing date: 1953-12-08
Publication date: 1957-04-11

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Briefumschlägen mit Sattelschlußformat Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Briefumschlägen, und zwar von solchen mit Sattelschlußformat bzw. amerikanischem Zuschnitt.
Bisher hat man derartige Briefumschläge aus entsprechend ausgestanzten oder ausgeschnittenen Briefumschlagzuschnitten hergestellt. Dagegen war es bisher nicht möglich, solche Briefumschläge von der Rolle zu arbeiten. Vielmehr hat man von der Rolle nur Briefumschläge mit diagonalem Zuschnitt (Fünfsiegelformat) oder beutelartige Umschläge mit einem angenähert rechteckigen Querschnitt hergestellt. Bei anderen Formaten war dagegen wegen des zu hohen Papierabfalls die Herstellung der Zuschnitte von der Rolle unwirtschaftlich.
Es hat sich nun gezeigt, daß diese Auffassung für Briefumschläge mit Sattelschlußformat nicht zutrifft.
Der rohe Zuschnitt des Sattelschlußformats ist kein Rhombus. sondern bildet ein gleichschenkeliges Trapez. Durch eine einfache Maßnahme ist es möglich, diesen trapezförmigen Rohzuschnitt ohne Papierverlust aus einem Papierband abzutrennen. Voraussetzung hierfür ist, daß die beiden Außenkanten bzw. die parallel zu diesen Außenkanten laufenden beschnittenen Kanten des Papierbandes die parallelen Seiten des Trapezes bilden. Die beiden anderen Seiten des Trapezes entstehen dadurch, daß man das Papierband unter gleichen, jedoch abwechselnd nach entgegengesetzten geneigten Winkeln abschneidet.
Demnach besteht das Verfahren gemäß der Erfindung darin, zum Herstellen von Briefumschlägen mit Sattelschlußformat aus einer laufenden Papierbahn abwechselnd um 1800 versetzt abgetrennte, trapezförmige Einzelrohzuschnitte senkrecht zur Laufrichtung der Papierbahn abwechselnd in der einen und anderen Richtung je einer Briefumschlagfertigungsstelle zuzuführen, in der die Zuschnitte ihren endgültigen Umriß erhalten.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird das Verfahren zweckmäßig so durchgeführt, daß die Papierbahn vor dem Abtrennen der Einzelrohzuschnitte ein- oder mehrseitig bedruckt und/oder geprägt wird.
Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Vorrichtung, welche eine mit zwei gegenläufig verlaufenden Messern bestückte Schneidwalze enthält, der zwei Briefumschlagherstellungsmaschinen nachgeordnet sind, die jede mit einer zum Fertigbeschneiden der Einzelrohrzuschnitte geeigneten Schneidvorrichtung ausgestattet ist.
Diese Vorrichtung kann mit einem oder mehreren Druckwerken oder Prägewerkzeugen einzeln oder in Kombination ausgestattet sein.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand bei- spielsweise und rein schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Darstellung eines Briefumschlags mit Sattelschlußformat (amerikanischer Zuschnitt) und Fig. 2 ein Arbeitsschema des Verfahrens.
Bei dem Briefumschlag gemäß Fig. list die Bodenlasche 1 ebenso beschnitten wie die Decklasche 4, während die Seitenlaschen 2 und 3 einen entsprechenden Zuschnitt haben, wie er in den Stationen V-V von Fig. 2 dargestellt ist.
Aus dem Arbeitsschema der Fig. 2 ist zu ersehen, daß die von der Papierrolle 1 ablaufende Papierbahn 2 zur Station I gelangt, wo die trapezförmigen Rohzuschnitte durch abwechselnde Schrägschnitte 3, 4 abgetrennt werden.
Dies geschieht zweckmäßig mittels einer nicht dargestellten Schneidwalze, welche mit zwei gegenläufigen, spiralförmig verlaufenden Messern bestückt ist. Die Rohzuschnitte gelangen dann auseinandergezogen zur Station II, von wo sie in beliebiger Weise z. B. einer Rotationsbriefumschlagmaschine zugeführt werden können. Hierbei müßte jeder zweite Rohzuschnitt, wie durch den gestrichelten Pfeil angedeutet, um eine senkrechte Achse um 1800 geschwenkt werden, um dieser Briefumschlagherstellungsmaschine die Rohzuschnitte immer in der gleichen Relativlage zuzuführen.
Zweckmäßiger ist es daher, die Rohzuschnitte von der Station I einer Station III unmittelbar zuzuführen, von wo aus die Rohzuschnitte 5 senkrecht zur Laufrichtung der Papierbahn 2 abwechselnd nach rechts und links z. B. einer Rotationsbriefumschlagmaschine zugeführt werden.
Jede dieser Briefumschlagherstellungsmaschinen ist mit einer zum Fertigbeschneiden des Rohzuschnitts geeigneten Schneidevorrichtung (Station V) ausgestattet. Die Zuschnitte 6 werden unter dem geringen, in der Station V ersichtlichen Abfall aus den Rohzuschnitten 5 ausgeschnitten.
Gegenüber der Herstellung. von rhombusförmigen Rohzuschnitten für Briefumschläge mit Fünfsiegelformat weist das neue Verfahren wesentliche Vorteile auf.
Bei den rhombusförmigen Rohzuschnitten werden zwei parallele Seiten des Zuschnitts durch die beiden Außenkanten des von der Rolle ablaufenden Papierbandes gebildet. Die beiden anderen parallelen Seiten entstehen durch das Abtrennen des Papierbandes unter dem erforderlichen Winkel schräg zur Laufrichtung des Bandes. Die abgetrennten Rohzuschnitte laufen einer hinter dem anderen in Richtung ihrer Symmetrieachse zur eigentlichen Briefumschlagherstellungsmaschine. Da die Symmetrieachse der Rohzuschnitte bei einer bekannten Briefumschlagmaschine schräg zur Laufrichtung des von der Rolle ablaufenden Papierbandes liegt, ergibt sich ein je nach dem Format der betreffenden Briefumschläge verschieden schiefer Einlaufwinkel des Papierbandes zur Längsachse der Briefumschlagherstellungsmaschine. Bei dem neuen Verfahren dagegen ist der Winkel zwischen der Laufrichtung des Papierbandes und der Ablaufrichtung der Rohzuschnitte nach zwei Briefumschlagherstellungsmaschinen immer konstant und beträgt 900. Da die Kapazität einer Abschneidevorrichtung vom Band wesentlich höher ist als diejenige einer Briefumschlagherstellungsmaschine, so ist es ein wesentlicher Vorteil des neuen Verfahrens, daß ohne besondere Vorrichtungen oder sonstige Maßnahmen ohne weiteres zwei Briefumschlagherstellungsmaschinen laufend von einer Rolle und Ahschneidvorrichtung gespeist werden können.

Claims

Durch den Anspruch 1 sollen keine Einzelmerkmale, sondern nur die Vereinigung aller Merkmale Patentschutz genießen. Die Ansprüche 2 bis 4 stellen reine Unteransprüche dar, die nur in Verbindung mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 unter Schutz gestellt sein sollen.

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen von Briefumschlägen mit Sattelschlußformat, dadurch gekennzeichnet, daß aus einer laufenden Papierbahn (2) abwechselnd um 1800 versetzt abgetrennte, trapezförmige Einzelrohzuschnitte (5) senkrecht zur Laufrichtung der Papierbahn (2) abwechselnd in der einen und anderen Richtung je einer Briefumschlagfertigungsstelle zugeführt werden, in der die Zuschnitte (6) ihren endgültigen Umriß erhalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierbahn (2) vor dem Abtrennen der Einzelrohzuschnitte (5) ein- oder mehrseitig bedruckt und/oder geprägt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine mit zwei gegenläufig verlaufenden Messern bestückte Schneidwalze enthält, der zwei Briefumschlagherstellungmaschinen nachgeordnet sind, die jede mit einer zum Fertigbeschneiden der Einzelrohzuschnitte (5) geeigneten Schneidvorrichtung (Station V) ausgestattet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem oder mehreren Druckwerken oder Prägewerkzeugen einzeln oder in Kombination ausgestattet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 902 816, 468 373, 155 430, 481 965, 552 208; USA.-Patentschrift Nr. 1 310 923.