DE10045473A1 - Spinnvorrichtung - Google Patents

Spinnvorrichtung

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Heiner Kudrus
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Oerlikon Barmag AG
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D13/00Complete machines for producing artificial threads
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
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Abstract

Es ist eine Spinnvorrichtung zum Schmelzspinnen und Aufwickeln synthetischer Fäden beschrieben. Hierbei weist die Spinnvorrichtung mehrere Spinneinheiten zum Spinnen der Fäden und mehrere unterhalb der Spinneinheiten angeordnete Aufspulmaschinen auf. Die Aufspulmaschinen weisen jeweils eine Bedienungsseite zur Zuführung der Fäden und eine gegenüberliegende Rückseite auf, wobei die Bedienungsseiten quer zur Maschinenfront ausgerichtet sind. Dabei sind die Aufspulmaschinen derart ausgebildet und angeordnet, daß die in einer Reihe längs der Maschinenfront benachbarten Aufspulmaschinen sich jeweils mit den Bedienungsseiten gegenüberstehen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Spinnvorrichtung zum Schmelzspinnen und Aufwic­ keln synthetischer Fäden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Spinnvorrichtung ist beispielsweise aus der DE 44 06 995 C2 be­ kannt.
Die bekannte Spinnvorrichtung weist mehrere nebeneinander liegende Spinnstel­ len auf, die jeweils aus einer Spinneinheit zum Schmelzspinnen mehrerer synthe­ tischer Fäden und eine unterhalb der Spinneinheit angeordnete Aufspulmaschine zum Aufwickeln der gesponnenen Fäden besteht. Hierzu sind die Aufspulmaschi­ nen längs der Maschinenfront in einer Reihe nebeneinander angeordnet. Zwischen den einzelnen Aufspulmaschinen ist ein Abstand gebildet, um die jeweiligen Zu­ laufseiten der Aufspulmaschinen, in welchen die Fäden der Aufspulmaschine zu­ geführt werden, für eine Bedienperson zugänglich zu halten.
Um bei geringen Abständen zwischen den Aufspulmaschinen die Bedienbarkeit möglichst sicherzustellen, sind bei der bekannten Spinnvorrichtung die Aufspul­ maschinen mit ihren Spulspindeln derart ausgerichtet, daß die parallel zu den Längsachsen der Aufspulmaschine verlaufenden Spulspindeln mit der Maschinen­ front einen spitzen Winkel einschließen. Damit ist jedoch nur ein Teil der den Aufspulmaschinen zugeführten Fäden frei zugänglich. Insbesondere zum Anlegen der Fäden beim Anfahren des Schmelzspinnprozesses ist es jedoch erforderlich, daß alle Fäden einer Spinneinheit derart zugänglich sind, daß ein schneller und auf einfache Weise ausführbarer Prozeßstart möglich wird. Andererseits besteht der Wunsch, den Abstand zwischen den einzelnen Spinneinheiten möglichst ge­ ring zu halten, da vielfach mehrerer Spinneinheiten an einer gemeinsamen Schmelzquelle, beispielsweise einem Extruder, angeschlossen sind, um möglichst kurze Schmelzeführungen zu realisieren.
Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, eine Spinnvorrichtung der eingangs ge­ nannten Art derart weiterzubilden, daß die Zugänglichkeit und die Bedienbarkeit der Aufspulmaschinen bei relativ kleinem Abstand zwischen den Spinneinheiten verbessert werden.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, eine möglichst kompakte raumeinsparende Bauweise für eine Spinnvorrichtung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Spinnvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Spinnvorrichtung lassen sich die Fadenführungen zweier benachbarter Aufspulmaschinen vorteilhaft aus einem gemeinsamen Bediengang heraus bedienen. Hierzu sind die Aufspulmaschinen derart ausgebildet und angeordnet, daß die in der Reihe benachbarten Aufspulma­ schinen sich mit den Bedienungsseiten gegenüberstehen. Die erfindungsgemäße Spinnvorrichtung enthält somit einerseits Aufspulmaschinen, die von einer linken Längsseite her bedienbar sind, und andererseits Aufspulmaschinen, die von der rechten Längsseite her bedienbar sind.
Damit die Abnahme der Vollspulen von den Aufspulmaschinen unabhängig von der Bauart zur Maschinenfront hin erfolgen kann, werden die sich benachbart ge­ genüberstehenden Aufspulmaschinen bevorzugt gespiegelt ausgeführt. Hierbei sind die Aggregate einer der Aufspulmaschinen gegenüber der Anordnung der Aggregate der benachbarten Aufspulmaschinen spiegelbildlich angeordnet.
Um einerseits eine möglichst raumsparende Aufstellung der Spinnvorrichtung zu ermöglichen und andererseits einen größtmöglichen Bedienkomfort zu schaffen, ist die Weiterbildung der Spinnvorrichtung gemäß Anspruch 3 besonders vorteil­ haft. Hierbei sind die Aufspulmaschinen derart zueinander angeordnet, daß der Abstand zwischen zwei sich mit ihren Bedienungsseiten gegenüberstehenden Aufspulmaschinen größer ist als der Abstand zwischen zwei sich mit den Rück­ seiten gegenüberstehenden Aufspulmaschinen. Hierbei läßt sich der Abstand zwi­ schen den Rückseiten der Aufspulmaschinen derart verkleinern, daß beide Auf­ spulmaschinen unmittelbar nebeneinander angeordnet sind.
Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Spinnvor­ richtung sind jeweils zwei sich mit ihren Rückseiten gegenüberstehende Auf­ spulmaschinen zu einem Doppelwickler gebildet. Die mittlere Längsebene des Doppelwicklers bildet dabei die Spiegelachse. Die Ausbildung zu einem Doppel­ wickler besitzt den Vorteil, die Maschinengestelle der Aufspulmaschinen zu inte­ grieren. So wird weiter vorgeschlagen, daß die Aufspulmaschinen des Doppel­ wicklers an ihren Rückseiten eine gemeinsame Rückwand aufweisen, um die während des Aufwickelns der Fäden erzeugten starken Luftbewegungen von der jeweilig benachbarten Aufspulmaschine fernzuhalten.
Die erfindungsgemäße Spinnvorrichtung ist besonders geeignet, um in jeder der Spinneinheiten gleichzeitig mehrere synthetische Fäden zu spinnen. Hierzu weist die Spinneinheit mehrere Spinndüsen auf, aus denen die multifilen Fäden extru­ diert werden. Dabei ist jeder Spinneinheit eine Aufspulmaschine zugeordnet, die zumindest eine Spulspindel aufweist, mit der gleichzeitig alle Fäden der Spin­ neinheit jeweils zu Spulen gewickelt werden können.
In diesem Fall, bei welchem jeder Spinneinheit jeweils eine Aufspulmaschine zugeordnet ist, werden die Aufspulmaschinen vorteilhaft unabhängig voneinander einzeln gesteuert, so daß in einer Spinnstelle bis zu max. acht oder zehn Fäden hergestellt werden können.
Für den Fall, daß innerhalb einer Spinneinheit eine größere Anzahl von Fäden, beispielsweise 16 Fäden, gleichzeitig gesponnen werden, ist die Weiterbildung der erfindungsgemäßen Spinnvorrichtung gemäß Anspruch 8 besonders vorteil­ haft. Hierbei sind jeder Spinneinheit zwei benachbarte Aufspulmaschinen zuge­ ordnet, so daß in jeder der Aufspulmaschinen eine Hälfte der Fadenschar gleich­ zeitig gewickelt wird.
Um einen gleichmäßigen Fadenlauf sicherzustellen, werden die benachbarten Aufspulmaschinen einer Spinnstelle synchron gesteuert.
Um das sogenannte Parallelspinnen zur Herstellung von POY-Garnen auszufüh­ ren, lassen sich die Spinneinheiten und die Aufspulmaschinen der erfindungsge­ mäßen Spinnvorrichtung vorteilhaft derart anordnen, daß die gesponnenen Fäden parallel in einer Fadenlaufebene den jeweils zugeordneten Aufspulmaschinen zu­ geführt werden. Hierbei wirken sich die zwischen den Spinneinheiten zu realisie­ renden geringen Abstände besonders raumsparend aus.
Unabhängig von der Fadenführung zwischen den Spinneinheiten und der Auf­ spulmaschine besteht jedoch die Möglichkeit, daß die Fäden vor der Aufwicklung eine Behandlung erhalten. Dabei können die Fäden in einer der jeweiligen Auf­ spulmaschine vorgeschalteten Behandlungseinrichtung sowohl kollektiv als auch getrennt voneinander behandelt werden. In den Fällen, bei welchen die Fäden unmittelbar durch die Aufspulmaschinen aus den Spinneinheiten abgezogen wer­ den, könnte die Behandlungseinrichtung beispielsweise eine oder mehrere Tan­ geldüsen beinhalten. In den Fällen, bei welchen die Fäden durch die Behand­ lungseinrichtung aus der Spinneinheit abgezogen werden, weisen die Behand­ lungseinrichtungen zumindest eine oder mehrere Galetten auf. Die Behandlungs­ einrichtungen können jedoch auch durch weitere Streckwerke zum Verstrecken der Fäden und/oder durch Heizeinrichtungen zur thermischen Behandlung der Fäden und/oder Tangeldüsen zur Verwirbelung der Fäden erweitert sein.
Die unmittelbar vor der Aufspulmaschine vorgeordneten Behandlungseinrichtun­ gen werden vorteilhaft derart angeordnet, daß die benachbarten Behandlungsein­ richtungen sich ebenfalls gespiegelt gegenüberstehen. Somit lassen sich die Fäden zum Anlegen an die Behandlungseinrichtungen und an die Aufspulmaschinen jeweils von einer gemeinsamen Zulaufseite her bedienen.
Die vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Spinnvorrichtung nach Anspruch 13 besitzt den Vorteil, daß ein kontinuierlicher Prozeß zur Herstellung der synthetischen Fäden gewährleistet ist. Hierbei erfolgt der Wechsel von einer Spulspindel zu zweiten Spulspindel automatisch.
Weitere Vorteile sind unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen anhand einiger Ausführungsbeispiele nachfolgend näher beschrieben.
Es stellen dar:
Fig. 1 schematisch eine Vorderansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Spinnvorrichtung;
Fig. 2 schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1;
Fig. 3 schematisch eine Vorderansicht einer Spinnstelle eines weiteren Ausfüh­ rungsbeispiels der Spinnvorrichtung;
Fig. 4 schematisch eine Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Spinnvorrichtung.
In Fig. 1 und in Fig. 2 ist schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfin­ dungsgemäßen Spinnvorrichtung gezeigt. In Fig. 1 ist die Spinnvorrichtung in einer Vorderansicht und in Fig. 2 in einer Seitenansicht dargestellt. Die nachfol­ gende Beschreibung gilt somit für beide Figuren insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist.
Die Spinnvorrichtung weist zur Herstellung synthetischer Fäden mehrere neben­ einander angeordnete Spinnstellen auf, wovon in Fig. 1 vier Spinnstellen I, II, III und IV beispielhaft gezeigt sind. Jede der Spinnstellen I, II, III, IV besteht aus einer Spinneinheit 1 und einer unterhalb der Spinneinheit 1 angeordneten Auf­ spulmaschine 9. Um Wiederholungen zu vermeiden, ist der Aufbau der Spinnein­ heit 1 und der Aufbau der Aufspulmaschinen 9 an einer Spinnstelle beschrieben. Jede der Spinneinheiten 1 besteht jeweils aus einem beheizten Spinnbalken 3, der über eine Schmelzezuführung 2 mit einer hier nicht dargestellten Schmelzequelle beispielsweise einem Extruder verbunden ist. Dabei können mehrere Spinnein­ heiten einer gemeinsamen Schmelzequelle zugeordnet sein. Der Spinnbalken 3 weist auf seiner Unterseite mehrere Spinndüsen 4 auf. Jede der Spinndüsen 4 be­ sitzt eine Vielzahl von Düsenbohrungen, um aus einer über die Schmelzezufüh­ rung zugeführte Polymerschmelze ein Filamentbündel 5 eines multifilen Fadens zu extrudieren. Unterhalb des Spinnbalkens 3 ist ein Kühlschacht 6 vorgesehen, durch welchen die Filamentbündel 5 zum Zweck der Abkühlung geführt werden. Dazu wird in dem Kühlschacht 6 vorzugsweise ein Kühlluftstrom erzeugt. Unter­ halb des Kühlschachtes 6 ist ein Fadenführer 7 angeordnet, um das Filamentbün­ del 5 zu einem Faden 8 zusammenzuführen. Der Fadenführer 7 kann gleichzeitig zur Auftragung eines Präparationsmittels auf die Filamentstränge verwendet wer­ den. Wie in Fig. 2 dargesteltl, werden in jeder der Spinneinheiten 1.1, 1.2, 1.3 und 1.4 jeweils insgesamt vier Fäden gleichzeitig gesponnen.
Die Fäden 8 der Spinneinheit 1 werden durch die Aufspulmaschine 9 abgezogen und jeweils zu einer Spule 15 aufgewickelt. Hierzu weist die Aufspulmaschine 9 eine angetriebene Spulspindel 10 auf, an deren Umfang vier Spulen 15 gleichzei­ tig nebeneinander gewickelt werden. In jeder Wickelstelle der Aufspulmaschine 9 wird der Faden über einen Kopffadenführer 12 zu einer Changiereinrichtung 11 geführt. Innerhalb der Changiereinrichtung 11 wird der Faden 8 durch ein oder mehrere Changierfadenführer innerhalb eines Changierhubes hin- und hergeführt und auf der Spulenoberfläche der Spule 15 abgelegt. Am Umfang der Spule 15 liegt eine Andrückwalze 13 an, die sich im wesentlichen parallel zu der Spulspindel 10 erstreckt. Die Aufspulmaschine 9 besitzt insgesamt zwei Spulspindel 10.1 und 10.2. Die Spulspindeln 10.1 und 10.2 sind in Abstand zueinander auskragend an einem beweglichen Spindelträger 14, beispielsweise einem Spulrevolver, dreh­ bar gelagert, so daß die Spulspindeln 10.1 und 10.2 relativ zur Andrückwalze 3 bewegbar sind. Durch den Spindelträger 14 werden die Spulspindeln 10.1 und 10.2 abwechselnd in dem Wickelbereich zum Aufwickeln der Spulen und in ei­ nem Wechselbereich zum Auswechseln der Spulen geführt.
Wie in Fig. 1 dargestellt, sind die Spinneinheiten 1.1, 1.2, 1.3 und 1.4 sowie die Aufspulmaschinen 9.1, 9.2, 9.3 und 9.4 in einer Reihe nebeneinander angeordnet. Die Spinndüsen 4 der Spinneinheiten 1 und die Spulspindeln 10 der Aufspulma­ schinen 9 sind hierbei in einer Fadenlaufebene angeordnet, die sich im wesentli­ chen quer zu einer Maschinenfront 17 erstreckt. Die Maschinenfront 17 wird in Fig. 1 durch die Zeichnungsebene gebildet. Dabei besitzen die Aufspulmaschinen 9.1, 9.2, 9.3 und 9.4 parallel zu ihren Längsachsen jeweils eine Bedienungsseite 19 und eine Rückseite 20. Über die Bedienungsseite werden die von der Spin­ neinheit 1 gesponnenen Fäden der Aufspulmaschine 9 zugeführt. Die Aufspulma­ schinen 9.1, 9.2, 9.3 und 9.4 sind derart ausgebildet und angeordnet, daß die in der Reihe benachbarten Aufspulmaschinen sich gespiegelt gegenüberstehen. Somit ist die Bedienungsseite 19.1 bei der Aufspulmaschine 9.1 auf der linken Seite und die Bedienungsseite 19.2 der Aufspulmaschine 9.2 auf der rechten Seite ausgebildet. Die Aufspulmaschine 9.2 stellt somit ein Spiegelbild der Aufspulmaschine 9.1 dar. Die mittlere Längsachse zwischen den Aufspulmaschinen 9.1 und 9.2, zwi­ schen den Aufspulmaschinen 9.2 und 9.3 sowie zwischen den Aufspulmaschinen 9.3 und 9.4 stellt jeweils eine Spiegelebene dar. Eine derartige Anordnung führt dazu, daß jeweils zwei Aufspulmaschinen, die sich mit ihren Bedienungsseiten gegenüberstehen, aus einem Bediengang 18 heraus bedienbar sind. In Fig. 1 ste­ hen sich die Aufspulmaschinen 9.2 und 9.3 mit ihren Bedienungsseiten 19.2 und 19.3 gegenüber. Zwischen den Aufspulmaschinen 9.2 und 9.3 ist ein Bedie­ nungsgang 18 gebildet, der sich im wesentlichen parallel zu den Längsseiten der Aufspulmaschinen erstreckt. Die Breite des Bedienungsganges 18 wird dabei durch den Abstand zwischen den beiden Aufspulmaschinen 9.2 und 9.3 bestimmt. Der Abstand zwischen den sich mit den Bedienungsseiten 19.2 und 19.3 gegen­ überstehenden Aufspulmaschinen 9.2 und 9.3 ist hierbei größer ausgeführt als der Abstand zwischen den sich mit den Rückseiten 20.1 und 20.2 gegenüberstehenden Aufspulmaschinen 9.1 und 9.2. Somit lassen sich die Aufspulmaschinen 9.1 und 9.2 sowie 9.3 und 9.4 mit ihren Rückseiten möglichst eng zusammenstellen, so daß bei einer vorgegebenen Teilung der Spinneinheiten möglichst viel Platz für die Bedienung der Aufspulmaschinen zur Verfügung steht. Als Teilung wird hier­ bei der Abstand der Spinneinheiten 1.1. bis 1.4 untereinander bezeichnet. Die Spinneinheiten können sowohl mit gleichmäßiger Teilung als auch mit ungleich­ mäßiger Teilung in der Spinnvorrichtung angeordnet sein.
Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Spinnvorrichtung wird jeder der Spinnein­ heiten 1.1 bis 1.4 jeweils über die Schmelzezuführung 2 eine Polymerschmelze aufgegeben und zu einer Vielzahl von Fäden 8 extrudiert. Die Fäden 8 werden innerhalb einer Spinnstelle im wesentlichen parallel nebeneinander geführt und mittels der Aufspulmaschine 9 zu Spulen 15 aufgewickelt. Hierbei besteht die Möglichkeit, daß je nach Polyertyp und Herstellungsprozeß zwischen der Spin­ neinheit 1 und der Aufspulmaschine 9 eine Behandlungseinrichtung 23 vorgese­ hen ist, um beispielsweise die Fadenspannung durch eine oder mehrere Galetten oder den Fadenschluß durch eine oder mehrere Tangeldüsen zu beeinflussen. Die Behandlungseinrichtungen 23 sind in den Fig. 1 und 2 schematisch im Fa­ denlauf gestrichelt dargestellt.
In Fig. 3 ist schematisch eine Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Spinnvorrichtung gezeigt, wobei nur eine Spinnstelle dargestellt ist. Die Spinnvorrichtung weist innerhalb einer Spinnstelle eine Spin­ neinheit 1, eine Behandlungseinrichtung 23 sowie eine Doppelwickler 22 auf. Der Doppelwickler 22 wird durch zwei sich spiegelbildlich gegenüberliegende Auf­ spulmaschinen 9.1 und 9.2 gebildet. Hierbei werden die Rückseiten der Aufspul­ maschinen 9.1 und 9.2 durch eine Rückwand 21 gebildet, so daß die Aufspulmaschinen 9.1 und 9.2 zu einem Doppelwickler 22 integriert sind. Der Doppelwick­ ler 22 ist querliegend zur Maschinenfront ausgerichtet. Die oberhalb des Doppel­ wicklers 22 angeordnete Spinneinheit 1 unterscheidet sich zu der in Fig. 1 und 2 dargestellten Spinneinheit dadurch, daß die Spinndüsen 4 auf der Unterseite des Spinnbalkens 3 in einer Ebene angeordnet sind, die parallel zur Maschinenfront verläuft. Somit werden die Fäden 8 in einer Ebene gesponnen, die winkelig zu der Längsachse des Doppelwicklers 22 aufgespannt ist. Insoweit werden die Fäden unterhalb der Spinneinheit 1 in der Behandlungseinrichtung 23 über beispielswei­ se mehrere Galetten geführt und dabei in die Fadenlaufebene derart gedreht, daß die Fäden vom Ausgang der Behandlungseinrichtung im parallelen Lauf zu dem Doppelwickler 22 geführt werden. Hierbei wird ein Teil der gesponnenen Fäden von der Aufspulmaschine 9.1 und ein weiterer Teil der Fäden von der Aufspul­ maschine 9.2 gleichzeitig zu Spulen gewickelt. Der Doppelwickler 22 wird hierzu vorteilhaft derart betrieben, daß beide Aufspulmaschinen 9.1 und 9.2 synchron wickeln. Diese Anordnung der erfindungsgemäßen Spinnvorrichung ist besonders geeignet, um innerhalb einer Spinneinheit eine Vielzahl von Fäden von beispiels­ weise 16 Stück gleichzeitig zu spinnen.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Spinnvorrichtung ist der Doppelwickler 22 durch zwei sich mit ihren Rückseiten gegenüberstehende Aufspulmaschinen gebildet. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, einen Doppelwickler aus zwei sich mit ihren Bedienungsseiten gegenüberstehenden Aufspulmaschinen zu bilden. Eine derarti­ ge Ausbildung besitzt den Vorteil, daß die Bedienung aller in dem Doppelwickler aufgewickelter Fäden aus einem Bediengang heraus erfolgen kann.
In Fig. 4 ist eine Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfin­ dungsgemäßen Spinnvorrichtung gezeigt. Hierbei ist nur die Behandlungsein­ richtung 23 sowie die Aufspulmaschine 9 der Spinnvorrichtung dargestellt. Diese Anordnung könnte beispielsweise mit einer Spinneinheit, wie sie in Fig. 1 und 2 beschrieben ist, kombiniert werden. Insoweit wird auf die Beschreibung zu den Fig. 1 und 2 Bezug genommen. Die Anordnung und der Aufbau der Aufspulmaschinen 9.1, 9.2 und 9.3 ist ebenfalls im wesentlichen identisch zu dem Aus­ führungsbeispiel nach Fig. 2, so daß auch an dieser Stelle auf die vorhergehende Beschreigung Bezug genommen wird. Den Aufspulmaschinen 9.1, 9.2 und 9.3 sind jeweils die Behandlungseinrichtungen 23.1, 23.2 und 23.3 vorgeordnet. Jede der Behandlungseinrichtungen wird durch die untereinander angeordneten Galet­ ten 25 und 26 sowie die Fadenführer 24.1 und 24.2 gebildet. Die Galetten 25 und 26 können hierbei als Einzelaggregat zur Führung eines Fadens ausgebildet sein, so daß jeder in der Spinneinheit gesponnene Faden jeweils einem Galettenduo zugeordnet ist. Eine derartige Anordnung ist beispielsweise aus der EP 0 845 550 bekannt.
Es ist jedoch auch möglich, daß alle aus der Spinneinheit abgezogenen Fäden über ein gemeinsames Galettenduo geführt werden.
In Fig. 4 ist die Variante gewählt, bei welcher die Fäden jeweils einzeln behandelt werden. Die Behandlungseinrichtungen 23.1 und 23.2 sind derart spiegelbildlich ausgebildet, daß die Aufspulmaschine 9 und die Behandlungseinrichtung 23 je­ weils von einer gemeinsamen Zulaufseite bedienbar sind. Die Zulaufseiten 27.1, 27.2 und 27.3 der Behandlungseinrichtungen 23.1, 23.2 und 23.3 sind auf der gleichen Seite wie die Bedienungsseiten 19.1, 19.2 und 19.3 der Aufspulmaschi­ nen 9.1, 9.2 und 9.3 angeordnet. Die Bedienung der Behandlungseinrichtung 23.2 und 23.3 sowie der darunter angeordneten Aufspulmaschinen 9.2 und 9.3 erfolgt somit aus dem zwischen den Aufspulmaschinen 9.2 und 9.3 gebildeten Bedie­ nungsgang 18. Die Rückseiten der Aufspulmaschinen 9.1 und 9.2 sind unmittelbar ohne Abstand zueinander aufgestellt, so daß zur Trennung der Wickelstellen eine gemeinsame Rückwand 21 vorgesehen ist.
Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiele sind in ihrer Aus­ bildung und Anordnung der Aggregate beispielhaft. So ist die Erfindung unab­ hängig davon, ob in einer Spinneinheit ein Faden oder mehrere Fäden gleichzeitig gesponnen werden. Ebenso ist die Wahl des Fadenlaufs, d. h. gedreht oder parallel nicht relevant. Allein die spiegelbildliche Anordnung der Vorrichtungsteile insbe­ sondere der Aufspulmaschine zeichnet die Erfindung aus. Hierbei ist es grund­ sätzlich auch möglich, daß alle innerhalb einer Spinnstelle vorgesehenen Vor­ richtungsteile spiegelbildlich zu den Vorrichtungsteilen der benachbarten Spinn­ stelle ausgebildet sind. Eine derartige Anordnung besitzt den besonderen Vorteil, daß neben einer kompakten Bauweise Doppelaggregate geschaffen werden kön­ nen, deren Aufbau und Steuerung gegenüber den jeweiligen Einzelaggregaten vorteilhaft ist.
Bezugszeichenliste
1
Spinneinheit
2
Schmelzezuführung
3
Spinnbalken
4
Spinndüse
5
Filamentschar
6
Kühlschacht
7
Fadenführer
8
Faden
9
Aufspulmaschine
10
Spulspindel
11
Changiereinrichtung
12
Kopffadenführer
13
Andrückwalze
14
Spindelträger
15
Spule
16
Spindelantrieb
17
Maschinenfront
18
Bediengang
19
Bedienungsseite
20
Rückseite
21
Rückwand
22
Doppelwickler
23
Behandlungseinrichtung
24
Fadenführer
25
Galette
26
Galette
27
Zulaufseite

Claims (13)

1. Spinnvorrichtung zum Schmelzspinnen und Aufwickeln syntheti­ scher Fäden (8) mit mehreren Spinneinheiten (1.1, 1.2) und mehre­ ren den Spinneinheiten (1) zugeordneten Aufspulmaschinen (9.1, 9.2), welche eine Bedienungsseite (19) zur Zuführung der Fäden (8) und eine gegenüberliegende Rückseite aufweisen und welche längs einer Maschinenfront (17) in einer Reihe nebeneinander so angeordnet sind, daß die Bedienungsseiten (19) quer zur Maschi­ nenfront (17) ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufspulmaschinen (9) derart ausgebildet und angeordnet sind, daß die in der Reihe benachbarten Aufspulmaschinen (9) sich mit den Bedienungsseiten (19) gegenüberstehen.
2. Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei benachbarte Aufspulmaschinen (9) sich im Aufbau gespiegelt gegenüberliegen.
3. Spinnvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufspulmaschinen (9) derart zueinander angeordnet sind, daß der Abstand zwischen zwei sich mit den Bedienungsseiten (19) ge­ genüberstehenden Aufspulmaschinen (9) größer ist als der Abstand zwischen zwei sich mit den Rückseiten (20) gegenüberstehenden Aufspulmaschinen (9).
4. Spinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei sich gegenüberstehende Aufspulmaschinen (9) jeweils einen Doppelwickler (22) bilden, dessen sich parallel zu den zulau­ fenden Fäden erstreckende mittlere Iängsachse in einer Spiegele­ bene liegt.
5. Spinnvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufspulmaschinen (9.1, 9.2) des Doppelwicklers (22) an ihren Rückseiten (20.1, 20.2) eine gemeinsame Rückwand (21) aufwei­ sen.
6. Spinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Spinneinheiten (1) mehrere Spinndüsen (4) zum Extrudie­ ren mehrerer multifiler Fäden (8) aufweist, wobei die Fäden (8) durch eine der Aufspulmaschinen (9) gleichzeitig zu Spulen (15) gewickelt werden.
7. Spinnvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufspulmaschinen (9) unabhängig voneinander einzeln steuer­ bar ausgebildet sind.
8. Spinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Spinneinheit mehrere Spinndüsen (4) zum Extrudieren mehrerer multifiler Fäden (8) aufweist, wobei die Fäden (8) durch zwei benachbarte Aufspulmaschinen (9.1, 9.2) gleichzeitig zu Spulen (15) gewickelt werden.
9. Spinnvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwei benachbarte Aufspulmaschinen (9.1, 9.2) im wesentlichen synchron steuerbar ausgebildet sind.
10. Spinnvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinneinheiten (1) und die Aufspulmaschinen (9) derart zuein­ ander angeordnet sind, daß die gesponnen Fäden (8) parallel in ei­ ner Fadenlaufebene den jeweils zugeordneten Aufspulmaschinen (9) zuführbar sind.
11. Spinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Aufspulmaschinen (9) im Fadenlauf eine von mehreren Behandlungseinrichtungen (23) vorgeordnet ist, wobei die der Auf­ spulmaschine (9) zugeordneten Fäden (8) durch die Behandlungs­ einrichtung (23) kollektiv oder getrennt voneinander behandelbar sind.
12. Spinnvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwei benachbarte Behandlungseinrichtungen (23.1, 23.2) sich ge­ spiegelt gegenüberstehen, so daß die Fäden (8) zum Anlegen an die Behandlungseinrichtungen (23) und an die Aufspulmaschinen (9) jeweils von einer gemeinsamen Zulaufseite (27) her bedienbar sind.
13. Spinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufspulmaschinen (9) jeweils einen beweglichen Spindelträger (12) mit zwei im Abstand zueinander angeordneten Spulspindeln (10.1, 10.2) aufweisen, wobei die Spulspindeln (10.1, 10.2) der Aufspulmaschine durch den Spindelträger (14) abwechselnd in einen Wickelbereich zum Aufwickeln zumindest eines Fadens und in einen Wechselbereich zum Abnehmen zumindest einer gewickelten Spule führbar sind.
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