-
Die
Erfindung betrifft eine Spinnanlage zum Schmelzspinnen einer Vielzahl
von Fäden
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
-
Bei
der bekannten Spinnanlage werden zum Schmelzspinnen einer Vielzahl
von Fäden
mehrere Spinndüsen
in jeweils zwei parallelen Reihen nebeneinander angeordnet. Die
Spinndüsen
sind mit einer oder mehreren Schmelzequellen verbunden, so dass aus
jeder der Spinndüsen
ein multifiler Faden extrudiert wird. Die Spinndüsen sind innerhalb eines beheizten
Spinnbalkens angeordnet. Unterhalb des Spinnbalkens ist eine Kühleinrichtung
mit einem doppelten Kühlschacht
ausgebildet, so dass jedem der Düsenreihen
ein separater Kühlschacht
zugeordnet ist. Nach einer Behandlung werden die Fäden üblicherweise
zu Spulen aufgewickelt. Dabei können
die Spulen auf der Spulspindel einer oder zweier Spulmaschine aufgespannt
sein.
-
Für den Fall,
dass mit der Spinnanlage eine größere Anzahl
von Fäden
gleichzeitig hergestellt werden soll, stellt die große Anzahl
der Spinndüsen das
Problem einer gleichmäßigen Beheizung
sowie eine trotz kompakter Bauweise bedienungsfreundliche Anordnung
dar.
-
Demgemäß ist es
Aufgabe der Erfindung, eine Spinnanlage der gattungsgemäßen Art
zu schaffen, bei welcher die durch die Vielzahl der Spinndüsen extrudierten
Fäden mit
im wesentlichen gleicher Qualität
extrudiert werden können.
-
Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, bei Prozessunterbrechungen ein
möglichst
schnelles Anspinnen durch die Spinndüsen zu ermöglichen.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Spinnanlage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 dadurch
gelöst,
dass die Vielzahl der Spinndüsen
der beiden Spinndüsenreihen entlang
der Maschinenlängsseite
in mehrere Längsmodule
aufgeteilt ist, und das die Längsmodule
durch jeweils einen Durchgang voneinander getrennt sind.
-
Die
Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Spinndüsen durch
das Bilden mehrerer Längsmodule
in Gruppen eingeteilt sind, wobei jede Gruppe in ihrer Anordnung
der Spinndüsen
und Temperierung der Spinndüsen
gleichgehalten ist. Der zwischen den Längsmodulen ausgebildete Durchgang
führt dazu,
dass jedes Längsmodul
von beiden Maschinenlängsseiten
her bedienbar ist. Damit lassen sich insbesondere kurze Anspinnzeiten
zu Prozeßbeginn
oder nach Prozessunterbrechung realisieren, da sowohl eine Bedienperson
die Spinndüsen
beider Düsenreihen
eines Längsmodules
versorgen kann.
-
Die
Weiterbildung der Erfindung, bei welcher die Längsmodule durch jeweils einen
kastenförmigen Düsenträger gebildet
werden, der mittels eines Wärmeträgermediums
beheizt ist und an den zum Durchgang zugewandten Ende über einen
Zulauf und Ablauf mit einem Wärmeträgermedium
versorgt wird, ist besonders vorteilhaft zur gleichmäßigen Temperierung
der Spinndüsen
innerhalb des Längsmoduls. Zudem
lässt sich
eine in Längsrichtung
ausgerichteter Wärmeträgerkreislauf
auf einfache Art und Weise derart realisieren, indem der kastenförmige Düsenträger mit
einer in Maschinenlängsseite
ausgerichteten leichten Neigung versehen ist. Ein weiterer Vorteil liegt
darin, dass die innerhalb der Spinnanlage durch die Durchgänge gebildeten
Freiräume
vorteilhaft für Versorgungsleitungen
und Versorgungsaggregate nutzbar sind.
-
Die
Spinndüsen
der Längsmodule
werden vorteilhaft in mehrere Spinnstellen aufgeteilt, wobei jeder
der Spinnstelle jeweils ein Doppelkühlschacht der Kühleinrichtung
zugeordnet ist, welcher zu jeder Düsenreihe einen Kühlschacht
aufweist. Damit lässt sich
eine intensive Kühlung
für die
frisch extrudierten multifilen Fäd ne
bereitstellen. Eine Spinnstelle kann dabei bis zu zwölf, sechzehn
oder zwanzig Spinndüsen
in zwei Düsenreihen
aufweisen, wobei beispielsweise vier Spinnstellen ein Längsmodul
bilden können.
Die Anzahl der Spinnstellen pro Längsmodul liegt im Bereich zwischen
zwei bis sechs Spinnstellen.
-
Um
eine möglichst
enge Teilung der Düsenreihen
innerhalb des Längsmoduls
zu realisieren, ist die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch
4 besonders vorteilhaft. Hierbei werden die in den Doppelkühlschacht
gebildeten mittleren Druckkammern zur Versorgung der Kühlschächte mit
Blasluft über
einen seitlich neben der Maschinenlängsseite angeordneten Luftkanal
versorgt. Der Luftkanal ist über Querstutzen,
die zwischen den Spinnstellen angeordnet sind, mit den jeweiligen
Druckkammern der Doppelkühlschachte
verbunden. Damit können
die zur wirtschaftlichen Nutzung einer Klimaeinrichtung geforderten
Parameter eingehalten werden. Insbesondere lassen sich große Versorgungsquerschnitte realisieren,
die zu entsprechend geringen Strömungsgeschwindigkeiten
führen.
-
Um
innerhalb jeder Spinnstelle Ereignisse wie beispielsweise Fadenbrüche einer
der Spinndüsenreihen
bzw. einer der Spinndüse
der Spinndüsenreihen
zuordnen zu können,
wird gemäß einer
weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Fäden in der
Sammelebene in eine vorbestimmte Reihenfolge zusammengeführt. So
lassen sich beispielsweise Reihenfolgen bilden, bei welchem die Fadenschar
eine der Düsenreihe
neben der Fadenschar der benachbarten Düsenreihe in der Sammelebene
geführt
werden. Es ist jedoch auch möglich,
die Fäden
der beiden Düsenreihen
abwechselnd nebeneinander in der Sammelebene zu führen.
-
Aufgrund
der Vielzahl der Fäden
innerhalb einer Spinnstelle wird die Aufwickeleinrichtung pro Spinnstelle
durch vorzugsweise einer Aufspulmaschine mit zwei Wickeleinheiten
oder jeweils Aufspulmaschinen mit je einer Wickeleinheit gebildet.
Damit lassen sich kompakte für
hohe Aufspulgeschwindigkeiten geeignete Wickeleinheiten bilden.
-
Um
möglichst
die Fadenschar einer Düsenreihe
gleichzeitig zu Spulen zu wickeln, wird weiter vorgeschlagen, dass
die nach der Behandlung abgezogene Fadenschar derart auf die Wickeleinheiten aufgeteilt
wird, dass die Fäden
der einen Düsenreihe und
die Fäden
der anderen Düsenreihe
in vorbestimmter Zuordnung zu Spulen gewickelt werden. Hierbei wird
vorzugsweise die Zuordnung derart gewählt, dass die Fäden einer
der Düsenreihe
alle auf eine Spulspindel einer der Wickeleinheiten gewickelt werden.
-
Die
Erfindung zeichnet sich somit insbesondere durch eine sehr kompakte
Bauweise aus, die gegenüber
herkömmlichen
Spinnanlagen einen um ca. 30 bis 40% kleineren Raumbedarf einnehmen.
-
Die
Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Spinnanlage
unter Hinweis auf die beigefügten
Zeichnungen nachfolgend näher
beschrieben.
-
Es
stellen dar:
-
1 schematisch mehrere Ansichten eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Spinnanlage
-
2 schematisch ein Ausführungsbeispiel zur Fadenführung in
der Sammelebene.
-
3 schematisch
ein weiteres Ausführungsbeispiel
zur Fadenführung
in der Sammelebene
-
4 schematisch
ein Ausführungsbeispiel der
Aufwickeleinrichtung der Spinnanlage nach 1.
-
In 1 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Spinnanlage
in verschiedenen Ansichten dargestellt. Hierbei zeigt 1.1 eine Ansicht der Maschinenlängsseite, 1.2 einen Ausschnitt der Spinnanlage aus 1.1 und die 1.3 eine Ansicht
quer zur Maschinenlängsseite.
Die nachfolgende Beschreibung gilt für alle Figuren, insoweit kein
ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist.
-
Die
Spinnanlage wird durch ein mehretagiges Maschinengestell 1 gehalten,
das in den 1.1, 1.2 und 1.3 nur als seitlichen Träger angedeutet ist. In einer
oberen Etage des Maschinengestells 1 sind mehrere Längsmodule 2.1, 2.2 und 2.3 entlang
der Maschinenlängsseite
nebeneinander angeordnet. Die Längsmodule 2.1, 2.2 und 2.3 enthalten
jeweils eine Vielzahl von Spinndüse 4,
die in zwei parallelen Düsenreihen
A und B angeordnet sind.
-
Wie
in 1.1 dargestellt, sind die entlang der Maschinenlängsseite
angeordneten Längsmodule 2.1, 2.2 und 2.3 jeweils
durch einen Durchgang D voneinander getrennt. Der Durchgang D zwischen den
Längsmodulen 2.1, 2.2 und 2.3 erstreckt
sich dabei über
sämtliche
Etagen des Maschinengestells 1.
-
Die
Längsmodule 2.1, 2.2 und 2.3 werden
jeweils durch einen kastenförmigen
Düsenträger 8.1, 8.2 und 8.3 gebildet.
Innerhalb der kastenförmigen Düsenträger 8.1, 8.2 und 8.3 sind
die dem Längsmodul
zugeordneten Spinndüsen 4 sowie
die mit den Spinndüsen 4 verbundenen
Verteilerpumpen 5 sowie weitere hier nicht dargestellte
Schmelzeverteilereinrichtungen angeordnet. Zur Beheizung der schmelzeführenden
Bauteile sind die Düsenträger 8.1, 8.2 und 8.3 jeweils
an einem Wärmeträgerkreislauf
angeschlossen. Hierzu ist an den Stirnseiten 33 der Düsenträger 8.1, 8.2 und 8.3 ein
Zulauf 11 sowie ein Ablauf 12 angeordnet. Der
Ablauf 12 ist jeweils im unteren Bereich der Düsenträger 8.1, 8.2 und 8.3 ausgebildet,
wobei die Düsenträger in einer
leicht geneigten Anordnung gehalten sind, so dass das als Kondensat
anfallende Wärmeträgermedium
auf einfache Art und Weise abgeführt
werden kann. Die Versorgungsleitungen des Zulaufs 11 und
des Ablaufs 12 sind vorteilhaft im Bereich der Durchgänge D ausgebildet.
-
Die
Oberhalb der Längsmodule 2.1, 2.2 und 2.3 angeordneten
Einrichtungen zur Schmelzeerzeugung bzw. Schmelzeverteilung sind
nicht dargestellt. So lassen sich beispielsweise die schmelzeführenden
Bauteile mehrerer Längsmodule
durch einen Extruder versorgen.
-
Jeder
der Längsmodule 2.1, 2.2 und 2.3 ist
in mehrere Spinnstelle aufgeteilt. Der Aufbau und die Ausbildung
der Spinnstellen wird nachfolgend anhand des Längsmoduls 2.1 näher erläutert.
-
Jede
der Spinnstellen 3.1, 3.2, 3.3 und 3.4 erfaßt insgesamt 12 Spinndüsen 4,
die gleichmäßig auf
die zwei Düsenreihen
A und B aufgeteilt sind. Die Spinndüsen der Düsenreihen A und B sind jeweils
mit einer Verteilerpumpe 5 verbunden. Jede der Verteilerpumpen 5 weist
eine Antriebswelle 6 auf, die mit einem hier nicht dargestellten
Antrieb gekoppelt ist. Über
jeweils einen Schmelzeanschluß 7 wird
den Verteilerpumpen 5 eine Polymerschmelze durch eine oder
mehrere Schmelzequellen zugeführt.
-
Bei
dem in 1.2 und 1.3 gezeigten Ausführungsbeispiel
werden die Spinndüsen
einer Spinnstelle durch zwei separate Verteilerpumpen gespeist.
Es ist jedoch auch möglich,
dass beispielsweise bei einer Gesamtanzahl von sechs oder acht Spinndüsen in zwei
Düsenreihen
alle Spinndüsen durch
eine Verteilerpumpe versorgt werden. Hierbei wird ausdrücklich darauf
hingewiesen, dass die Anzahl der Spinndüsen pro Spinnstelle beispielhaft
ist.
-
Unterhalb
der Düsenträger 8.1, 8.2 und 8.3 ist
eine Kühleinrichtung 13 angeordnet.
Die Kühleinrichtung 13 weist
pro Spinnstelle jeweils einen Doppelkühlschacht 14 auf.
So sind den Spinnstellen 3.1 bis 3.4 des ersten
Längsmoduls 2.1 die
Doppelkühlschächte 14.1, 14.2, 14.3 und 14.4 zugeordnet.
-
Wie
in 1.3 zu erkennen ist, wird jeder der Doppelkühlschächte 14.1 bis 14.4 durch
zwei separate Kühlschächte 15.1 und 15.2 gebildet,
die den Spinndüsen 4 der
Düsenreihen
A und der Düsenreihe
B zugeordnet sind. Zwischen den Kühlschächten 15.1 und 15.2 weisen
die Doppelkühlschächte 14.1 bis 14.4 jeweils
eine Druckkammer 16 auf. Zwischen den Kühlschächten 15.1 und 15.2 und
der Druckkammer 16 sind die Blaswände 17.1 und 17.2 gebildet,
so dass ein quer gerichteter Kühlluftstrom
in den Kühlschächten 15.1 und 15.2 erzeugt
wird. Die Druckkammern 16 der Doppelkühlschächte 14.1 bis 14.4 sind
im unteren Bereich über
einen Luftanschluss 18 und einen Querstutzen 19 an
einen zentralen Luftkanal 20 angeschlossen. Der Luftkanal 20 erstreckt
sich seitlich parallel zur Maschinenlängsseite und versorgt alle
Doppelkühlschächte der
Kühleinrichtung 13.
Die mit dem Luftkanal 20 verbundenen Querstutzen 19,
sind im unteren Bereich der Kühleinrichtung 13 zwischen
den Spinnstellen angeordnet. Der untere Bereich der Kühleinrichtung 13 wird
jeweils durch einen Fallschacht gebildet, die für das erste Längsmodul 2.1 durch
die Bezugszeichen 34.1, 34.2, 34.3 und 34.4 gekennzeichnet
sind. Die Fallschächte 34.1 bis 34.4 weisen
hierbei ein nach unten hin verjüngende
Form auf, so dass die zwischen den Spinnstellen entstehenden Freiräume zur
Aufnahme der Querstutzen 19 genutzt werden. Die seitliche
Zuführung
der Blasluft besitzt den besonderen Vorteil, dass die Spinndüsenreihen
A und B mit möglichst
enger Teilung zueinander angeordnet werden können. Eine durch die zwischen
den Düsenreihen
A und B erstreckende Mittelebene angeordnete Luftversorgung kann
somit entfallen.
-
Wie
in 1.3 dargestellt, sind im unteren Bereich des Doppelkühlschachtes 14.1 jedem
Kühlschacht 15.1 und 15.2 jeweils
eine Präparationseinrichtung 23.1 und 23.2 zugeordnet.
Dabei ist die Präparationseinrichtung 23.1 den
Spinndüsen 4 der
Düsenreihen
A zugeordnet, so dass die extrudierten multifilen Fäden 9 der
Düsenreihe
A am Ende der Kühlung
durch die Präparationseinrichtung 23.1 mit einem
Präparationsauftrag
versehen werden. Entsprechend werden die Fäden 10, die aus den
Spinndüsen
der Düsenreihe
B extrudiert werden, durch die Präparationseinrichtung 23.2 präpariert.
Nach der Präparation
werden die Fäden 9 und 10 in
eine gemeinsame Sammelebene 35 zu einer Fadenschar 22 zusammengeführt. Hierzu
ist auf der Auslassseite des Fallschachtes 34.1 ein Führungsmittel 21 angeordnet.
Durch das Führungsmittel 21 wird
dabei eine vorbestimmte Reihenfolge der Fä den innerhalb der Fadenschar 22 eingehalten.
Die Verteilung der Fäden 9 und 10 in
der Fadenschar 22 wird nachfolgend noch näher erläutert.
-
Wie
in den 1.1, 1.2 und 1.3 dargestellt, ist unterhalb der Kühleinrichtung 13 eine Behandlungseinrichtung 24 angeordnet.
Die Behandlungseinrichtung 24 weist eine Vielzahl von Behandlungsmodulen 36 auf,
wobei jeder Spinnstelle eines der Behandlungsmodule 36 zugeordnet
ist. An dem Beispiel des ersten Längsmoduls 2.1 sind
den Spinnstellen 3.1 bis 3.4 die Behandlungsmodule 36.1 bis 36.4 zugeordnet.
Die Behandlungsmodule sind je nach zu erzeugendem Fadentyp mit Einrichtungen wie
Galetten, Galetteneinheiten, Verwirbelungseinrichtungen, Fadenhacker,
Heizeinrichtungen, Präparationseinrichtung
usw. bestückt.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind zur Veranschaulichung beispielhaft zwei Galetten 25.1 und 25.2 gezeigt.
-
Innerhalb
der Behandlungseinrichtung 24 wird die Sammelebene 35,
in welcher die Fadenschar 22 geführt wird, im Übergang
von dem Führungsmittel 21 zum
Auflauf auf die erste Galette 25.1 um 90° gedreht.
Damit werden die Fäden
an der Galette 25.1 in einer Ebene geführt, die im wesentlichen quer
zur Maschinenlängsrichtung
ausgerichtet ist.
-
Unterhalb
der Behandlungseinrichtung 24 ist die Aufwickeleinrichtung 26 angeordnet,
die aus einer Vielzahl von Wickeleinheiten besteht. So sind jeder
Spinnstelle jeweils zwei Wickeleinheiten 27.1 und 27.2 zugeordnet.
Die Wickeleinheiten 27.1 und 27.2 können dabei
in Form einer Aufspulmaschine oder in Form von zwei nebeneinander
aufgestellten Aufspulmaschinen gebildet sein. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind die Wickeleinheiten 27.1 und 27.2 an jeweils
synchron betriebenen Aufspulmaschinen 37.1 und 37.2 ausgebildet.
Die Aufwickeleinrichtung 26 wird somit aus einer Vielzahl
von Aufspulmaschinen 37 gebildet. In jeder der Wickeleinheiten 27.1 und 27.2 werden
die Fäden
der Fadenschar 22 zu jeweils einer Spule 32 gewickelt.
Die Spulen 32 sind hierzu an einer Spulspindel 29.1 aufgespannt. Die
Spulspindel 29.1 wird in jeder Wickeleinheit 27.1 und 27.2 durch
jeweils einen Spulrevolver 28 gehalten. Der Spulenrevolver 28 trägt eine
um 180° versetzt
angeordnete zweite Spulspindel 29.2. Durch Drehung des
Spulenrevolvers lassen sich somit die Fäden der Fädenschar 22 kontinuierlich
zu Spulen wickeln. An dem Umfang der Spulen 32 liegt eine
Andrückwalze 30 an.
Eine der Andruckwalze vorgeordnete Changiereinrichtung zum hin-
und herführen
der Fäden
zur Bildung von Kreuzspulen ist hierbei nicht näher dargestellt.
-
Vor
Einlauf der Fadenschar 22 in die Wickeleinheiten 27.1 und 27.2 ist
pro Spinnstelle jeweils eine Doppelführungsleiste 31 vorgesehen,
um die Fäden
der Fadenschar 22 zu teilen. Hierbei wird eine auf die
Spinndüsenreihen
A und B bzw. auf die Spinndüsen
der Düsenreihen
A und B abgestellte Zuordnung durch die Doppelführungsleiste 31 eingehalten.
Zur Aufteilung der Fadenschar und zur gewählten Zuordnung werden nachfolgend
noch weitere Erläuterungen
gegeben.
-
Bei
der in 1.1, 1.2 und 1.3 dargestellten Spinnanlage sind die Kühleinrichtung 13, die
Behandlungseinrichtung 24 und die Aufwickeleinrichtung 26 zu
jedem der Längsmodule 2.1, 2.2 und 2.3 identisch
aufgebaut. Im Betrieb wird durch eine oder mehrere Schmelzequellen
eine Polymerschmelze erzeugt, beispielsweise auf Basis von Polyester. Die
Polymerschmelze wird über
nicht näher
beschriebenes Verteilungssystem zu den Verteilerpumpen 5 der
Längsmodule 2.1, 2.2 und 2.3 geführt. Durch
die Verteilerpumpen wird die Polymerschmelze mit Überdruck
zu den zugeordneten Spinndüsen 4 gefördert. Jede
der Spinndüsen 4 weist
an ihrer Unterseite eine Vielzahl von Düsenbohrungen auf, durch welche
ein Bündel
von feinen Filamenten pro Faden extrudiert wird. So erzeugt jede
der Spinndüsen
der Spinnanlage einen multifilen Faden. Die innerhalb einer Spinnstelle
pro Düsenreihe
gesponnenen Fäden
werden sodann in dem pro Spinnstelle angeordneten Doppelkühlschacht
gekühlt
und mit den Fäden
der benachbarten Düsenreihe
nach der Kühlung
zu einer gemeinsamen Fadenschar 22 zusammengeführt. Vor
der Zusammenführung
werden die Fäden 9 der Düsenreihe
A und die Fäden 10 der
Düsenreihe
B durch die zugeordneten Präparationseinrichtungen 23.1 und 23.2 mit
einer Flüssigkeit
benetzt und anschließend
durch das Führungsmittel 21 pro Spinnstelle
zur Fadenschar 22 zusammengeführt. Die Fäden der Fadenschar werden parallel
mit engem Abstand zueinander durch jeweils ein Behandlungsmodul 36 geführt um anschließend nach
der Behandlung durch zwei Wickeleinheiten zu Spulen aufgewickelt
zu werden.
-
In
derartigen Spinnanlagen ist einerseits eine regelmäßige Wartung
der Spinndüsen
und andererseits das Anlegen frisch gesponnener Fäden nach
einer Prozeßunterbrechung
oder zu Prozeßbeginn
durch eine Bedienperson auszuführen.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung
der Spinndüsen ist
ein schneller Wechsel zwischen den Maschinenlängsseiten durch eine Bedienperson
auf einfache Art und Weise möglich.
Wie in 1.2 angedeutet, kann eine Bedienperson
von der mittleren Etage dir Längsmodule 2.1, 2.2 und 2.3 von
beiden Maschinenlängsseiten
schnell bedienen. Hierzu ist ein Wechsel der Längsseite durch den Durchgang
D zwischen den Längsmodulen
möglich.
Aufgrund der kurzen Wegstrecke zwischen den Längsseiten werden selbst nach
Fadenbrüchen
in einer der Spinnstellen sehr kurze Prozessunterbrechungen erreicht.
-
Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Spinnanlage liegt darin,
dass Versorgungsleitungen und Zusatzaggregate wie beispielsweise
Präparationsfördereinrichtungen
vorteilhaft in dem Durchgang D zwischen benachbarten Längsmodulen
integriert werden können.
Damit lässt
sich eine sehr kompakte raumsparende Spinnanlage bereitstellen.
So könnte beispielsweise
eine zweite Linie von Längsmodulen unmittelbar
neben der in 1 dargestellten Vorrichtung
angeordnet werden. So lassen sich vorteilhaft ganze Gebäude mit
derartigen in Reihe angeordneten Längsmodulen ausstatten, die
gegenüber
herkömmlichen
Spinnanlagen ein um 30 bis 40% geringeren Platzbedarf benötigen.
-
Bei
der Überwachung
derartiger Spinnanlagen werden üblicherweise
jeder der Faden in seinem Fadenlauf überwacht. Für den Fall, dass ein Fadenbruch
festgestellt wird, sind Sensormittel vorgesehen, die entsprechende
Meldungen einer Steuereinrichtung zuführen. Derartige Überwachungsverfahren
sind besonders wichtig, um qualitativ hochwertige Fäden in der
gesamten Spinnanlage herstellen zu können. Eine derartige Überwachung
und Analyse der innerhalb eines Fadenlaufs auftretenden Ereignisses
erfordert jedoch die Kenntnis, aus welcher Spinnstelle bzw. aus
welcher Spinndüse
der Faden erzeugt wurde. Insoweit ist bei der Zusammenführung der
Fäden aus
den beiden Düsenreihen
eine vorbestimmte Reihenfolge einzuhalten, um damit den gesamten
Fadenlauf von der Aufwickeleinrichtung bis zu Spinndüse zurückverfolgen
zu können.
-
In 2 ist hierzu schematisch eine Aufteilung
der Fäden
innerhalb einer Spinnstelle gezeigt. Die Aufteilung und die Spinnstelle
könnten
beispielsweise die in 1.1 mit
dem Bezugszeichen 3.1 gekennzeichnete Spinnstelle darstellen.
Die 2.1 zeigt dabei schematisch
eine Ansicht der Spinnstelle bis zur Bildung einer Fadenschar 22 und 2.2 schematisch eine Querschnittsansicht der Spinnstelle.
Insoweit kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung
für beide
Figuren.
-
An
dem teilweise dargestellten Düsenträger 8.1 sind
insgesamt 12 Spinndüsen 4 glechmäßig auf zwei
Düsenreihen
A und B aufgeteilt. Aus den Spinndüsen 4 der Düsenreihe
A werden dementsprechend sechs Fäden
erzeugt, die mit dem Bezugszeichen 9 gekennzeichnet sind.
Die Fäden 10 der
Düsenreihe
B werden entsprechend durch die Spinndüsen 4 der Düsenreihe
B extrudiert. Innerhalb der Kühlschächte (hier
nicht dargestellt) werden die Fäden 9 und 10 parallel
geführt
bis zu den Präparationseinrichtungen 23.1 und 23.2.
Hierbei sind die Präparationseinrichtungen 23.1 und 23.2 als
Präparationswalzen
dargestellt. Die Präparationseinrichtungen
können
jedoch auch durch einzelne Präparationsstifte
gebildet sein, die jeweils einen Faden benetzen.
-
Nach
dem Benetzen der Fäden 9 und 10 werden
diese in eine gemeinsame Sammelebene 35 geführt. In
der Sammelebene 35 werden die Fäden 9 und 10 durch
das Führungsmittel
zu einer Fadenschar 22 angeordnet, bei welcher die zwölf nebeneinander
angeordneten Fäden
eine vorbestimmte Reihenfolgen aufweisen. Bei dem in 2.1 dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Fäden 10 der Düsenreihe
B und die Fäden 9 der
Düsenreihe
A jeweils als Fadenschar nebeneinander geführt. Das Führungsmittel 21, das
unterhalb des Falschschachtes angeordnet ist, könnte beispielsweise durch eine Fadenführerleiste
mit zwölf
einzelnen Fadenführern gebildet
sein.
-
Wie
in 2.2 dargestellt, ist die Sammelebene 35 im
mittleren Bereich zwischen den Spinndüsen der Düsenreihe A und der Düsenreihe
B angeordnet. Somit wird eine gleichmäßig Auslenkung der Fäden beider
Düsenreihen
erreicht. Damit lassen sich vorteilhaft auch Fäden mit gleichen physikalischen
Eigenschaften herstellen.
-
In 3 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Aufteilung der Fäden
in der Fadenschar dargestellt. Das Ausführungsbeispiel nach 3 ist
identisch zu dem Ausführungsbeispiel
nach 2.1, so dass an dieser Stelle
nur die unterschiede angedeutet werden. Bei der Aufteilung der Fäden 9 der
Düsenreihe
A und der Fäden 10 der
Düsenreihe
B wird mit dem Führungsmittel 21 eine
Reihenfolge innerhalb der Fadenschar 22 bestimmt, die abwechselnd einen
Faden 9 der Düsenreihe
A und einen Faden 10 der Düsenreihe B nebeneinander führt. Somit
ergibt sich gemäß der Düsenreihen
eine Reihenfolge AB AB AB. Damit ist der Ubergang der Fadenschar 22 in die
Behandlungseinrichtung derart definiert, dass die Herkunft der Fäden bekannt
ist.
-
Bei
der Herstellung synthetischer Fäden
wird die Fadenqualität
sehr stark durch den jeweiligen Aufspulvorgang bestimmt. Insoweit
können
bestimmte Zuordnungen zwischen den Spinndüsen und den Wickelstellen von
Vorteil sein, um gleichmäßige Fadenqualitäten zu erzeugen.
In 4 ist anhand eines Ausführungsbeispiels einer Aufwickeleinrichtung,
wie sie beispielsweise in der in 1 dargestellten Spinnanlage
eingesetzt sein könnte,
aufgezeigt, wie die Fäden
der Fadenschar nach der Behandlung zu den einzelnen Wickeleinheiten
aufgeteilt werden.
-
Die
Wickeleinheiten
27.1 und
27.2 sind hierbei innerhalb
einer Aufspulmaschine ausgebildet. Die Aufspulmaschine besitzt zwei
Spulenrevolver
28.1 und
28.2. Jeder der Spulenrevolver
trägt jeweils
zwei Spulspindeln
29.1 und
29.2. Den Spulrevolvern
28.1 und
28.2 ist
jeweils eine Andrückwalze
30.1 und
30.2 zugeordnet.
Oberhalb der Andrückwalzen
30.1 und
30.2 ist
eine Doppelführungsleiste
31 vorgesehen, die
zu beiden Längsseiten
parallel zu den Spulspindeln pro Wickelstelle jeweils einen Fadenführer aufweist.
Derartige Doppelwickler sind grundsätzlich bekannt beispielsweise
in der
DE 100 45 473
A1 beschrieben. Insoweit wird zur weiteren Beschreibung der
Aufspulmaschine auf die zitierte Druckschrift Bezug genommen.
-
Die
Fadenschar 22 wird nach der Behandlung durch die Doppelführungsleiste 31 entsprechend
einer vorgegebenen Zuordnung zu den einzelnen Wickeleinheiten 27.1 und 27.2 aufgeteilt.
Dabei werden die Fäden 9 der
Düsenreihe
A und die Fäden 10 der
Düsenreihe 10 aus
der Fadenschar 22 separiert und jeweils den Wickeleinheiten 27.1 und 27.2 zugeführt. Somit
werden die Fäden 9 der
Düsenreihe A
auf der Spulspindel 29.1 der Wickeleinheit 27.1 und die
Fäden 10 der
Düsenreihe
B auf der Spulspindel 29.2 der Wickeleinheit 27.2 zu
Spulen aufgewickelt. Somit ist jeder der Fäden innerhalb der Fadenschar 22 an
jeder Stelle zwischen den Spinndüsen
und der Aufwickeleinrichtung identifizierbar. Eine Überwachung
und Steuerung der Spinnanlage ist somit mit einfachen Mitteln ausführbar.
-
Die
in 1 dargestellte Spinnanlage ist
in ihrer Ausbildung der Behandlungseinrichtung und der Aufwickeleinrichtung
beispielhaft. So könnten beispielsweise
alle Fäden
einer Spinnstelle gemeinsam von einer Aufspulmaschine mit einer
einzigen Wickeleinheit aufgenommen werden. Die Ausbildung der Behandlungseinrichtung
ist im wesentlichen davon abhängig,
ob vollverstreckte Fäden
(FDY), vororientierte Fäden
(POY), hochorientierte Fäden
(HOY) oder gekräuselte
Fäden (BCF)
hergestellt werden. Insoweit lässt
sich die Behandlungseinrichtung wahlweise mit Aggregaten bestücken.
-
- 1
- Maschinengestell
- 2.1,
2.2, 2.3
- Längsmodul
- 3.1,
3.2, 3.3, 3.4
- Spinnstelle
- 4
- Spinndüse
- 5
- Verteilerpumpe
- 6
- Antriebswelle
- 7
- Schmelzeanschluss
- 8.1,
8.2, 8.3
- Düsenträger
- 9
- Fäden der
Düsenreihe
A
- 10
- Fäden der
Düsenreihe
B
- 11
- Zulauf
- 12
- Ablauf
- 13
- Kühleinrichtung
- 14.1,
14.2, 14.3, 14.4
- Doppelkühlschacht
- 15.1,
15.2
- Kühlschacht
- 16
- Druckkammer
- 17.1,
17.2
- Blaswand
- 18
- Luftanschluss
- 19
- Querstutzen
- 20
- Luftkanal
- 21
- Führungsmittel
- 22
- Fadenschar
- 23.1,
23.2
- Präparationseinrichtung
- 24
- Behandlungseinrichtung
- 25.1,
25.2
- Galette
- 26
- Aufwickeleinrichtung
- 27.1,
27.2
- Wickeleinheit
- 28
- Spulrevolver
- 29.1,
29.2
- Spulspindel
- 30
- Andrückwalze
- 31
- Doppelführungsleiste
- 32
- Spule
- 33
- Stirnseite
- 34.1,
34.2, 34.3, 34.4
- Fallschacht
- 35
- Sammelebene
- 36.1,
36.2, 36.3, 36.4
- Behandlungsmodule
- 37.1,
37.2
- Aufspulmaschine
- A
- Düsenreihe
- B
- Düsenreihe
- D
- Durchgang