Vorrichtung zum Schmelzspinnen und Aufwickeln einer Vielzahl von Fäden sowie ein Verfahren zum Betreihen einer derartigen Vorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schmelzspinnen und Aufwickeln einer Vielzahl von Fäden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 16.
Eine gattungs gemäße Vorrichtung sowie ein gattungs gemäßes Verfahren ist aus der DE 100 45 473 Al bekannt.
Die bekannte Vorrichtung weist mehrere Spinnstellen auf, um eine Vielzahl von Fäden aus einer Kunststoffschmelze zu extrudieren. Jede der Spinnstellen enthält hierzu mehrere vorzugsweise in einer Reihenanordnung nebeneinander angeordnete Spinndüse, die auf einer Unterseite eine Vielzahl von Düsenbohrungen aufweisen. Die Spinndüsen sind mit einer Schmelzequelle verbunden, wobei die Polymerschmelze gleichzeitig durch die Düsenbohrungen der Spinndüsen extrudiert werden. Die durch eine Spinndüse extrudierten Filamentstränge werden nach ei- ner Abkühlung zu einem Faden zusammengeführt, so dass innerhalb einer Spinnstelle mehrere Fäden als eine Fadengruppe gleichzeitig gesponnen werden. Die Fäden der Fadengruppe werden nach der Abkühlung und eventueller Zwischenbehandlungen zu Spulen aufgewickelt. Hierzu ist jeder der Spinnstelle eine Aufwickeleinheit zugeordnet. Die Aufwickeleinheit besitzt eine angetriebene Spul- Spindel, an welcher die Spulen der Fäden einer Spinnstelle als Fadengruppe gleichzeitig gewickelt werden. Zum Verlegen der Fäden während des Aufwickeins ist jeder Spule ein Changierfadenführer zugeordnet, der innerhalb eines Changierhubes den Faden hin- und herführt. Die Changierfadenführer, die die Fäden einer Fadengruppe hin- und herführen werden dabei gemeinsam als eine Gruppenchangierung angetrieben. Die Ablage des Fadens auf die Spulenoberflä-
che erfolgt mit Hilfe einer Andrückwalze, die am Umfang der gewickelten Spulen anliegt.
Die Spinnstelle und die zugeordnete Aufwickeleinheit bildet somit eine Einheit zum Schmelzspinnen und Aufwickeln einer Fadengruppe. Hierbei kann die Anzahl der Fäden innerhalb der Spinnstelle 8, 10, 12, 16 oder noch mehr Fäden betragen. Bei einer größeren Anzahl von Fäden pro Spinnstelle wird die Aufwickeleinheit bevorzugt durch zwei parallel nebeneinander angetriebene Spulspindeln in Form von sogenannten Doppelwicklern gebildet. Hierbei ist es üblich, die innerhalb der Aufwickel einheit den beiden Spulspindeln zugeordneten Andrückwalzen und Gruppenchangierungen gemeinsam anzutreiben.
In Praxis werden zur Herstellung synthetischer Fäden eine Mehrzahl von Spinnstellen zu einer Gesamtanlage kombiniert. Hierbei sind mehrere Spinnstellen mit zugeordneten Aufwickel einheiten nebeneinander angeordnet. Jede Aufwickeleinheit wird separat gesteuert, um innerhalb einer Spinnstelle die Fäden der Fadengruppe kontinuierlich aufzuwickeln. In Abhängigkeit von der Anzahl der Spinnstellen innerhalb der Vorrichtung stellt sich somit ein hoher Steuer- und Überwachungsaufwand ein.
Aus der DE 100 39 093 Al geht beispielsweise die Steuereinrichtung einer Spinnanlage hervor, wobei jeder Aufwickeleinheit eine Steuereinrichtung zugeordnet ist.
Es ist nun Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zum Schmelzspinnen und Aufwickeln einer Vielzahl von Fäden der gattungsgemäßen Art sowie ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Vorrichtung zu schaffen, bei welcher bzw. bei welchem die Vielzahl von Fäden mit möglichst geringem Steuerungsaufwand herstellbar sind.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, die Vorrichtung der eingangs genannten Art möglichst effizient und kostengünstig auszubilden.
Diese Aufgabe wird erfϊndungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 16 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen Unteransprüche definiert.
Die Erfindung löst sich von dem Vorbehalt, dass die in einer Spinnstelle hergestellten Fäden individuell als eine Fadengruppe zu behandeln ist. Die Erfindung verlässt dieses Prinzip und kombiniert das Aufwickeln mehrerer Fadengruppen steuerungsmäßig miteinander. Hierzu wird eine Gruppe von Antrieben mehrerer Aufwickeleinheiten elektrisch zu einer Antriebsgruppe verbunden und innerhalb der Antriebsgruppe den Antrieben der Aufwickeleinheiten ein gemeinsames Steuergerät zugeordnet. Damit werden die Fäden mehrerer Fadengruppen aus mehreren benachbarten Spinnstellen gleichzeitig gesponnen und zu Spulen gewickelt. Die innerhalb der Antriebsgruppe dem Steuergerät zugeordneten Antriebe der Aufwickeleinheiten werden mit gleicher Frequenz gesteuert, so dass die Antriebe mehrerer benachbarter Aufwickeleinheiten mit gleichen Drehzahlen betrieben werden.
Damit wird eine hohe Integration in der Herstellung der einzelnen Fadengruppen erreicht. Hierbei ist die Anzahl der gleichzeitig gewickelten Fadengruppen beliebig.
Um den Vernetzungsaufwand innerhalb einer gesamten Anlage möglichst effizient zu gestalten, hat sich die Weiterbildung der Erfindung besonders bewährt, bei welchen die Gruppen von Antrieben aller Aufwickeleinheiten der Vorrichtung in mehrere Antriebsgruppen aufgeteilt werden, wobei innerhalb jeder der An-
triebsgruppen den Antrieben der Aufwickeleinheit jeweils einem von mehreren Steuergeräten zugeordnet sind. Damit ergeben sich in einer Vorrichtung mit einer Mehrzahl von Spinnstellen jeweils mehrere Antriebsgruppen von Aufwickeleinheiten. So könnte beispielsweise in einer Vorrichtung mit insgesamt 48 Spinnstel- len jeweils die Antriebe von sechs benachbarten Aufspuleinheiten zu einer Antriebsgruppe verbunden werden, so dass innerhalb der gesamten Vorrichtung acht Antriebsgruppen gebildet wären. Jede der Antriebsgruppen führt zur Aufwicklung von jeweils sechs Fadengruppen, wobei jede Fadengruppe 4, 6, 8 oder 10 oder noch mehr Fäden enthält.
Zur Erhöhung der Integration und zur weiteren Verbesserung der Steuerbarkeit wird gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, mehrere Gruppen von Antrieben mehrerer Aufwickeleinheiten jeweils zu einer Antriebsgruppe zu verbinden, wobei jeder der Antriebsgruppe ein Steuergerät zur Ansteuerung der Antriebe zugeordnet ist. Damit können innerhalb einer Aufwickeleinheit mehrere Antriebe gleichzeitig über eine kollektive Steuerung synchron zu den Antrieben benachbarter Aufwickeleinheiten gesteuert werden.
Da bei der Herstellung von einer Vielzahl von Fäden einzelne Fadenbrüche inner- halb einzelner Spinnstellen nicht gänzlich auszuschließen sind, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher innerhalb der Arbeitsgruppe zwischen dem Steuergerät und den zugeordneten Antrieben jeweils ein Schaltgerät angeordnet ist, durch welchen die Verbindung zwischen dem zugeordneten Antrieb und dem Steuergerät trennbar ist. Damit können einzelne Antriebe einzel- ner Aufspuleinheiten unabhängig von den benachbarten Aufspuleinheiten aus dem Antriebsstrang getrennt werden, um beispielsweise einen Spulenwechsel aufgrund eines Fadenbruches an der betreffenden Aufspuleinheit ausführen zu können.
Die Ansteuerung der Schaltgeräte erfolgt dabei bevorzugt über eine Koordinati- onssteuereinheit, welcher die Zustandsinformationen der einzelnen Spinnstellen aufgeben sind.
Um die mit ihren Antrieben einer Antriebsgruppe zugeordneten Aufspuleinheiten als eine Steuereinheit zu steuern, ist die Weiterbildung der Erfindung gemäß den Ansprüchen 6 und 7 bevorzugt ausgeführt. Hierbei ist dem Steuergerät eine An- triebsgruppe oder den Steuergeräten mehrerer Antriebsgruppen eine Gruppensteuereinrichtung zugeordnet, die sowohl mit den Sensoreinrichtungen der Aufwickeleinheiten als auch mit den Einzelsteuergeräten zu Ansteuerung der Einzelantriebe innerhalb der Aufwickeleinheiten verbunden ist. Damit lassen sich die einer Antriebsgruppe zugeordneten Aufspuleinheiten gemeinsam steuern.
Um alle der Antriebsgruppe betreffenden Steuerungsaufgaben zentral ausführen zu können, wird des weiteren vorgeschlagen, die in Gruppensteuereinrichtungen mit der Koordinationssteuereinrichtung zu kombinieren, wobei die Sensoreinrichtung innerhalb der Aufwickeleinheiten zumindest einen Sensor aufweist, durch welchen ein dem Antrieb der Antriebsgruppe zugeordneter Betriebsparameter erfassbar ist. Damit lässt sich beim Erkennen kritischer Zustände in einer der Aufspuleinheiten die Information innerhalb der Gruppensteuereinrichtung unmittelbar in einer Steuersignal umwandeln, das zur Ansteuerung des betreffenden Schaltgerätes führt, so dass der oder die Antriebe der im kritischen Zustand befindlichen Aufwickeleinheit von dem Antriebsstrang getrennt wird.
Um bei der Wahl der Antriebe möglichst flexibel zu sein, so dass sowohl Synchron- als auch Asynchronelektromotoren eingesetzt werden könnten, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher pro Antriebsgruppe und Steuergerät eine Anlaufhilfseinrichtung vorgesehen ist, welcher über die Schaltgeräte wahlweise mit den Antrieben der Antriebsgruppe koppelbar ist. Als Anfahrhilfen können beispielsweise Anfahrumrichter eingesetzt werden.
Da die Fäden in den Aufspuleinheiten in der Regel mit gleichen Aufwickelge- schwindigkeiten zu Spulen gewickelt werden und somit die Umfangsgeschwindigkeiten der Spulen im wesentlichen konstant gehalten werden, ist die Ausbil-
dung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Anspruch 10 besonders vorteilhaft. Hierbei werden die Antriebe der Andrückwalzen mehrerer Aufwickeleinheiten zu einer der Antriebsgruppe verbunden. Unabhängig von individuellen Abschaltungen und Zuschaltungen werden somit alle Andrückwalzen benachbarter Aufwickeleinheiten, die zu einer Antriebsgruppe verbunden sind, mit identischen Betriebsdrehzahlen betrieben.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die Antriebe der Gruppenchangierungen in mehrere Aufwickeleinrichtungen zu einer Antriebs- gruppe zu verbinden. Damit lassen sich im wesentlichen gleichmäßig Spulen in den zu einer Antriebsgruppe zusammengefassten Aufspuleinheiten erzeugen. Hierbei werden die Fäden bei Ablage auf den Spulen in sämtlichen zugeordneten Aufspuleinheiten mit gleicher Frequenz hin- und hergeführt.
In den Fällen, bei welchen an den Fäden vor dem Aufwickeln zusätzliche Behandlungen ausgeführt werden, ist die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 12 besonders geeignet, um die Vorteile der Steuerung gegenüber herkömmlichen Vorrichtungen zu verbessern. In diesem Fall werden die Galettenantriebe mehrerer den Aufwickeleinheiten zugeordneten Behandlungseinrichtungen zu einer Be- handlungsgruppe verbunden und durch ein Steuergerät gesteuert.
Hierbei ist es besonders günstig, wenn die einer Behandlungsgruppe zugeordneten Behandlungseinrichtung und die einer Antriebsgruppe zugeordneten Aufwickeleinheit gemeinsam durch die Gruppensteuereinrichtung steuerbar sind. Damit las- sen sich in der Vorrichtung kompakte Arbeitsgruppen schaffen, durch welche mehrere Fadengruppen gleichzeitig herstellbar sind.
Die Verknüpfung der Behandlungseinrichtungen und der Aufwickeleinheiten erfolgt dabei bevorzugt stellenbezogen, so dass die Anzahl der in einer Behand- lungsgruppe zugeordneten Behandlungseinrichtungen und die Anzahl der in der Antriebsgruppe verbundenen Aufspuleinheiten gleich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass mehrere Fadengruppen unter im wesentlichen gleichmäßigen Bedingungen zu Spulen aufgewickelt werden können. Hierzu ist eine Anzahl von Fadengruppen einer Gruppe von Aufwickeleinheiten zugeordnet, die zum gleichzeitigen Aufwickeln der Fadengruppen gemeinsam gesteuert werden.
Trotz der Vielzahl der innerhalb einer Anlage erzeugten Fäden und Fadengruppen eine Flexibilität in der Herstellung zu gewährleisten, lassen sich die Gruppen von Aufwickeleinheiten vorteilhaft unabhängig von benachbarten Gruppen von Aufwickeleinheiten steuern. Somit besteht auch die Möglichkeit, dass innerhalb einer Vorrichtung mit einer Vielzahl von Spinnstellen unterschiedliche Fadenprodukte herstellbar sind.
Um Störungen in einzelnen Spinnstellen und Aufwickeleinheiten möglichst schnell zu beseitigen, ist die Verfahrensvariante bevorzugt verwendet, bei welcher innerhalb der Gruppe von Aufwickeleinheiten während des Aufwickeins der Fadengruppe jede einzelne Aufwickeleinheit zur vorzeitigen Unterbrechung des Wickelvorgangs separat gesteuert wird.
Für den Fall einer vorherigen Behandlung der Fäden in den Spinnstellen lassen sich die der Anzahl von Fadengruppen zugeordneten Behandlungseinrichtungen vorteilhaft als eine Behandlungsgruppe gemeinsam steuern.
Im folgenden werden einige Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 schematisch eine Vorderansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Spinnvorrichtung
Fig. 2 schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1
Fig. 3 schematisch eine Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Fig. 4 schematisch eine Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels von mehreren Aufspuleinheiten einer Antriebsgruppe
Fig. 5 schematisch eine Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung Fig. 6 schematisch eine Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels mehrerer Behandlungseinrichtung einer Behandlungsgruppe
In Fig. 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch gezeigt. In Fig. 1 ist die Vorrichtung in einer Vorderansicht und in Fig. 2 in einer Seitenansicht dargestellt. Die nachfolgende Beschreibung gilt für beide Figuren insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist.
Die Vorrichtung weist zum Schmelzspinnen und Aufwickeln einer Vielzahl von Fäden eine Mehrzahl von Spinnstellen auf, die zu einer Maschinenlängsseite nebeneinander angeordnet sind. In Fig. 1 sind insgesamt acht Spinnstellen mit den Bezugszeichen 1.1 bis 1.8 dargestellt. Die Anzahl der Spinnstellen ist beispielhaft. Ublicherweises weisen derartige Spinnvorrichtung eine größere Anzahl von Spinnstellen auf. Es ist jedoch auch möglich, bei sogenannten Kleinanlagen weni- ger Spinnstellen zur Herstellung von synthetischen Fäden zu verwenden.
Jeder Spinnstelle ist zur Aufnahme und Speicherung der jeweils hergestellten Fäden eine Aufwickeleinheit zugeordnet. Die Aufwickeleinheiten sind mit den Bezugszeichen 3.1 bis 3.8 gekennzeichnet, wobei der Spinnstelle 1.1 die Aufwickel- einheit 3.1, der Spinnstelle 1.2 die Aufwickeleinheit 3.2 usw. zugeordnet ist. In jede der Spinnstellen 1.1 bis 1.8 und Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.8 wird jeweils
eine Fadengruppe hergestellt. Die Fadengruppen sind hierbei durch die Bezugszeichen 2.1 bis 2.8 gekennzeichnet. Zur Herstellung der Fadengruppen 2.1 bis 2.8 sind die Spinnstellen 1.1 bis 1.8 und die Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.8 identisch ausgebildet, so dass der Aufbau der Spinnstellen 1.1 bis 1.8 und der Aufbau der Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.8 am Beispiel der ersten Spinnstelle 1.1 und der ersten Aufwickeleinheit 3.1 nachfolgend erläutert wird, wobei insbesondere auf Fig. 2 Bezug genommen wird.
Die Spinnstelle 1.1 weist einen Spinnbalken 5 auf, an dessen Unterseite mehrere Spinndüsen 6.1, 6.2, 6.3 und 6.4 gehalten sind. Innerhalb des Spinnbalkens 5 sind weitere hier nicht näher dargestellte Schmelzführungseinrichtungen vorgesehen, wobei der Spinnbalken beheizbar ausgebildet ist. Der Spinnbalken 5 ist mit einer
Schmelzezuführung 4 verbunden, durch welche eine Polymerschmelze von einer hier nicht dargestellten Schmelzequelle zugeführt und auf die Spinndüsen 6.1 bis 6.4 verteilt wird. Jede der Spinndüsen 6.1 bis 6.4 enthält an einer Unterseite eine
Vielzahl von Düsenbohrungen, durch welche die zugeführte Polymerschmelze extrudiert wird. Jede der Düsenbohrungen der Spinndüsen 6.1 bis 6.4 führt zu einem Filamentstrang, so dass pro Spinndüse 6.1 bis 6.4 jeweils eine Filament- schar 7.1 bis 7.4 extrudiert wird.
Als Schmelzequelle könnte beispielsweise der Spinnstelle ein Extruder oder unmittelbar eine Polymerisationsanlage vorgeschaltet sein, wobei alle Spinnstellen oder eine Gruppe von Spinnstellen an einer Schmelzequelle angeschlossen sind.
Die durch die Spinndüsen 6.1 bis 6.4 extrudierten Filamentscharen 7.1 bis 7.4 werden in einer unterhalb des Spinnbalkens 5 angeordneten Kühleinrichtung 9 abgekühlt und über einen Fadenführer 10 jeweils zu einem Faden zusammengeführt. Der Fadenführer 10 ist vorzugsweise mit einer Präparationseinrichtung gekoppelt, um einen Zusammenhalt der Filamente innerhalb des Fadens zu gewähr- leisten. In der Spinnstelle 1 werden somit insgesamt die vier Fäden 8.1 bis 8.4 als eine Fadengruppe 2.1 gleichzeitig hergestellt. Die Anzahl der pro Spinnstelle als
eine Fadengruppe hergestellten Fäden ist ebenfalls beispielhaft. Grundsätzlich können auch eine größere Anzahl von Fäden in einer Spinnstelle erzeugt werden. So lassen sich vorzugsweise zehn, zwölf oder sechzehn Fäden in einer Spinnstelle gleichzeitig herstellen. Zur Speicherung der kontinuierlich gesponnenen Fäden 8.1 bis 8.4 wird die Fadengruppe 2.1 der Aufwickeleinheit 3.1 zugeführt. Die Aufwickeleinheit 3.1 weist hierzu eine Gruppenchangierung 15, eine Andrückwalze 16 sowie eine Spulspindel 17.1 auf. An der Spulspindel 17.1 werden die Fäden 8.1 bis 8.4 parallel gleichzeitig zu den Spulen 29.1 bis 29.4 gewickelt. Dabei wird die Spulspindel 17.1 durch einen Spindelantrieb 21.1 derart angetrieben, dass die Fä- den 8.1 bis 8.4 mit jeweils konstanter Umfangsgeschwindigkeit der Spulen 29.1 bis 29.4 aufgewickelt werden.
Zur Bildung von Kreuzspulen enthält die Gruppenchangierung 15 jeweils pro Faden eine Changiereinheit, durch welchen die Fäden 8.1 bis 8.4 innerhalb eines Changierhubes hin- und hergeführt werden. Die Führungsmittel der Gruppenchangierung 15 werden mit einem Changierantrieb 19.1 angetrieben, so dass jeder der Fäden 8.1 bis 8.4 mit gleicher Changierfrequenz geführt wird. Zur Ablage werden die Fäden 8.1 bis 8.4 vor Auflauf auf die Spule 29.1 bis 29.4 am Umfang der Andrückwalze 16 geführt, wobei die Andrückwalze 16 mit Kontakt an den Spulen 29.1 bis 29.4 anliegt. Der Andrückwalze 16 ist der Walzenantrieb 20.1 zugeordnet, wobei der Walzenantrieb 20.1 insbesondere in den Spulwechselphasen die Andrückwalze 16 mit konstanter Umfangsgeschwindigkeit antreibt.
Zum kontinuierlichen Aufwickeln der Fadengruppe 2.1 ist an der Auspul einheit 3.1 ein Spulrevolver 18 vorgesehen, welcher eine zweite Spulspindel 17.2 trägt. Dem Spulrevolver 18 ist ein Drehantrieb 30 zugeordnet, durch welchen der Spulrevolver während des Aufwickeins der Fäden 8.1 bis 8.4 oder zum Spulenwechsel angetrieben wird. Der Spulspindel 17.2 ist der Spindelantrieb 21.2 zugeordnet.
Zur Steuerung der Antriebe der Aufwickel einheit 3.1 sind dem Walzenantrieb 19.1 und den Spindelantrieben 21.1 und 21.2 sowie dem Drehantrieb 30 jeweils
Einzel Steuergeräte zugeordnet. Die Einzelsteuergeräte 31.1 bis 31.4 sind mit einer Gruppensteuereinrichtung 25.1 gekoppelt.
Der Changierantrieb 19.1 der Aufwickeleinheit 3.1 ist demgegenüber mit mehre- ren Changierantrieben benachbarter Aufwickeleinheiten zu einer Antriebsgruppe verbunden und einem Steuergerät 22.1 zugeordnet. Das Steuergerät 22.1 wirkt als Gruppenumrichter somit gleichzeitig zur Ansteuerung mehrerer Changierantriebe.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, sind der Changierantrieb 19.1 der Aufwickeleinheit 3.1, der Changierantrieb 19.2 der Aufwickeleinheit 3.2, der Changierantrieb 19.3 der Aufwickeleinheit 3.3 und der Changierantrieb 19.4 der Aufwickeleinheit 3.4 zu einer Antriebsgruppe elektrisch miteinander verbunden. Den Changierantrieben 19.1 bis 19.4 ist das Steuergerät 22.1 zugeordnet, so dass jeder der Changierantriebe 19.1 bis 19.4 mit identischer Changierfrequenz betrieben wird. Das Steu- ergerät 22.1 wird über die Gruppensteuereinrichtung 25.1 gesteuert.
Die Changierantriebe 19.5 bis 19.8 der Aufwickeleinheiten 3.5 bis 3.8 sind zu einer zweiten Antriebsgruppe elektrisch miteinander verbunden und dem Steuergerät 22.2 zugeordnet. Zur Steuerung der zweiten Antriebsgruppe ist eine zweite Gruppensteuereinrichtung 25.2 vorgesehen, die mit dem Steuergerät 22.2 sowie die hier nicht näher dargestellten Einzelsteuergeräte der Aufwickeleinheiten 3.5 bis 3.8 verbunden.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausfuhrungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vor- richtung werden die Fadengruppen 2.1 bis 2.4 sowie die Fadengruppen 2.5 bis 2.8 gleichzeitig durch die Antriebsgruppen zu Spulen gewickelt.
Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausfuhrungsbeispiel er erfindungsgemäßen Vorrichtung ist pro Spinnstelle der Aufwickeleinheit jeweils eine Behandlungs- einrichtung vorgeordnet. Die Behandlungseinrichtung sind durch die Bezugszeichen 11.1 bis 11.8 gekennzeichnet, wobei die Behandlungseinrichtung 11.1 der
Aufwickeleinheit 3.1 die Behandlungseinrichtung 11.2 der Aurwickeleinheit 3.2 usw. vorgeordnet ist. Jede der Behandlungseinrichtungen 11.1 bis 11.8 ist identisch ausgebildet, so dass die Beschreibung der Behandlungseinrichtungen am Beispiel der Behandlungseinrichtung 11.1 erfolgt. Die Behandlungseinrichtung 1 1.1 weist zwei angetriebene Galetten 12.1 und 12.2 auf. Die Galetten 12.1 wird dabei durch den Galettenantrieb 13.1 und die Galette 12.2 durch den Galette- nantrieb 14.1 angetrieben. Dabei werden die Fäden 8.1 bis 8.4 der Fadengruppe 2.1 parallel am Umfang der Galetten 12.1 und 12.2 geführt und gemeinsam aus der Spinnstelle 1.1 abgezogen.
Zur Steuerung der Galettenantriebe 13.1 und 14.1 sind diese mit mehreren benachbarten Galettenantrieben jeweils zu einer Behandlungsgruppe elektrisch miteinander verbunden. Wie aus der Fig. 1 hervorgeht, bilden die Galettenantriebe 13.1 bis 13.4 der Behandlungseinrichtungen 11.1 bis 11.4 eine erste Behand- lungsgruppe, die über das Steuergerät 22.3 gesteuert werden. Die Galettenantriebe 14.1 bis 14.4 bilden eine zweite Behandlungsgruppe, die durch das Steuergerät 22.4 gesteuert werden. Die Steuergeräte 22.3 und 22.4 sind der Gruppensteuereinrichtung 25.1 zugeordnet, so dass die Einrichtungen zum Abziehen und Aufwickeln der Fadengruppen 2.1 bis 2.4 gemeinsam durch die Gruppensteuereinrich- tung 25.1 gesteuert werden.
Die Galettenantriebe 13.5 bis 13.8 sowie die Galettenantriebe 14.5 bis 14.8 sind ebenfalls zu Behandlungsgruppen elektrisch miteinander verbunden und werden durch die Steuergeräte 22.5 und 22.6 gesteuert. Die Steuergeräte 22.5 und 22.6 sind mit der Gruppensteuereinrichtung 25.2 gekoppelt. Somit lassen sich innerhalb der gesamten Vorrichtung Steuergruppen bilden, durch welche jeweils das Behandeln und Wickeln mehrerer Fadengruppen überwacht und gesteuert wird. Damit entfällt eine pro Spinnstelle ausgebildete Einzelsteuerung der Behandlungseinrichtungen und Aufwickeleinheiten. Somit sind völlig neue Steuerungs- und Überwachungskonzepte zur Ausbildung von Schmelzspinnvorrichtungen möglich, die insbesondere zu Kosteneinsparungen führen.
Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausfuhrungsbeispielen besteht auch die Möglichkeit, dass die Fäden der Fadengruppen ohne Zwischenschaltung einer Behandlung unmittelbar durch die Aurwickeleinheiten aus den Spinnstellen abge- zogen und aufgewickelt werden. Alternativ könnten die zwischen den Spinnstellen und den Aufwickeleinheiten ausgebildeten Behandlungseinrichtungen zusätzlich Einrichtungen wie beispielsweise Streckgaletten, Verwirbelungseinrichtun- gen, Temperiereinrichtungen, Kräuseleinrichtungen usw. aufweisen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist somit geeignet, um jede Art von synthetischen Fä- den herzustellen.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausfuhrungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Vorderansicht dargestellt. Bei dem in Fig. 3 gezeigten Vorrichtung sind nur vier Spinnstellen 1.1 bis 1.4 gezeigt, deren zugeordneten Aufwickelein- heiten 3.1 bis 3.4 Antriebe aufweisen, die zu einer Antriebsgruppe elektrisch verbunden sind. Der Aufbau der Spinnstellen 1.1 bis 1.4 sowie der Aurwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 sind identisch zu dem vorhergehenden Ausfuhrungsbeispiel, so dass zu der vorhergehenden Beschreibung Bezug genommen wird und an dieser Stelle nur die Unterschiede erläutert werden.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Walzenantriebe 20.1 bis 20.4 der Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 zu einer Antriebsgruppe elektrisch miteinander verbunden. Den Walzenantrieben 20.1 bis 20.4 ist hierzu das Steuergerät 22.1 zugeordnet. Zwischen dem Steuergerät 22.1 und den Walzenantrieben 20.1 bis 20.4 ist jeweils ein Schaltgerät zwischengeschaltet, durch welches jeder der Walzenantriebe 20.1 bis 20.4 unabhängig voneinander von dem Antriebsstrang getrennt werden kann. So ist das Schaltgerät 23.1 zwischen dem Walzenantrieb 20.1 und dem Steuergerät 22.1 angeordnet. Dementsprechend ist das Schaltgerät 23.2 dem Walzenantrieb 20.2, das Schaltgerät 23.3 dem Walzenantrieb 20.3 und das Schaltgerät 23.4 dem Walzenantrieb 20.4 zugeordnet. Die Schaltgeräte 23.1 bis 23.4 sind über eine Steuerleitung mit einer Koordinationseinheit 24 ge-
koppelt. Die Koordinationssteuereinheit 24 ist mit der Gruppensteuereinrichtung 25.1 verbunden. Der Gruppensteuereinrichtung 25.1 sind mehrere Sensoreinrichtungen 26.1 bis 26.4 zugeordnet, die jeweils einer der Aurwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 zugeordnet sind. Innerhalb der Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 weisen die Sen- soreinrichtungen 26.1 bis 26.4 jeweils einen Drehzahlsensor (nicht dargestellt) auf, welcher den Andrückwalzen 16 innerhalb der Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 zugeordnet ist. Über die Drehzahlsensoren werden die jeweiligen Betriebszustän- de der Andrückwalzen 16 innerhalb der Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 der Gruppensteuereinrichtung 25.1 aufgegeben.
Die Gruppensteuereinrichtung 25.1 ist mit einer Anlaufhilfseinrichtung 28 verbunden, die elektrisch mit den Schaltgeräten 23.1 bis 23.4 gekoppelt ist.
Den Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 sind die Behandlungseinrichtungen 11.1 bis 11.4 vorgeordnet. Die Ausführung und Ausgestaltung der Behandlungseinrichtungen 11.1 bis 11.4 ist hierbei nicht näher dargestellt, da diese im wesentlichen vom jeweils herzustellenden Fadentyp abhängig ist. Hierbei lassen sich jedoch alle bekannten an synthetischen Fäden durchführbare Behandlungen ausbilden.
Während des Aufwickeins der Fadengruppen 2.1 bis 2.4 durch die zugeordneten Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 werden die Andrückwalzen 16 über die Walzenantriebe 20.1 bis 20.4 angetrieben. Die Steuerung der Walzenantriebe 20.1 bis 20.4 erfolgt dabei kollektiv durch das Steuergerät 22.1. Hierbei können die Andrückwalzen im Verhältnis zu der Umfangsgeschwindigkeit der Spulen mit einem Vor- oder einem Nachlauf beaufschlagt werden.
Im Falle eines Fadenbruchs oder einer Prozessunterbrechung in einem der Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 wird über die Gruppensteuereinrichtung 25.1 und Koordinationssteuereinheit 24 der Walzenantrieb der betreffenden Aufwickeleinheit durch das zugeordnete Schaltgerät von dem Steuergerät trennen. So lässt sich beispielsweise bei einer Störung in der Aufwickeleinheit 3.1 das Schaltgerät 23.1
aktivieren, damit die Verbindung zwischen dem Walzenantrieb 20.1 zu dem Steuergerät 22.1 getrennt wird. Um bei Prozessbeginn oder nach einer Unterbrechung den Walzenantrieb 20.1 erneut auf eine durch das Steuergerät 22.1 vordefinierte Betriebsdrehzahl hochzufahren, wird über die Koordinationssteuereinheit das Schaltgerät 23.1 derart gesteuert, dass der Walzenantrieb 20.1 zunächst mit der Anlaufhilfseinrichtung 28 gekoppelt wird. Bei der Anlaufshilfseinrichtung 28 kann es sich beispielsweise um einen Anlaufumrichter handeln, der den Walzenantrieb, der beispielsweise als Synchronmotor ausgebildet sein könnte, verbunden wird und diesen mit einer vorgegebenen Rampe anfahrt. In Abhängigkeit von dem Drehzahlsignal des Drehzahlsensors wird über die Gruppensteuereinrichtung 25.1 der Koordinationssteuereinheit 24 signalisiert, dass das Schaltgerät 23.1 die Verbindung zwischen dem Steuergerät 22.1 und dem Walzenantrieb 20.1 zur Einstellung der Betriebsdrehzahl wieder hergestellt werden kann. Nun befindet sich der Walzenantrieb 20.1 mit den übrigen Walzenantrieben 20.2 bis 20.4 im Betriebs- zustand.
Die dargestellte Anordnung und Verbindung der Antriebsgruppe in Fig. 3 ist e- benfalls nur beispielhaft vorgenommen. So könnte die Koordinationssteuereinheit 24 unmittelbar mit den Sensoreinrichtungen 26.1 bis 26.4 verbunden sein. Ebenso besteht die Möglichkeit, die Koordinationssteuereinheit 24 innerhalb der Gruppensteuereinrichtung 25.1 zu integrieren, so dass sämtliche Verknüpfungen von Sensorsignalen und Steuersignalen sowie Bedienbefehlen zentral ausführbar sind.
Eine derartige Anordnung ist beispielsweise in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 dargestellt. Hierbei sind nur die Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 gezeigt, die eine Antriebsgruppe bilden. Dabei sind die Changierantriebe 19.1 bis 19.4 zu einer Antriebsgruppe elektrisch verbunden. Zur wahlweisen Abschaltung der Changierantriebe sind den Changierantrieben 19.1 bis 19.4 die Schaltgeräte 23.1 bis 23.4 zugeordnet. Hierbei werden die Schaltgeräte 23.1 bis 23.4 unmittelbar durch die Gruppensteuereiπrichrung 25.1 angesteuert. Die Gruppensteuereinrichtung 25.1 ist mit den Sensoreinrichtungen 26.1 bis 26.4 gekoppelt, wobei jede der Sen-
soreinrichtungen 26.1 bis 26.4 jeweils einen Drehzahlsensor (nicht dargestellt) aufweisen, der jeweils der zu wickelnden Spulspindel zugeordnet ist. Das Ab- und Zuschalten der Changierantriebe 19.1 bis 19.4 zu den Steuergeräten 22.1 kann somit in Abhängigkeit von der Betriebsdrehzahl der Spulspindel verändert wer- den. Diese Ausbildung ist insbesondere zur Vermeidung von kritischen Spulzuständen in einer der Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 geeignet. Als kritisches Spulverhältnis sind hierbei bestimmte Verhältnisse zwischen der Changierfrequenz und der Spindeldrehzahl anzusehen, die zu sogenannten Bildwicklungen (Spiegel) fuhren. Sollte der Spul Vorgang bei einer der Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 unmit- telbar vor einem kritischen Spulenverhältnis stehen, erfolgt in der Gruppensteuereinrichtung 25.1 eine Änderung der durch das Steuergerät 22.1 aufgeprägten Frequenz. Damit werden die Changierantriebe 19.1 bis 19.4 kollektiv mit einer Frequenzänderung beaufschlagt, so dass an der betreffenden Aufwickeleinheit das kritische Spulverhältnis vermieden wird.
In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfϊndungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Hierbei sind ebenfalls nur vier Spinnstellen 1.1 bis 1.4 gezeigt, deren zugeordneten Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 zu einer Antriebsgruppe verbunden sind. Das Ausführungsbeispiel ist im wesentlichen identisch zu den vorgenannten Ausführungsbeispielen, so dass an dieser Stelle nur die Unterschiede erläutert werden.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel werden die durch eine Spinnstelle gesponnenen Fäden einer Fadengruppe an zwei Spulstellen der Aufwickel- einheit zu Spulen gewickelt. Hierzu sind die Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 jeweils als Doppelwickler ausgebildet. Jede Spulstelle innerhalb des Doppelwicklers weist eine angetriebene Andrückwalze sowie zwei an einem Spulrevolver angeordnete Spulspindeln auf. Zur Changierung der Fäden ist eine Gruppenchan- gierung vorgesehen, die zu jeder Spulstelle Changierfuhrungsmittel aufweist. Die Gruppenchangierung wird über einen Changierantrieb und die beiden Andrückwalzen über einen Walzenantrieb angetrieben. Bei den dargestellten Aufwickel-
einheiten 3.1 bis 3.4 sind die Changierantriebe mit den Bezugszeichen 19.1 bis 19.4 und die Walzenantriebe mit dem Bezugszeichen 20.1 bis 20.4 gekennzeichnet. Zur Ansteuerung der Gruppenchangierung sind die Changierantriebe 19.1 bis 19.4 mit dem Steuergerät 22.1 und die Walzenantriebe 20.1 bis 20.4 mit dem Steuergerät 22.2 gekoppelt. Die Steuergeräte 22.1 und 22.2 werden über die Gruppensteuereinrichtung gesteuert. Zum Aufwickeln der Fadengruppen 2.1 bis 2.4 lassen sich somit die Aufwickeleinheiten 3.1 bis 3.4 gemeinsam durch die Gruppensteuereinrichtung 25.1 überwachen und steuern, wobei die Sensoreinrichtungen hier nicht dargestellt sind.
In Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel einer Behandlungsgruppe von mehreren Behandlungseinrichtungen gezeigt, wie sie beispielsweise in einer der Varianten der erfindungsgemäßen Vorrichtung einsetzbar wären. Die Behandlungseinrichrung 11.1 bis 11.4 sind in ihrem Aufbau zur Führung und Behandlung des Fadens iden- tisch zu dem Ausfuhrungsbeispiel nach Fig. 1, so dass auf die vorgenannte Beschreibung Bezug genommen werden kann und nur die Unterschiede nachfolgend erläutert werden.
Die Galettenantriebe 13.1 bis 13.4 sind jeweils über Schaltgeräte 23.1 bis 23.4 mit dem Steuergerät 22.3 verbunden. Ebenso sind die Galettenantriebe 14.1 bis 14.4 über die Schaltgeräte 23.5 bis 23.8 mit einem zweiten Steuergerät 22.4 gekoppelt, so dass die Gruppe der Galettenantriebe der Galetten 12.1 und die Gruppe der Galettenantriebe der Galette 12.2 jeweils eine Behandlungsgruppe bilden. Die Steuergeräte 22.3 und 22.4 sind mit der Gruppensteuereinrichtung 25.1 gekoppelt.
Durch die in Fig. 6 dargestellte Ausbildung der Behandlungseinrichtung können einzelne Antriebe unabhängig von benachbarten Antrieben abgeschaltet werden.
Die dargestellten Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in ihrer Anordnung und Ausbildung der Einzelaggregate beispielhaft. Grundsätzlich können die Ausführungsbeispiele in ihren Aufbauten miteinander kombiniert
oder durch Zusatzaggregate ausgebildet sein. Wesentlich hierbei ist, dass einzelne Gruppen von Antrieben in den Aufwickeleinheiten zu Antriebsgruppen kombiniert sind, bei welchen die Antriebe kollektiv mit identischen Betriebsdrehzahlen betrieben werden.
Bezugszeichenliste
1.1,1.2... 1. 8 Spinnstelle
2.1,2.2... 2. 8 Fadengruppe
3.1,3.2... 3. 8 Aufwickeleinheit
4 S chmelzeführung
5 Spinnbalken
6.1,6.2... 6. 4 Spinndüsen
7.1,7.2... 7. 4 Filamentschar
8.1,8.2... 8. 4 Fäden
9 Kühleinrichtung
10 Fadenführer
11.1, 11.2 11.8 Behandlungseinrichtung
12.1,12.2 Galetten
13.1...13 .8 Galettenantrieb
14.1...14 .8 Galettenantrieb
15 Gruppenchangierung
16 Andrückwalze
17.1 Spulspindel
17.2 Spulspindel
18 Spulrevolver
19.1...19 .8 Changierantrieb
20.1,20.2 20.4 Walzenantrieb
21.1,21.2 Spindelantrieb
22.1,22.2, 2: >.3, 22.4 Steuergerät
23.1,23.2 ... 23.4 Schaltgerät
24 Koordinationssteuereinheit
25.1,25.2 Gruppensteuereinrichtung
26.1,26.2 ... 26.8 S ensoreinrichtung
27.1,27.2 27.8 Drehzahlsensor
28 Anlaufhilfseinrichtung
29.1,29.2...29.4 Spulen
30 Drehantrieb
31.1,31.2...31.4 Einzelsteuergeräte