DE10039093A1 - Steuereinrichtung - Google Patents
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Abstract
Es ist eine Steuereinrichtung für eine Spinnvorrichtung zur Herstellung von synthetischen Fäden sowie ein Verfahren zum Steuern einer Spinnvorrichtung beschrieben. Die Steuereinrichtung weist eine Maschinensteuereinheit und mehrere Prozeßsteuereinheiten auf. Die Prozeßsteuereinheiten sind zur Steuerung der Prozeßschritte mit den Prozeßaggregaten der Spinnvorrichtung gekoppelt, wobei die Prozeßsteuereinheiten ihrerseits mit der Maschinensteuereinheit verbunden sind. Erfindungsgemäß ist in der Verbindung zwischen der Prozeßsteuereinheit und dem Prozeßaggregat ein Datenbaustein vorgesehen, welcher einen, dem Prozeßaggregat zugeordneten Adressencode enthält und welcher von der Prozeßsteuereinheit einlesbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für eine Spinnvorrichtung zur
Herstellung von synthetischen Fäden gemäß dem Oberbegriff des Anspruch 1
sowie ein Verfahren zur Steuerung einer Spinnvorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruch 11.
Bei der Herstellung von synthetischen Fäden wird in einer Spinnvorrichtung aus
einer hochpolimeren Kunststoffschmelze in mehreren Prozeßschritten ein
multifiler Faden hergestellt, wie beispielsweise aus der EP 0580071 bekannt ist.
Bei der bekannten Steuereinrichtung ist jedem Prozeßschritt eine
Prozeßsteuereinheit zugeordnet, die das oder die entsprechenden Prozeßaggregate
steuert. Als Prozeßschritte werden hierbei beispielsweise das Spinnen, das
Verstrecken und das Aufwickeln der Fäden verstanden. Hierbei können Eingriffe
in die Prozeßschritte von außen nur über die jeweiligen Prozeßsteuereinheiten
eingeleitet werden, so daß die Prozeßsteuereinheiten alle mit einer zentralen
Maschinensteuereinheit verknüpft sind. Eine derartige Vernetzung erfordert eine
sorgfältige Koordination in dem Datenaustausch zwischen den
Prozeßsteuereinheiten und der Maschinensteuereinheit, um ungewollte
Nebeneffekte wie z. B. Fehleinstellungen oder Abschaltungen zu vermeiden.
Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung, eine Steuereinrichtung für eine
Spinnvorrichtung zu schaffen, bei welcher eine störungsfreie Koordination und
Überwachung aller Prozeßschritte möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Steuereinrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum Steuern einer
Spinnvorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 11 gelöst.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß jeder durch ein Prozeßaggregat
eingeleiteter Prozeßschritt identifizierbar ist. Hierbei ist jedem Prozeßaggregat,
beispielsweise der Spinnpumpe, dem Streckwerk und der Aufwickelvorrichtung
ein Adressencode zugeordnet. Der Adressencode ist von der mit dem
Prozeßaggregat verbundenen Prozeßsteuereinheit einlesbar, so daß ein
Datenaustausch mit der übergeordneten Maschinensteuereinheit nur unter Bezug
der Adresse erfolgt. Der Adressencode ist in einem Datenbaustein enthalten,
welcher in der Schnittstelle zwischen der Prozeßsteuereinheit und dem
Prozeßaggregat angebracht ist. Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt auch
darin, daß die Prozeßsteuereinheit unabhängig von dem jeweiligen Adressencode
ist. Damit ist ein Austausch der Prozeßsteuereinheit, ohne daß eine Neueinstellung
der Adresse vorgenommen werden muß, möglich.
Die Adresse ist dem jeweiligen Prozeßaggregat zugeordnet und nur durch die mit
dem Prozeßaggregat verbundene Prozeßsteuereinheit lesbar. Dabei ist besonders
von Vorteil, wenn der Datenbaustein mit dem Adressencode fest mit dem
Prozeßaggregat verbunden ist. Ein Austausch der angeschlossenen
Prozeßsteuereinheit läßt sich durch einfaches Auswechseln ausführen.
Beispielsweise bei einem als Prozeßsteuereinheit ausgebildeten Umrichter, der
einen Antrieb steuert, ist die Adresse dem Antrieb zugeordnet. Der Umrichter
kann ohne Neueinstellung ausgewechselt werden.
Bei einer besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist hierzu der
Datenbaustein als eine Steckverbindung zwischen dem Prozeßaggregat und der
Prozeßsteuereinheit ausgebildet. Hierbei wird die Adresse als Steckcode zwischen
einem Stecker und einem Gegenstecker mittels Schalter oder Brücken hinterlegt.
Der Adressencode ist dabei an dem mit dem Prozeßaggregat verbundenen Teil der
Steckverbindung ausgeführt. Der besondere Vorteil dieser Weiterbildung liegt
darin, daß zur Identifizierung keine Umwandlung auf andere externe Spannungen
erforderlich ist und somit besonders störunanfällig ist.
Eine besonders flexible Ausführung der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung ist
dadurch gegeben, daß der Datenbaustein als ein Speicherelement ausgebildet ist,
und daß das Speicherelement durch ein mit der Prozeßsteuereinheit gekoppelten
Einlesegerät lesbar ist. Als Speicherelemente sind hierbei mechanische,
optoelektrische oder elektromagnetische Systeme geeignet. So könnte
beispielsweise eine mit einem Lochcode versehene Karte mittels Lichtsensoren an
der Prozessorsteuereinheit eingelesen werden. Ebenso lassen sich mechanische
Miniaturschaltsysteme mit entsprechenden mechanischen Schlüsseln verwenden,
wobei der Schlüssel mechanisch an dem Prozeßaggregat angebunden ist.
Magnetische Speicherkarten mit entsprechenden Kartenlesegeräten sind ebenso
einsetzbar.
Bei einer komplexen Spinnvorrichtung, deren Prozeßaggregate über mehrere
Etagen verteilt in einer Prozeßlinie angeordnet sind, lassen sich die einzelnen
Prozeßaggregate durch ihren Einbauort bestimmen. Hierbei ist die Weiterbildung
der Erfindung gemäß Anspruch 5 besonders vorteilhaft einsetzbar. Damit besteht
die Möglichkeit, selbst bei Austausch des Prozeßaggregates den Adressencode
beizubehalten, der somit den Prozeßschritt kennzeichnet.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung der Steuereinrichtung gemäß
Anspruch 6 besteht die Möglichkeit nach Auswechseln der Prozeßsteuereinheit
diese am Einbauort mit den entsprechenden Einstellungen zu versehen. Hierzu
könnte beispielsweise die Prozessoreinheit mittels des eingelesenen
Konfigurationscodes einen entsprechenden Konfigurationssatz über das
Netzsystem von der übergeordneten Maschinensteuereinheit anfordern. Somit
können Prozeßsteuereinheiten unterschiedlicher Prozeßaggregate vertauscht und
entsprechend konfiguriert werden. Beispielsweise könnte somit ein für einen
Galettenantrieb vorgesehener Umrichter gegebenenfalls als Umrichter für eine
Spinnpumpe verwendet werden.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Datenbaustein
zur Datenaufnahme speicherbar ausgebildet. Damit können neben der Adresse
noch weitere Daten, beispielsweise über den Einbauort sowie den
Betriebseinstellungen hinterlegt sein. Damit besteht die Möglichkeit, neben der
Identifizierung des Prozeßschrittes die Einstellungsparameter des
Prozeßaggregates und Betriebsdaten jederzeit einzusehen. Der zusätzliche
Datensatz wird vorteilhaft aus fest hinterlegten Daten, änderbare Daten sowie
während der Lebensdauer des Prozeßaggregates ständig hinzugefügte Daten
gebildet. Das Einlesen und Schreiben der Datensätze erfolgt über die jeweilige
Prozeßsteuereinheit oder der übergeordneten Maschinensteuereinheit. Ein
derartiges Verfahren besitzt den Vorteil, daß bei der Herstellung der synthetischen
Fäden jeder Prozeßschritt erfaßbar und in seiner Wirkungsweise ständig
kontrollierbar ist, so daß die Prozeßschritte in ihrer Gesamtheit zu einem
qualitativ gleichmäßigen Ergebnis führen.
Die erfindungsgemäße Steuereinrichtung ist insbesondere geeignet, eine
komplette Spinnanlage zu überwachen und zu steuern. Dabei sind innerhalb der
Spinnanlage mehrere Spinnvorrichtungen parallel nebeneinander angeordnet. Die
zentrale Steuerung der Spinnanlage wird hierbei durch eine Anlagensteuereinheit
vorgenommen, an welcher die einzelnen Maschinensteuereinheiten der
Spinnvorrichtung über ein Datennetz angeschlossen sind.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
definiert.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie das
erfindungsgemäße Verfahren anhand von Zeichnungen erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 schematisch eine Spinnvorrichtung mit der erfindungsgemäßen
Steuereinrichtung.
Fig. 2 schematisch eine Spinnanlage mit der erfindungsgemäßen
Steuereinrichtung.
Fig. 3 schematisch eine Schnittstelle zwischen einer Prozeßsteuereinheit
und einem Prozeßaggregat.
In Fig. 1 ist eine Spinnvorrichtung mit der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung
schematisch dargestellt. Die Spinnvorrichtung weist mehrere Prozeßaggregate in
einer Spinnlinie zur Herstellung eines oder mehrerer synthetischer Fäden auf. Ein
erstes Prozeßaggregat 3.1 wird durch eine Spinnpumpe 6 und dem Pumpenantrieb
5 gebildet. Der Spinnpumpe 6 wird mittels einer Schmelzeleitung 4 eine
hochpolymere Kunststoffschmelze zugeführt. Das Prozeßaggregat 3.1 erzeugt
einen für das Extrudieren von Filamenten erforderlichen Schmelzedruck. Das
Prozeßaggregat 3.1 ist über eine Steckverbindung 7.1 mit einer
Prozeßsteuereinheit 2.1 verbunden.
Unterhalb der Spinnpumpe ist ein Spinnkasten 9 angeordnet, der über eine
Verteilerleitung 8 mit der Spinnpumpe 6 verbunden ist. Auf der Unterseite des
Spinnkastens 9 ist eine Spinndüse 10 angeordnet, die eine Vielzahl von
Düsenbohrungen aufweist, aus denen die einzelnen Filamente extrudiert werden
und als Filamentbündel 11 an der Unterseite der Spinndüse 10 austreten. Das
Filamentbündel 11 wird von einer Verstreckeinrichtung 17 von der Spinndüse 10
abgezogen. Die Verstreckeinrichtung 17 weist zwei Prozeßaggregate 3.2 und 3.3
auf. Das Prozeßaggregat 3.2 wird durch die Galetteneinheit 19 und den
Galettenmotor 21.1 gebildet. Der Galettenmotor 21.1 ist mittels der
Steckverbindung 7.2 mit einer Prozeßsteuereinheit 2.2 gekoppelt. Das zweite
Prozeßaggregat 3.3 der Verstreckeinrichtung 17 wird durch die Galetteneinheit 20
und den Galettenmotor 21.2 gebildet. Hierbei ist der Galettenmotor 21.2 über die
Steckverbindung 7.3 mit der Prozeßsteuereinheit 2.3 verbunden. Die
Galetteneinheiten 19 und 20 werden jeweils durch eine Überlaufrolle und eine,
durch den jeweiligen Galettenmotor angetriebene Galette gebildet. Die
Überlaufrollen sind frei drehbar. Die Galetten der Galetteneinheit 19 und 20
werden mit einer voreinstellbaren Geschwindigkeit angetrieben. Hierbei ist die
Abzugsgeschwindigkeit um ein Vielfaches höher als die natürliche
Austrittsgeschwindigkeit des Filamentbündels 11 aus der Spinndüse 10.
Zwischen der Verstreckeinrichtung 17 und der Spinndüse 10 durchläuft das
Filamentbündel 11 eine Kühleinrichtung 12. Die Kühleinrichtung 12 ist hierbei
als Blasschacht ausgebildet, bei welcher ein durch ein Prozeßaggregat 3.4
erzeugter Luftstrom auf das Filamentbündel 11 gerichtet wird. Das
Prozeßaggregat 3.4 ist ein Gebläse 13 mit dem dazugehörigen Antrieb 14. Das
Prozeßaggregat 3.4 wird über die Prozeßsteuereinheit 2.4 angesteuert, die mittels
der Steckverbindung 7.4 miteinander gekoppelt sind. Auf der Austrittsseite der
Kühleinrichtung 12 wird das Filamentbündel 11 mittels einer
Präparationseinrichtung 15 zu einem Faden 16 zusammengeführt. Der Faden 16
wird in der im Fadenlauf folgenden Verstreckeinrichtung 17 verstreckt, in dem die
Galetteneinheit 20 mit höherer Geschwindigkeit angetrieben wird, als die
Galetteneinheit 19.
Nach der Verstreckeinrichtung wird der Faden 16 in einer Aufwickeleinrichtung
18 zu einer Spule 23 aufgewickelt. Hierzu weist die Aufwickeleinrichtung 18 ein
Prozeßaggregat 3.5 auf. Das Prozeßaggregat 3.5 besteht aus einer angetriebenen
Spulspindel 24 und dem Spindelmotor 22. Der Spindelmotor 22 wird über die
Prozeßsteuereinheit 2.5 angesteuert, die mittels der Steckverbindung 7.5
miteinander verbunden sind. Die Spule 23 wird auf der Spulspindel 24 gebildet.
Dabei liegt am Umfang der Spule 23 eine vom Faden teilumschlungene
Andrückwalze 25 an.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Spinnvorrichtung ist nur ein Fadenlauf dargestellt. Es
ist jedoch üblich, mehrere Fäden parallel nebeneinander in einer Spinnvorrichtung
herzustellen. Hierzu ist die Spinnpumpe 6 als Mehrfachpumpe ausgebildet, die
über mehrere Verteilerleitungen 8 parallel nebeneinander liegende Spinndüsen
versorgt. Die Fäden werden sodann parallel in der Verstreckeinrichtung 17
verstreckt und in der Aufwickeleinrichtung 18 zu jeweils einer Spule
aufgewickelt. Unabhängig davon, ob ein Faden oder mehrere Fäden in der
Spinnvorrichtung hergestellt werden, wird jeder Prozeßschritt durch die in Fig. 1
dargestellten Prozeßaggregate 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und 3.5 ausgeführt. Die
Prozeßaggregate 3.1 bis 3.5 werden dabei jeweils durch die Prozeßsteuereinheiten
2.1 bis 2.5 angesteuert. Die Prozeßsteuereinheiten 2.1 bis 2.5 sind über ein
Datennetz 26 mit einer Maschinensteuereinheit 1 verknüpft. Das Datennetz 26
ermöglicht dabei einen Datenaustausch zwischen der Maschinensteuereinheit 1
und den Prozeßsteuereinheiten 2.1 bis 2.5. Das Datennetz 26 ist vorzugsweise als
ein BUS-System ausgebildet.
Die in Fig. 1 gezeigte Steuereinrichtung überwacht und steuert den gesamten
Herstellungsprozeß. Dabei werden die einzelnen Prozeßschritte durch die
Prozeßsteuereinheiten 2.1 bis 2.5 gesteuert. Jedem Prozeßaggregat 3.1 bis 3.5 ist
dabei ein Adressencode zugeordnet. Der den Adressencode enthaltene
Datenbaustein ist hierbei jeweils als Steckverbindung 7 ausgebildet. Der
Adressencode wird somit durch einen Steckcode entschlüsselt und durch die
Prozeßsteuereinheit eingelesen. Die eingelesene Adresse wird von der
Prozeßsteuereinheit 2 zu der übergeordneten Maschinensteuereinheit 1
weitergeleitet. Nun erfolgt jeder Datentransfer zwischen der Prozeßsteuereinheit 2
und der Maschinensteuereinheit 1 nur unter Bezug der jeweiligen Adresse. Das
bedeutet, Einstellungsdaten, die beispielsweise von der Prozeßsteuereinheit 2.3
der Verstreckeinrichtung 17 zur Maschinensteuereinheit 1 übermittelt werden,
werden innerhalb der Maschinensteuereinheit 1 anhand des Adressencodes
identifiziert und dem betreffenden Prozeßaggregat 3.3 zugeordnet. Hierbei könnte
es sich beispielsweise um die für das Verstrecken des Fadens 16 eingestellte
Geschwindigkeit der Galetteneinheit 20 handeln. Für den Fall, daß eine Korrektur
bzw. eine Änderung der Verstreckung des Fadens gewünscht ist, wird über die
Maschinensteuereinrichtung 1 der Prozeßsteuereinheit 2.3 neue Einstelldaten zur
Steuerung des Prozeßaggregates 3.3 übermittelt. Hierbei wird der von der
Maschinensteuereinheit 1 adressierte Datensatz aufgrund des Adressencodes nur
von der Prozeßsteuereinheit 2.3 angenommen. Damit ist eine klare Zuordnung
beim Datenaustausch, selbst bei Verwendung eines seriellen BUS-Systems,
gewährleistet.
In Fig. 2 ist schematisch eine Spinnanlage mit der erfindungsgemäßen
Steuereinrichtung dargestellt. Die Spinnanlage weist hierbei mehrere
Spinnvorrichtungen gemäß Fig. 1 auf, die parallel nebeneinander angeordnet
sind. In Fig. 2 sind beispielhaft 4 Spinnvorrichtungen gezeigt. Die
Spinnvorrichtungen sind entsprechend der in Fig. 1 dargestellten
Spinnvorrichtung aufgebaut, insoweit wird auf die vorhergehende Beschreibung
Bezug genommen. Alle Spinnvorrichtungen werden über ein Verteilersystem 37
gleichmäßig mit einer thermoplastischen Schmelze versorgt. Hierbei sind die
Spinnvorrichtungen durch die Schmelzeleitungen 4.1, 4.2, 4.3 und 4.4 jeweils an
dem Verteilersystem 37 angeschlossen. Das thermoplastische Material wird
hierbei durch eine Fülleinrichtung dem Extruder 28 aufgegeben. Der Extruder ist
durch einen Extruderantrieb 29 angetrieben. Der Extruderantrieb 29 wird durch
eine Extrudersteuerung 30 gesteuert. In dem Extruder 28 wird das
thermoplastische Material aufgeschmolzen, wobei der Extruder 28 durch eine
Heizeinrichtung 32 beheizbar ist. Durch die am Ende des Extruders 28
angeordnete Schmelzeleitung 38 gelangt das aufgeschmolzene thermoplastische
Material zu der Verteilereinheit 37. In der Schmelzeleitung 38 ist ein Drucksensor
31 zur Messung des Schmelzdruckes für eine Druck- Drehzahlsteuerung des
Extruders 28 vorgesehen. Der Drucksensor 7 ist mit der Extrudersteuerung 30
verbunden.
Die Extrudersteuerung 30 ist in einem Datennetz 33 mit einer zentralen
Anlagensteuereinheit 27 gekoppelt. An der Anlagensteuereinheit 27 sind die
Maschinensteuerungen 1.1 bis 1.4 der einzelnen Spinnvorrichtungen durch das
Datennetz 33 angebunden. Jede der Maschinensteuereinrichtungen 1.1 bis 1.5
stehen im Datenaustausch zu der zentralen Anlagensteuereinheit 27. Die
Anlagensteuereinheit 27 übernimmt hierbei die Überwachung und Steuerung der
gesamten Spinnanlage, wobei die Förderleistung des Extruders den entsprechend
angeschlossenen Spinnvorrichtungen angepaßt werden kann.
Bei der Steuereinrichtung der Spinnanlage aus Fig. 2 werden mehrere
Spinnvorrichtungen gleichzeitig durch die Anlagensteuereinheit 27 gesteuert.
Hierzu sind die Maschinensteuereinheit 1.1 bis 1.4 mit der Anlagensteuereinheit
27 verbunden. Die Verbindung ermöglicht hierbei sowohl einen Datentransfer von
der Maschinensteuereinrichtung zur Anlagensteuereinheit als auch umgekehrt.
Jede der Maschinensteuereinheiten ist mit einer Vielzahl von
Prozeßsteuereinheiten 2.1 bis 2.5 über ein Datennetz 26 verknüpft. Die
Prozeßsteuereinheiten steuern die Prozeßaggregate zur Ausführung einzelner
Prozeßschritte. Die Verbindung zwischen den Prozeßsteuereinheiten und der
Maschinensteuereinheit ermöglicht wiederum einen Datenaustausch in beiden
Richtungen, wobei Datenvorgaben nur in der Hierarchie von oben herab zu der
nächsten Stufe gegeben werden können. Der Datenaustausch zwischen den
Maschinensteuereinheiten und den Prozeßsteuereinheiten erfolgt, wie bereits
zuvor beschrieben bezogen auf die jeweiligen Adressencodes, zielorientiert.
In Fig. 3 ist schematisch eine Anbindung zwischen einem Prozeßaggregat und
einer Prozeßsteuereinheit dargestellt, wie sie beispielsweise in der
Steuereinrichtung in Fig. 1 oder in der Steuereinrichtung in Fig. 2 einsetzbar
wäre. Die Ankopplung der Prozeßsteuereinheit 2 mit dem Prozeßaggregat 3
erfolgt durch eine nicht codierte Steckverbindung. Der Datenbaustein mit dem
Adressencode ist hierbei als eine Speicherkarte 35 ausgebildet, die mit dem
Einbauort des Prozeßaggregats 3 gekoppelt ist. Hiermit ist die Speicherkarte 35
über eine Kette 34 ortsfest mit dem Einbauort des Prozeßaggregates 3 verbunden.
Die Prozeßsteuereinheit 2 besitzt ein Einlesegerät 36.
Bei dieser Ausführung ist neben dem Adressencode ein weiterer Datensatz auf der
Speicherkarte 35 hinterlegt. Der Datensatz umfaßt hierbei Daten über das
Prozeßaggregat 3 sowie Daten über den ausführenden Prozeßschritt, die in Form
von Funktions- und Betriebsdaten hinterlegt sind. Zur Identifizierung wird bei
angekoppelter Prozeßsteuereinheit die Speicherkarte 35 in das Einlesegerät 36
eingegeben und über die Prozeßsteuereinheit 2 ausgelesen. Die entsprechenden
Daten werden sodann von der Prozeßsteuereinheit unter der identifizierten
Adresse zu der übergeordneten Maschinensteuereinheit gesendet. Hierbei können
in dem Datensatz ebenfalls ein Konfigurationscode enthalten sein, so daß die
übergeordnete Maschinensteuereinheit entsprechende Datenvorgaben zur
Einstellung der Prozeßsteuereinheit vorgibt.
Die in Fig. 3 ausgebildete Verbindung zwischen der Prozeßsteuereinheit und
dem Prozeßaggregat kann auch dahingehend erweitert sein, daß die Speicherkarte
35 durch das Einlesegerät 36 im Betriebszustand zur Aufnahme oder zur
Änderung von Daten beschreibbar ausgeführt ist. So können beispielsweise
sämtliche Meßwerte, die in dem Herstellungsprozeß ermittelt werden, der
Maschinensteuereinheit aufgegeben werden. Über die Maschinensteuereinheit und
der Adressierung der Prozeßaggregate lassen sich bestimmte Meßwerte auf die
jeweiligen Speicherkarten hinterlegen. Ebenso können darauf abgeleitete
Änderungsmaßnahmen an dem Prozeßaggregat unmittelbar durch Datenvorgabe
durch die Maschinensteuereinheit und durch Steuerung der Prozeßsteuereinheit
ausgeführt werden.
1
Maschinensteuereinheit
2
Prozeßsteuereinheit
3
Prozeßaggregat
4
Schmelzeleitung
5
Pumpenantrieb
6
Spinnpumpe
7
Steckverbindung
8
Verteilerleitung
9
Spinnkasten
10
Spinndüse
11
Filamentbündel
12
Kühleinrichtung
13
Gebläse
14
Antrieb
15
Präparationseinrichtung
16
Faden
17
Verstreckeinrichtung
18
Aufwickeleinrichtung
19
Galetteneinheit
20
Galetteneinheit
21
Galettenmotor
22
Spindelmotor
23
Spulen
24
Spulspindel
25
Andrückwalze
26
Datennetz
27
Anlagensteuereinheit
28
Extruder
29
Extruderantrieb
30
Extrudersteuereinheit
31
Drucksensor
32
Heizeinrichtung
33
Datennetz
34
Kette
35
Speicherkarte
36
Einlesegerät
37
Verteilereinheit
38
Schmelzeleitung
Claims (13)
1. Steuereinrichtung für eine Spinnvorrichtung zur Herstellung von
synthetischen Fäden, die mehrere Prozeßaggregate zum Spinnen,
Verstrecken und Aufwickeln der Fäden aufweist, mit einer
Maschinensteuereinheit und mit mehreren Prozeßsteuereinheiten zur
Steuerung der Prozeßaggregate, wobei die Prozeßsteuereinheiten mit der
Maschinensteuereinheit verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Verbindung zwischen einer der Prozeßsteuereinheiten mit einer der
Prozeßaggregaten ein Datenbaustein vorgesehen ist, welcher einen dem
Prozeßaggregat zugeordneten Adressencode enthält und welcher von der
Prozeßsteuereinheit einlesbar ist.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Datenbaustein fest mit dem Prozeßaggregat verbunden ist.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Datenbaustein als eine Steckverbindung zwischen dem Prozeßaggregat und
der Prozeßsteuereinheit ausgebildet ist.
4. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Datenbaustein als ein Speicherelement ausgebildet ist und daß das
Speicherelement durch ein mit der Prozeßsteuereinheit gekoppeltem
Einlesegerät lesbar ist.
5. Steuereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Speicherelement ortsfest am Einbauort des Prozeßaggregates angebracht ist.
6. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Datenbaustein einen Konfigurationscode enthält, welcher der
angeschlossenen Prozeßsteuereinheit Einstellungsparameter zur Steuerung
des Prozeßaggregates zuordnet.
7. Steuereinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Datenbaustein zur Datenaufnahme speicherbar
ausgebildet ist, wobei der gespeicherte Datensatz des Datenbausteins durch
die Prozeßsteuereinheit lesbar sind.
8. Steuereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
gespeicherte Datensatz durch Aggregatdaten, Funktionsdaten und/oder
Betriebsdaten gebildet sind.
9. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Prozeßsteuereinheiten über ein serielles BUS-System mit der
Maschinensteuereinheit gekoppelt sind.
10. Steuereinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Maschinensteuereinheit mit einer übergeordneten
Anlagensteuereinheit verbunden ist, an welcher mehrere
Maschinensteuereinheiten mehrerer parallel zueinander angeordneter
Spinnvorrichtungen über ein Datennetz angeschlossen sind.
11. Verfahren zur Steuerung einer Spinnvorrichtung zur Herstellung von
synthetischen Fäden, die mehrere Prozeßaggregate zum Spinnen,
Verstrecken und Aufwickeln der Fäden aufweist, bei welchem die
Prozeßaggregate durch jeweils eine Prozeßsteuereinheit gesteuert werden
und bei welchem die Prozeßsteuereinheiten zum Datenaustausch mit einer
Maschinensteuereinheit gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß jedem
Prozeßaggregat ein ortsfester Adressencode zugeordnet ist, der von der
Prozeßsteuereinheit zur Identifizierung eingelesen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11 oder nach dem Oberbegriff des Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einem der Prozeßaggregate ein
gespeicherter Datensatz zugeordnet ist, der von der Prozessoreinheit
eingelesen und bereitgehalten wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Datensatz
überschreibbar und/oder änderbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10039093A DE10039093A1 (de) | 1999-08-13 | 2000-08-10 | Steuereinrichtung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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