DE10027390C2 - Nähvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Nähvorrichtung zum Annähen von
bandförmigen Teilen an die Kanten von Stoffteilen, insbeson
dere von Reißverschlusshälften an die Kanten von Matratzen
bezugshälften, bei der ein Auflagetisch für die Stoffteile
und ein fest angeordneter, parallel zur Oberfläche des Aufla
getisches verlaufender Tragarm für eine Nähmaschine vorgese
hen ist.
Es wird an dieser Stelle der Hinweis gegeben, dass der weitere, nachfolgend
diskutierte Stand der Technik zum Teil die Kenntnis der Erfindung voraussetzt.
Es sollte daher auch die nachfolgend aufgeführte Aufgabe und deren Lösung
mit beachtet werden.
Eine bekannte Nähvorrichtung nach der DE 35 35 644 A1 wird zum Steppen
von Konturen von Mustern eingesetzt, welche auf flächigen elastischen Stoffen
aufgebracht werden sollen. Dabei hat man eine Langarmnähmaschine
vorgesehen, die einen Spannrahmen übergreift, der sei
nerseits in zwei Richtungen bewegbar unterhalb des Nähkopfes
der Nähmaschine gehalten ist. Dieser Rahmen sitzt an einem
Transportschlitten, der an einem quer über den Arbeitstisch verlau
fenden Träger verschiebbar ist und mit einer Einrich
tung versehen ist, mit der der Spannrahmen senkrecht zur Ver
schiebebewegung des Transportschlittens verschiebbar ist.
Solche Nähvorrichtungen sind speziell für das Konturensteppen
ausgelegt. Bei einer Verwendung z. B. zum Annähen von Reißver
schlüssen an die relativ großen Bezüge von Matratzen müsste
zumindest die unterhalb des Tragarmes der Langarmnähmaschine
zu liegen kommende Bezugshälfte mehrfach zusammengefaltet und
von der Bedienungsperson geschoben werden. Die auskragenden
Tragarme solcher Langarmnähmaschinen können aus Festigkeits
gründen nicht beliebig groß gestaltet werden.
Aus der DE 41 28 336 C1 ist eine Nähmaschine für großflächi
ges Nähgut, wie beispielsweise Steppdecken bekannt, die ein
fahrbares Portal aufweist, das einen feststehenden Rahmen zum
Einspannen des Nähgutes oben und unten übergreift. Keiner der
Nähköpfe besitzt eine Vorschubeinrichtung am Nähfuß. Dort ist
jeweils nur eine hin- und her bewegbare Nadel und ein Drü
ckerfuß und auf der Unterseite des Nähguts ein Fadengreifer
vorgesehen. Die Bewegung von Nadel und Greifer wird über den
Antrieb des Portals und über die Verschiebung der Nähköpfe am
Portal bewirkt. Das gilt auch für eine aus dem DE-GM 19 68 420
bekannte Steppmaschine. Dort ist zwar der Nähkopf selbst
fest an einem Querträger gehalten. Das Nähgut ist aber in ei
nem gegenüber dem Nähkopf verfahrbaren Rahmen gehalten, so
dass auch dort des Nählinienmuster durch eine Relativbewegung
zwischen Nähkopf und Nähgut erreicht wird. Eine Vorschubein
richtung besitzt auch die dort gezeigte Nähmaschine nicht.
Bekannt sind schließlich auch noch Reißverschlusszuführungs
einrichtungen, DE 30 40 286 C2 und DE 41 18 017 A1, bei denen
(30 40 286) gleichzeitig dafür gesorgt wird, dass mit Hilfe
von Trennmessern durch Schwenkung von Hebeln der zunächst
endlose Reißverschlussstreifen abgetrennt werden kann. In
diesem Fall ist aber ein geschlossener Reißverschluss vorzu
sehen, der angenäht werden soll und nicht, wie bei der ein
gangs genannten bzw. erfindungsgemäßen Nähvorrichtung, jeweils nur die Hälfte eines
Reißverschlusses.
In der DE 41 18 017 ist eine Reißverschlusszuführeinrichtung
vorgesehen, bei der aber ebenfalls ein geschlossener Reißver
schluss angenäht werden soll. Dort besteht das Transport
mittel aus parallel und im Abstand voneinander angeordneten
Riemen (Fig. 4), deren Abstand jeweils so gewählt ist, dass
die geschlossenen Zähne des Reißverschlusses zwischen den
Riemen liegen. Ein Hinweis, wie jeweils Reißverschlusshälften
angenäht werden können, befindet sich in diesen Druckschrif
ten nicht.
Das gilt auch für die Steppmaschine nach der DE 21 54 359 C2,
bei der ein Muster, beispielsweise zur Herstellung einer
Steppdecke, auf das Nähgut aufgebracht wird, welches über ei
ne Transportrolle und weitere, nicht gezeigte Transportein
richtungen durch das hin- und her bewegbare Portal gefördert
wird, an dem über Lenker die Nähnadeln mit Drückerfuß ange
bracht sind, die dann beispielsweise ein Zick-Zackmuster in
die Steppdecke einnähen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Nähvorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden,
dass großflächiges Nähgut und insbesondere die beiden Bezugs
hälften von Matratzen in einfacher Weise bearbeitet und insbe
sondere an ihren Kanten mit der Hälfte eines Reißverschlus
ses versehen werden können, mit dessen Hilfe der Bezug der
Matratze geschlossen werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Nähvorrichtung der
eingangs genannten Art vorgesehen, dass der Tragarm als Quer
träger eines feststehenden Portals ausgebildet ist, das den
Auflagetisch überspannt, wobei dessen Auflagefläche bis zu
der von der Nähstelle abgewandten Seite des Portals durch
reicht, dass die Nähmaschine mit einem Geradnähkopf mit einer
Vorschubeinrichtung am Nähfuß versehen und fest am Querträger
angeordnet ist, und dass eine zusätzliche Transporteinrich
tung für die Stoffteile mindestens im Bereich des Geradnäh
kopfes vorgesehen ist.
Durch diese Ausgestaltung wird eine sichere und einfache
Zuführung großflächiger Stoffteile zu der Nähstelle gewährleis
tet. Durch die Verwendung eines Portals kann ohne technische
Schwierigkeiten und Aufwand auch ein Arbeitstisch mit sehr
großer Breite, also beispielsweise in der Größenordnung von 3
Metern überspannt werden, so dass auch Matratzenbezugshälf
ten flach aufliegend über den Arbeitstisch geführt und gedreht
werden können und dabei an den einander zugewandten Kanten
mit einem Abdeckband und dem Reißverschluss versehen
werden können.
Durch die im Nähbereich vorgesehene zusätzliche Transportein
richtung wird es auch nicht notwendig, dass eine Bedienungs
person besondere Geschicklichkeit für die Zuführung des Näh
gutes haben muss. Die zusätzliche Transporteinrichtung trägt
zur Unterstützung der Vorschubeinrichtungen an der Nähmaschi
ne selbst in solcher Weise bei, dass eine einwandfreie Zufüh
rung gewährleistet ist.
In Weiterbildung der Erfindung (Anspruch 2) ist es zweckmäßig,
wenn im Bereich des Geradnähkopfes und der Transporteinrich
tung ein Einschnitt im Auflagetisch als Zugehmöglichkeit für ei
ne Bedienungsperson vorgesehen ist, um auf diese Weise den
Nähbereich gut beobachten und gegebenenfalls auch eingreifen
zu können.
In Weiterbildung der Erfindung (Anspruch 3) kann die Trans
porteinrichtung aus zwei parallelen, in der Nährichtung laufen
den Endlosbändern bestehen, zwischen denen eine Anschlag
führung für die Kanten der Stoffteile vorgesehen ist. Diese Aus
gestaltung verbessert die Anlage und die Zuführung der Stofftei
le zum Nähbereich. In vorteilhafter Weise (Anspruch 4) kann
beidseitig der Anschlagführung je eine Zuführung für ein Ab
deckband und eine Reißverschlusshälfte angeordnet sein, wo
bei die Abdeckbänder zweckmäßig von je einer Rolle abwickel
bar sind und die Reißverschlusshälften von einer Rolle abgezo
gen oder in abgelängter Form zugeführt werden (Anspruch 5).
In Weiterbildung der Erfindung (Anspruch 6) schließlich kann der
Geradnähkopf und der dazugehörige Greiferkopf als Mehrnadel
näheinrichtung ausgebildet sein, so dass an beiden Stoffteilen
gleichzeitig die jeweiligen bandförmigen Teile, insbesondere
die Reißverschlusshälften exakt angebracht werden können.
Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungs
beispieles dargestellt und wird im folgenden erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 die schematische Seitenansicht einer Nähvorrichtung
nach der Erfindung und
Fig. 2 die Frontansicht der Nähvorrichtung der Fig. 1 in
Richtung des Pfeiles I der Fig. 1 gesehen.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Auflagetisch 1 zu erkennen, der
von einem feststehenden Portal 2 überspannt wird, dessen
senkrechte Stützen 2a außen neben dem Auflagetisch 1 stehen
und dessen Querträger 2b parallel zur Oberfläche des Auflage
tisches 1 verläuft. Der Auflagetisch 1 ist in seinem mittle
ren Bereich mit einer Transporteinrichtung 3 versehen, die
aus zwei parallel zueinander verlaufenden endlosen Bändern 3a
und 3b besteht. Die Bänder 3a und 3b laufen parallel zueinan
der und jeweils in einer Vertikalebene, die senkrecht zum
Querträger 2b des Portals 2 steht.
Zwischen den beiden Bändern 3a und 3b ist eine Anschlagfüh
rung 4 vorgesehen, die im wesentlichen aus zwei Winkelprofi
len besteht, deren senkrechte Schenkel einander zugewandt
sind, so dass die offenen Winkelseiten nach außen weisen. Je
dem dieser Winkelprofile ist eine Zuführung 5 bzw. 5' für je
weils eine Reißverschlusshälfte 13, sowie für Bänder 6 zum
Abdecken der Schnittkanten zugeordnet, die von jeweils einer
Rolle 7 abgewickelt und dem Bereich der Anschlagführung 4 zu
geführt wird. Diese Rollen 7 sind an einem Traggestell 8 an
geordnet, das sich unterhalb des Auflagetisches 1 erstreckt.
Die Reißverschlusshälften 13 werden in abgelängter Form noch
vor den Bändern 3a, 3b zugeführt. Der Auflagetisch 1a selbst
ist mit seiner Auflagefläche 1a bis zu der von der Anschlag
führung 4 abgewandten Seite des Portals 2 geführt und er
weist im Bereich vor der Anschlagführung 4 und der Transport
einrichtung 3 einen nicht näher gezeigten Einschnitt auf, um
einer Bedienungsperson den Zugang zu der Transporteinrichtung
3, zu der Anschlagführung 4 und zu der noch zu beschreibenden
Nähstelle zu ermöglichen.
Am Querträger 2b des Portals 2 ist eine Halterung 9 für eine
Geradführungsnähmaschine 10 befestigt, wobei diese Nähmaschi
ne 10 mit einen Doppelnadelnähkopf 11 mit zwei Nähnadeln ver
sehen ist. Dem Nähkopf 11 ist ein Greiferkopf 12 oder auch
mehrere im Bereich der Transporteinrichtung 3 zugeordnet. Die
Nähmaschine 10 ist fest am Querträger 2b angeordnet. Die Hal
terung kann so ausgelegt sein, dass die Nähmaschine 10 sowohl
in Richtung des Querträgers 2b ummontiert werden kann, als
auch senkrecht dazu, so dass der Abstand des Nähkopfes 11 vom
Nähgut je nach den Erfordernissen einstellbar ist.
Beim Betrieb der neuen Nähvorrichtung werden auf dem Auflage
tisch 1 beidseitig von der Transporteinrichtung 3 jeweils die
Bezugshälften einer Matratze aufgelegt, wobei die Kanten die
ser Bezüge an die Anschlagführung 4 angelegt und damit auch
auf den jeweiligen Transportbändern 3a bzw. 3b aufgelegt wer
den. Der Mehrnadelnähkopf 11 näht an diesen Kanten jeweils
die beidseitig der Anschlagführung 4 zugeführten Reißver
schlussbänder und die Abdeckbänder 6 an, wobei die großflä
chigen Matratzenbezüge ohne Schwierigkeiten in dem unterhalb
des Querträgers 2b zur Verfügung stehenden Raum auf dem Auf
lagetisch 1 flachliegend geführt werden können. Da ihre ein
ander zugewandten und mit der Reißverschlusshälfte zu verse
henden Kanten auf den Bändern 3a bzw. 3b aufliegen, erfolgt
auch eine einwandfreie Zuführung dieser Kanten zum Nähbe
reich, ohne dass von einer Bedienungsperson ganz besondere
Geschicklichkeit verlangt werden müsste.
Die neue Nähvorrichtung hat sich als ausgezeichnet geeignet
zum Annähen der Reißverschlüsse von Matratzenbezugshälften
erwiesen. Selbstverständlich wäre es denkbar, auch andere
großflächige Bahnen mit oder ohne Reißverschlüsse mit einer
solchen Maschine zu vernähen.
Claims (6)
1. Nähvorrichtung zum Annähen von bandförmigen Teilen an die Kanten von
Stoffteilen, insbesondere von Reißverschlußhälften an die Kanten von
Matratzenbezugshälften, bei der ein Auflagetisch (1) für die Stoffteile und ein fest
angeordneter, parallel zur Oberfläche des Auflagetisches verlaufender Tragarm für
eine Nähmaschine (10) vorgesehen ist, mit den Merkmalen,
dass
der Tragarm als Querträger (2b) eines feststehenden Portals (2) ausgebildet ist, das
den Auflagetisch (1) überspannt, wobei dessen Auflagefläche (1a) bis zu der von
der Nähstelle abgewandten Seite des Portals (2) durchreicht, dass die
Nähmaschine (10) mit einem Geradnähkopf (11) mit einer Vorschubeinrichtung
am Nähfuß versehen und fest am Querträger (2b) angeordnet ist und dass eine
zusätzliche Transporteinrichtung (3) für die Stoffteile mindestens im Bereich des
Geradnähkopfes (11) vorgesehen ist.
2. Nähvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich des Geradnähkopfes (11) und der Transportein
richtung (3) ein Einschnitt im Auflagetisch (1) als Zugehmög
lichkeit für eine Bedienungsperson vorgesehen ist.
3. Nähvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Transporteinrichtung (3) aus zwei parallelen, in der
Nährichtung laufenden Endlosbändern (3a, 3b) besteht, zwi
schen denen eine Anschlagführung (4) für die Kanten der
Stoffteile vorgesehen ist.
4. Nähvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass beidseitig der Anschlagführung (4) je eine Zuführung (5,
5') für ein Abdeckband (6), für die Schnittkanten der Stoff
teile und eine Reißverschlusshälfte (13) angeordnet ist.
5. Nähvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Reißverschlusshälften (13) in abgelängter Form zuge
führt werden und die Abdeckbänder (6) von je einer Rolle (7) abwickelbar sind.
6. Nähvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Geradnähkopf (11) und der zugeordnete Greiferkopf
(12) als Mehrnadel-Näheinrichtung ausgebildet sind.
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