DE10006419A1 - Wurzelkanalfüllmaterial - Google Patents
WurzelkanalfüllmaterialInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wurzelkanalfüllmaterial, umfassend DOLLAR A A) 1 bis 50 Gew.-% Guttapercha und/oder trans-Polyisopren, DOLLAR A B) 0,1 bis 10 Gew.-% Polybuten mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts von 600 bis 4000, DOLLAR A C) 0,1 bis 10 Gew.-% Esterharz, DOLLAR A D) 0,1 bis 20 Gew.-% Paraffinwachs, DOLLAR A E) 10 bis 95 Gew.-% von einem und mehreren anorganischen Füllmitteln, ausgewählt aus Zinkoxid, Bariumsulfat und Calciumhydroxid. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Wurzelkanalfüllmaterial weist eine hohe Haftung an einer Wurzelkanalwand und eine ausreichende Bearbeitungszeit auf und kann in einem Verfahren verwendet werden, worin das Wurzelkanalfüllmaterial in einen Wurzelkanal nach Aufschmelzen während der Wurzelkanalbehandlung gefüllt wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wurzelkanalfüllmaterial, das im Rahmen der
Zahnheilkunde in einem Verfahren zum Einfüllen in einen Wurzelkanal nach
Aufschmelzen bzw. Erweichen durch Wärme während der Wurzelkanalbehand
lung verwendet wird. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Wurzel
kanalfüllmaterial mit verbesserter Füllbedienbarkeit bzw. Fülloperabilität bzw.
Füllvermögen in einen Wurzelkanal, d. h. ein Material, das leichter in einen
Wurzelkanal zu füllen ist, und verbesserter Haftung an einer Wurzelkanalwand.
Zur Heilung eines Zahnpulpaleidens und von Periodontitis apicalis (Wurzelhaut
entzündung) wird eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt, worin ein Wurzel
kanalfüllmaterial, das eine Substanz ist, die nicht nur vom Material her sicher ist,
sondern auch für Menschen sicher bzw. verträglich ist, in einen Wurzelkanal
nach Exstirpation bzw. operativem Entfernen der Zahnpulpa gefüllt, wodurch die
Zahnwurzel gegenüber dem Parodontium bzw. dem periodontalen Gewebe
unschädlich bzw. sicher gehalten wird. Bezüglich des Wurzelkanalfüllmaterials
gibt es eine Vielzahl von Variationen. Von diesen wird häufig ein dünnes nadel
ähnliches Wurzelkanalfüllmaterial, eine sogenannte Guttaperchaspitze, verwen
det. Im allgemeinen umfaßt die Guttaperchaspitze Guttapercha als ein natürliches
Harz und Zinkoxid als die Hauptkomponente und wird nach Exstirpation der
Dentalpulpa in einen Wurzelkanal gefüllt.
Um diese Guttaperchaspitze in den Wurzelkanal zu füllen, wird üblicherweise ein
Verfahren durchgeführt, das als ein laterales Verdichtungsverfahren bzw.
Druckfüllverfahren bezeichnet wird. In diesem Verfahren werden zwei Typen von
Guttaperchaspitzen mit voneinander unterschiedlicher Dicke (eine Masterspitze
und eine akzessorische Spitze) verwendet, wobei die Masterspitze, welche die
Dicke wie eine für die Wurzelkanalbehandlung zu verwendende Fräse oder Feile
aufweist, zunächst in den Wurzelkanal und anschließend die dünne akzessori
sche Spitze unter Druck in eine Lücke zwischen der Wurzelkanalwand und der
Masterspitze gefüllt wird. Um durch die Guttaperchaspitzen das Innere des
Wurzelkanals in einem guten Zustand gemäß diesem Verfahren zu verschließen,
ist es notwendig, die Guttaperchaspitzen genauestens bzw. sorgfältigst in den
Wurzelkanal zu füllen. Da jedoch die Guttaperchaspitzen eine extrem geringe
Plastizität aufweisen, ist es schwierig, das Innere des Wurzelkanals vollständig
zu verschließen. Wenn die Füllung unvollständig ist, neigt demgemäß die Gewe
beflüssigkeit dazu, aus der Wurzelspitze in den Wurzelkanal einzudringen, was
in dem Hervorrufen einer Entzündung resultiert. Fallabhängig können die Gutta
perchaspitzen auch aus der Wurzelspitze heraustreten, was auch zum Her
vorrufen einer Entzündung führt. Um die laterale Verdichtung zu erreichen, ist es
darüberhinaus notwendig, mehrere Guttaperchaspitzen einzufüllen, so daß die
Operation sehr kompliziert wird.
Um die Komplikationen, die bei der lateralen Verdichtung mit Guttaperchaspitzen
auftreten, zu überwinden, ist ein Verfahren entwickelt worden, worin ein Wurzel
kanalfüllmaterial mit relativ niedriger Erweichungstemperatur durch Wärme
erweicht wird bzw. aufgeschmolzen wird und anschließend in einen Wurzelkanal
unter Verwendung einer Spritze, etc., eingefüllt wird. Obwohl das Wurzelkanal
füllmaterial, das derzeit für dieses Verfahren verwendet wird, eine relativ niedrige
Erweichungstemperatur aufweist, kühlt es jedoch rasch ab, wenn es in den
Wurzelkanal gefüllt wird, wodurch dessen Fluidität innerhalb einer extrem kurzen
Zeitdauer verringert wird. Daher ist das Wurzelkanalfüllmaterial gehärtet, bevor
es vollständig in den Wurzelkanal gefüllt worden ist, was in der Regel dazu führt,
dass eine unvollständige Füllung bewirkt wird. Darüberhinaus kann unangeneh
merweise das Innere des Wurzelkanals durch das Wurzelkanalfüllmaterial auf
grund dessen geringer Haftung an die bzw. der Wurzelkanalwand und aufgrund
der großen Wärmeschrumpfung nicht vollständig verschlossen sein.
Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Wurzelkanalfüllmaterial
für ein solches Füllverfahren bereitzustellen, das nach dem Aufschmelzen eine
gute Haftung an der Wurzelkanalwand und eine einfache Operabilität zum Füllen
aufweisen soll. Das Wurzelkanalfüllmaterial soll ferner derartige Eigenschaften
aufweisen, daß es bei einer relativ niedrigen Temperatur erweicht werden kann,
daß es nach dem Erweichen nicht leicht bzw. rasch härtet und daß es eine
ausreichende Bearbeitungszeit aufweist, so daß die Fülloperation in einen Wur
zelkanal in einfacher Weise durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch gekennzeichnete Ausführungsform
gelöst. Insbesondere ist ein Wurzelkanalfüllmaterial entwickelt worden, das eine
gute Haftung an einer Wurzelkanalwand aufweist, das bei einer relativ niedrigen
Temperatur (von etwa 40°C bis 70°C) erweicht werden kann, das mit einer
ausreichenden Bearbeitungszeit nach dem Erweichen in einen Wurzelkanal gefüllt
werden kann und das eine geringe Schrumpfung und ausreichende Härte wäh
rend des Härtens in dem Wurzelkanal aufweist.
Das erfindungsgemäße Wurzelkanalfüllmaterial ist insbesondere ein solches, das
Polybuten mit einem vorbestimmten Zahlenmittel des Molekulargewichts und ein
Esterharz bzw. Estergummi in einem Guttapercha, das ein Naturharz ist, welches
im allgemeinen in Guttaperchaspitzen verwendet wird, und/oder in trans-Polyiso
pren, welches die Hauptkomponente des Guttaperchas ist, zur Verbesserung der
Haftung an einer Wurzelkanalwand und zum Minimieren der Schrumpfung
während des Härtens in einem Wurzelkanal, und ferner ein Paraffinwachs zur
Verringerung der Viskosität nach dem Aufschmelzen und weiter ein oder mehre
re anorganische Füllmittel, ausgewählt aus Zinkoxid, Bariumsulfat und Calcium
hydroxid, zum Beibehalten einer geeigneten bzw. günstigen Härte in dem Wur
zelkanal enthält.
Genauer betrifft die vorliegende Erfindung ein Wurzelkanalfüllmaterial, umfassend
(A) 1 bis 50 Gew.-% Guttapercha und/oder trans-Polyisopren, (B) 0,1 bis 10 Gew.-%
Polybuten mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts von 600 bis
4.000, (C) 0,1 bis 10 Gew.-% Esterharz bzw. Estergummi, (D) 0,1 bis 20 Gew.-
% Paraffinwachs und (E) 10 bis 95 Gew.-% von einem oder mehreren anorgani
schen Füllmitteln, ausgewählt aus Zinkoxid, Bariumsulfat und Calciumhydroxid.
Das Guttapercha und/oder trans-Polyisopren als die Komponente (A) ist die
Basis- bzw. Grundkomponente des erfindungsgemäßen Wurzelkanalfüllmaterials
und verleiht dem Wurzelkanalfüllmaterial die Grundfestigkeit und Formbarkeit.
Von diesen ist Guttapercha ein Naturharz, das ein Harz ist, welches verschiede
ne Verbindungen als Verunreinigungen enthält, und trans-Isopren ein Harz, das
die Hauptkomponente des Guttapercha ist und synthetisch hergestellt wird und
anstelle des Natur-Guttaperchas verwendet wird. Es ist notwendig, daß die
Komponente (A) in einer Menge von 1 bis 50 Gew.-% in dem Wurzelkanalfüll
material gemäß der vorliegenden Erfindung vorliegt. Wenn die Menge der Kom
ponente (A) weniger als 1 Gew.-% beträgt, kann dem Wurzelkanalfüllmaterial
nicht nur keine ausreichende Festigkeit verliehen werden, sondern das resultie
rende Produkt ist zudem sehr spröde bzw. brüchig, wodurch die Stabilität im
Wurzelkanal verringert wird. Wenn andererseits die Menge der Komponente (A)
50 Gew.-% überschreitet, ist die Viskosität während des Aufschmelzens bzw.
des Erweichens durch Wärme zu hoch, so daß die Fülloperation sehr schwierig
wird und wahrscheinlich in einer unvollständigen Wurzelkanalfüllung resultiert.
Die Menge der Komponente (A) beträgt vorzugsweise 3 bis 40 Gew.-%. Dies
liegt darin begründet, daß dann die Viskosität während des Füllens des Wurzel
kanalfüllmaterials in den Wurzelkanal in einem aufgeschmolzenen Zustand derart
passend ist, daß die Fülloperation einfach ist.
Das Polybuten mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts von 600 bis 4.000
als die Komponente (B), kann, wenn es zusammen mit dem Esterharz als der
Komponente (C) verwendet wird, die Haftung an einer Wurzelkanalwand ver
bessern und weist zudem die Wirkung hinsichtlich einer Minimierung der
Schrumpfung auf, die während des Füllens in einen Wurzelkanal in einem aufge
schmolzenen Zustand erzeugt wird. Ferner weist es die Wirkung auf, die Arbeits
zeit während des Aufschmelzens und Füllens in den Wurzelkanal zu verlängern.
Das Polybuten ist ein flüssiges Polymer, das Isobutylen als die Hauptkomponente
mit einer geringen Menge an 1-Buten damit copolymerisiert umfaßt und ein
Zahlenmittel des Molekulargewichts von 600 bis 4.000 aufweist. Wenn das
Zahlenmittel des Molekulargewichts des Polybutens 600 oder weniger beträgt,
ist die Klebrigkeit so gering, daß die Haftung an die bzw. der Wurzelkanalwand
unzureichend ist, wenn es zusammen mit der Komponente (C) verwendet wird.
Ferner geht nach dem Aufschmelzen die Fluidität während des Füllens des
Wurzelkanalfüllmaterials in den Wurzelkanal rasch verloren, wodurch die Zeit, in
welcher die Fülloperation durchgeführt werden kann, extrem kurz wird. Wenn
andererseits das Zahlenmittel des Molekulargewichts des Polybutens 4.000
überschreitet, ist die Viskosität während des Aufschmelzens des Wurzelkanalfüll
materials so hoch, daß die Fülloperation schwierig wird. Das Zahlenmittel des
Molekulargewichts der Komponente (B) beträgt vorzugsweise 1.000 bis 3.000.
Dies liegt darin begründet, daß dann nicht nur die Fluidität günstig bzw. passend
ist, sondern auch die Haftung an der Wurzelkanalwand gut ist. Wenn die Menge
des Polybutens weniger als 0,1 Gew.-% beträgt, sind die Wirkungen davon nicht
ausreichend, wohingegen die Härte des Wurzelkanalfüllmaterials deutlich verrin
gert ist, wenn es 10 Gew.-% überschreitet. Die Menge der Komponente (B)
beträgt vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%. Dies ist darin begründet, daß dann die
Adhäsion bzw. Haftung an der Wurzelkanalwand zufriedenstellend ist, und daß
es auch in dem Fall, wenn das Wurzelkanalfüllmaterial nach dem Einfüllen in den
Wurzelkanal entfernt werden muß, leicht beseitigt bzw. entfernt werden kann,
ohne auf dem Weg abgerissen zu werden, da es dann in geeigneter Weise hart
ist.
Das Esterharz bzw. der Estergummi als die Komponente (C) weist, wenn es
zusammen mit dem Polybuten als der Komponente (B) verwendet wird, die
Wirkung hinsichtlich der Verbesserung der Haftung an die Wurzelkanalwand auf
und wirkt dahingehend, die Schrumpfung in dem Wurzelkanal nach dem Füllen
zu minimieren. Als das Esterharz (Komponente (C)), welches im allgemeinen
durch Verestern von Terpentinharz bzw. Kolophonium mit Glyzerin hergestellt
wird, kann ebenfalls das Esterharz, das durch Verestern von hydriertem Terpen
tinharz bzw. Kolophonium mit Glyzerin hergestellt wird, verwendet werden.
Wenn die Menge des Esterharzes weniger als 0,1 Gew.-% beträgt, ist die
Haftung an der Wurzelkanalwand nicht zufriedenstellend, wenn es zusammen
mit der Komponente (B) verwendet wird. Wenn die Menge des Esterharzes 10 Gew.-%
überschreitet, ist andererseits die Klebrigkeit zu hoch, wodurch das
Entfernen sehr schwierig wird, wenn das Wurzelkanalfüllmaterial nach dem
Füllen in den Wurzelkanal entfernt werden muß. Die Menge der Komponente (C)
beträgt vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%. Dies liegt darin begründet, daß dann nicht
nur die Haftung an der Wurzelkanalwand zufriedenstellend ist, sondern auch die
eigentliche Fülloperation leicht durchgeführt werden kann, da das resultierende
Wurzelkanalfüllmaterial an der Ausstattung zum Füllen des Wurzelkanalfüll
materials in den Wurzelkanal nicht übermäßig kleben bleibt.
Das Paraffinwachs als die Komponente (D) weist die Wirkung hinsichtlich des
Verringerns der Viskosität auf, wenn das Wurzelkanalfüllmaterial durch Wärme
erweicht bzw. aufgeschmolzen wird. Das Paraffinwachs als die Komponente (D)
verringert die Viskosität, wenn es allein verwendet wird, aber es verringert auch
die Haftung an der Wurzelkanalwand, wodurch eine Unannehmlichkeit dahinge
hend auftreten kann, daß die Schrumpfung nach dem Erweichen durch Wärme
bzw. Aufschmelzen groß ist. Eine solche Unannehmlichkeit kann jedoch durch
die Verwendung der vorgenannten Komponenten (B) und (C) überwunden
werden. Es ist notwendig, daß die Komponente (D) in einer Menge von 0,1 bis
20 Gew.-% in dem Wurzelkanalfüllmaterial enthalten ist. Wenn die Menge der
Komponente (D) weniger als 0,1 Gew.-% beträgt, ist die Viskosität nach dem
Aufschmelzen derart hoch, daß die Fülloperation schwierig wird. Wenn die
Menge der Komponente (D) 20 Gew.-% überschreitet, wird andererseits die
Haftung an der Wurzelkanalwand verschlechtert. Die Menge der Komponente (D)
beträgt vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-%. Dies ist darin begründet, daß dann die
Viskosität nach dem Aufschmelzen innerhalb der Mengenbereiche der Kompo
nenten (B) und (C) passend erniedrigt werden kann, ohne die Haftung an die
bzw. der Wurzelkanalwand zu beeinträchtigen.
Ein oder mehrere anorganische Füllmittel, ausgewählt aus Zinkoxid, Bariumsulfat
und Calciumhydroxid, als die Komponente (E) weist bzw. weisen die Wirkungen
auf, dem Wurzelkanalfüllmaterial Härte und Röntgenopazität zu verleihen. Um
dem Wurzelkanalfüllmaterial eine passende Härte zu verleihen, ist die Verwen
dung von nur den Komponenten (A) bis (D), wie vorgenannt beschrieben, un
zureichend. Daher ist die Verwendung der Komponente (E) notwendig. Um ferner
den Zustand zu bestätigen, daß das Wurzelkanalfüllmaterial in den Wurzelkanal
gefüllt worden ist, ist die Bestätigung mit einem Röntgenbild notwendig. Für
diesen Zweck muß das Wurzelkanalfüllmaterial Röntgenopazität aufweisen.
Jedes von Zinkoxid, Bariumsulfat und Calciumhydroxid weist Röntgenopazität
auf. Die Menge der Komponente (E) beträgt daher 10 bis 95 Gew.-%. Wenn die
Menge der Komponente (E) weniger als 10 Gew.-% beträgt, ist nicht nur die
Härte gering, sondern auch die Röntgenopazität derart unzureichend, daß die
Bestätigung mit einem Röntgenbild im wesentlichen nicht durchgeführt werden
kann. Wenn die Menge der Komponente (E) 95 Gew.-% überschreitet, ist ande
rerseits nicht nur das resultierende Wurzelkanalfüllmaterial zu brüchig bzw.
spröde, sondern es ist auch die Fluidität während des Füllens des Wurzelkanal
füllmaterials in den Wurzelkanal nach Aufschmelzen extrem verringert, wodurch
die Fülloperation verschlechtert wird. Die Menge der Komponente (E) beträgt
vorzugsweise 50 bis 87 Gew.-%. Dies ist darin begründet, daß dann nicht nur
die Bestätigung mit einem Röntgenbild leicht ist, sondern auch die Viskosität
nach dem Aufschmelzen dergestalt ist, daß der Vorgang des Füllens des Wurzel
kanalfüllmaterials in den Wurzelkanal leicht ist.
In dem erfindungsgemäßen Wurzelkanalfüllmaterial können verschiedene anorga
nische und/oder organische Färbemittel verwendet werden, soweit dessen
Eigenschaften nicht beeinträchtigt werden.
Das erfindungsgemäße Wurzelkanalfüllmaterial wird unter Bezugnahme auf die
folgenden Beispiele detaillierter beschrieben, ohne jedoch auf diese beschränkt
zu sein.
trans-Polyisopren | 10 Gew.-% |
Polybuten (Zahlenmittel des Molekulargewichts: 2.900) | 5 Gew.-% |
Esterharz (Glyzerinester von Kolophonium) | 5 Gew.-% |
Paraffinwachs | 10 Gew.-% |
Zinkoxid | 70 Gew.-% |
Die vorgenannten Komponenten wurden gewogen und mittels eines Druck
kneters bei 110 bis 120°C geknetet, um ein Wurzelkanalfüllmaterial herzustellen.
Das derart hergestellte Wurzelkanalfüllmaterial wurde hinsichtlich der Haftung,
der Bearbeitungszeit und der Druckkontraktionsrate (bei 37°C) getestet. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
Das Wurzelkanalfüllmaterial wurde bei 70°C erwärmt und in ein Glasröhrchen
mit einem Innendurchmesser von 2 mm und einer Länge von 20 mm gefüllt,
welches anschließend in eine 0,6%-ige wässrige Rhodamin-Lösung in einer
Kammer bei 37°C eingetaucht wurde. Nach Eintauchen wurde die Länge des
färbenden Stoffes, der in das Glasröhrchen eindrang, gemessen und nach den
folgenden Kriterien bewertet. Eine Länge von 2 mm oder weniger ist gut und
eine Länge, die 2 mm überschritt, ist schlecht.
In einen transparenten Acrylharzblock wurde ein konisch geformtes Loch, das
wie ein Wurzelkanal war, mit einer Tiefe von 15 mm unter Verwendung einer H-
Feile # 25 gebohrt und in einer Kammer bei 37°C stehengelassen. Das Wurzel
kanalfüllmaterial wurde auf 70°C erwärmt und in das konisch geformte Loch in
dem Acrylharzblock bei 37°C unter Verwendung eines Lentulo-Wurzelfüllers,
gefüllt. Es wurde die Maximalzeit gemessen, während welcher die Fülloperation
durchgeführt werden konnte.
Die Druckkontraktionsrate bei 37°C wurde gemäß JIS T 6504 "Dentalabdruck
verbindung" gemessen. Je geringer der gemessene Wert ist, desto härter ist das
Wurzelkanalfüllmaterial, d. h. es ist schwierig bei 37°C deformiert zu werden.
trans-Polyisopren | 4,4 Gew.-% |
Polybuten (Zahlenmittel des Molekulargewichts: 3.700) | 0,2 Gew.-% |
Esterharz (Glyzerinester von Kolophonium) | 0,2 Gew.-% |
Paraffinwachs | 0,2 Gew.-% |
Zinkoxid | 60 Gew.-% |
Bariumsulfat | 35 Gew.-% |
Die vorgenannt beschriebenen Komponenten wurden gewogen und mittels eines
Druckkneters bei 110°C bis 120°C geknetet, um ein Wurzelkanalfüllmaterial
herzustellen. Das derart hergestellte Wurzelkanalfüllmaterial wurde in der glei
chen Weise wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zu
sammengefaßt.
trans-Polyisopren | 50 Gew.-% |
Polybuten (Zahlenmittel des Molekulargewichts: 1.000) | 10 Gew.-% |
Esterharz (Glyzerinester von hydriertem Kolophonium) | 10 Gew.-% |
Paraffinwachs | 20 Gew.-% |
Zinkoxid | 10 Gew.-% |
Die vorgenannt beschriebenen Komponenten wurden gewogen und mittels eines
Druckkneters bei 110°C bis 120°C geknetet, um ein Wurzelkanalfüllmaterial
herzustellen. Das derart hergestellte Wurzelkanalfüllmaterial wurde in der glei
chen Weise wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zu
sammengefaßt.
trans-Polyisopren | 4 Gew.-% |
Polybuten (Zahlenmittel des Molekulargewichts: 1.400) | 4 Gew.-% |
Esterharz (Glyzerinester von Kolophonium) | 4 Gew.-% |
Paraffinwachs | 4 Gew.-% |
Zinkoxid | 84 Gew.-% |
Die vorgenannt beschriebenen Komponenten wurden gewogen und mittels eines
Druckkneters bei 110°C bis 120°C geknetet, um ein Wurzelkanalfüllmaterial
herzustellen. Das derart hergestellte Wurzelkanalfüllmaterial wurde in der glei
chen Weise wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zu
sammengefaßt.
Guttapercha | 15 Gew.-% |
Zinkoxid | 85 Gew.-% |
Die vorgenannt beschriebenen Komponenten wurden gewogen und mittels eines
Druckkneters bei 110°C bis 120°C geknetet, um ein Wurzelkanalfüllmaterial
herzustellen. Das derart hergestellte Wurzelkanalfüllmaterial wurde in der glei
chen Weise wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zu
sammengefaßt.
Guttapercha | 10 Gew.-% |
Paraffinwachs | 10 Gew.-% |
Zinkoxid | 80 Gew.-% |
Die vorgenannt beschriebenen Komponenten wurden gewogen und mittels eines
Druckkneters bei 110°C bis 120°C geknetet, um ein Wurzelkanalfüllmaterial
herzustellen. Das derart hergestellte Wurzelkanalfüllmaterial wurde in der glei
chen Weise wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zu
sammengefaßt.
Eine GC Guttaperchaspitze (GC Corporation) wurde jeweils in mehrere Glasröhr
chen für den Haftungstest, wie beschrieben, so präzise wie möglich gefüllt,
welche anschließend dem Haftungstest in der gleichen Weise wie in Beispiel 1
unterworfen wurden. Es wurde auch die Druckkontraktionsrate in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammenge
faßt.
Guttapercha | 10 Gew.-% |
Polybuten (Zahlenmittel des Molekulargewichts: 1.400) | 20 Gew.-% |
Zinkoxid | 70 Gew.-% |
Die vorgenannt beschriebenen Komponenten wurden gewogen und mittels eines
Druckkneters bei 110°C bis 120°C geknetet, um ein Wurzelkanalfüllmaterial
herzustellen. Das derart hergestellte Wurzelkanalfüllmaterial wurde in der glei
chen Weise wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zu
sammengefaßt.
Die Tabelle 1 bestätigt, daß das erfindungsgemäße Wurzelkanalfüllmaterial
hinsichtlich der Haftung gut ist und eine ausreichende Bearbeitungszeit nach
Aufschmelzen bzw. Erweichen durch Wärme solange wie von 2 bis 4 Minuten
zum Durchführen des eigentlichen Wurzelkanalfüllens aufweist. Es wurde ferner
festgestellt, daß die Druckkontraktionsrate bei 37°C 3,9 bis 6,3% beträgt, ein
Wert, welcher im wesentlichen der gleiche wie die Druckkontraktionsrate (4,2%)
von Vergleichsbeispiel 3 bezüglich der derzeitig verwendeten Guttaperchaspitze
ist, d. h. das Wurzelkanalfüllmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung weist
eine zufriedenstellende Härte in dem Wurzelkanal auf. Andererseits war sowohl
in Vergleichsbeispiel 1, worin das Wurzelkanalfüllmaterial nur aus Guttapercha
und Zinkoxid hergestellt worden ist, und in Vergleichsbeispiel 2, worin das
Wurzelkanalfüllmaterial aus Guttapercha, Paraffinwachs und Zinkoxid hergestellt
worden ist, die Haftung schlechter und die Bearbeitungszeit nach Aufschmelzen
war sehr kurz. Ferner war in Vergleichsbeispiel 4 die Bearbeitungszeit nach dem
Aufschmelzen zufriedenstellend, da Polybuten enthalten ist. Da jedoch der
Gehalt an Polybuten zu hoch ist, verglichen zu demjenigen in dem erfindungs
gemäßen Wurzelkanalfüllmaterial, war die Härte nach Abkühlen gering und die
Druckkontraktionsrate bei 37°C war mit 60% sehr hoch, was bedeutet, daß die
Zusammensetzung zur Verwendung als Wurzelkanalfüllmaterial ungeeignet ist.
Darüber hinaus war die Haftung schlechter.
Wie im Detail zuvor beschrieben, weist das erfindungsgemäße Wurzelkanalfüll
material eine hohe Haftung an eine bzw. einer Wurzelkanalwand und eine zufrie
denstellende Bearbeitungszeit nach dem Aufschmelzen bzw. Erweichen durch
Wärme auf, so daß die Fülloperation in einfacher Weise durchgeführt werden
kann, insofern genügend Zeit verbleibt. Die Eigenschaften, die bisher als ein
Nachteil des in einem Verfahren zum Einfüllen in einen Wurzelkanal nach Auf
schmelzen zu verwendenden Wurzelkanalfüllmaterials betrachtet wurden, wer
den durch das erfindungsgemäße Wurzelkanalfüllmaterial deutlich verbessert.
Das erfindungsgemäße Wurzelkanalfüllmaterial liefert somit einen bedeutenden
Beitrag auf dem Gebiet der Zahnheilkunde.
Claims (1)
1. Wurzelkanalfüllmaterial, umfassend:
- A) 1 bis 50 Gew.-% Guttapercha und/oder trans-Polyisopren,
- B) 0,1 bis 10 Gew.-% Polybuten mit einem Zahlenmittel des Molekularge wichts von 600 bis 4.000,
- C) 0,1 bis 10 Gew.-% Esterharz,
- D) 0,1 bis 20 Gew.-% Paraffinwachs
- E) 10 bis 95 Gew.-% von einem und mehreren anorganischen Füllmitteln, ausgewählt aus Zinkoxid, Bariumsulfat und Calciumhydroxid.
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