DE4301922C2 - Verwendung einer Zusammensetzung als Hautschutz-Schicht in der Umfangszone von Körperöffnungen - Google Patents
Verwendung einer Zusammensetzung als Hautschutz-Schicht in der Umfangszone von KörperöffnungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einer
Salbenzusam
mensetzung, die zu dem Zweck verwendet wird, die Haut um
eine Ausscheidungs- oder Austrittszone herum vor den
ausgeschiedenen bzw. ausgetretenen Stoffen zu schützen,
die wegen eines künstlichen Darmausgangs, einer künstli
chen Blase, einer Fistel eines Verdauungsorgans, einer
Harnfistel, einer Luftröhrenöffnung, einer Verletzung
oder wegen einer Drainage durch chirurgische Behandlung
usw. während der Zeit der Behandlung fester und flüssi
ger Materialien aus dem Körper inneren oder der Körper
oberfläche ausgeschieden werden oder austreten; ein wei
terer Zweck besteht darin, die Stabilität der zur Be
handlung angelegten Vorrichtungen zu sichern, indem die
rauhe Haut geglättet wird.
Herkömmlicherweise tragen Patienten mit künstlichem
Darmausgang, einer künstlichen Blase, einer Fistel eines
Verdauungsorgans, einer Harnfistel, einer Luftröhrenöff
nung, einer Verletzung oder einer Drainage durch chirur
gische Behandlung usw. auf der Haut um die Öffnung
herum, d. h. im Ausscheidungs- oder Austrittsbereich,
mittels einer anschmiegbaren Klebescheibe einen Beutel,
um darin die ausgeschiedenen oder abgesonderten Stoffe
vorübergehend zu speichern; der Beutel wird in angemes
senen Zeitintervallen jeweils durch einen neuen ersetzt.
Die Umfangszone der Öffnung besitzt im allgemeinen
jedoch eine komplizierte Gestalt, und es ist nahezu un
möglich, die anschmiegbare Klebescheibe in einer dieser
Zone entsprechenden Gestalt zurechtzuschneiden und anzu
bringen, so daß zwischen der Haut und der anschmiegbaren
Klebescheibe unvermeidbar eine Lücke entsteht. Eine auf
diese Weise geschaffene Lücke ist anfällig für ausge
schiedene oder abgesonderte Stoffe und kann dadurch zu
Dermatitis führen. Auch ist die Hautoberfläche um die
Öffnung herum nicht glatt, insbesondere bei Anwesenheit
einer Operationswunde, eines Bruchs, einer Senkung oder
einer Narbe usw.; infolgedessen wird die Dichtungsstelle
zwischen der anschmiegbaren Klebescheibe und der Haut
uneben und verursacht dadurch einen Leckverlust aus der
schwachen Dichtung. Zur Lösung dieser Probleme wurden
verschiedene Salbenzusammensetzungen entwickelt, zum
Beispiel Karaya-Salbe, die zubereitet wird, indem
Karaya-Gummi unter Verwendung polyhydrierten Alkohols in
einen pastösen Zustand gebracht wird
ein weiteres Beispiel ist eine Salbenzusam
mensetzung, die zubereitet wird, indem Silika und Hydro
kolloide, wie etwa Karaya-Gummi, CMC (Natriumcellulose
glykolat), Gelatine, Pektin oder dergleichen, mit PVP
(Polyvinylpyrrolidon), das 50% Alkohol enthält, vermengt
wird; und ein weiteres
Beispiel ist eine Salbenzusammensetzung mit einer Mi
schung aus wasserabsorbierendem, granularen, hydrokollo
iden Gummi, kolloidem Silika und einer Lösung aus einem
klebrigen, schichtbildenden Harz und einem organischen
Lösungsmittel (geprüfte japanische Patentanmeldung mit
der Veröffentlichungsnummer Sho 60-047856 = GB-A-
2 062 663). Diese herkömmlichen Salbenzusammensetzungen
sind wirksam beim Ausfüllen der Lücke zwischen dem Rand
der Öffnung und der anschmiegbaren Klebeplatte, beim Be
decken der offenliegenden Haut und beim Glätten der
Zone, an welche die anschmiegbare Klebeplatte angelegt
wird, und sie verbessern somit durch Auffüllen der rau
hen Hautoberfläche die Dichtungswirkung. Jedoch enthal
ten alle diese Salbenzusammensetzungen ein organisches
Lösungsmittel, das die Haut, die Schleimhaut oder die
Wundoberfläche durch den Kontakt reizt. Der durch die
Reizung hervorgerufene Schmerz hält an, bis das organi
sche Lösungsmittel durch Verdunstung verschwindet, und
kann im schlimmsten Fall eine Entzündung hervorrufen.
Darüber hinaus wird es schwierig, diese Salbenzusammen
setzungen einer fließfähigen Verformung zu unterwerfen,
wenn das darin enthaltene organische Lösungsmittel ver
dunstet und dadurch die Viskosität der Salbe steigt; Be
handlungen müssen deshalb rasch durchgeführt werden.
Wenn das Auftragen der Salbe infolge der komplizierten
Formen oder Unerfahrenheit in unzureichender Weise er
folgt, müssen Behandlungen wiederholt werden. Außerdem
lassen sich die Salbenzusammensetzungen, wenn sie erst
einmal aufgetragen sind, nur schwer wieder sauber ent
fernen, wodurch sich hohe Zeitverluste sowie Schmerzen
für den Patienten ergeben können. Auch besteht ein Pro
blem darin, daß die Salbenzusammensetzungen dafür anfäl
lig sind, sich am Ausgang des Salbenbehälters zu ver
festigen, und damit eine leichte Handhabung beim näch
sten Gebrauch verhindern.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung
einer für eine Hautschutz-Schicht geeigneten Salbenzu
sammensetzung, die mit den Fingerspitzen oder einem
Spatel frei formbar ist, die Haut, Schleimhaut oder
Wundoberfläche weniger reizt und ferner bei Offenliegen
an der Atmosphäre weniger anfällig für eine Viskositäts
veränderung ist, wodurch eine Verarbeitung mit geringer
Geschwindigkeit bei stabiler Qualität bis zum Ende des
Behälters gewährleistet ist.
Ausgehend hiervon liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu
grunde, eine für eine Hautschutz-Schicht in der Umfangszone insbe
sondere künstlicher Körperöffnungen geeignete Salbenzusammenset
zung bereitzustellen, die mit den Fingerspitzen oder einem Spachtel frei
formbar ist, die Haut, Schleimhaut oder Wundoberfläche weniger reizt
und ferner bei Offenliegen an der Atmosphäre weniger anfällig für eine
Viskositätsveränderung ist, wodurch eine Verarbeitung mit geringer
Geschwindigkeit bei stabiler Qualität bis zum Ende des Behälters ge
währleistet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß die Verwendung
einer Zusammensetzung gemäß dem Hauptanspruch vorgeschlagen.
Die Salbenzusammensetzung der erfindungsgemäßen Verwendung ist
frei von organischen Lösungsmitteln und umfaßt wenigstens eine
Gummikomponente und eine Füllstoffkomponente, wobei als Gummi
komponente Flüssiggummi vom Dien-Typ mit einem mittleren Moleku
largewicht zwischen 1.000 und 80.000 und mit einer bei 40 °C zwi
schen 200 und 6.000 Poise betragenden Viskosität in einer Menge von
30 bis 70% vorgesehen ist. Als Füllstoffkomponente sind natürliche
Hochpolymere, halbsynthetische wasserlösliche Polymere oder synthe
tische wasserlösliche Polymere vorgesehen.
Was den bei der vorliegenden Erfindung verwendeten flüssigen Gummi
anbelangt, kann auch ein gemischter Flüssiggummi verwendet werden,
der zubereitet wird, indem ein Flüssiggummi mit einem mittleren Mole
kulargewicht von 80.000 oder mehr und ein Flüssiggummi mit einem
niedrigeren mittleren Molekulargewicht miteinander vermengt werden,
um ein mittleres Molekulargewicht von
1.000 bis 80.000 zu ergeben. Zum Beispiel kann eine Mi
schung verwendet werden, die erhalten wird, indem
breiiger Naturgummi, Isoprengummi, Styrol-Butadien-Gum
mi, Butadien-Gummi oder Styrol-Isopren-Styrol-Gummi mit
Flüssiggummi vom Butadien- oder Styrol-Typ vermengt
wird.
Was die Füllstoffkomponente anbelangt, können anor
ganische Füllstoffe, die in gebräuchlichen Klebebändern
eingesetzt werden, im allgemeinen in Pulverform verwen
det werden, zum Beispiel Calciumcarbonat, Magnesiumcar
bonat, Calcium, Silikat, Kieselsäure, Aluminiumhydrat,
Calciumsulfat und Calciumsulfit usw., natürliche Hoch
polymere, wie Stärke, Mannan, Meerespflanzen, Pflanzen
schleim, Mikroorganismen-Schleim, Protein, Zellulose,
halbsynthetische wasserlösliche Polymere, wie halbsyn
thetische Stärke usw., synthetische wasserlösliche
Polymere, wie etwa Polyvinylalkohol, Natriumpolyacrylat
und Polyäthylenoxid usw.
Bei der vorliegenden Erfindung können zum Einstel
len der anfänglichen Klebrigkeit wahlweise zum Beispiel
folgende Klebeverstärker verwendet werden: Harz,
hydriertes Harz, Glycerolester, Polyterpenharz, Terpen
phenolharz, Ölharz aus der C₅-Reihe, Ölharz aus der
C₅-Reihe, hydriertes Ölharz aus der alizyklischen Reihe
usw.
Als Feuchtemittel zum Einstellen der Feuchtigkeits
eigenschaften bezüglich der Haut kann auch Hyaluron
säure, Natriumhyaluronat, Kollagen, Carboxylmethyl
dextran, Chitosan, Squalen, Squalan oder Lecithin usw.
beigegeben werden.
Außerdem können der erfindungsgemäßen Salbenzusam
mensetzung ein Antioxidationsmittel, ein Vernetzungsmit
tel und ein Färbungsmittel beigemengt werden.
Die Salbenzusammensetzung
wird zubereitet, indem flüssiger Gummi in eine
Mischvorrichtung, wie etwa einen Druckmischer, Mischer
oder Allzweckmixer, gefüllt und anschließend unter Rüh
ren allmählich eine Füllstoffkomponente beigegeben wird,
um eine homogene Salbenzusammensetzung zu erreichen.
Wenn eine Mehrzahl von Füllstoffen oder wenn zusätzliche
Komponenten beigemengt werden, empfiehlt es sich unter
Effizienzgesichtspunkten, sie vorab in einem V-förmigen
Mischer oder einer Kugelmühle vor der Beigabe gleichmä
ßig zu vermischen oder sie der Reihe nach - angefangen
bei kleineren Mischungsverhältnis sen oder weniger misch
baren Materialien - beizugeben. Wenn der Flüssiggummi
für die vorliegende Erfindung zubereitet wird, indem
eine Gummikomponente höheren Polymerisationsgrads mit
einer Komponente niedrigeren Polymerisationsgrads ver
mengt wird, ist eine homogene Vermengung vor Beigabe des
Füllstoffs wünschenswert, und dies kann in kurzer Zeit
geschehen, indem je nach Bedarf erhitzt wird. Die auf
diese Weise zubereitete homogene Salbenzusammensetzung
wird dann in eine kleine Flasche oder Tube gefüllt, um
eine leichte Handhabung in erforderlicher Menge zu einem
gewünschten Zeitpunkt zu erleichtern.
Die Besonderheit der Salbenzusammensetzung
besteht darin, daß sie eine Flüs
siggummikomponente und eine Füllstoffkomponente aufweist
und gänzlich frei von organischem Lösungsmittel ist, so
daß es zu keiner Haut- oder Schleimhautreizung kommt;
ferner ergibt sich ein stabiler Salbenzustand, da es
keine Verdunstung von organischem Lösungsmittel aus der
Salbenzusammensetzung gibt.
Wenn der Flüssiggummi ein Molekulargewicht von we
niger als 1.000 hat, zeigt er schlechte Elastomereigen
schaften mit schwacher Kohäsion und ist nur in geringe
rem Maße zu einem pastösen Zustand fähig; dadurch kommt
es zu kaltem Fließen und zu einem Abriß der Kohäsion,
was ungünstig ist. Wenn andererseits das Molekular
gewicht über 80.000 liegt, wird die Elastomer- und Kohä
sionswirkung zu stark und die Zusammensetzung wird zu
fest, als daß sie bei Raumtemperatur geformt werden
könnte. Aus den vorgenannten Gründen wird bei der vor
liegenden Erfindung das Molekulargewicht des Flüssiggum
mis zwischen 1.000 und 80.000 vorgegeben.
Außerdem wird, wenn der Flüssiggummi eine Viskosi
tät von unter 200 Poise bei 40°C besitzt, seine Fließ
fähigkeit so hoch, daß er nicht mehr bindungsfähig ist
und kaum mehr in einen pastösen Zustand gelangt, selbst
wenn ihm ein Füllstoff beigegeben wird. Wenn anderer
seits die Viskosität bei 40°C jenseits von 6.000 Poise
liegt, zeigt die Zusammensetzung zu starke elastomere
Eigenschaften, als daß sie bei Raumtemperatur geformt
werden könnte. Folglich wird bei der vorliegenden Erfin
dung die Viskosität des Flüssiggummis bei 40°C zwischen
200 und 6.000 Poise vorgegeben.
Experimentelle Beispiele der vorliegenden Erfindung
sowie Vergleichsbeispiele werden nachstehend erläutert.
Zunächst sei darauf hingewiesen, daß in den Versuchsbei
spielen "Teile" der Komponenten jeweils "Gewichtsan
teile" bedeuten.
Als Flüssiggummi vom Butadien-Typ können folgende
Produkte verwendet werden,
mit mittlerem Moleku
largewicht zwischen 550 und 5.500. Als
Flüssiggummi vom Isopren-Typ können Produkte
verwendet werden, dessen mittleres
Molekulargewicht zwischen 30.000 und 50.000 liegt.
50 Teile flüssiger Isoprengummi mit einem mittleren
Molekulargewicht von 47.000 und einer Viskosität von
4.800 Poise bei 40°C ("Kuraprene LIR-50")
46 Teile Natriumcarboxymethylcellulose
und 4
Teile Silika wurden in
einen Druckmischer gegeben und einem fünfminütigen
Mischvorgang unterworfen, um eine Salbenzusammensetzung
für eine Hautschutz-Schicht zu erhalten.
55 Teile flüssiger Isoprengummi mit einem mittleren
Molekulargewicht von 29.000 und einer Viskosität von 740
Poise bei 40°C,
40 Teile Karayagummi (ein Nahrungsmittelzusatz mit Maschen
zahl 150), und 5 Teile Silika
wurden in einen Druckmischer gegeben und einem
fünfminütigen Mischvorgang unterworfen, um eine Salben
zusammensetzung für eine Hautschutz-Schicht zu erhalten.
65 Teile flüssiger Isoprengummi mit einem mittleren
Molekulargewicht von 25.000 und einer Viskosität von
3.500 Poise bei 40°C,
25 Teile Natriumcarboxymethylcellulose,
5 Teile Gelatine
und 5 Teile Pektin
wurden in einen Druck
mischer gegeben und einem fünfminütigen Mischvorgang un
terworfen, um eine Salbenzusammensetzung für eine Haut
schutz-Schicht zu erhalten.
50 Teile flüssiges Polybuten mit einem mittleren
Molekulargewicht von 2.700 und einer Viskosität von
1.710 Poise bei 40°C,
30 Teile Natriumcarboxymethylcellulose,
10 Teile Zinkoxid, und 10 Teile Alumi
niumhydroxid wurden in einen Druckmischer gegeben und
einem fünfminütigen Mischvorgang unterworfen, um eine
Salbenzusammensetzung für eine Hautschutz-Schicht zu er
halten.
40 Teile Polyisopren mit einem mittleren Molekular
gewicht von 30.000
und 60 Teile Polybuten mit einem mittleren
Molekulargewicht von 500
wurden in einem Druckmischer fünf
Minuten lang vermengt, um einen Flüssiggummi mit einem
mittleren Molekulargewicht von 15.000 und einer Viskosi
tät von 4.500 Poise bei 40°C zu erhalten. Zu 40 Teilen
solcherart zubereiteten Flüssiggummis wurden 30 Teile
Natriumcarboxymethylcellulose
und 20 Teile
Karayagummi (ein Nahrungsmittelzusatz mit Maschenzahl
150) im Mischer beigefügt und einem fünfminütigen Misch
vorgang unterworfen, um eine Salbenzusammensetzung für
eine Hautschutz-Schicht zu erhalten.
10 Teile SIS (Styrol-Isopren-Styrol-Blockcopolymer),
30 Teile flüssiger Polyisoprengummi mit einem mittleren
Molekulargewicht von 2.900, und 20 Teile Kleber
wurden in einen Druck
mischer gegeben und einem fünfminütigen Mischvorgang un
terworfen, um einen homogenen Flüssiggummi mit einem
mittleren Molekulargewicht von 80.000 und einer Viskosi
tät von 5.500 Poise bei 40°C zu erhalten. Zu 60 Teilen
solcherart zubereiteten Flüssiggummis wurden 47 Teile
Natriumcarboxymethylcellulose
und 3 Teile
Silika im Mischer bei
gefügt und einem fünfminütigen Mischvorgang unterworfen,
um eine Salbenzusammensetzung für eine Hautschutz-
Schicht zu erhalten.
60 Teile flüssiges Polybuten mit einem mittleren
Molekulargewicht von 1.700 und einer Viskosität von 7,5
Poise bei 40°C,
55 Teile Natriumcarboxymethylcellulose
und 5 Teile Silika
wurden in einen Druckmischer gegeben und
einem fünfminütigen Mischvorgang unterworfen, um eine
Salbenzusammensetzung für eine Hautschutz-Schicht zu er
halten.
20 Teile flüssiger Isoprengummi mit einem mittleren
Molekulargewicht von 29.000,
65 Teile Natriumcarboxymethylcellulose
und 5 Teile Silika
wurden in einen Druckmischer ge
geben und einem fünfminütigen Mischvorgang unterworfen,
um eine Salbenzusammensetzung für eine Hautschutz
schicht zu erhalten.
80 Teile flüssiger Isoprengummi mit einem mittleren
Molekulargewicht von 29.000,
15 Teile Natriumcarboxymethylcellulose
und 5 Teile Silika
wurden in einen Druckmischer ge
geben und einem fünfminütigen Mischvorgang unterworfen,
um eine Salbenzusammensetzung für eine Hautschutz
schicht zu erhalten.
45 Teile Polyisopren mit einem-mittleren Molekular
gewicht von 50.000,
20 Teile Karayagummi (ein Nahrungsmittel
zusatz mit Maschenzahl 150), 16 Teile Gelatin
16 Teile Guagummi,
und 3 Teile Silika
wurden in einen Druckmischer gegeben und einem acht
minütigen Mischvorgang unterworfen, um eine Salbenzusam
mensetzung für eine Hautschutz-Schicht zu erhalten.
60 Teile Polyvinylpyrrolidon (mit Isopropanol)
40 Teile Karayagummi (ein Nah
rungsmittelzusatz mit Maschenzahl 150), und 20 Teile
Äthylenglykol wurden in einen Allzweckmixer gegeben und
einem dreiminütigen Mischvorgang unterworfen, um eine
Salbenzusammensetzung für eine Hautschutz-Schicht zu er
halten.
20 Teile 50%ige Lösung von Methylvinyläther/Butyl
monoester-Maleinsäureanhydrid-Copolymer in Äthanol
4 Teile Silika,
36 Teile Karayagummi (ein Nah
rungsmittelzusatz mit Maschenzahl 150), 7 Teile Gly
cerol, das als organisches Lösungsmittel dient, und 0,14
Teile Methylparaben-Lösung und 0,06 Teile Butylparaben-
Lösung, die beide der Keimtötung dienen, wurden in einen
Allzweckmixer gegeben und einem Mischvorgang unterwor
fen, um eine homogene Salbenzusammensetzung für eine
Hautschutz-Schicht zu erhalten.
Die auf diese Weise nach obigen Versuchsbeispielen
der vorliegenden Erfindung und gemäß den Vergleichsbei
spielen erhaltenen Salbenprodukte wurden hinsichtlich
der geforderten Eigenschaften der vorliegenden Erfindung
untersucht , nämlich:
- (1) einfache Entnahme aus dem Behälter in erforderlicher Menge mit den Fingerspitzen oder mittels eines Spatels;
- (2) leicht mögliche Formgebung mittels der Finger spitzen zur Anpassung an die zu bestreichende Zone;
- (3) Anpassungs- und Haftfähigkeit sowohl an der zu bestreichenden Haut als auch an der Klebescheibe des für die Ausscheidung oder Absonderung verwendeten Beutels;
- (4) die Dichtungseigenschaft verschlechtert sich kaum und verursacht kein Auflösen oder Durchfließen wäh rend der Anwendungsdauer;
- (5) leichte Entfernbarkeit, sobald der Anwendungs zweck erreicht ist oder wenn eine Auswechslung der ange schlossenen Vorrichtung oder eine Inaugenscheinnahme der Körperöffnung erforderlich wird; und
- (6) geringere Reizung des zu behandelnden Hautab schnitts.
Die erhaltenen Ergebnisse sind wie folgt.
Die Salbenzusammensetzungen gemäß den Versuchsbei
spielen 1 bis 6 konnten aus dem Behälter in erforderli
cher Menge mit den Fingerspitzen oder einem Salbenspatel
ohne weiteres entnommen werden, und sie konnten mit den
Fingerspitzen - ohne übermäßige Klebehaftung an den Fin
gern - in die Form der zu behandelnden Zone gebracht
werden. Auch paßten sie sich glättend und haftend sowohl
der Haut als auch der Hautklebescheibe der Vorrichtung
an und ließen kein Austreten der Ausscheidung oder Ab
sonderung zu. Ferner ließen sie sich während der Anwen
dungsdauer ohne jegliche Haut- oder Schleimhautreizung
bedienen, wodurch sich ein bequemer Gebrauch bis zum
Ende der Behandlung ergab. Überdies konnten sie leicht,
ohne Schmerzen und ohne Salbenrückstände, von der Haut
wie auch von der Hautklebescheibe entfernt werden.
Im Gegensatz hierzu zeigte die Salbenzusammenset
zung des Vergleichsbeispiels 1 eine geringe Haftungs
qualität der Flüssiggummikomponente, was wegen der Kle
behaftung an den Fingerspitzen zu einer unbefriedigenden
Formgebung führte. Auch ihre Haltbarkeit war gering und
führte nach kurzer Benutzungsdauer zu Undichtigkeit. Zum
Zeitpunkt der Entfernung verblieb die Salbenzusammenset
zung um die Körperöffnung herum auf der Haut, was für
den Reinigungsvorgang störend war. Das Erzeugnis des
Vergleichsbeispiels 2 hatte einen Mangel an Flüssiggum
mikomponente, so daß es bei der Formgebung zu Rißbildung
neigte und sich nicht formen ließ. Es zeigte an der Haut
um die Körperöffnung herum und an der Hautklebescheibe
der Vorrichtung eine sehr geringe Klebehaftung und ver
fehlte somit die angestrebte Dichtungseigenschaft. Die
Salbenzusammensetzung des Vergleichsbeispiels 3 hatte
ein zu großes Verhältnis von Flüssiggummi zu Füllstoff,
so daß sie hauptsächlich Gummieigenschaften zeigte, d. h.
bei niedrigen Temperaturen hart war und bei hohen Tempe
raturen ihre Form nicht halten konnte, so daß es zu ei
nem kalten Fließen kam; auch zeigte sie eine zu hohe
Klebehaftung beim Abziehen von der Haut oder der Haut
klebescheibe. Das Erzeugnis des Vergleichsbeispiels 4
wies wegen hoher Viskosität von Polyisopren, das Be
standteil des Flüssiggummis war, eine zu große Härte
auf, als daß es bei Raumtemperatur mit den Fingerspitzen
formbar gewesen wäre. Die Salbenzusammensetzungen der
Vergleichsbeispiele 5 und 6 enthielten ein organisches
Lösungsmittel und verursachten starke Hautreizung mit
der Folge von Dermatitis und Schmerzen. Außerdem änderte
sich während der mit den Fingerspitzen erfolgenden Form
gebung ihre Viskosität, und zwar waren sie anfänglich zu
weich und wurden dann im Lauf der Zeit immer härter und
schwer formbar.
Durch die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen
Verwendung kann erreicht werden, daß die Haut, Schleimhaut oder
Wundfläche weniger gereizt und dadurch ein sicherer
Gebrauch ohne Auslösung von Dermatitis gewährleistet wird.
Auch weist die Salbenzusammensetzung
eine hervorragende Formbarkeit auf, so daß
eine sichere Abdichtung gegenüber der Körperöffnung
durch einen freien formgebenden Arbeitsgang, bei dem
eine vollständige Hautschutz-Schicht erzielt wird, mit
den Fingerspitzen bewerkstelligt werden kann. Ferner hat
die Zusammensetzung eine derart bemes
sene Klebekraft, daß die Klebehaftung an der Haut und
der Hautklebescheibe der Vorrichtung ausreichend hoch
ist, andererseits aber auch leicht wieder entfernbar
ist.
Claims (7)
1. Verwendung einer Zusammensetzung, welche wenigstens eine
Gummikomponente und eine Füllstoffkomponente umfaßt und
die frei von organischen Lösungsmitteln ist, wobei als Gummi
komponente Flüssiggummi vom Dien-Typ mit einem mittleren
Molekulargewicht zwischen 1.000 und 80.000 und einer bei
40 °C zwischen 200 und 6.000 Poise liegenden Viskosität dar
stellt, dessen Gewichtsanteil 30 bis 70% beträgt und die Füll
stoffkomponente gewählt ist aus anorganischen Füllstoffen, na
türlichen Hochpolymeren, halbsynthetischen wasserlöslichen
Polymeren oder synthetischen wasserlöslichen Polymeren, als
Hautschutz-Schicht in der Umfangszone von Körperöffnungen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Flüssiggummi vom Butadien- oder Isopren-Typ
vorgesehen ist.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als flüssige Gummikomponente ein gemischter Flüssig
gummi vorgesehen ist, der eine Mischung aus einem Flüssig
gummi mit einem mittleren Molekulargewicht von mindestens
80.000 und einem Flüssiggummi mit einem niedrigeren mittleren
Molekulargewicht darstellt.
4. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
gemischte Flüssiggummi zum einen Natur-, Isopren-, Styrol-
Butadien-, Butadien- oder Styrol-Isopren-Styrol-Gummi und zum
anderen Flüssiggummi vom Butadien- oder Styrol-Typ enthält.
5. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein Klebeverstärker
beigemengt ist.
6. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein Feuchtemittel
zum Einstellen der Feuch
tigkeitseigenschaften beigemengt ist.
7. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein Antioxidationsmittel, ein Vernet
zungsmittel und/oder ein Färbungsmittel beigemengt ist.
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