DD279493A5 - Haftoel - Google Patents

Abstract

Die Erfindung beschreibt ein Haftoel, das mindestens ein Schmieroel, z. B. ein Mineraloel, ein synthetisches Oel oder ein pflanzliches oder tierisches Oel, und einen Haftvermittler enthaelt. Als Haftvermittler sind in den erfindungsgemaessen Schmieroelen kolophoniumhaltige Harze, wie Tallharz oder Kolophonium enthalten, wobei das Verhaeltnis von Schmieroel zu Haftvermittler 40 bis 80 Gew.-% zu 60 bis 20 Gew.-% betraegt. Die erfindungsgemaessen Haftoele weisen eine ausgezeichnete Haftwirkung auf. Sie koennen insbesondere als vorzuegliche Haftoele fuer Motorkettensaegen und als Trennmittel fuer Bauschalungen verwendet werden.

Description

Anwendungsgebiet dor Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Haftöl, daß ein Schmieröl und einen Haftvermittler enthält sowie die Verwendung solcher Haftöle als Motorsägekettenhaftöl und als Trennmittel für Bauschalungen.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Haftöle für Motorsägeketten werden in großen Mengen benötigt. Weiterhin werden im Baugewerbe erhebliche Mengen Haftöl als Trennmittel für Bauschalungen, insbesondere für Betonschalungen, benötigt, um nach dem Aushärten des in die Schalung eingebrachten Betons die Schaltafeln problemlos vom Beton entfernen zu können.

Sowohl das für Motorsägeketten benötigte Haftöl als auch das als Trennmittel für Bauschalungen dienende Haftöl bleibt nach seiner Anwendung in der Natur zurüci. und belastet insbesondere das Wasser erheblich. Bekanntlich werden durch 1 Liter Öl etwa 1 Million Liter Wasser ungenießbar gemacht.

Bisher bekannte Haftöle enthalten als He^ermittler, der beispielsweise das Anhaften des Haftöls an Motorsägeketten bewirkt, ein hochmolekulares Polymer, wie Polyethylenglykol oder Polyacrylamid mit Molekulargewichten von 1 Million oder mehr.

Diese Stoffe sind biologisch nicht abbaubar.

Kolophonium wurde bisher unter anderem in Form von Lösungen in Mineralöl für Zeitungsdruckfarben, als Zusatz in mineralischen und synthetischen Kabelölen (Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 12, Seite 530) und in pastösen Petrolatum-Lötflußmitteln verwendet; ferner sind Enthaarungsmittel für Schweinshäute bekannt, die aus 88 bis 93% Kolophonium,, verschmolzen mit 7 bis 12% Baumwollsamenöl, bestehen (Kirk-Othmer, Encyclopedia of Chemical Technology. 2.Auflage, Band 17, Seiten 481 und 482).

Ziel der Erfindung

Es ist das Ziel der Erfindung, ein Haftöl und die Verwendung solcher Öle als Motorkettenhaftöl und als Trennmittel für Bauschalungen vorzuschlagen, das hohe Gebrauchswerteigenschaften aufweist.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Haftöl, das ein Schmieröl und einen Haftvermittler enthält sowie die Verwendung solcher Haftöle als Mc orsägekettenhaftöl und als Trennmittel für Bauschalungen zu schaffen, das biologisch abbaubar ist. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Schmieröl mindestens ein tierisches Öl und der Haftvermittler ein kolophoniumhaltiges Harz und/oder Kolophonium ist und das Verhältnis von Schmieröl zu Haftvermittler

a) 40 bis80Gew.-%zu 60 bis 20Gew.-%oder

b) 70 bis 90Gew.-% zu 30 bis 10Gew.-% beträgt.

Das erfindungsgemäße Haftöl ist biologisch vollständig abbaubar, da sowohl das pflanzliche und/oder tierische Öl als auch der erfindungsgemäße Haftvermittler vollständig abbaubar sind. Das Haftöl belastet daher die Umwelt nicht.

Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß ein Zusatz von mindestens einem kolophoniumhaltigen Harz und/oder Kolophonium zu Schmierölen Haftöle mit ausgezeichneter Haftung, z. B. bei Verwendung als Haftöl für Motorsägeketten oder als Trennmittel für Bauschalungen ergibt.

Als kolophoniumhaltige Harze können beispielsweise verwendet werden:

- Balsamharz, das aus Terpentinbalsam (Kiefernbalsam) gewonnen wird;

- Wurzelharz, das durch Lösungsmittelextraktion alter Wurzelstöcka erhalten wird; u.id

- Tallharz, das bei der fraktionierten Destillation von Tallöl, einem Nebenprodukt des Holzaufschlusses zur Gewinnung von Zellstoff, erhalten wird.

Weiterhin kann als erfindungsgemäßer Haftvermittler auch Kolophonium selbst verwendet werden. Kolophonium wird aus Balsamharz, Wurzelharz oder Tallharz gewonnen.

Vorzugsweise wird als erfindungsgemäßer Haftvermittler Tallharz eingesetzt, da Tallharz ills Bestandteil von Haftölen, diesen besonders gute Hafteigenschaften verleicht.

Besonders bevorzugt sind Hiftöle, die als Schmieröl mindestens ein pflanzliches und/oder mindestens ein tierisches Öl als Haftvermittler Tallharz enthalten.

Als tierisches oder pflanzliches Öl können in den erfindungsgemäßen Haftölen z. B. Rüböl, Sonnenblumenöl, Rizinusöl, Olivenöl, Erdnußöl, Sojaöl oder Walöl enthalten sein. Unter diesen Ölen sind Rüböl, Sonnenblumenöl und/oder Rizinusöl bevorzugt. Ein Zusatz von Rizinusöl zu Rüböl und/oder Sonnenblumenöl ist aufgrund der ausgezeichneten Schmierwirkung des Rizinusöls in manchen Fällen zweckmäßig.

Das erfindungsgemäße Haftöl weist eine ausgezeichnete Haltbarkeit auf, so daß ein Zusatz eines haltbarmachenden Mittels nicht erforderlich ist. Vorteilhaft kann dem Haftöl jedoch noch 1 bis 5Gew.-% Sorbit als Haltbarmacher zugesetzt werden.

Bei Verwendung als Motorsäijekettenhaftöl enthält das erfindungsgemäße Haftöl 40 bis 80Gew.-% Schmieröl und 60 bis 20Gew.-% Haftvermittler. Vorzugsweise enthält das Haftöl 50 bis 60Gew.-% Schmieröl und 50 bis 40Gew.-% Haftvermittler und insbesondere 50Gew.-% Schmieröl und 50Gnw.-% Haftvermittler.

Bei Verwendung als Motorsäg ekettenhaftöl weist das erf indungsgemäßo, ein kolophoniumhaltiges Harz und /oder Kolophonium enthaltende Haftöl den weiteren Vorteil auf, daß dem Haftöl keine Verschleiß- und keine Korrosionsschutz-Inhibitoren zugesetzt werden brauchen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß der erfindungsgemäße Haftvermittler gegen Verschleiß und Korrosion schützende Eigenschaften aulweist.

Bei Verwendung als Trennmittel für Bauschalungen enthält das erfindungsgemäße Haftöl SO bis 70Gew.-% Schmieröl und 10 bis 30Gsw.-% Haftvermittler und vorzugsweise 80Gew.-% Schmieröl und 20Gew.-% Haftvermittler.

Das Haftöl eignet sich vorteilhaft als Motorsägekettenhaftöl und als Trennmittel für Bauschalungen, und zwar in gleicher Weise für sogenannte saugende als iiuch nicht saugende Schalungen.

Die Herstellung des erfindungsgemäßen Haftöls erfolgt in einfacher Weise durch Vermischen dos Schmieröls mit dem Haftvermittler. Üblicherweise wird in einem Mischer das Schmieröl vorgelegt und der Haftvermittler zugesetzt. Das Vermischen geht problemlos bei Raumterr peratur vonstatten. Bei Verwendung eines 1000 Liter fassenden Mischers und einem Volumen der Mischung aus Schmieröl und Haftvermittler von etwa 900 Liter ist boi üblichen Mischgeschwindigkeiten und bei Raumtemperatur nach etwa zehnminütiger Mischdauer ein homogenes Haftöl entstanden, das sich auch nach langem Stehen nicht entmischt. So wurden z. I3. bei Haftölen aus 50 Gew.-% Sonnenblumenöl und 50Gew.-% Tallharz bzw. aus 60 Gew.-% Rüböl und 40Gew.-% Tallharz nach iichtzehnmonstigem Stehen keine Entmischung beobachtet.

Ausführungsbeispiel

Nachfolgend werden als Beispiele besonders bevorzugte Zusammensetzungen erfindungsgemäßer Haftöle angegeben:

Beispiel 1 Motorsägekettenhaftöle

a) zum Gebrauch im Sommor: 50Gew.-% Sonnenblumenöl und 50Gew.-% Tallharz,

b) zum Gebrauch im Winter: 60Gew.-%Rüböl und 40Gew.-%Tallharz,

c) zum Gebr&ucli im Sommar: 60Gow.-% Sonnenblumenöl und 40Gew.-% Kolophonium. Die Viskosität des Haftöls b) beträyt bei 1O⁰C etwa 0,012 Pa · s und bei 15°etwa 0,008Pa · s.

d) zum Gebrauch im Winter: 40Gew.-% Rüböl, 15Gew.-% Rizinusöl und 45Gew.-% Tallharz.

Beispiel 2

Trennmittel für Bauschalungen

80Gew.-% Sonnenblumenöl und 20Gew.-% Tallharz.

Claims (7)

1. -1- ;>79 Patentansprüche:

   1. Haftöl, enthaltend ein Schmieröl und einen Haftvermittler, dadurch gekennzeic hnet, daß das Schmieröl mindestens ein pflanzliches und/oder mindestens ein tierisches Öl und der Haftvermittler ein kolophoniumhaltiges Harz und/oder Kolophonium ist und das Verhältnis von Schmieröl zu Haftvermittler 40 bis 80Gew.-% bis 20Gew.-% bc^gt.
2. 2. Haftöl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, drß das Verhältnis von Schmieröl zu Haftvermittler 70 bis90Gsw.-%zu 30 bis 10Gew.-% beträgt.
3. 3. Haftöl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dak der Haftvermittler Tallharz ist.
4. 4. Haftöl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aas pflanzliche Öl Rüböl, Sonnenblumenöl und/oder Rizinusöl ist.
5. 5. Haftöl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Haftöl zusätzlich 1 bis 5Gew.-% Sorbit enthält.
6. 6. Haftöl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 50Gew.-% Schmieröl und 50Gow.-% Haftvermittler enthält.
7. 7. Haftöl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es 80Gew.-% Schmieröl und 20Gew.-% Haftvermittler enthält.