DE19539891C1 - Verfahren zum vorübergehenden Schutz witterungsempfindlicher Oberflächen - Google Patents
Verfahren zum vorübergehenden Schutz witterungsempfindlicher OberflächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum vorübergehenden
Oberflächenschutz witterungsempfindlicher oder anderen
Belastungen ausgesetzter Oberflächen, insbesondere
Kraftfahrzeugkarosserien für die Dauer ihrer Lagerung im
Freien und/oder ihres Transports, nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-AS 12 93 371
bekannt.
Biologisch abbaubare Polymergemische sind in alkalischen
Lösungsmitteln löslich, so daß weder das Aufbringen des
Schutzmittels auf die zu schützende Oberfläche noch das
Entfernen des Schutzmittels eine Umweltbelastung oder gar
gesundheitliche Beeinträchtigung für die mit der
Ausführung der Arbeiten beschäftigten Personen darstellt.
Bei dem Verfahren nach dem oben genannten Stand der
Technik wird Kolophonium in organischen Lösungsmitteln
gelöst. Das so gewonnene Harz wird beispielsweise in
Ethanol gelöst und auf die zu schützende Oberfläche
aufgetragen. Kolophonium ist biologisch abbaubar, wie
sich z. B. aus der EP 0 255 637 A2 ergibt. Der Schutzfilm
besitzt eine zeitlich begrenzte Lebensdauer und läßt sich
bereits unter extrem milden alkalischen Bedingungen
ablösen, wie sich vor allem aus dem Beispiel 1 dieser
Schrift ergibt. Danach wurde ein mit dem Schutzfilm
beschichtetes Blech 15 Sekunden in eine 1-, 4- und 10%ige
Boraxlösung getaucht und konnte anschließend einfach
abgespült werden. Der Schutzfilm besitzt somit eine unter
natürlichen Umweltbedingungen nicht ausreichend hohe
Schutzwirkung. Insbesondere muß befürchtet werden, daß
bereits wenige Mengen Vogel- oder Bienenkot zum Ablösen
des Schutzfilms führen, so daß dieser durch
anschließenden Regen einfach abgespült wird.
Ein Verfahren zur Herstellung eines ähnlichen, ebenfalls
biologisch abbaubaren Schutzfilms offenbart die
FR 25 59 495 A1.
Der Erfindung liegt daß Problem zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art aufzuzeigen, mit dem ein
Schutzfilm mit hoher Schutzwirkung unter natürlichen
Bedingungen erzielt wird.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Als Schutzmittel wird ein Polymergemisch auf der Basis
von Gliadinsedimenten unter Zusatz von Chitosan und/oder
Schellack und/oder anderen Zuschlagstoffen, die die
Lösung des Schutzmittels in Wasser, Alkohol oder einem
Gemisch daraus begünstigen, verwendet. Das Schutzmittel
wird dann zur Herstellung des Schutzfilms auf die zu
schützende Oberfläche, wie etwa eine
Kraftfahrzeugkarosserie aufgetragen. Der Schutzfilm hält
den natürlichen Umweltbedingungen auch über lange Zeit,
beispielsweise bei langen Transportwegen oder langen
Verweilzeiten auf einer "Halde", stand. Gliadinsediment
läßt sich günstig aus Getreiderückständen gewinnen, wie
sie beispielsweise bei der Weizenmehlherstellung
anfallen.
Eine begünstigende Wirkung läßt sich durch Erwärmung des
Polymergemisches gegenüber der Umgebung vor dem
Aufbringen auf die zu schützende Oberfläche erzielen. Die
Erwärmung des Gemisches verbessert die Sprühmöglichkeit
des Polymergemisches. Ebenso kann durch Erwärmen der
Waschflüssigkeit oder des Raumes, in dem die Arbeiten
durchgeführt werden, ein leichteres Ablösen der
Beschichtung erreicht werden. Die Waschflüssigkeit kann
in vielen Fällen aus alkalischem Wasser bestehen, welchem
Ammoniak zugesetzt wurde. Die mit dem Polymergemisch
angereicherte Waschflüssigkeit wird anschließend
neutralisiert und kann dann ohne Bedenken in den
Abwasserkanal eingeleitet werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Gliadinsediment beispielsweise aus einem
Vitalkleber aus den aufbereiteten Getreiderückständen neu
isoliert. Es stellt ein durch Extraktion und Fällung aus
Getreidekörnern gewonnenes Proteingemisch dar. Chitosan
wird beispielsweise aus Chitin, dem Panzer von Garnelen
und anderen Krustentieren, gewonnen. Schellack der für
Zwecke der Erfindung geeigneten Art ist ein von
Schildläusen produziertes Harz.
Als Schutzmittel für den Autolack neuer Kraftfahrzeuge
ist ein Gliadinsediment oder eine Mischung aus einem
Gliadinsediment mit Chitosan und Schellack als
wesentliche Bestandteile von besonderem Interesse. Da
eine solche Mischung in gelöster Form aufgebracht werden
kann und nach dem Verdampfen des Lösemittels einen
Schutzfilm bildet, der sich mit schwach alkalischen
Lösungen wieder abwaschen läßt. Gegen saure und neutrale
Lösungen ist der Schutzfilm stabil. Die mechanischen
Eigenschaften der Gliadinsedimentbeschichtung können
durch Weichmacher oder Vernetzungsmittel eingestellt
werden. Dazu lassen sich Gliadinsedimente nicht nur mit
Schellack und Chitosan, sondern auch mit Mono- oder
Dicarbonsäuren versetzen.
Claims (4)
1. Verfahren zum vorübergehenden Oberflächenschutz
witterungsempfindlicher oder anderen Belastungen
ausgesetzter Oberflächen, insbesondere lackierter
Kraftfahrzeugkarosserien für die Dauer ihrer Lagerung im
Freien und/oder ihres Transports, bei dem ein in Wasser,
Alkohol oder einem Gemisch aus beiden gelöstes
Schutzmittel aus biologisch abbaubarem Polymergemisch
aufgetragen und am Ende der Schutzzeit durch eine
alkalische Wasserlösung gelöst und abgewaschen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Schutzmittel ein Polymergemisch auf der Basis von
Gliadinsedimenten unter Zusatz von Chitosan und/oder
Schellack und/oder anderen, die Lösung des Schutzmittels
in Wasser, Alkohol oder einem Gemisch daraus
begünstigenden Zuschlagstoffen verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das in dem Gemisch aus Wasser und Alkohol aufgerührte
Polymergemisch in einem gegenüber der Umgebung erwärmten
Zustand auf die zu schützende Fläche aufgetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Waschflüssigkeit Wasser mit einem
Ammoniakzusatz Verwendung findet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit dem Polymergemisch
angereicherte Waschflüssigkeit neutralisiert und in die
Kanalisation abgeleitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995139891 DE19539891C1 (de) | 1995-10-26 | 1995-10-26 | Verfahren zum vorübergehenden Schutz witterungsempfindlicher Oberflächen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995139891 DE19539891C1 (de) | 1995-10-26 | 1995-10-26 | Verfahren zum vorübergehenden Schutz witterungsempfindlicher Oberflächen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19539891C1 true DE19539891C1 (de) | 1997-01-30 |
Family
ID=7775858
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995139891 Expired - Fee Related DE19539891C1 (de) | 1995-10-26 | 1995-10-26 | Verfahren zum vorübergehenden Schutz witterungsempfindlicher Oberflächen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19539891C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1067160A1 (de) * | 1999-07-09 | 2001-01-10 | Coöperatieve Verkoop- en Productievereniging van Aardappelmeel en Derivaten 'AVEBE' B.A. | Beschichtung aus Protein |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1293371B (de) * | 1964-02-15 | 1969-04-24 | Bayer Ag | Herstellung alkaliloeslicher temporaerer Schutzueberzuege |
FR2559495A1 (fr) * | 1984-02-09 | 1985-08-16 | Salkin Andre | Revetement de protection temporaire et solution de deprotection qui en association avec le revetement contient des agents de biodegradation |
EP0255637A2 (de) * | 1986-08-04 | 1988-02-10 | Hans Schur | Haftöl und seine Verwendung für Motorsägeketten und für Bauschalungen |
-
1995
- 1995-10-26 DE DE1995139891 patent/DE19539891C1/de not_active Expired - Fee Related
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WO2001004223A1 (en) * | 1999-07-09 | 2001-01-18 | Coöperatieve Verkoop- En Productievereniging Van Aardappelmeel En Derivaten Avebe B.A. | Proteinaceous coating |
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