CH84599A - Verfahren zur Erzeugung künstlicher, sehr feiner Fäden aus Zelluloselösungen - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung künstlicher, sehr feiner Fäden aus Zelluloselösungen

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CH84599A
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Glanzfaeden-Aktiengesellschaft
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Glanzfaeden Ag
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  Verfahren zur Erzeugung künstlicher, sehr feiner Fäden aus     Zelluloselösungen.       Man hat bei der Herstellung von Kunst  fäden das Strecken der frisch gesponnenen       und    noch nicht erstarrten Fäden angewandt,  indem der durch ein verhältnismässig grosses  Düsenloch gebildete dicke Faden in einer  langsam     wirkenden        Füllflüssigkeit    zu einem  äusserst dünnen Faden ausgezogen     wurde.    Zu  diesem     Streckspinnverfahren    eigneten sich  besonders die aus Nitrozellulose bestehenden  Fäden, weil sich die Lösungsmittel (Äther  und Alkohol) durch indifferente Mittel so  langsam verdrängen lassen,

   um den dicken       gesponnenen    Faden noch vor seiner Erstar  rung auf äusserste Feinheit auszuziehen.  



  Bei den nach dein     Kupferoxydammoniak-          verfahren    gewonnenen Fäden war das Strecken  der Fäden zunächst unmöglich, da die Fäl  lung mittelst Säuren erfolgt, die unmittelbar  mit den Lösungsmitteln (Kupferoxyd und       Ammoniak)    reagieren und eine sofortige Er  starrung des Fadens beim Austritt aus den  Spinndüsen     bewirken.    Später wurde für       Kupferoxydainmoniaklüsungen    das Strecken  dadurch ermöglicht, dass man     konzentrierte       Lösungen in schwach alkalische Flüssigkeiten  eintreten liess, die nur eine langsame Ver  drängung (nicht     Abbindung)    des Ammoniaks  bewirken,

   so dass das Ausziehen des Fadens  auf die erstrebte Feinheit der echten Seide  vor seiner endgültigen Erstarrung bewirkt  werden kann.  



  Die vorliegende     Erfindung    bezieht sich  nun auf ein     Streckspinnverfahren    aus Vis  kose gebildeter Fäden im Sinne der früher  mit Nitrozellulose- oder     Kupferoxydammoniak-          zelluloselösungen    geübten Arbeitsweisen.  



  Die aus den üblichen     Viskosespinnlösungen     entstandenen Fäden liessen sich bis jetzt nicht  durch ein derartiges     Streckverfahren    ,ver  feinern, da die die Zellulose in Lösung hal  tende wässerige Natronlauge von den als       Fällmitteln    benutzten     Fällsäuren    oder sauren  Salzen sofort abgebunden wird und für ihre  langsame     Verdrängung    leine Mittel zu Ge  bote standen. Schon ganz schwache Bäder  erzeugten eine derartige Koagulation an der  Oberfläche des Fadens, dass ein Strecken un-      möglich war. In Wasser ist dagegen Viskose  löslich.  



  Die üblichen     Kunstseideviskoselösungen,     d. h. ausgereifte Lösungen aus stark hydrati  sierter Zellulose,     versagten    daher bei dem       Streckspinnverfahren    vollkommen.  



  Die vorliegende Erfindung geht nun von  einem     Viskoseprodukt    aus, das im Gegen  satz zu den bisher bekannt     gewordenen    eine  Streckung der Fäden beim Spinnen     zuläf t.     



  In der amerikanischen Patentschrift 808149  ist zwar von einer     Behandlung    der aus Viskose  hergestellten Fäden unter     Spannung    die Rede,  es handelt sich aber hierbei um die. Erzeu  gung einer     Spannung    auf den<I>bereits</I>     koagat-          Nerten    Faden durch Einschaltung von     Rei-          bungswiderständen    zwecks Erzielung eines  festeren und     glänzenderen        Produktes.     



  Die Patentschrift sagt     ausdrücklich;    dass  eine Spannung auf den noch weichen Faden  zwischen     der    Düse     und        dein    ersten Wider  stand nach Möglichkeit vermieden werden  soll und die     Spanung    erst. auf den bereits  koagulierten Faden erfolgt.  



  Die     angemeldete        Erfindung    besteht nun  in der Bildung sehr feiner     Fäden,    indem man  eine aus sehr schwach     hydratisierter    Zellu  lose gewonnene     Viskoselösung    während der  Bildung des dicken Fadens unter ganz lang  sam eintretender Koagulation in dem Spinn  bade auf äusserste Feinheit auszieht.  



  Die Herstellung derartiger     Viskoselösungen     aus sehr schwach hydratisierter Zellulose kann  beispielsweise in der Art geschehen, dass die       verwendete    Zellulose vor der Einwirkung des  Schwefelkohlenstoffes und der Auflösung einer  für die Erzielung von glänzenden Kunstseide  fäden noch     ungenügenden        Hydratisierung     mittelst     Ätzalkalien    unterworfen wird,     worauf     ohne Reifenlassen sofort in Mineralsäuren  versponnen wird.  



  Infolge der hohen Viskosität und     Disper-          sität    dieser aus schwach hydratisierter Zellu  lose gewonnenen Viskose koagulieren selbst  die in einem 15     o/oigen        Schwefelsäurebad    ge  sponnenen Fäden derartig     langsam,    dass sie  beim sogenannten direkten Spinnen (d. i.     Bil-          chung    der- Fadendicke urimittelbar an     dei-    Düse)    auf eine Strecke von etwa einem Meter durch  solches Spinnbad gezogen werden müssen,  bevor sie ganz     durchkoaguliert    sind.

   Die be  kannten     Viskosespinnlösungen    koagulieren  dagegen schon in Salzlösungen auf einer Rad  länge von 6 cm. Es ist hiernach verständ  lich, dass die aus     Viskoselösungen    aus sehr  schwach hydratisierter Zellulose gesponnenen  Fäden in einem etwa 1     ojoigen    Schwefelsäure  bad oder in ähnlicher Weise     schwachwirken-          den    Fallbädern auf das allerfeinste nach dem       Streckspinnverfahren    ausgezogen werden  können, um erst dann in einem zweiten Bade  endgültig gehärtet zu werden, während dies  bei den bekannten     Viskosespinnlösungen    nicht  gelang.

       Für    die     ZDurchführung    des     neuen     Verfahrens eignen sich auch die für das       Streckspinnverfahren    bekannt gewordenen       Apparate.    Die praktische Ausführung des  Treuen     Verfahrens    gestaltet sich     zweckmässiger-          weise    etwa wie folgt:

       Eine    aus schwach  hydratisierter Zellulose gewonnene     Viskose-          Iösung    lässt man unter nur geringem     Drucke     durch eine     Spinicdiise    mit zahlreichen Lö  chern von     etwa    I mm Durchmesser in ein  etwa 1     ojoiges    schwefelsaures Bad eintreten.  Dieses     durchfliesst    dauernd das     Koagulations-          gefät')    und zieht dabei die sich bildenden  Fäden aufs feinste aus.  



  Die so gebildeten feinen Fäden werden  nach ihrem Austritt aus dem schwachsauren  Bade auf eine in 2-4     o/oiger    Schwefelsäure  umlaufende Haspel geführt, auf welcher sie  dann ganz erhärten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Erzeugung künstlicher; sehr feiner Fäden aus Zelluloselösurigen durch nachträgliches Ausstrecken von aus weiten Spinnöffnungen austretenden dicken Fäden, dadurch gekennzeichnet, dass man aus sehr schwach hydratisierter Zellulose gewonnene Viskoselösungen während der Koagulation in einerlangsain wirkenden Fällflüssigkeitstreckt.
CH84599A 1919-06-03 1919-06-03 Verfahren zur Erzeugung künstlicher, sehr feiner Fäden aus Zelluloselösungen CH84599A (de)

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