DE237599C - - Google Patents

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DE237599C
DE237599C DENDAT237599D DE237599DA DE237599C DE 237599 C DE237599 C DE 237599C DE NDAT237599 D DENDAT237599 D DE NDAT237599D DE 237599D A DE237599D A DE 237599DA DE 237599 C DE237599 C DE 237599C
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acetic acid
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cellulose acetate
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/24Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives
    • D01F2/28Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives from organic cellulose esters or ethers, e.g. cellulose acetate

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vr 237599 KLASSE 29 b. GRUPPE
Fürst GUIDO DONNERSMARCK'SCHE KUNSTSEIDEN- & ACETATWERKE in SYDOWSAUE, Kr. Greifenhagen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Oktober 1907 ab.
Obwohl die für Verarbeitung zu Kunstfäden aller Art höchst wertvollen Eigenschaften der Acetylzellulose allgemein anerkannt sind, ist es bisher doch nicht gelungen, Kunstfäden, insbesondere Kunstseide, aus Zelluloseacetat in industriell befriedigender Weise herzustellen.
Wählt man nämlich den durch die Kunstseidenindustrie gewiesenen Weg, Zelluloseacetatlösungen unter Druck durch geeignete feine
ίο Öffnungen in Fällbäder eintreten zu lassen, so beobachtet man meist, selbst bei Verwendung langer Fällstrecken im Spinnbade, daß das entstehende Fadengebilde so geringe Festigkeit aufweist, daß die fabrikmäßige Herstellung von Fäden auf diese Weise ausgeschlossen erscheint. Versuche haben ergeben, daß man beispielsweise bei Verwendung einer Lösung von Acetylcellulose in Acetylentetrachlorid und eines aus Wasser oder Alkohol bestehenden Fällbades nur unverarbeitbare Fadenbruchstücke erhält. Bei Verwendung von Chloroform als Lösungsmittel sind die
, Ergebnisse noch schlechter. Bessere, wenn auch keineswegs vollwertige Fäden werden bei Verwendung von Eisessig als Lösungsmittel und Wasser als Fällmittel erhalten.
Die beiden ersten Beispiele unterscheiden sich von dem dritten dadurch, daß die zur Herstellung der Spinnlösung verwandten Lösungsmittel mit Wasser nicht mischbar sind, In allen Fällen aber zeigte es sich, daß
nach dem Durchgange der Fäden durch die 35
Fällbäder im Innern der erzielten Fadenstücke noch große Mengen unveränderter Spinnlösung enthalten waren, d. h. daß die immerhin verhältnismäßige kurze Zeit, während der die Fäden im Spinnbade verweilten, nicht genügte, um die in die Fällflüssigkeit gespritzten Flüssigkeitsstrahlen durch und durch zu coagulieren. Es bildete sich vielmehr immer nur eine mehr oder weniger dünne Oberflächenhaut, die dem Eindringen der Fällflüssigkeit ins Innere des so gebildeten Schlauches solchen Widerstand entgegengesetzte, daß die Erstarrung des Gebildes nicht genügend schnell fortschreiten konnte, um das Reißen des Fadens durch sein Eigengewicht zu verhindern. Bei dem angeführten dritten Beispiel, waren die Ergebniese allerdings besser, und zwar deshalb, weil sich das Lösungsmittel in der Spinnlösung leicht mit dem Wasser des Fällbades mischt. Auch ist die Durchdringbarkeit der zunächst gebildeten Oberflächenschicht für Eisessig besser als beispielsweise für Acetylentetrachlorid.
Aus diesen Beobachtungen ergibt sich das Prinzip, dessen Beobachtung allein zu einer befriedigenden Spinnmethode für Zelluloseacetatlösungen führen kann; die Wahl des Lösungsmittels für Herstellung der Spinnlösung einerseits und der Fällflüssigkeit andererseits muß so getroffen werden, daß Lösungsmittel und Fällflüssigkeit leicht mischbar sind und daß das Lösungsmittel leicht durch dünne,
55

Claims (1)

  1. ausgefällte Zelluloseacetatschichten hindurch zu diffundieren vermag. Bei den Kombinationen Acetylentetrachlorid und Wasser oder Chloroform und Wasser ist keine der Bedingungen erfüllt, bei der Kombination Acetylentetrachlorid und Alkohol nur die erste, "bei Eisessig und Wasser die erste Bedingung vollkommen, die zweite zwar besser als bei den vorgenannten Beispielen, aber noch nicht vollkommen.
    Es wurde nun gefunden, und darin besteht das Wesen der Erfindung, daß diese Bedingungen in vorzüglicher Weise erfüllt werden, wenn man in der zuletzt erwähnten Kombi-
    1S nation die Essigsäure durch Ameisensäure ersetzt. Die Spinnresultate übertreffen die mit Essigsäurelösung erzielten bedeutend.
    Nebenher werden noch andere gewichtige Nachteile, die der Verwendung der Essigsäure als Lösungsmittel beim Verspinnen von Zelluloseacetat anhaften, völlig vermieden. Hier ist in erster Linie der Umstand zu nennen, daß die Löslichkeit der Acetylderivate in Essigsäure viel geringer ist als in Ameisensäure. Durch Wasser ausgefälltes und getrocknetes Zelluloseacetat, also das gewöhnliche Handelsprodukt, löst sich nur so schlecht in Essigsäure, daß an eine Verspinnung solcher Lösungen nicht gedacht werden kann.
    Die Verwendung der Essigsäure ist also auf Verspinnung von mit Essigsäure verdünnten Reaktionsgemischen der Acetylierung praktisch beschränkt. Außerdem haftet auch diesen Lösungen stets der Übelstand großer oder geringerer Trübung an, die bei Anwendung von Ameisensäure völlig wegfällt. Aus gefälltem und getrocknetem Zelluloseacetat sowohl wie durch Verdünnung des Reaktionsgemisches der Acetylierung lassen sich leicht innerhalb der durch die Verspinnbarkeit gegebenen Grenzen beliebig konzentrierte wasserklare Lösungen herstellen, die gegen Feuchtigkeit, im Gegensatz zu den Eisessiglösungen, völlig unempfindlich sind.
    Die Ausführung des Verfahrens erfolgt in der aus der Kunstseidefabrikation allgemein bekannten Weise. Selbstverständlich können zu beliebigen Zwecken geeignete Zusätze zur Spinnlösung wie auch zum Wasser des Fällbades gemacht werden. Beispielsweise sei die Zugabe von Ätzkalk zur Fällflüssigkeit erwähnt, um die Säure zu binden.
    Ausführungsbeispiel:
    Eine 6prozentige Auflösung von Zelluloseacetat in höchstkonzentrierter Ameisensäure wird mittels der bekannten Vorrichtungen in ein Bad aus reinem Wasser gespritzt, das durch zugegebenes Eis zweckmäßig kühl gehalten wird. Der Faden wird nach dem Verlassen des Bades auf einer Spule aufgenommen und dann in bekannter Weise weiterverarbeitet.
    Ρλ τ ent-A ν Spruch:
    Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden und ähnlichen Gebilden insbesondere von künstlicher Seide aus Zelluloseacetat, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung von Zelluloseacetat in Ameisensäure durch an sich bekannte Vorrichtungen in ein aus Wasser oder einer wässerigen Flüssigkeit bestehendes, eventuell mit Zusätzen versehenes*^Fällbad gespritzt wird, aus dem der Faden in an sich bekannter Weise aufgenommen und dann weiterverarbeitet wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE970677C (de) * 1948-11-27 1958-10-16 American Viscose Corp Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden aus acrylnitrilhaltigen Polymerisationsprodukten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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