DE920812C

DE920812C - Verfahren zur Herstellung von Faeden, Haaren oder Borsten aus Polyvinylchlorid

Info

Publication number: DE920812C
Application number: DEB1801A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Dr Lieseberg; Hugo Dr Widmann
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1948-10-01
Filing date: 1950-01-31
Publication date: 1954-12-02

Description

Das Patent 802 263 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Fäden, Haaren oder Borsten aus Polyvinylchlorid, bei dem Lösungen von Polyvinylchlorid in Tetrahydrofuran nach dem Streckspinnverfahren in Wasser oder wäßrigen Lösungen versponnen werden. Das wesentliche Kennzeichen für das Streckspinnverfahren ist die Ausübung eines starken Zuges und damit einer starken Streckung auf die entstehenden Fäden im Koagulationsbad, wodurch die Fäden bereits bei ihrer Entstehung um ein Mehrfaches ihrer ursprünglichen Länge gereckt werden.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Verfahrens des Hauptpatents.

Es wurde nämlich gefunden, daß man spinntechnische Vorteile und außerdem sehr gute mechanischtechnologische Eigenschaften dieser Fäden, Haare oder Borsten erzielt, wenn das zur Lösung des Polyvinylchlorids verwendete Tetrahydrofuran nicht mehr als 5 %>, zweckmäßig sogar weniger als ι °/o, Wasser enthält.

Die spinntechnischen Vorteile liegen in der Hauptsache in einer hohen Spinnsicherheit. Die mit nicht mehr als 5% Wasser im Tetrahydrofuran hergestellte Polyvinylchloridspinnlösung ist zugfähiger beim Spinnen als eine mehr Wasser enthaltende Lösung. Man beobachtet weniger Abrisse der Fäden beim Austritt der Spinnlösung aus der Düse. Das Verstreckungsverhältnis kann gesteigert werden.

Die Festigkeit des Einzelfadens, ausgedrückt in Rkm, wird zudem erhöht. Die Dehnung bleibt trotz des durch die ziehfähigere Spinnlösung erhöhten Verstreckungsverhältnisses in guten Grenzen. Die ausspinnbaren Titer des Einzelfadens sind feiner. Die dadurch erhältlichen feineren Garne können einem breiteren Verwendungsgebiet zugeführt werden.

Die apparative Anordnung des Spinntrichters, die Verstreckungsrinne, die Kreislaufführung der Fällflüssigkeit, die Abzugsvorrichtungen und die Wiedergewinnung des Tetrahydrofurans entsprechen im übrigen denen für das Verfahren des Hauptpatents.

Beispiel

Eine i9°/oige Lösung von Polyvinylchlorid in Tetrahydrofuran, das etwa 5 °/o Wasser enthält, wird aus einer 620-Loch-Düse mit 0,15 mm Lochdurchmesser in Wasser als Fällflüssigkeit bei etwa io° versponnen. Hinter dem Spinntrichter wird mit 17,2 m/min und hinter den Verstreckungsrinnen mit 65 m/min abgezogen. Das Verstreckungsverhältnis beträgt also 1 : 3,78. Die Festigkeit der Einzelfäden beträgt 15,9 Rkm bei einer Dehnung von 14,7⁰A) und einer Nm (Nummer metrisch) 1270.

Verwendet man unter sonst gleichen Bedingungen als Lösungsmittel 3% Wasser enthaltendes Tetrahydrofuran, so kann man das Verstreckungsverhältnis auf ι : 5,8 erhöhen. Die Festigkeit des Einzelfadens steigt auf 25,6 Rkm bei 12,1% Dehnung und einer Nm 1220. Vermindert man den Wassergehalt des Tetrahydrofurans auf 1 °/o, so kann man ein Streckungsverhältnis von 1 :6,4 erzielen. Die Festigkeit erhöht sich auf 36,9 Rkm, die Dehnung beträgt 16,2% und die Nm 1770.

Claims

PATENTANSPRUCH:

Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung von Fäden, Haaren oder Borsten aus Polyvinylchlorid nach dem Patent 802 263, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel Tetrahydrofuran verwendet, das nicht mehr als 5%, zweckmäßig weniger als i°/o, Wasser enthält.

Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 423 396, 423 284, 423139·