CH689291GA3 - Verfahren zur Herstellung von Reservedruck-Faerbungen. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Reservedruck-Faerbungen.Info
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Reservedruck-Färbungen auf zweidimensionalen Textilmaterialien, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man die zur Reservierung vorgesehenen Stellen der Oberseite des Textilmaterials mit einem Hydrophobierungsmittel, enthaltend ein Fluorocarbon-Polymerisat oder -Copolymerisat im Gemisch mit einem wässrigen Isocyanat-Vernetzungsmittel, imprägniert, das Textilmaterial trocknet, die Imprägnierung fixiert und das Textilmaterial anschliessend als Ganzes, einseitig, von der Rückseite her, einer Färbebehandlung mit einer wässrigen Flotte unterzieht.
Die Fixierung der Imprägnierung mit dem Hydrophobierungsmittel erfolgt auf übliche Weise, z.B. durch eine Hitzebehandlung.
Dabei kann man sowohl Weissreservedrucke als auch, wenn man der Paste mit dem Hydrophobierungsmittel einen Farbstoff zusetzt, Buntreservedrucke herstellen.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist äusserst rationell und umweltfreundlich: Die Reserven auf den Substraten werden ohne Zerstörung von Farbstoffen und ohne übermässigen Einsatz von Färbereihilfsmitteln, insbesondere aggressiven bzw. umweltschädlichen Chemikalien erhalten.
Ein wesentlicher Punkt beim erfindungsgemässen Verfahren ist das Hydrophobierungsmittel. Es verhindert die Imprägnierung der mit ihm bedruckten Stellen mit der anschliessend von der Rückseite her applizierten Färbeflotte, so dass an den mit ihm bedruckten Stellen eine spätere Färbung nicht erfolgen kann.
Der zweite wesentliche Punkt ist die Art der Fondfärbung, wobei die Färbeflotte nur von der Rückseite her appliziert wird. Diese Massnahme ermöglicht die Herstellung exakt scharfer Muster (Weiss- und Buntreserven) auf der Vorderseite.
Die im erfindungsgemässen Verfahren verwendeten Hydrophobierungsmittel sind Fluorocarbon-Polymerisate und -Copolymerisate, insbesondere die im Handel befindlichen Perfluoralkyl/Acryl-Copolymeren, die in wässrig-organischer Lösung vorliegen. Diese lassen sich auf den erfindungsgemäss zu behandelnden Substraten so fixieren, dass sie zumindest den nachfolgenden Färbeprozess überstehen, ohne wesentlich auszubluten. Bevorzugt sind nicht-ionogene Hydrophobierungsmittel, in manchen Fällen erfüllen aber auch (schwach) anionaktive oder kationaktive Verbindungen den gewünschten Zweck.
Durch die speziellen Vernetzungsmittel, wie Hydroperm MF flüssig (wässrige Isocyanatverbindung), werden die Hydrophobiereffekte verbessert.
Das Fondfärben von der Rückseite des Substrats her erfolgt z.B. mittels einer sogenannten 1000-Punkt-Walze, einer Pflatschwalze (auf einer Rotationsfilmdruckmaschine), einer Bodenschablone (auf einer Flachfilmdruckanlage) oder einer Pflatsch- oder Sprüheinrichtung.
Im Prinzip können alle aus wässriger Lösung färbbaren Substrate erfindungsgemäss behandelt werden. Das Bedrucken mit dem Hydrophobierungsmittel und gegebenenfalls einem Farbstoff/Farbstoffgemisch erfolgt auf allgemein bekannte Weise. Die entsprechenden Druckpasten enthalten ein übliches Verdickungsmittel und gegebenenfalls weitere Druckhilfsmittel, z.B. geringe Mengen eines Netzmittels und/oder Fixierbeschleuniger und/oder Puffersubstanzen.
Dementsprechend sieht die vorliegende Erfindung weiter ein Verfahren wie oben beschrieben vor, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Imprägnierung mit dem Hydrophobierungsmittel mit einer Druckpaste erfolgt und dass diese Druckpaste zur Erzielung von Buntreserven einen Farbstoff oder ein Gemisch von Farbstoffen enthält.
Das Hydrophobierungsmittel wird im allgemeinen in Mengen von 30 bis 100 g/kg Druckpaste eingesetzt. Nach dem Bedrucken wird das Substrat getrocknet, danach das Hydrophobierungs- und Vernetzungsmittel und gegebenenfalls vorhandener Farbstoff fixiert und das Substrat dann gegebenenfalls durch Waschen vom Verdickungsmittel und den eventuell vorhandenen übrigen Hilfsmitteln befreit. Vorzugsweise wird das Fixieren, in Abhängigkeit von der Art des Fixiermittels und des gegebenenfalls mitverwendeten Farbstoffs, z.B. durch trockene Hitzebehandlung oder mit Hilfe von Heissdampf oder mit Sattdampf bei 102 DEG C durchgeführt. Nach dem Fixieren und, falls gewaschen wurde, nach dem Trocknen des Druckes wird das Substrat als Ganzes, wie oben angegeben, von der Rückseite her überfärbt, anschliessend fixiert und auf übliche Weise, durch nochmaliges Waschen und/oder Spülen, fertiggestellt.
Wie schon gesagt, können alle aus wässriger Lösung färbbaren, faserhaltigen Substrate, z.B. in Form von Geweben, Gewirken, Vliesen oder Teppichen, erfindungsgemäss behandelt werden. Auch Substrate aus Fasergemischen können so behandelt werden.
In dem folgenden Beispiel bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel
Ein Gewebe, bestehend aus 100% Baumwolle Satin mercerisiert wird mit folgender Reservedruckpaste mittels einer Flachschablone musterförmig bedruckt:
<tb><TABLE> Columns=3
<tb><SEP>C.I. Reactive Blue 207 (Handelsform)<SEP>50<SEP>Gewichtsteile
<tb><SEP>Harnstoff<SEP>100<CEL AL=L>Gewichtsteile
<tb><SEP>m-Nitrobenzolsulfonsaures Natrium<SEP>10<SEP>Gewichtsteile
<tb><CEL AL=L>Natriumbikarbonat<SEP>25<SEP>Gewichtsteile
<tb><SEP>Wasser<SEP>205<SEP>Gewichtsteile
<tb><CEL AL=L>Natrium-Alginatverdickung 10%ig<SEP>500<SEP>Gewichtsteile
<tb><SEP>Fluorcarbon-Polymerisat (Handelsname Sandofluor GPC)<SEP>80<SEP>Gewichtsteile
<tb><SEP>wässrige Isocyanatverbindung (Handelsname Hydroperin MF)<CEL AL=L>30<SEP>1000<SEP>Gewichtsteile Gewichtsteile
<tb></TABLE>
Nach dem Trocknen bei 110 DEG wird der Druck 30 Sekunden bei 170 DEG mit Heissluft fixiert und mit einer Flotte folgender Zusammensetzung von der Rückseite her übergossen:
<tb><TABLE> Columns=3
<tb><SEP>C.I. Reactive Black 8 (Handelsform)<SEP>70<SEP>Gewichtsteile
<tb><SEP>Harnstoff<SEP>50<CEL AL=L>Gewichtsteile
<tb><SEP>Wasser<SEP>745<SEP>Gewichtsteile
<tb><SEP>Natrium-Alginatverdickung 10%ig<CEL AL=L>100<SEP>Gewichtsteile
<tb><SEP>m-Nitrobenzolsulfonsaures Natrium<SEP>10<SEP>Gewichtsteile
<tb><CEL AL=L>Natriumbikarbonat<SEP>25<SEP>1000<SEP>Gewichtsteile<SEP>Gewichtsteile
<tb></TABLE>
Anschliessend wird mittels eines Vakuumschlitzes von der Rückseite her soviel Flotte abgesaugt, dass eine Flottenaufnahme von 80% bezogen auf das Warengewicht resultiert.
Danach wird bei 110 DEG getrocknet, 10 Min. mit Sattdampf von 102 DEG gedämpft, kalt gespült und wie für Reaktivfarbstoffdrucke üblich kochend gewaschen, kalt gespült und getrocknet. Man erhält ein scharfbegrenztes türkisfarbenes Muster auf schwarzem Grund.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Reservedruck-Färbungen auf zweidimensionalen Textilmaterialien, dadurch gekennzeichnet, dass man die zur Reservierung vorgesehenen Stellen der Oberseite des Textilmaterials mit einem Hydrophobierungsmittel, enthaltend ein Fluorocarbon-Polymerisat oder -Copolymerisat im Gemisch mit einem wässrigen Isocyanat-Vernetzungsmittel imprägniert, das Textilmaterial trocknet, die Imprägnierung fixiert und das Textilmaterial anschliessend als Ganzes, einseitig, von der Rückseite her, einer Färbebehandlung mit einer wässrigen Flotte unterzieht.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Imprägnierung mit dem Hydrophobierungsmittel mit einer Druckpaste erfolgt und dass diese Druckpaste zur Erzielung von Buntreserven einen Farbstoff oder ein Gemisch von Farbstoffen enthält.
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