CH642827A5 - Mittel zum salzen von speisen. - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Mittel zum Salzen von Speisen, dessen Gehalt an das Elektrolytmilieu des Organismus beherrschenden Kationen (Natrium, Kalium und Magnesium) so gewählt ist, dass die vom Organismus gestellten Forderungen optimal erfüllt werden können und durch eine unausgewogene Zusammensetzung der Nahrung, der Arzneimittel und anderer Elektrolytquellen verursachte gesundheitliche Störungen vermieden werden können.
Das Gleichgewicht des Elektrolytsystems im Organismus beruht auf einer Kompensation des ununterbrochenen Schwundes seiner verschiedenen Bestandteile mit Hilfe einer oralen Ergänzung, in erster Linie durch die Nahrung. Da die Ernährung bisher eine überwiegend auf Traditionen beruhende Funktion war, sind viele zentrale Wechselwirkungen zwischen der Ernährung und den Forderungen des Organismus bisher kaum beachtet worden. In der heutigen industrialisierten Welt stehen die Natrium-, Kalium-, Magnesium* und Calciumgehalte der Nahrung in einem scharfen Missverhältnis zueinander. In der täglichen Diät überschreiten Natrium und Calcium oft mehrfach die Optimalwerte, während die Kalium- und Magnesiumquantitäten oft die empfohlenen Werte wesentlich unterschreiten. Bei Natrium und Calcium werden die Missverhältnisse im allgemeinen durch den reichlichen Gebrauch von Kochsalz (NaCl; z.B. Tafelsalz, Speisesalz) und Milchprodukten verursacht, während die Magnesium- und Kaliummengen infolge der Raffinations-, Vorbereitungs- und Konservierungs-massnahmen, denen Getreide und andere Nahrungsmittel unterworfen werden, kräftig abgenommen haben (Meanely 1976). In den letzten Jahren hat man in der medizinischen Literatur auf zahlreiche, durch eine unausgewogene Elektrolytzusammensetzung verursachte Störungen hingewiesen, welche, wenn sie lange dauern, zu krankhaften Veränderungen vieler Funktionen des Organismus führen. Die Hypertonie und die degenerativen Gefäss- und Herzkrankheiten haben in diesem Zusammenhang im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gestanden (Karppanen —78, Masironi —69, Meanely —76, Schroeder — 74, WHO —73). Trotz der alarmierenden Situation sind im Bereich der normalen Ernährung bisher keine Massnahmen zum Optimieren der Zufuhr von Elektrolyten getroffen worden.
Bei der Behandlung von Herzkrankheiten sind einige begrenzte Versuche unternommen worden, eine zu grosse Natriumbelastung durch Ersatz eines Teiles des Salzbedarfes der Diät, meistens durch kalium- oder ammoniumhaltige Substitute, zu beseitigen. Ebenso hat man zum Ausgleich eines durch gewisse bei der Behandlung von Hypertonien verwendete Arzneimittel, z. B. Thiazide, verursachten Natriumüberschusses Kaliumtabletten verwendet. Bezeichnend für die angewandten Verfahren ist, dass sie sich nur auf Krank-heitszustände und auf die Kompensation des Überschusses an Natriumkationen beziehen, ohne die die Situation dynamisch beeinflussenden Verhältnisse der übrigen Kationen zu beachten. Die heutige Denkart beachtet somit die Bedeutung der unausgewogenen Zufuhr von Elektrolyten als Ursache von schweren gesundheitlichen Störungen nicht, und die jetzigen Verfahren bieten keine wesentliche Möglichkeit zur Beseitigung der vorherrschenden Missverhältnisse an.
In der vorliegenden Erfindung hat man eine neue ganzheitliche Lösung entwickelt, mit deren Hilfe die von einer nicht optimalen Zusammensetzung der Nahrung, Arzneimittel und anderen oralen Elektrolytquellen und durch falsche Gebrauchsgewohnheiten verursachten Belastungserscheinungen eliminiert werden können, z.B. durch Zusatz des er-findungsgemässen Mittels zum Salzen von Speisen zu Nahrungsmitteln.
In dem erfindungsgemässen Mittel zum Salzen von Speisen sind Kalium, Magnesium und Natrium in Form von physiologisch unbedenklichen Verbindungen so kombiniert, dass die gegenseitigen Verhältnisse dieser Kationen der Dynamik des Elektrolytsystems im Organismus entsprechen.
Die Erfindung bezieht sich somit auf ein Mittel zum Salzen von Speisen, das, bezogen auf das Gewicht des gesamten Mittels,
50 bis 65% Natriumchlorid,
20 bis 40% Kaliumchlorid oder -sulfat und 5 bis 20% Magnesiumchlorid oder -sulfat enthält.
Die Kalium- und Magnesiumkomponente sind vorzugsweise in Mengen von 25 bis 35 Gew.-%, z.B. 35 Gew.-% bzw. von 10 bis 20 Gew.-%, z.B. 20 Gew.-%, vorhanden.
Normalerweise besteht das Mittel zum Salzen von Speisen aus den angegebenen Bestandteilen in den angegebenen Mengenverhältnissen und kann durch Mischen der verschiedenen Bestandteile hergestellt werden.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung im Vergleich mit der gegenwärtigen Situation besteht darin, dass mit dem neuen Mittel zum Salzen von Speisen verschiedene oral verabreichbare Substanzen, deren Verbindungen oder Roh-und Zusatzstoffe sowie einzelne Speisen oder die durchschnittlichen Forderungen der Totalernährung in ein optimiertes Gleichgewicht hinsichtlich Natrium, Kalium und Magnesium gebracht werden können. Mit bekannten Mitteln zum Salzen von Speisen war kein Magnesium kombiniert; es hat sich jetzt erwiesen, dass Magnesium, ausser beim Magnesium-Calcium-Gleichgewicht, auch einen ausschlaggebenden Einfluss auf die Verwertung von Kalium besitzt. Mit dem neuen Mittel zum Salzen von Speisen können die Belastung des Elektrolytsystems und die als deren Folge entstehenden verschiedenartigen ernsten Störungen des Organismus, Krankheiten und Sterblichkeit speziell an Herz-und Gefässkrankheiten vermieden werden (WHO 1973, Schroeder —74, Karppanen 1978).
Ein Zusatz des erfindungsgemässen Mittels zum Salzen von Speisen fördert die Haltbarkeit des Produktes bei einem zunehmenden osmotischen Druck.
Wie bereits bekannt ist, können biochemische Lebenserscheinungen nur in gewissen wässrigen Elektrolytlösungen stattfinden. Für das Halten dieser Lösungen innerhalb genauer Grenzen sorgt im Organismus ein zentral gesteuertes Flüssigkeits- und Elektrolytsystem. Die drei strukturellen Hauptteile des Systems sind das Blutplasma, die interstitielle und die intrazellulare Flüssigkeit. Das Materialgleichgewicht beruht auf einem kontinuierlichen Ergänzungsstrom von Wasser und Elektrolyten, welcher, vom Darmtrakt ausgehend, das System durchströmt und hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden wird. Das Aufrechterhalten der von
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einander schroff abweichenden Kationen- und Anionenge-halte der Zellorgane, der intrazellularen Flüssigkeit und des Extrazellularraumes setzt eine aktive Regelfunktion und die sich in angemessenen Grenzen haltende aktuelle und durchschnittliche Ergänzung der verschiedenen Komponenten voraus. Wenn die Zufuhr eines oder mehrerer Kationen die optimalen Grenzen unterschreitet oder überschreitet, wird das Regelsystem des Elektrolytsystems einer Belastung ausgesetzt, welche direkt oder indirekt Veränderungen im Bereich des Systems und in an dessen Funktionen angeschlossenen anderen Organismussystemen verursacht.
Eine der wichtigsten, in der heutigen Ernährung herrschenden Diskrepanzen ist das übergrosse Angebot von Natrium, welches ersichtlich ist, wenn die folgenden, für Erwachsene empfohlenen optimalen Mengen von Natrium: 10 bis 60 mMol/Tag (24 Stunden),
Kalium: 50 bis 100 mMol/Tag (24) Stunden), Magnesium: 12 bis 40 mMol/Tag (24) Stunden),
Calcium: 20 bis 35 mMol/Tag (24) Stunden) mit denjenigen Werten verglichen werden, die die Einwohner eines industrialisierten Landes, wie festgestellt, durchschnittlich einnehmen:
Natrium: 230 mMol/Tag (24 Stunden), maximal
460 mMol/Tag (24 Stunden),
Kalium: 60 mMol/Tag (24 Stunden), minimal
10 mMol/Tag (24 Stunden),
Magnesium: 15 mMol/Tag (24 Stunden), minimal
2 mMol/Tag (24 Stunden),
Calcium: 60 mMol/Tag (24 Stunden), maximal
210 mMol/Tag (24 Stunden) (Karppanen — 78, Meanely —76).
Einer der zentralen Mechanismen des Natriumüberschusses beruht auf dem Vermögen von Natrium, die Ausscheidung von Kalium in den Nierenkanälen zu erhöhen, was wiederum einen Mangel an Kalium im Organismus verursacht. Wenn die Kaliumzufuhr, wie auch aus den Tabellen hervorgeht, oft ungenügend ist, ergibt sich als Folge eine zunehmende Unausgewogenheit dieses physiologisch wichtigen Ionenpaares. Bei umfangreichen, viele Staaten erfassenden Untersuchungen hat man festgestellt, dass die Häufigkeit der Hypertonie stark von dem unausgewogenen Gebrauch von Natrium und Kalium abhängt. Normal sollte die Nahrung Natrium und Kalium in einem optimalen Molverhältnis Na : K = 1:1 enthalten.
Die Mengenverhältnisse von Calcium und Magnesium haben eine zentrale Bedeutung für viele elektrophysiologi-sche und enzymatische Reaktionen des Herzens und des Nervensystems. Als optimales Verhältnis ihrer Molgehalte in der Nahrung ist berechnet worden: Ca : Mg = 1 : 1 bis 2 : 1. Es ist ferner festgestellt worden, dass Magnesium eine ausschlaggebende die Verwertung von Kalium fördernde Wirkung hat. Auch wenn die tägliche Nahrung reichlich Kalium enthalten sollte, kann der Organismus es nicht verwerten, sondern das Kalium wird wegen Magnesiummangel schnell ausgeschieden. Das in der Zelle herrschende Elektrolytgleichgewicht setzt ein gewisses Molverhältnis in der Nahrung zwischen Magnesium und Kalium voraus, welches optimal Mg : K = 1 :4 beträgt. Man hat festgestellt, dass die Häufigkeit bestimmter Herzkrankheiten stark von dem Kaliummangel abhängt, vor allem, wenn auch die Zufuhr von Magnesium ungenügend ist (Karppanen 1978). Wenn die
Nahrung reichlich Calcium und wenig Magnesium enthält, setzt eine reichliche Calciummenge die Resorption von Calcium wesentlich herab. Dieses bedeutet, dass, da die Magnesiumzufuhr abnimmt, auch die biologische Verwertung von Kalium erschwert wird. Optimal sollte die Nahrung Calcium und Magnesium im Molverhältnis Ca : Mg = 1:1 bis 2:1 enthalten.
Im Bereich der normalen Nahrung hat man bisher keine die Aufnahme von Kationen optimierenden allgemeinen Massnahmen ergriffen. Aus dem Bereich der Behandlung von Herzkrankheiten stammen einige begrenzte Versuche, eine zu grosse Natriumbelastung durch Ersatz eines Teiles des Salzbedarfes der Diät, gewöhnlich durch kalium- und ammoniumhaltige Ersatzstoffe, zu beseitigen.
Ebenso hat man Kaliumtabletten verwendet, um den durch einige bei der Behandlung der Hypertonie gebrauchte Arzneimittel (Thiazide) verursachten Kaliumverlust zu ersetzen.
Für die angewandten Verfahren ist es jedoch typisch,
dass sie sich auf die Kompensation nur eines bestimmten Kations richten. In der heutigen industrialisierten Welt sind die Natrium-, Kalium-, Magnesium- und Calciumgehalte in der Nahrung eines gesunden Menschen jedoch in gegenseitiger Diskrepanz. Quantitativ überschreiten Natrium und Calcium in der täglichen (24 Stunden) Diät die Empfehlungen wesentlich, während die Kalium- und Magnesiumquantitäten niedriger als die Empfehlungen bleiben. Deshalb sollte dem Elektrolytgleichgewicht und den Mineralmengen in der täglichen (24 Stunden) Nahrung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Das erfindungsgemässe Mittel zum Salzen von Speisen kann hergestellt werden, indem man Kaliumchlorid oder -sulfat und Magnesiumchlorid oder -sulfat in den oben angegebenen Mengen zu Natriumchlorid zusetzt.
Durch Zugabe des erfindungsgemässen Mittels zum Salzen von Speisen zu Nahrungsmitteln oder deren Rohstoffen und zu einzelnen Speisen sowie zu Gewürzen, wie Sojaboh-nenöl, kann eine optimalere Ernährung in bezug auf Elek-trolyte erhalten werden.
Die Unschädlichkeit des Mittels zum Salzen von Speisen muss im Hinblick auf die Tatsache, dass es immer dann,
wenn es verwendet wird, die Verwendung von normalem Tafelsalz (Natriumchlorid) ersetzt, bewertet werden.
Die Zusammensetzung des Mittels zum Salzen von Speisen wurde so gewählt, dass
1. eine ausgeprägte Abnahme des Natriumgehaltes,
2. genügende, aber ungefährliche Mengen an Kalium und Magnesium und
3. praktisch keine Veränderung des Geschmackes im Vergleich zu reinem Natriumchlorid gewährleistet sind.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung.
Beispiel
Mittel zum Salzen von Speisen auf Basis von Steinsalz oder Meersalz
Zusammensetzung:
50 bis 65% Natriumchlorid 20 bis 40% Kaliumchlorid oder -sulfat 5 bis 20% Magnesiumchlorid oder -sulfat bezogen auf das Gewicht des gesamten Mittels.
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Claims (3)
1. Mittel zum Salzen von Speisen, dadurch gekennzeichnet, dass es, bezogen auf das Gewicht des gesamten Mittels,
50 bis 65% Natriumchlorid,
20 bis 40% Kaliumchlorid oder -sulfat und 5 bis 20% Magnesiumchlorid oder -sulfat enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es 25 bis 35 Gew.-% der Kaliumverbindung enthält.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es 10 bis 20 Gew.-% der Magnesiumverbindung enthält.
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