Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer s-Triazine, sowie deren Verwendung zur Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern.
Es sind schon eine grössere Anzahl von Triazinen als herbizide Wirkstoffe bekannt geworden, die wegen ihrer ausgeprägten herbiziden Wirksamkeit in den verschiedensten Kulturpflanzungen zur Bekämpfung von Unkräutern eingesetzt werden können. So haben beispielsweise aus der Reihe der 2 Chlor-, 2-Methoxy- und 2-Methylthio-4,6-bis(subst.alkyl- amino)-s-triazine mehrere Vertreter grosse Bedeutung für die selektive Unkrautbekämpfung in Getreide-, Mais- und Futtermittelkulturen erlangt. In neuerer Zeit sind auch Triazinderivate mit Cyanoalkylamino- und Cyclopropylamino-gruppen bekannt geworden (z. B.
USA-Patentschrift 3 451 802, französische Patentschrift 1 536 479 und belgische Patentschriften 730 134 und 730 135), welche bezüglich Wirkung und Selektivität in verschiedenen Kulturpflanzenbeständen gewisse Vorteile erkennen lassen, aber bezüglich Selektivität bei gewissen Kulturpflanzen nicht voll befriedigen oder unangenehme Lükken im Wirkungsspektrum gegen mit diesen Kulturpflanzen vergesellschaftete Unkräuter aufweisen. Insbesondere ist dies bei Getreidearten, Reis, Soya, Sorghum, Baumwolle usw. und in diesen Kulturen häufig auftretenden Unkräutern der Fall
Aufgabe vorliegender Erfindung war es deshalb, herbizide Wirkstoffe zu entwickeln, die unter besserer Schonung verschiedener Kulturpflanzen auf die darin vorkommende Unkrautflora eine gute und möglichst lückenlose herbizide Wirksamkeit entfalten.
Es wurde nun gefunden, dass substituierte Diamino-s-triazinderivate der Formel I
EMI1.1
diesen Anforderungen genügen. In dieser Formel bedeuten Rl ein Chloratom R2 einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder einen Cycloalkylrest mit 3 bis 5 C-Atomen, R3 einen Alkylrest mit 1 bis 3 C-Atomen oder den Cyclopropylrest und R4 Wasserstoff oder den Methylrest.
In dieser Formel stellt R2 den Methyl-, Äthyl-, n-Propyloder Isopropylrest oder einen der 4 möglichen isomeren Butyl reste dar; R2 kann auch den Cyclopentyl-, Cyclobutyl- oder vorzugsweise den Cyclopropylrest bedeuten.
Die neuen Diamino-s-triazinderivate der Formel I werder erfindungsgemäss hergestellt, indem man Cyanurchlorid in beliebiger Reihenfolge mit einem Amino-Nitril der Formel I.
EMI1.2
in welcher Ri und R4 die unter Formel I angegebenen Bedeutungen haben, oder einem Salz eines solchen Aminonitrils und einem Amin der Formel III H2N-R2 (III) in welcher R2 die unter Formel I angegebenen Bedeutungen hat, umsetzt, wobei die Umsetzungen in einem Lösungs- oder Verdünnungsmittel und in Gegenwart eines säurebindenden Mittels bei Temperaturen, für die erste Umsetzung unterhalb 300C, für die zweite Umsetzung zwischen 10 und 500C stattfinden.
Die als Ausgangsmaterialien verwendeten Amino-nitrile der Formel II und deren Salze sind neue, in der Literatur noch nicht beschriebene Verbindungen. Sie werden z. B. nach der Methode von Strecker hergestellt, indem man ein bekanntes Alkylcyclopropyl-keton der Formel IV (französisches Patent 1 239 959; US-Patent 3 122 587; Angew. Chemie 80, Seite 578; Bulletin Soc. chim. France 1962, S. 1634).
EMI1.3
in der R3 und R4 die unter Formel I angegebenen Bedeutungen haben, in Äther mit Ammoniumchlorid und wässriger Natriumcyanidlösung behandelt. Bei der Aufarbeitung der Atherextrakte wird vorzugsweise durch Einleiten von HCl-Gas sofort das Hydrochlorid des erhaltenen Aminonitrils der Formel II gefällt. Weitere Herstellungsweisen der Aminonitrile der Formel II aus Ketonen der Formel IV werden später näher erörtert.
Als Lösungs- oder Verdünnungsmittel für die Umsetzung des Aminonitrils der Formel II oder eines Salzes. insbesondere des Hydrochlorids, mit Cyanurchlorid oder einem 2,4-Dichlor6-alkyl (oder cycloalkyl)-amino-s-triazin kommen Wasser.
aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe und Halogenkohlenwasserstoffe, Äther und ätherartige Verbindungen.
Nitrile, Amide, Ketone etc. sowie Gemische solcher Lösungsmittel untereinander und mit Wasser in Betracht, vorzugsweise Toluol-Wasser-Gemische .
Als säurebindende Mittel für diese Umsetzungen sind sowohl anorganische Basen, wie Alkalimetall- und Erdalkalimetallhydroxide oder -carbonate, oder tertiäre Amine, wie Trialkylamine, Pyridin und Pyridinbasen verwendbar. Anorganischen Basen, insbesondere den Alkalimetallhydroxiden wie NaOH ist jedoch der Vorzug zu geben.
Die Umsetzungen des Aminonitrils der Formel II mit Cya- nurchlorid werden vorzugsweise im Temperaturbereich von - 30 bis + 300C durchgeführt und dauern je nach der gewählten Temperatur einige Minuten bis 10 Stunden. Die Umsetzung des Zwischenprodukts 2,4-Dichlor-6-(1 -cyclopropyl- 1 cyanoalkylamino)-s-triazin mit dem Amin der Formel R2 NH2 wird bei Temperaturen von 10 bis 500C durchgeführt und kann bis zu 3 Tagen dauern.
Falls man das Aminonitril der Formel II mit einem Dichlorsubst. amino-s-triazin zur Umsetzung bringt, beträgt die Reaktionszeit 6 Minuten bis 10 Stunden bei Temperaturen von 0 bis 40'C.
Die neuen substituierten Diamino-s-triazinderivate der Formel I besitzen ausgezeichnete herbizide Eigenschaften und sind besonders zur Bekämpfung von grasartigen und breitblättrigen Unkräutern in verschiedenen Kulturpflanzungen geeignet. In hohen Konzentrationen angewendet, wirken die neuen Verbindungen als Totalherbizide, in niederen dagegen als selektive Herbizide. Von den Wirkstoffen der Formel I werden schwer bekämpfbare und tiefwurzelnde, ein- oder mehrjährige Unkrautarten mit gutem Erfolg im Wachstum geschädigt oder vernichtet. Die Applikation der neuen Wirkstoffe kann mit dem gleichen, guten Erfolg vor dem Auflaufen (preemergence) und nach dem Auflaufen (postemergence) erfolgen. So können Ackerunkräuter, wie z. B. Hirsearten (Panicum sp.), Senfarten (Sinapis sp.), Gänsefussarten (Chenepodiaceae), Ackerfuchsschwanz (Alopecurus sp.) und andere Fuchsschwanzarten, z. B.
Amaranthus sp., Gräser, z. B. Lolium sp., Korbblütler, z. B. Taraxacum sp., Kamillearten (Matricaria sp.), vernichtet oder im Wachstum behindert werden, ohne dass bei Nutzpflanzen, wie Getreide, Mais, Baumwolle, Sorghum, Soyabohnen etc. Schäden hervorgerufen werden. Weiterhin werden von diesen Wirkstoffen in Reiskulturen schwer bekämpfbare Unkrautarten erfasst: z. B. in Wasserreiskulturen Echinochloa sp., Elocharis sp., Panicum sp., Cyperaceen, Paspalum sp., etc.; in Trockenreiskulturen ebenfalls Echinochloa sp., Digitaria sp., Brachiaria sp., Sida sp., Cyperaceen, Acanthosperum sp., etc..
Da die Wirkstoffe für Warmblüter, Fische und Fischnährtiere in üblichen Anwendungskonzentrationen nicht toxisch sind, die Pflanzen allmählich abtöten und somit die Sauerstoffbilanz und das biologische Gleichgewicht nicht beeinträchtigen, sind sie für die Anwendung in Wasserreiskulturen sehr gut geeignet. Ausserdem besitzen die Wirkstoffe ein breites Wirkungsspektrum gegen verschiedenartige Wasserunkräuter, z. B.
emerse Pflanzen, Wasserpflanzen mit und ohne Schwimmblätter, submerse Pflanzen, Algen etc.,
Das breite Wirkungsspektrum der neuen substituierten Diamino-s-triazine der Formel I erlaubt es, sie auch zu der wichtigen Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern auf den Reisekulturen umgebenden Flächen, wie Gräben, Kanalbetten, Dämmen etc., einzusetzen. Von diesen Wirkstoffen werden nicht nur die genannten, in Reiskulturen vorkommenden Ungräser, sondern auch andere grasartige und breitblättrige Unkräuter vernichtet. Die Wirkstoffe können bei der Vorbereitung der Reisbetten, nach dem Auflaufen der Pflanzen auch zur Vernichtung eines bereits aufgelaufenen Unkrautbestandes verwendet werden.
Sowohl der in Wasser als auch in Trockenkulturen angebaute Reis erleidet durch Appli kation der neuen Wirkstoffe in den üblichen Aufwandmengen keine Schädigung, in hohen Aufwandmengen weitgehend reversible Schäden. Die Aufwandmengen sind verschieden und vom Applikationszeitpunkt abhängig, sie liegen zwischen 0,1
10 kg Wirkstoff pro Hektar, bei Applikation vor dem Auflau fen der Pflanzen bis zu 1 kg Wirkstoff pro Hektar und nach dem Auflaufen der Pflanzen bei 3 bis 10 kg Wirkstoff pro
Hektar, wobei für eine solche totale Vernichtung des gesamten
Unkrautbestandes, beispielsweise auf dem Kulturland benach barten Brachland, mehr als 10 kg Wirkstoff pro Hektar angewendet werden müssen. Die für den Reisanbau wichtige Fruchtfolge kann bei Anwendung der neuen Wirkstoffe ohne
Beeinträchtigung erfolgen.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung der neuen Wirkstoffe der Formel I wird durch folgende Beispiele erläutert. Teile bedeuten darin Gewichtsteile, und die Tempe raturen sind in Celsius-Graden angegeben.
Beispiel 1
Zur Herstellung des Ausgangsstoffes verfährt man wie folgt:
Zu einer Mischung von 123 g NH4Cl (2,3 Mol), 181 g Methylcyclopropylketon (2,15 Mol) und 1 Äther werden unter Kühlung bei +5 bis + 100 122,5 g (2,5 Mol) NaCN, gelöst in 600 ml Wasser, zugetropft. Das Reaktionsgefäss wird verschlossen und der Inhalt 3 Tage bei Raumtemperatur gerührt. Danach wird die wässerige Phase abgetrennt, 3-mal mit 500 ml Äther extrahiert und die vereinigten Ätherphasen mit Na2SO4 getrocknet. Das Amin wird nicht isoliert, sondern durch Einleiten von HCl-Gas als Hydrochlorid gefällt. Man erhält das Hydrochlorid des 2-Cyclopropyl-2-amino-propionnitrils mit dem Fp: 88-9Oo. Die freie Base besitzt den Kpls = 870.
55,3 g Cyanurchlorid werden in 500 ml Toluol gelöst und dann werden 44 g 2-Cyclopropyl-2-amino-propionitril-hydrochlorid unter Rühren zugegeben. Zu der gebildeten Suspension werden bei +100 unter Rühren 24 g NaOH, gelöst in 60 ml Wasser, zugetropft. Die Mischung wird bei + 10o weitergerührt und reagiert nach ca. 3 Stunden neutral. Darauf wird filtriert die Toluolphase von der HzO-Phase getrennt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und im Vakuum eingedampft.
Der Rückstand wird mit 500 ml Äther versetzt, 15 Minuten gerührt, filtriert und im Vakuum eingedampft. Der Rückstand wird aus Cyclohexan umkristallisiert. Man erhält 2 ,4-Dichlor-6-[1'-cyclopropyl- 1'-cyano-äthylamino]-s-triazin mit dem Fp: 85860.
5,2 g 2,4-Dichlor-6-[1'-cyclopropyl-1'-cyano-äthyl- amino]-s-triazin werden in 70 ml Toluol gelöst und dann werden bei Raumtemperatur 3,4 g Äthylamin, gelöst in 3 ml Wasser, langsam unter Rühren und Kühlen zugetropft. Nach einer Stunde hat die Mischung den pH-Wert 7. Es wird filtriert, die Toluolschicht mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird aus Hexan/Benzol umkristallisiert. Man erhält 2-Chlor-4-äthylamino-6-[1'-cyclopropyl 1/-cyano-äthylamino]-s-triazin mit dem Fp: 148-1490.
Beispiel 2
Entsprechend der letzten Stufe des Beispiels 1 wird aus einer Lösung von 2,4-Dichlor-6-[1'-cyclopropyl-1'-cyano- äthylamino]-s-triazin in Toluol mit wässerigem Methylamin das 2-Chlor-4-methylamino-6-[1'-cyclopropylamino- 1'-cyano- äthylamino]-s-triazin vom Fp: 8140o hergestellt.
Die neuen Ausgangsstoffe der allgemeinen Formel II (Aminonitrile) können ausser dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren noch auf andere Weise hergestellt werden, insbesondere aus den Ketonen der Formel V mit überschüssiger Blausäure und überschüssigem Ammoniak bei erhöhter Temperatur unter Druck (Autoklav). Ferner kann man zu ihrer Herstellung das Ausgangsketon unter Druck mit überschüssigem Ammoniumcyanid erhitzen.
Die Herstellung von als Ausgangsstoffe dienenden Cyclopropyl-amino-nitrilen der Formel II ist nachstehend näher beschrieben: a. Ein 0,3 Liter fassender Autoklav wird mit 25 g Methylcyclopropyl-keton, 30 g Blausäure und 20 g Ammoniak beschickt und 10 Stunden bei einer Temperatur von 80C geschüttelt, Dann wird das flüssige Reaktionsgemisch mit Na2SO4 getrocknet, restliche Blausäure und Ammoniak durch Eindampfen entfernt und der Rückstand in Äther gelöst. In die ätherische Lösung wird trockenes Chlorwasserstoffgas eingeleitet, wobei das Hydrochlorid des a-Cyclopropyl-a-amino- propionitrils ausfällt; Fp. 88-900.
b. In einem Autoklaven werden 25 g Methyl-cyclopropylketon und 50 g Ammoniumcyanid 10 Stunden lang bei 800C geschüttelt. Die Aufarbeitung des erkalteten Reaktionsgemisches erfolgt wie unter a. beschrieben. Man erhält so ebenfalls das a-Cyclopropyl-a-amino-propionitril-Hydrochlorid vom Fp. 88-900.
Nach dem vorstehend unter a. beschriebenen Verfahren sind noch folgende Aminonitrile der Formel II hergestellt worden: 2-Cyclopropyl-2-amino-valeronitril; Schmelzpunkt des Hydrochlorids: 107-109o 2,2-Dicyclopropyl-2-amino-acetonitril; Schmelzpunkt des Hydrochlorids: 111112o 2-[1 -Methyl-cyclopropyl]-2-amino-propionitnl Schmelzpunkt des Hydrochlorids: 102105c 2-[2"-Methyl-cyclopropyhl]-2-amino-propionitril;
2-Cyclopropyl-2-amino-isovaleronitril;
Schmelzpunkt des Hydrochlorids: 107-109
Nach den in den vorstehenden Beispielen beschriebenen
Verfahrensweisen sind noch die in der folgenden Tabelle s aufgeführten s-Triazinderivate hergestellt worden:
: Verbindung Fp. C 2-Chlor-4-äthylamino-6-[1'-cyclopropyl-]' @@an@-äthylaminol-s-triazin 149- cyano-äthylamino]-s-triazin 149-150 2-Chlor-4-methylamino-6-[l'-cyclopropyl-l' cyano-äthylamino]-s-triazin 138140 2-Chlor-4-cyclopropylamino-6-[1'-cyclo propyl- 1 @-cyano-äthylamino]-s-triazin 136-138 2-Chlor-4-äthylamino-6-[l'-cyclopropyl-l' cyano-n-butylamino]-s-triazin 174-176 2-Chlor-4-isopropylamino-6-[l'-cyclopropyl-l' cyano-äthylamino]-s-triazin 141-142 2-Chlor-4-tert,-butylamino-6-[l'-cyclopropyl l'-cyano-äthylamino]-s-triazin 144-146 2-Chlor-4-isobbutylamino-6-[l'-cyano-l'-cyclo propyl-äthylamino]-s-triazin 144-145 2-Chlor-4-cyclopentylamino-6-[1'-cyano- 1 '- cyclopropyl-äthylamino]-s-triazin 15 > 151
2-Chlor-4-cyclobutylamino-6-[l'-cyano-l' cyclopropyl-äthylamino]-s-triazin 158-159 2-Chlor-4-äthylamino-6-[l'-cano-l'-cyclo propylisobutylamino]-s-triazin 197-200 2-Chlor-4-cyclopropylamino-6-] 1 '-cyano-1 '- cyclopropylisobutylamino]-s-triazin 172-174 2-Chlor-4-isopropylamino-6-[l'-cyano-l' cyclopropylisobutylam ino]-s-triazin 2-Chlor-4-methylamino-6-[l'-cyano-l'-cyclo propyl isobutylam ino]-s-tnazin 175-177 2-Chlor-4-methylamino-6-[dicyclopropyl-cyano methylamino]-s-triazin 169-171 2-Chlor-4-äthylamino-6-[dicyclopropyl-cyano methylaminoj-s-triazin 185-186 2-Chlor-4-isopropylamino-6-[dicyclopropyl-cyano methylamino]-s-triazin 2-Chlor-4-cyclopropylamino-6-[dicyclopropyl cyano-methylamino]-s-triazin 159-161 2-Chlor-4-methylamino-6-[l'-cyano-l'-(l"
methyl-cyclopropyl)-äthylamino]-s-triazin 157-158 2-Chlor-4-äthylamino-6-[l'-cyano-l'-(l" methyl-cyclopropyl)-äthylamino]-s-triazin 162-163
Verbindung Fp. C
2-Chlor-4-isopropylamino-6-[l'-cyano-l'-(l" methyl-cyclopropyl)-äthylamino]-s-triazin 167-170
2-Chlor-4-cyclopropylamino-6-[l'-cyano-l' (l -methyl-cyclopropyl)-äthylamino]-s-triazin 141-144
2-Chlor-4-methylamino-6-[l'-cyano-l'-(2"-methyl cyclopropyl)-äthylamino]-s-triazin
2-Chlor-4-äthylamino-6-[l'-cyano-l'-(2"-methyl cyclopropyl)-äthylamino]-s-triazin 2-Chlor-4-isopropylamino-6-t 1'- (2"-methyl-cyclo propyl)-äthylamino]-s-triazin
2-Chlor-4-cyclopropylamino-6-[l'-(2"-methyl cyclopropyl)-äthylamino]-s-triazin
Die herbizide Wirksamkeit der erfindungsgemässen Verbindung wird durch folgende Teste demonstriert:
: Nr. Verbindung
1 2-Chlor-4-äthylamino-6-[l'-cyclopropyl-l'-cyano äthylamino]-s-triazin
2 2-Chlor-4-methylamino-6-[l'-cyclopropyl-l'-cyano äthylamino]-s-triazin
3 2-Chlor-4-cyclopropylamino-6-[l'-cyclopropyl-l' cyano- äthylamino]-s-triazin
4 2-Chlor-4-isopropylamino-6-[l'-cyclopropyl-l' cyano-äthylamino]-s-triazin O 9-Chlor-4-tert.-butylamino-6-[1'-cyclopropyl- 1'- cyano-äthylamino]-s-triazin
6 2-Chlor-4-isobutylamino-6-[l'-cyclopropyl-l'-cyano äthylamino]-s-triazin
Bekannte Vergleichssubstanzen:
:
A 2-Chlor-4-äthylamino-6-[l'-methyl-l'-cyano-äthyl amino]-s-triazin
B 2-Chlor-4-isopropylamino-6-[l'-methyl-l'-cyano-äthyl amino]-s-triazin
C 2-Methoxy-4-isopropylamino-6-[l'-methyl-l'-cyano äthylamino]-s-triazin
D 2-Methoxy-4-äthylamino-6-[l'-methyl-l'-cyano-äthyl amino]-s-triazin E 9-Methylthio-4-äthylamino-6-l1 '-methyl- 1'-cyano äthylamino]-s-triazin Nr. Verbindung
F 2-Methylthio-4-isopropylamino-6-[l'-methyl-l' cyano-äthylamino]-s-triazin (Die Verbindungen A bis F sind bekannt aus dem franz.
Patent Nr. 1 536 479) G 2-Methoxy-4-cyclopropylamino-6-[1'cyano-1'-methyl- äthylamino]-s-triazin (bekannt aus dem belgischen
Patent Nr. 730 134) H 2-Methylthio-4-cyclopropylamino-6-[1'-cyano-1'- methyl-äthylamino]-s-triazin (bekannt aus dem bel gischen Patent Nr. 730 135)
Die herbizide Wirkung der erfindungsgemässen Verbindungen wurde anhand der folgenden Versuche festgestellt:
1. Herbizide Wirkung vor dem Auflaufen der Pflanzen a. Die Wirkstoffe werden mit Saatbeeterde in einer Konzen.
tration von 100 mg Wirkstoff pro Liter Erde vermischt. In dieser Erde werden folgende Testpflanzen eingesät (Saatschalen):
Hafer (Avena sativa), Italienisches Raygras (Lolium multiflorum), Hirse (Setaria italica), Senf (Sinapis alba), Wicke (Vicia sativa), Tomate (Solanum lycopersicanum).
Anschliessend werden die Saatschalen bei 22250 und 5070% Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus gehalten. Nach 20 Tagen wird der Versuch ausgewertet. Die Bonitierung erfolgt nach dem 9er Index:
1 = Pflanzen abgestorben
2-4 =Zwischenstufen der Schädigung (über 50%)
5 = 50%ige Schädigung
6-8 = Zwischenstufen schwacher Schädigung (unter 50%)
9 = Pflanzen ungeschädigt = Kontrolle.
Tabelle Zu la) Substanz-Nr. Hafer Raygras Hirse Senf Tomate Wicke 1 1 1 1 1 1 1 2 3 1 1 1 2 2 3 3 1 1 1 1 1 4 2 1 1 1 1 1 5 6 2 4 1 3 2 6 4 4 7 1 6 3 b. Unmittelbar nach der Einsaat der Testpflanzen werden die Wirkstoffe als wässrige Suspension, erhalten aus einem 25Neigen Spritzpulver auf die Erdoberfläche appliziert. Dann werden die Saatschalen bei 22-230 und 50-70% relativer Luftfeuchtigkeit gehalten. Nach 28 Tagen wird der Versuch ausgewertet.
Als Testpflanzen wurden verwendet: Italienisches Raygras (Lolium multiflorum) Hirse (Setaria italica) Hirse II (Echinochloa crus galli) Senf (Sinapis alba) Klettlabkraut (Galium aparine) Fuchsschwanzgewächs (Amaranthus spp.) Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides)
Rispengras (Poa trivialis) Weizen (Triticum vulgare)
Sorghum (Sorghum spp.)
Soja (Glycine hyspida)
Baumwolle (Grossypium herbaccara)
EMI6.1
Unkräuter Kulturpflanzen Die jeweiligen Aufwandmengen in diesem Versuch finden sich in der folgenden Tabelle.
Die Bonitierung erfolgt nach dem 9-er Index:
1 = Pflanzen abgestorben 2-4 = Zwischenstufen starker Schädigung (über 50%)
5 = 50%ige Schädigung
6-8 = Zwischenstufen schwacher Schädigung (unter 50%)
9 = Pflanzen ungeschädigt = Kontrolle
Zusammensetzung des 25 %igen Spritzpulvers: 25 Teile Wirkstoff, 10 Teile Natrium-Aluminium-Silikat, 0,6 Teile Natriumdibutylnaphthylsulfonat, 1,0 Teile Naphthalinsulfonsäuren-Formaldehyd-Kondensat 3:2:1, 63,4 Teile Kaolin.
Diese Spritzpulver werden in einer 1000 Liter pro ha entsprechenden Wassermenge suspendiert.
Tabelle lb)
Unkräuter Kulturpflanzen Sub- Auf- Ray- Hirse Hirse Senf Galium Anar- Alo- Poa Weizen Sorghum Soja Baumstanz wand- gras I II anthus pecurus triv. wolle Nr. menge kg!ha 1 2 2 2 1 2 2 7 1 3 2 2 2 2 8 2 4 1 1 1 1 2 7
2 1 1 2 1 2 7
1 2 2 4 2 - 9 Tabelle zu lb)
Unkräuter Kulturpflanzen Sub- Auf- Ray- Hirse Hirse Senf Galium Anar- Alo- Poa Weizen Sorghum Soja Baumstanz wand- gras l ll anthus pecurus triv. wolle Nr.
menge kg ha 3 4 1 1 1 1 2 8
2 2 1 1 1 2 9 8 1 2 2 1 3 4 9 9 A 4 1 - 1 1 1 1 (be- 2 1 - 1 1 1 1 1 kannt) 1 1 - 1 1 1 1 1 B 4 1 - 1 1 4 4 (be- 2 1 - 1 1 8 6 1 kannt) 1 1 - 2 1 9 6 3
2-Chlortriazine
Die vorstehenden Versuchsresultate zeigen das breite herbi zide Wirkungsspektrum der erfindungsgemässen Wirkstoffe.
Besonders deutlich kommt dabei die selektive Wirkung zum Ausdruck: Die erfindungsgemässen Verbindungen 1, 2 und 3 schädigen bei guter Unkrautwirkung die Kulturpflanzen selbst bei grossen Aufwandmengen praktisch nicht, im Gegensatz zu den strukturverwandten Vergleichssubstanzen, während die Verbindung 1 bei gleicher oder besserer Selektivität auf Weizen, besonders bei niedrigen Aufwandmengen den entsprechenden strukturverwandten Vergleichsverbindungen in der Unkrautwirkung deutlich überlegen ist.
Verbindung 2 ist den strukturverwandten bekannten 2-Methoxy-triazinen in der hervorragenden Selektivität auf Kulturpflanzen und in der überragenden Unkrautwirkung auf Echinochloa klar überlegen.
PATENTANSPRUCH 1
Verfahren zur Herstellung neuer substituierter Diamino-striazine der Formel I
EMI7.1
in der R1 ein Chloratom, Ra einen Alkylrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder einen Cycloalkylrest mit 3-5 Kohlenstoffatomen, Ra einen Alkylrest mit 1-3 Kohlenstoffatomen oder den Cyclopropylrest und R4 Wasserstoff oder den Methylrest bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass man Cyanurchlorid in beliebiger Reihenfolge mit einem Amino-Nitril der Formel II
EMI7.2
in welcher R3 und R4 die angegebenen Bedeutungen haben oder einem Salz eines solchen Aminonitrils und einem Amin der Formel III H2N - R2 (III)
**WARNUNG** Ende DESC Feld konnte Anfang CLMS uberlappen**.