Verfahren zum Färben von stickstoffhaltigen Textilfasern
Es wurde gefunden, dass stickstoffhaltige Textilfasern in vorteilhafter Weise gefärbt werden können, wenn man sie mit Wollfarbstoffen in Gegenwart von a) quaternären Ammoniumverbindungen von Polygly kolverbindungen und b) von mindestens zweibasischen Sauerstoffsäuren ab geleiteten sauren Estern von basische Stickstoff atome enthaltenden Polyglykolverbindungen färbt, wobei sowohl die quaternären Verbindungen als auch die Ester einen an Stickstoff gebundenen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen und an Stickstoff gebundene -(CH-CH-O-)s- Gruppen enthalten, wobei k eine ganze positive Zahl bedeutet,
insgesamt mindestens 4 und höchstens 200 -CH-CH-O Gruppen jeweils im Molekül vorhanden sind und mindestens ein wesentlicher Teil dieser Gruppen der Formel -CH=CHrO- entspricht, wobei in a) und b) die restlichen -CH-CH-O Gruppen der Formel
EMI1.1
entspricht, worin ein Z1 ein Wasserstoffatom und das andere Z1 eine Alkylgruppe mit mindestens 2 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Aus der britischen Patentschrift Nr. 808 647 ist es bekannt, stickstoffhaltige Fasern mit wasserlöslichen metallhaltigen Azofarbstoffen oder sauren Wollfarbstoffen in Färbebädern zu färben, die mindestens einen wasserlöslichen Polyglykoläther, eine organische Säure, eine Puffersubstanz und mindestens 10%, bezogen auf das Fasergewicht, eines Alkalimetallsulfates enthalten. Als Polyglykoläther werden beispielsweise quaternierte Fettamin-Äthylenoxydanlagerungsverbindungen oder Ester von Fettalkohol-Äthylenoxydaddukten oder Gemische dieser Komponenten verwendet.
Die französische Patentschrift Nr. 1 231 254 beschreibt für das Färben von stickstoffhaltigem Fasermaterial mit 1 :2-Metallkomplexfarbstoffen stickstoffhaltige Polyglykolätherverbindungen, die verestert oder quaterniert sein können. Erwähnt werden z. B. das Umsetzungsprodukt aus Oleylamin mit 8 Mol Äthylenoxyd, oder das gleiche Produkt quaterniert mit Dimethylsulfat oder verestert mit einer mehrbasischen Säure. Ähnliche Färbereihilfsmittel, die einzeln oder als Gemisch eingesetzt werden, sind auch in der französischen Patentschrift Nr. 1 052 856 beschrieben.
Die erfindungsgemässen Hilfsmittelkombinationen wurden mit den aus dem Stand der Technik bekannten Hilfsmitteln verglichen, und es zeigte sich, dass letztere bei gleicher Anwendungsmenge nur eine ungenügende Egalisierwirkung aufweisen im Vergleich zu den erfindungsgemässen Hilfsmitteln. Auch durch den Einsatz erheblich vcrgrösserter Hilfsmittelmengen erreichen die bekannten Hilfsmittel nicht vollkommen die Egalisierwirkung der erfindungsgemässen Hilfsmittel (vgl. die Versuche in Beispiel 6).
Beim vorliegenden Verfahren benötigt man mindestens eine quaternäre Verbindung und mindestens einen sauren Ester der angegebenen Zusammensetzung, die sich von gleichen oder verschiedenen Polyglykolverbindungen ableiten, wobei beide Polyglykolverbindungen der obigen Definition entsprechen müssen. Die aliphatischen Kohlenwasserstoffreste mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen können gesättigt oder ungesättigt, verzweigt oder vorzugsweise unverzweigt sein. Vorteilhaft enthalten sie 16 bis 22 Kohlenstoffatome. Es kommen als Grundstoffe einheitliche höhermolekulare Alkylamine oder auch Gemische, wie sie sich bei der Überführung von natürlichen Fettsäuregemischen, z. B. Talgfettsäure, in die entsprechenden Amine ergeben, in Betracht.
Als Amine seien im einzelnen Dodecylamin, Hexadecylamin, Octodecylamin, Arachidylamin CH3C-(CH2)19-NH21, Behenylamin [HsC-(CH2)2t-NH2] und Octodecenylamin genannt. Weiterhin sind Monoalkylalkylendiamine zu erwähnen, deren Alkylreste 12 bis 24 und deren Alkylenreste 2 bis 3 Kohlenstoffatome enthalten. Die Alkylreste können hier die gleiche Zusammensetzung aufweisen wie bei den genannten Monoaminen. Durch Umsetzung derartiger Amine mit niedrigoder höhermolekularen Alkenoxyverbindungen erhält man in bekannter Weise Polyglykolverbindungen. Geeignete Alkenoxyverbindungen sind z. B. niedrigmolekulare Verbindungen wie Äthylenoxyd, Butylenoxyd, oder höhermolekulare wie das Dodecenoxyd, Olefinoxyde mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen. Die Umsetzung mit den Aminen kann mit einem Gemisch entsprechender Alkylenoxyde erfolgen.
Mindestens ein wesentlicher Teil der so entstehenden -CH-CH-O Gruppen sollen Äthenoxygruppen sein. Man verwendet vorteilhaft nur 1 bis 3 Mol Olefinoxyd mit mehr als 4 Kohlenstoffatomen und mindestens 3 Mol Äthylenoxyd je Mol Amin. Im allgemeinen empfiehlt es sich, an die Amine insgesamt nicht mehr als 180 Alkenoxygruppen anzulagern.
Durch Quaternierung der Amin-Alkylenoxyd-Anlagerungsprodukte kann man zu den Verbindungen a) und durch Veresterung zu den Verbindungen b) gelangen. Beide Umsetzungen können in üblicher, bekannter Weise ausgeführt werden. Die Veresterung erfolgt zweckmässig mit funktionellen Derivaten mindestens zweibasischer Sauerstoffsäuren unter solchen Bedingungen, dass mindestens eine saure Estergruppe, vorzugsweise in Form eines Alkali-, Ammonium- oder Aminsalzes eingeführt wird. Als mehrbasische organische Säuren für die Bildung der sauren Ester können organische Polycarbonsäuren oder Carbonsäuresulfonsäuren, z. B. Maleinsäure oder Bernsteinsäuresulfonsäure, oder mehrbasische anorganische Sauerstoffsäuren wie Phosphorsäure oder vorzugsweise Schwefelsäure bzw. funktionelle Derivate dieser Säuren wie Anhydride, Halogenide oder Amide, verwendet werden.
Die sauren Schwefelsäureester werden vorteilhaft in Form ihrer Ammoiumsalze direkt hergestellt, indem man die Ausgangsstoffe in Gegenwart von Harnstoff mit Amidosulfonsäure erwärmt.
Für die Quaternierung können übliche Alkylierungsoder Aralkylierungsmittel wie Dimethylsulfat, Äthylbromid, Benzylchlorid, Chloracetamid, Äthylenchlorhydrin, Äthylenbromhydrin, Epichlorhydrin oder Epibromhydrin in bekannter Weise mit den Ausgangspolyglykolverbindungen umgesetzt werden.
In den sauren Estern b) muss mindestens eine Estergruppe im Molekül vorhanden sein. Im übrigen können teilweise oder vorteilhaft an allen vorhandenen Hydroxylgruppen veresterte Verbindungen verwendet werden. Bei den Verbindungen a) sollen die tertiären Stickstoffatome weitgehend bis vollständig quaterniert werden (bedingt durch die Ausbeute der Reaktion). Die Wirkung der Produkte wird jedoch kaum beeinträchtigt, wenn eine Monoaminopolyglykolverbindung nur zu 85 bis 90% quaterniert wird oder wenn in einer Diaminopolyglykolverbindung nicht beide Stickstoffatome quaterniert werden.
Die Farbstoffe, die nach dem vorliegenden Verfahren gebraucht werden, können verschiedenen Klassen angehören.
A. Saure Wollfarbstoffe, insbesondere Anthrachinone und Azofarbstoffe; B. 1: l-Chromkomplexfarbstoffe, die mindestens eine
Sulfonsäuregruppe im Molekül enthalten; C. 1 :2-Chrom- oder Kobaltkomplexfarbstoffe, die im
Komplexmolekül mindestens 2 nicht an der Kom plexbildung beteiligte, saure wasserlöslichmachende
Gruppen, vorzugsweise eine Sulfonsäuregruppe, ent halten.
D. 1 :2-Chrom- oder Kobaltkomplexfarbstoffe, die im
Komplexmolekül eine einzige nicht an der Komplex bindung beteiligte, saure wasserlöslichmachende
Gruppe, vorzugsweise eine Sulfonsäuregruppe, ent halten.
E. 1 :2-Chrom- oder Kobaltkomplexfarbstoffe, die keine freien sauren wasserlöslichmachenden Gruppen ent halten; F. Reaktivfarbstoffe der verschiedensten Farbstoffklas sen mit Reaktivgruppierungen wie aliphatisch ge bundenen Phosphor- oder Schwefelsäureestergrup pen, Sulfonsäurefluoridgruppen, aliphatisch gebun dene Sulfonyloxygruppen und vor allem Halogen atome, die an einen heterocyclischen Ring, z. B.
einen Triazinring, gebunden sind.
Je nach Konstitution der Farbstoffe kann es vorteilhaft sein, wenn die Verbindungen a) und b) einen höheren oder niedrigeren Gehalt an Alkenoxygruppen aufweisen und die Verbindungen a) mit bestimmten Quaternierungsmitteln umgesetzt worden sind.
Quaternäre Verbindungen a) und saure Ester b), welche je 6 bis 9 Alkenoxygruppen, insbesondere Äthenoxygruppen im Molekül enthalten, eignen sich besonders gut, wenn sie beim vorliegenden Verfahren zusammen mit Farbstoffen gemäss B und/oder F, ferner mit solchen gemäss C, angewendet werden. Dabei enthalten die quaternären Ammoniumverbindungen a) vorzugsweise als Anion ein Halogen, z. B. in der Weise, dass die quaternären Stickstoffatome an Chloracetamid, Äthylenchlorhydrin, Athylenbromhydrin, Epichlorhydrin oder Epibromhydrin gebunden sind.
Enthalten die quaternären Verbindungen a) und die sauren Ester b) mindestens 15, z. B. 20 bis 35, Alkenoxygruppen wie Äthenoxygruppen, so eignen sie sich vor allem beim Färben mit Farbstoffen nach A, B und E, ferner nach D, insbesondere wenn die quaternären Stickstoffatome an Dimethylsulfat gebunden sind.
Die quaternäre Ammoniumverbindung a) und der saure Ester b) können den Färbebädern einzeln zugesetzt werden. Man kann aber auch durch Vermischen der beiden Komponenten oder ihrer wässrigen Lösungen im geeigneten Mengenverhältnis, z. B. 1:3 bis 3:1, beständige, gebrauchsfertige Färbehilfsmittel herstellen.
Diese enthalten a) quaternäre Ammoniumverbindungen von Polyglykol verbindungen und b) von mindestens zweibasischen Sauerstoffsäuren ab geleitete saure Ester von Polyglykolverbindungen, wobei die Verbindungen a) und b) die eingangs angegebene Zusammensetzung besitzen.
Was die färberischen Zubereitungen, den eigentlichen Färbeprozess und das zu färbende Material betrifft, wird auf die Ausführungen des Hauptpatentes verwiesen.
In den nachstehenden Herstellungsvorschriften und Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente, wo nichts anderes angegeben wird.
Herstellungsvorschrift I a) 1190 Teile (1 Mol) des Adduktes aus einem Mol eines im Handel erhältlichen Fettamins (Talgfettamin), welches 35 % Hexadecylamin, 25 A Octadecylamin und 45 % Octadecenylamin enthält, und aus 20 Mol Äthylenoxyd werden unter Rühren auf 55 bis 600 C erwärmt.
Man gibt in 15 Minuten 126 Teile Dimethylsulfat zu und hält eine Stunde bei 75 bis 800 C. Darauf löst man in 1316 Teilen Wasser und erhält eine 50 %ige Lösung des Quaternierungsproduktes.
b) 1620 Teile (1 Mol) des Adduktes aus einem Mol eines im Handel erhältlichen Fettamins, welches etwa 10 % Stearylamin, 55 % Arachidylamin und 35 % Behenylamin enthält, und aus 30 Mol Äthylenoxyd werden auf 60 bis 650 C erwärmt. Unter Rühren gibt man in 15 Minuten 200 Teile Harnstoff und dann in 30 Minuten 320 Teile Amidosulfonsäure zu und verestert 6 Stunden bei 95 bis 1000 C. Darauf löst man in
1480 Teilen Wasser und erhält eine etwa 50 %ige Lösung, welche das Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Adduktes enthält.
Herstellungsvorschrift II
2620 Teile (1 Mol) eines Adduktes aus 1 Mol Stearylamin, 2 Mol Butylenoxyd und aus 50 Mol Äthylenoxyd werden bei 600 C mit 200 Teilen Harnstoff und 320 Teilen Amidosulfonsäure versetzt und 6 Stunden bei 100 bis 1050 C verestert. Darauf löst man das Reaktionsprodukt in 2480 Teilen Wasser und erhält eine etwa 50,Sige Lösung, welche das Ammoniumsalz des sauren Schwefelsäureesters des Adduktes enthält. 5 Teile des erhaltenen Produktes werden mit 2 Teilen des nach Herstellungsvorschrift Ia hergestellten Präparates vermischt: Egalisiermittel II.
Herstellungsvorschrift 111
4410 Teile (1 Mol) eines Adduktes aus einem Mol eines techn. Laurylpropylendiamins, 2 Mol eines im Handel erhältlichen techn. Olefinoxyds mit insgesamt 16 bis
18 Kohlenstoffen und aus 80 Mol Äthylenoxyd werden unter Stickstoff mit 440 Teilen Dimethylsulfat 12 Stunden bei 95 bis 1000 C quaterniert. 8 Teile des erhaltenen Produktes werden in 8 Teilen Wasser heiss gelöst und dann bei etwa 400 C mit 5 Teilen des nach Herstellungsvorschrift Ib hergestellten Präparates vermischt: Egalisiermittel III.
Herstellungsvorschrift IV
7770 Teile (1 Mol) des Adduktes aus 1 Mol eines techn. Laurylpropylendiamins, 2 Mol Dodecenoxyd und 160 Mol Äthylenoxyd werden unter Stickstoff mit 950 Teilen Dimethylsulfat 12 Stunden bei 100 bis 1050 C quaterniert.
8 Teile des erhaltenen Produktes werden in 8 Teilen Wasser heiss gelöst und darauf bei etwa 400 C mit 9 Teilen des nach Herstellungsvorschrift 1b erhaltenen veresterten Produktes vermischt: Egalisiermittel IV.
Herstellungsvorschrift V
7770 Teile (1 Mol) des Adduktes aus 1 Mol eines techn. Laurylpropylendiamins, 2 Mol Dodecenoxyd und 160 Mol Äthylenoxyd werden unter Stickstoff mit 950 Teilen Dimethylsulfat 12 Stunden bei 100 bis 1050 C quaterniert. 3 Teile des erhaltenen Produktes werden in 3 Teilen Wasser heiss gelöst und dann bei 400 C mit 8 Teilen des in Herstellungsvorschrift II Absatz 1 beschriebenen veresterten Produktes vermischt: Egalisiermittel V.
Beispiel I
In einem Kreuzspulfärbeapparat werden 100 kg Wollgarn in Form von Kreuzspulen in 1500 Liter Wasser bei 50 C während 10 Minuten eingenetzt. Dann erfolgt der Zusatz von 2 kg 80 %iger Essigsäure, 10 kg kristallisiertem Natriumsulfat, 1 kg Egalisiermittel V und 0,5 kg der 1 :2-Kobaltkomplexverbindurlg des Farbstoffes der Formel
EMI3.1
Man steigert die Temperatur in 60 Minuten zum Kochen und kocht eine Stunde. Anschliessend wird gespült, dann werden die Kreuzspulen entwässert und getrocknet. Man erhält eine gleichmässige gelbe Färbung. Die Kreuzspulen sind nicht deformiert.
Anstelle des angegebenen 1: 2-Metallkomplexfarb- stoffes können auch die Farbstoffe der folgenden Formeln allein, in Mischung unter sich und in Mischung mit l:2-Metallkomplexfarbstoffen verwendet werden:
EMI3.2
<tb> <SEP> HO
<tb> (6) <SEP> 9 <SEP> / <SEP> OM-Mc1
<tb> <SEP> 7 <SEP> CtBOaH <SEP> gelb
<tb> <SEP> C1 <SEP> N=N-C
<tb> <SEP> H3C
<tb>
EMI4.1
<tb> <SEP> H2N
<tb> (7) <SEP> C1-C <SEP> -N=N- <SEP> rot
<tb> <SEP> HO
<tb> <SEP> C1 <SEP> S03H
<tb> <SEP>
<tb> <SEP> Mx
<tb> <SEP> O <SEP> NH2
<tb> (8) <SEP> 4 <SEP> \rSO3H <SEP> blau
<tb> <SEP> Y;
;tyy{3H <SEP> \
<tb> <SEP> O <SEP> NH <SEP> C <SEP> C-CHB
<tb>
Beispiel 2
In einem Straugfärbeapparat werden 100 kg Garn, bestehend aus 92 % Wolle und 8 % nicht geschrumpfter Polyvinylchlorid-Stapelfaser in 2000 Liter Wasser bei 500 C unter Zusatz von 0,5 kg Egalisiermittel V eingenetz. Dann erfolgt der Zusatz von
6 kg Schwefelsäure 98 %
5 kg Natriumsulfat
0,7 kg 1:1 Chromkomplexfarbstoff mit derFarbstoff komponente der Formel
EMI4.2
0,7 kg 1:1 Chromkomplexfarbstoff mit der Farbstoff komponente der Formel
EMI4.3
0,7 kg 1: 1-Chromkomplexfarbstoff mit der Farb- stoffkomponente der Formel
EMI4.4
Man steigert die Temperatur innerhalb von 60 Minuten auf 800 C und färbt während 60 Minuten bei dieser Temperatur.
Dann wird das Färbegut gespült und im letzten Spülbad durch Zusatz von 6% Natriumacetat abgepuffert.
Es resultiert eine egale echte Braunfärbung. Während des Färbens entsteht keine Kanalbildung im Material und das Garn bleibt offen und voluminös. Durch das Färben bei 800 C schrumpft das Mischgarn nur gering, so dass beim späteren Dämpfen ein bauschiges Garn erhalten wurde.
Beispiel 3
In einem Kreuzspulfärbeapparat werden 100 kg Nylon-6-Spun-Garn in Form von konischen Kreuzspulen in 2000 Liter Wasser bei 500 C eingenetzt. Dann erfolgt der Zusatz von
1,2 kg Eisessig
5 kg Natriumsulfat
2 kg Egalisiermittel V
1 kg des 1:2-Chromkomplexfarbstoffes mit zwei
Molekülen der Farbstoffkomponente der For mel
EMI4.5
Die Temperatur wird innerhalb von 60 Minuten auf Kochtemperatur erhöht, und das Garn während 60 Minuten kochend gefärbt. Dann wird gespült und getrocknet. Es resultiert eine egale echte Blaufärbung. Die Spulen werden während des Färbens nicht deformiert.
Beispiel 4
In einem Strangfärbeapparat werden 200 kg Wollgarn in Form von Strangen mit 3000 Liter Wasser bei 500 C vorgenetzt. Dann erfolgt der Zusatz von
2 kg Eisessig
5 kg Natriumsulfat
4 kg Egalisiermittel II
2 kg des 1 :2-Kobaltkomplexes mit zwei Molekülen der Farbstoffkomponente der Formel
EMI4.6
0,5 kg Farbstoff der Formel
EMI5.1
0,5 kg Farbstoff der Formel
EMI5.2
Die Temperatur wird innerhalb von 40 Minuten auf Kochtemperatur gebracht und das Garn während 60 Minuten kochend gefärbt. Anschliessend wird gespült und getrocknet. Es resultiert eine egale Bordeauxfärbung der Wolle. Das Garn ist offen und voluminös. Ähnliche
Resultate erzielt man mit den Egalisiermitteln: III und
IV.
Beispiel 5
Auf einer Haspelkufe werden 100 kg Wollstücke mit 4000 Liter Wasser bei 400 C vorgenetzt. Dann erfolgt der Zusatz von
2 kg Eisessig
1 kg Egalisiermittel III 0,5 kg des 1 :2Chromkomplexfarbstoffes mit zwei
Molekülen der Farbstoffkomponente der For mel
EMI5.3
Die Temperatur wird innerhalb von 45 Minuten auf Kochtemperatur erhöht und die Wollstücke während 30 Minuten kochend gefärbt. Dann wird gespült und getrocknet. Es resultiert eine egale Blaufärbung.
Die Stücke schwimmen während des Färbens nicht an der Badoberfläche, sondern befinden sich immer in der Flotte. Ähnliche Resultate erzielt man auch mit den in
Beispiel 4 genannten Egalisiermittel und mit den 1:2
Metallkomplexfarbstoffen der folgenden Metalle und
Farbstoffkomponenten: Metall Farbstoffkomplex Nuance
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<tb> <SEP> OH
<tb> <SEP> =;
;0yC0 <SEP> CC-C <SEP> H0
<tb> <SEP> I <SEP> II <SEP> li
<tb> <SEP> -C <SEP> N
<tb> Co <SEP> SO2 <SEP> N <SEP> gelb
<tb> <SEP> NHCH3
<tb> <SEP> CH3
<tb> <SEP> HO
<tb> <SEP> OH
<tb> <SEP> 7C-N
<tb> <SEP> Cr <SEP> l/\rN <SEP> = <SEP> N <SEP> --N <SEP> | <SEP> rot
<tb> <SEP> HaNso2 <SEP> ax <SEP> C=N
<tb> <SEP> H3C
<tb> <SEP> Cl
<tb> <SEP> ¸ <SEP> N <SEP> N <SEP> H2N
<tb> <SEP> Co <SEP> O2N7 <SEP> OH <SEP> blau
<tb> <SEP> SO2NHCH2CH-CH3
<tb> Metall Farbstoffkomplex Nuance
EMI6.1
<tb> <SEP> OH <SEP> HO <SEP> HO <SEP> Cl
<tb> <SEP> 1 <SEP> < SXN <SEP> = <SEP> N$3 <SEP> + <SEP> > N <SEP> N <SEP> OH <SEP> 1
<tb> <SEP> CNM\
<tb> Co <SEP> 7 <SEP> Mx <SEP> braun
<tb> Co <SEP> HN-7 <SEP> + <SEP> M\N <SEP> = <SEP> N-C
<tb> <SEP> SO2 <SEP> IbF-"
<tb> <SEP> 1 <SEP> 502
<tb> <SEP> CH3 <SEP> OCOCHa <SEP> SO2 <SEP> H3C
<tb> <SEP> CH3
<tb> <SEP> OH <SEP> H2N <SEP>
HO
<tb> OH
<tb> Co <SEP> / > N <SEP> = <SEP> N <SEP> + <SEP> Nt > <SEP> ss <SEP> CCH3
<tb> <SEP> 02N <SEP> CONHCH2 <SEP> CH
<tb> <SEP> CH3NHS02 <SEP> SO2NHCH(CH3)2
<tb> <SEP> OH <SEP> HO <SEP> OH <SEP> HO
<tb> <SEP> ¯ <SEP> I- <SEP> N=N <SEP> /#
<tb> Cr <SEP> | <SEP> + <SEP> CIO <SEP> t <SEP> / <SEP> < <SEP> grau
<tb> <SEP> 1 <SEP> II <SEP> HN-MXW
<tb> <SEP> CH3NHS02 <SEP> CO <SEP> CH3 <SEP> NH2 <SEP> CO
<tb> <SEP> CH3 <SEP> CH3
<tb>
Beispiel 6 Vergleichsversuche
Um die Überlegenheit der anmeldungsgemässen Hilfsmittel gegenüber denjenigen des Standes der Technik zu zeigen, wurden die folgenden Versuche ausgeführt:
A. Ein Wollgewebe wird mit dem Farbstoff der Formel
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nach bekannten Methoden gefärbt und fertiggestellt.
Anschliessend gibt man das gefärbte Gewebe und ein ungefärbtes Gewebe in ein wässriges Bad, das jeweils ein Hilfsmittel enthält und erhitzt das Bad eine Stunde zum Sieden. Entsprechend der Egalisierwirkung des eingesetzten Hilfsmittels erfolgt eine Angleichung der Farbnuancen des gefärbten und ungefärbten Gewebes. Je geringer der Unterschied der Farbnuancen am Ende des Verkochungsprozesses ist, desto grösser ist die Egalisierwirkung des eingesetzten Hilfsmittels.
1. Hilfsmittel gemäss den französischen Patentschriften
Nrn. 1 231 254 und 1 052856; a) 0,5 % des Anlagerungsproduktes von 8 Mol Athy- lenoxyd an Oleylamin, b) 0,5 S des Anlagerungsproduktes von 8 Mol Äthy- lenoxyd an Oleylamin, quaterniert mit Dimethyl sulfat, c) 0,5 % des Anlagerungsproduktes von 8 Mol Athy- lenoxyd an Oleylamin, verestert mit Amidosulfon säure.
2. Hilfsmittel gemäss der britischen Patentschrift
Nr. 808 647; a) 0,5 % der Hilfsmittelmischung aus a') Talgfettamin + 15 Mol Äthylenoxyd, quater niert mit Dimethylsulfat (65) b') Oleylalkohol + 24 Mol Äthylenoxyd, verestert mit Chloressigsäure (Natriumsalz) (53) c') Oleylalkohol + 40 Mol Äthylenoxyd, mono verestert mit Orthophosphorsäure (86).
Die Nummern beziehen sich auf die Verbindungen in der obengenannten Patentschrift.
b) 1 % der genannten Hilfsmittelmischung.
3. Hilfsmittel gemäss der vorliegenden Erfindung: a) 0,5 % des Anlagerungsproduktes von 2 Mol Bu tylenoxyd und 50 Mol Äthylenoxyd an Stearyl amin, verestert mit Amidosulfonsäure (a') und des
Anlagerungsproduktes von 20 Mol Äthylenoxyd an Talgiettamin, quaterniert mit Dimethylsulfat (b') (Mischungsverhältnis: 5 Teile (a') + 2 Teile (b'), b) wie 3a), jedoch wird (a') mit Orthophosphor säure verestert.
Die Egalitätseffekte der Hilfsmittel la) bis lc) sind ungenügend. Mit der Hilfsmittelmischung 2. erhält man zwar demgegenüber bessere Effekte, doch ist die Egalisierwirkung eindeutig schlechter gegenüber den Hilfs mitteln 3a) und 3b). Auch bei Anwendung der doppelten Menge Hilfsmittel gemäss 2b) wird der Effekt von 3a) und 3b) nicht oder nur annähernd erreicht.
Die erfindungsgemässe Hilfsmittelkombination besitzt damit eine mindestens doppelt so grosse Egalisierkapazität wie die Hilfsmittel des nächstvergleichbaren Standes der Technik.
B. Drei verschieden gefärbte Stränge Wollgarn, die mit den folgenden Farbstoffen gefärbt wurden
EMI7.1
werden in wässrigen Bädern mit den Hilfsmitteln gemäss la) bis lc), 2a), 2b) und 3a) je eine Stunde verkocht.
Bei Verwendung der Hilfsmittel la) bis lc) zeigt das Wollgarn keine einheitliche Farbnuance, die Ausgangsnuancen bleiben teilweise sichtbar; die Färbung ist unbrauchbar.
Hilfsmittel 2a) und 2b) führen zu schipprigen und unegalen Färbungen, während die Färbungen mit den Hilfsmitteln 3a) und 3b) einen einheitlichen Farbton aufweisen und egal durchgefärbt sind. Die doppelte Hilfsmittelmenge gemäss 2b) erreicht auch hier nicht den Effekt der Hilfsmittel 3a) und 3b).
PATENTANSPRUCH I
Verfahren zum Färben von stickstoffhaltigen Textilfasern, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fasern mit Wollfarbstoffen in Gegenwart von a) quaternären Ammoniumverbindungen von Polygly kolverbindungen und b) von mindestens zweibasischen Sauerstoffsäuren abge leiteten sauren Estern von basische Stickstoffatome enthaltenden Polyglykolverbindungen färbt, wobei sowohl die quaternären Verbindungen als auch die Ester einen an Stickstoff gebundenen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen und an Stickstoff gebundene -(CH-CH-O)k Gruppen enthalten, wobei k eine ganz positive Zahl bedeutet, insgesamt mindestens 4 und höchstens 200 -CH-CH-O Gruppen jeweils im Molekül vorhanden sind und mindestens ein wesentlicher Teil dieser Gruppen der Formel -CH°CHoO- entspricht,
wobei in a) und/oder in b) die restlichen -CH-CH-O Gruppen der Formel
EMI7.2
entsprechen, worin ein Z1 Wasserstoff und das andere Z1 eine Alkylgruppe mit mindestens 2 Kohlenstoffatomen bedeuten.
UNTERANSPRÜCHE
1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass als Farbstoffe Reaktivfarbstoffe und/ oder sulfons äuregruppenhaltige l:l-Chromkomplexfarbstoffe und solche quaternäre Ammoniumverbindungen a) und saure Ester b) verwendet werden, welche je 6 bis 9 -CH2-CH2-O-Gruppen im Molekül enthalten.
2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die quaternären Ammoniumverbindungen als Anion ein Halogenatom enthalten.
3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass als Farbstoffe sulfonsäuregruppenhaltige 1: l-Chromkomplexfarbstoffe, von sauren wasserlöslichmachenden Gruppen freie 1:2-Chrom- oder Kobaltkomplexfarbstoffe oder von komplex gebundene Metall und von Reaktivgruppierungen freie saure Wollfarbstoffe und dass solche quaternäre Ammoniumverbindungen a) und saure Ester b) verwendet werden, welche je mindestens 15 -CH2-CH2-O-Gruppen im Molekül enthalten.
4. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die quaternären Ammoniumverbindungen a) und die sauren Ester b) je 20 bis 35 -CH2-CHO-Gruppen im Molekül enthalten.
5. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die quaternären Stickstoffatome der Verbindungen a) an Dimethylsulfat gebunden sind und die sauren Ester b) saure Schwefelsäureestergruppen enthalten.
6. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass als Farbstoffe sulfonsäuregruppenhaltige l:l-Chromkomplexfarbstoffe verwendet werden und die Temperatur des Färbebades nur 850 C beträgt.
PATENTANSPRUCH II
Das nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I gefärbte Material.
Entgegengehaltene Schrift- und Bildwerke
Britische Patentschrift Nr. 808 647 Französische Patentschriften Nrn. 1 052 856, 1 231 254
**WARNUNG** Ende DESC Feld konnte Anfang CLMS uberlappen**.