Zusatzpatent zum Hauptpatent Nr. 386 841 Einkomponentendiazotypiematerial Die vorliegende Erfindung ist eine Verbesserung des Gegenstandes des Hauptpatenites. Das Hauptpatent be trifft ein Diazotypiemateria:
l, das auf einer Unterlage eine p-Aminobenzoldiazoverbind@ung enthält, die sieh von einem tertiären aromatischen Amin mit nur einem direkt an, das tertiäre Stickstoffatom ge'bund'enen Aryi- rest, der in der p-Stellung die Diazogruppe, in einer der o-Stellungen eine gegebenenfa:
lt substituierte Phenoxy- gruppe trägt und in der p-Stellung zu der Phenoxy- gruppe noch einen weiteren Substituenten tragen kann, ableitet.
Dieses Diazotypiematerial ist sehr lichtempfindlich undi sehr geeignet für die visuelle Feststellung des End- punktes der Belichtung, wenn das Kopieren mit .dem Licht aktirisch fluoreszierender Quecksilberdampflam- pen erfolgt. Die Azofar'bstoffe,
die bei der Entwicklung auf den Kopien gebildet werden; sind sehr beständig gegenüber einem Absinken des; pH. Ausserdem zeigen Kopien auf diesem Material in praktisch allen Bi-ld- teilen, in denen der Azofarbstoff anwesend ist, das heisst sowohl in den stark als auch:
in den weniger stark belich teten oder in den nicht belichteten Teilen den gleichen Azof arbstoffton.
Das Diazotypiematerial gemäss Hauptpatent ist vor zugsweise Einkomponentendiazotypiematerial. Einkom- ponentend iazotypiematerial wird mit einer Flüssigkeit, die eine Azekupplungskomponen@te enthält,
einwickelt. Gewöhnlich ist die in diesen Flüssigkeiten verwendete Hauptkupplun\gskonnponente %oroglucin. Bei den Phloroglucin enthaltenden Entwicklungsflüssigkeiten sind schwach alkalische und schwach saure Entwicklungs flüssigkeiten zu unterscheiden. Die schwach sauren Flüs sigkeiten sind wegen ihrer sehn' überlegenen Haltbarkeit bevorzugt.
Ihr pH liegt zwischen 5 und 7, und sie ent halten gewöhnlich eine ziemlich grosse Menge an Puffer salz.
Da die Kupplungsreaktion zwischen einer Diazover- bindung und einer Azokupplungskomponente in einem sauren Medium beträchtlich langsamer verläuft als in einem alkalischen Medium, russ ein Diazotypiemate- rial, das mit einem schwach sauren, gepufferten Phloro- glucinentwickler entwickelt wird,
eine Diazoverbindung mit viel höherer Kupplungsaktivität als ein Diiazotypie- material, das mit einer alkalischen Flüssigkeit entwik- kelt wird, enthalten, zumindest wenn:
gewünscht wird, dass die Entwicklung in der gewöhnlich bei der Entwick lung mit schwach alkalischen Entwick'l'ern angewandten kurzen Zeit oder hohen Geschwindigkeit erfolgt.
Diazotypiematerial gemäss Hauptpatent, das mit einer Diazoverbindung mit einer Benzylgruppe und einer Alkylgruppe an der Aminogruppe in der p-Stellung sensibilisiert ist,
eignet sich wegen der hohen Kupplungs- aktivität der Diazoverbindung für eine Entwicklung mit schwach sauren gepufferten Phl.oroglucinentwicklern. Trotzdem ist dieses Material aber nicht völlig zufrie- d'enstellend, da sich bei seiner Herstellung zufolge der Tatsache, dass die Sensibil.isierungsflüssigkeit zu tief in das Trägermaterial eindringt,
Schwierigkeiten ergeben. In diesem Zusammenhang sei auf die holländische Pa- tentschrift Nr. 104 269, die ein Zusatz zu der h:
olJändi- schen Hauptpatentschrift Nr. 98612 (entsprechend dem Hauptpatent Nr. 386 841) ist, verwiesen, wo ei!n Ver fahren zur Herstellung eines Materials gemäss Haupt patent, das sich für die Entwicklung mit sauren Phloro- glucinentwic'klern, jedoch unter Verwendung von Di- azoverb:
ind'ungen gemäss der Formel von Fig. 1, worin X ein Anion und Y ein Halogenatom ist, R, und R2 Methyl- oder Äthylgruppen sind und, Ar ein mit einem oder mehreren Halogenatomen substituierter Phenykest ist, eignet.
Diese Diazoverbind'ungen haben zwar noch eine Kupplungsaiktivtät, de für die Entwicklung mit schwach sauren, gepufferten Entwicklern zu gering isst; der oben erwähnte Nachteil, d'ass die Sensi'b'disierungs- flüssigkeit zu tief eindringt, mit allen seinen Folgen, tritt jedoch in diesem Falle nicht auf.
Gemäss der holländischen Zusatzpatentschrift Num mer 104 269 wird das Diazotypiematerial mit einem Gemisch einer Diazoverbindung gemäss der obigen For- mel und eines Diazo'hydrochinon-dialkyläthers mit einer hohen Kupplungsaktivität, der in der p-Stellung zu der Diazogruppe einen substituierten oder nicht substituier ten Phenyl- oder Phenylthiorest trägt, sensibilisiert.
Obwohl dieses Material eine beträchtliche Entwick- lungsgeschwindigkeit hat, erfolgt die Entwicklung doch zu langsam, das heisst, es verstreicht eine ziemlich ,lange Zeit, bis das Azofarbstoffbild die gewünschte Dichte an genommen hat.
Bei der Entwicklung mit den üblichen schwach sau ren Phloroglucinentwicklern ergibt Diazotypiematerial, das mit einer Diazoverbindung gemäss der obigen For mel sensibilisiert ist, Kopien mit Azofarbstoffbldern, die in den Gebieten, in denen eine grosse Menge an Azo- farbstoff gebildet ist, schwarz erscheinen.
In den Gebie ten, in denen eine geringere Menge an Azofarbstoff an wesend ist, entsteht jedoch ein brauner Ton, der ins besondere gegen den verschleierten Untergrund der Kopien ein unansehnliches Bild ergibt. Bekanntlich sind viele schwarze Töne zu unterscheiden. So wird die Be zeichnung schwarz für viele sehr d'un'kle Farbtöne, die mehr oder weniger schwarz erscheinen, verwen det. Das gilt insbesondere für das Diazotypieverfahren. Töne. die tatsächlich sehr dunkel blau oder sehr dunkel braun sind, werden oft als schwarz bezeichnet.
Auch die Azofarbstoffe, die erhalten werden, wenn Kopien auf Diazotypiematerial, das mit einer Diazoverbindung ge mäss der obigen Formell hergestellt ist, mit einem schwach sauren, gepufferten Phloroglucinentwickler ent wickelt werden, sind nicht völlig schwarz.
In der USA-Patentschrift Nr. 2 655 448 ist Diazo- typiematerial. das eine Diazoverbindung der allgemeinen Formel von Fig. 2, worin X ein Anion ist und R, R1 und R.¯ Alkylreste, wie Methyl-, Äthyl-, Propyl- und Butylreste, sind, enthält,
beschrieben. Diazotypiemate- rial, das mit diesen Diazoverbindungen sensibilisiert ist, ergibt Azofarbstoffe mit sehr guter Wasserechtheit, das unempfindlich gegenüber pH-Änderungen ist, hat jedoch nach modernen Normen eine ziemlich geringe Licht empfindlichkeit und eignet sieh nicht für die Entwick lung mit schwach sauren, gepufferten Phloroglucinent- wicklern.
In der USA-Patentschrift Nr. 2 528 460 ist Diazo- typiematerial, das eine Diazoverbindung der allgemeinen Formel von Fig. 3, worin n irgendeine ganze Zahl ist und R Wasserstoff, ein aliphatischer, aromatischer oder heterocyclisc'her Rest oder ein Acylrest, wie ein Acetyl-, Benzoyl- oder Furoylrest, ist,
und der Benzolkern Sub- stituenten, wie Halogen, Alkylgruppen mit bis zu drei Kohlenstoffatomen, Alkoxy-, Hydroxyalkyl-, Carboxy-, Carboxyal'kyl- und Sulfansäuregruppen, tragen kann, beschrieben.
Die insbesondere in dieser USA-Patent- schrift beschriebenen Diazoverbindungen sind sehr sta bil und geeignet für eine Verwendung in Einkomponen ten- und Zweikomponentendiazotypiematerial. Sie haben jedoch eine verhältnismässig geringe Lichtempfindlich keit und kuppeln zu langsam für eine Verwendung in Diazotypiematerial, das mit schwach sauren, gepufferten Flüssigkeiten entwickelt werden soll.
Vandergrinten Bulletin Nr. 64, Seiten 1 bis 7, be schreibt für die Sensibilisierung von Diazotypiematerial Diazoverbindungen der allgemeinen Formel von Fig. 4, worin R1 und R2 gleiche oder verschiedene Alkyllgrup- pen sind und R:;
eine Alkylgruppe oder ein -(CH2)n O- Ac-Rest, worin n gleich 2 oder 3 ist und Ac einen Acyl- rest, wie den Acetyl-, Chloracetyl-, Propionyl-, Butyryl-, Valeryl-, Phenacetyl-, Benzoyl-, Furoyl-, Ät'hoxycarbo- nyl-, Butoxycarbonyl-,
Benzyloxycarbonyl- und Phen- oxycarbonyl'rest, bedeutet, ist. Diese Diazoverbindun- gen haben eine viel höhere Lichtempfindlichkeit als die in .den oben genannten USA-Patentschriften erwähnten. Sie eignen sich jedoch nicht für eine Verwendung in Diazotypiematerial, das mit einem schwach sauren, ge- pufferten Phloroglucinentwickler entwickelt werden soll, weil ihre Kupplungsaktivität für diesen Zweck zu ge ring ist.
Die Erfindung betrifft nun ein Einkomponenten-. diazotypiematerial, gemäss dem Patentanspruch des Hauptpatentes, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Diazotypiematerial eine Diazoverbindung der allgemei nen Formel:
EMI0002.0145
enthält, worin X ein Anion und Y ein Halogenatom ist, Ac einen Acylrest bedeutet, R einen Alkylrest oder einen
EMI0002.0149
bedeutet, R' ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe, Z ein Halogenatom und n gleich 0, 1, 2 oder 3 ist.
Geeignete Acylgruppen sind': die Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-, Valeryl-, Capronyl-, Isopropy'l-carbonyl-, Trime@t'hylacetyl-, Phenacetyl-, Benzoyl-, Furoyl(2)-, Methoxy-carbonyl-, Äthoxy-carbonyl-, Propoxycarbonyl-, Isopropoxy-carbonyl-, Bu'toxy-carbonyl-, Isabutoxy-carbonyl-,
Benzyloxy-carbonyl- und Phenoxy-carbonyl-gruppe. Dieses Diazotypiematerial hat eine 'höhere Kupp lungsaktivität als ein im Hauptpatent beispielsweise an geführtes Diazotypiematerial, das mit einer Diazover- bindung, die in der p-Stellung eine Dialkylaminogruppe trägt, ohne dass ein Acyloxyrest an die Afkylgruppen ge bunden ist, sensibilisiert ist,
und eignet sich demzufolge besser für die Entwicklung mit den schwach sauren, ge- pufferten Phforoglucinentwicklern. Ausserdem werden mit dem Diazotypiematerial gemäss der Erfindung Ko pien erha@ften, deren teilweise belichteter Untergrund attraktivere Farben zeigt als Kopien, die mit dem im Hauptpaienft beispielsweise angeführten Diazotypiemate- rial erhalten worden sind.
Im folgenden wird eine allerdings nicht vollständige Liste von Diazoverbindungen, die in dem Diazotypie- material gemäss der Erfindung verwendet werden kön nen, gegeben:
4-Diazo-5-chlor-2-(4'-chlorphenoxy)-N-methyl- N-(2'-acetoxyäthyl)-anil!in, 4-Diazo-5-chior-2-phenoxy-N-msth-yl- N-(2'-acetoxyäthyl)-anitin, 4-Diazo-5-chlor-2-(4'-c'h'lorphenoxy)-N-butyl- N-(2'-acetoxyäthyl)-anilin, 4-Diazo-5-ch.lor-2-(4'-chorphenoxy)-N-methyl- N-(2'-benzoyloxyäthyl)-a:
nilin, 4-Diazo-5-c'hlor-2-phenoxy-N,N-di-(2'-acetoxy- ä'flhyl)-an'üin, 4-Diazo-5-chlor-2-(4' bromphenoxy)-N,N-d'i- (2'-acetoxyäthyl)-a#nilin, 4-Diazo-5-chlor-2-(4'-chlorphenoxy)-N,N-di- (2'-äthoxycarbonyfoxyäthyl)-anilin, 4-Diazo-5-c'h'lo@r-2-(4'-chlor phenoxy)-N,N-di- (2'-benzyloxy-carbonyloxyäthyd)-anil'in, 4-Diazo-5-chlor-2-(4'-.chlorphenoxy)-N,N-d'i- (2'-phenoxycarbonyloxyäthyl)-anilin,
4-Diazo-5-chlor-2-(4'-chlorphenoxy)-N,N-di- (2'-acetoxyäthyl)-anilin, 4-Dazo-5-brom-(4'-chlorphenoxy)-N,N-di- 2'-acetoxyäthyl)-anli,in, 4-Diazo-5-ch#lor-2-(2',4'-dichlorphenoxy)-N,N-di- (2'-acetoxyäthyl!)-anäin, 4-Diazo-5-chlor-2-(2',4',5'-trichlorphenoxy)- N,N-di-(2'-acetoxyäthyl)-anilin, 4-Diazo-5-ch!lo#r-2-(4'-chlorphenoxy)-N,N-di- (2'-bu'tyryloxyäthyl)-anilin, 4-Diazo-5-chlor-2-(4'-chlorphenoxy)-N,N-di- (2'-phenacetoxyäthyl)-anilin,
4-Diazo-5-chlor-2-(4'-chl'orphenoxy)-N,N-d (2'-chloracetoxyäfh,yl)-anilin, 4-Diazo-5-ch,or-2-(4'-ch1@orphenoxy)-N,N-di- (2'-propionyfoxyäthyl)-anilin, 4-Diazo-5-chlor-2-(4'-chlorphenoxy)-N,N-dY- (2'-benzoyloxyäthyl)-annlin, 4-Diazo-5-chlor-2-(4'-chlorphenoxy)-N,N-di- (2'-furoyl(2)oxyäthyl)-anilin, 4-Diazo-5-c'h@ar-2-(2',4'-dichl!orphenoxy)- N-methyl-N-(2'-acetoxyäthyl)-anilin, 4-Diazo-5-chlor-2-(4'-c'hlorphenoxy)
-N-n-propyl- N-(2'-acetoxyäthyl)-ani#l,'in, 4-Diazo-5-.chl!or-2-(4'-chlorpnenoxy)-N,N-di- (2'-trimet'hylacetoxyäthyl)-ani'lin, 4-Diazo-5-chlor-2-(4'-chlorphenoxy)-N,N-di- (2'-aceitoxypropyl)-anilin. Die Diazoverbindungen können in der Form ihrer Diazoniumsalze, wie des Diazonium-chlorids, -s lfats, -nitrats und -borfluorid's,
als Diazoniumarylsulfonat, wie als das a-Naphthylsulfonat oder p-Tofylsulfonat, oder in der Form ihrer Metal!fchloriddoppelsalze, wie als das Diazo,nium-chlorstannat, -chlorzinkat und -chliormanga- nat, verwendet werden. Sie können jede für sieh,
mitein ander vermischt oder im Gemisch mit Diazoverbind'un- gen anderer Art verwendet werden.
Von den Diazoverbindungen, die in dem Diazoty- piematerial gemäss der Erfindung verwendet werden können, sind diejenigen, in denen das Stiokstofatom in der p-Stellung zwei Acyloxyalkylgruppen trägt, von be- sonderem Interesse. Sie haben eine höhere Kupplungs aktivität als die Verbindungen,
in denen eine der Alkyl- gruppen des Stickstoffatoms in der p-Stellung nicht su'bs'tituiert ist, und können .in einfacherer Weise her gestellt werden.
Wegen ihrer guten Löslichkeit ih den üblichen wäss- rigen Sensibüisierungsflüssiüeiten sind diejenigen Di- azoverbindungen von besonderem Vorteil, die in der p-Stellung ein Stickstoffatom, das zwei Acyloxy'ät'hyl- gruppen, deren Acylgruppen sich von aliphatischen Mono,
carbonsäuren mit bis zu drei Kohlenstoffatomen ableiten, trägt, enthalten.
In dem Diazotypiematerial gemäss der Erfindung können die üblichen Hilfsmittel, wie Säuren, beispiels- weise Zitronensäure, Weinsäure und Maleinsäure, Sta bilisatoren, beispielsweise Naphthalin und, Benzobulfon- säuren, Substanzen, die die Oberflächenqualität verbes- sern,
wie Teilchen von Siliciumdioxyd, synthetischen Harzen oder Reisstärke, Bindemittel, wie Polyvinyl- al'ko'hol und Methylcellulose usw., verwendet werden.
In dem Diazotypiematerial gemäss der Erfindung zu verwendende Diazoverbindungen können z. B. wie folgt hergestellt werden:
2,5-Dichl!ornitrdbenzol wird in Anwesenheit von Kadiunm'hydroxyd mit Phenol ge- schmolzen. Das so gebildete 5-Ch:
lor-2-phenoxynitro- benzol wird zu 5-CWor-2-phenoxy-ainilin reduziert. Die ses Produkt wird mit Epoxyäth!an oder Epoxypropan umgesetzt. Das so erhaltene 5-Chlor-2-phenoxy-N,N-d'i- (2'-hydroxyallkyl)-anilin wird acyliert und dann nitriert.
Das 4 - Di - (2'- acyloxyalkyl)-amino-3-phenoxy-6-chl'or- nitrobenzol wird reduziert, wonach die so erh'al'tene Aminoverbin'dung dianotiert wird.
Die Diazoverbindungen mit einem Bromatom in der p-Stellung zu der Phenoxygruppe werden hergestel'l't, in dem man von 2-Chlor-5-bromnitrobenzol ausigeh@t. Im übrigen ist das Herstellungsverfahren gleich dem oben besc'hrie'benen.
Zur Herstellung der Verbindungen mit einer N-Al- kyl-N-acyoxyalkylaminogruppe wird 5-Chlor-2-ph en- oxy-anilin monoa!fkyl'iert und dann mit Epoxyätha@n oder Epoxyprop.an umgesetzt. Im übrigen weicht das Verfah ren zur Herstell'un'g dieser Verbindungen nicht vom, dem oben beschriebenen ab.
Die Verbindungen, die eine substituierte Ph enoxy- gruppe tragen, werden erhalten, indem man in der Schmelzstufe statt Phenol ein -substituiertes Phenol ver wendet.
Die Ph'forogllucinenitwickl,er, die in dem Einkompo- nentendiazotypieverfahren verwendet werden, können hinsichtlich Zusammensetzung und Acidität verschie- den sein.
Im folgenden sind drei schwach saure Phloro- gluciinentwick'ler, die in der Praxis und in den folgen dien Beispielbn für die Entwicklung verwendet werden, beschrieben: Entwickler A ist eine Lösung von:
4 g Phlorog!Lucin 0,1 g Acetoacetanüid 3 ml 2-Äthyl-1 nexanol-sul'fat Tergitol 08 (der Union Carbide & Carbon Corp., New York 17, USA) 15 g Rohrzucker 2,5 g Ben'zoesäure 14 g Natriumbenzoat 135 gRTI ID="0003.0225" WI="24" HE="4" LX="1368" LY="2007"> Natriumformiat in 1000 ml Wasser Das pH dieser Flüssigkeit ist etwa 5,8.
Entwickler B ist eine Lösung von: 6,5 g Phloroglucin 4 g Resorcin 10 g Thioharnstoff 2 g Natrium-butylnaphthalin-sulfonat Sorbit P (der Geigy Chem. Corp., Ardsley, N.
Y., USA) 14 g Natriumformiät 22 g Natriumbenzoat 49 g Trinatriumcitrat (2 aq.) 1,2 g Zitronensäure in 1000 ml Wasser Das pH dieser Flüssigkeit beträgt etwa 6,5.
Entwickler C ist eine Lösung von: 5 g Phi'orogl'ucin 1 g Resorcin 3 g Dikaliumphosphat 3 ml Tergito108 52 g Maleinsäureanhydrid 75 ml Kaliumhydroxydlösung (13,5n) in 1000 ml Wasser Das pH dieser Flüssigkeit beträgt etwa 6,9. <I>Beispiel 1</I> A.
Weisses Grundpapier für das Diazotypieverfahren von 80 g/m2 wird sensibilisiert mit einer Lösung, die 36 g 4-Di-(2'-acetoxyäthyl)-amino-3 (4'-chlorphenoxy)-6-chlorbenzdl- diazoniumchlorid/Zinkchdorid-Doppelsal'z 5 g Weinsäure 30 ml Polyvinyl'acetatd'ispersion Vinnapas H. 60 (der Wacker Chemie GmbH, München) in 1000 ml Wasser enthält, und getrocknet.
B. Weisses Grundpapier für das Diazotypieverfahren von 80 g/m2 wird sensibilisiert mit einer Lösung, die 36 g 4-Di-(2'-acetoxyäthyl)-amino-3 (4'-chlorphenoxy)-6-brombenzol- diazoniumchlorid/Zinkchdorid-Doppelsalz 5 g Weinsäure 30 ml Vinnapas H.60 in 1000 ml Wasser enthält, und getrocknet.
C. Weisses Grundpapier für das Diazotypieverfahren von 80 g/m2 wird sensibilisiert mit einer Flüssigkeit, die 36 g 4-Diäthylamino-3-(4'-chlorphen:oxy) 6-chlorbenzol-diazoniumchlorid/Zink- chJorid-Doppelsalz 5 g Weinsäure 30 ml Vinnapas H.60 in 1000 ml Wasser enthält, und getrocknet.
Je ein Blatt der so erhaltenen drei Diazotypiepapiere wird unter einer Bleistiftzeichnung auf Pauspapier bild weise belichtet, bis die Diazoverbindung unter den bild freien Teilen der Zeichnung weitgehend ausgebleicht ist. Dann wird jedes Blatt mit Entwickler B entwickelt, wo bei auf jedes Blatt eine gleiche Menge Entwicklerflüs- sigkeit je m2 aufgebracht wird.
Die Blätter A und B zeigen eine merklich höhere Entwicklungsgeschwindig- keit als Blatt C. In den Untergrundgebieten der Kopien auf den Blättern A und B ist der Azofarbstoff von einem neutraleren Schwarz als in den Untergrundgebieten der Kopie auf Blatt C.
<I>Beispiel 2</I> Weisses photographisches Barytpapier von etwa 150 g/m2 wird sensibilisiert mit einer Lösung, die 22 g 4-Di-(2'-benzoyloxyäthyl)-amino-3 (4'-cMorphenoxy)-6-chlorbenzol- diazoniumchlorid/Zinkchlorid-Doppelsal'z 5 g Weinsäure 200 ml Äthanol (96/o) 800 ml Wasser enthält, und getrocknet.
Ein Blatt es so erhaltenen Diazotypiematerials wird unter einer Tusc'hezeichnung auf Pauspapier belichtet, bis die ganze Diazoverbind'ung unter den bildfreien Tei- len der Zeichnung ausgebleicht ist, und dann mit Ent- wickler B entwickelt.
Die Kopie zeigt ein schwarzes Bild auf einem Ichren weissen Untergrund.
Wenn in der obigen Sensibilisierungsflüssigkeit statt der genannten Diazoverbindung eine äquimolare Menge der entsprechenden Diäthylamino-4-Verbind'ung ver wendet worden wäre, so wäre ein Diazotypiepapier, das ebenfalls Kopien mit einem schwarzen Bild auf einem weissen Untergrund ergeben würde,
das jedoch eine merklich geringere E'ntwicklungsgeschwindigkeit hätte, erhalten worden.
<I>Beispiel 3</I> In der Sensibilisierungsflüssigkeit von Beispiel 2 werden anste'l'le der dort genannten Diazoverbindung 22 g 4-Di-(2'-furoyl(2)oxyäthyl)-amino-3-(4'-chillorphen- oxy) - 6 - chdbrbenzol - d'iazoniumchforid verwendet,
und auch mit dieser Flüssigkeit wird weisses Barytpapier von etwa 150 g/m2 sensibilisiert. Nach b.ildweilser Belich tung, wie in Beispiel 2 beschrieben, wird die Kopie mit Entwickler C entwickelt.
Die Kopie zeigt ein blauschwarzes Bild auf einem klaren weissen Untergrund.
<I>Beispiel 4</I> Weisses Grundpapier für das Diazotypieverfahren von 80 g/m2 wird sensi'bil'isiert mit einer Lösung, die 23 g 4-Di'-(2'-äthoxycarbonyloxyäthyl;) amino-3-(4'-chlarphenoxy)-6-ehllor benzol-diazoniumchlorid/Zin'kchlorid- Doppelsalz 5 g Weinsäure 30 ml' Vinnapas H.60 in 1000 ml Wasser enthält , und getrocknet.
Ein Blatt des so erhaltenen Diazotypie.materials wird biildwei'se belichtet und entwickelt, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Die Kopie zeigt ein schwarzes Bild auf einem grauen Untergrund.
<I>Beispiel 5</I> Eine Stammlösung, die 4 g Weinsäure 200 ml Äthanol (96/o) 800 ml Wasser enthält, wird hergestellt.
I. Zu 300 ml dieser Lösung werden 13 g 4-N-Methyl,-N-(2'-acetoxyäthylamino)-3 (4'-chdorphenoxy)-6-chforbenzol- diazoniumchlorid'/Zinkchlorid-Doppelsa#l'z zugesetzt.
1I. Zu weiteren 300 ml der obigen Lösung werden 10,5 g 4-N-Methyl-N-benzylamino-3-methoxy 6-chl'arbenzol-d@iazoniumchlorid/Zin!kchlorid- Doppelsalz zugesetzt III. Zu weiteren 300 ml der obigen Lösung werden 11 g 4-Dimethy,1amino-3-(4'-ch,lorphenoxy) 6-chlorbenzol-dazoniumchlorid./Zinkchdorid- Doppelsalz zugesetzt. Ein Trägermaterial, das hergestellt ist,
indem eine Celiluloseacetatfilmschicht (etwa 15 GewA gebundene Essigsäure) mit einer Dicke von etwa 10 ,u mittels eines Klebstoffes auf eine Seite von weissem Papier von 150 g/m@ aufgebracht und anschliessend b% zu einer Tiefe von etwa 4 ,u Abis zu einem Acetyl'geh@alt,
berechnet als gebundene Essigsäure, von im Mittel 20 Gew.% (was einer mittleeren Anzahl' Acylgruppen an den OH-Grup- pen von 0,7 ent'spric'ht) entacetyliert ist, wiMm mit jeder dieser Flüssigkeiten sensibilisiert.
Nach der Sensibil'Merung enthält die fichtempfind- liehe Schicht von jedem der drei so sensibilisierten Blätter 0,5 mMol Diazoverbi!ndung je m2 sensibilisierter Oberfläche. Von jedem Blattt wird ein Streifen abge schnitten.
Diese Streifen werden unter einer Trans- parentzeichnung mit Tusche- und Bleistiftlinien billd- weise belichtet, bis die Diazoverbindung unter den wei ssen Teilen der Zeichnung weitgehend ausgebleicht ist,
und dann mit Entwickler B entwickelt. Die Entwicklung erfolgt in der Weise, d!ass auf jedes Blatt einer gleiche Menge Entwickler je m2 aufgebracht wird. Nach 30 Sekunden wird die Entwicklung abgebrochen,
indem die Blätter in eine stark saure Flüssigkeit getaucht werden. Die Bestimmung der Mengen an Diazoverbindung, die nicht gekuppelt haben, zeigt, dass 65 % der ursprünglich auf Blatt I anwesenden Diazoverbindung in Farbstoff übergeführt sind. Für Blatt 1I beträgt diese Menge 55 und 51 % für Blatt III.
Von jedem der Blätter wird ein zweiter Streifen ab- geschnitten. Diese Streifen werden, wie oben beschrie ben, bildweise belichtet und entwickelt, jedoch wird die Entwicklung nicht abgebrochen.
Die Kopie auf dem Streifen von Blatt I zeigt ein schwarzes Bild auf einem verschleierten grauen Untergrund. Die Kopie auf dem Streifen von Blatt II zeigt ein,
Schwarzes Bild auf einem verschleierten rotbraunen Untergrund. Die Kopie auf dem Streifen von Blatt III zeigt ein schwarzes Bild mit einem etwas braunen Ton auf einem verschleierten grau braunen Untergrund. Der Vergleich zeigt, dass die Kopie I einen weniger braunen,
neutraleren Untergrund als die Kopie III hat. Im Gegensatz zu den Kopien I und III zeigt die Kopie II klar Verfärbungen, was bedeutet, dass der Ton des Azofarbstoffs in den Untergrundgebieten nicht der Farbe in dien Gebieten, in denen eine grosse Menge an Azofarbstoff anwesend ist, entspricht.
<I>Beispiel 6</I> Weisses Grundpapier für das Diazotypieverfahren von 80 g/m2 wird sensibilisiert mit einer Flüssigkeit, die 30 g 4-bi-(2'-acetoxyäthyl)-amino-3-phenoxy 6-chlorbenzol-diazoni'umchlorid/Zink- c'hlorid-Doppelsalz 5 g Weinsäure 30 ml Vinnapas H.60 in 1000 ml Wasser enthält, und ge'trock'net.
Ein Bllatt des so erhaltenen Diazotypiematerials wird bildweise belichtet und entwickelt wie in Beispiel 3 beschrieben. Die Kopie zeigt ein braunschwarzes Bild auf einem klaren weissen Untergrund.
<I>Beispiel 7</I> Opakes Leinen für dass Diazotypieverfahren wird s enst *bilisiert mit einer Flüssigkeit, die 22 g 4-Di-(2'-acetoxyä'thyl')-amino-3- (2',4',5' trich#lorphenoxy)
-6-chl'orbenzol- diazoniumchlorid/Zinkchlorid-Doppelsalz 5 g Weinsäure 30 ml Vinnapas H.60 in 1000 ml Wasser enthält, und getrocknet.
Ein Blatt des so erhaltenen opaken Diazotypie- leinens wird bildweise belichtet, wie in Beispiel 1 be- schrieben, und dann mit Entwickler A entwickelt. Die Kopie zeigt ein blauschwarzes Bild auf einem ver- schlbierten blaugrauen Untergrund.
<I>Beispiel 8</I> Eine Offset-Druckplatte aus Papier, Typ Rotaprint C. 3 (der Rotaprint A. G., Berlin) wird sensibilisiert mit einer Flüssigkeit, die 25 g 4-D-(2'-acetoxyä'thyl)-amino-3 (2',4'-d'ichlorp'henoxy)-6-chlorbe-nzol- diazoniumchlorid'/Zinkehlorid-Doppelsalz 500 ml Äthanäl 500 ml Wasser enthält, und getrocknet.
Die so erhaltene lichtempfindliche Druckplatte ent- 'h:ält etwa 0,40 mMol Diazoverbindung je m2 sensibili sierter Oberfläche. Sie wird unter einem positiven Ori ginal belichtet, bis die gesamte Diazoverbindung unter den weissen Teilen des Originals ausgebleicht ist, und dann entwickelt,
indem die lichtempfindliche Seite der Platte mit einer Lösung von 12 g Phloroglucin 87 g Dinatriumphosphat (2 aq.) 11 g Zitronensäure in 1000 ml Wasser bestrichen wird.
Nach der Entwicklung wird die Platte mittels eines Schwammes mit Wasser abgewaschen und in ein Offset- Druckgerät eingebracht. Von der Platte können wenig stens 100 gute Offset-Kopien erhalten werden.
<I>Beispiel 9</I> Geleimtes natürliches Transparentpapier von 80 gjm2 .wird sensibilisiert mit einer Lösung, die 35 g 4-Di-(2'-trimet'hylacetoxyäthyl)-amino 3-(4'-cMorphenoxy)-6-ch'lorbe,nzol- d'iazonumchl'orid/Zin@kchl'arid-Doppelsadz 5 g Weinsäure 30 ml' Vinnapas H. 60 in 1000 ml Wasser enthält, und getrocknet.
Ein Blatt des so erhaltenen transparenten Diazo- typiepa'piers wird bildweise belichtet und entwickelt wie in Beispiel 1 beschrieben.
Die Kopie zeigt ein schwarzes Bild auf einem ver- schltierten grauen Hintergrund. <I>Beispiel 10</I> Weisses Grundpapier für das Diazotypieverfahren wird sensibilisiert mit einer Flüssigkeit, die 32 g 4-Di-(2'-acotoxypropyl)-amino-3 (4'-chlorphenoxy)-6-chlorbenzol diazoniuznchlorid/Zinkeh-1orid- Doppelsalz 5 g Weinsäure 0,3 g Saponin in 1000 ml Wasser enthält, und getrocknet.
Ein Blatt des so erhaltenen Diazotypiepapiers wird bildweise belichtet und entwickelt wie in Beispiel 3 be schrieben.
Die Kopie zeigt ein braunschwarzes Bild auf einem klaren weissen Untergrund.