Verfahren zur Herstellung von,heterocyclischen Verbindungen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Thiobarbitursäuren .der Formel
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worin R1 einen Alkylrest mit 11-18 Kohlenstoffatomen und R2 einen gesättigten oder ungesättigten, Halogen atome tragenden niederen Alkyl- oder Cycloalkylrest be deutet, sowie deren therapeutisch verträglichen Salzen.
Der Rest R1 in obiger Formel stellt vorzugsweise einen Pentadecyl-, Myristyl-, Tridecyl- oder Laurylrest dar.
Der Rest R2 kann gerade oder verzweigte gesättigte oder ungesättigte niedere Alkylreste darstellen, wie z. B. Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Hexyl; Vinyl, ss-Methylallyl, S,,- Dimethylallyl, Propenyl; Prop- argyl; insbesondere aber Allyl, welche mit einem oder mehreren Halogenatomen substituiert sind.
Als Beispiel eines solchen Restes R2 sei ss-Bromallyl genannt. Bei spiele gesättigter und ungesättigter, halogensubstituierter niederer Cycloalkylreste sind halogensubstituiertes Cyclohexyl, Cyclohexen-(2)-yl etc.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch ge kennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel
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worin R3 eine Nitril- oder Carbalkoxygruppe und R4 eine niedere Alkylgruppe darstellen, mit Thioharnstoff kondensiert, und, falls man von einer Verbindung Il ausgegangen ist, in der R, eine Nitrilgruppe bedeutet, die erhaltene 4-Imino-thiobarbiiursäure hydrolysiert.
Die Ausgangsprodukte sind zum Teil bekannte Ver bindungen, welche nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden können.
Eine geeignete Ausführungsform der erfindungsge- mässen Kondensation besteht darin, dass man die Aus gangskomponenten in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, z. B. einem niederen Alkohol, wie Meth anol oder Äthanol, in Gegenwart eines alkalischen Kondensationsmittels, z. B. Natriumalkoholat, reagieren lässt. Vorteilhafterweise wird bei erhöhter Temperatur gearbeitet, z. B. bei Siedetemperatur des Reaktionsgemi sches. Die Reaktion geht jedoch auch bei niedrigen Temperaturen vor sich. Es ist zweckmässig, die Kon densation bei 50-70 vonstatten gehen zu lassen.
Je nach Temperatur und Substituenten variiert die Reak tionszeit zwischen 1/2-3 Stunden oder mehr. Die gebil dete Thiobarbitursäure wird zweckmässig nach dem Verdünnen mit Wasser oder nach Ahdestillation des Lösungsmittels und Lösen des Rückstandes in Wasser durch Zugabe von Säure, z. B. einer Mineralsäure oder Essigsäure, in Freiheit gesetzt und wird durch Filtration oder Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel isoliert.
Falls von einer Verbindung der Formel II ausgegan gen wird, worin R3 eine Nitrilgruppe darstellt, muss, wie gesagt, die nach der Kondensation anfallende 4-Imino- thiobarbitursäure, vorzugsweise durch Behandeln mit Mineralsäure, z. B. Salzsäure, und zwar zweckmässiger- weise mit einer äquivalenten Menge davon, in die ent sprechende Thiobarbitursäure der Formell umgewan delt werden. Die Hydrolyse geschieht z.
B. durch Erhit zen in der äquivalenten Menge verdünnter wässriger Salzsäure unter Rückfluss.
Die erfindungsgemäss erhältlichen neuen Thiobarbi- tursäuren sind aus organischen Lösungsmitteln kristalli- sierbare Verbindungen, welche infolge ihres sauren Charakters in der Lage sind, geeignete Metallsalze, wie Alkalisalze, z. B. Natriumsalze, oder Calciumsalze, zu bilden. Die Alkalisalze werden z.
B. so hergestellt, dass man die Thiobarbitursäure in einem geeigneten Alkohol löst und mit einem Alkalialkoholat oder mit wässrigem Alkali zur Reaktion bringt und. die erhaltenen Salze durch Zugabe eines geeigneten Lösungsmittels zur Ab scheidung bringt. Die Calciumsalze können z. B. aus den Natriumsalzen durch doppelten Umsatz mit Calcium- chlorid gewonnen werden.
Die vorliegenden neuen Thiobarbitursäuren sowie deren therapeutisch verträgliche Alkali- und Erdalkali- salze besitzen wertvolle therapeutische und prophylak tische Wirkungen gegen Virusinfektionen, z.
B. gegen In- fluenzaviren, und können deshalb als Heilmittel in Form pharmazeutischer Präparate, Verwendung finden, wel che sie oder ihre Salze in Mischung mit einem für die enterale oder parenterale Applikation geeigneten phar- mazeutischen, organischen oder anorganischen inerten Trägermaterial enthalten.
Sie können auch noch andere therapeutisch wertvolle Stoffe enthalten.
<I>Beispiel 1</I> Zu einer Lösung von 9,3g Natrium in 90 ml absolu tem Methanol gibt man 13,18 g Thioharnstoff und rührt das Gemisch, bis vollständige Lösung eingetreten ist. Danach gibt man 55 g (ss-Brom-allyl)-myristyl-malon- säurediäthylester (Siedepunkt 190 /0,07 mm) zu.
Das Ganze wird bei einer Badtemperatur von 70 so lange unter Rühren reagieren gelassen, bis sich eine Probe des Ansatzes in Wasser klar löst, was nach etwa zwei Stun den der Fall ist. Danach wird auf Eis gegossen, mit Essigsäure auf einen pH-Wert von 5 eingestellt und mit Äther extrahiert.
Nach dem Abtrennen der ätherischen Schicht wird dieselbe mit Natriumbicarbonatlösung und hernach mit gesättigter Natriumchloridlösung ausge schüttelt, getrocknet und eingeengt. Es bleibt ein dick flüssiges Öl zurück, das in Petroläther (Siedepunkt 60-90 ) in der Wärme gelöst wird. Nach dem Filtrieren und Abkühlen der Lösung kristallisiert 5-(ss-Brom-allyl)- 5-myristyl-2-thiobarbitursäure, welche nach Umkristal lisation aus wässrigem Äthanol bei 90 C schmilzt.