Einrichtung zum Umbinden von Packstücken mit Bindematerial
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Umbinden von Packstücken mit biegsamem Bindematerial, bei welcher das Bindematerial von einer Vorratsspule abgezogen und in eine Schlaufe gelegt, sodann unter Festhalten des Endes durch Zurückziehen um das zu umbindende Packstück gespannt wird, wobei die zum Vorschieben und zum Zurückziehen dienenden Mittel ein motorisch angetriebenes Organ aufweisen und Mittel zur Steuerung des Antriebes dieses Organs zwecks Bestimmung der Lage des Enda des Bindematerials am Ende des Vorschubes vorhanden sind.
In bekannten Einrichtungen sind zur Steuerung des Antriebes beim Vorschub photoelektrische oder mechanische, den Durchgang des Bindematerialendes an einer bestimmten Stelle abtastende Schaltmittel vorgesehen worden, die nach einer bestimmten, geringen Verzögerung nach diesem Durchgang den Antrieb stillsetzen. Da aber die Vorschubgeschwindigkeit variiert, inbesondere, weil sie indirekt durch die Grösse des vorher umwickelten Packstückes beeinflusst ist, variiert auch die Lage des vorderen Endes des Bindematerials nach dem Anhalten, und zwar in oft unzulässig grossem Mass. Um sicher zu sein, dass trotz den vorkommenden Variationen in jedem Fall das Ende genügend weit vorn liegt, um eine einwandfreie Verbindung mit dem vom Vorrat kommenden Bindematerialabschnitt zu ermöglichen, liegt dann oft ein unerwünscht langer Bandendteil vor der Verbindungsstelle.
Ein solcher langer Bandendteil ist unerwünscht, weil er am Packstück absteht und zum Aufreissen der Verbindungsstelle Anlass geben kann.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen dadurch dass die Steuermittel eine selbsttätig wirkende Sperrvorrichtung aufweisen, die es dem besagten Organ ermöglichen, von der Lage ausgehend, die es am Ende des vorhergehenden Bindemateriafrückzuges eingenommen hat, beim Vorschub einen zum voraus bestimmten Weg zurückzulegen.
Beiliegende Zeichnung stellt ein Ausführungs- beispiel des Erfindungsgegenstandes, soweit dies für das Verständnis der Erfindung erforderlich scheint, dar.
Fig. 1 ist ein Aufriss.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 1 in grösserem Massstab, wobei Teile einer Kupplung im Schnitt dargestellt sind.
Fig. 3 ist eine Draufsicht zu Fig. 2, wobei wieder einzelne Teile im Schnitt dargestellt sind, und
Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie IV-nT von Fig. 3.
Auf der als Tisch ausgebildeten Oberseite des nicht gezeigten Gestelles der Einrichtung ist wie üblich der Bügel 1 befestigt. In diesem wird das biegsame, vorzugsweise bandförmige Bindematerial 2 durch die Vorrichtung 3 vorgeschoben und so zu einer Schlaufe gelegt, bis der Anfangsteil 2' zwischen einem feststehenden Plättchen 101 und einem darunter beweglichen Greifer 102 gelegen ist, um festgehalten werden zu können. Die danach rückwärts laufende Vorrichtung 3 zieht das Bindematerial zurück, damit dieses um das in den Bügel 1 eingeschobene Packstück gespannt wird; danach werden die übereinanderliegenden Bandteile mittels der Schweisselektrode 4 - oder durch eine ein Schloss anlegende Vorrichtung - aneinander befestigt.
Das Bindematerial 2 kommt von einer am Gestell der Einrichtung frei drehbar gelagerten, aber gebremsten Vorratsspule 5, umläuft eine Umlenkrolle 6 und durchläuft dann einen am Gestell der Einrichtung befestigten Speicherkasten 7. Das Bindematerial wird dann durch ein Führungsstück 8 zum Spalt zwischen zwei Rollen der Vorrichtung 3 und anschliessend durch ein Führungsstück 9 zum Bügel 1 geleitet.
Die Vorrichtung 3 weist einen am Gestell der Einrichtung befestigten Support 10 auf, der aus aneinandergeschweissten Teilen 10a, 10b, 10c, 10d besteht. Im Supportteil 10a ist die Welle 11 frei drehbar gelagert, auf der die Vorschub- und Rückziehrolle 12 samt einer eine Sperrverzahnung 13a besitzenden Scheibe 13 festsitzt und die über eine als Sicherung gegen Drehmomentspitzen dienende Reibkupplung 14 durch einen drehsinnumkehrbaren Elektromotor 15 angetrieben wird. Ein zwischen den Supportteilen 10c geführter Block 16 trägt einen Achsbolzen 17, auf dem mittels eines Nadellagers 18 die Andrückrolle 19 gelagert ist. An den Supportteilen 10c ist ein Joch 20 angeschraubt, das eine Schraube 121 trägt, durch deren Verstellung offensichtlich der zwischen den Rollen 12 und 19 wirksame Druck eingestellt werden kann.
Auf der Welle 11 ist auch ein Zahnritzel 21 festgekeilt. Dieses kämmt mit einem Zahnritzel 22, das ebenso wie ein Zahnritzel 23 auf einem im Supportteil 10b festsitzenden Achsbolzen 24 drehbar gelagert ist und mit diesem Zahnritzel 23 durch eine Kupplung bekannter Bauart verbunden ist, die im einen Drehsinn schlupffrei und im anderen Drehsinn als Schleppkupplung wirkt; diese Kupplung weist die in keilförmigen Ausnehmungen des Ritzels 22 angeordneten und durch Federn 26 belasteten Wälzchen 25 auf. Das Zahnritzel 23 kämmt mit dem Steuerrad 27, das auf einem im Supportteil 10b festsitzenden Achsbolzen 28 frei drehbar gelagert ist, ebenso wie eine zugehörige Tragscheibe 29. An letztere sind zwei durch bogenförmige Öffnungen 27a des Steuerrades 27 hindurchragende Zäpfen 30 und 31 befestigt.
Der Zapfen 30 ist durch eine starke Zugfeder 32 mit einem am Steuerrad 27 festsitzenden Stift 33 verbunden. Der Zapfen 31 hat an seiner Vorderseite eine Schrägfläche 3 pa, die dazu bestimmt ist, auf Iden Arm 34a eines mittels des Lagerbolzens 35 am Supportteil 10d gelagerten Sperrhebels 36 einzuwirken, um den am anderen Arm 34b ausgebildeten Sperrzahn 34c mit der Sperrzahnung 13a in Eingriff zu bringen, um dadurch die Rolle 12 anzuhalten, wobei dann der Arm 34b die aus einem Gummipuffer 37 und einer ein Kölbchen 38 belastenden Feder 39 bestehenden Puffermittel elastisch zusammendrückt.
In den Fig. 1 und 2 sind die Teile nahe bei der Bereitschaftslage gezeigt, die sie nach einem Zurückziehen des beispielsweise bandförmigen Bindematerials 2 (zwecks Spannens der aus demselben gebildeten Schlaufe um das Packstück) einnehmen. Bei diesem Zurückziehen haben sich die Rolle 12, 13 und das durch die Kupplung 25, 26 kurzzeitig mitgeschleppte Steuerrad im Sinne der Pfeile 40 gedreht und hat sich der Zapfen 31 deswegen auf die Ober seite des Armes 34a des Sperrhebel, s 34 gelegt.
Sobald nun durch eine entsprechende (z. B. von Hand erfolgende) Einschaltung des Motors 15 die Rolle 12, 13 und das nun schlupffrei mitgenommene Steuerrad 27 im Sinne der Pfeile 41 drehen, wird das Bindematerial vorgeschoben. Die Rolle 12, 13 vollzieht mehrere Umdrehungen und einen Bruchteil einer solchen, wogegen das Steuerrad 27 zugleich (wegen des Zahnradvorgeleges) nur knapp eine Umdrehung vollzieht, bis der Steuerzapfen 31 mit seiner Schrägfläche 3 1a von unten her auf den Arm 34a des Sperrhebels 34 einwirkt.
Dieser letztere wird nun im Uhrzeigersinne (Fig. 3) verschwenkt, bis sein Zahn 34c in die Zahnung 1 3a eingreift und durch diese der Sperrhebel 34 noch ein wenig weiter verschwenkt wird, entgegen dem Widerstand der Puffermittel 37, 38, 39 damit sich der Arm 34a (wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt) vom Steuerzapfen 31 entfernt; dies ermöglicht es der Zugfeder 32, die vorhin anlässlich der Einwirkung von 31 a auf 34a etwas gebremste Scheibe 29 wieder nachzuziehen, damit der Steuerzapfen 3 1a am Hebelarm 34a vorbeikommt; die Teile befinden sich dann genau in der in den Fig. 2 und 3 gezeigten Lage.
Es folgt dann wieder (durch automatische Umschaltung des Motors 15 etwa mittels eines durch den Hebelarm 34a betätigten Schalters 42) das Zurückziehen des Bandmaterials und zu Beginn dieses Zurückziehens das Anliegen des Steuerzapfens 31 an der Oberseite des Sperrhebelarmes 34a. Der Weg, den das Steuerrad 27 samt den Teilen 29, 31 zurücklegt, ausgehend von der Lage, in welcher der Steuerzapfen 31 an der Oberseite des Sperrhebels 34 anliegt, bis zur Lage, in welcher durch Einwirkung des Steuerzapfens 31 bzw. dessen Fläche 31 a auf den Sperrhebel dessen Zahn 34c mit der Sperrzahnung 13a in Eingriff kommt, bestimmt die Bindmaterialvorschublänge.
Diese letztere variiert praktisch nicht.